Themenschwerpunkt: Personal und Ausbildung

medical wellness 04/2007 ISSN-Nr.: 1864-4465 Foto: EWS, Archiv · Herzlichen Dank an die EWS gGmbH Akademie für Medizin und Therapie für die Bereits...
Author: Bastian Wagner
18 downloads 2 Views 2MB Size
medical

wellness 04/2007

ISSN-Nr.: 1864-4465

Foto: EWS, Archiv · Herzlichen Dank an die EWS gGmbH Akademie für Medizin und Therapie für die Bereitstellung des Fotos.

Deutschland+Österreich: 6,80 Euro

Das Branchenmagazin

Themenschwerpunkt:

Personal und Ausbildung Der Gesundheitsmarkt bleibt in Bewegung. Dafür sorgen demografische Veränderungen, der medizinische Fortschritt und das wachsende Gesundheitsbewußtsein der Bevölkerung. Wir wollten wissen, welche Anforderungen an die Beschäftigten gestellt werden und welche Veränderungen in der Ausund Weiterbildung es gibt und fragten verschiedene Experten. [S.12 –18]

Auch der Deutsche Medical Wellness Verband e.V. (DMWV) will sich verstärkt um das Thema kümmern und hat hierzu eine Arbeitsgruppe Aus- und Weiterbildung gegründet. [S.6] Diese soll zunächst inhaltliche Empfehlungen für die Weiterbildung und verbindliche Standards für die Erstausbildung erarbeiten. Eine Grundforderung an zukünftiges Medical Wellness-Personal ist die umfassende Handlungskompetenz, auf die wir in dieser Ausgabe sehr ausführlich eingehen. [S.8 –11]

Um Trends in Medizin und Gesundheit ging es auch auf der 3. Nationalen Branchenkonferenz Gesundheitswirtschaft in Rostock, die sich in diesem Jahr mit dem »Wirtschaftsfaktor Komplementär- und Alternativmedizin« beschäftigte. [S.22] Der zehnte »Hauptstadtkongress Medizin und Gesundheit« vereinigte den »Deutschen Pflegekongress«, das »Deutsche Ärzteforum« und den Fachkongress »Krankenhaus Klinik Rehabilitation« unter einem Dach. [S.24]

Editorial 04/2007

Inhalt: Personal und Ausbildung Anforderungen, Trends, Defizite . . . . 04 Quo Vadis – die DMWV-Arbeitsgruppe »Bildung« . . . . . . . . . . . . . . . 06 Physiotherapieausbildung in Ungarn . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 07 Handlungskompetenz im Medical Wellness-Unternehmen . . . . 08 Gibt es qualifiziertes Personal? . . . . . 12 Medizinische Zeitarbeit . . . . . . . . . . . 14 Strategisches Recruiting . . . . . . . . . . 15 Neue Studiengänge im Sozialund Gesundheitswesen . . . . . . . . . . . 16 Ausbildung in der Pflege . . . . . . . . . . 17 Zertifizierung von Bildungseinrichtungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18 Führungskompetenz . . . . . . . . . . . . . 19 Medical Wellness und persönliche Lebensqualität . . . . . . . . 21 Branchen-Highlights 3. Nationale Branchenkonferenz Gesundheitswirtschaft 2007 . . . . . . . 22 10. Hauptstadtkongress Medizin und Gesundheit 2007 . . . . . . . . . . . . 24 Medical Wellness-Praxis Medical Wellness aus der Dose . . . . . 26 Anbietersuche via Internet . . . . . . . . 27 Neuer Test bei Nahrungsmittelunverträglichkeit . . . . . . . . . . . . . . . . 28 Reisveranstalter testet Medical Wellness-Seminare . . . . . . . . 29 Ungarn: Luxus Medical Wellness . . . . 30 In Sachsen eröffnet 5-Sterne-Hotel mit Gesundheitsresort . . . . . . . . . . . . 32 Körperkompositionsanalyse . . . . . . . . 36 Gesundheits-Arrangements . . . . . . . . 37 Themen und Hintergrund Thalassotherapie: Indikationen und Wirkungsmechanismen . . . . . . . 33 Fachplanung von Medical Wellness-Anlagen . . . . . . . . . 34 Unternehmensbefragung zu Medical Wellness . . . . . . . . . . . . . 35

Liebe Leserinnen und Leser, die Gesundheitswirtschaft boomt. Mit über 4,3 Millionen Beschäftigten ist sie inzwischen zur größten Branche in Deutschland geworden. Und sie wird weiter wachsen! Dafür sorgen die zunehmende Überalterung der Gesellschaft, der rasante medizinische Fortschritt und das wachsende Gesundheitsbewußtsein der Bevölkerung. Angesichts des unverändert hohen Kostendrucks bedeutet dies für das Personal vor allem eins: die Anforderungen werden steigen! Längst diskutiert die Bundesregierung, ob zukünftig qualifiziertes Pflegepersonal bestimmte medizinische Aufgaben übernehmen kann, die bislang den Ärzten vorbehalten waren. Arbeitgeber suchen verstärkt nach mehrfach qualifiziertem Personal und erwarten von ihren Angestellten nicht nur Fachwissen, sondern soziale Fähigkeiten und betriebswirtschaftliches Denken. Dass sich diese Entwicklung auch in der Aus- und Weiterbildung niederschlagen muss, ist unvermeidlich. Zahlreiche Bildungsinstitute haben ihre Kurse um entsprechende Inhalte erweitert und trainieren ihre Teilnehmer in den sogenannten Soft-Skills. Im Mittelpunkt sollte die »Handlungskompetenz« der Mitarbeiter stehen, die als Gesamtheit der fachbezogenen, methodischen, sozialen und personalen Kompetenzfelder verstanden werden kann. Zu spüren ist die Entwicklung auch an den Hoch- und Fachschulen. Unter dem Stichwort »Bologna-Prozess« diskutieren die Einrichtungen über europäische Standards bei der Qualifizierung von Gesundheitsberufen. Die Umstellung der Diplomstudiengänge auf Bachelor und Master ist in vollem Gange und immer mehr betriebswirtschaftliche Fakultäten entdecken den Wachstumsmarkt für sich und richten ihr Studium auf einen Einsatz in der Gesundheitswirtschaft aus. Aber auch die Wellnessausbilder suchen nach verbindlichen Standards für die neuen Berufsbilder. Einige haben für sich festgelegt, nur noch Personal mit gesundheitsbezogener Grundausbildung – also examinierte Pflegekräfte, Physiotherapeuten, Masseure und medizinische Bademeister zu Wellness-Spezialisten weiterzubilden. Die Absolventen vereinen am ehesten die hohen Anforderungen an zukünftiges Medical Wellness-Personal. Auch der Deutsche Medical Wellness Verband e.V. (DMWV) will die Ausbildung in diesem Bereich nicht dem Zufall überlassen und sich verstärkt in die Entwicklung relevanter Aus- und Weiterbildungsangebote einmischen. Hierzu hat er auf seiner letzten Beiratssitzung im Mai eine Arbeitsgruppe »Personal und Ausbildung« gegründet, der verschiedene Wissenschaftler und zahlreiche große Bildungseinrichtungen angehören. »Sicher werden im Laufe der Zeit andere Anbieter zu uns stoßen, die unsere Arbeit unterstützen und unsere Inhalte übernehmen werden«, gibt sich Stephan Breidt, Pressesprecher des DMWV optimistisch.

Impressum . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 38 Steffen Wilbrandt Chefredakteur medical+wellness 04/2007

3

Titelthema: Personal und Ausbildung

Personal und Ausbildung in der Gesundheitswirtschaft Die Gesundheitsbranche hat sich in den vergangenen zehn Jahren zu einem der größten Wirtschaftszweige in Deutschland entwickelt, in dem rund 10 Prozent des Sozialprodukts erwirtschaftet werden und über 4,3 Millionen Menschen beschäftigt sind. Darauf haben Ende Juni die Veranstalter des Hauptstadtkongresses Medizin und Gesundheit 2007 (vgl. S. 24) zum Abschluss des dreitägigen Branchentreffens in Berlin hingewiesen. Mit aktuellen Trends wie der Alterung der Gesellschaft, medizinischem Fortschritt und zunehmendem Gesundheitsinteresse eröffnet die Gesundheitswirtschaft Existenzgründern große Zukunftschancen. Das schlägt sich auch im Gründungsgeschehen nieder: »Rund zehn Proizent aller Unternehmensgründungen in Deutschland entfallen inzwischen auf die Gesundheitswirtschaft,« schätzt PD Dr. Josef Hilbert, Leiter des Forschungsschwerpunkts Gesundheit und Lebensqualität am Institut Arbeit und Technik (IAT) der Fachhochschule Gelsenkirchen. Bis zum Jahr 2020 sind nach IAT-Schätzungen bis zu 800.000 neue Jobs in der Branche möglich. Das Gründungsgeschen ist vielfältig: von Arztpraxen und Medizintechnik über Pflege und Fitness bis zu haushaltsnahen Diensten reichen die Angebote. Auch das Handwerk ist ein wichtiger Faktor des Gründungsgeschehens etwa in der Orthopäditechnik, Hörgeräteakustik, Optik und Zahntechnik. Ein besonders bedeutsames Innovations- und Gründungsfeld sind die haushaltsnahen Dienstleistungen. Insbesondere die wachsende Zahl älterer Menschen wird in Zukunft mehr als heute auf Putzdienste, Essen auf Rädern, Kleinstreparaturen oder Ausgehbegleitung angewiesen sein. Noch gibt es allerdings kein »Patentrezept«, wie haushaltsnahe Dienste am besten angeboten werden können. In den nächsten Jahren wird viel experimentiert werden, damit sie gut und preiwert werden und trotzdem die dort entstehenden Arbeitsplätze sozial verträglich sind. Weitere 4

© egge freygang, 2007

Anforderungen, Entwicklungen, Defizite

Bereiche mit ganz guten Aussichten für Existenzgründungen sind etwa die Medizintechnik, die Ernährungsberatung, Angebote für Alters- und medizinische Wellness oder auch Fitness und Praxismanagement. Auf der anderen Seite drohen bereits Personalengpässe das Wachstum in der Gesundheitswirtschaft zu bremsen. Zu diesem Schluss kam im März diesen Jahres eine Fachtagung zu »Gestaltungsherausforderungen und Qualifizierungstrends in der Medizintechnik« am IAT. Die Medizintechnikbranche, für die bis 2015 jährliche Wachstumsraten von acht Prozent prognostiziert werden, und ca. 113.000 Mitarbeiter beschäftigt, könnte schnell an die Grenzen ihres Wachstums gelangen, denn gut qualifiziertes Personal wird bereits zum Engpassfaktor. »Die Hersteller von Medizintechnik wie auch die Anwender in den Praxen und Krankenhäusern müssen zusehen, dass ihr Personal mit dem hohen Innovationstempo Schritt halten kann«, mahnt Dr. Josef Hilbert. Prof. Dr. Rolf Heinze von der RuhrUniversität Bochum (RUB) nannte konkrete Zahlen: Sowohl bei den Herstellern von Medizintechnik wie auch bei den Anwendern in Arzt-Praxen und Krankenhäusern gibt es Qualifizierungsdefizi-

te. Fast 60 Prozent der Unternehmen klagen über Rekrutierungsschwierigkeiten, besonders Kleinbetriebe mit 10 bis 19 Beschäftigten (87,5 Prozent). Um Defizite vor allem im Bereich fachübergreifender und außerfachlicher Fähigkeiten zu beheben soll zum einen die Weiterbildung ausgebaut werden. Das Studium soll sich stärker an der Praxis und der Vermittlung von fachübergreifenden Kenntnissen orientieren. Eine stärkere Vernetzung zwischen Wissenschaft und Unternehmen soll zu Innovationssteigerung und Fachkräftesicherung beitragen. Über 42 Prozent aller Anwender hatten Schwierigkeiten qualifiziertes Personal zu finden und es ergaben sich deutliche Hinweise, dass die derzeitige Qualifizierung den Anforderungen in der Praxis oft nicht entspricht. Nur begrenzt lässt sich angesichts steigender Herausforderungen der Fachkräftebedarf durch Fort- und Weiterbildung des eigenen Personals sichern. Es gilt auch, bestehende Berufsbilder weiterzuentwickeln, Lehrpläne zu »entstauben« und zu aktualisieren. Vorgeschlagen wurde auch, die Berufe weiter zu entwickeln durch Spezialisierung innerhalb der Fachrichtungen Radiologie, Laboratorium und anderen. medical+wellness 04/2007

Titelthema: Personal und Ausbildung

Zu ähnlichen Empfehlungen kamen auch Experten, die auf der 3. Nationalen Branchenkonferenz Gesundheitswirtschaft in Rostock (vgl. S.22) über die Chancen, Grenzen und Standards komplementärmedizinischer Methoden berieten. Eine gesundheitswissenschaftliche Fort- und Weiterbildung in alternativen Therapien erscheint notwendig. Entsprechende Verfahren sollten stärker in das Medizinstudium und die ärztliche Weiterbildung integriert werden. Die Veranstalter des Hauptstadtkongresses forderten gar ein Umdenken und ein Zusammengehen der bisher getrennten Ausbildung von medizinischen, pflegerischen und gesundheitsökonomischen Fachleuten. »Wir brauchen auf der Bildungsebene Druchlässigkeit. Viele Dinge, die man gemeinsam machen muss, sollte man auch gemeinsam lernen.« formulierte Marie-Luise Müller, Präsidentin des Deutschen Pflegerates und Leiterin des Pflegekongresses in Berlin. Prof. Heinz Lohmann, Leiter des Krankenhaus-Kongresses ergänzte: »Die Gesundheitswirtschaft, die im Markt zusammenwächst, muss auch in der Bildung zusammenwachsen.« Die neuen Anforderungen an das Gesundheitswesen stellen also auch die Hochschulen vor neue Aufgaben. Zuerst werden Experten gebraucht, die den Anforderungen des globalisierten Marktes gewachsen sind und in der Lage sind, mit den veränderten Rahmenbedingungen umzugehen. Der Master-Studiengang »International Pharmacoeconomics and Health Economics« den die private Europa Fachhochschule Fresenius (EFF) in Idstein in Kooperation mit der Cardiff University im Winter 2007 startet, ist ein wegweisendes Pionierprojekt, um der Internationalisierung der Aufgaben der Gesundheitswirtschaft gerecht zu werden. Der Master vereint wirtschaftliche Aspekte aus den Bereichen Pharma, Medizin und Gesundheit mit wissenschaftlichem Know-how. Die Studiemedical+wellness 04/2007

renden werden auf hohem Niveau von internationalen Professoren und qualifizierten Dozenten auf die globalen Herausforderungen in der Gesundheits- und Pharmaökonomie vorbereitet. »Die Nachfrage nach Spezialisten in der Gesundheitswirtschaft, die über die Landesgrenzen hinaus agieren können, wächst stetig«, so Professor Dr. Sam Salek von der Cardiff University und Professor Dr. Gudrun Neises von der EFF in Idstein. Der Studiengang ist auf eine Regelstudienzeit von vier Semestern in Vollzeit oder sechs Semestern in Teilzeit ausgelegt und steht Interessierten offen, die einen erfolgreichen Hochschulabschluss in einem gesundheitsorientierten Studienfach wie Medizin, Physiotherapie, Gesundheitsökonomie, Pharmazie oder Pflege auf mindestens Bachelor-Niveau vorweisen können. Der Studiengang wird in englischer Sprache komplett in Idstein durchgeführt. Auch die Universität Rostock geht neue Wege: Der Akademische Senat hat am 4. Juli die Einführung von Profillinien sowie die Gründung einer Interdisziplinären Fakultät an der Universität Rostock beschlossen. Damit will sich die Einrichtung in Forschung und Lehre einer kleinen Anzahl zukunftsrelevanter, fachübergreifender Themen widmen, den sogenannten Profillinien. Besondere Bezüge zum Thema »Gesundheitswirtschaft« will die Profillinie »Aging Science and Humanities« herstellen. Sie beschäftigt sich mit Themen einer älter werdenden Gesellschaft und will soziale und medizinische Aspekte sowie biologische Ursachen untersuchen. Die Profillinien werden auch strukturell neu verankert. Im Herbst 2007 wird dazu eine Interdisziplinäre Fakultät (INF) als zentrale wissenschaftliche Einrichtung gegründet. Das Ministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur Mecklenburg-Vorpommern wird diese mit einer Million Euro unterstützen. Eine virtuelle Klinik mit simulierten Patienten nutzt die Bielefelder Fachhochschule des Mittelstands (FHM) in der

praxisnahen Ausbildung ihrer Studierenden im Bereich Gesundheitswirtschaft. Die künftigen Manager und Controller lernen in der Internet-Klinik anhand echter Daten, wie die Qualität medizinischer Versorgung zu beurteilen ist und wie die Abläufe verbessert werden können. Der Bachelor-Studiengang Gesundheitswirtschaft wird seit Oktober 2006 angeboten. Das Vollzeit-Studium dauert drei Jahre, das berufsbegleitende Studium dauert vier Jahre. Die Rheinische Fachhochschule Köln bietet den Studiengang MedizinÖkonomie, der praktisches betriebswirtschaftliches Wissen mit theoretischen medizinisch-pharmakologischen Kenntnissen verknüpft. Die Absolventen verfügen sowohl über medizinische als auch kaufmännische Qualifikationen. Eines der beruflichen Ziele des MedizinÖkonomen ist es, Prozesse im Gesundheitswesen so zu gestalten, dass bei gleicher oder verbesserter Qualität für die Patienten weniger Mittel verbraucht werden. Das Studium richtet sich an interessierte Abiturienten und berufserfahrene Mitarbeiter aus Gesundheitsbereichen, wird aber auch von Ärzten, Pharmazeuten oder Diplomkaufleuten gewählt, um Fachkenntnisse im Gesundheitsmanagement zu erlernen. Berufsbegleitend oder in Vollzeit kann das kostenpflichtige Studium in sieben Semestern abgeschlossen werden. SW

Weitere Informationen im Internet: Institut Arbeit und Technik der Fachhochschule Gelsenkirchen: www.iat.eu Hauptstadtkongress Medizin und Gesundheit 2007: www.hauptstadtkongress.de 3. Nationale Branchenkonferenz Gesundheitswirtschaft: www.konferenz-gesundheitswirtschaft.de bzw. www.gesundheitswirtschaft-mv.org Universität Rostock: www.uni-rostock.de Europa Fachhochschule Fresenius (EFF) in Idstein: www.fh-fresenius.de Rheinische Fachhochschule Köln: www.rfh-koeln.de Fachhochschule des Mittelstands (FHM) Bielefeld gGmbH: www.fhm-mittelstand.de

5

Titelthema: Personal und Ausbildung

Quo Vadis – Medical Wellness-Ausbildung? DMWV setzt Qualitätsmaßstäbe in neuer Arbeitsgruppe »Bildung«

Am 18. Mai fand im Vorfeld der Beiratssitzung des Deutschen Medical Wellness Verbandes e.V. in Bad Wörishofen das 1. Treffen der Arbeitsgruppe Bildung statt. Ihr gehören zur Zeit zwölf Vertreter aus anerkannten Bildungs-, Coaching- und Beratungseinrichtungen an. In seinem Einführungsstatement machte Lutz Lungwitz, 1.Vorsitzender des DMWV deutlich, dass es eine Vielzahl von Aus-, Fort- und Weiterbildungen zu diesem Thema am Markt gibt und sich daraus zwangsläufig Fragen nach verbindlichen Standards, gesicherter Qualität und notwendiger Transparenz ergeben. Ziel der Arbeitsgruppe soll es sein, einheitliche Kriterien für den Bildungsbereich zu entwickeln und am Markt zu etablieren, welche u. a. auch die Anerkennung vom Bundesgesundheitsministerium sowie weiteren relevanten Institutionen, Verbänden usw. erhalten. Als mittel- bis langfristiges Ziel der Arbeitsgruppe wird die Gründung einer privaten Universität bzw. Akademie für Medical Wellness verfolgt. Kurzfristig geht es um die Entwicklung eines einheitlichen Bewertungsrasters für vorhandene Bildungsangebote, als Grundlage für ein allgemein akzeptiertes Qualitätssiegel oder für ein Lizenzsystem. Differenziert werden soll dabei zwischen berufsbegleitenden Qualifizierungen einerseits und Ausbildungs-

gängen andererseits. Als Zwischenziel wäre ein eigener Ausbildungsgang mit staatlicher Anerkennung vorstellbar, der dann wiederum in eine Akademie münden könnte. Die Teilnehmer der Arbeitsgruppe streben eine enge Zusammenarbeit mit zertifizierten Mitgliedsbetrieben an, die als Standort für die praktische Ausbildung in Frage kommen und in aller Regel über erfahrenes therapeutisches Personal verfügen. Grundsätzlich sollen die Qualifizierungsmaßnahmen eine Einbindung in die Landesverbandsstrukturen (Nord, Süd, Mitte) erfahren. Denkbar ist die Bündelung spezieller Fachbereiche an unterschiedlichen Einzelstandorten, die gemeinsam eine modulare Ausbildung ermöglichen. Besonderes Augenmerk liegt auf der Internationalität bzw. den Internationalisierungsbestrebungen des DMWV im Rahmen der IMWA, was sich insbesondere in der Definition der relevanten Berufsgruppen bemerkbar macht. Die Arbeitsgruppe blickt jedoch nicht nur in die Zukunft. Bereits heute werden unter Heranziehung von Experten des Verbandes Inhouse-Schulungen für interessierte Betriebe angeboten. Ziel dieser individuell zusammengestellten Kurse ist die kontinuierliche Ausprägung aller im Bereich Medical Wellness notwendigen Kompetenzfelder. Dies betrifft neben der fachlichen, methodischen, sozialen und personalen Kompetenz auch bestimmte Fähigkeiten in Beratung, Training, Kommunikation usw.

Die aktuellen Bildungsangebote richten sich besonder an Medical Wellness-Manager, insbesondere bei der Vermittlung von Führungskompetenzen, z.B. hinsichtlich der psychosozialen Gesundheit der Mitarbeiter, Medical Wellness-Mediziner und Heilberufe mit ihrer Zuständigkeit für Anamnese, Diagnostik und Behandlungsplanung, Medical Wellness-Therapeuten, Medical Wellness-Trainer/Coaches, Medical Wellness-Techniker, vgl. Facility Manager, auch für Zukunftstrends. Die Kriterien für die unterschiedlichen Kompetenzen des Personals sind Ausdruck für die Qualität eines Medical Wellness-Hauses und müssen möglichst hoch angesetzt werden. In naher Zukunft werden Personen, die über Bildungsmaßnahmen des Verbandes qualifiziert wurden, über derart umfassende Medical Wellness-Kompetenzen verfügen, dass sie am Markt absolute Anerkennung erfahren. Bereits bis zum Herbst will die Arbeitsgruppe entsprechende Bewertungsraster entwickeln und in der Praxis testen. Damit beweist der DMWV einmal mehr, Qualitätsgarant und prädestinierter Ansprechpartner für die gesamte Branche zu sein. LL Kontakt: AG Bildunsgmaßnahmen Deutscher Medical Wellness Verband e.V. Tel: 030/81873-310 · www.dmwv.de

Mitglieder des DMWV-Fachbeirates und Partner während ihrer Arbeitssitzung vom 18. bis 21. Mai in Bad Wörishofen: v.l.n.r. Alfonso Amaya, Larissa Tielebein, Frau Yücel, Detlef Jarosch, Prof. Dr. Mustafa Yücel, Rudolf Ludgen, Stefan Ritter, Müge Yücel, Dr. Mark Richter, Susanne Lunow, Dr. Eberhard Tietze, Jens Engelke, Tillmann Liedtke, Jürgen Weinreich, Regina Nolte, Karsten Urspruch, Astrid Heups, Stefan Heymann, Eva-Maria Gümpel, Heike Heymann, Martin Scheurmann, Heinz Nolte, Georg Christoph Eliskases, Gottfried Neuhaus, Stephan Breidt, Christoph Menne.

6

medical+wellness 04/2007

Titelthema: Personal und Ausbildung

Ausbildung von Physiotherapeuten in Ungarn Ist die Ausbildung in den Gesundheitsdienstberufen international vergleichbar? In Diskussionen hört man oft, dass eine Harmonisierung des Gesundheitswesens auf europäischer Ebene nicht möglich ist, weil die einzelnen Systeme zu unterschiedlich sind. Dabei wird gern auf unterschiedliche Qualitätsstandards in den einzelnen EU-Ländern verwiesen. Zu recht schaut man in diesem Zusammenhang auf die Qualität gesundheitstouristischer Angebote und die Qualifizierung ausländischer Fachkräfte. Der folgende Beitrag beschäftigt sich mit der Ausbildung von Physiotherapeuten in Ungarn. Auch der Ungarische Gesundheitsmarkt ist in Bewegung. Die aktuellen Strukturveränderungen und eine Qualitätsreform in der Ausbildung wurden durch EU Normen und Vorgaben der World Confederation for Physical Therapy (WCPT) angestoßen. Heute gelten in Ungarn folgende Prämissen: die Grundausbildung »Krankengymnast« ist eine Hochschulausbildung von mindestens vier Jahren, die Ausbildung soll unabhängig geprüft und akkreditiert sein, damit den Ausgebildeten die gesetzliche und fachliche Anerkennung gewährleistet wird. die fachspezifische Ausbildung soll den/die Krankengymnast/in (Physiotherapeut) auf eine selbständige Tätigkeit vorbereiten. Diese sollen befähigt werden, die in der Physiotherapie erforderliche funktionale Diagnose zu erstellen, Verantwortung für die Planung zu übernehmen, die Behandlungen durchzuführen, sowie die Aufsicht und Koordinierung selbständig zu bewältigen. Die gegenwärtige Ausbildung entspricht weitgehend den von der WCPT auf der XIII. Generalversammlung 1995 in Washington deklarierten Bildungszielen und Erwartungen. Die Erfüllung dieser Vorschriften hat es ermöglicht, dass die Ungarische Krankengymnast Gesellschaft 1995 die volle Mitgliedschaft im WCPT erworben hat. medical+wellness 04/2007

Nach dem vierjährigen Studium sind die Absolventen in der Lage solche gesundheitlichen Probleme zu erkennen und ihre pathologischen Zusammenhänge zu analysieren, die mit den Methoden der Physiotherapie wirksam zu behandeln sind, das Ziel zu definieren, welches mit physiotherapeutischen Methoden bei den vorhandenen Problemen zu erreichen ist, physiotherapeutische Behandlungen gezielt in Prävention, Therapie und Rehabilitation einzusetzen, physiotherapeutische Behandlungen selbständig durchzuführen, zu steuern und zu überwachen. Die Ausbildung ist, wie in den meisten Ländern der Welt, in das Gesundheitssystem eingebunden und basiert auf dessen Erkenntnissen und Erfahrungen. Ein Krankengymnast erwirbt in der Grundausbildung folgende Kenntnisse: anatomische, physiologische, biomechanische, kinesiologische Grundlagen der Bewegung bzw. in diesem Zusammenhang Trainingsgrundlagen und deren Gesetzlichkeiten, die Methoden der Bewegungsführung und Bewegungskontrolle, die Methoden der Physiotherapie: Elektrotherapie, Grundkenntnisse der Hydro- und Balneotherapie, verschiedene Massagen in Theorie und Praxis, Handlungsweise der Bewegungstherapie passiv und aktiv Methoden, weitere Bewegungstherapien (Manueltherapie, Streching, PNF, Bobath Methode, Relaxationsmethoden), Methoden in der Prävention und Rehabilitation, ein breites Spektrum an Kenntnissen aus dem klinischen Bereich, mit denen durch die physiotherapeutischen Methoden wirksam positive Veränderungen beim Zustand eines kranken Patienten möglich sind, Grundlagen und Methoden der primären, sekundären und tertiären Prävention, Methoden der Zustandaufnahme und deren Ergebnisanalyse.

Das Beschäftigungsfeld eines Krankengymnasten wird von Jahr zu Jahr vielfältiger. Neben dem traditionellen Klinik-Bereich werden immer mehr Absolventen auf dem Gebiet der Prävention beschäftigt sein. Diesem Trend folgt der neue Studiengang »Gesundheitsfördernder WellnessTherapeut« an der Budapester Medizinischen Universität, der in diesem Jahr startet. Ziel des Aufbaustudiums ist es, eine Hochschulausbildung ins Leben zu rufen, deren Absolventen die Wellness Philosophie verstehen und als Lebensform vermitteln können. Basierend auf einer medizinischen Grundausbildung werden den Studierenden die neuesten Wellness-Angebote und Behandlungsformen vermittelt. Dazu gehören gesundheitsfördernde Behandlungen wie: Massagetechniken, stressabbauende Methoden, Balneo-, Hydrotherapie, alternative Bewegungstherapie. Die wesentlichen Studienfächer sind: Wellness-, Ernährungslehre, Fitness-, Tourismus Studien, Lebensberatung, Schönheitspflege. Die Dauer der Ausbildung beträgt anderthalb Jahre. Ein Hochschuldiplom gilt als Zugangsvoraussetzung. Ohne medizinische Grundausbildung ist ein Vorjahr nötig, in dem u.a. Anatomie, Physiologie, Psychologie und Kommunikation unterrichtet werden. Die Absolventen sollen in gesundheitsfördernden Institutionen, Wellness Einrichtungen und im Tourismus in der Lage sein, auf die Erwartungen und Wünsche der Klienten einzugehen, individuelle gesundheitsfördernde Programme zu erstellen und umfassend zu beraten. Weitere Tätigkeitsschwerpunkte werden Ernährungsberatung (auch Diätik), Seminare in der Schönheitspflege und die Organisation und Durchführung von touristischen, sportlichen und Gesundheits-Programmen sein. Auch diese Ausbildung zeigt, wie sich Ungarn – aufbauend auf eine jahrhundertealte Bäderkultur – zu einem »Medical Wellness-Land« erster Güte entwickelt. Csilla Mezösi

7

Titelthema: Personal und Ausbildung

Wir haben zahlreiche Fachleute, Ausbilder und Personaldienstleister, von denen wir annehmen, dass sie ihren »Markt« gut kennen und beschreiben können, nach Ihrer persönlichen Sicht auf Personal und Ausbildung in Gesundheitswirtschaft und Medical Wellness befragt. Sie alle sind sich einig, dass die demografische Entwicklung auf der einen und der Kostendruck auf der anderen Seite zu deutlichen Veränderungen im Gesundheitswesen geführt haben und weiter führen werden. Diese Veränderungen zeigen sich auch in neuen Ausbildungs- und Studiengängen und in der Nachfrage nach qualifiziertem Fachpersonal. Ilka Hartmann, ASTA Management GmbH, Berlin

»Wer nicht gesund ist, kann nicht richtig arbeiten ...« In den letzten Jahren hat sich in Krankenhäusern und Praxen einiges verändert. Die durchschnittliche Personaldecke ist mittlerweile viel dünner. Wenn heute jemand ausfällt, kann das im Betrieb kaum noch mit eigenem Personal kompensiert werden. In diesen Fällen muss oft auf externe Kapazitäten zurückgegriffen werden. Entsprechend groß ist bei uns die Nachfrage nach temporären Kräften. Hierbei kommt es nicht selten vor, dass unsere Kunden den Wunsch äußern, »ihren« Mitarbeiter in ein festes Anstellungsverhältnis zu übernehmen. Wir vermitteln vor allem Physiotherapeuten, Praxispersonal sowie Arzthelferinnen und Arzthelfer. Dabei stellen wir fest, dass die Anforderungen an die Mitarbeiter immer größer werden. Spritzen geben und Händchen halten reichen heute nicht mehr aus. Die Kunden legen großen Wert auf Qualitätsmanagement, hohe Kundenorientierung und guten Service. Sie haben erkannt, dass die Patienten durchaus bereit sind, für IGeLLeistungen (also jene, die die Kassen nicht mehr erstatten) Geld auszugeben, wenn das Umfeld und der Service stimmen. Dennoch denken wir, dass kleinere Praxen sich in einem zunehmend schwierigen Umfeld bewegen. In Gemeinschaftspraxen oder Medizinischen Versorgungszentren ist es wesentlich einfacher, Zusatzleistungen anzubieten und damit auch Geld zu verdienen. 12

Unsere gut ausgebildeten Physiotherapeuten beherrschen beispielsweise fernöstliche Anwendungstechniken, die in kleineren Praxen seltener nachgefragt werden. In dieser Hinsicht wären sie sicher eine gute Ergänzung für Wellnesseinrichtungen. Es ist sehr wahrscheinlich, dass sich in diesem Segment noch einiges an Nachfrage entwickeln wird. Präventionsmaßnahmen zum Beispiel genießen einen hohen Stellenwert, bei dem ein Ende der Aufwärtsentwicklung noch nicht in Sicht ist. Die Menschen wissen: Wer nicht richtig gesund ist, kann nicht richtig arbeiten und wer nicht richtig arbeiten kann, dem droht heutzutage schnell das berufliche Aus. Ilka Hartmann ist Geschäftsführerin der Medizinischen Personalvermittlung ASTA Management GmbH in Berlin. Kontakt: [email protected] www.asta-management.de

Sybille Schulz, Akademie für Medizin und Therapie, Rostock

»Eine optimale Betreuung ist nur mit medizinischer Grundausbildung möglich …« Es gibt in Deutschland über 500 Fortund Weiterbildungen, die jede Einrichtung ohne bisher festgelegte Qualitätskriterien und anerkannte Vorgaben für sich entwickelt hat. Diese Veranstaltungen und Kurse stehen oft auch interessierten Laien offen. Nicht selten hat der Kunde die Konsequenzen zu tragen.

© Hannes Eichinger | fotolia

Gibt es qualifiziertes Medical Wellness-Personal?

Aus diesem Grund haben wir für unsere Akademie festgelegt, dass alle Fort- und Weiterbildungen eine abgeschlossene Ausbildung zum Physiotherapeuten bzw. Masseur und medizinischen Bademeister voraussetzen! Interessenten aus anderen Berufsgruppen finden bei uns keine Berücksichtigung! Somit tragen wir dem Begriff Medical Wellness Rechnung, da aus unserer Sicht eine optimale, verantwortungsbewusste Betreuung von Gästen und Patienten nur mit einer fundierten medizinischen Grundausbildung möglich sein kann! Die Fort- und Weiterbildungen waren eigentlich der zweite Schritt an unserer Einrichtung. Ihm vorausgegangen war im September 2005 der Start einer Erstausbildung von Wellnessfachleuten. Bereits vor einigen Jahren hatten wir erkannt, dass es für die rasant wachsende Wellnessbranche eigenes Fachpersonal geben muss, dessen Ausbildung sich von der rein medizinischen unterscheidet. Das bedeutete auch für unsere Mitarbeiter ein Umdenken. Heute gehören unserem Dozentenpool nicht nur Physiotherapeuten, Masseure, Medizinpädagogen und Ärzte an, sondern auch andere Fachleute, wie Managementund Kommunikationstrainer. In unserer 3-jährigen Ausbildung zum Masseur und Wellnesstherapeuten vermitteln wir z. B. im Rahmen der Wellness-Module nicht »nur« relevante Anwendungen, sondern berücksichtigen den vielfachen Wunsch zahlreicher Einrichtungen, Themen wie Management, Kommunikation, Rechnungswesen und Verkauf eine ausreichende Bedeutung zukommen zu lassen. Es ist allerdings auch zu beobachten, dass es Einrichtungen auf diesem Sektor gibt, denen der medical+wellness 04/2007

Gibt es qualifiziertes Medical Wellness-Personal?

Begriff »Wellness« in seiner umfassenden Bedeutung nicht bewusst ist. Hier sollte vermehrt die Einheit von angenehmen Anwendungen, Bewegung und gesunder Ernährung Berücksichtigung finden! Aus unserer bisherigen Erfahrung ist der Bedarf an qualifiziertem Fachpersonal in der Wellnessbranche enorm hoch! Unsere nächsten Praktikanten werden bereits sehnsüchtig erwartet, da wir ein Ausbildungskonzept erstellt haben, das den sofortigen Einsatz unserer Schüler in den Wellness-Einrichtungen ermöglicht. Bei »guter Führung« ist bei allen Schülern eine Übernahme in eine Festanstellung vorgesehen. Wir sehen einer weiteren Entwicklung im Medical Wellness sehr optimistisch entgegen und hoffen auf eine vermehrte Qualitätssicherung in diesem Bereich! Sybille Schulz ist Leiterin der EWS gGmbH, Akademie für Medizin und Therapie in Rostock. Die Schule bildet aus Bachelor of Health (Physiotherapie oder Logopädie), Masseur- und Wellnesstherapeut, Ernährungstherapeut, Medizinischen Dokumentar, Ergotherapeut, Europäischen Wellness-Kosmetiker (in Planung) und bietet Fort- und Weiterbildungen zum Präventions- und Wellnesstrainer, Ayurvedischer Ernährungsberater und vom Masseur zum Physiotherapeuten. Kontakt: [email protected] www.ews-rostock.de

Joachim Rauch, Sebastian-KneippSchule, Bad Wörishofen

»Wir haben zu früh die richtige Idee gehabt.« Der Ausbildungsmarkt wird durch die Nachfrage bestimmt. Bereits im Jahr 2000 kamen die ersten Kurhotels in der Region Allgäu mit ersten Wellnesskonzepten auf den Markt. Wir konzipierten nach einer etwa einjährigen Entwicklungsphase als eine der ersten Ausbildungsstätten in Deutschland eine spezielle Weiterbildung für Physiotherapeuten und Masseure zu MedicWell® Trainern. Uns war klar, dass beide Berufsgruppen prädestiniert sind, gesundheitsorientierte Anwendungen im Wellnessbereich anzubieten. Was ihnen fehlte, war die Wellnesskompetenz. Auch hatten wir die Erfahrung gemacht, dass bei medizinisch-therapeutischem Personal der Dienstleistungsgedanke so gut wie gar nicht ausgeprägt war. Entsprechend schulten wir in unseren Kursen ebenso Wellness-, Managementund Beratungsthemen, wie auch Anwendungs-Praxis. Das Ergebnis war der

Ernährungstherapeut

Masseur und Wellnesstherapeut

3-jährige Ausbildung Dort, wo andere Urlaub machen!

3-jährige Ausbildung an der Ostseeküste!

Inhalt: Ausbildung zum Diätassistenten Module: »Ayurvedischer Ernährungsberater« »Ernährung im Breiten- und Leistungssport« Weitere Informationen finden Sie unter www.ews-rostock.de

Inhalt: Ausbildung zum Masseur und medizinischen Bademeister und Präventions- und Wellnesstrainer Weitere Informationen finden Sie unter www.ews-rostock.de

Beginn: 1. September 2007

Beginn: 1. September 2007

EWS gGmbH Akademie für Medizin und Therapie Werftstr. 5, 18057 Rostock Tel. 0381 / 8 08 71 00 · [email protected]

EWS gGmbH Akademie für Medizin und Therapie Werftstr. 5, 18057 Rostock Tel. 0381 / 8 08 71 00 · [email protected]

medical+wellness 04/2007

erste »medizinische Wellness-Trainer«. Ein Begriff, der vor allem in der Ärzteschaft nicht auf viel Gegenliebe stieß. So entstand die Bezeichnung »MedicWell®Trainer«. Heute glaube ich, dass wir hier zu früh die richtige Idee gehabt haben. Während andere Schulen jedermann als Quereinsteiger zu Wellnesstrainern ausbildeten, wollten wir fachkompetentes Personal, welches im entscheidenden Moment auch sagen kann: »Nein, für Dich ist diese und jene Anwendung aus dem und dem Grund nicht gut« oder »Du solltest erst zum Arzt gehen!« im Wellnessbereich weiterbilden. Die Nachfrage nach ausgewiesenen Medical Wellness-Fachleuten blieb hinter unseren Erwartungen zurück. Dies mag auch an dem neuen Begriff gelegen haben. Damals vermutete man hinter Medical Wellness eine Marketingblase der ausufernden Wellnesslandschaft bzw. eine Geschäftsfelderweiterung findiger Mediziner. Ich bin mir sicher, dass die Entwicklung weitergehen wird. Heute erwarten Arbeitgeber Mehrfachqualifikationen. Medizinische Fachkompetenz, Kundenorientierung und betriebswirtschaftliches Denken gehören im Medical Wellness zusammen. Joachim Rauch ist Schulleiter der SebastianKneipp-Schule - Berufsfachschule für Massage und Physiotherapie in Bad Wörishofen. Die Schule ist eine Einrichtung des Kneipp-Bund e.V. Sie bildet Masseure und medizinische Bademeister (eine Berufsbezeichnung!) sowie Physiotherapeuten aus und qualifiziert diese zum Kneipp®-Präventionscoach weiter. Außerdem bietet sie in Kooperation mit dem Verein ehemaliger Schüler zahlreiche Fortbildungskurse zu Kneippund Wellnessthemen an. Der nächste Kurs zum MedicWell®-Trainer startet voraussichtlich im Frühjahr 2008. Kontakt: [email protected] www.kneippschule.de

13

3. Nationale Branchenkonferenz Gesundheitswirtschaft 2007 Wirtschaftsfaktor Komplementär- und Alternativmedizin: Chancen – Grenzen – Standards

Prof. Dr. Dr. Horst Klinkmann (Bildmitte) im Gespräch mit den Ministern des Landes Mecklenburg-Vorpommern Jürgen Seidel (Wirtschaft) und Erwin Sellering (Gesundheit) (ganz vorn).

Bereits zum dritten Mal hatte die Landesregierung Mecklenburg-Vorpommern zur »Nationalen Branchenkonferenz Gesundheitswirtschaft« nach Rostock geladen. Mehr als 600 Fachleute aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik diskutierten am 24. und 25. Mai 2007 die Chancen, Grenzen und Standards der Komplementär- und Alternativmedizin Die Debatte um die Wirksamkeit dieser Methoden ist so alt wie die Schulmedizin selbst. Andererseits ist die ökonomische Bedeutung alternativmedizinischer Verfahren enorm gestiegen. Insbesondere im Gesundheitstourismus bzw. dem Medical Wellness-Bereich kommt heutzutage kaum ein Anbieter an entsprechenden Angeboten vorbei. Sie reichen von Akupunktur und Ayurveda bis hin zur Anwendung von Heilpflanzen und Reiki – die Vielfalt der Methoden scheint unerschöpflich. Jedoch werden die meisten von ihnen nicht von den Experten der »westlichen« Medizin anerkannt. In diesem Sinne war es sicher ein Anliegen der Konferenz, etwas Licht in den Dschungel der Angebote zu bringen, Hintergrundwissen zu vermitteln und auch den direkten Dialog mit Vertretern der »anderer« Medizin zu fördern. Die Referenten waren gut gewählt und boten ein interessantes Spektrum an unterschiedlichsten Kompetenzen und Erfahrungen. So konnte am ersten Kongresstag Prof. Dr. Paul U. Unschuld, Inhaber der Horst-Görtz-Stiftungsprofessur für The22

orie, Geschichte und Ethik Chinesischer Lebenswissenschaften an der Charité Berlin, die Bezüge zwischen chinesischer und »traditioneller westlicher Medizin« erläutern. Ein Höhepunkt des zweiten Kongresstages war ohne Zweifel der Vortrag von Khamba Lama (Großer Lehrer) Prof. Dr. Damdinsuren Natsagdorj, Leiter der Mamba-Datsan-Klinik in UlanBator (Mongolei). Er erläuterte detailreich die Grundannahmen der Traditionellen Mongolischen Medizin, erklärte Geschichte und Zustand des Gesundheitswesens im Land und berichtete über die langwierige und mehrstufige Ausbildung in buddhistischer Medizin. Sogar der Blick auf das Partnerland Island brachte spannende Erkenntnisse über eine zum Teil völlig andere Welt des Heilens. Aber die Konferenz bot mehr als nur interessante Einblicke in einen an Bedeutung gewinnenden Wirtschaftszweig. Bereits im Vorfeld hatte Kongresspräsident Prof. Horst Klinkmann »zwölf Thesen« (vgl. Kasten S. 23) als »Diskussionsstoff für die Branchenkonferenz« veröffentlicht und damit wesentliche Fragestellungen vorweggenommen. Wenn diese Thesen zuträfen, könnte man aus ihnen konkrete Aufgabenfelder bzw. Forderungen an die Akteure der Gesundheitswirtschaft ableiten.

Es sollte die Aufgabe des zweiten Kongresstages werden, diese Thesen auf ihre Gültigkeit für die unterschiedlichsten komplementär- und alternativmedizinischen Therapien hin zu untersuchen bzw. andere Aussagen über Chancen, Grenzen und Standards der Verfahren zu treffen. In vier verschiedenen Foren diskutierten die Experten über: alternative, tradierte Medizin-Systeme in außereuropäischen Kulturkreisen (TCM, Akupunktur, Tibetische Medizin, Ayurveda ) biologische Therapien und Traditionelle Europäische Medizin (Kneipp, pflanzl. Arzneimittel, Klimatherapie) manipulative, körperbezogene Therapien (Osteopatie, Manuelle Medizin, Chirotherapie) Mind-Body-Therapien (Yoga, TaiChi, QiGong, Meditation, Entspannungstechniken, Nature Wellness) Im Ergebnis konnten die Thesen bestätigt bzw. um bestimmte Details ergänzt werden. In einigen Fällen wurden Schlussfolgerungen gezogen und Empfehlungen abgeleitet. Inwieweit diese verallgemeinert und umgesetzt werden können, bleibt abzuwarten. Den Veranstaltern gebührt der Dank für zwei lehrreiche Tage im deutschen »Gesundheitsland Nr. 1« und zwölf nachhaltige Ideen zum Wirtschaftsfaktor Komplementärmedizin. SW

»Ich glaube, der Begriff Alternativmedizin hat sich überholt – ich plädiere für Komplementärmedizin.«

»Wer in Mecklenburg-Vorpommern baden geht, fühlt sich hinterher um so besser … Die Marke Mecklenburg-Vorpommern soll das Symbol für Gesundheit in Deutschland werden.« Dr. Harald Ringstorff,

Prof. Dr. Dr. Horst Klinkmann, Kongresspräsident und Vorsitzender des Kuratoriums Gesundheitswirtschaft Mecklenburg-Vorpommern

Ministerpräsident des Landes MecklenburgVorpommern

medical+wellness 04/2007

Hauptstadtkongress Medizin und Gesundheit 2007

Gesundheits-Gipfel der Superlative

Alle Fotos: © David Ausserhofer, www.hauptstadtkongress.de

Der Hauptstadtkongress Medizin und Gesundheit feiert sein zehnjähriges Bestehen.

Ulla Schmidt, Bundesgesundheitsministerin, Ulf Fink, Kongresspräsident und Annette Schaven, Bundesforschungsministerin (v.l.n.r.)

Im Berliner Internationalen Congress Centrum (ICC) trafen sich vom 20. bis 22. Juni Entscheider aus Gesundheitspolitik, Wirtschaft, Medizin und Pflege zum zehnten Hauptstadtkongress Medizin und Gesundheit 2007. Mehr als 500 Referentinnen und Referenten aus dem In- und Ausland erörterten in über 100 Einzelveranstaltungen aktuelle Themen der Gesundheitsbranche. Der Hauptstadtkongress verbindet den Kongress Krankenhaus Klinik Rehabilitation 2007, das Deutsche Ärzteforum 2007 und den Deutschen Pflegekongress 2007 zu einem Spitzentreffen von Klinikmanagern, Ärzten, Pflegekräften, Wissenschaftlern, Kassenvertretern und Politikern. In diesem Jahr nahmen etwa 6.900 Fachbesucher aus ganz Deutschland am Hauptstadtkongress teil. »Das waren so viele wie nie zuvor in den vergangenen zehn Jahren«, betonte Kongresspräsident Ulf Fink, Berlins früherer Gesundheitssenator. Allein die Eröffnungsveranstaltung sei mit über 1.600 Teilnehmern komplett ausgebucht gewesen. Am Kongress Krankenhaus Klinik Rehabilitation nahmen 1.850 Personen (plus 12 % im Vergleich zu 2006) teil. Den Deutschen Pflegekongress besuchten 1.700 (plus 12 %) und das Deutsche Ärzteforum rund 1.100 Branchenvertre24

ter (plus 10 %). Erstmals nahmen am Kongress auch 300 Physiotherapeuten teil. Eine weitere Steigerung der Besucherzahlen führen die Veranstalter auf den Umstand zurück, dass in diesem Jahr das Angebot an Workshops und anderen Veranstaltungen deutlich erweitert werden konnte. Parallel zu den drei Fachkongressen fanden das »Hauptstadtforum Gesundheitspolitik« und das »Forum der Versicherungen« statt. Zusätzlich präsentierten etwa 150 Aussteller ihre Produkte und Leistungen in dem völlig ausgebuchten ICC. Damit ist das »Ausstellungsforum mit seinen rund 2.000 Besuchern mittlerweile zu einem eigenen Kongress geworden« sagte Fink. Besonders attraktiv waren Ausstellungsangebote zur Präsentation der Gesundheitsregionen. Aber auch die parallel stattfindenden Lounges, Workshops, das Ethische Café und die vielen weiteren Präsentationen entwickelten sich zu Publikumsmagneten. »Der Hauptstadtkongress hat maßgeblichen Anteil daran, dass unser Gesundheitswesen heute nicht mehr nur als Sorgenkind und Kostenverursacher abgestempelt wird … Wir haben es hier vielmehr mit einer kräftigen Lokomotive für Wachstum und Arbeit zu tun.« sagte Fink über die Bedeutung der Veranstaltung. »Die wachsende Nachfrage der Menschen nach Medizin, Pflege und

Wellness bedeute automatisch neue Arbeitsplätze.« Eine treibende Rolle für den Wachstumsmarkt Gesundheit spielten die Gesundheitsregionen in den 16 Bundesländern. Hier haben sich inzwischen die wichtigsten Akteure der Gesundheitswirtschaft in gemeinsamen Projekten und Initiativen zusammengeschlossen. Zukünftig wird solches Engagement auch von der Politik honoriert. Bundesforschungsministerin Annette Schavan hat auf dem Hauptstadtkongress den Wettbewerb »Gesundheitsregion der Zukunft« angekündigt. (vgl. Kasten) Prof. Dr. Axel Ekkernkamp, Ärztlicher Direktor am Unfallkrankenhaus Berlin und Leiter des Deutschen Ärzteforums 2007, sagte »Der Hauptstadtkongress ist die Zentralplattform für die Entscheider im Gesundheitswesen. Es hat sich als goldrichtig herausgestellt, die unterschiedlichen Player im Gesundheitswesen unter einem Dach zu versammeln.« Für die professionelle Pflege, mit rund 1,2 Millionen Berufsangehörigen größte Berufsgruppe im Gesundheitswesen, forderte die Präsidentin des Deutschen Pflegerates und Leiterin des Pflegekongresses, Marie-Luise Müller, mehr Autonomie für ihren Berufsstand. Wegen des »Verordnungsmonopols der Ärzteschaft« bleibe der professionellen Pflege ein Marktzugang bislang versperrt. »Der Gesundheitsmarkt boomt, doch wir dürfen nicht rein.« Prof. Heinz Lohmann, Berater in der Gesundheitswirtschaft und Leiter des Krankenhaus-Kongresses, erklärte, der Wettbewerb unter den Kliniken werde künftig über »Qualität und Preis der Medizin« entschieden. Um hier mit an der Spitze zu stehen, müssten sich die Krankenhäuser »strategische Partner« mit ins Boot holen, die sie bei neuen Serviceangeboten unterstützen. BR

Weitere Informationen im Internet, wo Sie auch einen Newsletter bestellen können, der Sie über Programmankündigungen und Updates informiert: www.hauptstadtkongress.de Der Hauptstadtkongress 2008 findet vom 4. bis 6. Juni 2008 in Berlin statt. medical+wellness 04/2007

Service

Vom Suchen und Finden des richtigen Anbieters Internetportale helfen nicht nur Patienten den richtigen Arzt oder Wellness-Anbieter zu finden. Auf der Suche nach einem Urlaubsquartier ist das Internet längst zur meist genutzten Informationsquelle geworden. Die Nutzer bekommen einen schnellen Überblick und oft auch die Möglichkeit, Unterkunft, Anreise und Extras direkt zu buchen. Das Angebot an vergleichbaren Gesundheitsportalen ist in den letzten Jahren stetig gestiegen. Doch nicht alle Seiten halten, was sie versprechen! Wir sprachen mit Silke Redmer, seit 2006 Betreiberin der Internetplattform »Stadtplan Gesundheit« über die Möglichkeiten und Grenzen einer medizinischen Anbietersuche. Frau Redmer, wenn ich einen Arzt suche, frage ich in meinem Bekanntenkreis oder meinen Hausarzt. Wozu braucht man einen Gesundheitsstadtplan im Internet. Nicht nur wer neu in der Stadt ist, wird das Angebot zu schätzen wissen. Die übersichtlich gestaltete Homepage bietet ein umfangreiches Adressenverzeichnis – die Palette reicht vom ärztlichen Spezialisten, Homöopathen und Heilpraktiker über das geeignete Fitnessstudio bis hin zum Yoga-Kurs. Eine detaillierte Suche führt zu effektiveren Suchergebnissen mit regionalem Bezug. So ist es z.B. möglich einen französisch sprechenden Arzt zu finden, der auf Innere Medizin und Naturheilkunde spezialisiert ist und auch noch in Steglitz sitzt. Der »Stadtplan Gesundheit« informiert kostenlos über Gesundheitsthemen, Wohlbefinden, Sport und Wellness und hält mit Lexika, Literatur und Serviceadressen viele zusätzliche Informationen bereit. Sie bieten auch die Adressen von Krankenkassen, Apotheken und relevanten Ausbildungseinrichtungen an. Wie weit reicht Ihr Angebot? Unser Ziel ist es, alle gesundheitsbezogenen Angebote zu bündeln. Dazu gehören die von Ihnen genannten Anbieter ebenso wie die Optiker und Hörgeräteakustiker, medizinische Rechtshilfe und nicht zuletzt die zahlreimedical+wellness 04/2007

chen Wellnessanbieter. In Berlin haben wir inzwischen 20.000 Einträge – in Hamburg über 10.000. Täglich kommen neue hinzu. Noch in diesem Jahr werden wir in München und anderen großen Städten nachziehen. Anbieter in diesen Orten können sich gern vormerken lassen. Sie erweitern Ihr Angebot Stadt für Stadt. Andere Portale ermöglichen eine deutschlandweite Suche. Wo ist der Unterschied? Wir verstehen uns als Brücke zwischen Ratsuchenden und Anbietern. Nur mit dem regionalen Bezug lassen sich die Angebote einer Stadt umfassend präsentieren und bestmöglich nutzbar machen. Wie gehen Sie mit überregionalen Anbietern um? Das kommt auf das Angebot an. Ein Wellnesshotel in Brandenburg oder die Physiotherapieschule in Dresden ist auch für Berliner Nutzer interessant. Diese werden also in der entspechenden Rubrik und überregional gelistet. Andere Anbieter verweisen wir gern auf die Möglichkeit einer Bannerwerbung. Bei Ihnen ist der Grundeintrag kostenlos? Genau. Wir versuchen in der jeweiligen Stadt oder Region so vollständig wie möglich zu sein. Ein einfacher Eintrag aus Name, Adresse, Telefonnummer und zwei Schwerpunkten ist kostenfrei. Jeder Anbieter kann sich selbst anmelden und erhält mit eigenen Zugangsdaten die Möglichkeit, seinen Eintrag zu pflegen und so für seine Patienten oder Kunden erreichbar zu sein und zu bleiben. Wer braucht dann noch einen Profieintrag? Jeder Anbieter kann sich über den Grundeintrag hinaus mit einem ausführlichen Praxisprofil präsentieren und Logo, Text, Bilder, Details zu Schwerpunkten und Fachgebieten, E-Mail und Internet, Öffnungszeiten, Verkehrsanbindungen usw. einstellen. Ebenso besteht die Möglichkeit Partner zu empfehlen (z.B. der Orthopäde den Phy-

siotherapeuten) um die Vorteile des Networkings für Patienten und Anbieter nutzbar zu machen. In der Suchausgabe werden Profieinträge immer vor den Grundeinträgen gelistet. Dafür berechnen wir 80 Euro im Jahr. Das ist der Preis, den man in den Gelben Seiten für einen Fettdruck bezahlt! Sie prüfen die Richtigkeit der Einträge nicht? Haben Sie keine Angst, dass sich die Anbieter über den grünen Klee loben? Im medizinischen Sektor gibt es sehr rigide Vorschriften, was Werbung und Information betrifft. Hier passen die Mitbewerber sehr genau auf, dass niemand über die Stränge schlägt. Bei den kommerziellen Anbietern vertrauen wir auf den Markt. Niemand hat etwas davon, wenn er einen Kunden mit falschen Angeboten lockt und dann an der Tür mit der Realität wieder vergrault. Darüber hinaus arbeiten wir an einer Bewertung durch die Nutzer. Zukünftig werden also auch Aussagen zur Kundenzufriedenheit zu finden sein. Was bringt die Zukunft? Wir werden unser Angebot schrittweise auf andere Städte und Regionen ausweiten, umfassender über allgemeine Themen rund um Gesundheit und Wohlbefinden berichten und natürlich technisch auf der Höhe der Zeit bleiben. BR Kontakt: Silke Redmer, Layon GmbH, Berlin E-Mail [email protected] www.stadtplangesundheit.de

27

Gesundheitstourismus: Ungarn

Wo Medical Wellness kein Luxus ist … Das Hotel Karos Spa**** superior im ungarischen Zalakaros bietet gesundheitsbewussten Gästen Medical Wellness

Haben Sie sich schon einmal ein Thermalbad in der eigenen Badewanne gegönnt? In Ungarn ist das möglich! In dem Hotel Karos Spa****superior inmitten der grünen Kleinstadt Zalakaros, unweit des Balatons kann man das wohltuende Thermalwasser in seinem Hotelzimmmer genießen. Dabei gibt es in der unmittelbaren Umgebung des Hotels zahlreiche natürliche »Badewannen« die zum Verweilen einladen. In Zalakaros selbst befindet sich ein großes Thermalbad. Aber auch der Balaton – mit einer Länge von 76 km einer der größten Süßwasserseen Europas – und der weltgrößte natürliche Thermalsee in Hévíz liegen keine 20 km vom Hotel entfernt. Entsprechend paradiesisch ist die Umgebung. Sie bietet geradezu ideale Bedingungen um Ruhe zu finden und neue Kraft zu tanken. Wellness ist hier kein ständiger Kampf um Schönheit und Unversehrtheit, sondern viel mehr ein Gedanke. Wenn dieser Gedanke Teil des Bewußtseins wird, ändert sich unser ganzes Leben. Wellness im Sinne von Wohlfühlen wird dann zur Lebenseinstellung und strahlt auf alle Aspekte unseres Daseins aus. 30

Das Hotel Karos Spa mit erstklassigem Service und überzeugenden Gesundheitsangeboten hilft dabei. Es zielt auf gesundheitsbewusste Gäste, die in allen Lebensbereichen großen Wert auf Qualität legen. Dem Themalwasser aus der hauseigenen Quelle kommt hierbei eine besondere Bedeutung zu. Es dient nicht nur der Heilung und Vorbeugung von Krankheiten sondern trägt ganz allgemein zum Wohlbefinden bei. Sechs separate und dennoch zusammengehörende »Welten« haben ihren Anteil daran und verschmelzen in perfekter Harmonie: Das Wellness Zentrum Wellnes ist mehr als nur Wasser. Wellness beinhaltet die körperlichen, seelischen und mentalen Aspekte des Daseins. Das Thermalwasser verfügt nicht nur über heilende, sondern auch krankheitsvorbeugende Wirkung. Dadurch trägt es zum allgemeinen Wohlbefinden bei. Das Erlebnisbad Die insgesamt über 900 m2 große Wasserfläche sorgt für Entspannung, Erfrischung und Regeneration.

Die Saunainsel Die alten Römer haben es vorgemacht: es gibt nichts Angenehmeres, als den Gang ins Dampfbad, in die Sauna oder ins Frigidarium (Eisgrotte) – und das alles nach einem entspannenden Thermalbad. Die Sportangebote Wellness bedeutet auch im Reinen zu sein mit seinem Körper. Da eine gesunde Lebensart ohne Bewegung nicht vorstellbar ist, sorgen Sportanimateure für »Action« im Fitnessraum, im Freien oder gar im Wasser. Alle Aktivitäten werden natürlich von einem erfahrenen Wellness-Trainer betreut. Die Reformküche Gesundheit und Wellness kommen im gastronomischen Angebot des Hauses besonders zur Geltung. Die Speisen- und Getränkepalette folgen der Tradition der ungarischen Küche, behalten jedoch die neuesten Trends auch vor Auge. Das »ALMA«-Schönheitsinstitut Alle Wünsche unserer Gäste im Bereich der Gesichts- und Körperbehandlung werden wahr. medical+wellness 04/2007

Konferenz: Dienstleistungen für internationale Patienten

»Alma« bedeutet »Apfel«. Und das Institut heißt nicht nur deshalb so, weil es auf dem Grundstück wo das Hotel jetzt steht, vorher einen Garten mit Apfelbäumen gab. Der Apfel ist eine symbolträchtige Frucht; er steht für natürliche Schönheit, Gesundheit und Fitness. Passend für ein Hotel, das mit einem gewissen Luxus zur Entspannung und Harmonie der Seele beitragen will. Und ganz zufällig steht die ungarische Bezeichnung für Apfel (im Spanischen für »Seele«. Denjenigen, denen die Gesundheit wichtig ist – und für wen sollte sie nicht wichtig sein? – stehen die traditionellen Anwendungen der Badekultur zur Verfügung. Die Gäste finden von der Badelandschaft bis hin zur Zahnarztpraxis alles unter einem Dach. Auch die Konsultationen und die Behandlungen wie Balneo-, Hydro-, Mechano-, Oxygen- und Elektrotherapie, Inhalation, Bewegungsanimation, Heilanimation, Heilgymnastik, spezielle Packungen, medizinische Fußpflege und vieles andere sind in unserem Hause zu haben. Darüber hinaus bietet das Hotel verschiedenste Kur- und Gesundheitsprogramme an. Ein Aufenthalt lohnt sich in jedem Fall. Nicht zuletzt wegen des einzigartigen Erlebnises das wohltuende Thermalwasser in seiner Hotelbadewanne genießen zu können. Csilla Mezösi Kontakt: Hotel Karos Spa****superior, Tel.: +36 93/542-500, E-Mail: [email protected], www.karos-spa.com

Konferenz Konferenz Dienstleistungen Dienstleistungen für für internationale internationale Patienten Patienten am am 28. 28. September September 2007 2007 an an der der FH FH Bonn-Rhein-Sieg, Bonn-Rhein-Sieg, Campus Sankt Sankt Augustin Augustin Campus

Claudia Claudia Küng Küng

(Health (Health Care Care Bayern Bayern e.V.) e.V.)

Medizintourismus Medizintourismus in in Bayern Bayern Prof. Dr. Hans-Jochen Prof. Dr. Hans-Jochen Brauns Brauns (Network (Network for for Better Better Medical Medical Care Care Berlin) Berlin)

Qualitätsmanagement Qualitätsmanagement im im Kliniknetzwerk Kliniknetzwerk Jens Juszczak Juszczak Jens

(FH Bonn-Rhein-Sieg) Bonn-Rhein-Sieg) (FH

Internationale Patienten Patienten in in Internationale deutschen Kliniken: Kliniken: Märkte Märkte –– deutschen Leistungen –– Perspektiven Perspektiven Leistungen Leonore Leonore Boscher Boscher (Universitätsklinikum (Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf) Hamburg-Eppendorf)

Controlling Controlling von von Kosten Kosten und und Erlösen Erlösen ausländischer ausländischer Patienten Patienten Dr. Dr. Ursula Ursula Fabry, Fabry, MPH MPH

(Universitätsklinikum (Universitätsklinikum Aachen) Aachen)

Patientenmobilität Patientenmobilität in in Europa Europa Bärbel Langwasser-Greb Bärbel Langwasser-Greb (Kaiser-Karl (Kaiser-Karl Klinik Klinik Bonn) Bonn)

Ausländische Ausländische Patienten Patienten in in Reha-Kliniken Reha-Kliniken Maria Onyshchenko-Dubow Onyshchenko-Dubow Maria

(Universitätsklinikum Freiburg) Freiburg) (Universitätsklinikum

Osteuropäische MedizinMedizinOsteuropäische touristen: Ansprüche Ansprüche und und touristen: Potenziale Potenziale

Dr. Dr. Uwe Uwe Klein Klein

(Europe (Europe Health Health München) München)

Servicequalität Servicequalität bei bei der der Versorgung Versorgung und und Betreuung Betreuung internationaler Patienten internationaler Patienten Prof. Prof. Dr. Dr. Uwe Uwe Stüben Stüben (Lufthansa (Lufthansa Medical Medical Services, Services, Frankfurt) Frankfurt)

Passenger Passenger medical medical care care on on Lufthansa Lufthansa flights flights Prof. Dr. Dr. Ralf Ralf Ziegenbein Ziegenbein Prof. (ISM Dortmund) Dortmund) (ISM

Servicewert-Analyse für für interinterServicewert-Analyse national orientierte orientierte Kliniken Kliniken national Astrid Astrid Giernalczyk, Giernalczyk, Tobias Tobias Rhensius Rhensius (Forschungsinstitut (Forschungsinstitut für für Rationalisierung Rationalisierung (FIR) (FIR) e.V. e.V. an der RWTH Aachen) an der RWTH Aachen)

Auswahl Auswahl medizinischer medizinischer Dienstleistungen Dienstleistungen für für Patienten Patienten aus dem Ausland aus dem Ausland Karin Karin Bünten Bünten (Universität (Universität Trier) Trier)

Fallbeispiel Fallbeispiel Dentaltourismus Dentaltourismus in in Ungarn: Ungarn: Marktstruktur Marktstruktur und und -ausrichtung einer neuen Form -ausrichtung einer neuen Form des des Gesundheitstourismus Gesundheitstourismus Programmänderungen Programmänderungen vorbehalten. vorbehalten.

Informationen Informationen und und Anmeldung Anmeldung unter: unter: www.auslandspatienten.de www.auslandspatienten.de mit mit freundlicher freundlicher Unterstützung Unterstützung von: von:

Fachhochschule Fachhochschule Bonn-Rhein-Sieg Bonn-Rhein-Sieg

University University of Applied Applied Sciences Sciences of

medical+wellness 04/2007

31

Mitgliedschaft und Mitleserschaft Entscheiden Sie sich für eine Mitgliedschaft im DMWV und ein Abonnement von »medical+wellness«

Der Deutsche Medical Wellness Verband e.V. (DMWV) versteht sich als Branchenverband für alle im Medical Wellness tätigen Personen, Institutionen und Unternehmen. Er wurde im Herbst 2006 gemeinsam mit der International Medical Wellness Association gegründet und gewinnt zusehends an Einfluss und Reputation. Zahlreiche große Unternehmen der Branche sind Fördermitglied des DMWV. In den vergangenen zwei Monaten haben sich z.B. die nachfolgend genannten Firmen für eine Partnerschaft mit dem DMWV entschlossen: Arkona AG (aRosa) HIS-Solution GmbH Hotel Elbresidenz Bad Schandau Mediplus Reisen GmbH OMRON Medizintechnik Handelsgesellschaft mbH PINO Pharmazeutische Präparate GmbH WirReisen e.K. Mehr zum DMWV, seinen Mitgliedern und der Möglichkeit einer Mitgliedschaft erfahren Sie im Internet www.dmwv.de bzw. am Telefon: 0 30 / 81 87 33 10.

Bestellung Jahres-Abonnement: Ich bestelle medical+wellness als Voll-Abonnement Studenten-Abonnement Bitte liefern Sie mir Medical Wellness ab der nächsten erreichbaren Ausgabe zum Preis von 36,00 Euro (Vollabo) bzw. 27,00 Euro (Studentenabo) für sechs Ausgaben im Jahr. Im Preis ist der Versand innerhalb Deutschlands enthalten. Die Kosten für einen Versand ins Ausland erfragen Sie bitte im Verlag. Wenn ich nicht drei Monate vor Ende des Kalenderjahres schriftlich kündige, verlängert sich das Abo automatisch um ein Jahr.

Zahlungsweise: 14 Tage nach Erhalt der Rechnung bequem durch Bankeinzug

Konto-Nr. Geldinstitut Name, Vorname Geburtsdatum

Als Dankeschön für meine Abo-Bestellung erhalte ich mit meiner ersten Lieferung die beiden vorangegangenen Ausgaben von medical+wellness kostenlos dazu!

Straße, Nr.

Einzelheftbestellung: Ich bestelle einzelne Ausgaben von medical+wellness.

E-Mail:

Bitte liefern Sie mir die nachfolgend angekreuzten Ausgaben von medical+wellness zum Preis von jeweils 6,80 Euro (zzgl. Versand). 01/2007 Medical Wellness-Kongress (bereits vergriffen) 02/2007 Gesundheits-Tourismus 03/2007 Medical Wellness-Qualität 04/2007 Personal und Ausbildung 05/2007 Medizin und Lebensführung (erscheint am 17.9.2007) 06/2007 Medical Wellness-Praxis (erscheint am 19.11.2007)

BLZ

PLZ, Ort Telefon

Datum und 1. Unterschrift

Hinweis: Mir ist bekannt, dass ich diese Bestellung innerhalb einer Woche (Poststempel) schriftlich widerrufen kann.

Datum und 2. Unterschrift

Impressum: medical+wellness erscheint sechs Mal im Jahr mit Informationen aus dem Deutschen Medical Wellness Verband e.V. und der International Medical Wellness Association. Herausgeber: Deutscher Medical Wellness Verband e.V. Fanny-Zobel-Straße 9 · 12435 Berlin Telefon: 0 30 / 8 18 73-310 E-Mail: [email protected] Internet: www.dmwv.de Verlag: ComNet Company-Network und Verlag GmbH Fanny-Zobel-Straße 9 · 12435 Berlin Telefon: 0 30 / 81 87 35 10 Fax: 81 87 31 49 E-Mail: [email protected] Redaktion: Steffen Wilbrandt (SW) (Chefredakteur, V.i.S.d.P.), Susanne Lunow (SL), Lutz Lungwitz (LL), Christoph Menne (CM), Bettina Rulf (BR), Larissa Tielebein (LT) Telefon: 0 30 / 81 87 35 10 E-Mail: [email protected] Autoren dieser Ausgabe: Inge Appel, Prof. Dr. Torsten Fischer, Matthias Gaugele, Armin Leibig, Tillmann Liedtke, Thomas Lübcke, Csilla Mezösi, Gottfried Neuhaus Layout: Ole Neumann, Berlin Schlusskorrektur: Gerhard Schulz Fotos: wie angegeben, sonst Redaktion; Herzlichen Dank der EWS gGmbH Rostock für die Bereitstellung des Titelfotos! Illustration: Egge Freygang, Berlin Druck: DMP Digital & Offsetdruck GmbH Am Treptower Park 28–30, 12435 Berlin Vertrieb: Heftpreis: 6,80 Euro Einzelheft-Bestellung zzgl. Versandkosten; Jahres-Abonnement: 36,00 Euro inkl. Versand, Mitglieder des DMWV erhalten das Magazin kostenlos. Anzeigen: über den Verlag E-Mail: [email protected] Es gilt die Anzeigenpreisliste Nr. 2 vom 15. Dezember 2006. Das nächste Magazin erscheint im September 2007 zum Schwerpunktthema Medizin und Lebensführung Anzeigenschluss: 5. September 2007 © 2007, ComNet GmbH Das Magazin und alle in ihr enthaltenen Beiträge und Abbildungen sind urheberrechtlich geschützt. Mit Ausnahme gesetzlich zugelassener Fälle ist eine Verwertung ohne Einwilligung des Verlages strafbar. Für unverlangt eingesandtes Text- und Bildmaterial wird keine Haftung übernommen.

www.mw-magazin.de ISSN-Nr. 1864-4465

38

medical+wellness 04/2007