UNITED NATIONS GLOBAL COMPACT FORTSCHRITTSBERICHT DER FREUDENBERG GRUPPE

UNITED NATIONS GLOBAL COMPACT FORTSCHRITTSBERICHT DER FREUDENBERG GRUPPE 2015 | 2016 INHALT I. VORWORT DES VORSTANDSSPRECHERS SEHR GEEHRTE DAMEN U...
Author: Heiko Arnold
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UNITED NATIONS GLOBAL COMPACT FORTSCHRITTSBERICHT DER FREUDENBERG GRUPPE 2015 | 2016

INHALT

I. VORWORT DES VORSTANDSSPRECHERS

SEHR GEEHRTE DAMEN UND HERREN, I. Vorwort des Vorstandssprechers

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II. Die Freudenberg Gruppe

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i. Porträt der Unternehmensgruppe

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ii. We all take care

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iii. Innovation

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iv. Risikomanagement

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III. Menschenrechte und Arbeitsnormen

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IV. Umweltschutz

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V. Antikorruption

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VI. Gesellschaftliche Verantwortung

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Das Titelbild zeigt Nedal Idies und Hiroyuki Sato, Mitarbeiter von Freudenberg Sealing Technologies in Berlin. Sie begutachten Lenkungsbälge – schützende Dichtungen für Gelenklager, Kugelgelenke und Gelenkwellen – die zum Beispiel an Zylindern im Maschinenbau, in landwirtschaftlichen Maschinen und Baumaschinen eingesetzt werden.

als globaler, werteorientierter Technologiekonzern steht Freudenberg zu seiner gesellschaftlichen Verantwortung. Dieses Prinzip prägt unser Geschäftsmodell und ist in unseren Werten und Grundsätzen fest verankert. Gemeinsam mit unseren Kunden, Partnern und der Wissenschaft entwickeln wir technisch führende Produkte, Lösungen und Services und leisten einen Beitrag, die Lebensbedingungen der Menschen weltweit zu verbessern. Wir leben Verantwortung, bei allem was wir tun. Dafür investieren wir fortwährend in Forschung und Entwicklung und können den Umsatz mit neuen und nachhaltigen Produkten stetig steigern. Verantwortung beginnt für Freudenberg bei den eigenen Prozessen und Systemen. Wir gestalten unser Handeln so umweltverträglich wie möglich. Dazu gehört, dass wir die natürlichen Ressourcen für Produktionsprozesse, Produkte und Dienstleistungen so schonend und umsichtig wie möglich einsetzen. Zudem haben wir im Jahr 2015 die organisatorischen Rahmenbedingungen weiterentwickelt, um die Einhaltung von Gesetzen, Regeln, Selbst- und Fremdverpflichtungen zu überwachen. Das Freudenberg Compliance Management Council (FCMC) arbeitet daran, bestehende Compliance-Initiativen der Geschäftsgruppen in eine gruppenweite Struktur zu überführen. Wir haben einen verpflichtenden internen Verhaltenskodex (Code of Conduct) veröffentlicht und allen Mitarbeitern weltweit zur Verfügung gestellt.

fördert diese Projekte in den kommenden fünf Jahren mit 10 Millionen Euro. Zudem engagiert sich Freudenberg seit 2015 verstärkt für die Flüchtlingshilfe. Im Rahmen einer gruppenweiten Aktion spendeten Mitarbeiter, Pensionäre, Gesellschafter sowie das Unternehmen insgesamt rund 1,6 Millionen Euro. Mit diesen und weiteren Mitteln fördert Freudenberg über mehrere Jahre verschiedenste Projekte für die Integration von Geflüchteten mit dem Fokus auf Sprachunterricht. In allen Bereichen streben wir danach, uns stetig gemeinsam weiter zu verbessern – und bekennen uns ausdrücklich dazu, die zehn Prinzipien des UN Global Compact umzusetzen und weiter voranzutreiben.

Dr. Mohsen Sohi Sprecher des Vorstands der Freudenberg Gruppe

Mit unserem langjährigen sozialen Engagement in zahlreichen kleinen und größeren Initiativen tragen wir aktiv zum Wohl der Gesellschaft bei und sind ein guter Nachbar im Umfeld unserer Standorte weltweit. Im Jahr 2015 haben wir die internationale Initiative „e²“ ins Leben gerufen. Alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter weltweit sind dazu aufgerufen, sich in gemeinnützigen Bildungs- und Umweltschutzprojekten zu engagieren. Das Unternehmen

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II. DIE FREUDENBERG GRUPPE

i. PORTRÄT DER UNTERNEHMENS­GRUPPE Freudenberg ist ein globales Technologieunternehmen, das seine Kunden und die Gesellschaft durch wegweisende Innovationen nachhaltig stärkt. Kunden aus der Automobil- und Nutzfahrzeugindustrie, dem Maschinen- und Anlagenbau, der Textil- und Bekleidungs­ industrie, der Bau-, Bergbau- und Schwer­industrie sowie der Energie-, Chemie-, Öl- und Gas­industrie bietet Freudenberg exzellente technologische und innovative Produkte sowie Dienstleistungen. Außerdem gehören Unternehmen aus der Medizintechnik, der zivilen Luftfahrt, der Schienenfahrzeugund der Halbleiterindustrie zum Kundenkreis. Gemeinsam mit Partnern, Kunden und der Wissenschaft entwickeln die zehn Geschäftsgruppen (Vorjahr: zwölf Geschäftsgruppen) der Freudenberg Gruppe technisch führende Produkte, exzellente Lösungen und Services für mehr als 30 Marktsegmente und für Tausende von Anwendungen: Dichtungen, schwingungstechnische Komponenten, Vliesstoffe, Filter, Spezialchemie sowie medizintechnische Produkte, IT-Dienstleistungen und modernste Reinigungsprodukte. Die Innovationskraft von Freudenberg hat viele Gesichter. Schon immer gehörte die enge Zusammenarbeit der mehr als 40.000 Mitarbeiter mit Kunden, Partnern und der Wissenschaft zur Unternehmenskultur. So ziehen sich Innovationen wie ein roter Faden durch die Unternehmensgeschichte – von der Chromgerbung über den Simmerring bis hin zu anspruchsvollen und hochtechnischen Medizinprodukten. Das gemeinsame Streben nach Lösungen, die weltweit zu einer nach­ haltigen Entwicklung von Umwelt und Gesellschaft beitragen, ist gleichermaßen Motivation wie die Basis des Unternehmenserfolgs. Dabei lebt Freudenberg „Innovating Together“ über Geschäftsgruppen und Weltregionen hinweg. So ist das Unternehmen in der Lage, seinen Kunden schon heute Lösungen und Antworten auf die Fragen von morgen zu bieten.

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Freudenberg versteht sich als Unternehmen von Unternehmern. Das operative Geschäft liegt in der Hand von selbstständigen Gesellschaften, deren Geschäftsleiter eigenverantwortlich handeln. Die einzelnen Unternehmen sind zu Geschäftsgruppen zusammengefasst. Freudenberg hat zwei Führungsgesellschaften: Die Freudenberg & Co. Kommanditgesellschaft ist die strategische Konzernführungsgesellschaft der Unter­ nehmens­g ruppe. Unter ihrem Dach übernimmt die Freudenberg SE als Muttergesellschaft der verschiedenen Geschäftsgruppen alle Aufgaben der operativen Konzern­ führung. Freudenberg ist in Familienbesitz von derzeit rund 320 Nachkommen des Firmengründers Carl Johann Freudenberg.

ii. WE ALL TAKE CARE Mit „We all take care“ hat Freudenberg bereits 2002 eine Initiative auf Basis der Leitsätze der Unternehmensgruppe gestartet, die jeden einzelnen Mitarbeiter dazu aufruft, sich persönlich für Verbesserungen im Umwelt-, Gesundheitsund Arbeitsschutz einzusetzen. Wichtige Themen der Initiative sind zudem die Wahrnehmung gesellschaftlicher Verantwortung und der Umgang mit Risiken an den Freudenberg-Standorten. Jeder Mitarbeiter trägt so persönlich zur Umsetzung des Leitsatzes „Verantwortung“ in seinem Umfeld bei. Über das Freudenberg Portal können alle Mitarbeiter auf Details zu erfolgreichen Projekten zugreifen und so die Verbesserungsprozesse beschleunigen. Im Rahmen des Corporate Health, Safety, Security, Environment (HSE) Meeting wird die Initiative unter Einbeziehung der obersten Managementebene und mit den jeweiligen Hauptfunktionsträgern der Geschäftsgruppen weiter­ entwickelt.

Der mobile Sicherheitsfreund Das Sicherheitsteam von Freudenberg Home and Cleaning Solutions (FHCS) in Aurora, USA, hat den mobilen Sicher­ heits­f reund eingeführt. Mit diesem Wagen, der unter anderem mit „Stop-Think-Act“-Karten ausgestattet ist, die dazu beitragen sollen, die Zahl der verhaltensbedingten Unfälle zu senken, gehen Manager mehrmals am Tag durch die Fertigung. Somit erlaubt der mobile Sicherheitsfreund es Managern, direkten Kontakt mit den Mitarbeitern zu pflegen und wenn nötig sofort Feedback zu geben. Konkret geben die Mitarbeiter mehr Feedback und reichen mehr Lösungsvorschläge ein, um die Sicherheit am Standort zu verbessern. Zudem nehmen die Mitarbeiter das „Stop-ThinkAct“-Konzept an und verinnerlichen es immer mehr, sodass die Unfallraten im Vergleich zum Vorjahr um die Hälfte zurückgegangen sind.

Freudenberg würdigt jedes Jahr Mitarbeiter, die sich mit besonderem Erfolg, Fortschritt und außergewöhnlicher Leistung für die Initiative engagiert haben, mit dem „We all take care“-Award. Zu den Gewinnern gehörten 2015 die folgenden Projekte: Gesund trotz Schichtarbeit Schichtarbeit birgt ein erhöhtes gesundheitliches Risiko im Vergleich zu einer Arbeit mit regelmäßigen Arbeitszeiten. Mithilfe eines neuen Schichtmodells will die Energietechnik von Freudenberg Service (FSV) das Risiko einer Erkrankung ihrer Mitarbeiter gezielt verringern. Basis des Modells ist eine aufgabenorientierte Kapazitätsplanung, aus der sich der konkrete Personalbedarf und darauf aufbauend die Schicht- und Personaleinsatzplanung ableiten. Die Mitarbeiter erhalten nun ein planbares Modell mit fixen Freizeitblöcken. FSV erwartet einen Rückgang der klassischen „Schichterkrankungen“ wie beispielsweise Herz- und Kreislauferkrankungen, der Langzeiterkrankungen sowie eine Reduzierung der Mehrarbeit.

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II. Die Freudenberg Gruppe

II. Die Freudenberg Gruppe

iii. INNOVATION

Die im Berichtsjahr neu ausgerichtete Konzernfunktion Corporate Innovation hat die Aufgabe, entsprechend der neuen Positionierung Innovation und Technologie auf Gruppenebene zu fördern. Hierzu identifiziert und implementiert Corporate Innovation Tools, Strukturen und Prozesse, die innovationsbezogene Kompetenzen verbessern und die Zusammenarbeit zwischen den Geschäftsgruppen optimieren. Zu Corporate Innovation gehören Corporate R&D, Corporate Scouting und Corporate New Business. Die Forschungsspezialisten von Corporate R&D bieten Material- und Technologiekenntnisse für gemeinsame Projekte mit den Geschäftsgruppen sowie analytische Service­leistungen. Durch diese Projekte können sich junge Wissen­schaftstalente in die „Scientific Community“ von Freudenberg („Juniorprogramm für Wissenschaftler“) integrieren. Beim Corporate Scouting geht es darum, neue Themen und Ideen in Projekte und letztendlich in Lösungen zu überführen, mit denen Freudenberg künftig und langfristig Geschäft generieren kann. Ein Instrument, um solche Themen zu finden, ist – neben systematischen Analysen – der Ideen­wettbewerb ideaTrophy. Hier sind interne und externe Experten aufgefordert, Geschäftsideen zu definierten Suchfeldern einzubringen: erneuerbare Energien, Wasser, Gesundheit, Oberflächentechnologien, Öl und Gas.

Die Freudenberg Gruppe hat im Jahr 2015 Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten – unter quotaler Einbeziehung der Gemeinschaftsunternehmen – in Höhe von 315,3 Millionen Euro (Vorjahr: 270,3 Millionen Euro) durchgeführt. Im Berichtsjahr arbeiteten in der Forschung und Entwicklung der Freudenberg Gruppe – unter quotaler Einbeziehung der Gemeinschaftsunternehmen – durchschnittlich 2.772 Mitarbeiter (Vorjahr: 2.582 Mitarbeiter); regionaler Schwerpunkt mit 1.573 Mitarbeitern war Deutschland (Vorjahr: 1.542 Mitarbeiter). Die Bedeutung von Innovation für Freudenberg spiegelt sich auch in der neuen Markenpositionierung der Unter­ nehmensgruppe mit dem Benefit Statement „Freudenberg is a values-based technology group that best serves its customers and society“ und dem Unternehmensslogan „Innovating Together“ wider.

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Technologische Innovationen waren und sind die Trieb­ kraft für den Erfolg von Freudenberg. Die Geschäfts­ gruppen haben schon immer in Entwicklungen und Technologien investiert, die für das eigene Geschäft zukunftsweisend sind. Die Freudenberg Gruppe hat darüber hinaus Technologieplattformen für die gesamte Unternehmensgruppe etabliert – über Geschäfts­ gruppengrenzen hinweg, ganz im Sinne des neuen Unternehmensslogans „Innovating Together“. Ziel ist es, die Material- und Systemkompetenz von Freudenberg geschäftsgruppenübergreifend weiterzuentwickeln. Im Geschäftsjahr 2015 hat sich Freudenberg intensiv mit fünf Technologieplattformen beschäftigt: Vliesstoffe, Dichtungstechnik, Formgebung, Reibung/Verschleiß und Schmierung sowie Oberflächentechnologien. Sie sind Plattformen für den Wissenstransfer und erlauben es, Synergien zu schaffen.

Corporate New Business von Freudenberg liefert einen Beitrag zur Stärkung der Innovationskraft der gesamten Unternehmensgruppe. Ziel ist es, neue Geschäfte zu identifizieren und zu entwickeln, die nicht im direkten Fokus der aktuellen Tätigkeitsschwerpunkte der Geschäftsgruppen liegen. Dabei werden deren Kerntechnologien und das vorhandene Know-how genutzt. Im Freudenberg Innovation Council tauschen sich die CTOs der Geschäftsgruppen aus – mit dem Ziel, die Innovationsund Technologieleistung der Unternehmensgruppe zu stärken sowie die Innovationsstrategie der Freudenberg Gruppe und strategische Initiativen (zum Beispiel „Globali­ sierung von Forschung & Entwicklung“ und „Innovationen für Nachhaltigkeit“) voranzutreiben. Das Council fördert außerdem die Entwicklung des technischen Nachwuchses. Jede Geschäftsgruppe thematisiert zusammen mit Corporate Innovation in einem jährlichen Innovation Review ihren Innovations- und Technologiefortschritt sowie ihre Herausforderungen.

iv. RISIKOMANAGEMENT Freudenberg ist einer Vielzahl von Risiken und Chancen ausgesetzt, die untrennbar mit unternehmerischem Handeln verbunden sind. Um den Risiken zu be­gegnen, verfügt die Freudenberg Gruppe über ein unternehmensweites Risikomanagementsystem. Dieses ist dezentral aufgebaut und folgt der Organisationsstruktur der Gruppe, die in 2014 weiterentwickelt wurde. Das Risiko­management umfasst alle Gesellschaften, die im Geschäftsbericht der Freudenberg Gruppe vollkonsolidiert werden, sowie sämtliche Maßnahmen der Gruppe, die sich mit wesentlichen Risiken befassen. Eine dieser Maßnahmen ist der Freudenberg-Risiko­ managementprozess. Dieser Prozess stellt im Besonderen eine strukturierte Identifikation, Bewertung, Steuerung und Überwachung von wesentlichen Risiken sicher, die den Fortbestand der Gruppe gefährden könnten. Im Rahmen dieses Prozesses erfolgen auch eine entsprechende Risiko­ kommunikation sowie eine kontinuierliche Verbesserung des Risikomanagementsystems. Durch verschiedene Maßnahmen zur Liquiditätssicherung kann Freudenberg auch kurzfristig auf unerwartete liquiditätswirksame Risiken reagieren. Als Absicherung dienen dazu solide Bank- und Gesellschafterfinanzierungen sowie die hohen Reserven an flüssigen Mitteln. Freudenberg ist mit einer überdurchschnittlich hohen Eigenkapitalquote, einem stabilen Stand an Gesellschaftereinlagen durch die Gesellschafter der Freudenberg & Co. KG sowie umfassenden Kreditlinien ausgestattet. Für die Unternehmen der Freudenberg Gruppe ist in internen Richtlinien verbindlich festgelegt, dass derivative Finanz­instrumente nicht zu Spekulationszwecken, sondern ausschließlich zur Absicherung von Risiken im Zusammen­ hang mit Grundgeschäften und den damit verbundenen Finanzierungsvorgängen eingesetzt werden dürfen. Als global tätiger Hersteller von funktionsrelevanten technischen Komponenten, Spezialchemikalien und Pro­ dukten für den Endverbraucher sowie als Dienstleister der Industrie ist Freudenberg verschiedenen rechtlichen Risiken ausgesetzt. Dazu zählen unter anderem Risiken aus den Bereichen Wettbewerbs- und Kartellrecht, AntiKorruptionsvorschriften und Umweltschutz.

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III. MENSCHENRECHTE UND ARBEITSNORMEN

PRINZIP 1: Unternehmen sollen den Schutz der inter­ nationalen Menschenrechte unterstützen und achten.

PRINZIP 4: die Beseitigung aller Formen der Zwangsarbeit,

PRINZIP 2: Unternehmen sollen sicherstellen, dass sie sich nicht an Menschenrechtsverletzungen mitschuldig machen.

PRINZIP 6: die Beseitigung von Diskriminierung bei Anstellung und Beschäftigung eintreten.

PRINZIP 5:  die Abschaffung der Kinderarbeit und

PRINZIP 3: Unternehmen sollen die Vereinigungsfreiheit und die wirksame Anerkennung des Rechts auf Kollektivverhandlungen wahren sowie ferner für

UNTERNEHMENSGRUNDSÄTZE UND ETHICS OFFICE

Menschen Als Familienunternehmen fühlen wir uns dem Wohl unserer Mitarbeiter und ihrer persönlichen Entwicklung verpflichtet. Wir lehnen jede Form von Diskriminierung und persönlicher Herabsetzung ab. Wir zeigen und verlangen Verständnis und Respekt im Umgang miteinander. Wir sorgen für eine kulturell vielfältige Arbeitswelt, in der Mitarbeiter verschiedenster Länder in Teams ihre Fähigkeiten zur Erhöhung unserer Kompetenz einbringen und so gleichzeitig unsere Unternehmenskultur bereichern. Wir schätzen den Wert von langjährigen Beziehungen mit Kunden, Lieferanten und anderen Geschäftspartnern. Verantwortung Unser Unternehmen und seine Familiengesellschafter sind gemeinsam dem Schutz der Umwelt verpflichtet. Wir wollen in allen Staaten, Ländern und Gemeinden, in denen wir tätig sind, unserer gesellschaftlichen Verantwortung gerecht werden und als gute Nachbarn anerkannt sein. Wir verwenden äußerste Sorgfalt auf die Sicherheit unserer Mitarbeiter und unserer Produkte.

Unternehmensgrundsätze Die Leitsätze der Freudenberg Gruppe sind Kundennähe, Führung, Verantwortung, Innovation, Menschen und langfristige Orientierung. Sie sind Grundlage und Maß­ s­tab allen Handelns in der Unternehmensgruppe. Die Umsetzung dieses Maßstabs in der täglichen Arbeit wird regelmäßig überprüft. Für die Themenbereiche „Menschenrechte“ und „Arbeits­ normen“ sind insbesondere die Leitsätze Menschen und Verantwortung hervorzuheben. In ihnen drückt sich das grundlegende Verständnis der Freudenberg Gruppe für diese Themenbereiche aus. Die Führungsgrundsätze sind Teil der Geschäftsgrundsätze der Unternehmensgruppe (siehe dazu auch unter V. Anti­ korruption).

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Als Familienunternehmen stellen wir hohe Ansprüche an das persönliche Verhalten. Fairness und Integrität bestimmen das Miteinander sowohl im Unternehmen als auch gegenüber Geschäftspartnern und der Öffentlichkeit. Führungsgrundsätze Eine soziale Verpflichtung der Freudenberg Gruppe besteht gegenüber allen ihren Mitarbeitern, in Deutschland wie in anderen Ländern. Hierbei kann kein einheitlicher Maßstab angelegt werden; es kommt vielmehr auf Gesetze, Gepflogenheiten, Bedürfnisse und Möglichkeiten in den jeweiligen Ländern an. Diskriminierung und Ausnutzung schutzbedürftiger Menschen darf es an keiner Stelle im Unternehmen geben.

Die Geschäftspolitik der Unternehmensgruppe erfordert die Einhaltung von Verhaltensgrundsätzen, mit denen sich sowohl die Gesellschafter wie auch die Mitarbeiter identifizieren können: Auch wir müssen im harten Wettbewerb bestehen. Der Erfolg muss auf Leistung beruhen; auf Geschäfte, bei denen ungesetzliche oder unethische Mittel eingesetzt werden, gehen wir nicht ein. Wir werden keine Produkte herstellen, die den Zweck haben, Menschen zu schaden (zum Beispiel Waffen). Der verantwortungsvolle Umgang mit der Umwelt und die Sicherheit unserer Mitarbeiter sind bedeutende Unternehmensziele und dürfen sich nicht auf eine gerade ausreichende Erfüllung der entsprechenden Gesetze beschränken. Die Einhaltung der jeweiligen einschlägigen Gesetze und sonstigen Rechtsvorschriften, ebenso wie der jeweils geltenden Geschäftsgrundsätze und der Leitsätze der Freudenberg Gruppe, sowie die Beachtung der diesen nicht widersprechenden, ergänzenden innerbetrieblichen (zum Beispiel Verhaltenskodizes, Mitarbeiterhandbücher) und außerbetrieblichen lokalen Gepflogenheiten (zusammen „Unternehmensgrundsätze“) sind unverzichtbare Vor­

aus­s etzungen für eine gute Zusammenarbeit aller Mit­a r­b eiter der Unternehmensgruppe und ver­b indliche Grund­l age für das Verhältnis zu Dritten, insbesondere Liefer­a nten, Kunden und Behörden. Sie bilden damit die Basis für den wirt­ schaftlichen Erfolg der Unternehmensgruppe. Die Unternehmensgrundsätze sind für alle Mitarbeiter verpflichtend und müssen auf allen Ebenen, beginnend bei den Mitgliedern der Unternehmensleitung der Freudenberg & Co. Kommanditgesellschaft be­ ziehungs­weise den Vorständen der Freudenberg SE, den Geschäfts­leitungsmitgliedern der jeweiligen Geschäftsgruppen sowie allen weiteren Vorgesetzten, aktiv vorgelebt und umgesetzt werden. Verstöße werden nicht hingenommen und ausgehend vom Vorstand über die Geschäftsleitungen der Geschäftsgruppen bis hin zu den jeweiligen Vor­ gesetzten korrigiert und geahndet. Dies gilt ins­ be­s ondere bei Fällen von Bestechung und Be­ stech­­l ichkeit, Verstößen gegen kartellrechtliche Bestimmungen, bei Verletzung einschlägiger um­ weltrechtlicher und sicherheitstechnischer sowie arbeitsrechtlicher Regelungen (zum Beispiel Verstoß gegen den Gleichheitsgrundsatz) und Verletzungen der Persönlichkeitsrechte der Mitarbeiter (zum Beispiel persönliche Herabsetzung, sexuelle Belästigung).

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III. Menschenrechte und Arbeitsnormen

Ethics Office Leistungen, die unter Missachtung der Unter­nehmens­ grundsätze zustande kommen, oder Verhaltensweisen, die diesen zuwiderlaufen, sind unerwünscht. Um dies zu gewährleisten, hat die Freudenberg Gruppe Ethics Offices eingerichtet, die jedem Mitarbeiter als Anlaufund Kontaktstelle dienen, solche Verstöße zu melden und überprüfen zu lassen. Die vormals bei Freudenberg bestehende Ombudsstelle ist unter Einbringung der bisherigen Erfahrungen weiter­ent­ wickelt und internationalisiert worden. In der Freudenberg Gruppe gibt es inzwischen ein zentrales und vier regionale Ethics Offices (Corporate Ethics Office und Regional Ethics Offices). Das Corporate Ethics Office ist besetzt mit vier Mitgliedern, von denen mindestens ein Mitglied eine Frau ist. Es befindet sich in Weinheim, Deutschland. Das Corporate Ethics Office wird durch Regional Ethics Offices ergänzt, die in den Freudenberg Regional Corporate Centers angesiedelt sind. Regional Ethics Offices sind eingerichtet worden in Nordamerika, Südamerika, Indien und Asien (China). Das angerufene Ethics Office nimmt die ihm übermittelten Hinweise auf und prüft deren Wahrheitsgehalt sowie die damit verbundenen Verstöße gegen Unter­nehmens­ grundsätze. Dabei arbeitet es mit den verschiedensten Stellen in der Unternehmensgruppe zusammen, um den infrage stehenden oder tatsächlich festgestellten Verstoß – soweit noch möglich – zu korrigieren und neuen, vergleichbaren Verstößen durch entsprechende Maßnahmen vorzubeugen, wobei nötigenfalls der festgestellte Verstoß geahndet wird. Einmal jährlich wird ein Tätigkeitsbericht für das ver­gangene Kalenderjahr erstellt. Neben der Bearbeitung gemeldeter Verstöße gegen jeweils geltende Arbeitsgesetze standen bisher insbesondere Fälle von Diskriminierung im Fokus der Tätigkeit.

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III. Menschenrechte und Arbeitsnormen

ARBEITNEHMERVERTRETUNG Freudenberg hat eine globale Vereinbarung zum Sozialen Dialog mit der Internationalen Föderation von Chemie-, Energie-, Bergbau- und Fabrikarbeitergewerkschaften („ICEM“) und der Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie (IG BCE) unterzeichnet, die die internationalen Standards und Konventionen der Internationalen Arbeitsorganisation (IAO) anerkennt. Seit dem Zu­ sammenschluss der ICEM und anderer Gewerkschaften zur 2012 gegründeten IndustriALL findet nun mit dieser ein jährlicher Austausch zu Fragen des sozialen Dialogs statt. Die bestehenden internationalen Vereinbarungen der IAO sind Richtschnur für die Freudenberg Gruppe. Dies umfasst insbesondere die folgenden Übereinkommen hinsichtlich yy Gebot der Chancengleichheit und Gleichbehandlung im Arbeitsverhältnis gemäß IAO-Konventionen 100 und 111; yy Gebot der Wahrung der Koalitionsfreiheit und der Respektierung der grundlegenden Gewerkschaftsrechte gemäß IAO-Konventionen 87 und 98; yy Verbot von Zwangsarbeit gemäß der Definition der IAO-Konventionen 29 und 105; yy Verbot von Kinderarbeit gemäß der Definition der IAO-Konventionen 138 und 182. Das Recht der Freudenberg-Beschäftigten, frei Gewerk­ schaften ihrer Wahl beizutreten, Arbeitnehmervertretungen zu wählen und in Tarifver­handlungen ge­mein­same Interessen zu vertreten, wird anerkannt. Grund­lage ist IAO-Konvention 135: Verbot der Benachteiligung von betrieblichen oder gewerkschaftlichen Arbeitnehmervertretern.

Freudenberg Euro-Betriebsrat (FEBR) Mit den verschiedenen Betriebsratsgremien an den Standorten findet ein regelmäßiger, formloser Austausch statt. Bereits 1996 wurde auf der Grundlage einer europäischen Richtlinie und einer freiwilligen Vereinbarung ein erstes europäisches Arbeitnehmervertretungsgremium, das Freudenberg Euro-Forum, gegründet, in dem Delegierte der Arbeitnehmervertretungen aus ganz Europa mit der Unternehmensleitung länderübergreifende Themen behandelt haben. Mit der Etablierung der Freudenberg SE 2012 hat der Freudenberg Euro-Betriebsrat (FEBR) nach seiner Konsti­ tuierung das bisherige Euro-Forum abgelöst. Inhaltlich stehen dem FEBR weitergehende Rechte auf Information und Konsultation zu als dem Vorgängergremium, da unter­schiedliche sowohl nationale als auch europäische Rechts­grundlagen zu beachten sind. Die Weiterführung der erreichten Standards beinhaltet insbesondere auch die gemeinsame Verantwortung, Förderung und Kontrolle der Einhaltung der oben genannten globalen Ver­einbarung zum sozialen Dialog sowie die gemeinsame Förderung und Kontrolle der Prinzipien zum Arbeits- und Gesund­ heitsschutz.

MITARBEITERFÖRDERUNG Top-Arbeitgeber

Freudenberg & Co. wurde seit 2013 zum vierten Mal in Folge als Top-Arbeitgeber Deutschland 2016 zertifiziert. Um als Top-Arbeitgeber zertifiziert werden zu können, müssen Unternehmen im Rahmen eines mehrstufigen Zertifizierungsprozesses hohe Anforderungen er­füllen. Dabei bildet eine überdurchschnittliche Mitarbeiter­ orientierung die Grundlage. Anhand eines umfangreichen Fragenkatalogs, werden die HR-Bereiche Personalstrategie, Umsetzung von Personalpolitik und -praxis, die Über­ wachung und Kommunikation der Arbeitsbedingungen sowie die Mitarbeiterentwicklung durch das Top Employers Institute beurteilt. Die Anforderungen zum Erlangen des Zertifikats werden dabei jährlich erhöht, um den Gedanken der kontinuierlichen Verbesserung im Prozess zu verankern und den Anspruch, besser zu werden, in die Unternehmen zu tragen. Der gesamte Evaluationsprozess sowie sämtliche Angaben der Teilnehmer werden von einer unabhängigen externen Wirtschaftsprüfungsgesellschaft nach internationalen Standards auditiert. Unternehmen, die die Anforderungen für eine Zertifizierung erfüllen, erhalten ein individuelles Feedback samt HRBenchmark-Report. Ausgezeichnete Top-Arbeitgeber dürfen das Zertifizierungssiegel sowie besondere Vorteile (beispielsweise Veröffentlichung des Unternehmensprofils auf der Top-Arbeitgeber-Website und einen Bericht im Rahmen einer Sonderveröffentlichung der Financial Times) für den Zeitraum eines Jahres nutzen.

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III. Menschenrechte und Arbeitsnormen

III. Menschenrechte und Arbeitsnormen

Vereinbarung Beruf und Familie

Fair Company

Ausbildung bei Freudenberg

Talent Management

In Deutschland hat Freudenberg am Stammsitz in Weinheim im November 2014 eine betriebsnahe Kindertagesstätte eröffnet. Damit leistet die Unternehmensgruppe einen wichtigen Beitrag zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf für Väter und Mütter.

Auch 2015 erhielt die Freudenberg Gruppe das FairCompany-Gütesiegel, das sie bereits seit dem Jahr 2009 trägt. Das Gütesiegel Fair Company ist eine Initiative von karriere.de, einem Portal des Handelsblatts und der Wirtschaftswoche. Fair Company repräsentiert eine freiwillige Selbstverpflichtung der teilnehmenden Unternehmen. Dabei gilt es, bestimmte Regeln einzuhalten, die fairen Arbeitsbedingungen beim Berufseinstieg dienen. Zu den Regeln gehören unter anderem:

Im Jahr 2015 begannen 126 junge Menschen (Vorjahr: 142) bei den deutschen Freudenberg-Gesellschaften eine Ausbildung. Insgesamt befanden sich 464 Personen in Deutschland zum 31. Dezember 2015 in einer Ausbildung bei Freudenberg. Das Spektrum reicht von der zweijährigen kaufmännischen oder technischen Ausbildung bis zum Studium an der Dualen Hochschule. Die anerkannt hohe Qualität der Ausbildung bei Freudenberg zeigt sich auch darin, dass benachbarte Unternehmen der Region ihren Nachwuchs bei Freudenberg ausbilden lassen.

Der Wettbewerb um die besten Köpfe gehört zu den größten Herausforderungen für jedes Unternehmen. Freudenberg setzt dabei auf ein exzellentes Talent Management:

Das Online-Serviceportal benefit@work vermittelt qualitäts­geprüfte Dienstleistungen rund um die Bereiche Familie und Haushalt, vor allem für Kinderbetreuung, Seniorenpflege und Hilfe für Haushalt und Garten. Alle Freudenberg-Mitarbeiter im Raum Weinheim dürfen auf das Angebot von benefit@work zugreifen. Es wird seitens des Anbieters daran gearbeitet, das Angebot auf andere Standorte auszudehnen. Zielsetzung ist es, die Familienfreundlichkeit von Freudenberg zu verbessern. Das Serviceportal unterstützt die Mitarbeiter dabei, Familie und Beruf im Alltag besser zu vereinbaren.

yy Fair Companies ersetzen keine Vollzeitstellen durch Praktikanten, Volontäre, Hospitanten oder Dauer-Aushilfen. yy Fair Companies bieten Praktika zur beruflichen Orientierung vornehmlich während der Ausbildungsphase an. yy Fair Companies zahlen Praktikanten eine adäquate Aufwandsentschädigung. yy Fair-Company-Unternehmen sind transparent und kommunizieren ihre Teilnahme an der Initiative. Zudem erhielt die Freudenberg Gruppe für die Initiative „Engagier dich“ von Campushunter eine Auszeichnung. Diese würdigt außeruniversitäres Engagement. Die damit erworbenen Zusatzqualifikationen/Soft Skills werden besonders anerkannt.

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Im Juli 2015 genehmigte der Vorstand das Konzept für den Neubau des Ausbildungszentrums. Das Ziel ist – neben einer hochmodernen Ausstattung in einer zukunftsweisenden Lernumgebung – die Vermittlung von fundierten Fach­ kompetenzen in Verbindung mit hochaktuellen Lerninhalten wie zum Beispiel Industrie-4.0-Technologien.

Gruppenweite Entwicklungsprogramme für Top-Führungs­ kräfte Die 2014 in Zusammenarbeit mit der renommierten Business School INSEAD mit großem Erfolg eingeführten gruppenweiten Führungskräfte-Entwicklungsprogramme für die beiden obersten Führungsebenen der Freudenberg Gruppe wurden auch 2015 wieder durchgeführt. An dem Strategic Leadership Program (SLP) für die Ebene der Führungskräfte, die direkt an den Vorstand berichten, nahmen 22 Personen und an dem Business Leadership Program (BLP) für Führungskräfte der Ebene darunter 36 Personen teil. Kandidaten für die Teilnahme an den beiden Programmen werden im Rahmen des Global-Talent Management-Prozesses identifiziert und auf der Global Talent Management-Konferenz vorgestellt. Um dem Bedarf gerecht zu werden, wird 2016 das BLP für zwei Gruppen durchgeführt. Das nächste SLP ist für 2017 vorgesehen.

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III. Menschenrechte und Arbeitsnormen

III. Menschenrechte und Arbeitsnormen

der Akademien der einzelnen Geschäftsgruppen unterstützt und erweitert. Zwei wesentliche Elemente dieses Konzepts sind ein gruppenweites Learning Management System, das 2015 eingeführt wurde, und das Freudenberg Training & Development Forum, das erstmalig im Jahr 2014 durchgeführt wurde.

DIVERSITY MANAGEMENT

Um die verschiedenen Programme zur Entwicklung von Führungskräften, die in den Geschäftsgruppen beziehungsweise Regionen angeboten werden, in einen konsistenten und zusammenhängenden Bezugsrahmen zu bringen, hat die Training und Development Community von Freudenberg einen sogenannten Leadership Framework entwickelt, der die Zusammenarbeit bei der Führungskräfteentwicklung innerhalb der Freudenberg Gruppe erleichtern wird. Freudenberg Leadership Development Program Für junge Führungskräfte bietet die Freudenberg Gruppe Trainings in allen Weltregionen an. Erstmals wurden im Berichtsjahr geschäftsgruppenübergreifende Entwicklungsprogramme für junge Führungskräfte unter der Bezeichnung Freudenberg Leadership Development Program (FLDP) mit standardisierten Inhalten durchgeführt. Zur Zielgruppe gehören Nachwuchskräfte, die ihre erste Führungsaufgabe übernommen haben oder kurz davor stehen. Zur nachhaltigen Pflege des Netzwerks sollen in allen Regionen FLDP-Alumni-Organisationen etabliert werden. In China und Europa ist dies bereits erfolgt. Dort wurden im Berichtsjahr mehrere Netzwerktreffen oder FLDP-AlumniTage mit großer Resonanz durchgeführt. Der Führungsnachwuchs wird seit dem Jahr 2013 außerdem über Regional Talent Dialogs in allen Weltregionen geschäftsgruppenübergreifend gefördert. Bei den Veranstaltungen werden für identifizierte Talente in den Regionen gruppenweite Entwicklungsperspektiven erörtert. Ergänzend hat Freudenberg die Functional Talent Dialogs weiter ausgebaut, mit denen die Talententwicklung auch auf Fachkarrieren ausgeweitet wird. Unter dem Namen Freudenberg Academy wurde im Jahr 2014 das Konzept einer Corporate University für die Freudenberg Gruppe entwickelt, das die Zusammenarbeit 14

Bei Freudenberg spielt Diversity schon lange eine große Rolle. In unseren Werten und Grundsätzen ist festgehalten, dass wir ein kulturell vielfältiges Umfeld aktiv fördern. Angesichts der zunehmenden Globalisierung unseres Unternehmens sind wir überzeugt, dass es entscheidend ist, unsere Mitarbeiter mitzunehmen und darauf vorzubereiten. Unsere Top-Management-Entwicklungsprogramme (lesen Sie mehr zum „Strategic Leadership Program“ und „Business Leadership Program“ auf Seite 13–14) bringen die Führungskräfte aller Geschäftsbereiche, Regionen und Funktionen zusammen. Ein Modul dieser Programme zielt darauf ab, den Teilnehmern die Vorteile von Diversity aufzuzeigen und das Verständnis für kulturelle Unterschiede zu fördern. Sind die Vorteile bekannt, können beim Rekrutierungsprozess bevorzugt Talente mit unterschiedlicher Herkunft und kulturellem Hintergrund ausgewählt und eingestellt werden. Darüber hinaus

ist die Fähigkeit, kulturelle Unterschiede zu verstehen, entscheidend, um im Unternehmen den Dialog über Diversity anstoßen zu können. So arbeiten wir weltweit mit Kunden, Lieferanten und Kollegen noch effektiver zusammen. Außerdem ist Diversity ein Schlüsselelement im TalentManagement-Prozess. Jede Geschäftsgruppe veröffentlicht ein Diversity Statement, das die Zusammensetzung des Managements in Bezug auf Geschlechter-, kultureller und Generationenvielfalt beschreibt. Ein zweites Schlüssel­ element des Talent Management ist, Konzepte zu ent­ wickeln, um den Frauenanteil in Managementpositionen zu erhöhen.

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III. Menschenrechte und Arbeitsnormen

ARBEITS- UND GESUNDHEITS­ SCHUTZ

III. Menschenrechte und Arbeitsnormen

Der Erfolg im Arbeitsschutz steht beispielhaft für andere Bereiche, in denen Freudenberg sich genauso kontinuierlich verbessern will. Neben dem Umweltschutz ist dies insbesondere der Gesundheitsschutz. So werden Projekte des präventiven Gesundheitsmanagements im Unternehmen verstärkt verfolgt. Die HSE (Health, Safety und Environment)-Richtlinie enthält die HSE-Prinzipien und konkretisiert die Werte und Grundsätze der Freudenberg Gruppe für den Bereich HSE. Sie umfasst die Umwelt-, Arbeits- und Gesundheitsschutzpolitik der Freudenberg Gruppe. Über­geordnete Ziele sind das Vermeiden aller Unfälle, der vorbeugende Gesundheitsschutz und die kon­t i­ nuierliche Verringerung negativer Auswirkungen der Geschäftstätigkeit auf die Umwelt. Gleichzeitig sollen positive Auswirkungen auf die Umwelt erhöht werden, zum Beispiel indem Produkte der Unternehmensgruppe im Vergleich zu Vorgänger- oder Konkurrenzprodukten geringere negative Umweltauswirkungen haben oder einen positiven Beitrag liefern. Einmal jährlich findet die HSE-Woche statt, in der alle Standorte der Freudenberg Gruppe aufgerufen sind HSEAktionen umzusetzen. Im Berichtsjahr wurden Mitarbeiter unter anderem in Arbeitsschutzmaßnahmen sowie Ergonomie am Arbeitsplatz geschult und dadurch zu einer fortdauernden Partizipation animiert. Gesundheitsschutz

Freudenberg fühlt sich dem Wohl seiner Mitarbeiter und ihrer persönlichen Entwicklung verpflichtet. Arbeits- und Gesundheitsschutz werden bei Freudenberg entsprechend interner Vorgaben auf allen Hierarchie-Ebenen gefördert und gelebt. Gesundheitsschutz, Arbeitsschutz und Prozess­ sicher­h eit sind ein Routinebestandteil der täglichen Arbeitsabläufe.

Im Jahr 2015 hat die Unternehmensgruppe das präventive Gesundheitsmanagement weiter ausgebaut und die Gesundheitsprinzipien mit verschiedenen Programmen und Initiativen umgesetzt. Gesundheitskennzahlen wie der Krankenstand werden seit 2011 gruppenweit erhoben, um Verbesserungspotenziale zu erkennen und daraus Maßnahmen abzuleiten. Die so geschaffene Transparenz hat bereits zu einer Reihe von Verbesserungsprojekten geführt. Hier zwei Beispiele:

Mit diesem Ansatz ist es gelungen, die Zahl der Unfälle in der Freudenberg Gruppe auf ein im Branchenvergleich niedriges Niveau zu senken. Zur kontinuierlichen Verbesserung werden bestehende Maßnahmen intensiviert und durch neue zielführende Ansätze ergänzt.

Bei Freudenberg Home and Cleaning Solutions (FHCS) in Großbritannien wurden Mitarbeiter ermutigt, kleine Veränderungen im täglichen Leben vorzunehmen, die leicht umzusetzen und auch längerfristig einzuhalten waren. Zwei Aspekte standen im Mittelpunkt des Projekts: zum einen

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UNFALLQUOTE (LDIFR) [pro 1 Mio. geleistete Arbeitsstunden] Freudenberg Gruppe

2 1,7

1,8 1,4

1,3

1

0

2012

2013

2014

2015

die Ernährung, zum anderen die sportliche Betätigung und das körperliche Wohlbefinden. Ziel war ein aktiverer und ausgewogenerer Lebensstil – im Büro und außerhalb. Die Ergebnisse waren äußerst positiv: Beispielsweise halbierten sich die Krankheitstage im Vergleich zum Vorjahr. In Zürich veranstaltete Freudenberg Chemical Specialities (FCS) zusammen mit einem externen Berater Workshops, in denen die Mitarbeiter unter anderem lernten, Stress in der Belegschaft zu erkennen und wie jeder Einzelne den Stress im eigenen Umfeld von Arbeit und Familie bewältigen kann. Arbeitsschutz Beim Arbeitsschutz liegt der Schwerpunkt der Maßnahmen auf dem sicherheitsbewussten Verhalten aller Mitarbeiter. Beispielhaft stehen hierfür zahlreiche Projekte, die innerhalb der Initiative „We all take care“ umgesetzt werden. So wurde am Standort von Freudenberg Performance Materials (FPM) in Parets del Vallès, Spanien, die Sicherheitskultur gestärkt, indem die Mitarbeiter eigenverantwortlich zum Wohle aller auf Sicherheitsmängel achteten. Ein gemischtes Team aus zwei oder drei Mitarbeitern (Vorarbeiter, Abteilungsleiter und Arbeiter) beobachtete einmal wöchentlich in definierten Bereichen die Kollegen bei der Arbeit – zum Beispiel den Einsatz von Werkzeugen, die Schutzausrüstung der Mitarbeiter und ihre Körperhaltung – und gab ihnen direktes Feedback.

EagleBurgmann (EB) Brasilien arbeitet mit der Trainings­ methode SafeStart von DuPont. Das fortschrittliche Programm hilft dabei, die Sicherheitskultur am Standort Campinas im Bundesstaat São Paulo zu stärken. Durch das Programm erkennen die Mitarbeiter, wann sie anfälliger für Fehler sind und wie sie Risiken vermeiden können. Bei EB Brasilien trägt insbesondere die intensive Kommunikation im Rahmen von SafeStart dazu bei, die Gewohnheiten im Werk zu ändern. Die bisher erzielten Ergebnisse beim Arbeitsschutz übertreffen die Erwartungen deutlich. Die Gesamtzahl der Unfälle ab einem Tag Arbeitsausfall betrug im Berichtsjahr 96 (Vorjahr: 95). Für das interne Berichtswesen wird bei Freudenberg seit 2015 die LDIFR (Lost Day Incident Frequency Rate) auf Basis der Quotenkonsolidierung der Gemeinschaftsunternehmen genutzt. Auf dieser Basis betrug die LDIFR im Jahr 2015 1,3 und konnte im Vergleich zum Vorjahr (1,4) weiter reduziert werden. Diese Kennzahl dient als nicht finanzieller Leistungsindikator für die Freudenberg Gruppe. Gemessen werden alle Arbeitsunfälle mit mindestens einem Ausfalltag, bezogen auf eine Million geleistete Arbeitsstunden. Seit dem Berichtsjahr 2015 sind in dieser Kennzahl auch die Daten zu Zeitarbeitskräften und Leiharbeitern enthalten. Auf Basis der At-Equity-Konsolidierung der Gemeinschaftsunternehmen betrug die LDIFR 1,4 (Vorjahr: 1,5). Im Jahr 2015 ereigneten sich sieben schwere Unfälle (im Vorjahr sechs). Die direkten Investitionen in den Arbeitsund Gesundheitsschutz beliefen sich im Berichtsjahr auf 12,1 Millionen Euro (Vorjahr: 12,0 Millionen Euro).

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IV. UMWELTSCHUTZ

PRINZIP 7: Unternehmen sollen im Umgang mit Umweltproblemen einen vorsorgenden Ansatz unterstützen, PRINZIP 8: Initiativen ergreifen, um ein größeres Verantwortungsbewusstsein für die Umwelt zu erzeugen und PRINZIP 9: die Entwicklung und Verbreitung umweltfreundlicher Technologien fördern.

BEISPIELE FÜR PRODUKT­ ENTWICKLUNGEN

ENERGIEVERBRAUCH/UMSATZ [KWh/€] Zahlen für Freudenberg SE

0,4

Freudenberg Sealing Technologies (FST) unterstützt die Automobilindustrie bei alternativen Antrieben. Die Verschärfung der Emissionsgrenzen und der Bedarf an nachhaltigen Lösungen verlangt auch bei Dichtungen nach neuen Materialien. Ein Beispiel sind Dichtungslösungen in Kühlkreisläufen für E-Motoren. Hier werden Plug & Seals aus EPDM (Ethylen-Propylen-Dien-Kautschuk) eingesetzt. Die maschinell montierbaren und von außen gummierten Steck­ver­bindungen für Gehäuse, Rohrenden und Aggregate ermög­lichen einen sicheren Transport der Kühlflüssigkeit. Sie kompensieren axiale Toleranzen, dichten auch bei hohen Drücken und tragen zur akustischen und mechanischen Entkopplung bei.

0,35 0,3 0,25 0,2 0,15 0,1 0,05 0

2012

2013

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2015

Freudenberg fühlt sich dem Schutz der Umwelt verpflichtet und übernimmt Verantwortung dafür, sein Handeln so umweltverträglich wie möglich zu gestalten. Dazu gehört, die natürlichen Ressourcen für Produktions­ prozesse, Produkte und Dienstleistungen so schonend und umsichtig wie möglich einzusetzen. Umweltschutz ist in den Geschäftsabläufen bei Freudenberg fest verankert. Ziel ist es, durch Optimierung der Prozesse den Verbrauch von Rohstoffen stetig zu reduzieren. Dieser Grundsatz gilt auch bei der Neugestaltung und der Modernisierung von Gebäuden und bei der Herstellung von Produkten und ihrer Verwendung durch Kunden. Freudenberg setzt in der Produktion verschiedene Rohstoffe und Verfahren ein – mit unterschiedlichen Auswirkungen auf Umwelt und Sicherheit am Arbeitsplatz. Die damit verbundenen Risiken steuert Freudenberg auf vielfältige Weise. Ziel ist es hierbei, die physischen Gefahren des Standorts sowie ihre Auswirkungen auf die Umwelt kontinuierlich zu reduzieren. Bei Gefahrstoffen oder auch Stoffen, die durch gesetzliche Initiativen wie zum Beispiel REACh (EU-Verordnung

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„European Regulation on Registration, Evaluation, Authorization and Restriction of Chemicals“) in der Diskussion sind, wird bereits im Vorfeld einer gesetzlichen Regelung aktiv nach Alternativen beziehungsweise Ersatzstoffen gesucht und gleichzeitig Auswirkungen auf die Produktion durch etwaige Stoffverbote vorgebeugt. Zusätzlich durchlaufen viele Produktentwicklungen einen Stufenprozess, der unter anderem sicherstellt, dass die Umweltauswirkungen von Neuentwicklungen geringer sind als beim Vorgängerprodukt. Über interne und externe Auditprozesse wird die Umsetzung von Programmen zur Verbesserung der Arbeitssicherheit, des Gesundheits- und Umweltschutzes oder des Brandschutzes in den Geschäftsgruppen überprüft. Ein Ziel dieser Programme ist, das Bewusstsein für Brandschutz zu erhöhen sowie Personenschäden, Betriebsunterbrechungen und damit potenzielle Lieferausfälle zu vermeiden. Die Erkenntnisse aus den Audits werden systematisch ausgewertet und Maßnahmen innerhalb der jeweiligen Geschäftsgruppen übergreifend implementiert.

FST hat einen EPDM-Kautschuk entwickelt, der zu 45 Prozent aus einer biologischen Basis besteht und damit die CO2-Bilanz wesentlich verbessert. Das Besondere der neuen EPDM-Kautschukmischung ist, dass Zuckerrohr als Alternative zu fossilen Brennstoffen eingesetzt wird, denn EPDM wird üblicherweise unter Verwendung der auf Erdöl basierenden Rohstoffe Ethylen und Propylen produziert. Jetzt besteht das Ethylen zu 45 Prozent aus Zuckerrohr. Das neue Material kann sogar bei modernen Spritzgussverfahren genutzt werden. Mögliche Anwendungen für den neuen Kautschuk sind Dichtungen für Kühlmittel sowie synthetische Hydraulik- und Bremsflüssigkeiten für Flugzeuge. Sie sind beständig gegen Temperaturen bis 150 Grad Celsius und bieten eine überdurchschnittliche Dichtkraft unter Druckbelastung. FPM stellte die weltweit erste Vliesstoffeinlage aus 100 Prozent biologisch abbaubarer Polyesterfaser vor. Die Geschäftsgruppe erhielt als erstes Unternehmen ein Zertifikat für die biologische Abbaubarkeit einer PESVliesstoffeinlage vom renommierten Prüflabor Hohenstein Institut. Die Vliesstoffeinlage kann doppelt so schnell abgebaut werden wie eine Standard-Polyestereinlage. Durch den Einsatz eines thermosensitiven Ventils (BestFlow) bietet EB seinen Kunden die Möglichkeit, je nach Betriebsbedingungen den Sperrwasserverbrauch teilweise oder sogar komplett zu sparen. Bei einer Papier- und Zellstofffabrik in Belgien konnte so der Wasserverbrauch von

über 8 Liter pro Minute auf 0,1 Liter pro Minute reduziert werden. Da das Wassersparen auch durch gesetzliche Vorgaben immer mehr in den Fokus gerät, kann EB seinen Kunden eine verlässliche, kostengünstige Lösung ohne ein aufwendiges Versorgungssystem anbieten. Die neue Generation der Pumpendichtungen von EB – die Elastomerbalgdichtung eMG1 – ist mit der millionenfach bewährten MG1 zu 100 Prozent kompatibel. Sie wurde in wesentlichen Teilen optimiert und funktionell erweitert . Die eMG ist baugleich mit der eMG1, allerdings mit einer rund 20 Prozent kürzeren Einbaulänge. Dies bietet Herstellern neue Möglichkeiten im Pumpenbau, beispielsweise eine kompaktere Bauweise aufgrund kürzerer Wellen und der damit verbundenen Materialeinsparung und Effizienzsteigerung. FCS unterstützte im Berichtsjahr die Kunden mit verschiedenen Produkten und Lösungen beim Erreichen ihrer Nachhaltigkeitsziele. Beispielsweise führte der selektive Ersatz mineralölbasierter Lösemittel durch biologisch abbaubare Produkte zu einer höheren Umweltverträglichkeit. Außerdem sorgten angepasste Hochleistungsschmierstoffe sowie die Entwicklung umweltneutraler Substitutionstechnologien für bislang übliche, umweltkritische Verfahren in der chemischen Oberflächentechnik für Energieeinsparungen bei Kunden. Klüber Lubrication (KL) hat neue leistungsstarke Spezial­ schmierstoffe für die Backwaren-/Konditorei- und SnackIndustrie entwickelt und hergestellt. Mit den passgenau auf spezifische Produktionsbedingungen zugeschnittenen Spezialschmierstoffen wird ein wichtiger Beitrag zur Prozess- und Energieeffizienz in Betrieben geleistet. Das mit dem Freudenberg Innovation Award aus­ gezeichnete Servicekonzept „Energy Efficiency“ erlaubt es, Energieeinsparpotenziale in Industrieanlagen zu quantifizieren. Es basiert auf Verfahren zur Analyse des Energieverbrauchs und dem Einsatz von HightechSchmierstoffen von KL, die die Reibung zwischen den einzelnen Komponenten der Anlage im Vergleich zu konventionellen Schmierstoffen senken und damit Energie einsparen. Bisherige Projekte zeigen, dass sich die Energiekosten so um rund 5 Prozent senken lassen.

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IV. Umweltschutz

IV. Umweltschutz

Verbrauchsspitzen, wie sie beispielsweise durch das gleichzeitige Anfahren verschiedener Anlagen entstehen, muss ein Energieversorger durch vorgehaltene Reserven kompensieren. Eine von FST neu eingeführte Energiesparampel verhindert Lastspitzen an sechs Nachheizöfen. Gelb signalisiert den Mitarbeitern, mit der Inbetriebnahme eines weiteren Ofens zu warten. Bei rotem Licht muss der zuletzt gestartete sogar vorübergehend vom Netz genommen werden. Nur bei Grün ist alles okay. Neu in der Simmerringe-Fertigung sind auch Energieanweisungen an einzelnen Maschinen. Wie die bekannten Betriebs-, Gefahrstoff- und Gesundheitsanweisungen geben sie den Mitarbeitern konkrete Verhaltensregeln an die Hand und schärfen ihr Problembewusstsein in puncto Energieverbrauch. Die Verwendung von wiederaufbereitetem Polyester und Polypropylen anstelle von Neuware („virgin material“) schont natürliche Ressourcen und reduziert folglich die Umweltbelastung. Etwa 1.900 Tonnen recycelte Fasern und 2.200 Tonnen recycelte Kunststoffe bilden jedes Jahr das Ausgangsmaterial für verschiedene Produkte bei FHCS. Beispielsweise werden seit 2004 die Borsten für alle ViledaBesen weltweit aus recyceltem Polyester (PET) hergestellt. Neben den ökologischen Vorteilen sind sie hitzebeständiger als herkömmliche PVC-Borsten. Energiemanagement

Hocheffiziente Viledon®-Luftfilter von Freudenberg Filtration Technologies (FFT) für die Lebensmittelindustrie sorgen nicht nur dafür, dass Bakterien, Sporen und andere schädliche Keime zuverlässig entfernt werden. Mit den Luftfiltern lassen sich auch der Strombedarf um rund 14,5 Prozent verringern und damit die Betriebskosten senken. Darüber hinaus zeichnen sich die Filter durch eine – im Vergleich zu konventionellen Filtern – längere Einsatzdauer aus.

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BEISPIELE FÜR PROZESSE UND VERFAHREN Das Werk von FPM in Novedrate, Italien, verarbeitet täglich einige Millionen PET-Flaschen aus ganz Europa zu Kunststoff-Flakes. Diese dienen wiederum als Ausgangsstoff für verschiedene Produkte von Freudenberg, vor allem für Haushaltsprodukte und Vliesstoffe. Der integrierte Produktionszyklus erlaubt nicht nur die Wiederverwertung von Abfällen, die andernfalls entsorgt werden müssten, sondern auch eine beachtliche Reduzierung von 50 Prozent Kohlendioxidemissionen in die Atmosphäre. Die Ver­ wendung von wiederaufbereitetem Polyester und Poly­ propylen anstelle von Neuware schont zudem natürliche Ressourcen und reduziert somit die Umweltbelastung.

Im Sinne der Verringerung von Umweltauswirkungen aus der Geschäftstätigkeit und der Orientierung an der HSE-Richtlinie ist der nachhaltige Energieeinsatz Gegenstand vieler Standortprojekte und Initiativen der Geschäftsgruppen. In vielen Geschäftsgruppen haben Energiemanager ihre Tätigkeiten aufgenommen und zahlreiche Verbesserungen bestehender Anlagen, wie Heizungen, Kompressoren, Ventilation und Dampfversorger, initiiert. Zur Verbesserung des Energieverbrauchs führen zunehmend mehr Standorte Energie-Managementsysteme gemäß DIN EN ISO 50001 ein. Die Geschäftsgruppen FST und FPM sowie FSV haben an ihren deutschen Produktionsstandorten entsprechende Managementsysteme etabliert. Darüber hinaus wurden an allen relevanten europäischen Standorten Energie-Audits gemäß DIN EN 16247-1 durchgeführt, um Einsparpotenziale zu identifizieren.

Die Freudenberg Gruppe nutzt Energie aus erneuerbaren Ressourcen, unter anderem die Solarenergie. Im österreichischen Judenburg betreibt EB eine Solaranlage zur Wasseraufbereitung. Bei EB in Lakeside (Kalifornien) wird der gesamte elektrische Energiebedarf über die auf dem Dach befindliche Solaranlage erzeugt. Im Forschungs- und Entwicklungszentrum von EB India in Pune sind 50 moderne Industrie-LED-Lichtstrahler installiert, zwei Windräder zur Stromerzeugung sowie eine Brauchwasseranlage errichtet worden. Umweltschutzkennzahlen Im Jahr 2015 hat Freudenberg 1,6 Millionen Mega­watt­ stunden eingesetzt (Vorjahr: 1,6 Millionen Megawatt­ stunden). Der Energieeinsatz verteilte sich im Wesentlichen auf folgende Energieträger: yy fremdbezogene Energie (Strom, Dampf und Fernwärme, die außerhalb der Freudenberg-Standorte erzeugt wurden; 1,05 Millionen Megawattstunden) yy Gas (0,52 Millionen Megawattstunden) yy Heizöl (0,03 Millionen Megawattstunden) Durch die eingesetzten 1,6 Millionen Megawattstunden sind Kosten von insgesamt etwa 110 Millionen Euro entstanden. Der Anteil der Energiekosten betrug 1,7 Prozent am Gesamtumsatz (Vorjahr: 2,1 Prozent). Die Einführung der Managementsysteme für Arbeits­ schutz (OHSAS 18001) und Umweltschutz (ISO 14001 oder EMAS) wurde im Geschäftsjahr 2015 fortgesetzt. Rund 90 Prozent der Produktionsstandor te der Unternehmensgruppe verfügen über ein ArbeitsschutzManagementsystem gemäß OHSAS 18001 und rund 90 Prozent der Produktionsstandorte über ein UmweltManagementsystem nach ISO 14001 oder EMAS. Die direkten Umweltschutzinvestitionen lagen bei 2,7 Millionen Euro (Vorjahr: 1,8 Millionen Euro). Der Anteil der direkten Umwelt-, Arbeits- und GesundheitsschutzInvestitionen an den gesamten Investitionen in Sachanlagen, immaterielle Vermögenswerte und als Finanzinvestition gehaltene Immobilien belief sich auf 4,9 Prozent (Vorjahr: 5,1 Prozent).

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V. ANTIKORRUPTION

Geschäftsgrundsätze und Leitsätze

In den Leitsätzen wird klargestellt, dass Freudenberg als Familienunternehmen hohe Ansprüche an das persönliche Verhalten stellt und dass Fairness und Integrität das Miteinander sowohl im Unternehmen als auch gegenüber Geschäftspartnern und der Öffentlichkeit bestimmen. Die Geschäftsgrundsätze und die Leitsätze werden allen neuen Mitarbeitern im In- und Ausland bekannt gegeben und sind auch auf der Freudenberg-Website veröffentlicht (zu den Leitsätzen siehe auch unter III. Menschenrechte und Arbeitsnormen).

Ergänzend sorgen die Konzernfunktionen und die Freudenberg Regional Corporate Center in den Weltregionen dafür, dass Gesetze und Vorschriften sowie interne Vorgaben beachtet und eingehalten werden. Dazu finden regelmäßig Schulungsveranstaltungen statt. Es werden moderne Kommunikationsmittel wie webbasierte Trainings und E-Learning-Tools eingesetzt, um möglichst viele Mitarbeiter zu erreichen.

Code of Conduct

Auch 2015 wurden Präsenzschulungen im In- und Ausland abgehalten, in denen Mitarbeiter – unter anderem durch Fallbeispiele – persönlich geschult wurden. In Zusammenarbeit mit dem neu gegründeten Freudenberg Regional Corporate Center in Indien wurden Mitarbeiter der indischen Gesellschaften im Rahmen von Workshops geschult. Dabei wurden die Freudenberg-Werte und Grundsätze ebenso vermittelt wie die nationalen und internationalen Gesetze und Anforderungen, insbesondere auch zu den Themen Einladungen und Geschenke.

Neben den Geschäftsgrundsätzen und den Leitsätzen steht der Verhaltenskodex der Freudenberg Gruppe, der den Mitarbeitern weltweit in 26 Sprachen zur Verfügung gestellt wird. Der Verhaltenskodex stellt im Kapitel Antikorruption, Geschenke und Einladungen klar, dass Betrug, Vorteilsnahme, Bestechung oder jegliche andere Form korrupten Handelns im Geschäftsverkehr bei Freudenberg strengstens verboten ist. Es werden klare Regeln für den Umgang mit Amtsträgern aufgestellt und sichere Leitplanken für die Gewährung und Annahme von Geschenken und Einladungen gesetzt. Freudenberg Compliance Management Council

Bereits im Jahr 1887 formulierte der Unternehmensgründer Carl Johann Freudenberg anlässlich des Eintritts seiner Söhne in das Unternehmen seine geschäftspolitischen Grundsätze. Auf dieser Basis hat sich die Freudenberg Gruppe zehn Geschäftsgrundsätze gegeben, mit denen sich die Gesellschafter und die Mitarbeiter identifizieren. Einer dieser Grundsätze lautet, dass Erfolg auf Leistung beruhen muss; Geschäfte, bei denen ungesetzliche oder unethische Mittel eingesetzt werden, geht Freudenberg nicht ein. Aus den Geschäftsgrundsätzen der Freudenberg Gruppe sind ergänzend Leitsätze abgeleitet worden, die die Wertebasis für das Verhalten gegenüber Mitarbeitern, Geschäftspartnern, Stakeholdern und Dritten definieren.

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PRINZIP 10: Unternehmen sollen gegen alle Arten der Korruption eintreten, einschließlich Erpressung und Bestechung.

Die Einhaltung von Gesetzen, internen Richtlinien und Freudenberg-spezifischen Werten (Leitsätze, Geschäftsgrundsätze, Code of Conduct) nimmt bei Freudenberg einen hohen Stellenwert ein und ist Gegenstand regelmäßiger Schulungen. Aus diesem Grund wurde Anfang 2015 das Freudenberg Compliance Management Council ins Leben gerufen, das inzwischen gruppenweite Leitlinien entwickelt und auch den Code of Conduct erarbeitet hat. Das Compliance Management Council besteht aus neun Mitgliedern, jeweils drei Geschäftsführern, drei Regionalrepräsentanten und drei Konzernfunktionsleitern. Zusätzlich nimmt der Leiter der Konzernfunktion Process Audit regelmäßig an den Treffen des Compliance Management Council teil.

Schulungen und Antikorruptionsmaßnahmen

Das von Freudenberg angeschaffte E-Learning-Tool zum Thema Antikorruption ist 2015 in das Learning Management System (LMS) eingebunden worden und kann nun gezielt einzelnen Mitarbeitern oder Gruppen von Mit­arbeitern zur Bearbeitung zugeteilt werden. Mit dem Konzernbetriebsrat wurde eine Konzernbetriebsverein­ barung über den Einsatz von E-Learning-Maßnahmen getroffen, die es ermöglicht zu kontrollieren, ob der einzelne Mitarbeiter den Abschlusstest bestanden hat. Risikomanagement und Process Audit Antikorruptionsmaßnahmen sowie die Überprüfung von deren Wirksamkeit waren auch weiterhin Bestandteil des Risikomanagements sowie der Arbeit der Konzernfunktion Freudenberg Process Audit. Zielsetzung war das Aufdecken von Korruptionshandlungen im In- und Ausland, die Überprüfung der Wirksamkeit der getroffenen Maßnahmen sowie erforderlichenfalls deren Verbesserung.

Darüber hinaus kümmern sich die Geschäftsgruppen eigenverantwortlich darum, ihre Mitarbeiter stetig für die jeweils relevanten rechtlichen Risikofelder zu sensibilisieren.

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VI. GESELLSCHAFTLICHE VERANTWORTUNG

Bei Freudenberg gehört gesellschaftliche Verantwortung zur DNA. In den Wer ten und Grundsätzen der Unternehmensgruppe heißt es unter der Überschrift „Verantwortung“: „Unser Unternehmen und seine Familiengesellschafter sind gemeinsam dem Schutz der Umwelt verpflichtet. Wir wollen in allen Staaten, Ländern und Gemeinden, in denen wir tätig sind, unserer gesellschaftlichen Verantwortung gerecht werden und als gute Nachbarn anerkannt sein.“ Dieser Anspruch geht auf den Firmengründer Carl Johann Freudenberg zurück und wird heute weltweit von den Mitarbeitern des Unternehmens gelebt.

Dabei geht gesellschaftliche Verantwortung für Freudenberg über das unmittelbare und unternehmerische Handeln hinaus: Die Unternehmensgruppe hat im Berichtsjahr das neue internationale Programm „e²“ zur Stärkung des gesellschaftlichen Engagements ins Leben gerufen. Ziel ist es, Menschen Zugang zu Bildung und Arbeit zu ermöglichen und den Umweltschutz zu fördern. Unterstützt wird ein breites Spektrum an Hilfsprojekten, von kleinen Aktionen bis hin zu großen Bildungsprogrammen in der direkten Nachbarschaft der Freudenberg-Standorte. Die Initiative ergänzt bestehende Einzelinitiativen auf Basis eines festgelegten Kriterienkatalogs. Insgesamt stellt Freudenberg 10 Millionen Euro für fünf Jahre zur Verfügung. Hier zwei Beispiele: „The Greening of Detroit“ will die Stadt zu einem „grünen“ und gesunden Zentrum machen. Die Initiative verwandelt dazu unter anderem ungenutzte Flächen in Gemüsebeete um. Außerdem organisiert sie für Schulkinder Exkursionen zu Betrieben, in denen sie aus erster Hand sehen, wie Nahrungsmittel angebaut werden, und mehr über die Bedeutung von frischen Produkten lernen. FPM und Freudenberg IT (FIT) starten gemeinsam mit der Initiative Communities in Schools (CiS) ein e²-Projekt in Durham, North Carolina, USA. Dort betreiben die beiden

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Gesellschaften jeweils einen Standort. In Durham brechen jährlich mehr als 400 Schüler die Schule ab. 40 Prozent davon sind in der Folge auf Sozialhilfe angewiesen, 30 Prozent der männlichen Schulabbrecher werden wegen Verbrechen inhaftiert. FPM und FIT unterstützen gefährdete Schüler, betreuen diese und führen verschiedene Veranstaltungen durch. Dazu gehören die „Freudenberg Opportunity Days“, an denen die Schüler Einblicke in Berufe in der IT, der Produktion und im Vertrieb erhalten sowie FPM und FIT kennenlernen. An den Schulen führen FPM und FIT mithilfe mobiler Technologie-Laboratorien „Technology Days“ durch, die den Schülern praktische Erfahrungen und Lernerlebnisse ermöglichen. Dass Freudenberg dort unterstützt, wo Hilfe benötigt wird, zeigte das Unternehmen im Berichtsjahr auch bei zahlreichen Projekten zur Flüchtlingshilfe in Deutschland und Europa. Mitarbeiter, Pensionäre und Gesellschafter spendeten rund 540.000 Euro, Freudenberg verdreifachte die Summe. Zudem stellt Freudenberg für die Integration der Flüchtlinge in den nächsten vier Jahren 1 Million Euro bereit. Die Freudenberg Stiftung wird zusätzlich vom Unternehmen zweckgebunden mit einer weiteren halben Million Euro gefördert. Die Projekte zielen auf Integration durch Bildung ab. Unterstützt werden insbesondere Kinder und Jugendliche, Familien mit Kindern und ältere Menschen. Außerdem setzten sich Freudenberg-Mitarbeiter mittelbar und unmittelbar für die Flüchtlingshilfe ein, unter anderem organisierten sie Sammelspenden an ihren Standorten oder unterrichteten Deutsch. Überdies hat sich die Freudenberg Gruppe der Integrations­ initiative der Deutschen Wirtschaft „Wir zusammen“ angeschlossen. Mit der Aktion setzen mehr als 30 Unter­ nehmen in Deutschland ein gemeinsames Zeichen für die Solidarität mit Flüchtlingen. Sie wollen einen langfristigen Beitrag leisten, Geflüchtete in die Gesellschaft zu inte­ grieren.

Exemplarisch für die langfristige Ausrichtung der lokalen Projekte stehen die folgenden beiden Beispiele: Seit dem Jahr 2009 bietet Freudenberg Jugendlichen in einem gemeinnützigen Trainingszentrum im indischen Nagapattinam, in der Provinz Tamil Nadu, südlich von Chennai, die Möglichkeit, sich in einer dualen Ausbildung in den Berufen Schweißer, Installateur, Motormechaniker, Maschinenschlosser und seit diesem Jahr auch Elektriker zu qualifizieren. Bisher haben seit der Gründung des Zentrums mehr als 400 junge Menschen den erfolgreichen Start ins Berufsleben geschafft. Die Region um Nagapattinam, bewohnt vor allem von armer Landbevölkerung und Fischern, war von den Auswirkungen des Tsunamis im Jahr 2004 sehr stark betroffen.

Im chinesischen Dorf Haijin, das in der im Mai 2008 fast völlig von einem Erdbeben zerstörten Provinz Sichuan liegt, ist mithilfe von Freudenberg eine Grundschule wiederaufgebaut und 2009 eröffnet worden. Der Verein „Freudenberg Help“, der eigens für das Grundschulprojekt gegründet worden ist, setzt deshalb seine Hilfeleistungen fort und unterstützt Schüler in Haijin auch auf ihrem weiteren Bildungsweg – finanziell und persönlich.

Darüber hinaus haben sich im Jahr 2015 weltweit wieder viele Gesellschaften, Standorte und Mitarbeiter der Unternehmensgruppe sozial engagiert – bei kleinen Initiativen und komplexen Projekten. Alle Aktionen sind auf die lokalen Erfordernisse zugeschnitten und in der Regel engagieren sich Freudenberg-Mitarbeiter vor Ort. Zudem existieren unternehmensintern zahlreiche Hilfs- und Unterstützungsangebote für Mitarbeiter.

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VI. Gesellschaftliche Verantwortung

Andere Kulturen kennenlernen, über den eigenen Tellerrand hinausschauen und für das Leben lernen – dieses Angebot macht das Freudenberg-Jugendaustauschprogramm TANNER Kindern von Mitarbeitern weltweit. In den vergangenen 16 Jahren sind mehr als 1.000 Jugendliche mit TANNER um den Globus gereist. Bei den jugendlichen Teilnehmern, ihren Eltern und den Gastgebern hat sich dabei das Gefühl verstärkt, zu einer weltweiten Freudenberg-Gemeinschaft zu gehören. Seit 1984 fördert die Freudenberg Stiftung mit ihren Programmen langfristig wirksame Strukturveränderungen, um zu mehr Inklusion, Bildung und Demokratie beizutragen. Als gemeinnützige GmbH ist die Stiftung eine Gesellschafterin der Freudenberg & Co. KG. Bei allen Projekten stehen mehrheitlich Kinder und Jugendliche und deren soziale, sprachliche, schulische und berufliche Integration im Mittelpunkt. Mit der Initiative „Wir tun was“ fördert Freudenberg gezielt Projekte, die sich mit den Themen Toleranz, Nächstenliebe und Gemeinsinn beschäftigen. Die Spendensumme wird zweckgebunden zur Verfügung gestellt. Ein Projekt wird mit maximal 5.000 Euro gefördert. Zu den 2015 geförderten Projekten gehört die finanzielle Unterstützung der Arbeit der Sozialpädagogischen Familienhilfe der 26

VI. Gesellschaftliche Verantwortung

Arbeiterwohlfahrt (AWO) Rhein-Neckar. In Weinheim und Umgebung betreut diese im Bereich der Sozialpsychiatrie im Jahr rund 500 psychisch kranke Menschen und deren Angehörige. EB in Südafrika stellt sich seiner sozialen Verantwortung und versucht mit ganz unterschiedlichen Projekten, den benachteiligten Menschen in Südafrika, einem Land mit hoher Arbeitslosenquote, großen wirt­schaft­ lichen und sozialen Unterschieden und sozialen Ent­ wicklungsproblemen, zu helfen. Wo immer möglich, sollen weniger begünstigte Menschen jeden Alters durch Bildung und Ausbildung gefördert werden. Alle Projekte haben das Ziel, den Kommunen zu helfen, Arbeitsplätze zu schaffen sowie den Menschen und Unternehmen bessere Chancen zu bieten. Die fünf größten Projekte sind Stipendien für junge Menschen aus benachteiligten Familien, die Ausbildung von Handwerkern, die über ein nationales Trainingscenter ausgesucht werden, die Förderung und Unterstützung von zwei kleinen Unternehmen, die finanzielle Unterstützung eines Heims für missbrauchte, ver­lassene Kinder und die verstärkte Warenbeschaffung über inländische Unternehmen. Um sich über neue Impulse im Ehrenamt und weitere Themen auszutauschen, Gleichgesinnte zu treffen

sowie Ideen für neue Projekte zu entwickeln, trafen sich bei der Freudenberg Gruppe in Weinheim zum vierten Netzwerktreffen rund 90 Teilnehmer aus 30 ehrenamtlichen Initiativen und Vereinen aus der Metropolregion. Die Freudenberg Gruppe hat das Treffen vor vier Jahren ins Leben gerufen, um das Netzwerk unter den vielen Ehrenamtlichen in der Region auszubauen. Einmal im Jahr treffen sich die Ehrenamtstätigen in der Woche des bürgerschaftlichen Engagements. Um den schnellen Verlauf der Klimaerwärmung abzumildern, die auf den steigenden Treibhausgas-Ausstoß zurückzuführen ist, ist es notwendig, das anfallende CO2 zu binden. Das kann zum Beispiel über die Pflanzung von Bäumen geschehen. Im Berichtsjahr wurde die Initiative „6.000 Mitarbeiter = 6.000 Bäume“ von EB aus dem Jahr 2013 fortgesetzt. Mitarbeiter von Freudenberg New Technologies in Weinheim, Deutschland, sowie Mitarbeiter von Chem-Trend in Singapur und Bangkok, Thailand, pflanzten teils empfindliche Baumarten und wurden über die Auswirkungen der Umweltveränderungen für die gepflanzten Bäume informiert. Damit leistete die Freudenberg Gruppe einen aktiven Beitrag für den Klimaschutz.

Im Fokus von Enactus, der weltweit größten Studenten­ organisation, stehen soziale und ökologische Projekte. Seit mehr als zehn Jahren engagiert sich die Freudenberg Gruppe als Enactus-Partner. Im Jahr 2015 gewann das Team der Universität Mannheim erneut den deutschland­ weiten Enactus-Wettbewerb und erreichte bei der Welt­ meisterschaft in Johannesburg das Halbfinale. Betreut wird das Team aus der Quadratestadt von Cornelius Bossers von FHCS. Das Engagement von Freudenberg bei Enactus wird auch in China mehr und mehr intensiviert, beispielsweise durch Workshops mit Studenten an mehreren chinesischen Hochschulen. Freudenberg veranstaltete im Jahr 2015 in Nordamerika den zweiten „Service Day“. Mitarbeiter von mehr als 50 Standorten in Kanada, den USA und Mexiko engagierten sich unter anderem in Bildungseinrichtungen, Kommunen und landwirtschaftlichen Betrieben – und lebten so gesellschaftliche Verantwortung in ihrer Nachbarschaft auf vielfältige Weise.

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Impressum Freudenberg & Co. KG Höhnerweg 2–4 69469 Weinheim, Germany Herausgegeben von Corporate Communications Ein Service für Corporate Health, Safety, Security, Environment Kontakt für inhaltliche Fragen: Ismet Kutay Telefon: +49 6201 805853 [email protected] www.freudenberg.com Juni 2016

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