Treffen im World - Cafe

Treffen im World - Cafe Folgende Fragen und Themen konnten diskutiert werden: 1 Empfinde ich ADHS als Krankheit - bin ich vielleicht behindert? 2 ADH...
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Treffen im World - Cafe Folgende Fragen und Themen konnten diskutiert werden:

1 Empfinde ich ADHS als Krankheit - bin ich vielleicht behindert? 2 ADHS und Partnerschaft - Warum hält es mein Partner trotzdem mit mir 3 ADHS - Grenzen und Freiheit 4 Woran leide ich am meisten? Was tut mir gut? 5 Wie nehme ich als ADHSler die Welt wahr? 6 ADHS - Chance oder Schicksal? 7 Was halte ich von nichtkonventionellen Therapiemöglichkeiten? Welche habe ich kennen gelernt? 8 Erfolgreich mit ADHS! 9 Meine Erfahrungen mit der Diagnostik von ADHS:

Empfinde ich ADHS als Krankheit – bin ich vielleicht behindert?

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¾ Ich bin nicht krank – nur zum Teil in bestimmten Leistungen eingeschränkt Æ muss lernen damit umzugehen, aber: „Krankheit“ – notwendig, um professionelle Hilfe zu erhalten („Stigma“) ¾ Durch eigene Grenzen wird Selbstwertgefühl des Betroffenen angegriffen(„anders sein“, „krank sein“) ¾ Bewertung von Krankheit? Æ positiv Æ negativ Ressource Entwertung ¾ Das Problem ist nicht das Handicap, sondern wie geht man damit um ¾ ¾ ¾ ¾

Ja, weil sonst keine Jugendhilfeleistungen möglich sind Nein, weil ich nicht behindert sein will Ja, weil andere dann wissen, warum ich so bin wie ich bin Nein, weil ich auch nur ein Mensch bin, aber eben mit meinen Besonderheiten

¾ Es herrscht wenig Klarheit darüber: - was ist eigentlich Krankheit? - Was ist eigentlich Behinderung? ¾ Es herrschen widersprüchliche Gefühle: einerseits will niemand krank oder behindert sein - wg. Stigmatisierung, wegen des Gefühls, von anderen zu sehr reduziert zu werden auf seine Defizite ¾ Andererseits kommt in der Sprache/ Formulierungen zum Ausdruck, dass „natürlich“ ADHS eine Krankheit ist: - man muss „damit“ leben lernen - man muss „denen“ gute Bedingungen bieten - man muss mit „denen“ kontinuierlich arbeiten (z.B. im Kindergarten)

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ADHS und Partnerschaft – Warum hält es mein Partner trotzdem mit mir aus?

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Darf nicht so sein wie ich (Gegensätze) Positive Eigenschaften ADHSler können Partnerschaft bereichern Es wird niemals langweilig mit ADHSler Kann andere mitreißen Abwechslungsreiche Sexualität Offen, ehrlich, verständnisvoll

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ADHS – Grenzen und Freiheit

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Bewegungsdrang ausleben lassen Schwere Eingliederung feste Tagesstruktur Rituale Leben lassen und dabei Grenzen setzen! Gesellschaftskrankheit ?!

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Grenzen Sinnvolle und sinnlose Klare Regeln vereinbart? Struktur geschaffen? Æ Regeln akzeptabel? „Machtdemonstrationen erregt Widerstand!“

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Grenzen – Ausgrenzung Wertesysteme vermitteln Æ Gleichbehandlung – Gerechtigkeit Æ Defizitorientiertheit Æ Sackgasse ADS – kein Freibrief! Verständnis heißt nicht gewähren lassen „Gleichbehandlung ist das Gegenteil von Gerechtigkeit!“

Außenstruktur

Freiheit ¾ Grenzenlose Freiheit wirklich gut? ¾ Wie viel Freiheit wird gebraucht?

Innenstruktur

Grenzen

Freiheit

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Woran leide ich am meisten? Was tut mir gut? „Leid“ ¾ ¾ ¾ ¾ ¾

„gut“

Umgang mit Emotionen (Sowohl als auch) Geringer begreiflicher Erfolg ¾ Angenommen werden ¾ Diagnose zu wissen Reue, Verhalten nicht so steuern zu - man versteht vieles besser können - kann besser damit arbeiten Nicht gemocht werden - Verantwortungserleichterung Ungeschickt sein ¾ Sich selbst annehmen Eltern: Schuldgefühle ¾ Einen Coach haben

Woran leide ich am meisten: ¾ ¾ ¾ ¾ ¾ ¾ ¾ ¾

Ungeduld Impulsivität Risikobereitschaft Schwierigkeit zu Strukturieren Stimmungslabilität Situationsunangemessenes Verhalten Schnell Gelangweilt Leistung ist motivationsabhängig

Was tut mir gut? ¾ ¾ ¾ ¾

Das tun, was mir liegt Pausen haben, wenn ich sie brauche Lachen, zusammen mit anderen Freundliche Ermunterung, positive Zuwendung „Heute tu ich morgen denk ich übermorgen schmeiß ich alles um … … ach wie gut dass niemand weiß dass ich Rumpelstilzchen heiß“

¾ tue impulsive Sachen ¾ Risikofreudige Fahrweise

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Woran leide ich am meisten? Was tut mir gut?

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Was tut gut: ¾ ¾ ¾ ¾ ¾

Akzeptanz Unabhängigkeit Gesichertes und geregeltes Leben Entspannung bei Sauna, Gymnastik, Wellness Verständnis für meine Art

Ich leide unter: ¾ ¾ ¾ ¾

Unruhe und Störfaktoren um mich herum Akzeptanzmangel Ungerechtigkeiten Sensibilität (u.a. Tierquälerei)

Leiden? ¾ Unwissenheit von anderen Æ Ausgrenzung ¾ Wenn zusätzliche Anforderungen gestellt werden Was mir gut tut! ¾ Wechsel zwischen versch. Tätigkeiten/ Aktivitäten ¾ Personen, die zuhören und mich verstehenÆ die mich so nehmen, wie ich bin

¾ Sehr schwierig zu erkennen? ¾ Klare Strukturen tun gut ¾ Räumliches Umfeld kann helfen Struktur + Ruhe nach innen zu bringen

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Was halte ich von nichtkonventionellen Therapiemöglichkeiten? Welche habe ich kennen gelernt?

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Feng Shui: unsicher, vielleicht hat ADHS was mit Metall und Wasser zu tun Kinesiologie (z.B. Balance und Bewegungsübungen): war zumindest angenehm Reize: wirkte weniger überzeugend, grenzte an Geldschneiderei Therapeutisches Reiten: recht gute Wirkung in Österreich Allgemein: Umgang mit Patienten oft individueller, wirkt altruistischer Helfen bei weitem nicht jedem Bzgl. Schulmedizin existieren in der Bevölkerung schon Modelle/ Vorstellungen zum Vorgehen/ Prinzipien der Behandlung ¾ Viele Theorien und Wirksamkeitsnachweise der nichtkonventionellen Therapiemöglichkeiten wurden nicht mit wissenschaftlichen Methoden erstellt

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Erfolgreich mit ADHS!

¾ Begabungen/ Begabungsprofil erkennen ¾ Prädestinierte Berufe für AD(H)S ¾ Ressourcenperspektive ist Voraussetzung für Erfolg

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Meine Erfahrungen mit der Diagnostik von ADHS:

¾ Es gibt keine harten Tests ¾ Diagnostik erschwert durch die Zukonstanz und Motivation und Abhängigkeit von ADHS ¾ Abgrenzung von Fehlerziehung und Verwilderung ¾ zu wenig Kompetenz bei Ärzten besonders für Erwachsene ¾ viel Informationsbedarf in der Öffentlichkeit und bei Ärzten (Ausbildung nicht ausreichend), Lehrer + Erzieher ¾ Vorschnelle Diagnostik ¾ Diagnostik erfordert enge Zusammenarbeit von Betroffenen, Ärzten und Begleitern über längere Zeit

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