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Trendszenarien Integrierte Versorgung Schweiz ENTWICKLUNGEN UND MÖGLICHE HANDLUNGSSPIELRÄUME BIS 2020
Journée de Réflexion du Réseau Medico-Social Fribourgeois
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Die Rolle des fmc in der Integrierten Versorgung
Kompetenzzentrum
Wissensverbreitung
Multiperspektivität
Überblick verschaffen
Multidisziplinarität
nationales Symposium
Know-how & Kompetenz
internationalenr Austausch
Multidisziplinäre Vernetzung
Fach-, Disziplinen-, Bereichs- und Sektoren-übergreifend.
multidisziplinäre Trägerschaft.
unabhängig und gemeinnützig.
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Impulsgeber
innovative Ideen-Werkstätten
Impulse setzen
Entwicklungspotenzial fördern
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Integrierte Versorgung und Insel Gruppe
Seit 1.1.2016
Spitalgruppe mit 6 Standorten
Vom ländlichen Grundversorgerspitäler über das Universitätsspital zur Rehabilitation
60’000 stationäre Patientinnen und Patienten/Jahr 780’000 ambulante Konsultationen/Jahr 7’800 VZE
Enge Kooperationstätigkeit inner- wie ausserkantonal
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Hintergrund: Definition und Zielsetzung Definition der Integrierten Versorgung: Gesamtheit der Verfahren, die dazu dienen, die Qualität der Behandlung und Betreuung entlang des Patientenpfades zu verbessern und dabei auch Präventionsaspekte einfliessen lassen. Zielsetzung der Integrierten und Koordinierten Versorgung: Optimierung der Qualität für Patientengruppen mit erhöhtem Koordinationsbedarf entlang des Patientenpfades:
ältere Menschen (multimorbid, dement) chronisch Kranke psychisch Kranke Krebspatienten
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Hintergrund: Zeitraffer Vor 15-20 Jahren: Managed Care Modelle mit Pioniercharakter 2012: Ablehnung de Managed-Care Vorlage durch das Schweizer Stimmvolk >> «Managed Care ist tot – es lebe die Integrierte Versorgung» 2013: Gesundheit 2020: Integrierte Versorgung als prioritäres Handlungsfeld 2015: Integrierte Versorgung als «das Mass aller Dinge» in der Gesundheitsversorgung, v.a. bei Patienten mit chronischen Erkrankungen Journée de Réflexion du Réseau Medico-Social Fribourgeois
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Wahl der Versicherten
> 2 Millionen Versicherte lassen sich 2015 in einem der 75 Ärzte- und Praxisnetze betreuen (Hausarzt- oder HMO-Modell) Journée de Réflexion du Réseau Medico-Social Fribourgeois
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Wahl der Versicherten
25 % sind in einem Modell mit Ärztenetz und Vertrag (Hausarzt- oder HMOModell): Wer in einem Hausarzt- oder HMO-Modell versichert ist, wendet sich im Krankheitsfall immer zuerst an den Arzt oder die Praxis seiner Wahl. 38% sind in Listenmodellen und telemedizinischen Modellen 36% Standardmodell gemäss KVG Journée de Réflexion du Réseau Medico-Social Fribourgeois
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Verbreitung der Ärztenetze
75 Ärzte- und Praxisnetze in der CH > 2/3 der Hausärzte sind heute einem Ärztenetz angeschlossen z.B. • SG: 48 % der Bevölkerung werden von 11 Ärztenetzen betreut • GR: 36 % der Bevölkerung werden in einem Ärztenetz betreut
Ärztenetze differenzieren sich: • von reinen Hausarztnetzen zu Netzen mit kantonsweiter Abdeckung und sich konkurrierenden Netzen mit unterschiedlichen Leistungsspektren und Betreuungsangeboten (v.a. in den Städten) • gegenüber früher bieten nur noch die Hälfte der Ärztenetze ausschliesslich Grundversorgung an, während bei der anderen Hälfte Spezialärzte einen wachsenden Anteil bilden. Journée de Réflexion du Réseau Medico-Social Fribourgeois
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Entwicklung: Von horizontaler zu vertikaler Vernetzung horizontal: innerhalb eines Sektors vertikal: Sektoren-übergreifende Vernetzung Rationale: verbesserte und effizientere Patientenversorgung • schliessen von Versorgungslücken • weniger Doppelspurigkeiten
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Hintergrund: Gesundheitspolitik «Gesundheit2020» legt 4 übergeordnete Handlungsfelder fest, zu denen zwölf Ziele mit je drei Massnahmen gehören – also insgesamt 36 Massnahmen. «Koordinierte Versorgung» wurde in der 1. Nationalen Konferenz 2014 als prioritäre Thematik beurteilt: Handlungsfeld: 1. Lebensqualität Ziel: 1.1. Zeitgemässe Versorgungsangebote fördern Massnahmen: 1.1.1 Verbesserung der Integrierten Versorgung
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Hintergrund: Laufende Projekte Laufende Projekte zu den Koordinationsthemen:
Krebsstrategie
Demenzstrategie
Strategie Palliativ Care
Konzept seltene Krankheiten
eMedikation
elektronisches Patientendossier
digitale Unterstützung von Behandlungsprozessen
>> Integrierte Versorgung wird zum Querschnittsthema für viele Themen auf der gesundheitspolitischen Agenda (Qualitätsstrategie, Gesundheitsberufegesetz, Interprofessionalität, Prävention etc.) Journée de Réflexion du Réseau Medico-Social Fribourgeois
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Zentrale Treiber & Erfolgsfaktoren Zusammenspiel von Versicherten/Patienten – Leistungserbringern – Krankenversicherern • Verbindlichkeit / Vertragliches Regelwerk • Finanzierungslösungen • elektronischer Datenaustausch (eHealth) • Interprofessionalität / «Begegnung auf Augenhöhe»
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Trendszenarien: Gesundheitsversorgung in 2020 Die Gesundheitsversorgung im Allgemeinen und die Integrierte Versorgung im Speziellen werden sich differenzierter und regional unterschiedlich entwickeln.
Zielsetzungen der «Trendszenarien»
die Entwicklung der Integrierten Versorgung in der Schweiz unterstützen und ein breites Verständnis fördern («gemeinsamen Sprache»)
Diskussionen über erwünschte und unerwünschte Entwicklungen in Gang setzen
den zentralen Akteuren Orientierung geben und Handlungsspielräume aufzeigen (auch bisher nicht genutzte)
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3 Szenarien
Merkmale der Versorgung
Trendszenario «Land» Sicherstellen der Versorgung durch eine Organisation der Integrierten Versorgung, der fast alle Leistungsanbieter angehören
Trendszenario «Urbane Region» Optimieren der Versorgung durch einige Organisationen der Integrierten Versorgung
Trendszenario «Gross-Stadt» Optimieren der Versorgung durch viele Organisationen der Integrierten Versorgung mit sich konkurrierenden Angeboten
Kein / kaum Wettbewerb Wenig Konkurrenz zwischen Leistungsanbietern zwischen Leistungsanbietern
Wettbewerb kann primäres Steuerungsinstrument sein
Verträge zwischen einer Organisation der Integrierten Versorgung und mehreren Versicherern
Verträge zwischen mehreren Organisationen der Integrierten Versorgung und mehreren Versicherern
Verträge zwischen einer bis mehreren Organisationen der Integrierten Versorgung und mehreren Versicherern
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Academy shqa 28.10.15
«Land» • Ein Regionales Gesundheitsnetz koordiniert die Versorgung in der gesamten Region. Träger sind die Gemeinden der Region und Private (z.B. Leistungserbringerorganisationen, regionales Spitalzentrum) • Gesundheitszentren mit grundversorgenden/ spezialisierten Ärzten, Radiologie, Diabetesberatung, Physiotherapie, Spitex • mobile Grundversorger-Equipen («Flying Doctors») • Finanzierung des Aufbaus durch Eigenmittel, Förderbeiträge von Gemeinden, Kanton, Krankenversicherern • Finanzierung des laufenden Betriebs des Gesundheitsnetzes durch Leistungsvergütungen Journée de Réflexion du Réseau Medico-Social Fribourgeois
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Beispiel «Land»
Gesundheitszentrum Unterengadin: «Nationalparkregion – Gesundheitsregion»
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«Urbane Regionen» • Mehrere Versorgungsnetze in regionalem Kooperationsverbund • Nebeneinander unterschiedlicher LeistungserbringerKonglomerate (grundversorgende/spezialisierte Ärztenetze, Ärztezentren, Spitäler), Abstimmung über bilaterale Kooperationsvereinbarungen • Kantonales Spital mit teilautonomen Standorten und unterschiedlichen Schwerpunkten • Vielfalt an Chronic-Care-Betreuungsmodellen • Verschiedene Formen der Leistungsvergütung, gemeinsame Budgetmitverantwortung (ambulante und stationäre Leistungen) Journée de Réflexion du Réseau Medico-Social Fribourgeois
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Beispiel «Urbane Region»
Gesundheits-Netz Aargau Ost GNAO: verbindet über ein Dutzend Institutionen und Organisationen der Gesundheitsversorgung
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«Gross-Stadt» • Vielfältiges Nebeneinander integrierter Organisationen, starke Konkurrenz infolge hoher Leistungserbringer-Dichte • Unterschiedlich positionierte Versorgungsnetze (z.B. Hausarztnetze, Onkologie-Netz, Psychiatrienetz) • Grosse Gesundheitszentren mit 365x24-StundenNotfallpraxen, Kompetenzzentren (z.B. Geriatrie- und ChronicCare-Zentren), Spitex-Dienste mit kleinen Bettenstation (Übergangsbetreuung älterer Patienten) • Universitätsspital mit vielfältigen Kooperationen, eigenem Patienten-Hotel • Verschiedene Formen der Leistungsvergütung, gemeinsame Budgetmitverantwortung Journée de Réflexion du Réseau Medico-Social Fribourgeois
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Beispiele «Gross-Stadt»
Cité Générations, Genf
Gesundheitshaus, ZürichWipkingen
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Handlungsoptionen
Leistungserbringer •
differenzieren ihrer Angebote: u.a. sektorenübergreifende Kooperationen; interprofessionelle Chronic Care Programme ; Patientencoaches für Austrittsmanagement; ePatientendossier
Versicherer •
entwickeln neuer Vergütungsmodelle und wenden sie in Pilotprojekten an (P4P, Bundled Payment, Zusatzentgelte für Chronic Care, differenzierter Taxpunktwert); Anschubfinanzierung Versorgungsnetze
•
entwickeln Programme zur Stärkung der Gesundheits- und Patientenkompetenz.
öffentliche Hand •
fördern bei Bedarf den Aufbau von Integrierten Organisationen mit vergünstigten Darlehen, Raumnutzung und Projektfinanzierungen; können den Erfahrungsaustausch zwischen den Organisationen fördern
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Fazit
Die Integrierte Versorgung bzw. deren Förderung bietet allen Akteuren die Möglichkeit,
eine flächendeckende und gute (Grund-)Versorgung zu gewährleisten
die Versorgung aktiv mitzugestalten
mit innovativen Projektideen die Versorgungsqualität entlang des Patientenpfades zu verbessern (> s. auch «fmc Förderpreis»)
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Herzlichen Dank. Ihre Fragen. Falk Schimmann, Dr. med., EMBA HSG Vorstandsmitglied fmc Leiter Medizinstrategie Insel Gruppe AG
[email protected] 031 632 4720
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