Typografie-Bausteine

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Author: Hertha Kuntz
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BASIC

Lernmodul

Typografie-Bausteine Grundlegende Elemente zur Anwendung der Mikro- und Makrotypografie

Lerne, was du brauchst. mediametro.ch

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Inhalt 2

Typografie: Begriffe und Bedeutung

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Das Zeichen

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Ziffern und Zahlen

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Initiale

7

Typografische Leerräume anwenden

8

Sprachtypische Anführungs- und Schlusszeichen

9

Wahl der geeigneten Schriftgrösse und -Abstufung

11

Kerning: Optisch, metrisch, manuell

12

Ausgleichen von Versalien

13

Die Laufweite

15

Schriftwahl: Mit oder ohne Serifen?

17

Schriftfamilien

18

Auszeichnungen im Fliesstext

20

Anwendung und Kombination von Satzarten

22

Textumbruchoptionen

23

Anwendung von Linien und Balken

25

Bilder und Legenden: Kombinationsvarianten

27

Bilder mit Text umfliessen lassen (Textumfluss)

29

Gestaltung von Tabellen

DER AUTOR Beat Kipfer Ausbilder im PubliCollege Burgdorf und an den Schulen für Gestaltung Aargau, Bern und Zürich Erstellungsdatum: 1.15, Überarbeitungsdatum: 1.15

WICHTIGE HINWEISE Dieses Modul soll ein Anstoss sein, um sich besser zu achten, wie typografische Elemente eingesetzt werden sollen, um die Lesbarkeit und Attraktivität von Print- und Online-Publikationen zu erhöhen. Die Aufgaben haben das Ziel, dass die Leserinnen und Leser dieses Moduls selber aktiv werden und durch Beobachten und gezieltes Anwenden typografische Bausteine nicht einfach so anwenden, sondern deren Wirkung und Eignung immer wieder überprüfen.

c Mac = ctrl PC

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Typografie: Begriffe und Bedeutung Begriff «Typografie» Der Ursprung des Wortes Typografie stammt aus dem Griechischen. «Typos» bedeutet Gepräge oder Form, «graphein» heisst schreiben. Sinngemäss ins Deutsche übersetzt könnte Typografie also mit «Typen schreiben» beschrieben werden. Meist bezeichnet Typografie heute den Gestaltungsprozess, der mittels Schrift, Bildern, Linien, Flächen und typografischem Raum in Print- und OnlinePublikationen angewendet wird. Typografie umfasst nicht nur die Gestaltung eines Layouts und den Einsatz von Schriften; vielmehr kann man den Begriff bis zur richtigen Auswahl des Papiers oder des Einbands ausweiten. Folgende elementaren Gestaltungselemente begegnen uns in der Typografie immer wieder von Neuem: • • • • • • • • • • •

Schrift Textgruppen Bild Punkt Linie Fläche und Proportionen Satzspiegel Rastertonwerte Farbe Kontrast Typografische Schmuckelemente

• die Schriftart und die Auszeichnungen im Text; • die Laufweite (Buchstabenabstände und Zeichenabstände), Wortabstände; • die korrekte Anwendung der Satzzeichen (z. B. Apostroph); • die Anwendung sprachtypischer Anführungs- und Schlusszeichen. Makrotypografie Diese umfasst die Gesamtgestaltung einer Drucksache, Website oder digitalen Publikation. Dazu gehören unter anderem: • • • • • • • • •

das Seitenformat; der Satzspiegel; Zeilenbreite und Zeilenabstand; das Einhalten grundlegender Umbruchregeln (Vermeiden von Huren- und Waisenkindern usw.); die Gliederung der Seite und des Textes; die Platzierung von Bildern und Tabellen im Text; das Mengenverhältnis der Schrift zu Bildern und Tabellen; der Umgang mit Weissraum; die Schriftgrösse und die Schriftauszeichnungen.

Grundelemente im Schriftsatz sind • die Zeile für die horizontale Schreibrichtung; • die Spalte bzw. die Kolumne für die vertikale Schreibrichtung (Spaltensatz).

Mikrotypografie Die Mikrotypografie oder Detailtypografie ist die Gestaltung folgender Feinheiten des Schriftsatzes:

Quelle und weitere Infos: Wikipedia

TYPOGRAFIE Kurz gefasst: «Typografie» heisst Ordnung schaffen. Durch eine klare Strukturierung und eine mediengerechte Darstellung von Texten und Gestaltungselementen soll der Inhalt einer Botschaft so rasch als möglich erfassbar sein.

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Mikrotypografie

Das Zeichen (Schrift-)«Zeichen» ist die Bezeichnung für ein Symbol, das zur Darstellung von Informationen benutzt wird. Beispiele für Zeichen sind: • • • •

Buchstaben des Alphabetes Satzzeichen Ziffern Sonderzeichen

Im Zusammenhang mit Publishing-Programmen ist es treffender, von Glyphen zu sprechen. In der Typografie ist eine Glyphe die grafische Darstellung eines Schriftzeichens, zum Beispiel eines Buchstabens, eines Silbenzeichens, einer Ligatur oder eines Buchstabenteils. Die Glyphe bildet dabei in sich eine grafische Einheit. Zeichensatz Zeichensatz bedeutet die Gesamtheit der zur Verfügung stehenden Zeichen, die von einem Ausgabegerät (Bildschirm, Drucker, Belichtungseinheit) dargestellt werden können. Ein Zeichensatz lässt sich in folgende sechs Zeichengruppen einordnen: • • • • •

Gemeine und Versalien Akzente/Umlaute Interpunktionen Ziffern Ligaturen

1 Oberlänge 2 Mittellänge 3 Unterlänge

Beispiel oben: Futura mit extrem ausgeprägten Oberlängen. Ligaturen Eine Ligatur ist in der Typografie eine Buchstabenverbindung. Sie hat sich historisch entweder durch schnelle Schreibweise häufig genutzter Zeichen gebildet oder wurde zur optischen Korrektur anders als die Einzelzeichen geschrieben. Im Bleisatz wurden Ligaturen zur Ermöglichung von Unterschneidungen benutzt. Ein weiterer Grund für die Entwicklung von Ligaturen waren technische Notwendigkeiten im Bleisatz. Hier wurden häufig verwendete Buchstabenkombinationen zu einem Buchstaben, also zu einem Schriftkegel zusammengefasst, um zu verhindern, dass weit über den Schriftkegel auskragende Buchstaben (z. B. f oder Q) bei häufigem Gebrauch abbrechen und so den Buchstaben unbrauchbar machten. Es wird unterschieden zwischen optischen Ligaturen, die heute hauptsächlich zur Verschönerung des Satzbildes verwendet werden:

Versalien, Majuskeln (Grossbuchstaben) Versalien bestehen aus drei geometrischen Grundformen: Kreis, Quadrat und Dreieck.

Versalien werden auch als Zwei-Linien-Schriften bezeichnet, weil sie keine Ober- und Unterlängen besitzen. Versalien werden oft für Auszeichnungen im Text verwendet. Gemeine, Minuskeln (Kleinbuchstaben) Im Gegensatz zu den Versalien weisen die Kleinbuchstaben auch Oberlängen, Mittellängen und Unterlängen auf. Diese sind von Schrift zu Schrift verschieden.

und sprachlichen Ligaturen:

Interessant sind Ligaturen im Zusammenspiel mit OpenType-Schriften. OpenType-Fonts können bis 65 553 Glyphen enthalten. Heutige OpenType-Fonts sind mit einer Vielzahl von Ligaturen ausgestattet. So zum Beispiel die Adobe Myriad Pro oder Minion Pro, die beide seit der Adobe Creative Suite 6 mitinstalliert werden. Ein aktuelles Layoutprogramm wie Adobe InDesign liest auf Wunsch automatisch die

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Mikrotypografie

Das Zeichen

Fortsetzung

korrekten Ligaturen aus. Dieses automatische Zuordnen von speziellen Zeichen wird als OpenType-Funktion bezeichnet. Ligaturen sind ein Grund mehr, nur noch mit OpenType-Fonts zu arbeiten.

Bruchziffern

Kapitälchen

Bruchziffern sind ungefähr halb so gross wie die Versalhöhe der Grundschrift. Bruchziffern sollten nach Möglichkeit nicht durch Verkleinern der Ziffern durch Hoch- und Tiefstellen erzeugt werden: Der Effekt wäre der gleiche wie bei den Kapitälchen.

Kapitälchen sind Grossbuchstaben, deren Höhe der Normalhöhe (x-Höhe) der Kleinbuchstaben (Gemeinen) entspricht. Ihre Strichstärke und ihr Grauwert orientieren sich an denen der Gemeinen. Heute trifft man (leider) zwei Arten von Kapitälchen an:

Auch hier können OpenType-Schriften mehr: Viele bieten bereits eine Vielzahl von echten Bruchziffern an. Leider gibt es auch OpenType-Fonts gibt, die nur die wichtigsten Brüche enthalten.

Falsche Kapitälchen werden durch proportionales Skalieren der Versalien erzeugt. Steht keine Schrift mit sogenannt echten Kapitälchen zur Verfügung, wird oft auf diese Methode zurückgegriffen. Für professionell gestaltete Publikationen sollte man sich jedoch vom Gebrauch solcher Kapitälchen distanzieren. Wie im Beispiel unten zu sehen ist, weisen falsche Kapitälchen ein unausgewogenes Gleichgewicht bei den Strichstärken auf. Man spricht von einem «verminderten Duktus». Die verkleinerten Kapitälchen haben im Vergleich zu den Versalien eine zu geringe Strichstärke:

Falsche K apitälchen Echte Kapitälchen – wie sie in den meisten OpenTypeFonts enthalten sind – weisen einen korrekten Duktus im Vergleich mit der verwendeten Grundschrift auf:

Echte Kapitälchen

Korrekte Brüche: Ein korrekter Bruch kann nur entstehen, wenn die Zeichenkombination des Bruchs als Glyphe vorliegt. Bei den folgenden Varianten ist dies der Fall, daher stimmen die Proportionen:

½ ¾ ⅓ ⅛ ⅜ Falsche Brüche: Hier wurden die Brüche lediglich durch Verkleinern der Ziffern definiert. Man sieht sehr schön, die Bruchziffern im Vergleich zum Duktus (Strichstärke) des Bruchstriches zu fein sind. Zudem müssen die Abstände zum Bruchstrich meistens manuell ausgeglichen werden:

1

⁄ 2 3⁄4 1⁄3 1 ⁄ 8 3 ⁄ 8

Kapitälchen werden oft im klassischen Werksatz für Titel oder Auszeichnungen (zum Beispiel für Namen) verwendet. Zu beachten:

TIPP

• Kapitälchen sollten in einer Serifenschrift gesetzt werden. Serifenlose Kapitälchen wirken meistens nicht so gut. • Kapitälchen sollten leicht spationiert werden; oft wurde dies über der Laufweite der Schrift bereits vom Schriftdesigner vorgesehen.

Verwenden Sie den korrekten Bruchstrich, nicht den Schrägstrich, falls Sie die Brüche selber zusammensetzen müssen (Unicode 2044). Auf dem Mac mit der Tastatur «Schweiz deutsch» wird dieser mit alt-shift-4 erfasst.

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Mikrotypografie

Ziffern und Zahlen Definition Ein einzelnes Zahlzeichen ist eine Ziffer. Erst die Zusammensetzung verschiedener Ziffern ergibt eine Zahl.

Mediäval-Ziffern kommen meistens in Renaissanceund Barockschriften vor.

|1|2|3|4|5|6|7|8|9|0|

Arabische Ziffern Vermutlich haben die Inder um 500 nach Christus das Dezimalsystem erfunden. Arabisch wird das Zahlensystem jedoch genannt, weil es vom den arabischen Ländern übernommen und im 12. Jahrhundert in der Form der Gobar-Ziffern über Spanien nach Europa verbreitet wurde. Wenn wir also von Ziffern sprechen, so meinen wir normalerweise die arabischen Ziffern von 0 bis 9. Normal- oder Tabellenziffern Diese Ziffern eignen sich hervorragend für den Tabellensatz. Diese Ziffern weisen alle die Höhe von Versalien auf und haben auch alle die gleiche Breite. Leerzeichen können auch mit einem Festwert, welcher der Ziffernbreite entspricht, gesetzt werden (rechte Maustaste > Leerraum einfügen > Ziffernleerzeichen).

|1|2|3|4|5|6|7|8|9|0| Gemeine-oder Mediäval-Ziffern Diese Ziffern weisen die gleichen Merkmale auf wie die gemeinen Buchstaben. Sie haben Mittel-, Oberund Unterlängen. Diese Ziffern passen sich dem Schriftbild an und eignen sich daher nicht für Tabellensatz. Im fortlaufenden Text finden solche Ziffern jedoch sehr oft Verwendung.

Zahlen im Tabellensatz Tausender werden bei tabellarischer Anordnung durch einen kleinen Abstand (Sechstelgeviert) – nicht mit Apostroph – abgetrennt: 1 000 10 000 100 000 1 000 000 10 000 000 Achtung: Im Fortlaufenden Text wird der kleine Abstand erst ab 5 Stellen gesetzt: 1000, aber 10 000 Geldbeträge Für Frankenbeträge im Tabellensatz wird der Halbgeviertstrich) verwendet: CHF 55.– CHF 199.50 Franken- und Rappenbeträge werden in der Regel abgekürzt und vor den Geldbetrag gestellt: CHF 365.50. Verwenden Sie bei ganzen Frankenbeträgen im fortlaufenden Text ebenfalls den Halbgeviertstrich: CHF 350.–.

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Mikrotypografie

Initiale Initialen sind hervorgehobene Anfangsbuchstaben in einer Textgruppe. Sie dienen als Schmuckelement und sollten daher sparsam angewendet werden, zum Beispiel als Kennzeichnung von Eingangsabsätzen oder am Anfang eines neuen Kapitels. Auch beim Setzen von Initialen sind einige Regeln zu beachten: • Die Initiale muss optisch Schriftlinie halten mit der letzten Grundtextzeile, die eingezogen ist. • Der seitliche Abstand zwischen Initiale und Grundtext muss etwa dem optischen Abstand der Initiale zum Grundtext in vertikaler Richtung entsprechen. • Die Initiale muss so angeordnet sein, dass die linke Satzkante optisch eine Senkrechte bildet.

Wichtig ist, dass die linke Kante ausgeglichen wird. In InDesign geschieht dies im Absatzformat mit der Funktion Linke Kante ausrichten.

Tipp für besseres Ausrichten der linken Kante:

M

us acercia ectatur? Um faces duscien ihillup taquia pedit vellorepedis re vereruptatem ium deliquias alia cullautates et exeribererum qui doloreiunt officae rcimusciisto conempo rissundit plaut et prorest ioremquidio venis et dolupie nissit id quas aperi con pos sim quatur, con reiciis ad quam eicipsam fuga.

Vorgehen: Zwei Zeichen als Initial definieren. Im Text einen Leerschlag vor dem Initial einfügen. Zwischen Leerschlag und Initial klicken und mit alt-Linkspfeil unterschneiden, bis der Buchstabe optisch richtig steht.

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Mikrotypografie

Typografische Leerräume anwenden Was sind typografische Leerräume? Wir sprechen hier von Mikrotypografie – also von speziellen Wortzwischenräumen. InDesign bietet die folgenden Werte:

Im Gegensatz zum normalen Wortabstand sind die Werte dieser Abstände auch im Blocksatz fix. Sie werden auch bei aktiver automatischer Silbentrennung nicht getrennt (dies gilt auch für die geschützten Leerzeichen; das normale geschützte Leerzeichen bleibt in der Breite jedoch variabel). Beispiele

I Achtelgeviert I Sechstelgeviert l 1⁄24 Geviert I Geschütztes Leerzeichen Dr.Imed.Ivet.IA.lVogel 20I000Im2 TelefonI034I567I89I01 22I°C *I1955 50l% im 18.IJahrhundert 17.IDez.I2014

AUFGABE Verwenden Sie bei Ihren Satzarbeiten konsequent die geeigneten typografischen Leerräume. Beobachten Sie deren optische Wirkung kritisch. Suchen Sie in den Drucksachen (oder in gelieferten Daten …) sowohl nach vorbildlichen als auch nach abschreckenden Beispielen. Sammeln Sie diese und dokumentieren Sie die Unterschiede!

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Mikrotypografie

Sprachtypische Anführungsund Schlusszeichen Anführungs- und Schlusszeichen sind nicht überall gleich Je nach Region und Sprache werden unterschiedliche Anführungs- und Schlusszeichen verwendet. Eines ist aber sicher: Gänsefüsschen sind immer falsch! Verwendung der Anführungs- und Schlusszeichen in einigen wichtigen Sprachen.

«Was kommt Ihnen bei einem neuen Song zuerst in den Sinn?»

Verwendung in der deutschen und französischen Schweiz sowie in Frankreich

„Was kommt Ihnen bei einem neuen Song zuerst in den Sinn?“ Verwendung in Deutschland und Österreich

»Was kommt Ihnen bei einem neuen Song zuerst in den Sinn?« Verwendung für Werksatz in Deutschland und Österreich

“What’s your special idea?”

Verwendung im Englischen (England und USA)

“Che cosa?”

Verwendung im Italienischen

TIPPS In den Voreinstellungen von Adobe InDesign müssen die typografischen Anführungszeichen aktiviert sein.

Zudem finden sich in der Rubrik Wörterbuch die sprachabhängigen Einstellungen für die doppelten und einfachen Anführungsund Schlusszeichen.

Bei der Textformatierung unterschiedlicher Sprachen muss beachtet werden, dass bei der Erstellung von Absatzformaten die richtige Sprache definiert wird. Folglich braucht es für die gleiche Satzart für jede Sprache ein eigenes Absatzformat.

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Mikrotypografie

Wahl der geeigneten Schriftgrösse und -Abstufung Kriterien der Schriftgrössenbestimmung

Schaugrösse

Schriftgrössen dürfen nicht einfach zufällig bestimmt werden. Wichtige Faktoren beeinflussen die Wahl der Schriftgrösse:

Die Schaugrösse variiert zwischen 14 und 48 Punkt. Solche Grössen machen aufmerksam – auch aus gewisser Entfernung. Wir setzten sie ein für Überschriften, Titel usw.

• Aus welcher Entfernung wird der Text gelesen? • Was ist das hauptsächliche Zielpublikum (ältere Menschen, kleinere Kinder)? Jede Drucksache wird aus einer bestimmten Entfernung gelesen. Der normale Leseabstand für eine Zeitung beträgt zum Beispiel 30 bis 40 cm, ein Plakat hingegen muss von einer Entfernung von 10 Metern und mehr gelesen werden können. Folglich muss der Text immer so gross gewählt werden, dass die durch den Leseabstand auftretende optische Verkleinerung kompensiert wird. Aufgrund dessen lassen sich die Schriftgrössen in vier Gruppen unterteilen. Konsultationsgrösse Sie beträgt 6 bis 8 Punkt und gilt für Texte, die nur kurz gelesen (konsultiert) werden. Zum Beispiel Lexika, Wörterbücher, Fussnoten, Marginalien usw. Beispiel Konsultationsgrösse in 6.5/8 Punkt Mus acercia ectatur? Um faces duscien ihillup taquia pedit vellorepedis re vereruptatem ium deliquias alia cullautates et exeribererum qui doloreiunt officae rcimusciisto conempo rissundit plaut et prorest ioremquidio venis et dolupie nissit id quas aperi con pos sim quatur, con reiciis ad quam eicipsam fuga.

Beispiel Schaugrösse in 16/18 Punkt

Mus acercia ectatur? Um faces duscien ihillup taquia pedit vellorepedis re vereruptatem ium deliquias alia cullautates et exeribererum qui doloreiunt officae. Plakatgrösse Sie liegt über 48 Punkt. Texte werden auch aus grösserer Entfernung gelesen: Schilder, Klein- und Grossplakate. Beispiel Plakatgrösse in 60 Punkt:

Museum Zeilenabstand

Lesegrösse (Brotschrift) Als Lesegrösse gilt ein Schriftgrad zwischen 9 und 12 Punkt; sie wird bei umfangreichen Texten eingesetzt, die eine grössere Lesezeit benötigen. Zum Beispiel für Broschüren, Prospekte, Bücher, Zeitungen usw.

Beachten Sie einen genügend grossen Zeilenabstand. Dieser hängt ab von der Gestaltungsidee, aber ebenfalls von der gewählten Satzbreite und der Schriftart. Je breiter die Spalte, desto grösser sollte der Zeilenabstand gewählt werden. In der Regel ist dieser mindestens 20% grösser als der Schriftgrad.

Beispiel Lesegrösse in 11/12 Punkt

Mus acercia ectatur? Um faces duscien ihillup taquia pedit vellorepedis re vereruptatem ium deliquias alia cullautates et exeribererum qui doloreiunt officae rcimusciisto conempo rissundit plaut et prorest ioremquidio venis et dolupie nissit id quas aperi con pos sim quatur, con reiciis ad quam eicipsam fuga.

AUFGABE Sammeln Sie Drucksachen wie Zeitschriften, Zeitungen, Prospekte usw. und analysieren Sie die verwendeten Schriftgrössen für Text und die unterschiedlichen Titel. Hinterfragen Sie diese Beispiele und entwickeln Sie eine Sensibilität in der Beurteilung und der Wahl geeigneter Schriftgrössen bei eigenen Gestaltungsarbeiten.

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Mikrotypografie

Wahl der geeigneten Schriftgrösse Fortsetzung und -Abstufung Beispiele für die Grundschrift (Lesegrösse) Was kommt in einem Song an erster Stelle? Auf dem Weg zur Arbeit hab ich vor ein paar Tagen ein Kurzinterview mit einem Gitarristen gehört. Noch scheint der nicht sonderlich bekannt zu sein, sonst würde mir sein Name jetzt wieder einfallen. Jedenfalls wurde ihm die gleiche Frage gestellt, die jeder Songwriter früher oder später beant­ worten muss: «Was kommt Ihnen bei einem neuen Song zuerst in den Sinn – die Melodie oder der Text?» Die Musiker selbst können das jeweils kaum beantworten. Nun, schliesslich bohrte der Moderator minutenlang auf dem Sinn des Textes eines seiner Songs herum. Und da habe ich mich dabei erwischt, wie ich mir in dem Moment gedacht hatte: «Wozu? Die Melodie ist ordentlich.» 9 /12 Punkt

Was kommt in einem Song an ers­ ter Stelle? Auf dem Weg zur Arbeit hab ich vor ein paar Tagen ein Kurz­ interview mit einem Gitarristen gehört. Noch scheint der nicht son­ derlich bekannt zu sein, sonst würde mir sein Name jetzt wieder einfal­ len. Jedenfalls wurde ihm die glei­ che Frage gestellt, die jeder Song­ writer früher oder später beantwor­ ten muss: «Was kommt Ihnen bei einem neuen Song zuerst in den Sinn – die Melodie oder der Text?» Die Musi­ ker selbst können das jeweils kaum beantworten. 11 /14 Punkt

Titel-Abstufung • Der Haupttitel muss auf einer Seite auch eindeutig als solcher erkennbar sein. Er muss dominant sein, und kein anderes Element auf der gleichen Seite sollte mit dem Haupttitel zu stark konkurrieren. • Der Untertitel darf nicht mit dem Haupttitel in Konkurrenz stehen, er ist um einiges kleiner und er dient zur Unterstützung des Haupttitels. Der Schriftgrad ist ein wichtiges Attribut, dazu kommt die geeignete Schriftwahl. • Zwischentitel können in der gleichen Schriftgrösse wie der Grundtext sein, müssen es aber nicht. Sie können auch 1–2 Punkt grösser sein. Meist sind die Zwischentitel halbfett oder fett, um sie vom Grundtext abzuheben. Nicht zu viele Schriftgrössen mischen Versuche, die Anzahl Schriftgrössen bei der Gestaltung von Texten so minimal wie möglich zu halten. Eine klare, übersichtliche Gliederung dient dem Textverständnis. Zu viele unterschiedliche Elemente wirken unordentlich und erschweren die Orientierung im Text.

Beispiel

Rubriktitel

14 / 14 Punkt

Das ist der Haupttitel 24 Punkt

Was kommt in einem Song an erster Stelle? Auf dem Weg zur Arbeit hab ich vor ein paar Tagen ein Kurzinterview mit einem Gitarristen gehört. Noch scheint der nicht sonderlich bekannt zu sein, sonst 9 /12 Punkt würde mir sein Name jetzt wieder einfallen. Zwischentitel 9 /12 Punkt Jedenfalls wurde ihm die gleiche Frage gestellt, die jeder Songwriter früher oder später beantworten muss: «Was kommt Ihnen bei einem neuen Song zuerst in den Sinn – die Melodie oder der Text?» Die Musiker selbst können das jeweils kaum beantworten. Nun, schliesslich bohrte der Moderator minutenlang auf dem Sinn des Textes eines seiner Songs herum. Und da habe ich mich dabei erwischt, wie ich mir in dem Moment gedacht hatte: «Wozu? Die Melodie ist ordentlich.»

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Mikrotypografie

Kerning: Optisch, metrisch, manuell Definition

Optisches Kerning

Mit dem Kerning wird der Abstand zwischen bestimmten Zeichenpaaren vergrössert bzw. verkleinert.

Beim optischen Kerning werden die Abstände zwischen benachbarten Zeichen anhand ihrer Form bestimmt. Wenn eine Schriftart nur ein minimales oder gar kein Kerning beinhaltet, oder wenn gemischte Schriftarten oder Schriftgrade verwendet werden, ist das optische Kerning die bessere Wahl. Dies gilt auch für grosse Schriftgrade, da das optische Kerning eine grössenabhängige Laufweitenkorrektur bewirkt.

Metrisches Kerning Mit metrischem oder optischem Kerning können Sie das Kerning eines Textes automatisch einstellen. Das metrische Kerning (auch Auto-Kerning genannt) verwendet Kerning-Paare, die in den meisten Schriftarten definiert sind. Kerning-Paare enthalten Informationen über den Zeichenabstand bei bestimmten Buchstabenkombinationen. Beispiele hierfür sind: LA, P., To, Try, Ta, Tu, Te, Ty, Wa, WA, We, Wo, Ya und Yo. In InDesign wird standardmässig metrisches Kerning verwendet, so dass bestimmte Zeichenpaare beim Importieren oder Eingeben von Text automatisch unterschnitten werden. Beispiele

TAVANNES

Ohne Kerning (z. B. in Microsoft Word)

TAVANNES

Metrisches Kerning

TAVANNES

Optisches Kerning

ACHTUNG Ziffern werden beim optischen Kerning unterschnitten. Dies ist erwünscht im Fliesstext, aber nicht in Tabellen, da die Zahlenkolonnen so nicht mehr sauber ausgerichtet wären.

AUFGABE Testen Sie mit Adobe InDesign das Verhalten einer Zeile in der Grösse 6 pt, 12 pt, 24 pt und 48 pt: Verwenden Sie je einmal das metrische und das optische Kerning. Wiederholen Sie den Text mit unterschiedlichen Schriftarten (mit und ohne Serifen). Notieren und vergleichen Sie Ihre Beobachtungen!

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Mikrotypografie

Ausgleichen von Versalien Was bedeutet Ausgleichen?

Vorgehen beim Ausgleichen

Das Ausgleichen ist ähnlich wie das Unterschneiden. Allerdings reden wir beim Ausgleichen vom Schaffen harmonischer Zeichenabstände bei Versalien.

• Grössten Weissraum auf ein Minimum reduzieren. • Der so geschaffene Weissraum wird zum neuen Referenzwert. • Vom Referenzwert ausgehend, die anderen Weissräume nach links und rechts erweitern • Evtl. alles ausdrucken und anhand des Resultats Feinkorrekturen vornehmen • Falls nötig, eine generelle Laufweitenvergrösserung anstreben, sofern die verwendete Schrift wenig Weissräume besitzt.

Auch hier liegt das Ziel darin, störende Weissräume auszumerzen. Kritische Zeichenpaare sind hier zum Beispiel VA, LT, IA, VT usw. Das harmonische Ausgleichen von Versalien setzt Training und etwas Geduld voraus. Manuelles Ausgleichen lohnt sich bei Haupttiteln, auf Plakaten oder in gepflegten Einladungen. Allerdings wird sich niemand mehr die Zeit nehmen (können), um einen Fliesstext manuell auszugleichen. Dies ist in der Regel dank dem vorher besprochenen optischen Kerning auch gar nicht mehr notwendig.

Ein Ausgleichungsbeispiel

Das Original

Grössten Weissraum (LI) auf ein Minimum reduziert

Hier die ausgeglichene Variante. Die anderen Weissräume sind dem Referenzwert angepasst

ACHTUNG

Und eine Gegenüberstellung: (Grau = neu)

Jeder Schriftcharakter, jeder Schriftschnitt verlangt ein individuelles Ausgleichen!

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Mikrotypografie

Die Laufweite Definition Länge eines Wortes, bestimmt durch die Breite der Zeichen und ihren Abständen zu den davorstehenden (Vorbreite) und nachfolgenden (Nachbreite) Zeichen. Vereinfacht kann man es auch wie folgt sagen: «Die Laufweite ist der Abstand zwischen mehreren Zeichen» oder, noch genauer, «Die Laufweite ist die Gesamtheit aller Dickten». Normallaufweite Die Dickte eines Zeichens wird durch den Schriftdesigner auf einen Ausgangsschriftgrad von 12 Punkt (Normallaufweite) festgelegt. Dadurch soll eine optimale Lesbarkeit beim Mengensatz gewährleistet werden. Notwendigkeit der Laufweitenveränderung Jede Schrift wird beim Skalieren linear vergrössert und verkleinert. Dadurch wird bei jeder Vergrösserung nicht nur das eigentliche Schriftbild, sondern auch der Abstand zwischen den Zeichen vergrössert oder verkleinert. Damit weicht aber die Laufweite proportional zur Skalierung von der Normallaufweite ab. Es entsteht eine Disharmonie, da die Grauwirkung des Textes gestört wird. Es bleibt folglich oftmals keine andere Wahl, als die Laufweite manuell anzupassen. Einflussgrössen der Laufweite Die Einflussgrössen für die Bestimmung einer korrekten Laufweite sind vielfältig. Die Laufweite einer Schrift ist abhängig von folgenden Faktoren:

• • • • •

Schriftcharakter (mit oder ohne Serifen) Schriftschnitt Schriftgrösse Lese-Entfernung Kontrast zum Hintergrund

Nachfolgend sind einige Grundregeln für die Bestimmung einer korrekten Laufweite aufgeführt. Es sei jedoch erwähnt, dass das geschulte Auge immer auch mitentscheidend ist! Beim Kreieren einer neuen Schrift geht der Schriftkünstler vom normalen Schriftschnitt aus. Dieser Schnitt ist dann auch die Ausgangslage für die Bestimmung der Laufweite. Serifenlose Schriften Zeichenabstand beim normalen Schnitt entspricht ungefähr der Strichstärke des «i». Leichte Schriftschnitte werden in der Laufweite eher etwas gesperrt, fette Schnitte eher etwas reduziert.

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Mikrotypografie

Die Laufweite

Fortsetzung

Schriften mit Serifen

Zusammenfassung zur Laufweite

Hier ist ein etwas grösserer Zeichenabstand als bei serifenlosen Schriften nötig. Dabei kommt es ganz auf die Art der Serifen an. Diese sollten eng stehen, sich aber nicht berühren. Der Zeichenabstand soll ungefähr der Punzenweite des «n» der verwendeten Schrift entsprechen. Je grösser die Punzenweite, desto grösser die Laufweite.

• Grösserer Leseabstand erfordert eine grössere Laufweite. • Kleine Schriftgrade ab 8 Punkt und kleiner müssen zwingend erweitert werden. • Grössere Grade ab 18 Punkt sind zwingend zu verringern. • Negative Schrift ist zu erweitern

Negativtext Aus Gründen der Lesbarkeit erfordert Negativtext eine etwas grössere Laufweite. Warum ist das so? Bei gleicher Schriftgrösse wirken eine weisse Fläche oder ein weisses Zeichen grösser. Daher muss auch die Laufweite angepasst werden.

Was kommt in einem Song an erster Stelle? Auf dem Weg zur Arbeit hab ich vor ein paar Tagen ein Kurzinterview mit einem Gitarristen gehört. Noch scheint der nicht sonderlich bekannt zu sein, sonst würde mir sein Name jetzt wieder einfallen. Jedenfalls wurde ihm die gleiche Frage gestellt, die jeder Songwriter früher oder später beantworten muss: «Was kommt Ihnen bei einem neuen Song zuerst in den Sinn – die Melodie oder der Text?» Die Musiker selbst können das jeweils kaum beantworten. Nun, schliesslich bohrte der Moderator minutenlang auf dem Sinn des Textes eines seiner Songs herum. Und da habe ich mich dabei erwischt, wie ich mir in dem Moment gedacht hatte: «Wozu? Die Melodie ist ordentlich.»

Was kommt in einem Song an erster Stelle? Auf dem Weg zur Arbeit hab ich vor ein paar Tagen ein Kurzinterview mit einem Gitarristen gehört. Noch scheint der nicht sonderlich bekannt zu sein, sonst würde mir sein Name jetzt wieder einfallen. Jedenfalls wurde ihm die gleiche Frage gestellt, die jeder Songwriter früher oder später beantworten muss: «Was kommt Ihnen bei einem neuen Song zuerst in den Sinn – die Melodie oder der Text?» Die Musiker selbst können das jeweils kaum beantworten. Nun, schliesslich bohrte der Moderator minutenlang auf dem Sinn des Textes eines seiner Songs herum. Und da habe ich mich dabei erwischt, wie ich mir in dem Moment gedacht hatte: «Wozu? Die Melodie ist ordentlich.»

MERKE Die Minuskorrektur darf nur so weit gehen, dass sich keine Zeichen berühren!

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Mikrotypografie

Schriftwahl: Mit oder ohne Serifen? Grundregeln Ein langer Text liest sich am leichtesten in einer Serifenschrift, in Blocksatz versetzt, mit nicht zu knappem Zeilenabstand. Dies ist der Grund, weshalb für den Fliesstext in sämtlichen Zeitungen eine Schrift mit Serifen gewählt wird. Auch für die meisten Bücher (ausser vielleicht Bildbände oder solche mit technischen Themen) werden Serifen-Fonts verwendet. Daneben gibt es einen Zusammenhang zwischen Schriftgrösse und Schriftfamilie: Sehr grosse Typen, wie sie in Überschriften, Reklametafeln usw.

verwendet werden, sind üblicherweise serifenlos, bei Fliesstext normaler Grösse wählt man oft Serifenschriften. Sehr kleine Schriften wiederum kann man der gängigen typografischen Lehre nach besser entziffern, wenn die Serifen entfallen. Gegensätze sind spannend! Die Kombination von Serifen-Grundtext mit serifenlosen Begleitelementen (Titel, Legenden, Kästchentexte usw.) bewährt sich in unterschiedlichsten Variationen. Setze einen Kontrapunkt zur klassischen Grundschrift mit sich gut abhebenden serifenlosen Fonts!

Beispiel Was kommt in einem Song an erster Stelle?

Auf dem Weg zur Arbeit hab ich vor ein paar Tagen ein Kurzinterview mit einem Gitarristen gehört. Noch scheint der nicht sonderlich bekannt zu sein, sonst würde mir sein Name jetzt wieder einfallen. Jedenfalls wurde ihm die gleiche Frage gestellt, die jeder Songwriter früher oder später beantworten muss: «Was kommt Ihnen bei einem neuen Song zuerst in den Sinn – die Melodie oder der Text?» Antwort der Musiker

Die Musiker selbst können das jeweils kaum beantworten. Nun, schliesslich bohrte der Moderator minutenlang auf dem Sinn des Textes eines seiner Songs herum. Und da habe ich mich dabei erwischt, wie ich mir in dem Moment gedacht hatte: «Wozu? Die Melodie ist ordentlich, ein paar nette Riffs sind auch drin. Wen interessiert der Text?». Tja, für einen reinen Musikkritiker wäre der Fall klar. Die gehen bei einer CD-Besprechung schon im ersten Abschnitt auf das sprachliche und inhaltliche Niveau der Texte ein. Aber wie sieht`s mit Otto Normalhörer aus? Hören die Leute überhaupt zu was ihnen den ganzen Tag vorgesungen wird? Oder ist es vielmehr die Musik, die Melodien und Rhythmen, die die Leute zuerst berührt. Und, gibt es bei dieser Wahrnehmung einen Unterschied bei Songs die nicht in der Muttersprache des Hörers gesungen werden? Garamond Premier Pro 9 /12 Punkt kombiniert mit Frutiger 75 Black 8 /12 Punkt und Frutiger 56 Italic 8 /12 Punkt.

AUFGABE Schulen Sie Ihr Auge und Ihre Sensibilität auf Schriften, indem Sie sich beim Anschauen oder Lesen von Drucksachen immer wieder fragen, ob die verwendete Schrift passt oder nicht. Suchen Sie sich im praktischen Experiment Fonts mit und ohne Serifen aus, die sich bei der Textgestaltung optimal kombinieren lassen!

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Schriftwahl: Mit oder ohne Serifen?

Fortsetzung

Beispiel

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Sport

Donnerstag 15. Januar 2015

Wenig Transparenz bei Nachrückern HANDBALL Wenn heute in Katar die Handball-Weltmeisterschaft 2015 beginnt, sind auch drei Nationen mit dabei, die eigentlich gar nicht qualifiziert gewesen wären. Darunter befindet sich Deutschland. Mitte Juni 2014 war HandballDeutschland wieder einmal enttäuscht. Nach zwei Niederlagen in den Playoff-Spielen gegen Polen hatte man die Qualifikation für die heute beginnende WM 2015 in Katar verpasst. Wieder würde man bei einem grossen Turnier nicht dabei sein, nachdem man bereits Olympia 2012 und die EM 2014 als Zuschauer verfolgt hatte. Einen Monat später war Deutschland plötzlich doch an der WM mit dabei. Dem Team war eine Wildcard offeriert worden dafür, den Startplatz einzunehmen, der eigentlich Australien gehört hätte.

Kriterien nicht erfüllt Beim Weltverband IHF war man der Ansicht gewesen, dass die ozeanische Handballföderation die Kriterien nicht mehr erfülle, um einen WM-Teilnehmer stellen zu können. Seltsam war allerdings, dass die IHF zuvor ein Qualifikationsreglement verabschiedet hatte. Dieses sah vor, dass Ozeanien eine Nation zur WM entsendet, und Australien hatte sich in der Ausscheidung gegen Neuseeland durchgesetzt. Als es darum ging, den Ersatz zu bestimmen, fällte die IHF den Entscheid, den Startplatz dem stärksten Verband Europa zuzusprechen und dort der besten Nation der WM 2013, die noch nicht qualifiziert war. Das war als Fünfter Deutschland. Dieses Vorgehen wurde selbst von deutschen Fachjournalisten kritisch kommentiert, hätte es doch Länder gegeben, die eine

WM-Teilnahme genauso verdient hätten. In Island etwa, nach einer «Europa-Rangliste» die Nummer 1 der nicht qualifizierten Nationen, war die Empörung gross. Der Verdacht liegt nahe, dass Deutschland mit seiner grossen Handballbegeisterung auch aus kommerziellen Gründen die Wildcard erhielt.

Island doch noch dabei Auch die Isländer sind aber letztlich doch in Katar vertreten. Mitte November 2014 zogen Bahrain und die Vereinigten Arabischen Emirate ihre Teams zurück. Ausschlaggebend waren offenbar politische Differenzen mit dem Gastgeberland Katar. Als Nachrücker wurden die Nordeuropäer und Saudiarabien bestimmt. Die IHF hatte wohl mit den Isländern ein Einsehen und liess sie im zweiten Anlauf zur WM zu, obwohl der Startplatz eigentlich dem asiatischen Verband gehört hätte. Saudiarabien wurde als Sechster der Asien-Ausscheidung dem Fünften Südkorea vorgezogen. Es sollte wohl bei Titelkämpfen in einem arabischen Land wenigstens eine Nation aus diesem Raum nachrutschen. Zusammengefasst kann gesagt werden, dass in keinem der drei Fälle transparent dargelegt wurde, warum gerade dieses Team ins Teilnehmerfeld aufgenommen wurde. Als Favorit tritt in Katar weder Deutschland noch Island und schon gar nicht Saudiarabien an. Obwohl etwa bei den Deutschen unter dem neuen Nationaltrainer Dagur Sigurdsson, einem . . . Isländer, zuletzt ein leichter Aufwärtstrend erkennbar war. Die ersten Anwärter auf den Titel sind jene vier Nationen, die den Welthandball zuletzt dominierten: Spanien, Frankreich, Dänemark und Kroatien. Reto Pfister

Bereit für die WM: Nach vielen Trainings und Trockenübungen darf sich Sandra Gerber endlich im Schnee beweisen.

Der Sprung ins kalte Wasser SNOWBOARDCROSS An der WM in Kreischberg gilts ernst. Heute ist die Qualifikation, morgen wird um die Medaillen gekämpft. Die Skicrosser müssen sich vorkommen wie Rennpferde. Endlich dürfen sie sich rennmässig auf dem Brett betätigen; endlich Rennen fahren. Die Weltmeisterschaft im österreichischen Kreischberg ist doch tatsächlich das erste ernsthafte Rennen der Saison, nachdem zwei geplante Weltcuprennen dem fehlenden Schnee zum Opfer fielen. «Die Trainingsläufe der letzten Tage waren sehr speziell», beschreibt Sandra Gerber. «Die Freude, dass es endlich losgeht, ist bei allen Fahrerinnen spürbar.» Die Em-

mentalerin will endlich eine Standortbestimmung. «Ich habe viel trainiert, gut trainiert.» Doch Training und Wettkampf sind zwei verschiedene Paar Schuhe. Das WM-Rennen ist somit ein Sprung ins kalte Wasser. Ein Rennen hat Sandra Gerber im letzten Dezember bestreiten können. Es waren die österreichischen Meisterschaften. Dort wurde sie im Halbfinal von einer Italienerin touchiert und kam zu Fall. «Nach dem Sturz spürte ich Schmerzen am Ellbogen.» Genau dort also, wo die 29-Jährige vor

schen Meister einen Vertrag bis Juni 2019.

chen der Veranstaltungen im Engadin haben sich nicht auf die Finanzierung eines Zusatzrennens einigen können.

NBA. Philadelphia - Atlanta (mit Sefolosha/4 Punkte) 87:105.

EISHOCKEY

Bonnet bleibt in Langnau. Die SCL Tigers haben Julien Bonnet bis zum Ende dieser Saison von Ambri übernommen. In 13 Partien für Langnau erzielte der 30jährige Verteidiger einen Treffer und bereitete deren vier vor. NHL. Nashville (mit Josi) - Vancouver (mit Sbisa, ohne Weber/überzählig) 5:1. Pittsburgh - Minnesota (mit Niederreiter) 7:2. Arizona - San Jose (ohne Müller/verletzt) 2:3. Carolina - Colorado (ohne Berra/in AHL ausgeliehen) 3:2 n. P. 1. Liga, Gruppe 2. Masterround: Lyss - Thun 3:1. Zuchwil Regio - Argovia Stars 5:6 n.P. – Rangliste: 1. Thun 27. 2. Lyss 25. 3. Zuchwil Regio 25. 4. Brandis 23. 5. Argovia Stars 20. Lyss - Thun 3:1 (1:0,1:1,1:0) 424 Zuschauer. – Tore: 9. Gerber (Dick, Krebs) 1:0. 30. Gerber (Dick) 2:0. 32. Rossel (Reymondin) 2:1. 50. Gerber (Krebs, Schmid) 3:1. Zuchwil Regio - Argovia 5:6 (3:2,1:1,1:2,0:1) 220 Zuschauer. – Tore: 1. Reber (Born, Aeschlimann) 1:0. 8. Leuenberger (Vogt, Brunner) 2:0. 15. Neher (Schlegel, Unterluggauer) 2:1. 18. Müller (Reber, Born) 3:1. 20. Simmen (Unterluggauer, Eichenberger) 3:2. 37. Messerli 4:2. 38. Wälti (Wittwer, Christoph Frei) 4:3. 42. Brunner (Wüthrich, Reber ) 5:3. 42. Fabian Frei (Wittwer, Christoph Frei) 5:4. 59. Frei (Wittwer, Leuenberger) 5:5. 65. Neher 5:6.

Sport am TV SRF 2 22.20 Sport aktuell RSI LA DUE 17.55 Ski Freestyle: WM in Kreischberg, Springen RAI 2 20.55 Fussball: Cup, Juventus Turin - Verona

einem knappen Jahr operiert worden ist. Gerber wollte kein Risiko eingehen und verzichtete auf den Finallauf, den sie trotz des Sturzes erreicht hatte. Tags darauf liess sie auch das geplante Europacuprennen sausen. Mittlerweile sind die Schmerzen weg, und Sandra Gerber ist bereit zu grossen Taten. Die Olympia-13. ist Teamleaderin der Snowboardcross-Equipe, in der Disziplin, in der mit Emilie Aubry (Ipsach) und Kevin Klossner (Herrenschwanden) zwei weitere Berner an den WM-Start gehen. Der WM-Parcours ist laut Sandra Gerber nicht extrem spektakulär. «Aber wir nehmen es, wie es ist.» Einfach werde das

Rennen trotz geringem Schwierigkeitsgrad nicht, «die Piste ist eisig, für Snowboarder sind diese Bedingungen eine Herausforderung». Gerber hofft, wie alle anderen auch, auf den Lucky Punch. Jetzt umso mehr, da sie ihr Saisonziel aufgrund der fehlenden Rennen kampflos streichen musste. Sie wäre nur zu gerne an den X-Games in Aspen (USA) gestartet. Dort dürfen die Fahrerinnen nur auf Einladung teilnehmen. «Mein Plan war es, mit zwei starken Weltcupeinsätzen eine Startkarte zu ergattern.» Nun muss sie sich damit abfinden, dass nach dem WM-Rennen ihre Saison erst im März so richtig Stephan Dietrich losgeht.

4. Drittel

Zahlen & Fakten BASKETBALL

Marcel Bieri

Quali-Masterround: Belp - Adelboden 5:4. – Rangliste: 1. Wiki-Münsingen 25. 2. BaselKleinhüningen 22. 3. Burgdorf 20. 4. Unterseen-Interlaken 16. 5. Adelboden 4. 6. Belp 4. Belp - Adelboden 5:4 (3:1,0:1,2:2) 92 Zuschauer. – Tore: 2. Baumgartner (Nägeli) 1:0. 10. Manco (Schär) 2:0. 12. Schmid (Zryd) 2:1. 18. Schär (Rolli) 3:1. 30. Marcon (Koller) 3:2. 47. Schüpbach (Buchs) 4:2. 51. Roth 4:3. 54. Maurer (Schmid) 4:4. 57. Baumgartner (Nydegger, Nägeli). 2. Liga. Gruppe 3: Meinisberg - Altstadt Olten 4:2. – Gruppe 4: HCM - Schwarzenburg 15:5.

FUSSBALL

City holt Bony. Manchester City hat von Swansea den ivorischen Internationalen Wilfried Bony verpflichtet. Der 26-jährige Stürmer unterschrieb beim engli-

Gewinnzahlen Schweizer Zahlenlotto: Lottozahlen: ............. 3 15 19 22 29 42 Glückszahl: ...................................... 5 Replay-Zahl: .................................... 2 9 × 5 Punkte Plus ................. Fr. 10 404.65 50 × 5 Punkte........................ Fr. 1000.00 Nächster Jackpot: 12,9 Mio. Franken Jokerzahl: ........................ 8 0 9 6 6 0 1 × 6 richtige Endz. ............. Fr. 296 061.00 1 × 5 richtige Endz. .............. Fr. 10 000.00 14 × 4 richtige Endz. ............... Fr. 1000.00 Nächster Jackpot: 100 000 Franken Deutsches Zahlenlotto: Lottozahlen: ............. 1 19 33 38 39 46 Superzahl: ....................................... 5 Spiel 77: ....................... 1 5 3 3 2 1 1 Super 6: .......................... 7 6 8 2 1 9 Euromillions: Lottozahlen: .................. 8 17 21 31 34 Sterne: ....................................... 9 /10 Super-Star: ......................... X 2 3 2 O 4 × 5 + 1 .......................... Fr. 317 226.35 15 × 5 ............................... Fr. 40 147.95 36 × 4 + 2 ............................ Fr. 8364.15 Nächster Jackpot: 30 Mio. Franken Alle Angaben ohne Gewähr

HANDBALL

Final4 verschoben. Das Final4 im Schweizer Cup der Männer und Frauen musste aufgrund einer möglichen Terminkollision verschoben werden. Ausschlaggebend war der erfolgreiche Herbst der Handballer von Pfadi Winterthur auf europäischer Ebene. Das Turnier findet nun am 9. und am 10. Mai statt. RAD

Premiere für afrikanisches Team. Bei der 102. Tour de France gehört erstmals ein Team aus Afrika zum Starterfeld. Der südafrikanische Rennstall MTN-Qhubeka, der im vergangenen Jahr bereits an der Vuelta dabei gewesen war, erhielt eine der fünf Wildcards. REITEN

Kürten tritt in zurück. Die erfolgreiche irische Springreiterin Jessica Kürten-Chesney (45) tritt am Mercedes-CSI (23. bis 25. Januar) zurück. Die gebürtige Nordirin zieht sich nach 33 Jahren im Pferdesattel vom Spitzensport zurück und wird ihre Karriere als Trainerin fortsetzen SKI ALPIN

St. Moritz verzichtet. Der am letzten Sonntag in Bad Kleinkirchheim (Ö) abgebrochene und nicht gewertete Weltcup-SuperG der Frauen wird nicht in der nächsten Woche in St. Moritz nachgeholt. Die Verantwortli-

Erik Guay nicht an WM. Der Kanadier Erik Guay wird nicht an den Anfang Februar beginnenden Weltmeisterschaften in Beaver Creek teilnehmen. Der Abfahrtsweltmeister von 2011 wird nach seiner Operation am linken Knie im letzten Juni nicht rechtzeitig fit. TENNIS

Bencic in Melbourne gesetzt. Belinda Bencic (WTA 32) ist beim Australian Open (19. Januar bis 1. Februar) zum ersten Mal in ihrer Karriere bei einem GrandSlam-Turnier gesetzt. UNIHOCKEY Nationalliga A. Männer. 15. Runde: GC Thun 11:4. Waldkirch-St. Gallen - Uster 3:2 n.V. Kloten-Bülach - Malans 1:7. Grünenmatt - Köniz 3:12. – Heute (20 Uhr): Langnau - Wiler-Ersigen. Chur - Rychenberg Winterthur. – Rangliste: 1. GC 36. 2. Wiler-Ersigen 33. 3. Köniz 33. 4. Malans 33. 5. Grünenmatt 29. 6. Langnau 27. 7. Rychenberg Winterthur 20. 8. Chur 20. 9. Thun 14. 10. Kloten-Bülach 8. 11. Uster 7. 12. Waldkirch-St. Gallen 4. - GC für die Playoffs qualifiziert. GC - Thun 11:4 (2:1, 3:0, 6:3) 237 Zuschauer. – Tore: 11. Witschi 0:1. 17. Scalvinoni 1:1. 18. Rüegger 2:1. 35. Nilsson 3:1. 39. Rüegger 4:1. 40. Hostettler 5:1. 41. Nilsson 6:1. 44. Witschi 6:2. 46. Fröhlich 6:3. 47. Maffioletti 7:3. 47. Rüegger 8:3. 49. Parli 9:3. 52. Scalvinoni 10:3. 52. Vizzini 11:3. 60. Saurer 11:4. Grünenmatt - Köniz 3:12 (1:4, 1:2, 1:6) 336 Zuschauer. – Tore: 2. Schneiter 0:1. 4. Berweger 0:2. 5. Flühmann 1:2. 14. Antener 1:3. 17. Antener 1:4. 27. Markström 2:4. 34. Kjellman 2:5. 36. Graf 2:6. 42. Ferraresi 3:6. 43. Pillichody 3:7. 43. Antener 3:8. 48. Wälti 3:9. 52. Berweger 3:10. 54. Antener 3:11. 57. Maurer 3:12.

Ein Zündhölzli und 14 Torhüter Was wäre gewesen, wenn . . . ? Was wäre gewesen, wenn Mani Matter das brennende Zündhölzli nicht sofort vom Teppich weggenommen hätte? Die Unachtsamkeit hätte zu einem Weltkrieg geführt. So jedenfalls schildert es der legendäre Berner Liedermacher in einem seiner populärsten Werke. Gewiss, Matter mag übertrieben haben. Doch es ist tatsächlich so, dass Ursache und Wirkung im Zusammenspiel zu den absurdesten, kaum denkbaren Geschichten führen können – zuletzt gesehen und erlebt im Schweizer Eishockey. Was wäre gewesen, wenn sich Servettes Stammgoalie Robert Mayer und dessen Ersatzleute Christophe Bays und Gauthier Descloux nicht der Reihe nach verletzt hätten? Dann hätte Servette von Ambri nicht den Backup-Keeper Michael Flückiger ausgeliehen, Flückiger hätte nicht mit den Genfern in Freiburg gespielt, hätte sich keine Hirnerschütterung zugezogen – und Servette wäre kaum genötigt gewesen, Freiburgs Ersatzgoalie Kevin Huber auszuleihen. Was wäre gewesen, wenn Huber das Vertrauen von Coach Chris McSorley gewonnen hätte? Dann wäre dieser nicht auf die Suche nach einem weiteren Torhüter (notabene dem sechsten!) gegangen, in Davos mit Janick Schwendener fündig geworden – und Schwendener hätte mit

Servette kaum den Spengler-Cup gewonnen und Werbung in eigener Sache betrieben. Was wäre gewesen, wenn unterdessen Kloten-Flyers-Goalie Martin Gerber keine Entzündung im Ellbogenbereich erlitten hätte? Dann hätte Goalie Nummer 2 Jonas Müller nicht so viel Eiszeit erhalten, nicht derart oft danebengegriffen, die Flyers wären kaum auf Schwendener aufmerksam geworden – und hätten ihn nicht bis Ende Januar verpflichtet. Was wäre gewesen, wenn sich Ambris Stammgoalie Sandro Zurkirchen nicht am Knie verletzt hätte, die Leventiner ihren Backup Flückiger nicht bereits an Genf abgegeben hätten und sich dieser keine Hirnerschütterung zugezogen hätte? Dann hätte Ambri nicht von Langnau (Lorenzo Croce) und Olten (Michael Tobler) zwei Goalies ausleihen müssen. Was wäre gewesen, wenn der stark spielende Tobler keinen Vertrag in Olten hätte? Dann hätten die Ambri-Verantwortlichen den 29-Jährigen behalten, sich nicht auf die Suche nach wenig überzeugenden Notlösungen (Dennis Saikkonen, Gianluca Hauser) begeben müssen – und letztlich keinen siebten Goalie (den Letten Edgar Masalskis) verpflichtet. Was wäre gewesen, wenn es im Schweizer Eishockey striktere Reglemente gäbe? Dann hätte sich Mayers Verletzung während der Vorbereitung gar nie zu einer derartigen Posse entwickelt. rek

Beispielseite aus der «Berner Zeitung»: Die Haupttitel sind hier mit Serifen gesetzt, die Leads aber serifenlos. Als Kontrapunkt zu den Haupttexten werden bestimmte Rubriken wie hier die «Zahlen und Fakten» konsequent mit serifenloser Schrift gestaltet.

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Typografie und Layout

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Mikrotypografie

Schriftfamilien Was wird als Schriftfamilie bezeichnet? Alle Schriftschnitte einer Schrift bezeichnet man als Schriftfamilie. Gut ausgebaute Schriften können bis zu 30 oder mehr Schriftschnitte enthalten. Die macht sich dann aber natürlich auch preislich bemerkbar. Für eine professionelle Typo-Arbeit verwendet man nach Möglichkeit nur Schriftfamilien mit einer genügenden Anzahl unterschiedlicher Schnitte.

Alle Schriftschnitte der Warnock Pro von Adobe

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Typografie und Layout

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Typografie-Bausteine

Mikrotypografie

Auszeichnungen im Fliesstext Auszeichnungsarten Für jede Auszeichnungsart lassen sich bestimmte Verwendungsmöglichkeiten finden. Fett und halbfett Fette und halbfette Schriften dienen vor allem dazu, einzelne wichtige Wörter innerhalb eines Textes hervorzuheben. Hervorhebungen in dieser Auszeichnungsart sollen schon vor dem Lesen auffallen und können die Orientierung im Text, und damit die Lesegeschwindigkeit, erheblich erhöhen. Gesperrt Weitgehend dieselbe Funktion hat auch der Sperrsatz, der im klassischen Buchlayout Verwendung finden kann, während die Fett-Auszeichnung dort unüblich ist. Kursiv Die kursive Schrift unterscheidet sich in der Regel wenig von der Grundschrift. Hervorhebungen, die während des Lesens auffallen sollen, sind häufig in kursiver Schrift gesetzt. Auch diese Auszeichnungsart zwingt zum aufmerksamen Lesen. Hierbei gilt unbedingt zu beachten, dass der Kursiv-Schnitt der Schrift benutzt und nicht der Schriftsatz elektronisch «schief /kursiv» gesetzt wird. Unterstreichen Das Unterstreichen ist nur dann akzeptabel, wenn andere Auszeichnungsmöglichkeiten nicht gegeben sind, wie es zum Beispiel bei der Handschrift der Fall ist. Beachte, dass die Unterstreichungslinie in der Stärke zum Schriftbild passt und dass der Abstand zur Grundlinie des Textes nicht zu knapp bemessen ist. Unterlängen solltest du wenn möglich aussparen!

Kapitälchen und Versalien Kapitälchen und VERSALIEN (auch Grossbuchstaben oder Majuskeln genannt) eignen sich zur Hervorhebung von wichtigen Wörtern und kürzeren Textpassagen. Längere Abschnitte in Versalien oder Kapitälchen innerhalb eines Textes sind schlecht zu lesen und können den Leser verwirren. «Highlighten» Durch Unterlegung von Flächen können wichtige Worte oder Abschnitte innerhalb eines Textes hervorgehoben werden. Diese fallen schon vor dem Lesen auf und tragen zur Strukturierung des Textes bei. Häufig werden sie in Lehrbüchern zur Hervorhebung von Merksätzen verwendet. Die Unterlegung sollte sich deutlich vom Text abheben, um eine gute Lesbarkeit zu gewährleisten. Unterschiedliche Schriftarten Unterschiedliche Schriftarten eignen sich zur Unterscheidung und Hervorhebung einzelner Absätze. Hierbei zu beachten ist, dass nicht zu viele Schriften miteinander gemischt werden, weil das den Lesekomfort beeinträchtigt. Ausserdem wird von einer typografisch guten Schriftmischung ausgegangen, wenn man beispielsweise zwei Schriften aus unterschiedlichen Schriftklassen miteinander mischt. Also, verwende Schriften, die sich formell deutlich unterscheiden. Farbe Die Variation der Schriftfarbe zu beispielsweise rot als Signalfarbe kann die Wichtigkeit einer Textpassage erkennen lassen.

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Typografie und Layout

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Typografie-Bausteine

Mikrotypografie

Auszeichnungen im Fliesstext

Fortsetzung

Beispiel

Was kommt in einem Song an erster Stelle? Auf dem Weg zur Arbeit hab ich vor ein paar Tagen ein Kurzinterview mit einem Gitarristen gehört. Noch scheint der nicht sonderlich bekannt zu sein, sonst würde mir sein Name jetzt wieder einfallen. Jedenfalls wurde ihm die gleiche Frage gestellt, die jeder Songwriter früher oder später beantworten muss: «Was kommt Ihnen bei einem neuen Song zuerst in den Sinn - die Melodie oder der Text?» Die Musiker selbst können das jeweils kaum beantworten. Nun, schliesslich bohrte der Moderator minutenlang auf dem Sinn des Textes eines seiner Songs herum. Und da habe ich mich dabei erwischt, wie ich mir in dem Moment gedacht hatte: «Wozu? Die Melodie ist ordentlich, ein paar nette Riffs sind auch drin. Wen interessiert der Text?». Tja, für einen reinen MUSIKKRITIKER wäre der Fall klar. Die gehen bei einer CDBesprechung schon im ersten Abschnitt auf das sprachliche und inhaltliche Niveau der Texte ein. Aber wie sieht`s mit Otto Normalhörer aus? Hören die Leute überhaupt zu was ihnen den ganzen Tag vorgesungen wird? Oder ist es vielmehr die Musik, die Me lo d ie n und R hy t h me n , die die Leute zuerst berührt. Und, gibt es bei dieser Wahrnehmung einen Unterschied bei Songs die nicht in der Muttersprache des Hörers gesungen werden? Wie schon angedeutet. Für mich persönlich findet der Zugang zu einem Song fast ausschliesslich über den Sound statt. Texte kommen eigentlich an zweiter Stelle. Und bei euch?

AUFGABE Finden Sie im obenstehenden Text alle Auszeichnungen heraus. Welche dieser Auszeichnungen sind geeignet zur Hervorhebung einer Textpassage? Welche finden Sie weniger passend und warum?

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Typografie und Layout

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Typografie-Bausteine

Makrotypografie

Anwendung und Kombination von Satzarten Blocksatz oder Flattersatz? Blocksatz eignet sich zur Gestaltung von grossen Textmengen, da das Auge beim Lesen weniger angestrengt wird (immer gleicher Rhythmus vom Zeilenende zum nächsten Zeilenanfang). Der Blocksatz wirkt wohl etwas statisch; dies kann mit einem geeigneten Satzspiegel und einer abwechslungsreichen Gestaltung der weiteren Elemente einer Seite gemildert werden. Beim Blocksatz ist zu beachten, dass die Silbentrennung korrekt eingestellt ist. In der Regel sollten Wörter ab 5 Buchstaben getrennt werden; die Länge der Vor- und Nachsilbe hängt von der Spaltenbreite ab. Bei schmaleren Spalten müssen bereits Silben mit 2 Buchstaben abgetrennt werden, um ein ruhiges Satzbild zu erreichen (möglichst wenig Differenz zwischen engen und weiten Zeilen). Bei Spalten mit 6 und mehr Wortzwischenräumen pro Zeile kann die Anzahl Trennungen mit der Angabe einer Nachsilbenlänge von 3 Zeichen etwas reduziert werden. Flattersatz wirkt lebendiger, leichter und «moderner» als Blocksatz. Bei kleineren Textmengen und bei sehr schmalen Spalten ist er vorzuziehen. Meistens wird er linksbündig versetzt, bei Randspalten auf Doppelseiten kann die Ausrichtung von der Position abhängig gemacht werden. So kann definiert werden, dass die Satzkante nach innen (gegen den Bund) oder nach aussen (vom Bund weg) gerichtet ist. In InDesign heissen die entsprechenden Satzarten «Am Rücken ausrichten» resp. «Nicht am Rücken ausrichten». Zentrierter Text wird etwa bei Gedichten oder Strophen eines Liedes verwendet. Solcher Text auf «Mittelachse» sollte nur ganz gezielt angewendet werden; dabei ist zu beachten, dass die Symmetrie mit den weiteren Seitenelementen durchgezogen wird Guter Flattersatz muss immer manuell nachbearbeitet werden. Mit den hier gezeigten Einstellungen wird bewirkt, dass die Silbentrennungen nur bei längeren Wörtern angewendet wird; dadurch «flattert» der Text mehr, der Unterschied zwischen langen und kurzen Zeilen wird grösser. Dadurch sieht der Flattersatz nicht wie «ausgefranster» Blocksatz aus, sondern es entsteht ein Rhythmus zwischen kürzeren und längeren Zeilen.

Silbentrenn-Einstellungen für Blocksatz; Wörter ab 5 Buchstaben werden getrennt, die Vor- und Nachsilbe hat minimal nur 2 Zeichen (Nachsilbe evtl. auf 3 Zeichen setzen).

Silbentrenn-Einstellungen für Flattersatz; Wörter ab 6 Buchstaben werden getrennt, die Vor- und Nachsilbe hat minimal 3 Zeichen; dadurch wird etwas seltener getrennt.

Wichtig: Die Abstände können für Block- und Flattersatz identisch eingestellt werden. Beim Flattersatz wird nur der Wortabstand unter «Optimal» angewendet, beim Blocksatz sind auch die Werte unter «Minimal» und «Maximal» wichtig. Verwenden Sie immer den Adobe Ein-Zeilen-Setzer, um den Zeilenfall im Griff zu haben!

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Typografie und Layout

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Typografie-Bausteine

Makrotypografie

Anwendung und Kombination von Satzarten

Fortsetzung

Beispiele

Doppelseite mit Blocksatz im Haupttext und Flattersatz in den Zusatzelementen.

AUFGABE Testen Sie bei der Gestaltung von Satzarbeiten bewusst die Wirkung von Blocksatz und Flattersatz. Beachten Sie dabei die auf Seite 20 beschriebenen Kriterien. Finden Sie noch weitere Argumente, wo Blocksatz oder wo Flattersatz Sinn macht? Erstellen Sie Ihre persönliche Kriterienliste und illustrieren Sie diese mit typischen Beispielen! «Statischer» Blocksatz auf der Textseite mit kontrastierender Bildseite gegenüber.

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Typografie und Layout

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Typografie-Bausteine

Makrotypografie

Textumbruchoptionen Beispiele Ein Hurenkind ist eine einzelne, letzte Zeile eines Absatzes, die am Anfang einer neuen Seite oder Spalte steht.

Ein Waisenkind ist eine einzelne, erste Zeile eines Absatzes, die als letzte Zeile am Ende einer Seite oder Spalte steht.

Um die oben gezeigten Unschönheiten (oder typografischen Sünden) zu vermeiden, kann bei der Definition des Absatzformates für den Fliesstext die obenstehend gezeigte Option «Zeilen nicht trennen» aktiviert werden.

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Typografie und Layout

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Typografie-Bausteine

Makrotypografie

Anwendung von Linien und Balken Welche Aufgabe haben Linien und Balken? Mit Linien können Elemente getrennt und Räume aufgeteilt werden. Neben den Einzellinien oder -balken werden sehr oft Rahmen verwendet (zum Beispiel für Inserate). In Zeitungen sind die Spaltenlinien immer noch sehr verbreitet. Sie dienen dazu, die Artikelgliederung bei komplexen Umbrüchen schneller zu erfassen. Bei vielen Drucksachen ist es schöner, die Spaltenlinien wegzulassen, da sie oft nichts zur Lesbarkeit beitragen. Die folgenden Beispiele zeigen die Anwendung von Linien und Balken bei der typografischen Gestaltung unterschiedlicher Drucksachen.

Beispiele

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Suva Geschäftsbericht 2013

Der Verwaltungsrat

Der mathematische Experte Der versicherungsmathematische Experte beurteilt, ähnlich wie die externe Revision, die in Bezug auf das Unfallversicherungsgesetz relevanten technischen Rückstellungen sowie die Umlagekomponenten der Suva. Die Interne Revision Die Interne Revision sucht Chancen und Risiken, die sich auf die strategischen Ziele der Suva auswirken können, beurteilt diese und erarbeitet Empfehlungen zur Weiterentwicklung der Suva. Sie ist ein Beratungspartner des Managements bei Fragen zu Wirtschaftlichkeit, Effizienz und Effektivität der betriebswirtschaftlichen und informationstechnischen Prozesse der Suva. Die Interne Revision ist fachlich dem Verwaltungsausschuss und dem Präsidenten des Verwaltungsrates unterstellt. Sie arbeitet unabhängig und orientiert sich an den internationalen berufsständischen Grundsätzen des Institute of Internal Auditors (IIA) und der Information Systems Audit and Control Association (ISACA). Die externe Revision Eine namhafte Revisionsgesellschaft, deren Revisoren im Sinn von Art. 727b und 727c OR besonders befähigt sowie unabhängig sind, überprüft die Rechnungsführung und den Rechnungsabschluss der Suva. Unter Berücksichtigung der während des Rechnungsjahres durch die Interne Revision vorgenommenen Prüfungen legt sie die Schwerpunkte ihrer Revision fest. Die externe Revisionsgesellschaft, seit Anfang 2010 Ernst & Young, wird vom Verwaltungsrat jährlich auf Antrag der Finanzaufsichtskommission gewählt. Sie kann maximal während sechs Jahren hintereinander für die Suva tätig sein. Entschädigungen des Verwaltungsrates Die Mitglieder des Verwaltungsrates erhielten 2012 aufgrund eines vom Verwaltungsrat erlassenen Reglements insgesamt eine jährliche Entschädigung von 538 800 Franken (Vorjahr 523 600 Franken). Die höchste Einzelentschädigung betrug 59 400 Franken (Vorjahr 57 000 Franken).

Das Verwaltungsratspräsidium Franz Steinegger (geb. 8. März 1943)

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Suva Geschäftsbericht 2013

Der Verwaltungsrat

Peter Mustermann, Musterverband

Petra Musterfrau, Musterverband

Peter Mustermann, Musterverband

Ihr Name war Lorem Ipsum, hinaus zu gehen in die weite Grammatik.

Ihr Name war Lorem Ipsum, hinaus zu gehen in die weite Grammatik. Der große Oxmox riet ihr davon ab, da es.

Ihr Name war Lorem Ipsum, hinaus zu gehen in die weite Grammatik.

Peter Mustermann, Musterverband

Peter Mustermann, Musterverband

Peter Mustermann, Musterverband

Ihr Name war Lorem Ipsum, hinaus zu gehen in die weite Grammatik. Der große Oxmox riet ihr davon ab, da es dort wimmele von bösen.

Ihr Name war Lorem Ipsum, hinaus zu gehen in die weite Grammatik.

Ihr Name war Lorem Ipsum, hinaus zu gehen in die weite Grammatik. Der große Oxmox riet ihr davon ab, da es.

Peter Mustermann, Musterverband

Peter Mustermann, Musterverband

Peter Mustermann, Musterverband

Ihr Name war Lorem Ipsum, hinaus zu gehen in die weite Grammatik. Der große Oxmox riet ihr davon ab, da es.

Ihr Name war Lorem Ipsum, hinaus zu gehen in die weite Grammatik.

Ihr Name war Lorem Ipsum, hinaus zu gehen in die weite Grammatik. Der große Oxmox riet ihr davon ab, da es.

Präsident des Verwaltungsrates und des Verwaltungsausschusses der Suva seit 7. Dezember 1990, lic. iur., Rechtsanwalt und Notar. Berufliche Laufbahn: Seit 1981 Advokatur- und Notariatsbüro in Altdorf, Präsident der Freisinnig-Demo-kratischen Partei der Schweiz FDP (1989– 2001), Nationalrat (1980–2003). Verwaltungsrats- und andere Mandate: Präsident des Verwaltungsrates der Baryon AG, Präsident des Verwaltungsrates der CSC Impresa Costruzioni SA, Präsident des Verwaltungsrates der Heli-Gotthard AG, Präsident des Verwaltungsrates der AG für die Neue Zürcher Zeitung, Präsident des Stif- tungsrats HIG Immobilien Anlage Stiftung, Präsident des Vereins VAP Verband der verladenden Wirtschaft, Präsident des Vereins Verkehrshaus der Schweiz (VHS), Vizepräsident des Stiftungsrates Alpine Rettung Schweiz, Vizepräsident des Stiftungsrates Schweizerische Rettungsflugwacht Rega, Mitglied des Verwaltungsrates der Dätwyler Holding AG, Vorstandsmitglied der Stiftung Schweizerischer Fonds für Hilfe bei nicht versicherbaren Elementarschäden und Stiftungsratsmitglied der Alpine Rescue Foundation, Zermatt.

Vasco Pedrina (geb. 28. Juni 1950)

Vizepräsident des Verwaltungsrates seit 1. August 2010, lic. rer. pol. Berufliche Laufbahn: Seit 2007 Nationaler Sekretär Unia und Vorstandsmitglied des Schweizerischen Gewerkschaftsbundes, seit 1991 während insgesamt 15 Jahren Vize- bzw. Co-Präsident des Schweizerischen Gewerkschaftsbundes, 2005–2006 Co-Präsident der interprofessionellen Gewerkschaft Unia, 1996–2002 Co-Präsident der neuen Dienstleistungsgewerkschaft Unia, 1993–2004 Zentralpräsident der Gewerkschaft Bau und Industrie, 1991–1992 Zentralpräsident der Gewerkschaft Bau und Holz, 1988–1991 Zentralsekretär der Gewerkschaft Bau und Holz, 1980– 1987 Sekretär bei der Schweizerischen Arbeiterbildungszentrale (SABZ), 1974–1980 Mitarbeiter im Marketing der Generaldirektion der SBB und Mitglied bzw. Vertrauensmann des Schweizerischen Eisenbahnerverbandes. Vasco Pedrina ist seit 1992 auch in unterschiedlichen Funktionen in der internationalen Gewerkschaftsbewegung aktiv, seit 2006 ist er Vizepräsident des Internationalen Bundes der Bau- und Holzarbeiter (BHI) und Vorstandsmitglied des Europäischen Gewerkschaftsbundes (EGB) und seit 2008 Vizepräsident des Schweizerischen Arbeiterhilfswerks Solidar Suisse. Er ist Mitglied des Verwaltungsrates der Edition sociale SA (Gewerkschaftszeitung area), der Beratenden Kommission des Bundes für internationale Entwicklungszusammenarbeit und der tripartiten Kommission des Bundes für die ILO/IAO-Angelegenheiten (International Labour Organization/Office of Internal Audit and Oversight).

Thomas Daum (geb. 25. Oktober 1948) Vizepräsident des Verwaltungsrates seit 2006 lic. iur., Rechtsanwalt.

Berufliche Laufbahn: Seit Mitte 2006 Direktor Schweizerischer Arbeitgeberverband, 1999–2006 Direktor Swissmem, 1982–1999 Sekretär, später stellvertretender Direktor, dann Direktor des Arbeitgeberverbandes der Schweizer Maschinenindustrie (ASM). Er ist Mitglied der Eidgenössischen Kommission für Wirtschaftspolitik, der Eidgenössischen Kommission für die berufliche Vorsorge und der tripartiten Kommission des Bundes im Rahmen der flankierenden Massnahmen zum freien Personenverkehr. Verwaltungsratsmandate: Vizepräsident des Verwaltungsrates der Sihldruck AG, Mitglied des Verwaltungsrates des AHV-Ausgleichsfonds und der Schweizerischen Exportrisikoversicherung (SERV).

Bei der Gestaltung dieser Doppelseite werden Linien zur klareren Strukturierung des Inhalts eingesetzt. Quelle: SUVA-Geschäftsbericht 2013

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Anwendung von Linien und Balken

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Beispiel Zeitungsseite

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www.kirchenbezirk-laupen.ch | AUGUST 2007

Kirchlicher BezirK riggisBerg

Verantwortliche und adressen Kirchlicher BezirK Präsident: Andreas Aeschlimann, Synodaler, 3202 Frauenkappelen, 031 926 33 04 Sekretariat: Irene Freiburghaus, 3177 Laupen, 031 747 70 88 Redaktion und Koordination «saemann»: Beatrice Moretto, 031 751 39 03)

editorial

Wandel in unserer Zeit Sein Gang, sein Blick waren ganz der eines Axtdiebes. Alles, was er tat, sah nach einem Axtdieb aus. Einige Zeit später fand der Mann zufällig die Axt unter einem Bretterhaufen. Am nächsten Tag sah er wieder den Sohn des Nachbarn: Sein Gang war nicht mehr der eines Axtdiebes, auch sein Blick war nicht der eines Axtdiebes. Kommt uns das nicht irgendwie bekannt vor? – Ohne Wandel in den Gedanken des Mannes, der die Axt verloren hat, bleibt der Sohn des Nachbarn ein Verurteilter (auch ohne dass er das überhaupt weiss!)! Dieser Gesinnungswandel bedeutet für den Mann in der kleinen Geschichte: Zugeben und dazu stehen, dass er sich getäuscht hat und dass er seinem Nachbarn in Gedanken, in seiner Gesinnung und vielleicht sogar in seinem Verhalten Unrecht getan hat. Gesinnungswandel heisst für ihn: Nicht stehen bleiben beim zwiespältigen Bild, das sich durch eine blosse Vermutung von seinem Mitmenschen bei ihm eingeprägt hat. Gesinnungswandel heisst: Sich befreien lassen zu einer neuen Einsicht und offen sein für einen Neuanfang!

Ist nicht genau das gefragt, wenn wir etwas gegen den Klimawandel auf unserer Erde tun wollen. Unser Wandel ist gefragt – ein Gesinnungswandel, eine Haltung, die uns befreit zur Einsicht, dass der Klimawandel nicht ein schicksalhaftes Geschehen ist, sondern unser eigenes «Versehen», deutlicher ausgedrückt: Unser eigenes Verschulden. Diese Einsicht muss uns nicht klein machen und vor Scham und Resignation im Boden versinken lassen. Im Gegenteil, sie kann uns ermutigen, im «Traum zu wandeln», d.h. von einem Neuanfang zu träumen, sich mit dem Klimawandel auseinanderzusetzen und zu versuchen, etwas dagegen zu tun.

rücKBlicK

reGionale VeranstaltunGen

Sonne, Meer und Blütenpracht

Begegnung durch Bewegung

Der besondere Gottesdienst

Einer der zur Zeit meistgenannten Wandel ist der Klimawandel. Klimaforscher haben mit ihren Berichten über die Erwärmung des Erdklimas und die damit zusammenhängenden Folgen – die schon sichtbaren und spürbaren und die noch möglichen – viele Menschen aufgerüttelt. Die Medien haben die Fakten verbreitet, erklärt und illustriert. Die Politiker haben darauf reagiert – vorerst einmal mit Worten, die Taten fehlen noch. Und viele Menschen machen sich Gedanken und diskutieren darüber. Auch da sind es vor allem Worte – schöne und ermutigende, aber auch verunsicherte, abwehrende und sogar verärgerte. So oder so, das Klima wandelt sich, das scheint wissenschaftlich erwiesen. Den meisten von uns fällt es nicht gerade leicht, uns selber, unseren Alltag, unsere Lebensgewohnheiten, unsern Lebenswandel dem Klima und damit doch auch unserem eigenen Leben zuliebe zu wandeln. Ob das Geschehen in den Wandelhallen der Politiker nun einen Wandel bewirken kann? Oder könnte es sein, dass wir ganz gewöhnliche Menschen, alt und jung, gross und klein, unsere Gewohnheiten und Eigenheiten hin-

terfragen und wandeln wollen? Eines wurde in den verschiedenen Berichten über das aktuelle Thema schwarz auf weiss festgehalten: Wir Menschen haben zum Klimawandel auf unserer Erde Wesentliches beigetragen und sind mit unserem Handeln verantwortlich dafür, ob er gebremst oder gar gestoppt werden kann. Unser Wandel ist gefragt! Sich wandeln gilt zwar für bestimmte Leute als Schwäche und Anpassung. Und doch sage ich: Unser Wandel ist gefragt! Wandel bringt Bewegung in unser Leben. Wandel stellt sich gegen Sturheit, Lieblosigkeit und Unmenschlichkeit. Die Bereitschaft zum Wandel öffnet Türen in unserem Alltag – Türen zu neuen, manchmal überraschenden Einsichten, die nachdenklich stimmen, über die man hin und wieder auch schmunzeln kann. Es ist noch nicht so lange her, dass ich wieder einmal diese kleine Geschichte las, die ich eigentlich schon lange kannte, eine Anekdote aus dem Traditionsschatz des alten China: Ein Mann hatte seine Axt verloren und vermutete, dass der Sohn des Nachbarn sie ihm gestohlen habe. Er beobachtete ihn daher genau:

Kirchgemeinde neuenegg

Varazze / Rückblick auf die Regionale Kirchgemeindereise (organisiert durch die Kirchgemeinde Zimmerwald) vom 6. bis 11. Juni 2007 nach Varazze, Italien Rückblick auf die Regionale Kirchgemeindereise (organisiert durch die Kirchgemeinde Zimmerwald) vom 6. bis 11. Juni 2007 nach Varazze, Italien Unsere diesjährige Kirchgemeindereise war ein eindrückliches uns unvergessliches Erlebnis. «Geh aus mein Herz, und suche Freud in dieser lieben Sommerzeit an deines Gottes Gaben; schau an der schönen Gärten Zier und siehe, wie sie mir und dir sich ausgeschmücket haben.» Besser als mit den Worten dieses Liedes könnten wir unsere

Stimmung nicht ausdrücken. Denn Freude haben wir gefunden: Wunderschön waren die gemeinsamen Reisetage an der ligurischen Küste in Italien: Sonne, Meer Blütenpracht, dazu beste Unterkunft im Hotel «delle Palme» in Varazze. Die vielseitigen Bahnausflüge bis in die Cinque Terre sowie nach Menton, Frankreich, die prächtige Schifffahrt nach Portofino, die herrlichen Wanderungen auf der «Via del Amore» und auf dem «Sentier Corbusier», sie bleiben uns in schönster Erinnerung.

Höhepunkte waren auch dieses Jahr wieder die täglichen Andachten (teils unter freiem Himmel), das gemeinsame Singen und die frohe, familiäre Gemeinschaft. Ein herzliches Dankeschön für die bestens organisierte Reise an unser Leiterehepaar Katharina und Ruedi. Alles hat bestens geklappt, und wir konnten das gemeinsame Unterwegssein einfach geniessen! Dürfen wir uns auf eine weitere Reise freuen? Schön wär`s! RoSeTTe BLATTeR UnD BARBARA KULL

Begegnung durch Bewegung 3. oberbalmer Bettagslauf und spaghettiplausch für alle samstag, 15. september 2007 ein Fest für Jung und Alt, läuferinnen und läufer, Nicht-läuferinnen und Nicht-läufer mit hauptlauf, Kinderläufen, Nordic-Walking, Wandern, Traktorenrennen und ein guter zweck: erlös für entwicklungsprojekte des heKs in Burkina Faso und indien Geführter trainingslauf am Montag, 27. august 2007 um 19.30 uhr. Treff: Bei der Mehrzweckhalle Oberbalm weitere infos bei: bergerbernd@bluewin. ch oder www.kirche-rueeggisberg.ch

Sommerliche Grüsse schickt euch DAnIeL FLAch allen

inhalt

riggisberg-rüti rüeggisberg zimmerwald oberbalm

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seite seite seite seite

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sonntag, 19. august, 10.00 uhr: gottesdienst in der Klosterruine rüeggisberg. Musikalische Mitwirkung: Mandolinen- und gitarrenspielgruppe Thun (unter leitung von Didier limat). liturgie und Predigt: Daniel Flach. im Anschluss an den gottesdienst: Apéro mit Most und züpfe.

Bei schlechtem Wetter findet der gottesdienst in der Kirche rüeggisberg statt. Bitte beim Viehschauplatz parkieren! Wir laden sie zu diesem besonderen gottesdienst ganz herzlich ein.

Der besondere Anlass Kirchliche JuGendarBeit länGenBerG eingeladen sind alle Jugendlichen in der region ab der 7. Klasse. Der Ausflug findet am Mittwoch, 8. august, 13.00 bis 18.00 Uhr (Verschiebedatum: Freitag, 10. August) statt. Kosten: Fr. 20.– (inkl. Transport und zvieri) lass dir diesen spannenden Ferientag nicht entgehen! Anmeldung bei eva schären, Tel. 079 300 23 39, oder Daniel Winkler, Tel. 031 802 04 49.

WEBLINK regionaler Gottesdienst in der Klosterruine rüeggisberg .

www.typolexikon.de/l/linien.html Beispiel für die Anwendung von Linien und Balken in einer Zeitungsseite: Titelbalken, schwarze Rubrikbalken mit Negativtext und Spaltenlinien.

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Bilder und Legenden: Kombinationsvarianten Beachtenswerte Punkte bei der Gestaltung von Bildlegenden Die Legende muss deutlich als solche erkennbar sein. Dazu trägt eine Platzierung unmittelbar beim betreffenden Bild und die Wahl einer speziellen Textformatierung bei. Oft wird die Schriftgrösse für Legenden 1 bis 2 Schriftgrade unter der Grundschriftgrösse gewählt. Auszeichnungen wie Kursiv oder Halbfett eignen sich sehr gut. Weitere Optionen: Farbliche Unterscheidung zum Text; Unterlegen einer Fläche; Negativtext in Balken; Legende direkt ins Bild stellen (positiv oder negativ, je nach Helligkeit). Beachte die einheitliche Gestaltung aller Legenden einer Publikation.

Beispiel 1

AUFGABE Erstellen Sie eine Seite mit 3–4 Bildern und dazugehörigen Legenden. Testen Sie am eigenen Beispiel die Anwendung der auf dieser und der nächsten Seite gezeigten Varianten. Finden Sie noch weitere Gestaltungsarten für Bildlegenden? Dokumentieren Sie die Ergebnisse und beurteilen Sie deren Eignung für unterschiedliche Druckerzeugnisse. Negative Ziffern in den Bildern mit Sammellegende unten; dabei werden die Ziffern im Text farbig hervorgehoben.

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Bilder und Legenden: Kombinationsvarianten

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Weitere Beispiele

Traumstrand unter Palmen …

Traumstrand unter Palmen …

massiv kürzer, da die einzelnen Maschinen untereinander vernetzt sind. Kommt hinzu, dass die Anlagen sehr teuer sind und entsprechend ausgelastet sein müssen», hält Freitag fest. Inspiration im Bindorama Am Anfang der Buchherstellung steht die Idee, die dort am besten entsteht, wo man sich von anderen Büchern inspirieren lassen kann. Den praktischen Anschauungsunterricht, wie ein Buch gebunden werden kann, bietet Bubu im Bindorama, einem Showroom für buchbinderische Produkte aller Art, das im Zuge der Gebäudeerweiterung eingerichtet wurde. Dazu Thomas Freitag: «Wir stecken viel Zeit und Geld in unser Bindorama. Die Bücher werden in der ganzen Welt zusammengekauft und nutzen sich schnell ab. Die Beratung im Bindorama ist eine andere als am Bürotisch. Die Kunden können sich hier inspirieren lassen, neue Ideen sammeln und wir können ihnen anhand von vielen Beispielen die breiten technischen Möglichkeiten veranschaulichen, die wir anbieten können.» Ein Buchdeckel aus reinem Zellstoff für den Geschäftsbericht einer Papierfabrik als Beispiel entsteht nur, wenn man wie bei Bubu die hohe Bereitschaft hat, zu experimentieren, etwas Neues zu wagen und zu kreieren. Wenn sich sogar Kunden aus Hamburg im Bindorama beraten lassen, dann auch deshalb, weil das Team von Bubu konstant bestrebt ist, auch das vermeintlich Unmögliche möglich zu machen. Wie zentral die kompetente Kundenberatung für Bubu ist, zeigt die Buchbinderei auch mit Spectrum, einer Box mit 19 verschiedenen, viersprachig bezeichneten Broschüren. Die Box bietet einen wertvollen Überblick über zeitgemässe Broschurvarianten und aktuelle Bindeverfahren. Die maschinell herge-

Den Gestaltungsmöglichkeiten von Bucheinbänden sind keine Grenzen gesetzt. «Wir machen auch das vermeintlich Unmögliche möglich.» Papier: UPM Finesse gloss, 90 g/m2

Traumstrand unter Palmen …

Obere Reihe: Negativtext-Balken / Transparente Fläche mit schwarzem Text / Negativtext in dunkler Bildstelle Links: Legenden unter den einzelnen Bildern Unten: Legende als farbiger Textblock

ÖKOLOGIE Rund 20% des Umsatzes erwirtschaftet Bubu in den handwerklichen Ateliers.

stellten Bindemuster im einheitlichen Format aus identischen Materialien erlauben den Blick aufs Wesentliche, die Buchbindekunst. Breit aufgestellt Neben dem Hardcoverbereich verfügt Bubu für den Softcoverbereich über zwei Anlagen, eine grössere für Spezialitäten wie Schweizer Broschur, Freirückenbroschur und ganz dünne klebegebundene Broschüren bis 0,5 mm, eine Spezialität der Mönchaltorfer. Die kleinere Anlage kommt für entsprechend kleinere Auflagen zum Einsatz. Das grosse Plus von Bubu ist wie bereits erwähnt die Kombination von industrieller Buchfertigung und traditioneller Handbuchbindekunst unter einem Dach. Bubu unterhält ergänzend zur industriellen Fertigung ein Buch-Atelier und eine Buch-Manufaktur. Im handwerklichen Atelier werden Einzelbücher, Lederbücher, Zeitschriftenbände, Ledereinlagen, Buchschachteln etc. in Auflagen zwischen einem und fünf Exemplaren hergestellt. Das Atelier für die klassischen Handbuchbindearbeiten ist zugleich auch die Lehrlingsabteilung für die Printmedienverarbeiter mit Fachrichtung Buchbinderei (Handbuchbinder). «Es gibt in der Schweiz zu wenige Betriebe, die in der Lage sind, gute Fachleute auszubilden. Deshalb ist es uns sehr wichtig, im eigenen Hause den Nachwuchs ausbilden zu können», erklärt Thomas Freitag. Am besten kommt die Synergie zwischen Industrie und Handwerk in der Buch-Manufaktur zur Geltung. Hier werden Serien hergestellt, meist überformatig und deshalb maschinell nicht produzierbar. Als Beispiel wurde in der Manufaktur kürzlich eine Buchserie von 3000 Büchern hergestellt. Das Gewebe wurde eigens aus Japan importiert und auf Handpappe aufgezogen, was dem Buchdeckel mehr Stabilität verschafft. Inklusive der Herstellung von 3000 Buchschubern waren die Fachleute drei Monate an der Arbeit, die Auf-

tragskosten beliefen sich auf etwa eine Viertelmillion Franken. Dazu Thomas Freitag: «In der Buch-Manufaktur produzieren wir überformatige Bücher halbautomatisiert. Das heisst, industrielle Prozesse gehen einher mit handwerklicher Buchbindekunst. Diese Synergie zwischen Industrie und Handwerk hebt uns europaweit von unseren Mitbewerbern ab.» Bookfactory Mit der Bookfactory verfügt Bubu seit nunmehr vier Jahren über eine eigene Plattform für Fotobücher und -kalender, die auf einer HP Indigo 5000 auf einem hohen Qualitätslevel hergestellt werden. Man wolle sich in diesem Segment mit den Photofinishern messen, erklärt Thomas Freitag auf dem Rundgang durch die Produktionsräume der Bookfactory. «Wir haben in den ersten Jahren sicherlich unser ➜

viscom print & communication Nr. 16, 19. August 2008

Finishing

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Belichten, einspannen, drucken – das macht den Reiz an der prozessfreien Platte (hier die Kodak Thermal Direct) aus. Der Wermutstropfen: ab einer gewissen Menge ist das konventionelle Nassverfahren wirtschaftlicher.

merschicht zum Quellen. Nach dem Anstellen der Farbauftragwalzen entfernt die Druckfarbe durch ihre Zügigkeit (Tack) die gelösten Teile der Schicht. Schon nach wenigen Bogen ist die Platte freigelaufen.

molite-Plattentechnologie in seinem Portfolio. Kodak und Fujifilm folgten 2006 mit den prozessfreien Platten Kodak TheralDirect und Fujifilm Brillia HD PRO-T.

Chemiefreie Violettplatten

Prozessfrei gleich Thermal Prozesslosen Druckplatten sind wie andere Thermoplatten in marktgängigen CtP-Systemen zu verarbeiten: der Laser schreibt das Druckbild auf die Platte und löst eine thermische Polymerisation aus. Allerdings benötigen die Platten (von Agfa und Kodak) eine höhere Belichtungsenergie, so dass es einen zusätzlichen Energieaufwand gibt (mit Ausnahme der Fujifilm PRO-T). Nach der Bebilderung ist kein weiterer Bearbeitungsschritt nötig. Die Platte kann gleich in die Druckmaschine

2006 kündigten Agfa und Fujifilm jeweils chemiefreie Violett-Platten an, die im Herbst 2007 vorgestellt wurden. Allerdings müssen Anwender bis zur Verfügbarkeit noch bis Sommer 2008 warten. Bei der Präsentation der Fujifilm Brillia HD PRO-V auf der Ifra 2007 in Wien wurde die Platte auf einem Krause Violett-CtP-System LS Jet belichtet und in einem geringfügig modifizierten Krause BlueFin Entwicklungssystem fertiggestellt. Während bei der prozessfreien Thermal-Platte keine Nachbehandlung erforderlich ist, läuft die Violettplatte direkt nach der Bebilderung durch einen Reinigungs-Prozess. Die Platte wird belichtet, vorerhitzt, ausgewaschen und gummiert. Der chemikalische

kombiniert, machen dies möglich. Die Platte weist nach dem Verarbeitungsprozess einen guten Kontrast auf, ist sofort trocken und kann wie eine herkömmliche Offsetplatte verarbeitet werden. Auch aus Sicht von Agfa bietet eine chemiefreie Violettplatte zahlreiche Vorteile. Die chemiefreie Platte ist wie die N91v eine Polymerplatte, die mit Violettlaser mit 405 nm belichtet wird. Anschließend erfolgt eine Nacherwärmung, die nicht belichteten Stellen werden ausgewaschen, die Platte gummiert und getrocknet. Als Vorteile der »Chemfree Polymer Violett« führt Agfa an, dass es zu keiner Kontaminierung des Feuchtmittels kommt. Der starke Kontrast erleichtere dem Anwender zudem die Beurteilung der Platte. Da es sich um einen anodisierten und aufgerauten Aluminiumträger handelt, soll sich die »Chemfree Polymer Violett« im Druck wie andere Polymerplatten verhalten. Zurzeit laufen bei der Wiener Mediaprint, der größten Zeitungsdruckerei Österreichs, Tests mit der Platte. Zwar will sich Agfa hinsichtlich der Auflagenbeständigkeit noch nicht festlegen, doch wurden nach Aussagen von Mediaprint bereits 200.000 Zylinderabwicklungen bestanden. Bei der offiziellen Markteinführung der chemiefreien Platten zur drupa sollen bei Agfa wie Fujifilm alle Anwendungsbereiche – nicht nur Zeitungseinsätze – einbezogen sein. Umweltfreundliche Technik Die chemie- und prozessfreien Platten vereinigen die Leistungsfähigkeit von Metallplatten mit moderner

trachtung bei der Druckplattenherstellung geradezu auf. In diesem Zusammenhang ist jedoch zumindest der Begriff »prozesslos« irreführend. Denn jede Bebilderung und jede damit initiierte (chemische oder physikaische) Umwandlung ist ein Prozess. Zudem kommen auch prozesslose Verfahren nicht ganz ohne Entwicklungs- oder Verarbeitungsschritte aus. Bis auf Spray-onVerfahren (Inkjet-CtP wie von Glunz & Jensen) arbeiten alle mit einer Laserbebilderung. Noch Potenziale vorhanden Im aktuellen Stadium ist Computerto-Plate relativ umweltschonend. Die Ansätze, die Plattenentwicklung einzusparen oder auf die Druckmaschine zu verlagern, haben (gemessen am weltweiten Platteneinsatz) jedoch noch keine weite Verbreitung gefunden. Rechnete man vor einiger Zeit aber noch mit beträchtlichen Kompromissen – zum Beispiel bezüglich des Zeit- und Energieaufwands bei der Bebilderung oder in der Auflagenleistung, Auflösung und Beständigkeit gegen mechanische Einwirkungen – haben sich diese Bedenken weitestgehend zerstreut. Prozessfreie Platten werden heute selbst in PSO-zertifizierten Workflows eingesetzt. Allerdings bleibt das Rechenexempel, bis wann sich prozess- und chemiefreie Platten wirtschaftlich lohnen und ab wann die Nassentwicklung wieder Oberhand gewinnt. Fujifilm beispielsweise spricht beim Einsatz der prozessfreien Platte davon, dass sich unter Umständen ab etwa 5.000 qm pro Jahr der konven-

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Bilder mit Text umfliessen lassen (Textumfluss) Beispiele Im nebenstehenden Beispiel wurde der Textumfluss auf den Beschneidungspfad des Bildes sehr grosszügig angewendet. Der Blocksatz behält die notwendige Breite und erscheint dadurch mit regelmässigen Wortzwischenräumen. Der untere Textblock nimmt den Kreisradius auf und führt so die abgerundete Kontur des Bildes weiter.

AUFGABE Arbeiten Sie die unterschiedlichen Textumfluss-Optionen durch: Textumfluss um Rahmen und Objektformen. Beachten Sie dabei die Optionen: Steht ein Beschneidungspfad oder eine Alphakanal aus Photoshop zur Verfügung oder kann InDesign aufgrund des Kontrastes die Kontur selber finden? Beurteilen Sie das Ergebnis nach technischen und optischen Kriterien. Die Konturenführung ist immer Massarbeit, daher kommen Sie kaum ohne manuelle Eingriffe aus, um ein optimales Ergebnis zu erzielen.

In diesem Bild wurde die Konturenführung um die Objektform angewendet. Auch hier behält der Text genügend Spielraum und wird nicht «in die Enge getrieben». Die optische Wirkung ist da, obschon nur einige Zeilen des Textes vom Textumfluss betroffen sind.

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Bilder mit Text umfliessen lassen Beispiele Hier eine sehr weit verbreitete Anwendung des Textumflusses: oft werden Bilder von wichtigen Personen im Zusammenhang mit dem Text auf diese Weise porträtiert. Schlecht an diesem Beispiel ist die sehr enge Satzbreite links und rechts um die Schultern der Person. Zudem wirkt das unten so knapp beschnittene Porträt etwas eigenartig. Besser wäre gewesen, das Bild etwas kleiner zu positionieren.

Klassischer Textumfluss um einen Begrenzungsrahmen. Durch die rechtsbündige Ausrichtung des Textes erscheint eine glatte, saubere Textkante zum umflossenen Bild. Mit dem gewählten Flattersatz geht man auch kein Risiko betreffend unregelmässiger Wortzwischenräume ein.

Fortsetzung

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Gestaltung von Tabellen Tabellen sind alles andere als langweilig! Tabellen sind mehr als mit Text gefüllte Gitternetzlinien aus Excel (auch damit können übrigens ansprechende Tabellen gestaltet werden). Layoutprogramme wie Adobe InDesign schränken die Gestaltungsfreiheit kaum mehr ein. Im Vordergrund der Zielsetzung muss die gute Lesbarkeit und Verwendbarkeit der Informationen einer Tabelle stehen. Gestaltungselemente sind die Schriftwahl für die einzelnen Zeilen oder Kolonnen, die Wahl der waagrechten und senkrechten Linien (oder deren bewusstes Weglassen), das Unterlegen einzelner Zeilen oder Spalten mit Grauwerten oder Farbe und die zeilen- oder spaltenweise Verwendung abwechselnder Flächen. Beispiele

MeDieNvOrSTUFe Kurs ⁄ Referent

Dauer ⁄ Datum

Ort

Up-to-date mit der Adobe Creative Cloud

2 Tage 8. und 9. Januar 2015

syndicom-Bildungszentrum Looslistrasse 15, 3027 Bern

1 Tag 29. Januar 2015

syndicom-Bildungszentrum Looslistrasse 15, 3027 Bern

2 Tage 11. und 12. Februar 2015

syndicom-Bildungszentrum Looslistrasse 15, 3027 Bern

1 Tag 17. Februar 2015

syndicom-Bildungszentrum Looslistrasse 15, 3027 Bern

3 Tage 18. bis 20. Februar 2015

syndicom-Bildungszentrum Looslistrasse 15, 3027 Bern

1 Tag 25. Februar 2015

syndicom-Bildungszentrum Looslistrasse 15, 3027 Bern

1 Tag 26. Februar 2015

syndicom-Bildungszentrum Looslistrasse 15, 3027 Bern

2 Tage 2. und 3. März 2015

syndicom-Bildungszentrum Looslistrasse 15, 3027 Bern

3 Tage 4., 10., 11. März 2015

syndicom-Bildungszentrum Looslistrasse 15, 3027 Bern

1 Tag 19. März 2015

syndicom-Bildungszentrum Looslistrasse 15, 3027 Bern

1 Tag 27. März 2015

syndicom-Bildungszentrum Looslistrasse 15, 3027 Bern

1 Tag 13. April 2015

syndicom-Bildungszentrum Looslistrasse 15, 3027 Bern

2 Tage 14. und 15. April 2015

syndicom-Bildungszentrum Looslistrasse 15, 3027 Bern

1 Tage 23. April 2015

syndicom-Bildungszentrum Looslistrasse 15, 3027 Bern

2 Tage 29. und 30. April 2015

syndicom-Bildungszentrum Looslistrasse 15, 3027 Bern

2 Tag 7. und 8. Mai 2015

syndicom-Bildungszentrum Looslistrasse 15, 3027 Bern

1 Tag 12. Mai 2015

syndicom-Bildungszentrum Looslistrasse 15, 3027 Bern

2 Tage 3. und 4. September 2015

syndicom-Bildungszentrum Looslistrasse 15, 3027 Bern

Andreas Burkard

Umsteigen von Windows auf Mac – Tipps und Tricks Ueli Baumgartner

Photoshop, Bildbearbeitung für Print und Web Dieter Wassmer

Bildbearbeitung mit GIMP Ueli Baumgartner

Interaktive Dokumente und Magazine für Tablets Andreas Burkard

Portrait-Bearbeitung mit Photoshop Dieter Wassmer

Camera RAW Intensivkurs Dieter Wassmer

Up-to-date mit Adobe Illustrator CC ⁄ CS6 Andreas Burkard

Print-Publishing mit OpenSource-Programmen Ueli Baumgartner

Schwarzweiss-Meisterkurs Dieter Wassmer

PDFX-ready-Workflow Beat Kipfer

Bilder perfekt schärfen Dieter Wassmer

Adobe After Effects – Grundkurs Jane Gebel

Bildbeurteilung (für Leute ohne Bild ⁄ Foto-Ausbildung) Dieter Wassmer

InDesign für Fachleute Andreas Burkard

Datenhandling für Verkaufspersonal Ueli Baumgartner, Beat Kipfer

Photoshop update Andreas Burkard

Up-to-date mit der Adobe Creative Cloud Andreas Burkard

Photoshop Tipps und Tricks Dieter Wassmer

Photoshop update Andreas Burkard

Weiterführungskurs Adobe After Effects Jane Gebel

Datenhandling für Drucktechnologen Ueli Baumgartner, Beat Kipfer

Interaktive Dokumente und Magazine für Tablets Andreas Burkard

Photoshop, Bildbearbeitung für Print und Web Dieter Wassmer

InDesign für Fachleute Andreas Burkard

2 Tage syndicom-Bildungszentrum 24. und 25. September 2015 Looslistrasse 15, 3027 Bern 1 Tag 13. Oktober 2015

syndicom-Bildungszentrum Looslistrasse 15, 3027 Bern

2 Tage 27. und 28. Oktober 2015

syndicom-Bildungszentrum Looslistrasse 15, 3027 Bern

2 Tag 29. und 30. Oktober 2015

syndicom-Bildungszentrum Looslistrasse 15, 3027 Bern

3 Tage 2. bis 4. November 2015

syndicom-Bildungszentrum Looslistrasse 15, 3027 Bern

2 Tage syndicom-Bildungszentrum 19. und 20. November 2015 Looslistrasse 15, 3027 Bern 2 Tage syndicom-Bildungszentrum 26. und 27. November 2015 Looslistrasse 15, 3027 Bern

Oben: Ein klassisches Anmeldeformular mit Schreiblinien. Dank dem Einsatz von farbigen Linien wirkt es leicht. Links: Eine klassische Übersicht; das abwechslungsweise Unterlegen der Tabellenzeilen erhöht die Übersicht und Lesbarkeit enorm. Unten: Klassische Gestaltung mit unterlegtem «Zebra-Raster», diesmal farbig.

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Makrotypografie

Gestaltung von Tabellen

Fortsetzung

Beispiele

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3

Suva Geschäftsbericht 2013

In Kürze

Geschäftsentwicklung

138

Mrd. CHF

e me (BUV)

46,9

Mrd. CHF

Ausgewählte Daten aus der Gesamtbetriebsrechnung

2013

2012

+/−

in Mio. CHF

in Mio. CHF

in %

Berufsunfallversicherung

1 748

1 748

Nichtberufsunfallversicherung

2 214

2 214

− 4,73

22

22

− 4,35

Freiwillige Unternehmerversicherung Versicherung für Arbeitslose

161

Militärversicherung Rückerstattung Militärversicherung, EKAS Prämieneinnahmen total

161

17

17

− 7,47 − 5,56

292

292

− 1,35

4 162

4 162

− 4,59

gebnis

t wenie und nkheiten ch zum

Selbstragend nanziert

Berufsunfallversicherung

1 783

1 783

Nichtberufsunfallversicherung

2 261

2 261

− 6,49

21

21

− 22,22

Versicherung für Arbeitslose

148

148

− 8,07

Militärversicherung

193

193

Freiwillige Unternehmerversicherung

Schadenaufwand total

− 7,47

− 2,03

4 406

4 406

− 6,85

Betriebskosten Versicherungsbetrieb

445

445

+ 7,00

Betriebskosten Arbeits- und Freizeitsicherheit

110

110

− 3,51

Ordentliche Zuweisung an allgemeine Reserve

42

42

− 4,55

Finanzielles Ergebnis

139

139

+ 5,30

Jahresergebnis

247

247

+ 100,81

2 464

2 226

+ 10,69

Cashflow

Daten aus der Gesamtbetriebsbilanz

2012

2013

Anlagevermögen

36 037

Rentendeckungskapitalien

23 406

+/− + 6,18

36 037 23 406

+ 1,24

Berufsunfallversicherung

10 665

10 665

+ 1,04

Nichtberufsunfallversicherung

11 808

11 808

+ 1,37

Freiwillige Unternehmerversicherung

215

215

− 0,92

Versicherung für Arbeitslose

718

718

+ 2,72

Rückstellung für Kurzfristleistungen Bilanzsumme

7 585

7 585

+ 3,14

37 748

37 748

+ 5,80

Ausschnitt aus dem SUVA-Geschäftsbericht 2013: Sehr gezielter Einsatz von Linien zur optimalen Lesbarkeit der Tabelle. Der Formatierungsaufwand ist nicht zu unterschätzen, er lohnt sich aber in diesem Fall.

31

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mediametro.ch

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Typografie und Layout

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Level 1

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Typografie-Bausteine

Makrotypografie

Gestaltung von Tabellen

Fortsetzung

Beispiele

Abb. ganz oben: Typisches schwarzweisses «Industrieformular». Abb. oben: Etwas verspielte Tabellengestaltung in einem Katalog.

Abb. oben: Etwas süss, aber typisch französisch!