Unser Wirtschaftswunder die wahre Geschichte Eine Filmkritik

„Unser Wirtschaftswunder – die wahre Geschichte“ – Eine Filmkritik 31. August 2016 Wirtschaftswunder Prof. Dr. Richard Reichel Geschäftsführer des ...
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„Unser Wirtschaftswunder – die wahre Geschichte“ – Eine Filmkritik

31. August 2016

Wirtschaftswunder

Prof. Dr. Richard Reichel Geschäftsführer des Forschungsinstituts für Genossenschaftswesen an der Universität Erlangen-Nürnberg

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„Unser Wirtschaftswunder – die wahre Geschichte“ – Eine Filmkritik

„Unser Wirtschaftswunder – die wahre Geschichte“ – Eine Filmkritik Der Filmautor Christoph Weber untersucht in seinem Beitrag die Ursachen des wirtschaftlichen Aufstieges der Bundesrepublik nach dem Zweiten Weltkrieg. Er behauptet unter anderem, die Wirtschafts- und Währungsreform sei für diese Entwicklung unbedeutend gewesen. Professor Richard Reichel widerlegt die Thesen und entlarvt damit den als „die wahre Geschichte“ titulierten Film als Fehlinformation. Gelegentlich suche ich auf Youtube nach Beiträgen mit wirtschaftsgeschichtlichen Themen. Ein Film mit dem Titel „Unser Wirtschaftswunder – die wahre Geschichte“ erregt meine Aufmerksamkeit: Der Beitrag wurde von der ARD produziert und erstmals am 15. Juli 2013 gesendet. Autor ist Christoph Weber, dessen Bekanntheit bisher zwar begrenzt ist, der aber immerhin fachliche Schützenhilfe von Zeitzeugen und renommierten Historikern erhält. Die Aussage des Films lässt sich so formulieren: „Die gängigen Erklärungen für das deutsche Wirtschaftswunder sind falsch. Dessen Ursachen müssen ganz woanders gesucht werden. Aus diesem Grund sollten es deutsche Politiker unterlassen, anderen Ländern Lektionen über gute Wirtschaftspolitik zu erteilen.“ Wo etwas richtig gestellt werden muss, muss bisher etwas falsch gewesen sein. Und falsche Thesen findet Weber zuhauf. In seinem Sinn ist die Kernthese, nach der Fleiß und gute Wirtschaftspolitik die Ursachen des Wirtschaftswunders waren, falsch. Dieser Kernthese folgend überprüft er eine Reihe von Unterthesen und kommt zum Ergebnis, dass auch diese falsch seien. Die Richtigstellungen folgen auf dem Fuß. Am Ende weiß der Zuschauer – scheinbar –, wodurch das Wirtschaftswunder wirklich erzeugt wurde. Webers Thesen lauten: 1. Die Kriegszerstörungen waren eher gering. Deutschland konnte auf einen verhältnismäßig intakten Kapitalstock zurückgreifen, was das Nachkriegswachstum gefördert hat. 2. Die deutsche Rolle bei der Währungsreform war unbedeutend, und die Währungsreform nicht entscheidend für das Wirtschaftswunder. 3. Der Marshallplan war ebenso unwichtig. 4. Der Fleiß der Bevölkerung spielte keine Rolle für den schnellen wirtschaftlichen Wiederaufstieg. Angetrieben wurde das „Wirtschaftswunder“ nach Weber hingegen durch folgende Faktoren: 1. dem Fachkräftezustrom, das heißt der Zuwanderung von gut ausgebildeten Flüchtlingen und Vertriebenen; 2. der Exportförderung durch den Koreakrieg, das Wirtschaftswunder habe erst ab 1950/51 begonnen, da ab diesem Zeitpunkt die Exporte die Importe überstiegen. 3. Die deutschen Exporterfolge basierten auf billigen Standardprodukten. Diese Strategie hatte man bei der Rüstungsproduktion verfolgt und perfektioniert. 4. Schumpeter-Unternehmer waren in der unmittelbaren Nachkriegszeit überflüssig, weil die Wirtschaft „quasi automatisch“ expandierte. 5. Wichtig hingegen waren Unternehmensführer und billige, folgsame Angestellte.

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Die These von den begrenzten Zerstörungen Weber erweckt den Eindruck, dass sich die kriegsbedingten Zerstörungen in Grenzen gehalten hätten und überdies weitgehend auf die Wohnviertel der Großstädte beschränkt gewesen seien. Der industrielle Kapitalstock hingegen sei weitgehend intakt geblieben und die Schäden an der Infrastruktur schnell reparabel gewesen. Der Aufschwung kam also, weil der Krieg alles in allem doch nicht so schlimm gewesen sei. Intellektuelle Schützenhilfe erhält Weber an dieser Stelle von Werner Abelshauser, der schon seit geraumer Zeit behauptet, dass das Wirtschaftswunder 1)

ganz anders abgelaufen sei, als gemeinhin angenommen.

Die These von den nur wenig zerstörten Produktionskapazitäten ist aufgekommen, weil es die Deutschen während des Krieges fertig gebracht hätten – quasi im Wettlauf mit den anglo-amerikanischen Bombern –, ihre Kapazitäten fortwährend auszubauen, teilweise auch unterirdisch. Die westlichen Kriegsgegner seien hingegen mit ihren Bombardierungen vergleichsweise wenig erfolgreich gewesen; meist hätten sie – beabsichtigt oder nicht – Wohngebiete getroffen. Im Ergebnis hätte man mit den weitgehend unzerstörten Produktionsmitteln ein veritables Wirtschaftswunder erzeugen können.2) Währungs- und Wirtschaftsreform hätten dabei keine große Rolle gespielt. Das grundsätzliche Problem bei der empirischen Überprüfung dieser These ist die Messung der Höhe und der Zusammensetzung des volkswirtschaftlichen Kapitalstocks. Die Literatur ist hier noch nicht zu einer allgemein anerkannten, abschließenden Bewertung gekommen. Festhalten lässt sich aber Folgendes: Der Ausbau der Produktionskapazitäten ist während des Krieges fast ausschließlich im Bereich der Rüstungsindustrie erfolgt. Nach dem Krieg waren diese zusätzlichen Kapazitäten jedoch weitgehend wertlos, da eine deutsche Rüstungsproduktion nicht mehr existierte. Diese wurde erst in der zweiten Hälfte der 1950er Jahre im Zuge der Wiederbewaffnung erneut aufgenommen. Auch muss die These, der deutsche Kapitalstock sei nach 1945 relativ modern gewesen, vor diesem Hintergrund relativiert werden. Moderne Werke für die Produktion von Panzern, Jagdflugzeugen und Lenkwaffen waren zwar – soweit nicht zwischenzeitlich zerstört – vorhanden, aber für die zivile Produktion wenig hilfreich. Was die Bombardierungen hingegen erfolgreich bewerkstelligt haben, war die Zerstörung eines wesentlichen Teils der Energieinfrastruktur, nämlich der Produktionskapazitäten für fossile Brenn- und Treibstoffe. Der Kapitalstock an Wohnbauten war in den Großstädten zu einem großen Teil zerstört, auf dem Land jedoch weitgehend intakt. Das Gleiche gilt für die Verkehrsinfrastruktur. Insbesondere Letztere konnte schnell zumindest provisorisch repariert werden. Der „zivile“ Kapitalstock auf dem Land dürfte weitgehend unzerstört geblieben sein, in den Städten gab es wahrscheinlich ähnliche Verluste wie bei den Wohnbauten, denn die Zielgenauigkeit ungelenkter Eisenbomben war gering. Insgesamt sprechen diese Befunde doch für erhebliche Einbußen beim „verwendbaren“ Kapitalstock. Die folgenden Beobachtungen stützen diese These zusätzlich: Erstens war der Einbruch bei der Produktion ab 1945 massiv. Nach dem Höchststand der Pro-Kopf-Produktion (Bruttoinlandsprodukt pro Kopf) im Jahr 1944 mit 6.084 US-Dollar brach die Produktion 1945 kriegsbedingt massiv auf nur noch 4.514 US-Dollar ein. Dabei muss aber berücksichtigt werden, dass der Anstieg der materiellen Pro-Kopf-Produktion zwischen 1939 (5.406 US-Dollar) und

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1944 wohl ausschließlich auf die Rüstungsproduktion zurückgeführt werden muss. Die Versorgung mit zivilen Gütern dürfte sich in dieser Zeit nicht verbessert haben. Der große Einbruch erfolgt dann 1946. Die Produktion pro Kopf stürzte von 4.514 US-Dollar auf 2.217 US-Dollar ab, ein Rückgang um mehr als die Hälfte!3) Würde die These vom nur wenig zerstörten Kapitalstock stimmen, hätte es diesen Einbruch nicht gegeben. Diese Zahlen zeigen klar, dass die im Film bei Minute 05:00 getätigte Äußerung des ehemaligen CIA-Mitarbeiters Peter Sichel, wonach die Produktion „unverzüglich wieder aufgenommen werden konnte“, barer Unsinn ist. Tatsächlich begann das Wirtschaftswunder nicht kurz nach Kriegsende, sondern erst drei Jahre später. Die Produktionszahlen sprechen eine deutliche Sprache. Von 1946 auf 1947 gab es nur einen kleinen Aufschwung mit einer Wachstumsrate von 9,9 Prozent, sozusagen einen „Aufschwung der notwendigen provisorischen Reparaturen“. Dramatisch anders verlief dann die Entwicklung zwischen 1947 und 1948. Über ganze Jahre gerechnet stieg die Pro-Kopf-Produktion um 16,3 Prozent (absolut von 2.436 auf 2.834 US-Dollar) wobei dieser Anstieg primär in der zweiten Jahreshälfte 1948, das heißt nach der Währungs- und Wirtschaftsreform zu verzeichnen war.4) 1949 setzte sich dieser Anstieg fast unvermindert fort; die Pro-Kopf-Produktion stieg um 15,1 Prozent, 1950 dann noch einmal um 18,3 Prozent. Deutlicher kann der Zusammenhang mit den Reformen Mitte 1948 nicht gezeigt werden. Von einem automatischen Wirtschaftswunder wegen des kaum zerstörten Kapitalstocks ist hingegen nichts zu sehen.5)

Der deutsche Beitrag zur Währungs- und Wirtschaftsreform Weber erweckt den Eindruck, der deutsche Beitrag zur Währungsreform sei marginal gewesen und vermischt diese These sehr subtil mit der Botschaft, wonach die Währungsreform für das Wirtschaftswunder ebenso marginal gewesen sei. Dass letztere These nicht haltbar ist, wurde oben gezeigt. Wie verhält es sich aber mit dem deutschen Beitrag? Hier muss man die Währungsreform von der Wirtschaftsreform unterscheiden. „Währungsreform“ meint die Einführung der Deutschen Mark am 20. Juni 1948, während „Wirtschaftsreform“ die Aufhebung beziehungsweise Abmilderung der Bewirtschaftungsvorschriften bezeichnet, die noch aus der Zeit des Nationalsozialismus stammten. Bei der Währungsreform war die deutsche Rolle in der Tat marginal. Federführend in der Planung und Ausführung waren die Amerikaner. Der deutsche Beitrag beschränkte sich auf administrative Details. Allerdings ist die Frage, wer an welcher Stelle und in welcher Weise beteiligt war, für den Erfolg der Währungsreform unmaßgeblich. Entscheidend war, ob sie sachgerecht konzipiert war. Im Mittelpunkt stand dabei das Umtauschverhältnis zwischen Reichsmark und Deutscher Mark. Hier unterschieden sich die einzelnen Vorschläge (Homburger Plan unter Mitwirkung Ludwig Erhards, amerikanischer Colm-Dodge-Goldsmith-Plan) zwar im Detail, aber nicht in den Grundlinien. Grundsätzlich zweckmäßig waren sie alle, da mehr oder weniger eine Umstellung im Verhältnis 1:10 vorgesehen war. Insofern ist unerheblich, was im Detail tatsächlich umgesetzt wurde. Entscheidend waren die Abschöpfung des Geldüberhangs – der durch die kreditfinanzierten Staatsausgaben erzeugt wurde – und die Wiederherstellung eines funktionierenden Preismechanismus durch knappes Geld. Hierin liegt die Bedeutung der Währungsreform, die eine funktionierende Marktwirtschaft erst ermöglicht hat.

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Bei der Wirtschaftsreform, also der Aufhebung der meisten Bewirtschaftungsvorschriften und damit der Einführung einer Marktwirtschaft, liegen die Dinge anders. Die drastische Rückführung der Bewirtschaftungsmaßnahmen durch Ludwig Erhard war zweifelsohne eine deutsche Initiative und zwar sowohl inhaltlich (Schwerpunkt auf Liberalisierung; Zurückstellung des Lastenausgleichs) als auch zeitlich. Dieses Reformpaket („Leitsätzegesetz“) hatte die Rückendeckung der US-Amerikaner, nicht aber die der Engländer und der Franzosen. Diese beiden Besatzungsmächte waren eher interventionistisch orientiert und standen einer freien Marktwirtschaft ablehnend gegenüber. Nur hatten sie wenig Gewicht gegenüber den Amerikanern. In der französischen Besatzungszone konnte allerdings ein Experiment gestartet werden. Denn hier wurde zwar die D-Mark zeitgleich wie in der Bizone gesetzliches Zahlungsmittel, die Währungsreform war jedoch nicht mit der Wirtschaftsreform verbunden. In der Folge gestaltete sich die wirtschaftliche Entwicklung von der Jahresmitte 1948 bis zur Mitte 1949 in der französischen Zone langsamer als in der Bizone.6) Insgesamt zeigen die Produktionsziffern ab Mitte 1948 einen ausgeprägten Knick, der auf die entscheidende Bedeutung der Währungs- und Wirtschaftsreform hinweist. Webers These trifft also nicht zu.

Zur Rolle des Marshallplans Weber ist beizupflichten, wenn er behauptet, der Marshallplan habe keine entscheidende Rolle gespielt. Empirische Belege für eine Wachstumsbeschleunigung lassen sich in der Tat kaum finden. Das Hauptproblem des empirischen Nachweises besteht dabei für Deutschland in der Zeitgleichheit des Starts der Marshallplanhilfe Mitte 1948 mit der Währungs- und Wirtschaftsreform. Drei Argumente sprechen allerdings gegen eine nennenswerte Rolle. Erstens hat die moderne empirische Wachstumsforschung herausgearbeitet, dass von externen öffentlichen 7)

Mittelzuflüssen generell kaum eindeutige Wachstumswirkungen ausgehen. Zweitens haben die Marshallplanmittel der Höhe nach gerade die Besatzungskosten kompensiert, die die Deutschen zu tragen hatten.8) Drittens gibt es keinen signifikanten empirischen Zusammenhang zwischen der Höhe der Marshallplanzuflüsse in Prozent des Bruttoinlandsprodukts des Empfängerlands und dem Wirtschaftswachstum. So erhielten England und Frankreich beispielsweise ähnlich hohe Summen wie Deutschland, wuchsen aber deutlich langsamer.9) Österreich und die Niederlande erhielten – bezogen auf die Landesgröße – weit höhere Hilfen, wuchsen aber ebenfalls langsamer. Alles in allem lässt sich ein positiver Wachstumseffekt nicht nachweisen. Schädlich wird die Hilfe allerdings auch nicht gewesen sein.10) Nicht erwähnt wird in Webers Film die Rolle der GARIOA-Hilfen, die – den Marshallplanhilfen zeitlich vorgelagert – in den Jahren 1946 bis 1950 in Form von Nahrungsmittelhilfen vergeben wurden. Sie dürften durch die Linderung von Hunger zumindest indirekt zu einer relativen Stabilisierung der Produktion beigetragen haben.

Der Fleiß der Deutschen Eine provokante These von Weber ist die Behauptung, der Fleiß der Bevölkerung habe für den wirtschaftlichen Wiederaufstieg Westdeutschlands keine wesentliche Rolle gespielt. Dieser Abschnitt des Films ist gleichzeitig ein

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Lehrstück für subtile Propaganda und geschickte Tatsachenverdrehung. Die Sequenz des Films beginnt etwa bei Minute 02:00 mit der Behauptung, „niemand [habe] sich solange mit dem Wirtschaftswunder beschäftigt wie“ die Gewährsperson Werner Abelshauser, der „bekannteste deutsche Wirtschaftshistoriker“, der „im Auftrag der Bundesregierung“ forsche. Die beiden ersten Behauptungen sind schlicht nicht überprüfbar und ein Forschungsauftrag durch die Bundesregierung noch lange kein Gütesiegel. Zunächst testiert Abelshauser den Deutschen zwar „Motivation“, aber keinen überdurchschnittlichen Fleiß, da dieser weltweit ziemlich gleich verteilt sei. Woher er das weiß, sagt er allerdings nicht. Ebenso wenig verrät er uns, wie man „Fleiß“ misst. Das allerdings sagt uns Weber: Fleiß bemisst sich an der Jahresarbeitszeit! Gezeigt wird dann ein Schaubild, das belegen soll, dass die Deutschen keine überdurchschnittlich langen Jahresarbeitszeiten hatten. Betrachtet man das Schaubild aber differenziert, sieht man, dass es gar nicht das belegt, was Weber behauptet. Man sieht vielmehr, dass in Deutschland um 1950 tatsächlich länger gearbeitet wurde als im Durchschnitt Europas. 1960 herrschte etwa Gleichstand, und erst ab 1960 reduzierte sich die Jahresarbeitszeit in Deutschland auf Werte unterhalb des europäischen Durchschnitts. Für die Zeit des Wirtschaftswunders, also in den 1950er Jahren, bleibt aber eine positive Differenz. Bestätigt wird dieser Befund durch die Zahlen, die Angus Maddison referiert.11) Hiernach lag Deutschland 1950 mit einer Jahresarbeitszeit von 2.316 Stunden europaweit an der Spitze. Es folgt eine Ländergruppe mit Arbeitszeiten zwischen 2.000 und 2.300 Stunden (Belgien, Dänemark, Finnland, Niederlande, Norwegen, Schweiz, Irland, Spanien) und eine Gruppe mit Arbeitszeiten von unter 2.000 Stunden (Österreich, Frankreich, Italien, Schweden, Vereinigtes Königreich). Der Durchschnitt (ohne Deutschland) betrug damals 2.100 Stunden. Das entspricht einer Mehrarbeit von gut 10 Prozent im Falle Deutschlands im Jahr 1950. Durchschnittlich ist das sicher nicht. Gewagt ist auch die Behauptung Webers, andere Länder hätten auch so etwas wie ein Wirtschaftswunder erlebt. Schaut man sich seine Zahlen im Film genauer an, sieht man leicht, dass die Behauptung wieder nicht mit den angeführten Zahlen übereinstimmt. Es ist schon dreist, wie Weber die Zuschauer hier für dumm verkauft.

Der Fachkräftezustrom und das Wirtschaftswunder Die Rolle des Zustroms von Facharbeitern und qualifizierten Angestellten ist eine weitere Säule bei Webers Umdeutung des Wirtschaftswunders. Hier wird behauptet, der Zuzug gut qualifizierter Personen hätte das Wirtschaftswunder erzeugt. Das klingt auch plausibel, zumal wieder glaubwürdige Zeitzeugen aufgeboten werden. Bei Licht betrachtet ist auch diese These unsinnig. Zunächst einmal muss man sich darüber klar werden, dass aus – wenngleich etwas vereinfachter – wachstumstheoretischer Perspektive das langfristige Pro-Kopf-Einkommen hauptsächlich von zwei Faktoren bestimmt wird, nämlich dem Sachkapitalbestand pro Kopf und dem Humankapitalbestand pro Kopf. Durch den damaligen Flüchtlingszuzug nach Westdeutschland ist der durchschnittliche Humankapitalbestand pro Kopf dann gestiegen, wenn die Flüchtlinge im Durchschnitt mit mehr Humankapital ausgestattet waren als die ortsansässige Bevölkerung. Das kann für die Flüchtlinge aus der späteren DDR wohl unterstellt werden, da hier die Jüngeren abgewandert sind. Für die Millionen Flüchtlinge aus den

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deutschen Ostgebieten stimmt die These wohl nicht. Hier ist die gesamte Bevölkerung abgewandert und die war im Durchschnitt wohl mit genauso viel Humankapital ausgestattet wie die westdeutsche. Per Saldo dürfte sich für die 1950er Jahre ein leicht positiver Effekt beim Faktor Humankapital ergeben. Dieser dürfte allerdings durch Einbußen beim Faktor Sachkapital weit überkompensiert werden. Flüchtlinge tragen bekanntlich ihre Fabriken und sonstigen Arbeitsstätten nicht auf dem Rücken mit sich herum. Die zwangsläufige Folge ist ein Rückgang der Sachkapitalausstattung pro Kopf durch den Zuzug nach Westdeutschland. Dadurch ergibt sich ein negativer Einmaleffekt beim Pro-Kopf-Wohlstand. In dynamischer Perspektive entstehen aber auch Wachstumschancen durch Anreize zu mehr Sachkapitalbildung – dies aber nur dann, wenn die allgemeinen wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen günstig sind. Von entscheidender Bedeutung ist weiterhin, dass die Bevölkerung große Bereitschaft zum Konsumverzicht aufbringt. Beide Bedingungen waren in den 1950er Jahren erfüllt. Es war deshalb nicht primär, wie Weber suggeriert, der Zustrom qualifizierter Arbeitskräfte, der ein Wirtschaftswunder erzeugt, sondern die Rahmenbedingungen, die die Beschäftigung dieser Personen ermöglicht hat. Eine eindrucksvolle Bestätigung dieser Wirkungsrichtung findet man in vielen Entwicklungsländern heutzutage. Hier wird vielfach bereits Beachtliches an Ausbildungsleistungen erbracht, und viele Hochschulabsolventen sind sogar sehr gut ausgebildet. Nur: Einen Job finden sie im eigenen Land nicht; sie wandern ab (sogenanntes Braindrain). Schaut man sich weiter an, welche Wirtschaftspolitik in diesen Ländern betrieben wird, ist das auch nicht verwunderlich. Um es ganz einfach auszudrücken: Es kommt nicht in erster Linie darauf an, wieviel Benzin man in einen Tank schüttet, sondern wie effizient der Motor das Benzin in Leistung umwandelt.

Falsche These: Das Wirtschaftswunder begann erst ab 1950/51, da erst dann die Exporte die Importe überstiegen Den Anfang des Wirtschaftswunders wegen der positiven Leistungsbilanz auf das Jahr 1951 zu datieren, ist ebenfalls Unsinn. Dahinter steht wohl die Absicht, die wirtschaftlichen Erfolge zeitlich von den Ereignissen des Jahres 1948 zu entkoppeln. Offensichtlich wurde der Autor des Films durch die Diskussion um die sogenannte „internationale Wettbewerbsfähigkeit“ in den 1990er Jahren inspiriert. Damals hielten nicht wenige Ökonomen ein Land dann für besonders wettbewerbsfähig, wenn die Leistungsbilanz einen Überschuss aufweist. Haltbar ist diese These jedoch nicht, da ein Leistungsbilanzüberschuss nichts über Ursachen und Begleitumstände aussagt.12) Entscheidend für den Wohlstand der Bevölkerung sind auch nicht Leistungsbilanzsalden, sondern die Faktoren „Pro-Kopf-Einkommen“ (PKE) und dessen Verteilung. Das westdeutsche PKE stieg, wie oben gezeigt, bereits ab Mitte 1948 im Zuge der Währungs- und Wirtschaftsreform stark an. Die Bedeutung des „Korea-Booms“ hatte bereits Ludwig Erhard in seinem Buch „Wohlstand für Alle“ gebührend gewürdigt:13) „Heute, da uns alle statistischen Daten zur Verfügung stehen, wissen wir: Es hätte nicht des Korea-Konfliktes bedurft, um den deutschen Wirtschaftsanstieg fortzusetzen bzw. sein Tempo zu steigern. Das Gegenteil ist richtig; der Korea-Boom bereitete der deutschen Wirtschaftspolitik weit mehr Schwierigkeiten, als er heilsame Impulse auslöste.“

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Exporterfolge mit billigen Standardprodukten? Christoph Weber führt hier den VW Käfer als Beispiel für ein erfolgreiches Exportprodukt an, das sich am Weltmarkt „über den Preis“ verkauft habe. Technisch sei der Käfer wie auch andere Erfolgsprodukte – so die subtile Unterstellung – von unterdurchschnittlicher und wenig dauerhafter Qualität gewesen. Diese Strategie habe man ja schließlich im Krieg perfektioniert. Die Lebensdauer von Waffen sei in ähnlicher Weise bereits bei der Konstruktion bewusst begrenzt kalkuliert worden, da das Kriegsgerät bei Kampfhandlungen ohnehin schnell zerstört worden sei. Hier haben wir es mit einer Behauptung zu tun, die auf den uninformierten Zuschauer recht plausibel wirkt und die überdies nicht schnell mit ein paar schlagenden Statistiken widerlegt werden kann. Dennoch kann man die Unhaltbarkeit dieser These zeigen: Die Erfolge beim Export und beim Verkauf in Deutschland sind sicherlich nicht durch die Kombination „billig und qualitativ schlecht“ zu erklären. Der Käfer war vielmehr eine gelungene Kombination aus hohem Nutzwert (vollwertiger Pkw) und einem noch akzeptablen Preis. Man muss lediglich die deutschen und ausländischen Konkurrenzfahrzeuge betrachten, um zu sehen, warum das Konzept so erfolgreich war. Der Leser sei auf die angegebenen Quellen verwiesen und urteile selbst.14) Die These von der minderwertigen Qualität ist in Bezug auf den Käfer angesichts dessen langer Bauzeit und seines soliden Rufs ebenfalls unhaltbar. Auch im Hinblick auf die Waffenkonstruktion und -produktion im Zweiten Weltkrieg stimmt die These vom „Billigschrott“ nicht. So sind die Ausführungen des Wirtschaftshistorikers Lutz Budrass (ab Minute 26:30 im Film) denn auch außerordentlich vage. Im Zentrum steht die Behauptung, zunächst sei die Qualität der deutschen Rüstungsgüter „gut“ gewesen, während sie im Verlauf des Krieges abgenommen habe. Eine genauere Begründung liefert Budrass indes nicht, außer der Unterstellung, Qualität sei sinnlos gewesen, da im Gefecht ohnehin alles schnell kaputt gegangen sei. Allerdings ist diese These aus zwei Gründen falsch. Zunächst einmal war die Produktionskapazität der deutschen Wirtschaft begrenzt. Besonders deutlich wurde dies nach dem Kriegsbeginn gegen die Sowjetunion und dem Kriegseintritt der USA. Angesichts der Mengen neu benötigter Rüstungsgüter hätte man es sich gar nicht leisten können, „Billigschrott“ immer wieder aufs Neue in immer größeren Mengen zu produzieren. Man musste also auf Qualität setzen, was anhand einiger Beispiele auch gezeigt werden kann. So wurde bei der Entwicklung neuer Waffen (als Ersatz für ältere) sowohl im Bereich leichter Infanteriewaffen als auch bei der Panzerwaffe eindeutig auf Qualität und Dauerhaftigkeit gesetzt. Als Beispiele seien hier nur genannt: das MG42 als Nachfolger des MG34 oder die Kampfpanzer Panther und Tiger als Ersatz beziehungsweise Ergänzung für den Kampfpanzer IV. Nur die Amerikaner konnten es sich leisten, „Billigschrott“ in großen Stückzahlen zu produzieren. Ein Beispiel hierfür ist der Sherman-Panzer, der gegen die deutschen Panzer im direkten Aufeinandertreffen denn auch chancenlos war. Ein weiteres Argument gegen die These vom „Exporterfolg durch billige Massenware“ sind die schnell steigenden Gewinne und Einkommen der Beschäftigten gerade in den exportorientierten Branchen. Wie hätte man diese durch den Export von Billigprodukten erwirtschaften sollen? Damals wie heute waren die traditionellen Ausfuhrsektoren Deutschlands der Maschinenbau, die chemische und pharmazeutische Industrie sowie die Autobranche. Diese

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Kombination ermöglichte es Deutschland bereits in den 1950er Jahren, schnell steigende Exportmengen zu immer höheren relativen Preisen im Ausland abzusetzen. So stiegen die Terms of Trade Westdeutschlands in den 1950er Jahren deutlich an. Im Jahr 1954, dem Beginn der Berechnungen, betrug der Indexwert noch 77,5. Im Jahr 1961 war bereits ein Wert von 90,7 erreicht (Index = 100 im Jahre 2010).15) Dies zeigt in aller Deutlichkeit, dass die These vom Exporterfolg durch Billigprodukte Unsinn ist.

Überflüssige Schumpeter-Unternehmer? Weber und sein Gewährsmann Abelshauser behaupten, dass in der unmittelbaren Nachkriegszeit dynamische Unternehmerpersönlichkeiten unnötig gewesen seien, weil die Wirtschaft quasi von selbst expandierte. Aus diesem Grund hätte es ausgereicht, ein besserer Verwalter zu sein; risikofreudige, innovative Unternehmer im Schumpeter‘schen Sinn seien überflüssig gewesen. Wie alle Thesen in Webers Film klingt auch diese zunächst plausibel, hatte der Boom der 1950er und 1960er Jahre bis zur Rezession 1967 doch tatsächlich etwas „Selbstläuferisches“. Umso überraschter war man beim ersten Konjunktureinbruch. Weber und Abelshauser wiederholen mit ihrer „Selbstläufer“-These also an dieser Stelle lediglich ihre irrige These des automatischen „Aufholwachstums“. Insofern könnte man dieses Kapitel bereits an dieser Stelle schließen. Einige weiterführende Anmerkungen sind jedoch wichtig: Natürlich gab es im Westdeutschland der 1950er Jahre viel unternehmerische Kontinuität im Sinne weitergeführter oder wiedererweckter Geschäftsmodelle. Es gab aber auch viel Disruptives, beispielsweise die Dekartellierung der deutschen Wirtschaft, insbesondere in der chemischen Industrie und in der Schwerindustrie. Weiterhin gab es eine große Zahl tatsächlicher Schumpeter-Unternehmer, von denen einige längerfristig erfolgreich waren, andere hingegen bereits mittelfristig scheiterten. Beispielhaft genannt werden sollen hier nur die Namen Max Grundig, Carl Friedrich Wilhelm Borgward, Gustav Schickedanz, Josef Neckermann, Willy Schlieker und Rudolf-August Oetker. Sie alle verfolgten innovative Geschäftsmodelle in Produktion oder Handel. Dabei wurde in der Nachkriegszeit die Wirtschaft alles andere als „verwaltet“, denn dies hätte man sich in einer Zeit hoher Wettbewerbsintensität, die noch zusätzlich durch die forcierte Handelsliberalisierung verschärft wurde, gar nicht leisten können. Den positiven Zusammenhang zwischen Wettbewerbsintensität und Wirtschaft hat Egon Görgens bereits 1969 theoretisch und empirisch untersucht.16) Deutschland stellt darin ein Beispiel für hohes Wachstum und hohe Wettbewerbsintensität dar. Berücksichtigt man all dieses, so sieht man leicht, dass die These vom automatischen Aufschwung ohne Schumpeter-Unternehmer nicht haltbar ist.

Unternehmensführer und billige, gehorsame Angestellte Die letzte These von Weber ist zugleich die absurdeste. Er suggeriert, für eine boomende Wirtschaft sei es zumindest nicht ganz unwichtig, dass man Kommandeure und Kommandierte habe. Je folgsamer und billiger Letztere seien, desto besser liefe die Wirtschaft. Und beide Personengruppen seien ja nach dem Krieg – ausgestattet mit hinreichender Einsatzerfahrung – reichlich vorhanden gewesen. Der VW-Chef Heinrich Nordhoff und seine Belegschaft in Wolfsburg dienen dabei als Anschauungsobjekt. Würde diese Theorie zutreffen, dann hätte Nordkorea nach einem eindrucksvollen Wirtschaftswunder nunmehr das höchste Pro-Kopf-Einkommen der

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Welt, mit weitem Abstand vor der Schweiz, Norwegen oder Luxemburg. Denn dieses Land hat nicht nur einen „Führer“, sondern sogar einen „Obersten Führer“; viele „Kommandierte“ gibt es auch. An deren „Folgsamkeit“ besteht ebenfalls kein Zweifel. Neben Nordkorea könnte man noch viele andere Diktaturen mit solchen Konstellationen anführen. Leider herrscht bezüglich wirtschaftlicher Dynamik regelmäßig Fehlanzeige. Dies dürfte als knapper Gegenbeweis zu Webers These genügen. Ein Körnchen Wahrheit könnte allerdings doch darin stecken: Obwohl genaue Vergleichszahlen von Arbeiterlöhnen und Angestelltengehältern in verschiedenen Branchen schwer zu ermitteln sein dürften, kann doch von einem gewissen „Preisvorteil durch niedrigere Löhne“ in Westdeutschland ausgegangen werden. Diese „Lohnzurückhaltung“ hat den wirtschaftlichen Aufschwung wahrscheinlich gefördert, da die im Gegenzug schnell steigenden Gewinne der Unternehmen in höhere Investitionsquoten umgesetzt wurden.17) Während der 1950er Jahre stiegen gesamtwirtschaftlich betrachtet die Löhne zwar absolut in einem beeindruckenden Tempo, gemessen an Inflation und Produktivitätszuwachs jedoch etwas unterdurchschnittlich.18)

Schlussfolgerungen Wie dargelegt, sind die „Richtigstellungen“ im Film von Christoph Weber keine belastbaren Beiträge zur Erklärung des deutschen Wirtschaftswunders nach dem Zweiten Weltkrieg. Sie sind der – ebenso leicht durchschaubare wie gründlich misslungene – Versuch, die Rolle einer guten Wirtschaftspolitik in Zweifel zu ziehen, um vor dem Hintergrund der gegenwärtigen Krisendebatte alternative Rezepte ins Gespräch zu bringen. Soll heißen: „Schuldenerlass statt wirtschaftspolitischer Reformen“, „Vergemeinschaftung von Risiken statt Eigenverantwortung“ und „demokratisches Europa statt deutscher Schulmeisterei“. Eine auch nur ansatzweise gründliche Aufarbeitung des Stoffs liefert er aber an keiner Stelle. Eines aber muss man Weber zugestehen: Der Film ist geschickt gemacht und von hoher Suggestionskraft. Prof. Dr. Richard Reichel ist Professor für Volkswirtschaftslehre an der FOM Hochschule Essen und Geschäftsführer des Forschungsinstituts für Genossenschaftswesen an der Universität Erlangen-Nürnberg.

Fußnoten 1.

↥ http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/wirtschaftspolitik/waehrungsreform-vor-60-jahren-was-hatte-die-mar k-was-der-euro-nicht-hat-1548628-p3.html?printPagedArticle=true#pageIndex_3

2.

↥ Ralf Ptak, Vom Ordoliberalismus zur Sozialen Marktwirtschaft – Stationen des Neoliberalismus in Deutschland, Wiesbaden 2004, Seiten 266 f.

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3.

↥ http://www.ggdc.net/maddison/maddison-project/data.htm; die industrielle Produktion ging sogar noch stärker zurück. Vgl. hierzu die ausführliche Diskussion bei Bernd Klemm/Günter J. Trittel, Vor dem „Wirtschaftswunder“: Durchbruch zum Wachstum oder Lähmungskrise? In: Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte 35 (1987), Heft 4, Seiten 571–624, insbesondere Seiten 593 ff.

4.

↥ Vgl. Richard Reichel, Germany’s Postwar Growth: Economic Miracle or Reconstruction Boom, in: CATO Journal, Vol. 21, No. 3, 2002, Seiten 427–442.

5.

↥ Auch die Hypothese, wonach bis 1948 fehlende Rohstoffimporte den Aufschwung ver- oder behindert hätten, ist nicht stichhaltig. Die deutsche Industrieproduktion war bereits während des Krieges weitestgehend autark.

6.

↥ Vgl. Albrecht Ritschl, Die Währungsreform von 1948 und der Wiederaufstieg der westdeutschen Industrie, in: Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte 33 (1985), Seiten 136–165.

7.

↥ In der theoretischen und empirischen Literatur ist diese Thematik als „aid effectiveness“ umfangreich diskutiert worden. Vgl. hierzu die Zusammenfassung bei Ann Veiderpass/Per-Åke Andersson, Foreign aid, economic growth and efficiency development, A Data Envelopment Analysis approach, SADEV REPORT, 2007:01, http://www.oecd.org/derec/sweden/foreignaid.pdf

8.

↥ Vgl. Barbara Dluhosch/Malte Krueger, The Marshall Plan as a Development Push? A Cautionary Tale from Germany, in: Kurt R. Leube(Hrsg.), Vordenker einer neuen Wirtschaftspolitik. The International Library of Austrian Economics, Vol. 5, Frankfurt 2000.

9.

↥ Vgl. Hans Jürgen Schröder, Marshallplan und westdeutscher Wiederaufstieg: Positionen, Kontroversen, Stuttgart 1990, Seite 29.

10. ↥ Vgl. hierzu die Bewertung des Marshallplans durch Bernd Klemm und Günter Trittel, a. a. O., Seiten 580 ff. Es ist absurd, wenn Webers Film den Eindruck erweckt, die Amerikaner hätten im Rahmen des Marshallplans primär Baumwolle und Tabak geliefert. 11. ↥ Vgl. Angus Maddison, Die Weltwirtschaft: eine Millenniumsperspektive, Paris 2004, Seite 376. 12. ↥ Vgl. Richard Reichel, Ökonomische Theorie der internationalen Wettbewerbsfähigkeit von Volkswirtschaften, Wiesbaden 2002, Seiten 135 ff. 13. ↥ Ludwig Erhard, Wohlstand für Alle, 8. Auflage, 1964, Seite 47. 14. ↥ http://www.autobild.de/klassik/bilder/autos-der-50er-jahre-1230921.html#bild1; http://www.historische-fahrzeuge.net/history/konkur2.htm 15. ↥ https://www.destatis.de/DE/Publikationen/Thematisch/Preise/Aussenhandelspreise/EinfuhrUndAusfuhrpreis ePDF_5614001.pdf?__blob=publicationFile. Die Terms of Trade setzen die durchschnittlichen Ausfuhrpreise ins Verhältnis zu den durchschnittlichen Einfuhrpreisen wobei Veränderungen der nominalen Wechselkurse berücksichtigt werden. Steigen die Terms of Trade, bedeutet dies, dass ein Land seine Exportprodukte zunehmend teurer verkaufen kann in Relation zu den Aufwendungen für die Importe. Verfolgt ein Land eine Strategie der Exportausweitung durch niedrige Preise, so fallen üblicherweise seine Terms of Trade.

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16. ↥ Vgl. Egon Görgens, Wettbewerb und Wirtschaftswachstum, Freiburg 1969 und weiterführend Ernst Dürr, Wachstumspolitik, Bern 1977. 17. ↥ http://www.econstor.eu/bitstream/10419/48102/1/011397209.pdf, Seite 21. 18. ↥ Ebenda, Seiten 23 f.

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