Unit P 7: Globalisierung und Terrorismus: Zwei Seiten einer Medaille?

Unit P 7: Globalisierung und Terrorismus: Zwei Seiten einer Medaille? Autor: Christian J. Jäggi © I N T E R – A C T I V E / Bezugsadresse: www.verein-...
Author: Busso Meissner
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Unit P 7: Globalisierung und Terrorismus: Zwei Seiten einer Medaille?

1.

Zusammenfassung

Der Zusammenhang von Globalisierung und Terrorismus ist sehr komplex, zu einem erheblichen Teil indirekt und manchmal auch schwierig nachzuweisen. Um erfolgreich gegen Terrorismus vorgehen zu können, ist eine differenzierte, aber umfassende Analyse unerlässlich – insbesondere, wenn man vorschnelle Verengungen auf eine rein militärische Terrorismusbekämpfung vermeiden will.

2.

Globalisierung und Terrorismus

Im Folgenden werden 7 Thesen zum Zusammenhang von Globalisierung und Terrorismus aufgestellt. Dabei ist dieser Zusammenhang teils ein direkter, teils ein indirekter – und manchmal ist der Zusammenhang auch nicht so offensichtlich.

Aus pointiert gewerkschaftlicher Sicht hat Raúl Delgado Wise (2015: 25/26) das heutige globale System wie folgt charakterisiert: 1. Relaunch einer Politik globaler Dominierung durch eine ganze Reihe von Staaten, 2. Wachsende Asymmetrien zwischen und innerhalb der einzelnen Länder und Regionen, 3. Zunahme und Intensivierung sozialer Ungleichheit, 4. Entstehung einer gigantischen industriellen Reservearmee (= grosse Zahl arbeitssuchender Personen), die unter teilweise äusserst prekären Bedingungen arbeitet (temporäre oder prekäre Anstellungen, Arbeit auf Abruf, Tiefstlohnbereiche, kaum vorhandene oder durchgesetzte Grundrechte usw.) und 5. eine wachsende Zahl so genannter „erzwungener“ Migrierender

infolge

Krieg,

politischer

Unterdrückung,

Umweltkatstrophen,

Klimaänderungen usw. Allerdings stehen dieser sehr kritischen Einschätzung der Globalisierung auch andere – positivere – Sichtweisen gegenüber.

2.1

These 1: Wirtschaftliche Globalisierung erhöht die Produktivität

Zweifellos muss man die Tatsache, dass die wirtschaftliche Globalisierung in vielen Ländern – so auch in der Schweiz oder in Deutschland – zu einer langen Phase wirtschaftlicher 1

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Prosperität beigetragen hat, nicht weiter diskutieren. Die Entstehung neuer Märkte und damit die Ausweitung der Grundversorgung mit Gütern und Dienstleistungen (z.B. durch die Mobiltelefonie in vielen Ländern Afrikas und Asiens, die vorher kein flächendeckendes Telefonnetz besassen), aber auch die globale Penetration durch innovative Produkte wie etwa Personal Computer, Tablets oder Smartphones sprechen für sich. Doch hat all das auch zu neuen und verstärkten Ungleichheiten geführt.

2.2

These 2: Globalisierung verstärkt Ungleichheit

Zweifellos ist es richtig, dass es Globalisierungsgewinner und Globalisierungsverlierer gibt. Das betrifft nicht nur die einzelnen Länder, sondern auch die Menschen in armen und reichen Ländern. Günstigere Waren für die Konsument/inn/en, effektivere Produktion und grösserer Wettbewerb sind positive Auswirkungen der Globalisierung, das Verschwinden teurer und weniger effizient produzierender Betriebe in armen Ländern, tiefe oder gar sinkende Löhne in vielen Entwicklungsländer – allerdings steigen die Löhne in anderen emerging states, wie etwa in China –, Landflucht und zunehmende internationale Migration sind negative Folgen der Globalisierung. Dazu kommen in vielen armen Ländern mit schwachem Staat verheerende Umweltzerstörungen durch transnationale Unternehmen und durch die Rohstoffförderung – wie etwa im Süden Nigerias, in Russland, in China und in vielen afrikanischen Staaten.

Vor- und Nachteile der Globalisierung für die armen Länder „Die Globalisierung beeinflusst lokale Kulturen, Arbeitsnormen, Produktivität und andere Elemente der Gesellschaft. Die liberale Wirtschaftspolitik argumentiert, dass Handel zum wirtschaftlichen Wohlstand der teilnehmenden Staaten führen würde. … Aber die Meinungen, ob die Globalisierung von Vorteil für die meisten Länder ist, sind gemischt. Es gibt Wissenschaftler, die argumentieren, dass im Prozess der Globalisierung die ärmeren Länder an den Rand gedrängt werden, mit Ausnahme jener Länder, die Aufträge von transnationalen Unternehmen erhalten können. Globale Unternehmen sind auf den Norden konzentriert und der internationale Handel wird durch Wissenschaftler, dass die am wenigsten entwickelten Länder aus dem Austausch globaler Wechselwirkungen Gewinn ziehen. In der Tat erhalten sie damit Zugang zu den grösseren Märkten, und die Verbraucher erhalten Zugang zu einer Vielfalt an Waren und Dienstleistungen. Die lokale Industrie, soweit sie existiert, kann somit die Möglichkeit erhalten, Zugang zu globalen Märkten zu bekommen, und die Einheimischen können preisgünstigere Güter und Waren erhalten“. Quelle: Schuerkens 2014:60. 2

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Zusammenfassend kann man sagen: Für einen erheblichen Teil der Bevölkerung im Süden bringt die Globalisierung mehr Nachteile als Vorteile und die soziale Ungleichheit verschärft sich.

2.3

These 3: Politische Globalisierung führt zu einem Regierungsvakuum und zum Abbau von Demokratie

Francis Fukuyama (1992:11) hat die – wie wir heute wissen irrige – These vertreten, dass mit dem Fall des eisernen Vorhangs 1989 die Geschichte an ihr Ende gekommen sei, weil sich nach dem Zusammenbruch des Kommunismus „ein bemerkenswerter Konsens über die Legitimität liberaler Demokratie als Regierungssystem herausgebildet“ habe, und „das Ideal der liberalen Demokratie nicht verbesserungswürdig“ sei. Dies trifft aus zwei Gründen nicht zu: Auf der einen Seite ist die Demokratie in vielen Ländern und bei einem Grossteil der Weltbevölkerung gar nie angekommen, und auf der anderen Seite ist sie unter den Schlagworten „Democracy and Human Rights“ immer wieder für hegemoniale und geostrategische Ziele vereinnahmt, instrumentalisiert und missbraucht worden.

Demokratiedefinitionen „Demokratie bedeutet Herrschaft der Mehrheit“. „Demokratie ist eine Sache der Vernunft – sie kann nicht von Gefühlen und Stimmungen leben“. „Demokratie ist ein System politischer Herrschaft. Staatsgewalt wird im Zeichen der Demokratie nicht aufgehoben, sondern dem Volk zugeordnet und durch das Volk legitimiert“. „Demokratie ist eine rechtsstaatliche Herrschaftsform“. „Demokratie ist eine ‚Lebensform‘, die den Anspruch der Inklusion in das öffentliche Leben ebenso umfasst wie rationale Problembewältigung. … Demokratie ist Bestandteil jener Sozialintegration, die unabkömmlich zum Menschen gehört, sie ist Teil unserer Identität“. Diverse Quellen, zitiert nach Kiesewetter 2011:17/18. Ausserdem steht die Demokratie vor einem grundsätzlichen Problem: Wie kann eine transnationale Demokratie gedacht oder vorgestellt werden, welche die Bedürfnisse aller Menschen weltweit vertritt und legitimiert ist, die grossen, zunehmend transnationalen und globalen Probleme und Gefahren für die Menschheit anzugehen. Immer mehr Menschen im 3

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Süden fühlen sich von den westlichen Demokratien nicht nur nicht angesprochen, sondern zunehmend auch verraten.

Diese Abwesenheit einer globalen Demokratie und damit verbunden einer globalen Regierung führt immer stärker und in immer mehr Regionen der Welt – z.B. in „failed states“ oder „fragile states“ (vgl. dazu ► Lerneinheit D 19: „Fragile States / Zerbrechliche Staaten“) zu einem politischen Vakuum, das durch extremistische Gruppen verschiedenster Herkunft und wechselnder Orientierung ausgefüllt wird, das unter der Zivilbevölkerung zu grossem Leiden führt (z.B. Boko Haram in Nigeria, der „Islamische Staat“ in Syrien und im Irak, die Separatisten in der Ukraine usw.).

Diese Entwicklung ist eine – zumindest indirekte – Folge der globalisierten Märkte und der weltweiten sozialen Ungleichheit. Die Verantwortung für diese Entwicklung vor allem den unfähigen lokalen Eliten in den Entwicklungsländern und falschen kollektivistischen Konzepten zuzuschieben – wie das etwa Kiesewetter (2011:97) tut –, greift da zu kurz.

„Selbst wenn viele unterentwickelte Staaten bzw. Entwicklungsländer vor 1990 nur rudimentäre demokratische Strukturen aufgewiesen haben, lag des selten an den internationalen Beziehungen oder an fehlender Unterstützung durch die Weltgemeinschaft. Diese hat zweifellos eine schwere Schuld auf sich geladen, aber einer der Gründe für die demokratische Rückständigkeit in diesen Staaten war die meist unkritische Bereitwilligkeit der dortigen staatlichen Regierungen, nach der Entkolonialisierung sozialistische oder kommunistische Herrschaftssystem zu errichten. Damit haben sie ein Gesellschaftssystem akzeptiert, in dem die Gleichheit vor die Freiheit gesetzt wurde“. Quelle: Kiesewetter 2011:97. Denn offensichtlich war das Überleben solcher lokaler Eliten nur möglich, weil sie von der internationalen Gemeinschaft toleriert bzw. nicht zu einer anderen Politik veranlasst wurden. Und ausserdem besteht ja die internationale Gemeinschaft zu einem wesentlichen Teil genau aus denjenigen Staaten, die früher als Kolonialmächte die entsprechenden Staaten vereinnahmt hatten. Dazu kommt, dass gerade Gewaltmärkte und parastaatliche Gewalt nur überlebensfähig sind, wenn sie auf internationale Dienstleistungen zurückgreifen können (vgl. dazu ► Lerneinheit D 35: „Gewaltmärkte und parastaatliche Gewalt“).

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Gerade eine der zentralen demokratischen Errungenschaften, nämlich die Garantierung der Grundrechte für alle Menschen – vgl. dazu ausführlich ► Lerneinheit D 15: „Menschenrechte, Grundrechte und Verfassungsstaat“ – ist in vielen Ländern des Südens entweder gar nicht oder nur in sehr rudimentärer Art vorhanden. Denn „Demokratie im Privaten ist die unabdingbare Voraussetzung einer funktionsfähigen demokratischen Verfassungsordnung“ (Schüle 1952:326; zitiert nach Kiesewetter 2011:99). Oder wie es Roy (2007:45) etwas zynisch formulierte: „Die Demokratisierung ist auch ei Markt“, in welchem sich private NGOs und staatliche Akteure teilweise stark konkurrenzieren.

Und auch in den traditionellen Demokratien des Westens hat die Terrorismusangst zu einer Erosion der demokratischen Rechte geführt – oder vorsichtiger gesagt: zu einen verstärkten Grunddilemma (Thiel 2011:137) zwischen den Rechtsgütern „Freiheit“ und „Sicherheit“. Ein extremes Beispiel dafür ist die Kontroverse um die Frage, ob Terroristen gefoltert werden dürfen, um Informationen für die Rettung von Menschenleben zu gewinnen – immerhin ist die Folter gemäss Menschenrechtskonvention ausdrücklich verboten.

Artikel 5 der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte vom 10.12.1948 Niemand darf der Folter oder grausamer, unmenschlicher oder erniedrigender Behandlung oder Strafe unterworfen werden. Nach 1974 wurden – im Rahmen der Terrorismusbekämpfung gegen die RAF – in der Bundesrepublik Deutschland innerhalb von vier Jahren sechs Gesetze mit 27 Einschränkungen von (bürgerlichen) Verteidigungsrechten und mit Erleichterungen der Strafverfolgung erlassen, wodurch laut Kiesewetter (2011:303) im Rahmen einer „allgemeinen Welle der Hysterie“ durch „die politische Klasse“ „nicht nur ein paar Dutzend mörderischer Wirrköpfe ausgeschaltet“ sondern „weiterhin die juristische Aufarbeitung der millionenfachen Verbrechen der deutschen Wehrmacht und der deutschen Justiz im Dritten Reich“ verhindert wurde (Kiesewetter 2011:303). In den USA wurden im Rahmen des Patriot Act vom 25.2.2001 wesentliche individuelle Freiheiten der Bürgerinnen und Bürger eingeschränkt:

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Einschränkungen der Bürgerrechte durch den Patriot Act:  Das Erfordernis, Richter bei Telefon- oder Internetüberwachung als Kontrollinstanz einzusetzen, wurde weitgehend aufgehoben, dadurch werden die Abhörrechte des FBI deutlich erweitert. Der zuständige Richter muss zwar von einer Überwachung informiert werden, dieser ist jedoch verpflichtet, die entsprechende Abhöraktion zu genehmigen. Telefongesellschaften und Internetprovider müssen ihre Daten offenlegen.  Hausdurchsuchungen dürfen ohne Wissen der betreffenden Person durchgeführt werden.  Die Entscheidung, ob eine Vereinigung als terroristisch eingestuft wird, geht an das Justiz- und Aussenministerium über.  Ausländer dürfen wegen der Mitgliedschaft in einer der vom Justiz- und Außenministerium definierten terroristischen Vereinigung abgeschoben werden.  Das FBI hat das Recht, Einsicht in die finanziellen Daten von Bankkunden zu nehmen, ohne dass Beweise für ein Verbrechen vorliegen.  Der Auslandsgeheimdienst CIA, der im Gegensatz zum FBI keiner weitreichenden öffentlichen Kontrolle unterliegt, erhält das Recht, auch im Inland zu ermitteln. Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/USA_PATRIOT_Act#Allgemeine_Bestimmungen

Dabei besteht weiterhin die paradoxe Situation, dass „die politischen und ökonomischen Machtstrukturen weitgehen dezentralisiert sind“ (Kiesewetter 2011:369), während die ökonomische Globalisierung sich als Zentralisierung wirtschaftlicher Prozesse und Abläufe zeigt (vgl. zur ökonomischen Globalisierung ► Lerneinheit V 16: „Globalisierung“) und die politische Globalisierung – zumindest im Moment – eher die lockere Form einer „Global Governance“ (vgl. dazu ► Lerneinheit D 22: „Politische Aspekte von Globalisierung“ sowie ► Lerneinheit D 42: „Global Governance“) annimmt.

Im direkten Sinn ist die Globalisierung zweifellos demokratieneutral, d.h. Globalisierung geschieht sowohl unter demokratischen Vorzeichen, aber auch ohne erkennbare demokratische Einflüsse (z.B. China). Doch über die sozialen, wirtschaftlichen und kulturellen Folgen von wirtschaftlichen Globalisierungsprozessen gibt es eine starke Rückwirkung auf die Demokratie, und zwar sowohl positiv – Förderung liberaler Vorstellungen und Aufbau demokratischer Institutionen – als auch negativ in der Schaffung eines enormen sozialen Gefahren- und Konfliktpotenzials, das sich weitgehend ausserhalb demokratischer Strukturen aufbaut. Kommt es zu gewaltsam ausgetragenen Konflikten, erweist sich die Globalisierung nicht selten als Totengräber der Demokratie.

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2.4

These 4: Kulturelle Globalisierung führt zu Entwurzelung

In der momentanen globalisierten Situation ist die Bedeutung der Furcht – aber auch der Angst – für das kulturelle Leben nach Meinung von Papastergiadis (2012:23) kaum zu überschätzen. Papastergiadis (2012:24) weist dabei auf den Unterschied von „Angst“ und „Furcht“: Während erstere eher ein diffuses Gefühl der Unsicherheit ausdrückt, meint Furcht immer eine konkrete Bedrohung, eine „Furcht vor etwas“. Und im Sinne von Ulrich Becks (1986) Risikogesellschaft – die unterdessen zu eine „Weltrisikogesellschaft“ (Thiel 2011:27) geworden ist –, sind Angst und Furcht sozusagen übergreifend und lebensbestimmend geworden. Eine Folge des 9/11 war laut Papastergiadis (2012:26) ein Zusammenbruch räumlicher Grenzen, oder anders gesagt: die Terrorfurcht ist global geworden: „Die räumlichen [und geografischen, CJ] Grenzen von Konflikten sind kollabiert“ (Papastergiadis 2012:26). Bin Ladin, aber auch der „Islamische Staat“ agieren über Landesgrenzen hinweg – oder foutieren sich darum.

Das können sie nur, weil sie ihren Anhängern – über das virtuelle, unbegrenzte Internet! – eine neue Beheimatung anbieten, die Identifikation mit einem (pseudo-)religiösen Weltbild, mit einer Ideologie – verbunden mit der Verherrlichung von Gewalt. Das funktioniert nur, weil ihre Anhänger und Unterstützer in ihrer (lokalen) Heimat entweder marginalisiert (z.B. sunnitische Bevölkerungsgruppen im Irak, die den IS unterstützt) oder kulturelle und weltanschaulich entwurzelt sind (z.B. viele der aus der muslimischen Immigration rekrutierten Anhänger der Dschihadisten in westeuropäischen Ländern).

Und das Vertrackte am Krieg gegen den Terror besteht darin, dass durch den massiven Einsatz von Gewalt (z.B. Drohnenangriffe in Jemen, in Somalia oder Bombardierungen des IS in Syrien und im Irak) genau diese Erfahrungen von Marginalisierung und Entwurzelung noch verstärkt wird – also ein Teufelskreis.

Dazu kommt, dass die Vermarktung kultureller Ressourcen und Besonderheiten durch die weltweiten Medien und Unterhaltungsindustrie viele Menschen das Gefühl haben, ihre Identität zu verlieren – oder zu verkaufen. Das führt zu einer „Kultur des Todes“. So hat Talal Asad (2007:45) in seinem Buch „On Suicide Bombing“ den Wissenschaftlern vorgeworfen, in 7

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ihren Studien über den Terrorismus „endow the dead terrorist with the motives oft he living“ anzugehen, also die toten Terroristen mit Motiven des Lebens auszustatten.

Global gesehen kann man von einer „Hybridisierung“ des Kulturellen sprechen: Kulturelle Besonderheiten und Identitäten werden immer mehr gleichgeschaltet, globalen Standards unterworfen und kommerzielle vereinnahmt. Das führt zu Verlustgefühlen und Identitätskrisen – insbesondere auch bei Jugendlichen spricht. In Anlehnung an Charles Taylor (1997 und 2009) spricht Papastergiadis (2012:127) von einem „hybriden Universalismus“, also sich vermischender und universell geltenden Werten, Regeln und Normen.

Obwohl sich gezeigt hat, dass das Globale nicht ohne das Lokale existieren kann vgl. Schuerkens 2014:44), und das Lokale den „Form-of-Life“-Rahmen bildet, werden lokale Lebensformen immer stärker von einer globalen Lebensform verdrängt, die durch die wirtschaftliche Globalisierung laufend gestärkt wird. Die lokale, kulturell geprägte Lebensform „beinhaltet tägliche Aktivitäten im Haushalt, am Arbeitsplatz und in der Nachbarschaft, tägliche emotionale face-to-face Beziehungen zu anderen Menschen in der Nähe, tägliche Anwendungen von symbolischen formen, kurz, all diese Elemente, die lange andauern und Teile des lokalen Lebens darstellen“ (Schuerkens 2014:44). Obwohl die Relativierung lokaler Lebensformen und Traditionen auch eine Art Befreiung – etwa von sozialer Kontrolle – darstellen kann, gehen umgekehrt auch sinngebende Inhalte, tragende Sozialstrukturen und Identität stiftende Regelungen und Normen verloren, was zu einem wertmässigen und weltanschaulichen Vakuum führen kann – und zur Suche nach absoluten und autoritativen Angeboten, nicht hinterfragbaren Ideologien und vereinnahmenden Gruppen.

2.5

These 5: Globalisierung fördert Nationalismus, Fundamentalismus und Extremismus

Daraus ergibt sich, dass für Menschen in zerbrechenden Sozialstrukturen, in solchen an Tragfähigkeit und Glaubhaftigkeit verlierenden lokalen sozio-kulturellen Settings und angesichts

immer

weniger

akzeptierter

traditioneller

Regelungen

und

Normen

extremistische, fundamentalistische und nationalistische Angebote attraktiv erscheinen. 8

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Diese geben einfache Antworten auf Sinn- und Weltanschauungsfragen, teilen die Welt in „Gut“ und „Böse“ ein, versprechen diesseitiges oder jenseitiges Heil und vermitteln ein soziales Gefühl der Wärme, ein Gefühl dazuzugehören und ein Gefühl der Wichtigkeit (vgl. dazu ► Lerneinheit T 77: „Fundamentalismus“ und ► Lerneinheit T 642: „RassismusTheorien“).

2.6

These 6: Terrorismus ist die Waffe der Schwachen

In seiner ersten Reaktion auf die Anschläge vom 11. September 2001 sprach US-Präsident George W. Bush von „acts of mass murder“, einen Tag später stufte er die Anschläge als „acts of war“, also als Kriegshandlungen ein (vgl. Reuter 2012:12). Am 12. September erklärte die NATO die Anschläge zum Bündnisfall und Bush erklärte den „war on terror“. Auch die UNO sah die Anschläge als „Bedrohung des Weltfriedens und der internationalen Sicherheit“ im Sinne von Artikel 39 der UNO-Charta an (vgl. Reuter 2012:11) und sprach den USA „das naturgegebene Recht zur individuellen und kollektiven Selbstverteidigung“ gemäss Art. 51 der UN-Charta zu (vgl. Reuter 2012:12) und überliess dem geschädigten Staat eine Reaktion nach eigenem Ermessen. Das war insofern bemerkenswert, als ja die Anschläge nicht durch einen anderen Staat, sondern durch islamistische Terroristen begangen worden waren. Gleichzeitig wurde und wird jedoch den Terroristen das Recht abgesprochen, im Sinne der Genfer Konvention als Kriegsgefangene behandelt zu werden.

Schon Ronald Reagan soll gesagt haben: „One man’s freedom fighter is another man’s terrorist“, was sich laut Reuter (2012:14) auch umdrehen liesse zur Aussage: „One man’s policeman is another man’s terrorist“. Diese Aussprüche zeigen – selbst wenn sie erfunden sind – sehr schön eine zentrale Problematik von Terrorismus: Terrorismus wird je nach dem eigenen politischen Standpunkt diametral unterschiedlich beurteilt.

Dabei unterläuft der Terrorismus – und in der Folge auch der anti-terroristische Kampf – wesentliche Aspekte des Kriegsrecht (ius in bello), das von einer prinzipiellen Unterscheidung von kriegsführenden Kombattanten und unbeteiligten Zivilpersonen ausgeht (vgl. Reuter 2012:15). 9

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Beobachter sind sich einig, dass vor allem dann terroristische Methoden eingesetzt werden, wenn die eine Seite eines bewaffneten Konflikts über deutlich geringere militärische Ressourcen verfügt als die Gegenpartei.

Terroristische Gewalt hat zwei Angriffsziele: „Die Attacke oder Drohung richtet sich direkt gegen unbeteiligte Zivilisten, um damit indirekt andere Personen, Bevölkerungen oder Repräsentanten des Staates zu einem Handeln im Sinne der terroristischen Akteure zu nötigen. Dabei ‚ist das indirekte Ziel … (also die Nötigung Dritter) das Primäre und das direkte Ziel … (also die Unbeteiligten, denen Schaden an Leib und Leben zugefügt wird) das sekundäre‘“. Quelle: Reuter 2012:16. Frank Neubacher (2014:176) hat darauf hingewiesen, dass Terrorismus und Extremismus eng verwandt sind: „Dem Handeln des Terroristen liegt eine extremistische Weltanschauung zugrunde, der er bzw. sie alles andere unterordnet, auch die Rechte anderer Menschen, die dem ‚heiligen’ Zweck u.U. geopfert werden“ (Neubacher 2014:176). Die Forschung hat zwischen Extremismus und Terrorismus sehr viele Gemeinsamkeiten und keine grundsätzlichen Unterschiede festgestellt. Radikalisierungsverläufe, Antriebsstruktur und Auslösefaktoren sind ehr ähnlich. Terrorismus kann weder mit Armut, mit mangelnder Bildung, noch mit gesellschaftlicher Randständigkeit oder psychischer Abnormität hinreichend erklärt werden – diese Faktoren können allenfalls mitspielen. Nach Meinung von Neubacher (2014:176) sollten vor allem Radikalisierungsprozesse untersucht und analysiert werden – gerade auch im Hinblick auf Prävention von Terrorismus.

2.7

These 7: Terroristische Gewalt besitzt eine eigene Rationalität

Nach 9/11 hat die Zahl terroristischer Handlungen massiv zugenommen: So erhöhte sich die Zahl der Anschläge von 2003 auf 2004 massiv, nämlich von 175 auf 655 (vgl. Beyer 2008:12). Laut der Rand Corporation gab es im Jahr 2000 insgesamt 104 internationale terroristische Attentate, im Jahr 2002 298 und 2005 302 Attentate (vgl. Beyer 2008:13). Im gleichen Zeitraum nahm auch die Zahl der militärischen Handlungen der westlichen Staaten gegen Terroristen zu – was auf eine gegenseitige Beeinflussung und damit auf eine Art EskalationsRationalität der terroristischen und anti-terroristischen Gewalt hindeutet.

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Nichts wäre falscher – und gefährlicher – als Terroristen als „Spinner“ und Terrorismus als „irrationales Verhalten“ anzusehen – vielmehr nutzen die Terroristen des 21. Jahrhunderts die öffentlich gemachten brutalen Gewalthandlungen, um mediengewaltig ihre Ziele zu verbreiten und um den Kampf gegen ihre Gegner in dessen eigenes Territorium zu tragen. So kann man den Schock, den 9/11 in den USA – weit mehr als anderswo – auslöste im Zusammenhang damit sehen, dass das Attentat auf die Twin Tower der erste Angriff auf amerikanischem Staatsgebiet weit 1812 war (vgl. Roy 2007:9), wenn man einmal von Pearl Harbour absieht.

2.8

Kulturelle Glokalisierung = Terrorismusprävention

Nach Beyer (2008:11) sind die Vereinigten Staaten im Kampf gegen den Terrorismus auf dreifache Weise vorgegangen: Erstens – meist unilateral – militärisch, zweitens multilateral auf ziviler Ebene, und drittens national.

Gegenüber der Globalisierung wurde eine „Glokalisierung“ – eine Kombination von „global“ und „lokal“ (Robertson 1992:173/174; vgl. auch Beck 1997:88-91) – als Gegenkonzept vorgeschlagen: Gemeint ist eine verstärkte Rückbesinnung auf lokale, örtlich begrenzte Lebensräume, die aber global vernetzt sind und in einem ständigen – nicht vereinnahmenden – Austausch stehen. Eine solche „Glokalisierung“ kann auch unerwünschten und zeitgleich mit der Globalisierung auftretenden Entwicklungstendenzen wie (übertriebener) Nationalismus oder transnationaler Fundamentalismus oder Terrorismus jeglicher Spielart entgegenwirken. Beck (1997:90) schrieb in diesem Zusammenhang: „Das Lokale muss als Aspekt des globalen verstanden werden. Globalisierung heisst auch: das Zusammenziehen, Aufeinandertreffen lokaler Kulturen, die in diesem ‚clash of localities‘ inhaltlich neu bestimmt werden müssen“. Damit stellt sich automatisch auch die Frage nach der interkulturellen Kommunikation (vgl. dazu ► Lerneinheit I 1: „Grundlagen interkultureller Kommunikation“).

11

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2.9

Terrorismusbekämpfung durch mehr Demokratie statt durch mehr Militär

Auf jeden Fall ist eine Terrorbekämpfung durch wirtschaftliche und soziale Entwicklung, eine globale Politik der kulturellen Vielfalt und – last but not least – durch eine weltweite ehrliche,

umfassende

Demokratisierung

ohne

Hintergedanken

langfristig

deutlich

erfolgversprechender als eine ausschliesslich auf militärische Gewalt, polizeiliche Repression sowie auf totale Überwachung setzende Terrorbekämpfung – obwohl es vielleicht eine solche kurzfristig (noch) braucht.

3.

Kontrollfragen

1.

Inwiefern erhöht die Globalisierung die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit?

2.

Woran erkennt man, dass Globalisierung zu wachsender sozialer Ungleichheit führt oder führen kann?

3.

Welche These hat Fukuyama zur jüngsten Geschichte aufgestellt?

4.

Warum ist die Demokratie in vielen Regionen der Welt wenig glaubhaft?

5.

Warum führte die neueste Entwicklung in vielen Demokratien zu einer Erosion der Grundrechte?

6.

Welche Änderungen der Bürgerrechte nahm der Patriot Act in den USA vor?

7.

Warum kann man sagen, dass Globalisierung demokratieneutral ist?

8.

Wie wirkt sich die kulturelle Globalisierung auf die konkrete, lokale Lebensweise aus?

9.

Was ist mit „Hybridisierung der Kulturellen“ gemeint?

10.

Welcher

Zusammenhang

besteht

zwischen

Globalisierung

und

Fundamentalismus/Nationalismus? 11.

Warum wird Terrorismus auch als Waffe der Schwachen bezeichnet?

12.

Welche beiden Ziele hat Terrorismus nach Reuter?

13.

Warum sind Radikalisierungsprozesse wichtig?

14.

Warum sind Terroristen nicht einfach irrational und welche Art von Rationalität verfolgen sie?

15.

Was ist mit „Glokalisierung“ gemeint?

16.

Warum ist „mehr Demokratie“ langfristig die bessere Terrorismusprävention? 12

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3.1

Aufgabe

Wählen Sie eine der vorgestellten 7 Thesen. Recherchieren Sie dazu im Internet und schreiben sie einen 1 – 3seitigen Essay darüber (pro oder kontra).

4.

Links

Terrorismusprävention - Präsentation http://www.praeventionstag.de/html/GetDokumentation.cms?XID=187 Integration als Terrorismus- und Extremismusprävention http://www.google.ch/url?sa=t&rct=j&q=&esrc=s&source=web&cd=3&ved=0CC0QFjAC&url =http%3A%2F%2Fwww.verfassungsschutz.de%2Fdownload%2Fbroschuere-2007-01integration.pdf&ei=a4nSVMqVGMHqUvisgtAG&usg=AFQjCNE_w5Kg4_732ndvs9CPjiXMOJc5A&bvm=bv.85142067,d.d24&cad=rja Terrorismus-Prävention: Beistand für die Opfer gezielter Gehirnwäsche Von Yassin Musharbash http://www.deutschlandfunk.de/terrorismus-praevention-beistand-fuer-die-opfergezielter.858.de.html?dram:article_id=308958 Globalisierung du Terror Von Joachim Hirsch http://www.links-netz.de/K_texte/K_hirsch_terror.html Internationaler Terrorismus: Seine Folgen für die internationalen Beziehungen Von Jochen Hippler http://www.jochenhippler.de/html/internationaler_terrorismus__folgen_fur_die_internationalen_bez.html Bundesakademie für Sicherheitspolitik https://www.baks.bund.de/

5.

Angeführte und weiterführende Literatur

Asad, Talal 2007: Beck, Ulrich 1986: 1997:

On Suicide Bombing. New York: Columbia University Press.

Risikogesellschaft. Auf dem Weg in eine andere Moderne. Frankfurt/Main: Edition suhrkamp. Was ist Globalisierung? Frankfurt/Main: Suhrkamp.

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Beck, Ulrich (Hrsg.) 1998: Politik der Globalisierung. Frankfurt: Suhrkamp. Beyer, Cornelia 2008: Violent Globalisms. Conflict in Response to Empire. Hampshire: Ashgate. Bonin, Irina 2012:

Grundrechtsschutz durch verfahrensrechtliche Kompensation bei Massnahmen der polizeilichen Informationsvorsorge. Stuttgart: Richard Boorberg.

Delgado Wise, Raúl 2015: Migration and Labour under Neoliberal Globalization: Key Issues and Challenges. In: Schierup, Carl Ulrik / Munck, Ronaldo / Likić-Brborić / Neergaard, Anders (Hrsg.): Migration, Precarity, and Global Governance. Challenges and Opportunities for Labour. Oxford: Oxford University Press. 25 – 45. Erlinghagen, Marcel /Hank, Karsten 2013: Neue Sozialstrukturanalyse. Ein Kompass für Studienanfänger. München: W. Fink. Föh, Jörg 2011:

Die Bekämpfung des internationalen Terrorismus nach dem 11. September 2001. Auswirkungen auf das Völkerrecht und die Organisation der Vereinten Nationen. Berlin: Duncker & Humblot.

Fukuyama, Francis 1992: Das Ende der Geschichte. Wo stehen wir? München: Kindler. Galbraith, James K. 2012: Inequality and Instability. A Study of the World Economy Just Before the Great Crisis. Oxford/New York: Oxford University Press. Hobsbawm, Eric 2009: Globalisierung, Demokratie und Terrorismus. München. Deutscher Taschenbuch Verlag. Jäggi, Christian J. 2016a: Migration und Flucht. Wirtschaftliche Aspekte, regionale Hot Spots, Dynamiken, Lösungsansätze. Wiesbaden: Springer Gabler. 2016b: Volkswirtschaftliche Baustellen. Analyse – Szenarien – Lösungen. Wiesbaden: Springer Gabler. Kiesewetter, Hubert 2011: Kritik der modernen Demokratie. Hildesheim / Zürich / New York: Georg Olms Verlag. 14

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