11. SEPTEMBER BIS 27. SEPTEMBER

THE SUN DOESN’T WAIT!

Ein Bericht der teilnehmenden Studierenden und Betreuer des Instituts für Ökologie der FSU Jena über die Großexkursion nach Florida.

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GROßEXKURSION FLORIDA 2011    

Impressum Text (alphabet.): Susanne Arnhold, Jan Engel, Elisabeth Fial, Simone Frommeyer, Stefanie Hahne, Julia Kästner, Michael Meyer, Daniel Otto, Claudia Sadewasser, Karsten Swinnes, Franziska Vogelsang & Winfried Voigt Fotos: Front Foto‐Collage: Stefanie Hahne 25.04.2012 (aus Fotos verschiedener Teilnehmer) Gruppenbild: Winfried Voigt 17.09.2011 Titelbild Everglades und Landesinnere: Karsten Swinnes 20.09.2011 Titelbild Mangroven und Küstengebiete: Stefanie Hahne 27.09.2011 Titelbild Florida Keys: Franziska Vogelsang 21.09.2011 Abschiedsbild: Simone Frommeyer 27.09.2011 Sonstige Fotos: alle Teilnehmer Layout: Simone Frommeyer & Daniel Otto   Dieser Exkursionsbericht wird unter folgender Lizenz veröffentlicht:  CC BY‐NC‐SA 3.0 (Attribution NonCommercial ShareAlike 3.0 Unported)  http://creativecommons.org/licenses/by‐nc‐sa/3.0   

 

 

 

I

GROßEXKURSION FLORIDA 2011    

Vorwort des Exkursionsleiters Die „Ökologische Großexkursion“, als obligatorischer Teil der Ökologieausbildung in Jena, wurde eingeführt, um Ökosysteme in anderen Regionen dieser Welt selbst zu erleben und mit dortigen Problemen und Forschungsansätzen bekannt zu werden. Inhalt der Großexkursion 2011 waren limnische und marine Ökosysteme der Subtropen. Süd‐Florida bot die besten naturgegebenen und verkehrstechnischen Voraussetzungen, um eine solche Exkursion komfortabel und mit logistisch vertretbarem Aufwand zu gestalten. Aus praktischen Erwägungen wurde ein Zeitraum im September gewählt, da zu dieser Zeit der Tourismus in Florida minimal ist, aber auch in Jena alle Lehrveranstaltungen des Sommersemesters bereits beendet sind. Die Exkursionsroute gliederte sich in drei Gebiete mit steigendem Feuchtigkeits‐ und Salinitätsgrad: (1) Everglades (Marschland), (2) die Mangrovensysteme (Küstenhabitate mit Brack‐ oder Meerwasser), (3) Korallenriffe (der Küste vorgelagerte marine Ökosysteme). Abgesehen vom obligatorischen direkten Besuch dieser Ökosysteme sollten auch lokale Forschungseinrichtungen mit aktuellen Projekten in die Exkursion einbezogen werden, um Probleme und deren Lösungsansätze den wissenschaftlichen Hintergrund aus erster Hand erklärt zu bekommen. Entsprechende Kontakte wurden rechtzeitig aufgenommen und Zeiten und Inhalte der Vororteinsichten im Detail vereinbart. Für die Everglades konnten wir das South Florida Water Management District, West Palm Beach, unter Leitung von Dr. Miao (Leading Scientist) und Dr. Nungesser gewinnen. Zum Kennenlernen der Mangroven‐Systeme wurde ein Besuch auf Sanibel Island an der Westküste eingeplant (J.N. "Ding Darling" National Wildlife Refuge & Bird Sanctuary). Die vorgelagerten Korallenriffe sollten mit Unterstützung des Keys Marine Laboratory (Layton, Long Key) aufgesucht werden, das eine gemeinsame Einrichtung des Florida Marine Research Institute of the Florida Fish and Wildlife Conservation Commission und des Florida Institute of Oceanography ist. Alle Vorhaben inklusive Unterbringung und Logistik verliefen problemlos. Da auch das Wetter über den gesamten Zeitraum fast ideal war, wurde die Florida‐Exkursion zu einem nachhaltigen Erlebnis für alle Teilnehmer. Dr. Winfried Voigt  

 

 

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GROßEXKURSION FLORIDA 2011    

Studierende Susanne Arnhold Julia Ferber Elisabeth Fial Saskia Franz Simone Frommeyer Stefanie Hahne Julia Kästner Michael Meyer Daniel Otto Claudia Sadewasser Karsten Swinnes Franziska Vogelsang

Exkursionsleiter Peter Bouwma Jan Engel Dr. Winfried Voigt & Mary Gizzie‐Voigt

   

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GROßEXKURSION FLORIDA 2011      

Ablaufplan Datum

Tätigkeiten

11.09.

Flug von Frankfurt nach Ft. Lauderdale

12.09.

Selbstständiges Erkunden von Ft. Lauderdale

13.09.

IGFA Fishing Hall of Fame & Museum

14.09.

South Florida Water Managment District Projekt 1

15.09.

South Florida Water Managment District Projekt 2

16.09.

Schnorcheln im National Wildlife Refuge

17.09. 18.09. 19.09. 20.09. 21.09. 22.09. 23.09. 24.09. 25.09.

Besuch des Corkscrew Swamp Sanctuary Park, Fahrt nach Naples Besuch von Parks auf Sanibel Island Besuch des Naples Zoo Fahrt nach Miami, Zwischenhalt im Big Cypress National Preserve und Everglades Safari Park Fahrt nach Key West, Besuch der Florida Fish and Wildlife Regional Service Center und des Florida Keys Eco‐Discovery Center Fahrt nach Long Key zum Keys Marine Lab (KML) Schnorcheln mit KML Schnorcheln mit KML Fahrt nach Ft. Lauderdale, Besuch des Windley Key Fossil Reef Geological State Park

26.09.

Freier Tag, Rückflugvorbereitung

27.09.

Rückflugvorbereitung und Rückflug am Abend

28.09.

Ankunft in Frankfurt

 

 



IV

Ort Fort Lauderdale Fort Lauderdale Fort Lauderdale Fort Lauderdale Fort Lauderdale Fort Lauderdale

Übernachtung Travellodge Travellodge Travellodge Travellodge Travellodge Travellodge

Naples

Gulf Coast Inn

Naples Naples

Gulf Coast Inn Gulf Coast Inn Miami Beach Youth Hostel Seashell Motel & Key West Youth Hostel KML KML KML

Miami Key West Long Key Long Key Long Key Fort Lauderdale Fort Lauderdale Fort Lauderdale

Ocean Sky Hotel Ocean Sky Hotel Ocean Sky Hotel

GROßEXKURSION FLORIDA 2011    

Karte Floridas



 



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GROßEXKURSION FLORIDA 2011    

Inhalt Impressum ........................................................................................................................................................I  Vorwort des Exkursionsleiters ............................................................................................................... II  Studierende .................................................................................................................................................. III  Exkursionsleiter ......................................................................................................................................... III  Ablaufplan ...................................................................................................................................................... IV  Karte Floridas ................................................................................................................................................ V  Inhalt ................................................................................................................................................................ VI  1. Einleitung.................................................................................................................................................... 1  2. Ökosystem Everglades .......................................................................................................................... 4  3. Flora .............................................................................................................................................................. 9  3.1 Stauden, Kräuter & Gräser ....................................................................................................... 9  3.2 Gehölze ................................................................................................................................... 13  4. Fauna .......................................................................................................................................................... 15  4.1 Terrestrische Invertebrata ...................................................................................................... 15  4.2 Terrestrische Vertebrata ........................................................................................................ 19  5. Einleitung.................................................................................................................................................. 29  6. Ökosystem Mangroven ....................................................................................................................... 30  7. Flora ............................................................................................................................................................ 32  7.1 Stauden, Kräuter & Gräser ..................................................................................................... 32  7.2 Gehölze ................................................................................................................................... 33  8. Fauna .......................................................................................................................................................... 35  8.1 Terrestrische Invertebrata ...................................................................................................... 35  8.2 Terrestrische Vertebrata ........................................................................................................ 35  8.3 Marine Invertebrata ............................................................................................................... 39  8.4 Marine Vertebrata .................................................................................................................. 40  9. Einleitung.................................................................................................................................................. 41  10. Ökosystem Korallenriffe .................................................................................................................. 43  11. Flora ......................................................................................................................................................... 46  11.1 Stauden, Kräuter, Gräser ...................................................................................................... 46  11.2 Gehölze ................................................................................................................................. 49  11.3 Mangroven ........................................................................................................................... 51  12. Fauna ....................................................................................................................................................... 52  12.1 Terrestrische Invertebrata .................................................................................................... 52   

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GROßEXKURSION FLORIDA 2011     12.2 Terrestrische Vertebrata ...................................................................................................... 52  12.3 Marine Invertebrata ............................................................................................................. 55  12.4 Marine Vertebrata ................................................................................................................ 59  Anhang ............................................................................................................................................................... i  A1 Tabellen ...................................................................................................................................... i  A2 Literaturquellen ....................................................................................................................... vii  A3 Internetquellen ......................................................................................................................... ix   

 

VII

LANDESINNERE & EVERGLADES

LANDESINNERE & EVERGLADES

 

 



1. Einleitung

Topographie wurden geglättet. So entstand die flache Landschaft der Everglades.

Susanne Arnhold & Claudia Sadewasser

Als „Fluss aus Gras“ werden die Everglades auch bezeichnet. Dieser ist mit einer Fläche von 5600 km² der zweitgrößte Nationalpark der USA und bedeckt von ehemals einem Drittel heute noch rund ein Sechstel der Fläche Floridas mit subtropischer Wildnis.

Ein 2,5 Millionen Hektar großer Sumpf aus Süß‐ und Brackwasser bedeckt den größten Teil Süd‐Floridas. Im Westen werden die Everglades von großen Zypressensümpfen und im Osten von niedrigen Kalksteinbergen begrenzt. Obwohl die Everglades komplett flach sind, fällt das Gelände von Norden nach Süden leicht ab. Der höchste Punkt liegt nur 2,4 Meter über dem Meeresspiegel. Der etwa 80 km breite Strom entspringt dem Lake Okeechobee. Der oft nur 10 bis 20 cm tiefe Fluss bewegt sich mit einer Geschwindigkeit von 30 Metern am Tag nach Süden und fließt im Südwesten Floridas in den Golf von Mexiko. An der tiefsten Stelle erreicht der Fluss eine Tiefe von ca. 90 cm. Die steigenden und sinkenden Wasserstände führen dazu,

Die Everglades begannen sich vor nur 5000 Jahren zu formen. Zu dieser Zeit stieg der Meeresspiegel und vermehrte Regenfälle führten dazu, dass das flache, tief liegende und schlecht entwässerte Süd‐Florida überflutete. Die Hochland Vegetation, wie Kiefer, konnten das stehende Oberflächenwasser nicht tolerieren und wurden von Sumpfpflanzen verdrängt. Torf, der charakteristisch ist für Feuchtgebiete, begann sich anzuhäufen und Unregelmäßigkeiten der Oberflächen‐  

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LANDESINNERE & EVERGLADES     wird es in den Pinelands und „hardwood hammocks“ allmählich von dem exotischen Bahamaanolis (Anolis sagrei) verdrängt. Der Sphaerodactylus notatus ist die einzige einheimische Geckoart in Florida und zu finden in den „hardwood hammocks“ und Pinelands.

dass es Gebiete gibt die ständig überflutet, zeitweise überflutet oder nie überflutet sind. Der Everglades National Park ist die Heimat einer reichhaltigen und vielfältigen Fauna, mit vielen Arten von Insekten, Säugetieren, Schlangen und Vögeln. Und einer Flora mit mehr als 1.000 Arten von Samenpflanzen und zahlreichen epiphytischen Pflanzen, wie Bromelien, Orchideen, Farne, Moose und Flechten. Alle vorkommenden Tier‐ und Pflanzenarten haben sich an die speziellen Habitate und Lebensbedingungen angepasst. In den Everglades lassen sich viele verschiedene Habitattypen finden, wie Pinelands, „hardwood hammocks“, Salz‐ und Süßwassersümpfe, feuchte Prärien, Zypressenwälder.

Die 18 Arten von Fröschen, Kröten und Salamandern schließen den kleinsten Frosch in Nordamerika ein, den kleinen Grasfrosch (Pseudacris ocularis). Die Südliche Zwerg Sirene (Pseudobranchus axanthus) ist ein Salamander, den man nur in den hier findet. Unter den 350 Vogelarten ist der Schneesichler (Eudocimus albus) der häufigste Watvogel hier, mit einer Vorliebe für Krebsgetier. Der Waldstorch (Mycteria americana) nimmt eine Rolle als Indikatorart ein. Kardinäle (Cardinalidae), und Blauhäher (Cyanocitta cristata) sind als Zugvögel und als Vertreter der Raubvögel der Rotschulterbussard (Buteo lineatus), Streifenkauz (Strix varia) und der auf den Mangroveninseln vorkommende Fischadler (Pandion haliaetus) genannt. Es gibt hunderte von Insekten, Libellen, Spinnen, von denen die Goldene Seidenspinne (Nephila clavipes) die häufigste, auffälligste in den „hardwood hammocks“ anzutreffende Art ist. Ebenso viele Schmetterlinge, wovon der Atalaschmetterling (Eumaeus atala) eine extrem seltene Art darstellt.

Der Alligator (Alligator mississippiensis), der größte Bewohner, ist eine Keystone‐ Species der Everglades. Er ermöglicht durch seine zahlreichen raumfordernden Aktivitäten das Überleben weiterer Tiergruppen. Von den 26 Schlangenarten sind viele an das Überleben im Wasser angepasst. Die Braune Schwimmnatter (Nerodia taxispilota) wird am häufigsten beobachtet und oft verwechselt mit der giftigen Wassermokassinotter (Agkistrodon piscivorus), welche in den Mangroven‐ und Salzwassersümpfen überleben kann. Die sehr giftige Harlekin‐ Korallenotter (Micrurus fulvius), mit roten, gelben und schwarzen Ringen warnt Räuber und ist beheimatet in den „hardwood hammocks“ und Pinelands. 16 Schildkröten existieren in den gesamten Everglades, wobei die gestreifte Schlammschildkröte (Kinosternon baurii) und die Florida Rotbauch‐Schildkröte (Pseudemys nelsoni), wie die meisten der Schildkröten, an den aquatischen Lebensraum angepasst sind. Das einheimische Amerikanische Chamäleon (Anolis carolinensis), einst sehr häufig,  

Die Liguus Baumschnecken fressen Pilzen, Algen und Flechten und leben an der Rinde von Bäumen, wobei die Weißkopfmimose (Leucaena leucocephala) der bevorzugte Wirtsbaum ist. Er wächst in den tropischen „hardwood hammocks“. Viele von den 40 Säugetierarten stehen häufig im Zusammenhang mit den trockeneren Lebensräumen des Waldes und Feldern und sind angepasst an die semi‐aquatische Umwelt. Es ist nicht ungewöhnlich einen Weißwedelhirsch (Odocoileus virginianus)

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LANDESINNERE & EVERGLADES     Weiße Seerosen (Nymphaea alba) die Wasserfläche dominieren.

durch das Sägegras (Mariscus jamaicensis) waten zu sehen, oder einen Rotluchs (Lynx rufus) nahrungssuchend in den Mangroven. Der Sumpfhase (Sylvilagus palustris) ist in Süßwassersümpfen, Pinelands, und Küsten häufig. Waschbären (Procyon lotor) und Opossums (Didelphis marsupialis) sind Tiere, der meisten Lebensräume. Der graue Fuchs (Urocyon cineroargenteus) ist am häufigsten bei den „hardwood hammocks“ zu sehen. Als besondere Säugetierart sind noch die Manatees erwähnenswert. Die mit den Elefanten verwandten Schwimmer gehören zu den eindrucksvollen sanften Riesen der Everglades.

Es kommen zwei tropische Bäume vor, der Teichapfel (Annona glabra) und Chrysobalanus icaco, welche feuchtes Sumpfgebiet tolerieren. In den Pinelands hat sich nur die Elliott‐Kiefer (Pinus elliottii) als Nadelbaum durchgesetzt, mit der Sägepalme (Serenoa repens) als Unterholz. Von den eindrucksvollen acht Palmenarten die in Südflorida auftreten, sind vier in den Everglades vertreten. Die Everglades verfügen über eine beeindruckende Vielfalt von epiphytisch lebenden Pflanzen, meist Farne, Orchideen und Bromelien. 60 Arten von Farnen bewohnen den südlichen Teil Floridas. Sie besiedeln eine Vielzahl von Lebensräumen und sind weit verbreitet in dichten schattigen Umgebungen, im Gegensatz zu den meisten Bromelien und Orchideen, die mehr Sonnenlicht benötigen. 15 Arten von Bromelien existieren in Florida, die meisten in Südflorida, wie das Spanische Moos (Tillandsia usneoide). Die schönste Bromelie der Everglades ist die Tillandsia fasciculata. Die Meisten der Everglades‐ Orchideen stammen von den West‐ Indischen Inseln und 60 Arten von Kuba. Wind brachte die fliegenden Samen bis zu ihrem heutigen Lebensraum in Florida.

Es gibt eine erstaunliche Artenvielfalt von Pflanzen in den Everglades. Interessanterweise sind die meisten Pflanzen, die in den Everglades und südlich vom Okeechobee See vorkommen tropische oder subtropische Arten, durch ein vom Golfstrom nach Norden verlagertes Tropengebiet. Mehr als 60 Prozent der vorhanden rund 1650 Pflanzenarten südlich des Okeechobee See sind tropische Arten, während nur 40 Prozent in den gemäßigten Breiten vorkommen. Neun Prozent dieser Pflanzenarten sind endemische Pflanzenarten, die nur in Süd Florida vorkommen und einen gemischten gemäßigten und tropischen Ursprung haben. 77 Prozent der Gehölzarten sind tropisch. Die Vegetation ändert sich drastisch Richtung Norden aus der Everglades‐Region heraus. Die Pigeon‐ Pflaume (Coccoloba diversifolia) und der Westindische Mahagoni (Swietenia mahagoni) sind häufige tropische „hardwood hammock“‐ Arten in den Everglades und werden selten nördlich von Fort Lauderdale gefunden. Die größte Fläche der Everglades wird von Sumpfland bedeckt, in denen hauptsächlich Sägegras (Mariscus jamaicensis) das bekannteste, Wasserschläuche (Utricularia sp.) und  

Durch Überdüngung, Straßenbau, Deiche und Trockenlegung wurden zwei Drittel der ursprünglichen Everglades zerstört. Lake Okeechobee, der früher das Herz der Sümpfe war liegt dadurch heute weit entfernt des nördlichen Randes der Everglades. Schon seit Jahrtausenden lebten Menschen in dem Gebiet und ernährten sich von Jagd und Fischfang. Ende des 19. Jh. drangen die ersten weißen Siedler in die Region ein. Um Landwirtschaft zu betreiben und Siedlungen zu errichten legten sie die Sümpfe trocken. Je mehr Zuckerrohrplantagen und Gemüsefarmen

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LANDESINNERE & EVERGLADES     Dennoch besteht auch heute noch eine ökologische Gefährdung für das Gebiet. Nach wie vor werden Dünger und Pflanzenschutzmittel von außerhalb in den Park gespült. Außerdem wird für die Trinkwassergewinnung noch immer viel Wasser aus den Sümpfen abgeleitet, um die Großstädte des Bundesstaates versorgen zu können. Dadurch wird eine Verminderung des Süßwasserdrucks an den Küsten Floridas verursacht, wodurch das Salzwasser tiefer ins Landesinnere drängt und das lokale ökologische Gleichgewicht stört. All diese negativen Einflüsse haben dazu geführt, dass einige der Tier‐ und Pflanzenarten der Everglades vom Aussterben bedroht sind.

entstanden umso geringer wurde die Fläche der Everglades. Um die regelmäßigen Überschwemmungen besser kontrollieren zu können wurde bereits 1909 ein Kanal der vom Lake Okeechobee wegführt gebaut. Dadurch konnte Trinkwasser für die Stadt Miami gewonnen werden und gleichzeitig wurde der Wasserstand des Sees vermindert. 1930 wurde dieser See komplett eingedeicht. Damit waren die periodischen Überflutungen der Umgebung beendet. Die Zerstörung des Ökosystems schritt immer weiter fort. Umweltorganisationen setzten sich daher schon früh dafür ein das Gebiet zu erhalten. Als Resultat davon wurden die Everglades zum Nationalpark erklärt.

„Wappentier“ der Everglades ist der einstmals beinahe ausgerottete Amerikanische Alligator (Alligator mississippiensis).

2. Ökosystem Everglades Susanne Arnhold

Besonders einmalig ist die Tierwelt der Everglades. Insbesondere trifft dies in Bezug auf die Artenvielfalt und die Häufigkeit, in der bestimmte Arten vorkommen, zu. In den Everglades kann man über 50 Meeres‐ und Landsäugertierarten, über 50 Reptilien‐, mehr als ein Dutzend Amphibien‐, ferner über 300 Vogel‐ und über 500 Fischarten finden. Eines der häufigsten Landsäuger ist der Weißwedelhirsch (Odocoileus virginianus).

Außerdem kann man einige Schildkröten‐, Schlangen‐ und Froscharten sehen. Bei den Insekten treten vor allem Mücken am häufigsten auf. Man kann aber auch zahlreiche Schmetterlinge sehen. Besonders erwähnenswert ist die große Anzahl an Vogelarten. Überall kann man Flamingos (Phoenicopterus ruber), Komorane (Phalacrocorax auritus), Waldstörche (Mycteria americana), Weiße Ibisse (Eudocimus albus), Anhinga (Anhinga anhinga), Reiher, Rosalöffler (Ajaia ajaja), Rallen, Regenpfeifer, Seeschwalben, verschiedene Bussard‐ und Falkenarten, Schwarz‐ und Truthahngeier (Cathartes aura), Krähen, Häher, Ziegenmelker (Caprimulgus spec.) und Spechte sehen.

Mit viel Glück kann man auch den vom Aussterben bedrohten Florida Panther (Felis concolor coryi) oder den Schwarzbär (Ursus americanus) sehen. Zu den verbreitetsten Kleinsäugern zählen Baumhörnchen (Sciurus spec.), Sumpfhasen (Sylvilagus spec.), Waschbären (Procyon lotor), Stinktiere (Mephitis mephitis), Otter (Lontra canadensis), Opossum (Dasypus novemcinctus) sowie einige Mäuse‐, Ratten‐ und Fledermausarten. Das  

Diesen zahlreichen Tierarten bietet eine besondere Pflanzenwelt nicht nur Raum sondern auch Nahrung und Schutz. Die entwicklungsgeschichtlich alten Sumpfzypressen (Taxodium spec.) bilden

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LANDESINNERE & EVERGLADES     Tieren Schutz und Lebensraum. Immer wieder wird diese Graslandschaft von Teichen, Tümpeln und baumbewachsenen Erhebungen unterbrochen. Die dort wachsenden Bäume gedeihen knapp über dem Wasserspiegel und werden deshalb nur bei Hochwasser überflutet. Regelmäßige Überschwemmungen nach starkem Regen bringen neue Nährstoffe auf die Inseln und lassen die Pflanzen gedeihen.

im Westen der Everglades einen lockeren Wald. Oft haben sich zwischen den Bäumen Sümpfe gebildet. Diese haben eine besondere Bedeutung während der Regenzeit, da sie überschüssiges Wasser auffangen und somit das Überschwemmungsrisiko senken können. Während des Winterhalbjahrs verlieren die Zypressen ihre Blätter und führen dem Ökosystem somit zusätzliche Nährstoffe zu. Allerdings brauchen die Zypressen auch Habitate die regelmäßig trocken liegen, da ihre Samen unter Wasser nicht Keimen. Sie sind also auf die Periodisch wechselnden Wasserstände angewiesen.

Häufige Bäume sind große Königspalmen (Roystonea regia), Pinien (Pinus spec.), Mahagonibäume, Gumbo Limbo (Bursera simarouba), Bustics, Mastics und Giftholz. Kleine Bäume wie wilder Kaffee (Psychotria nervosa) und wilder Wein sowie viele Farn‐ und Moosarten verdichten den Wald. Auf den Bäumen gedeihen viele Luftpflanzen, wie Spanisches Moos (Tillandsia usneoides) und Orchideen. Allgemein lassen sich die Everglades in 6 Vegetationszonen einteilen. Die trockenste Vegetationszone

Der Waldboden ist bedeckt mit dem allgegenwärtigen Riedgras. Dieses hohe Gras macht die eigentlichen Everglades aus. Das Gras wächst vor allem in ganzjährig überfluteten Bereichen. Die abgestorbenen Pflanzenteile sammeln sich in einer bodennahen Schicht und bieten zahlreiche Nährstoffe. Außerdem bieten die großflächigen Graswiesen vielen

Abb.2.1: Weite Sicht über die Everglades. Auf dem Foto erstreckt sich eine weite flache Landschaft aus Sümpfen, offenen Wasserflächen und Riedgrasinseln. Im Hintergrund ist eine von zahlreichen Fabriken, die sich um die Everglades angesiedelt haben, zu sehen (Foto: S Arnhold 14.09.2011).

 

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LANDESINNERE & EVERGLADES     selten zu sehen. Oft ist das erste was man über die Everglades liest, dass hier Alligatoren (Alligator mississippiensis) grazil durch Wasser gleiten oder sich am Ufer sonnen. Davon war bei unserem Besuch leider nichts zu sehen. Lediglich in einem Kanal an der Alligator Alley war ein träge im Wasser treibendes Exemplar zu sehen. Wahrscheinlich sind diese Reptilien doch seltener als gedacht und die Tageszeit (meist um die Mittagsstunde) war vielleicht auch nicht die beste um Aktivität zu beobachten.

ist der Kiefernwaldstreifen im Osten des Nationalparks. Dieses Gebiet ist sehr steinig und wird nicht überflutet. Hier herrscht eine besondere Konkurrenz zwischen den ansässigen Kiefern und den subtropischen Pflanzen. Die Kiefern (Pine spec.) können sich hier nur dank zahlreicher Brände durchsetzen. Die zahlreichen offenen Wasserflächen zeichnen sich vor allem durch Wasserpflanzen wie zum Beispiel Seerosen aus. Bei unseren Besuchen der Everglades musste ich feststellen, dass die Lanschaft viel offener und weiter ist als ich es mir vorgestellt hatte (Abb.2.1). Dies lag vor allem daran, dass das Land so flach ist. Der Wasserstrom der das Gebiet durchzieht war als solcher wegen der großen Breite nicht zu erkennen, vielmehr eröffnete sich ein Kontinuum aus Wasser und Gras (Abb.2.2). Wie „versprochen“ wurden wir hier von hunderten Mücken geplagt. Alligatoren (Alligator mississippiensis) hingegen waren sehr

Im Gegensatz dazu konnten wir zahlreiche Vögel beobachten. Besonders der Weiße Ibis (Eudocimus albus) und der Anhinga (Anhinga anhinga) waren oft zu sehen. Bei Vogelbeobachtungen spielt die Jahreszeit eine große Rolle. Während des Winterhalbjahrs befinden sich vor allem Zugvögel in dem Gebiet, welche man im Sommer natürlich nicht beobachten kann. Bei den Schmetterlingen konnten wir vor allem Queens (Danaus gilippus) und Zebra Long Wings (Heliconius charitonius)

Abb.2.2: Aus der Nähe sind offene Wasserflächen, wie im Vordergrund, oft gut zu sehen. Der Fluss des Wassers wird von zahlreichen, oft großflächigen Grasflächen unterbrochen. Hier finden viele Tiere Futter und Lebensraum (Foto: S. Arnhold 15.09.2011)

 

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LANDESINNERE & EVERGLADES     Urwaldcharakter. Besonders hier war die Anzahl der Mücken sehr hoch. Genaue Listen über die gesehenen Arten finden sich in den Berichten zu den Artgruppen unten im Text. Zwar wirkten die Everglades meist idyllisch, doch immer wieder konnten wir einen Eindruck davon bekommen wir stark der Mensch auch heute noch Einfluss auf das Gebiet hatte. In dem Bereich südlich des Lake Okeechobee konnten wir stets die Zuckerfabrik im Hintergrund sehen. Das Wasser wird an vielen Stellen in Kanälen durch das Land geleitet. An zwei Tagen besuchten wir Projekte, die sich mit dem Schutz und dem Erhalt des Ökosystems beschäftigen. Ohne solche Organisationen wäre ein dauerhafter Erhalt wahrscheinlich nicht möglich.

beobachten. Auch die Tageszeit spielt bei Tierbeobachtungen eine große Rolle. Durch das heiße Klima werden um die Mittagszeit die wenigsten Tierarten zu sehen sein, da sie irgendwo vor der Hitze Schutz suchen. Trotz allem hatten wir das Glück einen grünen Baumfrosch (Hyla cinerea) und ein paar Schildkröten zu sehen. Das einzige Säugetier, welches sich uns zeigte war ein Grauhörnchen (Sciurus carolinensis). Andere Säugetiere sind meist Nacht‐ bzw. Dämmerungsaktiv und können am Tag nicht beobachtet werden oder sind einfach Menschen scheu. Beim Florida Panther (Felis concolor coryi) kommt erschwerend seine Seltenheit dazu. Während des Besuchs in einem Zypressenwald konnten wir zahlreiche Eindrücke über eine tropische Sumpflandschaft gewinnen. Wie erwartet wirkte der Wald undurchdringlich (Abb.2.3). Die dicht wachsenden Farne und das spanische Moos (Tillandsia usneoides), welches von den Bäumen hing, gaben dem Wald einen richtigen

In dem Bereich wo der Süßwasserfluss der Eveglades auf das Salzwasser des Golfs von Mexiko trifft entsteht zwischen Meer und Inland eine breite Brackwasserzone. Hier zieht sich ein 10 bis 20 km breiter Mangrovenwaldstreifen (Rhizophora

Abb.2.3: Hier erstreckt sich ein scheinbar undurchdringlicher Zypressenwald. Durch die mit Moos, Farnen und anderen Luftpflanzen bewachsenen Bäume entsteht der Eindruck eines echten tropischen Urwaldes (Foto: S. Arnhold 13.09.2011).

 

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LANDESINNERE & EVERGLADES     Everglades der einzige Ort an dem Krokodile (Crocodylus acutus) und Alligatoren (Alligator mississippiensis) zusammen vorkommen. Die meisten der 500 im Everglades Nationalpark vorkommenden Fischarten sind Meeres‐ oder Brackwasserfische. Im seichten Brackwasser dominiert der Seetang, eine Algenart.

mangle) entlang. Durch diesen Mangrovengürtel (Rhizophora mangle) zieht sich ein riesiges Labyrinth schmaler Wasserwege. Diese Wälder dienen vielen Vögeln als Nist‐ und Ruheplatz. Außerdem dienen die abfallenden Blätter als Nahrung für Mikroorganismen, welche wiederum Futter für Fische und Krebse sind. Diese Fische und Krebse dienen dann wieder Vögeln als Nahrung. Weiter im Küstenbereich dem Ten‐Thousand‐Island Nationalpark (nördlich von Naples), gibt es etwa 10.000 Mangroven Inseln. Hier sind nicht nur eine große Zahl an Vögeln, vor allem Seevögeln, zu finden, sondern auch Delphine und Manatees (Trichechus manatus).

Trotz des hohen Salzgehalts des Bodens findet man auf den trockenen Küstenstreifen Kakteen, Agaven und Yuccas. In diesem Bereich der Everglades findet man auch zahlreiche Salzwiesen. Diese Wiesen zeichnen sich dadurch aus, dass sie als Auswirkung der Gezeiten regelmäßig mit Salzwasser überschwemmt werden. Mit jedem Abfließen werden Abfallstoffe mit fort gespült und bei Flut werden die Pflanzen wieder mit Nährstoffen überspült. Durch diese hohe Nahrungsproduktion in der Nähe von Buchten und Küstengewässern entsteht eines der artenreichsten Habitate der Welt. Vor allem Salzpflanzen und

Die kleinen, flachen Inseln der Bucht bestehen aus verrotteten Mangroven (Rhizophora mangle), auf denen wiederum Mangroven (Rhizophora mangle) wachsen. In diesem Mangrovengürtel leben einige wenige Exemplare des vom Aussterben bedrohten Amerikanischen Krokodils (Crocodylus acutus). Somit sind die

Abb.2.4: Auf dieser Mangroveninsel im Ten‐Tousend‐Island Nationalpark haben zahlreiche Pelikane einen Platz zum rasten gefunden. Viele hunderte solcher Inseln bieten hier Brut‐ und Rastplätze sowie Nahrung für zahlreiche Vögel. Besonders schön sind hier die Luftwurzeln der Mangrovenbäume zu erkennen (Foto. S.

 

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LANDESINNERE & EVERGLADES     weder Krokodile (Crocodylus acutus) noch Manatees (Trichechus manatus) sehen. Bei den Krokodilen liegt dies vor allem daran, dass sie sehr selten sind. Manatees sind sehr scheue Tiere und zeigen sich deshalb nur selten. Andere Wasserbewohner konnten nicht beobachtet werden da wir an dieser Stelle keine Tauchgänge unternommen haben.

Sukkulenten dominieren dieses Habitat und können den hohen Salzgehalt tolerieren. Die Raupen des Eastern Pygmy‐ Blue (Brephidium pseudofea) fressen zum Beispiel ausschließlich an diesen Pflanzen. Auf unserer Exkursion haben wir den Ten‐ Thousand‐Island Nationalpark besucht. Wie erwartet konnten wir sehr viele Mangroven‐Inseln sehen (Abb.2.4). Bei unserer Bootsfahrt durch eine größere Bucht war es möglich diese Inseln genauer zu betrachten. Auffällig waren ihre vielen Luftwurzeln, welche typisch für diese Bäume sind. Erstaunlich war, dass alle Bäume egal welchen Alters dieselbe Höhe hatten. Vögel brechen die obersten Äste ab, während sie in den Baumkronen lande und sitzen oder nutzen sie als Nistmaterial und Futter. Dadurch werden die Mangroven (Rhizophora mangle) auf der gleichen Höhe gehalten. Beeindruckend war die große Anzahl an Vögeln. Wir konnten vor allem Pelikane (Pelicanus spec.), Weiße Ibisse (Eudocimus albus) und Möwen sehen (genauere Angaben siehe Vogelbericht unten). Vögel halten sich hier sehr gerne auf, weil sie in den Bäumen ausreichend Sitzplätze finden und das Nahrungsangebot im Küstenwasser sehr hoch ist. Als besonderes Highlight zeigten sich uns auch einige Delphine. Diese Meeressäuger sind typisch für diese Gegend und sind erfahrungsgemäß nicht sehr Menschenscheu. Leider konnten wir

An den Stränden oder zumindest in Strandnähe war es uns auf dem ein oder anderen Spaziergang möglich Kakteen, Agaven und Yuccas zu sehen. Durch das Subtropische Klima ist es diesen wärmeliebenden Pflanzen möglich auch in freier Wildbahn zu wachsen. Da wir den direkten Mündungsbereich der Everglades nicht explizit besucht haben konnten wir auch die Salzgraswiesen nicht genauer untersuchen. Allgemein kann man sagen, dass die Zahl der gesichteten Vögel bei weitem meine Erwartungen übertraf. Auch konnte ich mir vorher nur schwer vorstellen, dass Bäume „mitten im Meer“ wachsen. Allerdings war es ein wenig enttäuschend weder Krokodile noch die viel gepriesenen Manatee zu sehen. Aber es handelte sich ja auch nicht um einen Zoobesuch und deshalb war die Sichtung der Delphine umso schöner.

Dies ist vor allem möglich, wenn im vorhergehenden Jahr Flächen abgebrannt wurden. Feuer spielt in den Everglades eine große ökologische Rolle, denn viele Wildblumen können nur dadurch im Bestand erhalten werden. Welche Communities zu dem Mosaik der Everglades gehören und welche Pflanzen ihre Besonderheit ausmachen, wird nun im Folgenden beschrieben, wobei auf jeden Bestandteil extra eingegangen wird‐

3. Flora 3.1 Stauden, Kräuter & Gräser

Julia Kästner

Die Everglades sind ein Mosaik aus vielen verschiedenen Pflanzen‐Communities. Für Liebhaber wilder Blumen sind vor allem die offenen, sonnigen Habitate von großem Interesse‐ wie beispielsweise zu finden im Pineland oder in den feuchten Prärien.  

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LANDESINNERE & EVERGLADES     nur eine Art in den Baumkronen dominant und zwar Slash Pine (Pinus elliotii). Unter dem Zelt der großen, lichten Kiefern findet man dort einen besonders reichen Unterwuchs an Gräsern, Seggen, Palmen, Reben, Sträuchern und krautigen Wildpflanzen (Hammer 2002).

beginnend mit den Pinelands (Hammer 2002). Die Pinelands sind Gebiete, die von Kiefern, wie der englische Begriff schon sagt, dominiert werden. Man unterscheidet dabei zwei Typen. Zum einen Gebiete, die im Unterholz von Saw Palmetto (Serenoa repens) dominiert werden, und zum anderen Flächen, wo vorwiegend Gräser den Unterwuchs ausmachen.

Neben diesem Teil der Evergaldes findet man auch Tropical Hardwood Hammocks in den Everglades. Hammock bedeutet im deutschen ‚Hängematte‘ und ist im englischen aus dem Wort ‚hammac‘ abgeleitet, welches von der Sprache der Taino, ein zu dem Arawak gehörendes Volk der Großen Antillen und Bahamas, abstammt (Wikipedia 2011). Hier beschreibt der Begriff einen dichten Wald aus Laubgehölzen umgeben von verschiedenen Pflanzen Lebensgemeinschaften– vor allem Kiefernwäldern, Süßwasser‐Sümpfen oder auch Mangroven. Diese Wälder sind meist schattig und humid. Sie werden von Bäumen tropischen Ursprungs dominiert, die kompakten Bauminseln ähneln. Meist werden diese auf Grund der hohen Feuchtigkeit, dem zum Teil verwesten Laubstreu und der humiden Atmosphäre von dem gelegten Feuer verschont (Hammer 2002).

Aber nicht nur das Unterholz ist verschieden, sondern auch der Boden. In den ‚Pine Rocklands‘ wird das Pineland‐ Habitat durch zutage tretende Kalksteinzungen der Miami Rock Ridge charakterisiert und die dort vorkommende Pflanzen‐Community wird als global gefährdet angenommen. Ursprünglich wurden in etwa 186.000 ha des Felsgrates mit ‚Pine Rocklands‘ bedeckt, aber durch die Urbanisierung und Landwirtschaft sind nur noch weniger als 4000 ha außerhalb des Everglades Nationalparkes übrig (Hammer 2002). Wie die meiste Vegetation von Südflorida, so haben auch die ‚Pine Rocklands‘ Ähnlichkeit zu den Tropen und viele Pflanzen, die hier vorkommen, wird man weiter nördlicher nicht mehr finden. Andere Arten wiederrum sind endemisch und das bedeutet, dass es sie nirgendwo anders in der Natur gibt, als hier. Durch diesen Mix aus temperaten und tropischen Pflanzen sind die ‚Pine Rocklands‘, die, floristisch gesehen, diverseste Pflanzen‐ Community Floridas (Hammer 2002).

Den nördlichen Teil des Everglades Nationalparkes dominieren die Landschaftsformen Cypress Swamps und Mixed Hardwood Swamps. Obwohl beide Gebiete meist durchweg geflutet werden, sind die südlicheren Sümpfe im Winter und Frühjahr eher trocken. Die Cypress Swamps zeigen meist zwei unterschiedliche Formen zum einen die Cypress Kuppeln, welche runde Wälder aus Zypressen sind, die sich um tiefere Wasserbereiche gebildet haben, und zum anderen Cypress Stränge, die gleich aufgebaut sind wie die Kuppeln, nur dass sie eine lineare Form zeigen. Außerdem gibt es noch Zwergzypressenprärien,

Im Gegensatz zu den Kiefernwäldern der trockenen Miami Rock Ridge, sind die Pinelands der Big Cypress Swamp und der Corkscrew Swamp mit ihren feuchteren und sandigeren Böden mehr von temperaten Pflanzen gezeichnet. In den südlichsten Pinelands Floridas ist  

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LANDESINNERE & EVERGLADES     verschiedenen Pflanzen‐Communities.

welche aus verkümmerten Zypressen, die auf Kalkboden wachsen, bestehen und Mischwälder, bestehend aus verschiedenen Cypressen‐Arten, Laubbäumen und teilweise Palmen (Hammer 2002).

Als erstes waren wir im Ah‐Tah‐Thi‐Ki Museum im Big Cypress dort sahen wir im Unterholz sehr viele verschiedene Arten wie Farne und verschiedene Sträucher, sowie Palmen, die im Wasser standen. Leider konnten die Farne nicht genauer bestimmt werden, da wir den Wald über einen Steg betraten und deshalb nicht sehr nah an die Pflanzen herankamen. Die Tillandsien (Tillandsia spp.) waren auch schwer zu bestimmen, da die meisten zur Zeit der Exkursion nicht blühten. Neben diesen Arten siedelte dort oft auch Fire Flag (Thalia geniculata).

Weiterhin gibt es, zusätzlich zu den Wäldern, einige Prärien in den Everglades. Dazu gehören die ‚Freshwater Marshes‘. Diese Süßwassersümpfe erstrecken sich über einen weiten Teil der Everglades und können in Bodensenken, Mergelprärien, feuchte Prärien und Tümpel eingeteilt werden. Bodensenken haben Moorböden und werden von dem Sawgrass (Cladium jamaicense) dominiert. Mergelprärien entstehen über grauem, lehmigem Boden, welcher meist mit Muhly Grass (Muhlenbergia capillaris) gemixt mit Sawgrass (Cladium jamaicense) bewachsen wird. Beide beschriebene Formen der Sümpfe werden saisonal überflutet.

Tab.3.1: gesichtete Arten in den Everglades Art (englisch) spanish needles american beautyberry madagascar periwinkle pineland spurge sawgrass string‐lily florida butterfly orchid strangler fig southeastern sunflower

Die feuchten Prärien findet man auf sandigen Böden und eher in der nördlichen Region der Everglades. Diese Sümpfe sind entweder offene, sonnige Entwässerungsgebiete oder eher schattig mit verschiedensten Baumarten. Obwohl Süßwassersümpfe meist monoton aussehen, sind sie eines der reichsten Wildblumen Habitate Floridas (Hammer 2002). Hier findet man neben Sawgrass (Cladium jamaicense) und Muhly Grass (Muhlenbergia capillaris) auch Pickerelweed (Pontederia cordata), Arrowhead (Sagitaria lancifolia), Floating Hearts (Nymphoides aquatic) und Alligator Flag (Thalia geniculata) (Hammer 2002).

wild bushbean climbing hempvine spatterdock white waterlily creeping charlie water lettuce pickerelweed myrsine mexican clover grassy arrowhead wireweed fire flag tillandsia spanish‐moss

In Tabelle 3.1 sind alle Arten, die in den Everglades gesichtet wurden aufgelistet. Wir konnten hier die meisten Arten notieren. Zum einen hat dies damit zu tun, dass wir uns sehr viele Nationalparke anschauten, aber auch die Artenvielfalt hier enorm groß ist, auf Grund der vielen  

oysterplant sea oats

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Art (lat.) Bidens alba var. radiata Callicarpa americana Catharanthus roseus Chamaesyce deltoidea Cladium jamaicense Crinum americanum Encyclia tampensis Ficus aurea Helianthus agrestis Macroptilium lathyroides Mikania scandens Nuphar lutea Nymphaea odorata Phyla nodiflora Pistia stratiotes Pontederia cordata Rapanea punctata Richardia grandiflora Sagittaria graminea Sida acuta Thalia geniculata Tillandsia spp. Tillandsia usneoides Tradescantia spathacea Uniola paniculata

LANDESINNERE & EVERGLADES     Aber auch an den Bäumen hatten sich viele Pflanzen wie Seggen und Tillandsien angesiedelt. Überall hing Spanisches Moos (Tillandsia usneoides) von den Ästen und sogar eine Orchidee konnten wir entdecken. Diese Butterfly Orchid (Encyclia tampensis) blühte allerdings nicht zu der Zeit, wo wir dort waren. Denn um sie in voller Blüte sehen zu können, hätten wir im Juni oder Juli dort sein müssen (Brown 2005).

Gräsern konnten wir aber auch sehr viele Wildblumen sehen wie zum Beispiel Spanish Needles (Bidens alba var. radiata). White Waterlily (Nymphaea odorata) siedelte häufig in den Kanälen um die Feuchtwiesen, wobei diese nicht die einzige Seerose war, die man dort entdecken konnte. Auch am nächsten Tag (15.09.2011) haben wir ein ähnliches Gebiet beobachtet. Hierbei handelte es sich jedoch um ein Gebiet, was zu Versuchszwecken genutzt wurde. Hier beobachten wir sehr viele Wildpflanzen. Auffällig oft sahen wir String‐Lily (Crinum americanum) und Mexican Clover (Richardia grandiflora). Sonst ähnelte es dem Feuchtgebiet, was wir schon am Vortag gesehen hatten.

Nicht in diesem Park, sondern in der Nähe unseres Hotels in Fort Lauderdale konnten wir an diesem Tag (13.09.2011) eine Art entdecken, die vorwiegend auf den Florida Keys zu finden ist (Hammer 2004): Bei dieser Pflanze handelt es sich um Oysterplant (Tradescantia spathacea) (Abb.3.1).

Später am Tag besuchten wir den botanischen Garten der American Orchid Society. Schon auf dem Parkplatz konnten wir die ersten Orchideen in den Baumwipfeln sehen, allerdings handelte es sich hier nicht um einheimische Orchideen, sondern um Arten der Tropen sowie einigen Hybriden. Das letzte Gebiet, was wir in den Everglades erkundeten war das Arthur R. Marshall Loxahatchee National Wildlife Refuge. Hier wanderten wir über einen Holzpfad durch den Wald, da der Wald von Wasser überschwemmt war. Auch hier wuchsen viele Farne im Unterholz, sowie Tillandsien (Tillandsia spp.) und Fire Flag (Thalia geniculata). An Sträuchern konnten wir Strangler Fig (Ficus aurea) entdecken. Ähnlich wie im Big Cypress wuchsen an den Baumstämmen viele Tillandsien und Seggen. Eigentlich sollten wir im Loxahatchee National Wildlife Refuge auch die Ghost Orchid (Dendrophylax lindenii ) sehen, allerdings konnten wir diese nicht entdecken, da sie zu dieser Zeit nicht blühte. Ihre Blütezeit liegt zwischen Mai und August (Brown 2005).

Abb.3.1: Oysterplant (Tradescantia spathacea); (Quelle: Franziska Vogelsang 13.09.2011)

Am folgenden Tag (14.09.2011) betrachten wir ein Feuchtgebiet der Everglades. Hier gab es keinerlei Bäume, aber sehr viele Gräser wie das bekannte Sawgrass (Cladium jamaicense). Neben den  

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LANDESINNERE & EVERGLADES     sonst würden Zypressenwälder oder Pineland´s aus ihnen entstehen. In beiden Ökosystemen sind keine Gehölze vorhanden.

3.2 Gehölze

Claudia Sadewasser

Die Everglades sind als großes zusammenhängendes Feuchtgebiet bekannt, in denen hauptsächlich Wasserpflanzen und Schilfgräser zu finden sind. Durch die scheinbar auffällig große Wasserfläche mit Schilfbewuchs fällt die Bewuchsfläche mit Gehölzen relativ klein aus.

Das „Corkscrew Swamp Sanctuary (Abb.3.2) and Blair Audubon Center“ Schutzgebiet zeigte mit seinen verschiedenen Zonen eindrucksvoll die verschiedenen Abhängigkeiten zwischen Untergrund, feuchtem Milieu und der Anpassung an diese. Es gibt drei vorherrschende Ökosysteme an denen sich Gehölze angepasst haben. Diese werden nachfolgend beschrieben und sind durch die jeweilig häufigsten Baumarten abgrenzbar. Zypressen waren im Sumpfgebiet die Gehölze mit dem größten zahlenmäßigem Vorkommen. Kiefern, Pinien und Palmen erwiesen sich als selten zu beobachtende Arten.

Wenn Baumbestand vorhanden ist, wird sich dieser wahrscheinlich auf einer kleinen Fläche sammeln auf welchen die Wachstumsanforderungen von Gehölzen im Allgemeinen erfüllt sind, wie z.B. fester Untergrund. Durch die klimatischen Voraussetzungen, von hohen Temperaturen und hoher Luftfeuchtigkeit, werden Sumpfzypressen (Taxodium distichum, Cupressacea) und Palmen (z.B. Sabal palmetto, Arecaceae und Serenoa repens, Arecaceae)die vorherrschenden Baumarten darstellen. Beobachtete Baumgruppen oder Wälder beschränken sich nur auf einen kleinen erhöhten Teil der Everglades. Der größte Teil der Flächen wird von Schilfgürteln und freien Frisch‐ oder Salzwasserflächen dominiert, den sogenannten „marshes“ und „wet prairies“. „Marshes“ werden hauptsächlich durch Gräser (Sawgrass, Mariscus jamaicensis) und krautige Pflanzen (Pickerel weed, Pontenderia cordata) bewachsen. Mithilfe periodisch auftretender Feuer wird die wuchernde Vegetation in Schach gehalten und nur die angepassten Pflanzen regenerieren sich wieder optimal. So bleibt der Charakter der Landschaft erhalten. „Wet prairies“ sind zeitweise überflutet und meistens mit Gräsern (Sand Cordgrass, Spartina bakerii) und krautigen Pflanzen (St. John´s‐wort, Hypericum reductum) bewohnt. Ein nährstoffarmer Boden und periodische Buschfeuer erhalten die Prärien am Leben,  

Abb.3.2: Pineland im “Corkscrew Swamp Sanctuary and Blair Audubon Center” Schutzgebiet, Nähe von Bonita Springs (Foto: Claudia Sadewasser 17.9.11)

Ein Ökosystem umfasst die Zypressen‐ wälder. Dieser sommergrüne Nadelbaum, kommt in drei verschiedenen Formationen vor, die alle in den gesamten Everglades 13

LANDESINNERE & EVERGLADES     Sanctuary and Blair Audubon Center“ Schutzgebiet besichtigen. Die Zwergform von Zypressen sei nur der Vollständigkeit halber erwähnt, diese tritt auf, wenn Zypressen in trockneren und nährstoffarmen Gegenden beheimatet sind.

anzutreffen sind. Auf Kalkgestein wächst sie kuppel‐ oder domförmig, wobei im Inneren große Zypressen und außenherum kleinere Exemplare die Form erkennen lassen. Die Strangform bildet sich parallel zur Strömung aus. Diese Form ließ sich gut im „Corkscrew Swamp

Tab.3.2: Artenliste Everglades aufgenommen im „ah‐tah‐thi‐ki“ Park und „Corkscrew Swamp Sanctuary and Blair Audubon Center“ Schutzgebiet Art (engl.) brazilian pepper pond apple ylang ylang dahoon holly sabal pine saw palmetto salt bush autograph tree bald cypress pond cypress laurel oak myrtle oak live oak st. johns‐wort teak baobab chocolate tree kapok strangler fig jackfruit wax myrtle guava java plum allspice pop ash slash pine buttonbush coastal plain willow southern red maple red maple

Art (lat.) Schinus terebinthifolius Annona glabra Cananga odorata Ilex cassine Sabal palmetto Serenoa repens Baccharis halimifolia Clusia rosea Taxodium distichum Taxodium distichum var. nutans Quercus laurifolia Quercus myrtifolia Quercus virginiana Hypericum reductum Tectona grandis Adansonia digitata Theobroma cacao Ceiba pentandra Ficus aurea Artocarpus heterophyllus Myrica cerifera Psidium guajava Syzgium cumini Pimenta dioica Fraxinus caroliniana Pinus elliottii Cephalanthus occidentalis Salix caroliniana Acer rubrum var.tridens wood Acer rubrum

Familie Anacardiaceae Annonaceae Annonaceae Aquifoliaceae Arecaceae Arecaceae Asteraceae Clusiaceae Cupressaceae Cupressaceae Fagaceae Fagaceae Fagaceae Hypericaceae Lamiaceae Malvaceae Malvaceae Malvaceae Moraceae Moraceae Myricaceae Myrtaceae Myrtaceae Myrtaceae Oleaceae Pinaceae Rubiaceae Salicaceae Sapindaceae Sapindaceae

(Elliot‐Kiefer, Pinus elliottii, Pinaceae) anzutreffen, die das Dach bildet. Im Unterholz hat sich eine vielfältige endemische Flora und Fauna entwickelt

Ein „Pineland“ genanntes (Ökosystem) umfasst die trockeneren und auf Kalkgestein angesiedelten Pinien‐ und Kiefernwälder, hier ist oft die „Slash Pine“  

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LANDESINNERE & EVERGLADES     Burseraceae). Kalkgestein dient als Untergrund der „Hardwood hammocks“, welche durch die Fließrichtung der Strömung eine tropfen‐förmige Gestalt aufweisen und dadurch keine zusammenhängende Fläche wie die Pinelands bildet. Die Säure der sich zersetzenden Biomasse löst den Kalk im Untergrund und schafft somit natürliche Kanäle, die einem Feuer eine naturliche Grenze setzen. Die Vegetation auf diesen einzelnen Anhöhen wird nicht periodisch zerstört, weshalb kaum Kiefern oder Pinien zu finden sind. Durch die sich haltende Feuchtigkeit unter den großen Blättern werden die Bäume in vielen Fällen von Epiphyten, wie Moosen, Bromelien und Flechten bewohnt, welche die Atmosphäre eines Dschungels erzeugen, wie z.B. Spanisches Moos (Tillandsia usneoide). Ebenso häufig waren zahlreiche Farne.

unter denen die Sägepalme (Serenoa repens, Arecaceae) die am weitesten verbreitete Art ist. Feuer ist ein wichtiger und prägender Baustein dieses Ökosystems, das periodisch schnellwachsende Harthölzer begrenzt und die Samen der Kiefern und Pinien zum Keimen anregt indem sie und diese das notwendige Sonnenlicht erhalten. Diverse Laubbäume unter den Sumpf‐ gehölzen, wie Eschen (Fraxinus caroliniana, Oleaceae), Eichen (Quercus virginiana, Fagaceae) oder Roter Ahorn (Acer rubrum, Sapindaceae) sind auf leicht erhöhten Inseln anzutreffen. Diese sind unter dem Begriff „hardwood hammocks“ bekannt und im gesamten Everglades‐ Gebiet verbreitet. Des Weiteren wachsen dort Neophyten, wie West‐Indien‐ Mahagoni (Swietenia mahagoni, Meliaceae) und Gumbo Limbo (Bursera simaruba,

4. Fauna 4.1 Terrestrische Invertebrata a) Lepidoptera (Schmetterlinge) Franziska Vogelsang

In Florida sind mehr als 2600 Lepidoptera‐ Arten beheimatet. Zum Großteil sind dies nachtaktive Nachtfalter‐Arten. Die Tagfalter sind nur mit etwa 180 Spezies vertreten [2]. Diese Tatsache beeinflusste die Anzahl der Beobachtungen stark, denn wir waren vorrangig am Tag unterwegs. In Küstennähe sind kaum Sichtungen zu erwarten, da das Habitat aufgrund des Windes ungünstig ist.

Abb.4.1: Danaus gilippus (Foto: F. Vogelsang 14.09.2011).

plexippus (Monarch) sehr häufig in Schutzgebieten in Gewässernähe beobachtet. Papilio cresphontes (Giant Swallowtail) aus der Familie der Papilionidae (Schwalben‐schwänze) wurde hingegen in einem Schutzgebiet mit ursprünglicher Waldvegetation (Big Cypress Reservation) ausgemacht. In Abbildung 4.2 ist ebenfalls ein Vertreter der Nymphalidae zu sehen. Der Agraulis vanillae (Gulf Fritillary) konnte sowohl in

Wie erwartet kamen die Schmetterlinge vorwiegend auf dem Festland, besonders in Schutzgebieten fernab der Küste vor. Die Familie der Nymphalidae (Edelfalter) ist mit 9 Arten am häufigsten vertreten. Danaus gilippus (Queen; Abb.4.1) wurde wie auch die Schwesterart Danaus  

(Queen)

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LANDESINNERE & EVERGLADES     bereits erwähnt, könnte ein Grund für die Beobachtung nur weniger Arten darin liegen, dass die meisten vorkommenden Lepidoptera‐Arten nachtaktiv sind. Da wir uns nur tagsüber in entsprechenden Gebieten aufgehalten haben, konnten diese

Gewässernähe im South Florida Water Management District als auch im Westen Floridas (Naples) gesichtet werden. Alle bisher genannten Arten außer Papilio cresphontes (Giant Swallowtail) bevorzugen offenes Gelände, einschließlich Felder, Gärten, Straßenränder und Sekundärwälder [3; 4]. Der Papilio cresphontes (Giant Swallowtail) hingegen lebt bevorzugt in sandigen und felsigen Arealen in der Nähe von Flüssen und Kanälen [4]. Insgesamt konnten während der Großexkursion in Florida nur wenige Schmetterlingsarten beobachtet werden, wobei diese aber durch zahlreiche Individuen vertreten waren. Die aufgenommenen Arten gehören in Florida zu den häufigen Schmetterlingen und sind gänzlich ungefährdet [2]. Einige Spezies wie zum Beispiel Papilio cresphontes (Giant Swallowtail) werden zum Teil sogar als Schädlinge angesehen [3]. Wie anfangs

Abb.4.2: Agraulis vanillae (Gulf Fritillary) (Foto: F. Vogelsang17.09.2011)

Spezies

nicht

beobachtet

werden.

Tab.4.1 Tabelle der aufgenommenen Lepidoptera‐Arten. FL – Festland; Foto – Foto vorhanden; Sicht. – nur Sichtungen. Art (lat.) Art (eng.) Fundort Anm. Nymphalidae Agraulis vanillae Linnaeus, 1758 Gulf Fritillary FL Foto Anartia jatrophae Linnaeus, 1763 White Peacock FL Foto Viceroy FL Foto Basilarchia archippus Cramer, 1776 Danaus gilippus Cramer, 1776 Queen FL Foto Monarch FL Foto Danaus plexippus Linnaeus, 1758 Dryas julia Fabricius, 1775 Julia FL Sicht. Zebra Longwing FL Foto Heliconius charitonius Linnaeus, 1767 Marpesia petreus Cramer, 1776 Ruddy Daggerwing FL Foto Phyciodes phaon Edwards, 1864 Phaon Crescent FL Foto Papilionidae Giant Swallowtail FL Sicht. Papilio cresphontes Cramer, 1777 Papilio sp. FL Foto Pieridae Phoebis sennae Linnaeus, 1758 Cloudless Sulphur FL Foto >3 Indiv. Hesperiidae FL Foto

 

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LANDESINNERE & EVERGLADES     eine Artbestimmung nicht möglich. Trachyderes mandibularis (Horse‐bean Longhorn) wurde im Gegensatz zu den vorgenannten Arten auf Blüten sitzend im offenen Gelände aufgenommen.

b) Coleoptera (Käfer) Franziska Vogelsang

Die Coleoptera (Käfer) stellen weltweit die größte Gruppe der Insekten dar. Entsprechend war zu erwarten, dass in Florida zahlreiche Spezies gefunden werden können – vor allem da die klimatischen Bedingungen (warm‐feucht) günstig sind. Auch die Checkliste der Käfer Floridas [2; 3] zeigt, dass viele Familien der Coleoptera in Florida beheimatet sind.

Wie bereits erwähnt, ist die Käfer‐Fauna Floridas sehr divers. Auf der Exkursion konnte jedoch nicht gezielt nach Käfern gesucht werden, da das Equipment (z.B. BARBER‐Fallen für Laufkäfer) fehlte. Des Weiteren lag das Hauptaugenmerk eher auf den verschiedenen Ökosystemen als Ganzes.

In Tabelle 4.2 sind die Arten, die auf dem Festland aufgenommen werden konnten, zusammengefasst. Entgegen den Erwartungen konnten nur sehr wenige Käfer beobachtet werden. Selbst in ursprünglicher Vegetation mit wahrscheinlich idealen Bedingungen konnten lediglich 2 Arten gesichtet werden. Darunter Dicerca sp. (Abb.4.3) aus der Familie der Buprestidae (Prachtkäfer). Einige Arten der Gattung Dicerca sind mit Koniferen assoziiert [1]. Außerdem konnte ein Vertreter der Familie Curculionidae (Rüsselkäfer) beobachtet werden. Allerdings war hier

Tab.4.2: Tabelle der aufgenommenen Coleoptera‐Arten, FL – Festland; oG – offenes Gelände/ Wiese; W – Wald Foto – Foto vorhanden. Art Art (lat.) Fundort Anm. (engl.) Cerambycidae Trachyderes mandibularis Horse‐ Dupont in bean FL; oG Foto Audinet‐ Longhorn Serville, 1834 Curculionidae [Art nicht FL; W Foto bestimmt] Buprestidae Dicerca sp. FL; W Foto

c) Saltatoria (Heuschrecken)

angepasste Heuschrecken auftreten. Eine große Artenanzahl ist nicht zu erwarten. Währenddessen können in trockeneren Regionen, wie in beispielsweise die Städte umgebende trockengelegte Gebiete und innerhalb der Städte, verschiedene trockenheitsliebende Arten oder auch

Simone Frommeyer

Das Inland Südfloridas, südlich des Lake Okeechobee, zeichnet sich vor allem durch

Abb.4.3 Dicerca sp. (Foto: F. Vogelsang 17.09.2011)

feuchte Habitattypen, wie die Everglades und die Cypress Swamps (Zypressen‐ sümpfe), aus. In diesen sumpfigen Gebieten könnten an diese Gebiete  

Abb.4.4: Adulter Romalea guttata – Southeastern Lubber Grasshopper (Foto: S. Frommeyer; 09/2011)

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LANDESINNERE & EVERGLADES     kosmopolitische Kulturfolger vorkommen.

in den trockengelegten Teilen der Everglades zu erwarten. Ähnliches trifft auch auf den Southern Green‐Striped Grasshopper (Chortophaga australior) zu, dieser tritt bevorzugt auf alten und oder stark begrasten Feldern bzw. an Straßenrändern auf.

Cypress Swamps Die auffälligste Art die in den CypressSwamps beobachtet werden konnte war der Southeastern Lubber Grasshopper (Romalea guttata, früher: Romalea microptera, Abb.4.4), der durch seine Größe (etwa 6 bis 7 cm) und seine bunt gelb, rot und orange Färbung auffiel. Die larvalen Tiere ließen sich durch ihre schwärzliche Färbung gut von den adulten unterscheiden. Beide Formen fanden sich vor allem an den Rändern der Waldbereiche an sonnenbeschienen Baumstämmen sitzend. Zudem konnte auch der Obscure Bird Grasshopper (Schistocerca obscura, Abb.4.5), sowie die nahverwandte Art des American Bird Grasshoppers (Schistocerca americana, Abb.4.6) beobachtet werden. Beide Arten treten normalerweise auf Feldern und offenen Waldflächen auf und wären somit

Everglades In den Everglades konnte der Southern Green‐StripedGrasshopper (Chrotophaga australior) häufig beobachtet werden. Im Gegensatz zu den CypressSwamps wurden hier auch beide Farbmorphen (braun gescheckt und grün) mehrfach beobachtet. Daraus kann geschlossen werden, dass er hier weitaus häufiger auftritt als in den Swamps und dieses Gebiet eher seinem

Abb.4.7: Leptsyma marginicollis – Cattail Toothpick Grasshopper (Foto: M.Meyer; 09/2011)

natürlichen Habitat entspricht. Analog verhält es sich mit dem American Bird Grasshopper (Schistocerca americana), welcher diesen Habitattyp ebenfalls zu bevorzugen scheint, da er hier und daher öfter zahlreicher beobachtet werden konnte. Zusätzlich wurde der Red‐legged Grasshopper (Melanoples femurrubrum) beobachtetgesichtet, der ebenso Wiesen und Grasländer bevorzugt. Allerdings konnte hier nur ein Larvenstadium beobachtet werden, dem die auffallenden roten Hinterschenkel noch fehlten. Alle diese Arten bevorzugen mehr oder weniger trockene Grasländer und waren demzufolge auch nur auf den trockengelegten BereichenTeilen der Everglades zu finden, wie Wiesen,

Abb.4.5: Schistocerca obscura – Obscure Bird Grasshopper (Foto: F. Vogelsang; 09/2011)

Abb.4.6: Schistocerca americana – American Bird Grasshopper (Foto: S. Frommeyer; 09/2011)

 

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LANDESINNERE & EVERGLADES     Tab.4.3: Gesamtliste der erfassten Heuschrecken‐Arten in Südflorida. Art (lat.) Art (engl.) Chortophaga Southern Green‐ autralior StripedGrasshopper Leptsyma CattailToothpickGrasshopper marginicollis Melaonplus Red‐leggedGrasshopper femurrubrum Romalea Suthern Lubber Grasshopper, guttata Southeastern Lubber (Romalea Grasshopper microptera) Schistocerca American Bird Grasshopper americana Schistocerca Obscure Bird Grasshopper obscura

Straßen‐ und Wegränder und die Wege selbst. Zusätzlich konnte allerdings in den feuchten Bereichen der an Riedgräsern sitzende Cattail Toothpick Grasshopper (Leptsyma marginicollis, Abb.4.7) beobachtet werden. Urbane Gebiete In den urbanen Gebieten wurden fast an sich keine Heuschrecken beobachtet, allerdings konnteließ sich am frühen Morgen bzw. aAuch am späteren Abend ein Heuschreckengesang der Gattung Gryllus gehört werden. Da die Tiere allerdings nicht direkt beobachtet werden konnten, war eine nähere Bestimmung nicht möglich. Zudem wurde der SoutheasternlubberGrasshopper (Romalea guttata) an Straßenrändern gefunden. Durch seine weite und starke Ausbreitung die ihn als Feld‐ und Garten‐Schädling auftretenwirken lassen ist er hier keine Seltenheit.

Auffälligerweise konnten insgesamt nur Kurzfühlerschrecken (Caelifera) beobachtet werden. Allerdings ist dadurch nicht auf eine grundlegende Abwesenheit der Langfühlerschrecken (Ensifera) in Südflorida zu schließen, sondern eher auf eine unvollständige und ungenügende Aufnahme, deren Mittel zu Heuschrecken‐ bestimmung im Rahmen der Exkursion stark eingeschränkt waren.

Federn für die Modeindustrie bis Ende des 19. Jahrhunderts eine große Bedrohung für zahlreiche Reiherarten und andere Vögel (z.B. der Rosa Löffler Platalea ajaja). Seitdem konnten sich die Bestände dieser Arten dank Schutzmaßnahmen wieder allmählich erholen. Aber auch andere Vogelarten hatten in der Vergangenheit mit verschiedenen Problemen zu kämpfen. So verringerten sich die Kormoran‐ bestände (bspw. Phalacrocorax auritus) in den 1960’er Jahren aufgrund von Konkurrenz mit der zunehmenden Fischerei, aber auch aufgrund des Umweltgifts DDT. Auch der Fischadler (Pandion haliaetus), dessen Hauptnahrung Fisch ist, war von DDT betroffen. Beide Arten‐Bestände konnten sich aber seit dem Verbot des Toxins in den 1970’er Jahren wieder langsam erholen. Das verdeutlicht die hohe Sensitivität der artenreichen Ökosysteme der Everglades

4.2 Terrestrische Vertebrata a) Aves (Vögel) Elisabeth Fial & Simone Frommeyer

Die Diversität der Avifauna Floridas ist stark geprägt durch die langen Küstenlinien Floridas im Verhältnis zum Landesinnern, so dass eine große Anzahl Küsten‐ und Seevögel auftreten. Dabei unterscheidet sich der Süden Floridas, südlich des Lake Okeechobees, maßgeblich vom Norden, durch das große Gebiet der Everglades. Dieses bietet nicht nur zahlreichen heimischen Vogelarten, sondern zu Zugzeiten im Herbst und Frühjahr noch weitaus mehr Vogelarten, einen Lebensraum. In der Vergangenheit wurde die heimische Avifauna teilweise jedoch stark dezimiert. Neben Lebensraumverlust durch Erschließung, Trockenlegung und Besiedlung und auch durch Verschmutzung, war die Jagd nach  

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LANDESINNERE & EVERGLADES     z.B. der Schneesichler Eudocimus albus) und Anhingas (Anhinga anhinga, Abb.4.8).

und Küsten Floridas. Ihr Schutz ist von großer Bedeutung, da sie vielfältige Lebensräume sowohl für einheimische Arten, als auch Nahrungs‐ und Überwinterungsgäste darstellen.

Die Schreitvögel (Ciconiiformes) weisen teilweise beachtliche Anpassungen an diesen Lebensraum auf. So haben einige Reiherarten (Fam. Ardeidae) die Technik entwickelt, zunächst die Fische aufzuschrecken und dann mit ihren Flügeln die Wasseroberfläche abzuschatten, wodurch die Fische direkt zu ihnen in den Schatten flüchten.

Im Inland Floridas lassen sich drei verschiedene Lebensräume charakteri‐ sieren, die sich dementsprechend auch in den zu erwartenden und gesichteten Vogelarten unterscheiden. Neben den urbanen Gebieten, wird das Inland von den Everglades in zwei unterschiedlichen Ausprägungen, zum einen den offenen Wasserflächen mit Gras‐ und Schilf‐ Vegetation und zum anderen den cypress swamps (Zypressen‐Sümpfen), geprägt.

Tatsächlich konnten wir auf den weiten Wasserflächen zahlreiche der typischen Reiherarten beobachten (Tab.4.4), die hier ihren optimalen Lebensraum gefunden haben, wie z.B. den charakteristischen und häufig anzutreffenden Silberreiher (Ardea alba), sowie den ebenfalls weißen, aber kleineren Kuhreiher (Bubulcus ibis).

Everglades Die Everglades, die sich durch große offene Wasserflächen, durchzogen von Schilf‐ und Gras‐Vegetation, auszeichnen, bilden ein bedeutendes Habitat für zahlreiche Vogelarten. Besonders Schreitvögel (Ord. Ciconiiformes) dominieren die Artenzusammensetzung, wie zahlreiche Reiherarten (Fam. Ardeidae) z.B. der Kuhreiher (Bubulcus ibis) und der Silberreiher (Ardea alba), sowie Ibisse (Subfam. Threskiornithinae

Außerdem war auch ein Gürtelfischer (Megaceryle alcyon) zu sehen, für den dieser zahlreiche Fische bietende Lebensraum eine ideale Nahrungsquelle darstellt. Trotz seiner eher geringen Größe war es möglich diesen Vogel zu erspähen, da er häufig von einem „Wachpunkt“ aus das Wasser beobachtet, um von dort aus mit dem Kopf zuerst ins Wasser nach einem Fisch zu tauchen. Ebenso wurde ein Anhinga (Anhinga anhinga) nicht nur beim Sonnenbad zum Trocknen des Gefieders mit den typisch ausgebreiteten Flügeln gesehen, sondern auch bei der Nahrungssuche beobachtet. Dabei tauchen sie im Wasser umher, wobei lediglich ihr Kopf und auffällig langer Hals aus dem Wasser ragen. Dieser Jagdtechnik verdanken sie auch ihre deutschen und englischen Trivialnamen: Schlangenhals‐ vogel und snakebird. Angetrieben durch ihre mit Schwimmhäuten besetzten Füße lauern sie dann an einem Beutefisch auf, um ihn schließlich mit ihrem spitzen Schnabel aufzuspießen.

Abb.4.8: Anhinga anhinga – Schlangenhals‐ vogel, snake bird (Fotot: D. Otto, 09/2011)

   

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LANDESINNERE & EVERGLADES     Tab.4.4: beobachtete Vogelarten in den Everglades Art (lat.) Art (engl. & dt.) Anhinga Anhinga anhinga (Schlangenhalsvoge) Great Egret Ardea alba (Silberreiher) Great Blue Heron Ardea herodeas (Kanadareiher) Cattle Egret Bubulcus ibis (Kuhreiher) Tricolored Heron Egretta tricolor (Dreifarbenreiher) American White Ibis Eudocimus albus (Schneesichler) Common Moorhen Gallinula chloropus (Teichralle) Belted Kingfisher Megaceryle alcyon (Gürtlefischer) Wood Stork Mycteria americana (Holzstorch) Double‐crested Phalacrocorax auritus cormorant (Ohrenscharbe)

Carolinaspecht bzw. Red‐bellied Woodpecker (Melanerpes carolinus, Abb.4.9) gesichtet. Vereinzelt wurden auch kleinere Singvögel vermutet, die jedoch aufgrund ihrer Schnelligkeit und geringen Größe nicht zu bestimmen waren. Von den Schreitvögeln (Ord. Ciconiiformes) waren vor allem Ibisse (Subfam. Threskiornithinae z.B. der Schneesichler Eudocimus albus), sowohl Subadulte als auch Adulte, zu sehen. Diese Vögel können neben offenen Wasserflächen und deren Randgebieten (Strände, Uferzonen) auch auf offenen Landflächen und in

Cypress Swamps (Zypressen‐Sumpf) Die Zypressen‐Sümpfe sind nicht durch eine offene Wasserfläche geprägt, wie der Rest der Everglades, sondern durch relativ dichten Zypressen‐Wald. Hier sind durch die Dichte der Bodenvegetation tendenziell weniger Schreitvogelarten zu vermuten und zusätzlich zu diesen auch Waldbewohner, die ihren Lebensraum in dem Geäst der Bäume haben, wie z.B. Spechte (Fam. Picidae) oder kleinere Singvögel. Innerhalb der Brutzeit nutzen viele Vögel der Everglades (z.B. Reiher, Ibisse) v.a. die Randbereiche der swamps zum Nisten. Quellen zu Folge treten im cypresss swamp 73 Brutvogelarten und etwa 20 weitere Arten, die im Gebiet nicht brüten, sondern nur als Nahrungsgäste oder Durchzügler vorkommen, auf. Die häufigsten Arten sollten Haldenwald‐ sänger (Helmitheros vermivorum, Syn.: Helmitheros vermivorus) und Braunkopf‐ Kuhstärling (Molothrus ater) sein (wikipedia 2011).

Abb.4.9: Melanerpes carolinus ‐ Red‐bellied Woodpecker (Foto: D. Otto, 09/2011)

waldähnlichen Habitaten vorkommen. Eine Gruppe Schneesichler (Eudocimus albus) ließ sich in den Bäumen des Zypressen‐Sumpfes der „Big Cypress Seminole Indian Reservation“, die sie zur Brutzeit auch zum Nisten nutzen, entdecken. Sicherlich hat auch die Nähe großer angrenzender Wasserflächen Einfluss auf das Auftreten im Sumpf‐Wald. Auf einer Lichtung im Swamp, gebildet durch eine kleinere offene Wasserfläche, konnte auch ein Anhinga bzw. Schlangenhalsvogel (Anhinga anhinga), als weiteren Vertreter der an den Lebnsraum Wasser gebundenen und angepassten

Von diesen beiden Arten konnten keine Individuen beobachte werden, allerdings wurden zahlreiche Individuen des  

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LANDESINNERE & EVERGLADES     Vogelarten, beobachtet werden.

beobachtet werden. Besonders in den urbanen Gebieten sieht man einige invasive Arten, die wahrscheinlich als Kulturfolger hierher kamen, wie bspw. der Spitzschwanzsittich (Acridotheres tristis), die Türkentaube (Streptopelia decaocto) und der Europäische Star (Sturnus vulgaris). Ebenfalls häufig anzutreffen war der Bootschwanzgrackel (Quiscalus major, Abb.4.10), ein Vogel der an der südöstlichen Küste der USA verbreitet ist, aber in Süd‐Florida, wahrscheinlich aufgrund der Nähe beider Küsten zueinander, auch im Inland vorkommt. Er ließ sich häufig dort beobachten, wo er auch mit Menschen zusammentrifft, da er sich oft von Müll, Hinterlassenschaften der Menschen und deren Essensresten ernährt.

Tab.4.5: Beobachtete Vogelarten in den Zypressen‐Sümpfen des Inlands Art (lat.)



Art (engl. & dt.) Anhinga Anhinga anhinga (Schlangenhalsvogel) Tufted Titmouse Baeolophus bicolor (Indianermeise) Red‐shouldered Hawk Buteo lineatus (Rotschulterbussard) American White Ibis Eudocimus albus (Schneesichler) Red‐bellied Melanerpes carolinus Woodpecker (Carolinaspecht) Carolina Wren Thryothorus ludovicianus (Carolinazaunkönig) Barred Owl Strix varia (Streifenkauz)

Im September, der Zeit der Exkursion, ist die Brutzeit vieler Vogelarten bereits vorbei und die Beobachtungszeit in den Zypressen‐Sümpfen lag häufig gegen Mittag bzw. frühen Nachmittag. Hier ist die Aktivität von Vögeln allgemein recht gering. Sie sind in den frühen Morgenstunden und späten Tagestunden wesentlich aktiver, so dass die Anzahl beobachteter Vögel und auch Arten recht gering blieb. Die dichte Vegetation verhinderte größtenteils die Beobachtung der Vögel auf größere Entfernungen.

Tab.4.6: Beobachtete Vogelarten in den urbanen Gebieten des Inlands Art (lat.) Art (engl. &dt.) Greylag Goose Anser anser (Graugans) Blue‐crowned Aratinga acuticaudata Parakeet (Spitzschwanzsittich) Great Egret Ardea alba (Silberreiher) Muscovy Duck Cairina moschata (Moschusente) Turkey Vulture Cathartes aura (Truthahngeier) Rock/Domestic Pigeon Columba livia (Felsen‐/Haustaube) Black Vulture Coragyps atratus (Rabengeier) Northern Mockingbird Mimus polyglottos (Spottdrossel) House Sparrow Passer domesticus (Haussperling) Boat‐tailed Grackle Quiscalus major (Bootschwanzgrackel) Eurasian Collared Streptopelia decaocto Dove (Türkentaube) Ringed Turtle Dove Streptopelia risoria (Lachtaube) European Starling Sturnus vulgaris (Star)

Urbane Gebiete Auch innerhalb der Städte sind einige Vogelarten zu erwarten z.B. typische Kulturfolger, wie Haustauben (domestizierte Form der Felsentaube Columba livia). Durch die Nähe der Städte zu den Everglades, auf deren trockengelegten Boden die Städte teilweise erbaut wurden, ist es möglich auch Reiher, wie den Silberreiher (Ardea alba), zu sehen, der sich teilweise an menschliche Anwesenheit und Besiedlungen gewöhnt bzw. angepasst hat. Tatsächlich konnten Tauben, wie Columba livia, und ebenso der kosmopolitische Haussperling (Passer domesticus)  

In der Nähe von Straßen außerhalb von Ortschaften, bspw. der Aligator Alley, konnten häufig die zwei verbreiteten 22

LANDESINNERE & EVERGLADES     direkt in Ausläufern der Everglades liegen, konnten auch an den Lebensraum Wasser angepasste Vögel, wie der Silberreiher (Ardea alba) oder die Moschusente (Cairina moschata), ebenfalls eine invasive Art, außerhalb der Everglades gesehen werden. Da ihnen teils auch kleine Gewässer ausreichen, kann man sie in Städten auch an kleinen Teichen oder parkähnlichen Anlagen finden.

Geierarten Cathartes aura (Truthahngeier) und Coragyps atratus (Rabengeier, Abb.4.11) beobachtet werden. Sie halten sich oft in Straßennähe auf, da sie sich unteranderem von dem Aas überfahrener Tiere ernähren. Aufgrund dessen, dass die städtischen Gebiete US‐amerikanischer Städte recht weitläufig und eher dünn besiedelt sind, sowie oft in der Nähe von Gewässern oder

Abb.4.11: Coragyps atratus – Rabengeier, Black Vulture (Foto: D, Otto, 09/2011)

Abb.4.10: Quiscalus major ‐ Boat‐tailed Grackel (Foto: S. Frommeyer, 09/2011)

b) Reptilien

Eine der größten in Florida einheimischen Gruppen bildet vor allem die Familie der Skinke mit zahlreichen Arten, zu denen auch der gesehene Common Five‐lined Skink zählt. Das größte Reptil und Symboltier Floridas ist der Mississippi‐ Aligator, der sowohl in offenen Gewässerflächen, als auch in den dichteren Cypress‐Swamps zu finden ist.

Karten Swinnes

Die Herpetofauna Floridas ist so multikulturell, wie ihre menschlichen Bewohner. Der liberale Handel und Verkehr mit benachbarten Karibikstaaten, illegale Aussetzungen und das Klima Floridas erlauben es neuen Exoten, sich hier dauerhaft anzusiedeln. Etwa 56 invasive Arten haben sich bereits stabil etabliert.

Dass wir den sechs heimischen Giftschlangen nicht begegnet sind, wird die Wenigsten betrübt haben. Aus sicherer Entfernung im Zoo haben wir immerhin Agkistrodon piscivorus conanti (Florida Cottonmouth), Crotalus adamanteus (Eastern Diamondback Rattlesnake), Agkistrodon contortrix (Southern Copperhead) und die ungiftige Lampropeltis getulus brooksi (Common Kingsnake) gesehen.

Einige Arten der Gruppe der Amphibien und Reptilien haben wir relativ häufig gesehen, den Großteil nicht. Selbst in den Reservaten kann man diese scheuen Räuber nur sehr selten zu Gesicht bekommen. Zum einen weil wir uns ausschließlich und korrekt auf den geführten Routen bewegt haben, zum anderen, weil wir aufgrund des straffen Programms relativ selten ausreichend Zeit hatten, nach den Tieren zu suchen. Die vergleichsweise wenigen Sichtungen erscheinen in diesem Kontext normal.  

Insgesamt werden 56 Schlangenarten für Florida gelistet. Typische Vertreter sind beispielsweise der „Black Racer“ (Coluber constrictor), Boas oder Pythons. Dabei 23

LANDESINNERE & EVERGLADES     gelten die Pythons bereits als Plage und sind sogar zur Jagd freigegeben. Durch die eher versteckte Lebensweise ist es dennoch schwer, Schlangen zu beobachten, zumal wir die typischen Habitate der Schlangen, wie z.B. Sümpfe nicht direkt oder nur auf „Stegen“ betreten konnten.

zugeordnet werden können, finden sich, teilweise in Unterartniveau in den jeweiligen Listen der einzelnen Gebiete wieder. Das schließt das Vorhandensein anderer Arten nicht aus und ist ebenso kein Garant für ein sicheres Vorkommen, da Floridas Herpetofauna relativ instabil und wandelbar zu sein scheint.

Da eine genaue Zuordnung von Arten zu den drei regional verschiedenen Gebieten Everglades, Küstengebiete und Florida Keys nur schwer möglich ist, gibt es im Anhang eine Gesamtartenliste aller in Florida vorkommenden Amphibien und Reptilien, einheimische und nicht einheimische.

Das Vorhandensein einer Art hängt zudem mehr von den Mikrohabitateigenschaften (im einstelligen m2 Bereich), weniger von den Unterschieden zwischen den Regionen (Everglades, Mangroven, Keys) ab. Zum einen gibt es unter den Arten einige Kosmopoliten, zum anderen gibt es gerade unter den einheimischen Arten solche mit einem hohen Habitatanspruch.

Die Arten, die den Gebieten genau

Anura – Froschlurche

Frosches klingt wie das Grunzen eines Schweins, daher der Name „pig frog“.

Erwartungen:

Hyla cinerea ‐ Green Treefrog:

Tab.4.7: Erwartete Anuren‐Arten in den Everglades Art (lat.) Art (engl.) Acris gryllus Florida Cricket Frog Anaxyrus quercicus Oak Toad Anaxyrus terrestris Southern Toad Eleuthrodactylus Greenhouse Frog planirostris (nicht einheimisch) Gastrophryne Eastern Narrow‐ carolinensis mouth Toad Hyla cinerea Green Treefrog Hyla squirella Squirrel Treefrog Osteopilus Cuban Treefrog (nicht septentrionalis einheimisch) Pseudacris nigrata Florida Chorus Frog Pseudacris ocularis Little Grass Frog Lithobates grylio Pig Frog Lithobates Southern Leopard sphenocephala Frog Scaphiophus Eastern Spadefoot holbrookii Toad

Abb.4.12: Hyla cinerea ‐ Green Treefrog. Foto: Daniel O. (15.09.)

Sichtungen: Die meisten Anuren verstecken sich während des Tages in der Vegetation und sind schwer zu finden. Einige Vertreter kann man durch ihren Ruf identifizieren. Lithobates grylio ‐ Pig Frog: Der Ruf des  

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LANDESINNERE & EVERGLADES     Anaxyrus terrestris ‐ Southern Toad:



Abb.4.13: Anaxyrus terrestris ‐ Southern Toad, Foto: Karsten S. (15.09.)



Crocodylia – Krokodile

Sichtungen: Alligator mississippiensis Alligator

Erwartungen: Tab.4.9: Erwartete Crocodylia‐Arten in den Everglades Art (lat.) Art (engl.) Alligator American Alligator mississippiensis Spectacled Caiman (nicht Caiman crocodiles einheimisch) Crocodylus acutus American Crocodile

Sichtungen: Pseudemys nelsoni – Florida Redbelly Turtle: Die Florida‐Rotbauch‐Schmuck‐ schildkröte, kommt von der Grenze zu Georgia bis zu den Everglades vor. Bewohnt langsam fließende Gewässer, stehenden Sümpfe und Feuchtgebiete. Häufigste Art in den Kanälen Floridas. Die 12 bis 30 Eier werden gelegentlich in Alligatornester gelegt.

Erwartungen: Tab.4.8: Erwartete Testudines‐Arten in den Everglades Art (lat.) Art (engl.) Chelydra serpentine Florida Snapping Turtle Pseudemys nelsoni Floirda Redbelly Turtle



 

American



Testudines – (Land‐)Schildkröten

 





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LANDESINNERE & EVERGLADES     Squamata – Schuppenkriechtiere (Lacertilia und Serpentes) Erwartungen: Tab.4.10: Erwartete Squamata‐Arten in den Everglades Art (lat.) Art (engl.) Agkistrodon piscivorous Florida Cottonmouth Anolis caroliniensis Green Anole Anolis equestris Knight Anole (nicht einheimisch) Anolis sagrei Brown Anole (nicht einheimisch) Cemophora coccinea Florida Scarlet Snake Coluber constrictor Eastern Racer Constrictor constrictor Boa Constrictor (nicht einheimisch) Crotalus adamanteus Eastern Diamondback Rattlesnake Diadophis punctatus Southern Ringneck Snake Drymarchon corais Eastern Indigo Elaphae guttata Corn Snake Elaphae obsoleta quadrivitatta Yellow Rat Snake Elaphae obsoleta rossalleni Everglades Rat Snake Eumeces inexpectatus Southeastern Five‐lined Skink Farancia abacura Eastern Mud Snake Gekko gecko Tokay Gecko (nicht einheimisch) Hemidactylus garnotii Indopacific Gecko (nicht einheimisch) Hemidactylus mabouia Tropical House Gecko (nicht einheimisch) Heterodon platyrhinos Eastern Hognose snake (nicht einheimisch) Iguana iguana Common Iguana (nicht einheimisch) Lempropeltis getulus Florida Kingsnake Lempropeltis triangulum Scarlet Kingsnake Masticophis flagellum Eastern Coachwhip Micrurus fulvius Eastern Coral Snake Nerodia clarkia Mangrove Salt Marsh Snake Nerodia fasciata Florida Water Snake Nerodia floridana Florida Green Water Snake Nerodia taxispilota Brown Water Snake Opheodrys aestivus Rough Green Snake Ophisaurus compressus Island Glass Lizard Ophisaurus ventralis Eastern Glass Lizard Python molurus bivittatus Burmese Python (nicht einheimisch) Ramphotyphlops braminus Brahminy Blind Snake (nicht einheimisch) Regina alleni Striped Crayfish Snake Scincella lateralis Ground Skink Seminatrix pygaea South Florida Swamp Snake Sistrurus miliarius Dusky Pygmy Rattlesnake Sphaerodactylus notatus Florida Geef Gecko Storeia dekayi Florida Brown Snake Thamnophis sauritus Peninsula Ribbon Snake Thamnophis sirtalis Eastern Garter Snake

vollständig sequenziertem Genom.

Sichtungen: Anolis caroliniensis ‐ Green Anole: Einzige einheimische Anolis‐Art in Südflorida, Färbung zwischen braun und grün. Ausgeprägter Sexualdimorphismus, männliche Individuen zeigen bei Territorialverhalten und Komment‐ kämpfen ihren roten Kehllappen. Modellorganismus, erstes Reptil mit  

Anolis cybotes ‐ Large‐headed Anole (n.e. ‐ nicht einheimisch) Anolis distichus ‐ Bark Anole (n.e.) Anolis sagrei ‐ Brown Anole (n.e.): Der „Cuban Brown“ stammt ursprünglich aus der Karibik und gilt als die erste 26

LANDESINNERE & EVERGLADES     Swimmingpools. Leiocephalus carinatus ‐ Northern Curly‐ tailed Lizard (n.e.): Rollschwanzleguan, ursprünglich aus Kuba, den Cayman Inseln und den Bahamas.

Abb.4.14: Anolis caroliniensis ‐ Green Anole. Foto: Karsten S. (17.09.)

Abb.4.16: Eumeces inexpectatus ‐ Southeastern Five‐lined Skink. Foto: Michael M. (17.09.)

eingeschleppte Eidechse, wahrscheinlich durch Frachtschiffe vor über 150 Jahren. An vielen Stellen vertreibt er die einheimische Anolis‐Art. Basiliscus vittatus ‐ Brown Basilisk (n.e.): obwohl dieser Exot für dieses Gebiet nicht erwartet wird bzw. noch nicht gelistet ist, konnten wir diese Art aufnehmen.

Abb.4.17: Iguana iguana ‐ Common Iguana. Foto: Daniel O. (13.09.)



Abb.1.15: Basiliscus vittatus ‐ Brown Basilisk. Foto: Michael M. (13.09.)



Eumeces inexpectatus ‐ Southeastern Five‐ lined Skink: Häufige Art, Jungtiere gut am blauen Schwanzende zu erkennen.



Iguana iguana ‐ Common Iguana (n.e.): Stammt aus Mittelamerika und dem nördlichen Südamerika, in Gärten und Natur des Großraums Miami mittlerweile regelmäßig. Bewohnt Tieflandwälder in der Nähe größerer Gewässer oder  

Abb.4.18: Leiocephalus carinatus ‐ Northern Curly‐tailed Lizard. Foto: Michael M. (12.09.)

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KÜSTENGEBIETE & MANGROVEN

KÜSTENGEBIETE & MANGROVEN

 

 

Ozeans von der artenärmeren westlichen Mangrove (Karibik, Westküste Amerikas und Afrikas) unterscheiden. Ökologisch können Mangroven in Flussmündungs‐, Küsten‐ und Riffmangroven unterschieden werden. Erstere stehen unter dem Einfluss des salzigen Meerwassers, als auch des süßen Flusswassers und befinden sich in beispielsweise in Ästuarien und Deltas. Die vor starkem Wellenschlag geschützten Küstenmangroven sind insbesondere auch für Florida von Bedeutung und sind in Buchten, Lagunen oder hinter vorgelagerten Korallenriffen, Sandbänken und Landzungen anzutreffen. Riffmangroven siedeln sich auf den auftauchenden Korallenriffen an und sind von eher geringer Bedeutung.

5. Einleitung Stefanie Hahne

Neben den muschel‐ und schneckenreichen Stränden sind die Küstengebiete Floridas hauptsächlich durch das Ökosystem der Mangroven gekennzeichnet. Als Mangrove werden immergrüne Gehölzformationen aus unterschiedlichen Pflanzenfamilien und ‐ gattungen bezeichnet, die an der Meeresküste im Gezeitenbereich der Tropen und teilweise Subtropen wachsen. Es handelt sich dabei um mehrjährige Gehölze und obligate Halophyten. Eine deutliche Zonierung vom flachen zum tieferen Küstenwasser und in Abhängigkeit von den Salzgehalten ist zu beobachten. Durch ihre Standortge‐ bundenheit an brackiges, warmes und seichtes Wasser sind Mangrovenwälder extrem sensible Ökosysteme. Weltweit lassen sich die artenreichere östliche Mangrove an den Küsten des Indischen sowie den Westküsten des Pazifischen  

Mangroven bedecken weltweit eine Fläche von ca. 15,7 Millionen ha, das entspricht der Hälfte der Fläche Deutschlands. In den vergangenen Jahrzehnten wurde allerdings etwa 50 Prozent der Mangrovenwälder weltweit zerstört. Eine große Rolle spielte dabei insbesondere die 29

KÜSTENGEBIETE & MANGROVEN     Funktion erfüllen die Mangroven auch für eine große Zahl von Vögeln, die die Küstenwälder als dauernden Lebensraum oder als Durchzugsgebiet nutzten. Durch das Wurzelgeflecht entsteht eine Vielzahl von Habitaten. Krebse, Muscheln, Algen, Seepocken und Schnecken siedeln auf den Wurzeln. Zudem leben viele teilweise stark gefährdete Säugetiere, Reptilien und Amphibien in diesem Lebensraum. In den Mangroven Floridas sind beispielsweise Kormorane, Reiher, Fregattvögel und Ibisse wie der Rosafarbene Löffler anzutreffen. Zur Paarungs‐ und Laichzeit finden sich Atlantischen Schwertschwänze ein und Jungtiere des Großen Barrakudas suchen Schutz im Wurzelgeflecht.

Anlage von Garnelen‐ und Krabbenfarmen, sowie Rodungen, Baulandgewinnung durch Trockenlegung und invasive Arten. Auch der globale Klimawandel könnte aufgrund des Meeresspiegelanstiegs zu eine Artenabnahme und –verschiebung in Richtung Inland führen. Als Pioniervegetation sind sie besonders für den Küstenschutz von Bedeutung. In den stelzartigen und undurchdringlichen Wurzelsystemen verfängt sich bei auf‐ und ablaufenden Gezeiten der Schlick und es entsteht neues Land. Sie führen somit zur Ausbreitung der Küsten. Mangroven verhindern als natürlicher Schutzgürtel die Erosionen an den Küstenregionen und verringern somit die katastrophalen Auswirkungen von Flutwellen und Tsunamis. Außerdem schützen sie Korallenriffe vor Versandung und Überdüngung. Mangroven bieten zudem einer Vielzahl von Arten Lebensraum und Nahrung und zählen somit neben dem Tropischen Regenwald und den Korallenriffen zu den produktivsten und artenreichsten Ökosystemen weltweit. Viele ökologisch und ökonomisch bedeutende Fischarten nutzen die Mangroven als „Kinderstube“ oder zeitweiligen Lebensraum. Eine ähnliche

Obwohl Mangroven nur 0,7 Prozent der tropischen Wälder ausmachen, zählen sie zu den kohlenstoffreichsten Wäldern in den Tropen. Durchschnittlich enthalten sie 1,023 Tonnen Kohlenstoff pro Hektar. Ihre Zerstörung aber verursacht zehn Prozent der globalen Kohlendioxid‐Emission durch Entwaldung. Mittlerweile wächst das Bewusstsein für die Bedeutung dieses einzigartigen Ökosystems. Wiederaufforstungsversuche wurden realisiert.

nicht gesichtet.

6. Ökosystem Mangroven

An den Küstengebieten Floridas wären die heimischen Mangrovenarten Rote Mangrove (Rhizophora mangle L.), Schwarze Mangrove (Avicennia germanans L.) und die Weiße Mangrove (Laguncularia racemosa (L.) C.F. Gaertn.) zu erwarten gewesen. Sie werden auch als „die drei Schwestern“ bezeichnet (Greenberg 2000), gehören aber zu unterschiedlichen Pflanzenfamilien und sind nicht miteinander verwandt (FAO 2005, Tomlinson 1986)). Sie sind in Abhängigkeit vom Wasserstand und

Stefanie Hahne

Mangroven sind Arten der Tropen und kommen nur in Ausnahmefällen in den Subtropen vor. Aufgrund der warmen Meereströmungen entlang von dicht besiedelten Gebieten und Inselketten können sie allerdings auch im subtropischen Teil Floridas auftreten (Tomlinson 1986). Da Mangroven nur an der Meeresküste im Gezeitenbereich wachsen können, sind sie im Landesinneren/ Everglades nicht zu erwarten gewesen und wurden dort auch  

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KÜSTENGEBIETE & MANGROVEN     Kanadareiher (Ardea herodias L.) nutzen diese als Refugium und Brutstätte.

Salzgehalt unterschiedlich verbreitet (Zonierung). Die Rote Mangrove kommt hauptsächlich im tieferen Küstenwasser in den Buchten vor, während die weniger salztolerante Schwarze Mangrove eher direkt an den Küsten zu finden ist. Weiße Mangroven wachsen im Allgemeinen oberhalb der Flutlinie und somit weiter im Landesinneren (Williams 2008). Außerdem ist die Knopfmangrove (Conocarpus erectus L.) in Südflorida aufgrund ihrer hohen Salztoleranz auf den salzigen und mergeligen Böden verbreitet. Mit Mangroven assoziiert sind viele Vogelarten wie beispielsweise der Rosafarbene Löffler (Platalea ajaja L.), zudem nutzen marine Arten die Mangroven als „Kinderstube“ und Refugium.

Abb.6.2: Angespülte Samen der Roten Mangrove (Rhizophora mangle L.) am Strand von Fort Lauderdale (Quelle: 27.9.2011, Stefanie Hahne).

Eine Besonderheit bei Mangroven ist die Viviparie, d.h. die Früchte sind schon voll entwickelt bevor sie ins Wasser fallen. Sie keimen noch auf der Mutterpflanze, dabei durchstößt der Sproß die Fruchtwand (Elster 2001). Die Samen treiben mit der Strömung und können sofort keimen, wenn sie sich in festem Substrat verankert haben (Abb.6.2). Die länglichen Samen der Roten Mangroven sind uns auch oft angespült an den Stränden begegnet (Abb.6.3).

Von den zu erwartenden Mangrovenarten haben wir die Rote und die Schwarze Mangrove (Rhizophora mangle L. bzw. Avicennia germanans L.) während unserer Großexkursion gesichtet. Während unserer Bootstour durch die Tarpon Bay auf Sanibel Island am 18. September 2011 begegneten wir vor allem der Roten Mangrove. Sie wächst aufgrund ihrer extrem hohen Salztoleranz im tieferen Küstenwasser der Buchten und ist die wohl häufigste Mangrove weltweit. Während der Flut schauten nur die riesigen Baumkronen aus dem Wasser (Abb.6.1). Viele Vögel wie der Braune Pelikan (Pelecanus occidentalis L.) oder der

Abb.6.3: Keimende Rote Mangroven (Rhizophora mangle L.), (Quelle: 18. 09.2011, Franziska Vogelsang).

Abb.6.1: Rote Mangroven (Rhizophora mangle L.) in der Tarpon Bay, (Quelle: 18.9.2011, Franziska Vogelsang).

 

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KÜSTENGEBIETE & MANGROVEN     Bay Bean (Canavalia rosea) (Hammer 2002).

7. Flora

Die Diversität solcher Strände ist auf dem losen Sand verschwindend gering, da sich hier keine Pflanzen ansiedeln können. Desto mehr sich der Sand befestigt, also man sich vom Meer entfernt, wird die Pflanzengesellschaft immer diverser und unter die ersten Gräser mischen sich Kräuter und dann auch Sträucher.

7.1 Stauden, Kräuter & Gräser

Julia Kästner

Zu den Küstenregionen, die auch noch zu den Everglades gehören, zählen zum einen die ‚Salt Marshes‘ und die Sanddünen. Daneben findet man auch häufig Mangroven. „Salt Marshes“ heißt übersetzt Salzwiesen und man findet diese vorwiegend auf Mergelböden in den Küstengebieten, welche periodisch von Brack‐ oder Salzwasser überschwemmt werden. Aufgrund dieser Tatsache müssen die dort vorkommenden Pflanzen Salz‐tolerant sein, um auf dem Boden wachsen zu können. Wahrscheinlich deshalb ist hier die Diversität geringer als in anderen Pflanzen‐Communities. Einige Arten, die man finden kann, sind Black Rush (Juncus roemerianus), Saltwart (Batis maritima), Sweetscent (Pulchea odorata), Glasswort (Salicornia perennis) und Sea Blite (Suadea linearis) (Hammer 2002).

Die Mangroven, die man entlang der schlammigen und felsigen Küstenlinie Floridas findet, dominieren den Rand der Florida Bay, Biscayne Bay und dem Golf von Mexiko im Süden Floridas. Diese Wälder bestehen aus nur vier verschiedenen Mangrovenarten. Daneben kann man aber auch Mangrove Rubber Vine (Rhabdadenia biflora), sowie einige Orchideen‐ und Bromelienarten sehen (Hammer 2002). Durch den dichten Bewuchs und den sumpfigen Untergrund können sich nur wenig Pflanzen im Unterholz etablieren. Meist findet man

Weitere Bereiche der Küste sind durch Sanddünen‐Gesellschaften gekennzeich‐ net. Dünen‐Pflanzen müssen sehr robust sein, da der Boden häufig trocken, sandig, salzig ist und zum Teil bei Flut oder Sturm die Dünen mit Salzwasser überflutet werden. Natürliche Strände in der Everglades Region findet man bei Cape Sable und auf dem Highland Beach im Everglades Nationalpark‐ diese sind allerdings nur mit dem Boot erreichbar. Dünenpflanzen helfen der Stabilisierung des Sandes und einige wichtige Vertreter der Pflanzengesellschaft, die man dort finden kann sind Burrowing Four‐O’Clock (Okenia hypogaea), Sea Oats (Uniola paniculata, Abb.7.1), Inkberry (Scaevola plumieri), Railroad Vine (Ipomea pes‐captrae) und  

Abb.7.1: Sea Oats (Uniola paniculata); Quelle: Franziska Vogelsang (Datum: 16.09.2011)

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KÜSTENGEBIETE & MANGROVEN     befestigt war, dass sich die typische Vegetation des Landinneren ansiedeln konnte und die Sträucher immer größer wurden. Entlang der Strände wurden auch oftmals Palmen angepflanzt.

dort nur Jungpflanzen der Mangroven‐ bäume. Leider konnten wir nicht viele Pflanzen an den Küsten des Festlandes entdecken, da diese Gebiete meist künstlich und sehr beeinflusst vom Menschen sind. Wie oben bereits beschrieben gibt es nur noch sehr wenig naturbelassene Strände, welche oft nur mit dem Boot erreichbar sind. Die Strände, die wir gesehen haben waren zum Meer hin karg, denn im losen Sand konnten sich keine Pflanzen ansiedeln. Umso weiter man sich vom Meer entfernte, desto stärker wurde der Bewuchs. Auf den Dünen siedelten sich die ersten Gräser an. Eine Art, die wir mehrfach beobachten konnten ist Uniola paniculata, bekannt auch als Sea Oats. Noch weiter vom Meer entfernt wurde der Grasbewuchs immer dichter und unter die Gräser mischten sich die ersten Kräuter, wie der Railroad Vine (Ipomea pes‐caprae) und Sträucher (z.Bsp. Inkberry (Scaevola plumieri)) ‐ bis der Sand im Boden so stark

Bei den Mangrovenwäldern hatten wir wiederum ein anderes Problem der Sichtung, da wir entweder mit dem Boot oder vom Wasser her die Mangroven anschauten. In den ‚Seagrass Beds‘ der Mangroven konnten wir einige Seegräser beim Schnorcheln wie Shoalgrass (Halodule wrightii), Manateegrass (Syringodium filiforme) und Turtlegrass (Thalassia testudinum) entdecken. Direkt haben wir keine Mangrovenwälder betreten können, da die Wurzeln der dort vorkommenden Bäume sehr dicht sind und meist vom Wasser umgeben, somit war es uns nicht möglich Bromelien oder sogar Orchideen zu entdecken. Im Unterholz waren nur junge Pflanzen der Mangrovenbäume zu sehen.

7.2 Gehölze

Claudia Sadewasser

In sandigen Küstenzonen mit vorherrschend subtropischem Klima könnten Palmen wie z.B. die Palmetto‐ Palme (Sabal palmetto, Arecaceae) oder andere Arten besonders verbreitet sein. Auch Kiefern oder Pinien auf erhöhten sandigen Untergründen der Dünen sollten zur Vegetation der Bäume gehören. Wegen der hohen Wasserdurchlässigkeit von Sand könnten diese Standorte durchaus trocken sein. Salzverträglichkeit ist hier von Vorteil wie z.B. bei Sea Oat (Uniola paniculata) Die flachen Küstengebiete (Abb.7.2) beheimaten in Wassernähe meist salztolerante, niedrigwachsende Gräser und Büsche, die durch Gezeiten und strenge Winde in diese Form gezwungen  

Abb.7.2: Küstengebiet bei Naples (15.9.11, Claudia Sadewasser)

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KÜSTENGEBIETE & MANGROVEN     Entlang der besuchten Küstenabschnitte gab es selten Pinien oder Kiefern zu sehen. Ausgedehnte Nadelwälder gibt es in bestimmten Gebieten nordöstlich von Naples („Corkscrew Swamp Sanctuary and Blair Audubon Center” Schutzgebiet), auf kalkhaltigem Untergrund. An ursprünglichen Gehölzarten konnten nur einige ausgemacht werden (Tab.7.1).

werden. Die Gezeiten und Winde formen Dünen, auf denen sich vermehrt Gräser (Uniola paniculata, Sea Oat) und andere krautige Pflanzen mit speziellem Wurzelsystem ansiedeln. Sie verfestigen und halten den Untergrund, woraufhin sich kleinere Sägepalmen (Serenoa repens, Arecaceae) und Büsche behaupten können. Je weiter die Dünen ins Landesinnere wachsen, ändert sich die Größe der darauf lebenden Bäume und Palmen, wie die Palmetto‐Palme (Sabal palmetto, Arecaceae), Seetraube (Coccoloba uvifera, Polygonaceae), Virginia‐Eiche (Quercus virginiana, Fagaceae) die salztolerant ist. Hauptsächlich kamen angepflanzte Palmen in Parks und Promenaden zum Vorschein.

Die Urbanisierung und ihre Folgen, insbesondere Rodung, vernichtete einen Großteil der einheimischen Wald‐ und Küstenbeständen an Bäumen, welche durch Neuanpflanzungen, zum großen Teil mit künstlich eingeführten Neophyten (Tab.7.1), und Aufforstung verdrängt werden.

Tab.7.1: Artenliste Küstengebiet aufgenommen in Naples Art (engl.)

Art (lat.)

Familie

Herkunft

Indian Rubber Vine christmas palm coconut palm royal palm tufted fishtail palm spindle palm saw palmetto sprengeri signature tree bald cypress pink powder puff Madre de Cacoa Avocado cannonball tree kapok wild cotton cigar box cedar pharaoh fig tree Council tree italian fig west african rubber tree screw pine Pandanus sea grape wild coffee firebush

Cryptostegia grandiflora Adonidia merrillii Cocos nucifera Roystonea regia Caryota mitis Hyophorbe verschaffeltii Serenoa repens Asparagus densiflorus Clusia rosea Taxodium distichum Calliandra haematocephala Gliricidia sepium Persea americana Couroupita guianensis Ceiba pentandra Gossypium hirsutum Cedrela odorata Ficus sycomorus Ficus altissima Ficus carica Ficus vogelii Pandanus sp. Pandanus sp. Coccoloba uvifera Psychotria nervosa Hamelia patens

Apocynaceae Arecaceae Arecaceae Arecaceae Arecaceae Arecaceae Arecaceae Asparagaceae Clusiaceae Cupressaceae Fabaceae Fabaceae Lauraceae Lecythidaceae Malvaceae Malvaceae Meliaceae Moraceae Moraceae Moraceae Moraceae Pandanaceae Pandanaceae Polygonaceae Rubiaceae Rubiaceae

Madagaskar/Afrika Philippinen tropisch Karibik Arabien Madagaskar einheimisch Südafrika Madagaskar tropisches Amerika Mittelamerika Brasilien tropisch Indien Guyana tropisch einheimisch West Indien/Südamerika Afrika Afrika Indien bis Malaysia Mediterran tropisch tropisches Amerika einheimisch einheimisch

 

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KÜSTENGEBIETE & MANGROVEN    

8. Fauna

b) Heuschrecken (Saltatoria) Simone Frommeyer

8.1 Terrestrische Invertebrata

Die Küstengebiete Südfloridas sind vor allem durch zwei Habitattypen geprägt: Mangrovenwälder und Strand. Beide eignen sich nur sehr geringfügig wenig als Habitat für Heuschrecken. Strände bieten kaum Nahrung für Heuschrecken und Mangroven wachsen im Wasser und sind somit für die Tiere nicht zu erreichen. Hier sollten keine Heuschrecken zu finden sein. Diese Erwartungen konnten wir auf der Exkursion bestätigen. oben beschriebenen Erwartungen wurden bestätigt, es konnten weder in den Mangrovengebieten noch an den Stränden Heuschrecken beobachtet werden.

a) Coleoptera Franziska Vogelsang

Hier war eine hohe Anzahl von Käferarten zu erwarten. Allerdings konnte kein einziges Individuum gefunden werden. Wie bereits weiter oben (siehe Kapitel Landesinnere/Everglades – Coleoptera) erwähnt, war eine gezielte Suche nicht möglich. Aber es liegt die Vermutung nahe, dass vor allem kleinere Arten zwischen den Wurzeln der Mangroven leben. Arten, die eventuell direkt im Sand bzw. der Küstenvegetation leben, halten sich am Tag vermutlich an Plätzen auf, an denen sie vor der Hitze geschützt sind.

junge und auch adulte Braunpelikane (Pelecanus occidentalis) beobachtet werden. Dabei lassen sich selbst im Flug, die dunkelbraun gefärbten jungen Tiere mit hellen Bäuchen, von den vollständig dunklen Adulten mit ihren weißen Gesichtsmasken unterscheiden.

8.2 Terrestrische Vertebrata a) Aves (Vögel)

Elisabeth Fial & Simone Frommeyer

An den Küsten Floridas sind zahlreiche Vogelarten zu erwarten. Hier bilden neben den Strandhabitaten, die Mangroven ein besonders weitläufiges Habitat. Viele Arten, die durch ihre bevorzugte Nahrung an das Meer gebunden sind, sind in Küstennähe zu erwarten.

Tab.8.1: beobachtete Vogelarten an den Küsten Art (lat.) Art (engl. & dt.) Ruddy Turnstone Arenaria interpes (Steinwälzer) Sanderling Calidris alba (Sanderling) Laughing Gull Leucophaeus atricilla (Atztekenmöwe) Brown Pelican Pelecanus occidentalis (Braunpelikan) Sandwich Tern Sterna sandwicensis (Brandseeschwalbe) Willet Tringa semipalmata (Nordamerikanischer Schlammtreter)

Strandhabitat Die Küstengebiete zeichnen sich, abgesehen von den Mangroven, vor allem durch weitläufige Strände aus und sind ein weiteres wichtiges Habitat für Floridas Vogelwelt. Hier sind sowohl Arten zu erwarten, die im Meer auf Nahrungssuche gehen, wie Möwen (Fam. Laridae) oder Pelikane (Fam. Pelicanidae); als auch Arten, die direkt an der Küste im Sand ihre Nahrung suchen, wie diverse Schnepfenvögel (Fam. Scolopacidae).

Neben verschiedenen Möwen (vor allem Jungvögel, die aufgrund ihres Federkleids schwer identifizierbar sind) konnte man auch oft den Sanderling (Calidris alba) sehen, der mit seinem langen Schnabel im Sand nach Nahrung, wie im Sand

Besonders häufig an den Stränden und damit auch in menschlicher Nähe konnten  

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KÜSTENGEBIETE & MANGROVEN    

Abb.8.1: Sanderling (Calidris alba) und Ibisse (Eudocimus albus) bei der Nahrungssuche (Foto: S. Frommeyer, 09/2011)

vergrabenen Invertebraten, sucht. Häufig ist der Sanderling auch zusammen mit dem Willet bzw. Nordamerikanischen Schlammtreter (Tringa semipalmata) zu sehen, welcher ebenfalls in der Gezeitenzone auf Nahrungssuche geht.

(Subfam. Threskiornithinae) zu erwarten. Die Mangroven bieten zahlreichen Vögeln, bspw. auch Braunpelikanen (Pelecanus occidentalis), einen idealen Brut‐ und Ruheplatz, weshalb sie eine große Vielzahl von Arten beherbergen.

Mangroven

In den Mangroven wurden zahlreiche Individuen dieser Taxa beobachte. Dazu zählen einige Reiherarten, wie der Schmuckreiher (Egretta thula) und der Rötelreiher (Egretta rufescens). E. rufescens hat eine charakteristische schwarze Schnabelspitze und kommt in zwei Farbmorphen vor, wobei er vor allem in der dunklen Variante beobachtet wurde.

Ein sehr bedeutendes Habitat Floridas sind die ausgedehnten Mangrovengebiete der Küste, die den Lebensraum für zahlreiche Vogelarten bilden. Da sich die Everglades bis zum Rande des Festlandes ausbreiten, lassen sie sich von den Mangroven nicht strikt abgrenzen, es bestehen kontinuierliche Übergänge zwischen beiden Systemen. Dementsprechend unterscheidet sich die Artenzusammensetzung teilweise nur wenig von der der Everglades, da sich auch die Lebensbedingungen für die Vögel nicht extrem unterscheiden. Hier sind also neben typischen Küstenvögeln, wie Möwen (Fam. Laridae) und verschiedenen Seeschwalben (Fam. Sternidae), auch Reiher (Fam. Ardeidae) oder Ibisse  

Als die einzige in Nord‐Amerika brütende Storchenart konnte auch der Wood Stork bzw. Holzstorch (Mycteria americana) beobachtet werden. Obwohl diese Art eher Zypressen‐Sümpfe bevorzugt, kommt sie auch in Mangroven vor. Florida beherbergt dabei einen Teil der kleinen und gefährdeten Population der USA.

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KÜSTENGEBIETE & MANGROVEN    

Abb.8.2: Von Kormoranen (Phalacrocorax auritus), Pelikanen (Pelecanus occidentalis) und Ibissen (Eudocimus albus) bevölkerte Mangroveninsel in der Tarpon‐Bay (Foto: M.Meyer, 09/2011)

Tab.8.2: Beobachtete Vogelarten in den Mangroven Art (lat.) Art (engl. &dt.) Anhinga Anhinga anhinga (Schlangenhalsvoge) Great Egret Ardea alba (Silberreiher) Great Blue Heron Ardea herodeas (Kanadareiher) Pileated Woodpecker Dryocopus pileatus (Helmspecht) Little Blue Heron Egretta caerulea (Blaureiher) Reddish Egret Egretta rufescens (Rötelreiher) Snowy Egret Egretta thula (Schmuckreiher) American White Ibis Eudocimus albus (Schneesichler) American Oystercatcher Haematopas (Braunmantel‐ palliatus Austernfischer) Mycteria Wood Stork (Holzstorch) americana Osprey Pandion haliaetus (Fischadler) Double‐crested Phalacrocorax cormorant auritus (Ohrenscharbe) Roseate Spoonbill Platalea ajaja (Rosa Löffler) Royal Tern Sterna maxima (Königsseeschwalbe)

palliatus), welcher zwar nicht als bedrohte Art eingestuft ist, jedoch, aufgrund von Brutplatzverlust, unter geringen Beständen und sinkenden Individuenzahlen leidet. An der Küste konnten mehrere Brutplätze des Fischadlers (Pandion haliaetus) entdeckt werden, die teils auch schon besetzt waren. Mithilfe künstlicher Nisthilfen, konnten über einige Jahre in der Tarpon Bay nördlich von Naples immer wiederkehrende Brutpaare durch anwohnende Beobachter unterstützt und gesichtet werden. In dem von Mangroven geprägten Küstenbereich haben sich teilweise auch Inseln aus den Mangrovenbäumen gebildet, auf denen sich große Gruppen verschiedenster Arten auf engem Raum versammelt haben. Dass sich verschiedenen Arten auf kleinem Raum friedlich miteinander aufhalten ist ein Phänomen, das nur in wenigen Tiergruppen auftritt. Dabei beeinflussen die Vögel auch die Mangrovenpflanzen auf denen sie sich bevorzugt aufhalten. Stark genutzte Inseln werden bezüglich ihres Geästes/Laubes deutlich niedriger gehalten, als selten genutzte.

Eine besondere Sichtung war der Braunmantel‐Austernfischer bzw. American Oystercatcher (Haematopas  

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KÜSTENGEBIETE & MANGROVEN    



b) Reptilien Karsten Swinnes



Anura – Froschlurche



Erwartungen:

Sichtungen: Keine

Tab.8.3: Erwartete Anuren‐Arten in den Mangroven. n.e. – nicht einheimisch Art (lat.) Art (engl.) Rhinella marina Giant Toad (n.e.) Hyla squirella Squirrel Treefrog Osteopilus Cuban Treefrog (n.e.) septentrionalis



Crocodylia – Krokodile

Sichtungen: Keine

Erwartungen: Tab.8.4: Erwartete Crocodylia‐Arten in den Mangroven. n.e. – nicht einheimisch Art (lat.) Art (engl.) Alligator American Alligator mississippiensis Spectacled Caiman Caiman crocodiles (n.e.) Crocodylus acutus American Crocodile



Squamata – Schuppenkriechtiere (Lacertilia und Serpentes) Erwartungen: Tab.8.5: Erwartete Squamata‐Arten in den Mangroven. n.e. – nicht einheimisch Art (lat.) Art (engl.) Agkistrodon piscivorus conanti Florida Cottonmouth Anolis carolinensis Green Anole Anolis sagrei Cuban Brown Anole (n.e.) Anolis distichus Bark Anole (n.e.) Drymarchon couperi Eastern Indigo Snake Iguana iguana Common Iguana (n.e.) Lampropeltis getula floridana Florida Kingsnake, S Nerodia clarkii taeniata Atlantic Salt Marsh Snake, Endemit Nerodia clarkii compressicauda Mangrove Salt Marsh Snake, S, Keys Nerodia fasciata pictiventris Florida Water Snake, Endemit Nerodia floridana Florida Green Water Snake Opheodrys aestivus carinatus Florida Rough Greensnake

Sichtungen: Keine

 

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KÜSTENGEBIETE & MANGROVEN     Schneckenarten im Gebiet nachgewiesen werden. 

8.3 Marine Invertebrata a) Mollusca

Bei den Schnecken wurden dagegen nicht alle vorkommenden Arten am Strand gefunden, zudem war die Anzahl an gefundenen Schneckenhäusern im Vergleich zu den Muschelschalen geringer. Auch hier sei nur auf wenige Arten eingegangen: die Pantoffelschnecken (Crepidula spec.), und die sogenannten „Limpets“, Arten, bei denen das Gehäuse nicht „aufgedreht“ ist, sodass sich die Schnecke mehr oder weniger in einer halboffenen Schale befindet. Auch bei den umgangssprachlich als „Wurmschnecken“ bezeichneten Arten ist das Gehäuse noch recht ursprünglich‐ das Gehäuse bildet lediglich eine lange Röhre, die bestenfalls leicht eingedreht ist. Eine Liste der gesichteten Arten an Muscheln und Schnecken befindet sich im Anhang.

Daniel Otto & Michael Meyer

Eine weitere vor allem an der Westküste Floridas sehr stark vertretene Gruppe von Invertebraten stellen die Weichtiere (Mollusca) dar. Die artenreichsten Gruppen sind die Muscheln (Bivalvia) und die Schnecken (Gastropoda). Besonders häufig sind laut WITHERINGTON (2007) die Jakobsmuscheln (Pectinidae, engl. Scallops), welche auch innerhalb einer Art eine sehr große Farbvariabilität aufweisen. Weitere häufige Arten sind diverse, relativ schwer unterscheidbare Venusmuscheln (Veneroida) sowie diverse Austernarten (Ostreaoida). Die größten vorkommenden Muscheln sind die Steckmuscheln (Atrina spec., Pinna spec.), deren Schalen eine Länge von bis zu 28cm erreichen können und damit häufig einen Lebensraum für viele sessile marine Invertebraten wie die zu den Krebstieren gehörenden Seepocken (Balanidae), die sich an die Schalen festsetzen, darstellen. Bei den Schnecken gibt es etwa 50 auffälligere marine Arten, die im Verhältnis zu den Muscheln aber weiger häufig vorkommen. Weitere marine Gastropoda werden im Abschnitt der Florida Keys behandelt.

Abb.8.3: Diverse im Küstengebiet gefundene Bivalvia (Foto: M. Meyer 09/2011).

Durch die Strandfunde auf Sanibel Island sowie Fort Lauderdale konnten fast alle vorkommenden Muschelarten sowie ein großer Teil der vorkommenden

b) Pfeilschwanzkrebse (Xiphosura)

Spinnentiere und nicht zu den Krebstieren. Sie bewohnen seichtes Wasser und gelten eigentlich als häufig rund um die Küsten von Florida.

Daniel Otto & Michael Meyer

Pfeilschwanzkrebse (Limulus polyphemus) sind einfache Cheliceraten und gehören damit ‐anders als ihre Trivialnamen vermuten lassen‐ in die Nähe der

 

Dennoch wurde während der Exkursion kein Exemplar in freier Natur gesichtet.

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KÜSTENGEBIETE & MANGROVEN     Die Ursachen hierfür findet man zum einen in der Seltenheit dieser Arten sowie von saisonalen Wanderungen, wodurch zu bestimmten Jahreszeiten einige Arten nicht ständig im Gebiet vorhanden sind.

8.4 Marine Vertebrata Säugetiere Daniel Otto & Michael Meyer

Laut SHIRIHAI & JARRETT (2008) kann man rund um Florida, die folgenden Marinen Säugetierarten häufiger beobachten, wobei die besten Beobachtungsgebiete rund um die Florida Keys liegen und die beste Beobachtungszeit von Mai bis September ist.

Tab.8.6: Marine Säuger in Florida Art (dt.) Art (lat.) Physeter Pottwal macrocephalus Megaptera Buckelwal novaeangliae Globicephala Indischer Grindwal macrorhynchus Kleiner Schwertswal Pseudorca crassidens Großer Tümmler Tursiops truncatus Zügeldelphin Stenella frontalis Rauzahndelphin Steno bredanensis Trichechus manatus Karibik‐Manati subspecies latirostris

Zu den marinen Säugern rund um Florida lässt sich nur sehr wenig sagen, da während unserer Exkursion mit Ausnahme einiger Delphine, wahrscheinlich dem großen Tümmler (Tursiops truncatus) in einer Bucht vor Sanibel Island (nördlich von Naples) keine weiteren Exemplare dieser Gruppe beobachtet werden konnten. Selbst die einheimische Seekuh, das Karibik‐Manati (bzw. Florida‐Manati) (Trichechus manatus oder latirostris) konnten nicht von uns beobachtet werden.

 



 

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FLORIDA KEYS

KÜSTENGEBIETE & MANGROVEN

 

 

9. Einleitung

höchstgelegenen Flächen des ursprünglichen Korallenriffs reichen als Florida Keys wenige Meter aus dem Wasser heraus, während sich im dem Atlantik zugewendeten Gebiet (östlich bis südlich der Keys) das heutige Korallenriff befindet. Das Gebiet in Richtung Golf von Mexiko (westlich bzw. nördlich) ist nicht mit Korallen besetzt. Es handelt sich vielmehr um flaches Schwemmland, welches von Sedimenten aus den Everglades gebildet wird.

Michael Meyer

Es handelt sich bei den Florida Keys um eine Kette von Koralleninseln im Süden von Florida. Während einer Warmzeit vor etwa 125.000 Jahren stieg der Meeresspiegel aufgrund der Gletscherschmelze so stark an, dass das Gebiet um die Halbinsel des zukünftigen Florida mit Wasser überflutet war, was dazu führte, dass sich von den heutigen Dry Tortugas bis etwa vor die Küste Miamis ein Riff ausbildete. Die höchsten Riffflächen werden später die Keys bilden. Mit der Eiszeit vor 20.000 Jahren sank der Meeresspiegel und die Korallenriffe fielen größtenteils trocken. Vor 6000 Jahren stieg der Wasserspiegel aufgrund der Gletscherschmelze wieder, allerdings nur so stark, dass die höchsten Bereiche nicht überflutet wurden, an. Die niedrigeren, in Richtung Atlantik liegenden Gebiete wurden jedoch überflutet und wieder mit Korallen besiedelt. Bis heute hat sich an dieser Gegebenheit wenig geändert. Die  

In den Korallenriffen um Florida finden sich über 40 Korallenarten (zu Cnidaria). Zudem wird das Gebiet von einer Vielzahl von weiteren marinen Invertebraten, darunter Schwämme (Porifera), Krebstiere (Crustaceae), Stachelhäuter (Echinodermate), Weichtiere (Mollusca), Manteltieren (Tunicata) sowie einer Vielzahl „mariner Würmer“ besiedelt. Da die meisten dieser Gruppen nur schlecht untersucht sind, kann die tatsächliche Artenzahl in den Korallenriffen kaum beziffert werden. Hervorgehoben sei 41

FLORIDA KEYS     (Pinus spec.), wie sie in den Everglades vorkommen, sind auf den Keys kaum zu finden. Die Krautschicht in diesen Hartholzwäldern ist eher spärlich‐ vereinzelt finden sich Orchideen (Orchidaceae) oder Kakteen (Cactaceae).

bekannte Riesenflügelschnecke (Strombus gigas, engl. Queen conch), die karibische Languste (Panulirus argus, engl. Lobster), sowie der Diademseeigel (Diadema antillarum). Desweiteren finden sich um Florida über 600 Fischarten. Hervorgehoben seien hier die Zackenbarsche (Serranidae), die artenreichen Gruppen der Grunzer (Haemulidae) und Schnapper (Lutjanidae) oder die Papageienfische (Scaridae). Zudem findet sich eine sehr große Zahl an kleinen Grundeln (Gobiidae) oder Seepferdchenverwandten (Syngnathiformes), die aufgrund ihrer geringen Größe jedoch häufig nicht besonders auffallen. Außerhalb der Korallenriffe, also auf offener See findet man mit etwas Glück auch größere Haie (Selachii), etwa den Tigerhai (Galeocerdo cuvieri) oder den Walhai (Rhyncodon typus). Ebenfalls nur im offenen Meer kommt der Marlin (Macaira nigricans), der Segelfisch (Istiophorus platypterus) oder die Dorade (Coryphaena hippurus), auch Mahi‐Mahi genannt, vor.

Aufgrund der Lage im Meer kommen auf den Keys sehr häufig Seevögel, etwa der braune Pelikan (Pelecanus occidentalis) oder die Ohrenscharbe (Phalancrocorax occidentalis) vor. Vögel, die offene, weite Wälder bevorzugen, fehlen auf den Keys, etwa einige Spechtarten (Picidae). Vögel, die relativ geringe Ansprüche an ihr Habitat stellen, kommen neben dem Inland auch vereinzelt auf den Keys vor, etwa Vertreten der Tyrannen (Tyrannidae) oder Zaumkönigverwandte (Troglodytae). Da die Inseln teilweise sehr stark durch den Menschen beeinflusst sind kommen auch Arten vor, die durchaus als Kulturfolger bezeichnet werden können, beispielsweise der Bootschwanzgrackel (Quiscalus major). Bei den Insekten Zeigen sich ebenso Unterschiede zum Festland. So finden sich Libellen (Odonata), die zur Entwicklung auf Süßgewässer angewiesen sind, auf den Keys eher selten. Auch bei den Schmetterlingen (Lepidoptera) kommen auf den Keys deutlich weniger Arten vor, die sich dann zudem meist in den vom Wind geschützten Wäldern aufhalten.

Die Vegetation auf den Inseln ist sehr unterschiedlich. Sind die Inseln von flachem Schwemmland umgeben, dominieren die Mangroven (Avicennia spec., Rhizophora spec.). Dies ist vor allem auf der den Golfgewässern zugewandten Seite, die vom aus den Everglades entstandenen Schwemmland geprägt sind, der Fall. So ist die Mangrove vor allem im nördlichen Teil der Keys noch häufig wohingegen sie im südlichen Bereich weniger dominant ist. Auf den Inseln, die von abgestorbenen Korallen gebildet wurden, finden sich meist sogenannte „Hardwood Hammocks“, nicht besonders hohe Hartholzwälder, die u.a. von Gumbo Limbo (Bursera simaruba), Poison‐Wood (Metopium toxiferum) oder Mahogany (Swietenia mahagoni) geprägt sind. Ausgedehnte, sumpfige Zypressen (Taxodium spec.)‐ und Kiefernwälder  

Bei den Reptilien und Amphibien (Amphibia) zeigt sich auch, dass Arten, die zum Leben feuchtere Areale brauchen, auf den Keys nicht zu finden sind. Alligator (Alligator mississippiensis) und Spitzkrokodil (Crocodylus acutus, engl. American Crocodile) kommen nur im nördlichen Bereich der Keys vor. Große Säugetiere wie der Schwarzbär (Ursus americanus) oder der Puma (Felis concolor) kommen auf den Keys nicht vor, kleinere Säugetiere, also Nager (Rodentia)

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FLORIDA KEYS     aber auch Waschbären (Procyon lotor) sind nicht selten. Besonders hervorgehoben sei das Key‐Deer, eine Unterart des Weißwedelhirsches (Odocoileus virginanus). Diese Unterart ist

kleiner als ihre Verwandten auf dem Festland und kommt mit nur noch etwa 100 Individuen auf Big Pine und den angrenzenden Inseln vor.

10. Ökosystem Korallenriffe

Korallenpolypen am Fuße dieses Kelches zusätzliche Schichten an Aragonit abgeschieden, sodass die Kolonie sich vergrößert. Zusätzlich kommt es zur Teilung der Einzelpolypen und der Bildung neuer Korallite. Bei den Feuerkorallen wird dagegen um die Polypen ein Gehäuse aus Kalk gebildet. Die zum Aufbau des Aragonites benötigten Kalziumionen und Hydrogencarbonationen, werden mithilfe der Tentakel aus dem Meerwasser aufgenommen und reagieren im Körper zu Kalziumcarbonat und CO2, wobei das Kalziumcarbonat schließlich als Aragonit eingebaut wird.

Daniel Otto & Michael Meyer

Korallenriffe stellen zusammen mit dem tropischen Regenwald die wohl artenreichsten Biotope der Erde dar. Die Korallenriffe bedecken in etwa 600.000 km2 wobei der Großteil aller Korallenriffe auf dem Indopazifischen Raum und Australien entfällt. Die atlantischen und karibischen Korallenriffe, welche die Korallenriffe von Florida mit beinhalten, haben einen Anteil von circa 7,6% an den gesamten Korallenriffen. Man unterscheidet zwei Typen von Korallenriffe die Tiefwasserriffe und die tropischen Korallenriffe, wobei die tropischen Korallenriffe in diesem Bericht ausführlich beschrieben werden.

Um zu verhindern, dass das Kohlendioxid, welches bei der Dissimilation der Polypen entsteht, mit dem Kalziumcarbonat reagiert und schließlich in der entgegenlaufenden Reaktion wieder zu Hydrogencarbonat und Kalziumionen reagieren, leben Korallen in der Regel in Symbiose mit einzelligen Algen, den Zooxanthellen, welche zur Klasse der Dinophyta gezählt werden. Bei dieser Symbiose, nehmen die Algen das CO2 auf und bilden daraus mithilfe der Photosynthese Kohlenhydrate, welche zum Teil an die Polypen abgegeben werden. Als Nebenprodukt entsteht weiterhin Sauerstoff, der von den Korallen zur Atmung genutzt werden kann. Im Gegenzug dazu erhalten die Zooxanthellen Schutz sowie Stickstoffverbindungen von den Polypen. Durch diese Symbiose ist bei einigen Arten ein Längenwachstum von bis zu 25cm im Jahr möglich, wobei der Großteil der Korallen ein geringeres Wachstum aufzeigt. Neben der Nutzung der Photosyntheseprodukte der

Die tropischen Korallenriffe kommen in der Regel bei Wassertemperaturen von über 20 und unter 29°C vor, wobei diese keiner starken Schwankung unterliegen dürfen. Aus diesem Grund beschränkt sich dieser Rifftyp auf einem Bereich von 30° nördlicher und südlicher Breite. In der Regel werden diese Riffe von einer Vielzahl von verschiedenen Steinkorallen (Scleractinia), im engeren Sinne von hermatypen (riffbildenden) Steinkorallen, gebildet. Nur ein kleiner Teil entsteht in Folge der Bildung durch Feuerkorallen (Millepora). Hermatype Korallen bestehen hauptsächlich aus einer Vielzahl in einer Kolonie lebenden Einzelpolypen, die in der Regel miteinander über ein Coenenchym verbunden sind. Jeder Einzelne Polyp befindet sich in einem Korallenkelch, dem Korallit, welcher aus Aragonit, einer Kalziumcarbonat‐Verbindung besteht. Bei Steinkorallen, werden beim Wachstum des  

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FLORIDA KEYS     (Alcyonacea) besetzt. Diese gehören zwar auch zu den Nesseltieren, sind aber, im Gegensatz zu den Stein‐ oder Feuerkorallen, nicht in der Lage, ein Kalkskelett aufzubauen. Durch das Wachsen auf den Kalkskeletten abgestorbener Steinkorallen entziehen sie benachbarten Korallen Licht und konkurrieren zudem um Nahrung, was unter Umständen zum Absterben weiterer Steinkorallen führen kann. Da einige Arten von Weichkorallen keine Symbiose mit Zooxanthellen eingehen, kann man diese, im Gegensatz zu einer Vielzahl von Steinkorallen, auch im stärker verschmutzen Wasser außerhalb von Korallenriffen finden. Diese ernähren sich, anders als die Steinkorallen, nur von Plankton. Die Kalkskelette der lebenden und abgestorbenen Korallen der riffbildenden Arten stellen einen reich strukturierten Lebensraum mit zahlreichen Höhlen dar. In diesen können viele Tiere Unterschlupf, Rückzugs‐ möglichkeiten und Lebensraum finden, zum Beispiel zahlreiche Fische, wie Muränen und Kammzähner, oder diverse Krebstiere, wie Langusten und Putzergarnelen. Zudem können sie als Laichplätze von Fischen dienen.

Zooxanthellen, welche in vielen Fällen genug Nährstoffe für das Wachstum liefert, filtern die Polypen zusätzlich Plankton aus dem Wasser und ernähren sich von diesem. Dabei, sorgt das Gift aus den Nesselzellen dafür, dass das Zooplankton getötet wird und anschließend mithilfe der Tentakel zum Mundraum befördert wird, wo die Verdauung stattfindet. Aufgrund der engen Symbiose mit den Algen, kommen diese Korallen nur bis in Tiefen von etwa 150m vor, da unterhalb dieser Tiefe, das Sonnenlicht meist nicht mehr ausreicht um Photosynthese betreiben zu können. Ab einer Tiefe von 150m kann man dann den zweiten Korallenrifftyp, nämlich die Tiefwasserkorallenriffe finden. Diese unterscheiden sich, neben der Arten‐ zusammensetzung, vor allem darin, dass sich diese Korallen hauptsächlich vom Zooplankton ernähren und keine Symbiose mit Zooxanthellen eingehen. Da die Algen in tropischen Korallenriffen, um Photosynthese betreiben zu können, viel Licht benötigen, ist für die Entstehung eines Korallenriffs zudem klares Wasser vonnöten. Dies ist, neben kalten Oberflächenströmen, auch der Grund dafür, dass sich an der Westküste Afrikas, obwohl es sich in den gleichen Breiten befindet, keine großen Riffe ausbilden können.

Je nach Morphologie werden Riffe unterschiedlich benannt. Der geologisch jüngste Rifftyp ist das Saumriff. Hier befindet sich das Riff direkt an der Küste oder ist lediglich durch eine seichte Lagune von dieser abgetrennt. Ist diese Lagune größer, spricht man von einem Barriereriff. Die Distanz zwischen Festland und Riff kann hier bis zu 40km betragen und die Lagune eine Wassertiefe von bis zu 20m aufweisen. Das Riff liegt dabei aber immer parallel zur Küste. Ein weiterer Rifftyp ist das sogenannte Bankriff. Bankriffe sind Hochseeriffe ohne Zentrallagune. Sie können sich überall bilden, wo der Meeresboden so weit nach oben ragt, dass sich hermatypische

Rund um Florida findet man vor allem den tropischen Korallenrifftyp, wobei im Golf von Mexiko, beispielsweise vor der Küste von Louisiana, auch Tiefenwasserkorallen‐ riffe zu finden sind. Einige solcher riffbildender Korallen sind die zu den Steinkorallen gehörende Symmetrische Hirnkoralle (Diploria strigosa), die Falsche Hirnkoralle (Colpophyllia natans) oder die Erblassende Sternkoralle (Stephanocoenia mechelinii). Die Gerüste der riffbildenden Korallen sind nicht selten von Weichkorallen  

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FLORIDA KEYS     sich die Temperatur auf der Erde und damit auch die Wassertemperatur erhöht und zum anderen, dass der pH‐Wert des Meerwassers sinkt, da sich vermehrt CO2 im Meerwasser löst und zu Kohlensäure reagiert. Zwar können die Zooxanthellen zum Teil auch ersetzt werden bzw. bei sich verbessernden Bedingungen zurück‐ kehren, doch schädigt eine längere Abwesenheit der Zooxanthellen die Korallen so stark, dass sie häufig absterben.

Korallen ansiedeln können. Bei den Riffen vor den Florida Keys sind sich die Wissenschaftler uneins, ob es sich um ein Bank‐ oder um eine Kombination aus Bank‐ und Barriereriff handelt. Fleckriffe sind kleinere Riffgebilde, die vom offenen Meeresgrund emporwachsen und sich zwischen Saum‐ und Barriereriff ausbilden. Eine Sonderform der Riffe sind die Atolle. Hierbei siedeln sich Korallen als Saumriff rings um eine Insel an. Wenn diese Insel durch Erosion verschwindet, bleibt nur das ringförmige Korallenriff zurück, das eine Lagune umschließt, in welcher sich wiederum Fleckriffe ausbilden können.

Weitere Probleme für die Korallen entstehen vor allem durch die Fischerei, insbesondere die Grundnetzfischerei, die eine Vielzahl von Korallenriffen zerstört, sowie die Verschmutzung der Meere, welche zu einem vermehrten Sauerstoffverbrauch führt und damit, insbesondere bei der Abwesenheit von Zooxanthellen, zum Ersticken der Korallen führen kann. Diese Stressoren können auch zu einer erhöhten Anfälligkeit gegenüber Krankheiten führen, welche in einigen Fällen den Tod der gesamten Kolonie zur Folge hat. Beispielhaft wird unten die Schwarz‐Bandkrankheit etwas näher erläutert.

Die Korallenbleiche, im englischen Bleaching genannt, stellt weltweit ein ernsthaftes Problem für die Korallenriffe dar. Dabei kommt es in Folge einer über mehrere Wochen starken Änderung (+/‐1°C) gegenüber der normalen Wassertemperatur zu einer Abgabe der Zooxanthellen. Die Temperaturver‐ änderung führt dazu, dass die Algen Giftstoffe produzieren, welche die Koralle dazu veranlassen die Algen abzustoßen. Zurück bleibt das weiße Kalkskelett mit den innen sitzenden Polypen. Das bei der Atmung entstehende Kohlendioxid reagiert mit dem Wasser, sodass sich Kohlensäure bildet, welche das Kalkskelett der Korallen allmählich auflöst. Dies hat zur Folge, dass es bei Stürmen bzw. starken Strömungen zu einem Bruch des Korallenskeletts kommen kann und so ein Teil der Kolonie abstirbt. Zudem ist das weitere Korallenwachstum stark beeinträchtigt. Die hauptsächlichen Gründe für das Bleaching findet man, wie bereits erwähnt, im Temperaturstress sowie einer pH‐Wert‐Änderung und der damit verbundenen Veränderung der Wasserchemie. Beide Faktoren werden infolge anthropogener Einflüsse verstärkt. So sorgt insbesondere das vermehrt emittierte Treibhausgas CO2 dafür, dass  

Die Schwarz‐Bandkrankheit (Black‐band disease) wird verursacht durch eine Vielzahl von Cyanobakterien, insbesondere von Phormidium

Abb.10.1: Schwarzbandkrankheit an einer Koralle (Foto: D. Otto 25.09.2011).

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FLORIDA KEYS     deren Ursprung weiterhin unbekannt ist, gestorben. Dieser starke Algenbewuchs auf den Korallen, kann dazu führen, dass die Zooxanthellen der Korallen nicht mehr genug Licht erhalten und so die Korallen nicht mehr mit den Photosyntheseprodukten versorgen können. Dies kann neben der verstärkten Abgabe der Zooxanthellen zum Tod der Korallen führen.

corallyticum sowie von Sulfat oxidierenden, bspw. Beggiatoa spec. und Sulfat reduzierenden Bakterien. Diese Bakterien wachsen als schwarze Fläche bandförmig über die gesamte Korallenkolonie und führen bei Kontakt mit den Polypen dazu, dass diese infolge von anoxischen Bedingungen, Veränderungen des pH‐Wertes, sowie eine Verminderung der Fähigkeit Plankton zu fangen, absterben. Das Band wandert bis zu 1cm pro Tag und kann so innerhalb weniger Wochen die Korallen absterben lassen, sodass nur das weiße Kalkskelett übrig bleibt. Es handelt sich hierbei wahrscheinlich um einen natürlichen Prozess, der auch unbeeinflusst vom Menschen auftrat, aber aufgrund der Verschmutzung der Meere bzw. der erhöhten Anfälligkeit der Korallen infolge des Klimawandels verstärkt wird.

Das Absterben der Korallen hatte weitreichende Folgen, da es in den besonders stark betroffenen Gebieten sogar zu einer Abnahme der Biodiversität gekommen ist, welche durch den Rückgang an Rückzugsmöglichkeiten und Nahrung verursacht wurde. Erst in jüngere Zeit gibt es wieder einen natürlichen Anstieg der Bestände des atlantischen Diademseeigels in der Karibik und die Korallenriffe erholen sich allmählich wieder. Weiterhin erfolgen eine Reihe von Studien, die das Ziel haben die erneute Ausbreitung des Diademseeigels zu fördern. Beispielsweise wurden uns bei der Besichtigung einer Außenstelle des Fish and Wildlife Research Institute ein entsprechendes Programm erläutert. In einigen Projekten werden diese Seeigel in Laboren gezüchtet und, nachdem sie das Adultstadium erreicht haben, in freier Wildbahn entlassen.

Ein weiteres Problem den Korallenriffe im Golf von Mexiko unterliegen entstehen in Folge eines zunehmenden Bewuchses der Korallen mit Algen. Dies ist damit zu begründen, dass der atlantische Diademseeigel (Diadema antillarum), eine Art, die den Algenbewuchs auf den Korallen verringert, aufgrund einer Karibikweiten Epidemie in den Jahren 1983‐84 stark in seinen Beständen dezimiert wurde. Bis zu 90% des Bestandes sind infolge der Epidemie,

11. Flora

Die erste Community sind die Tropical Hardwood Hammocks. Diese Lebensgemeinschaft ist gekennzeichnet durch einen dichten Wald mit Gehölzen, der auf den Florida Keys die gesamte Insel dominieren kann und nur von einem schmalen Rand an Mangroven oder anderer Ufervegetation umgeben ist. Typische Hammhock Wälder findet man auf Eliott Key, Key Largo, Windley Key, Lignumvitae Key, Long Key, Crawl Key und Big Pine Key‐ also über die gesamten

11.1 Stauden, Kräuter, Gräser

Julia Kästner

Auf den Florida Keys findet man sieben verschiedene natürliche Pflanzen‐ Communities. Diese bestehen vorwiegend aus Pflanzen, die es auf natürliche Art und Weise geschafft haben von den Bahamas, Großen Antillen und der Küste Yucatans zu migrieren (Hammer 2004).

 

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FLORIDA KEYS     Florida Keys verteilt.

rotundata) und Key Thatch Palm (Thrinax morrisii) (Hammer 2004).

Häufige Arten im Unterholz dieser Wälder sind Wild Bamboo (Lasiacis divaricata), Ghost Plant (Voyria parasitica), Wild Coffee (Psychotria spp.). Desweiteren findet man auf den Florida Keys noch weitere Arten, die man in den Hammhocks des Festlandes nicht finden kann. Hierzu gehören Milkbark (Drypetes diversifolia), Red Stopper (Eugenia rhombea), Lignumvitae (Guajacum sanctum), Semaphore Cactus (Opuntia corallicola), Keys Passionflower (Passiflora multiflora), Key Tree Cactus (Pilosocereus polygonus) und Mahogany Mistle Toe (Phoradendron rubrum) (Hammer 2004).

Andere Lebensgemeinschaften der Florida Keys sind ‚Beach Dunes‘ und ‚Costal Berms‘. Die Florida Keys haben nur wenige sandige Strände, diese findet man meist in den Middle und Lower Florida Keys. Einige Pflanzen, die Floridas Strände charakterisieren, produzieren Samen oder andere Fortpflanzungspartikel, die mit den Ozeanströmen mitgetragen werden und sich so über Dispersal verbreiten. Andere Arten verteilen sich mit Hilfe des Windes oder über Tiere wie Vögel und Landkrabben.

Neben den Hammhocks ist eine weitere Community das Pine Rockland. Diese kommen vor allem in den Lower Florida Keys, speziell auf dem Big Pine Key, als auch auf den Bahamas und Cuba vor. Die Baumkrone dieser Wälder wird vor allem von der Slash Pine (Pinus eliottii) dominiert. Die Pine Rocklands sind sehr selten, deshalb müssen sie speziell gepflegt werden, um erhalten zu bleiben‐ vor allem Feuer wird hier als ökologisches Mittel eingesetzt, da sich diese Gebiete sonst in Hardwood Hammocks umwandeln oder von invasiven Arten verdrängt werden würden. Das Unterholz dieser Wälder wird vor allem von der Pineland Acacia (Acacia pinetorum), Tickseed (Coreopsis leavenworthii), Low Rattlebox (Crotalaria pumila), Rough Velvetseed (Guettarda scabra) und Wild Sage (Lantana involucrata) dominiert. Einige Arten der Pineland Rocks findet man nur auf den Florida Keys und nicht auf dem Festland. Dazu gehören Big Pine Patridge Pea (Chamaecrista lineata var. keyensis), Florida Keys Sandmat (Chamaesyce deltoidea ssp. serpyllum), Grisebachs‘s Dwarf Morning‐Glory (Evolvulus grisebachii), Smooth Devil’s Claws (Pisonia  

Abb.11.1. African  Spotted  Orchid (Oecceoclades maculata); Quelle: Stefanie Hahne (Datum: 25.09.2011)

Häufige Pflanzen auf den Dünen und Küsten Bermen sind Sea Lavender (Argusia gnaphalodes), Coastal Searocket (Cakile lanceolata), Bay Bean (Canavalia rosea), Railroad Vine (Ipomoea pes‐caprae) und Bay Cedar (Suriana maritima). Dieses Arten findet man aber auch in den Küstenregionen des Festlandes. Arten, die

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FLORIDA KEYS     (Hammer 2004).

nur auf den Florida Keys zu finden sind, sind Dune Lilythorn (Catesbaea parviflora) und Havana Clustervine (Jacquemontia havanensis) (Hammer 2004).

Die siebte Community sind die ‚Seagrass Beds‘. Diese sind ökologisch von besonderer Bedeutung, da sie ein wichtiges Habitat für viele marine Organsimen bilden. Pflanzen die hier dominieren sind Shoalgrass (Halodule wrightii), Seagrass (Halophila spp.), Manateegrass (Syringodium filiforme) und Turtlegrass (Thalassia testudinum) (Hammer 2004).

Im nördlichen Teil der Florida Keys gibt es eine weitere Community, denn hier sind die Ufer felsiges Brachland und werden als ‚Costal Rock Barrens‘ bezeichnet. Dieses Habitat wird, wenn überhaupt, ist von nur sehr wenig Erde bedeckt. Bäume die hier vorkommen sind oftmals sehr stark verkümmert. Nur wenige Arten können mit diesen harten Bedingungen auskommen. Dazu gehört beispielsweise Yucatan Flymallow (Cienfuegosia yucatanesis), Joewood (Jacquinia keyensis), Wild Dilly (Manilkara jaimiqui ssp. emarginata), Redstem Purslane (Portulaca rubricaulis) und Bahama Nightshade (Solanum bahamense). Einige Pflanzenarten, die dort vorkommen, sind allerdings genauso „unangenehm“ durch ihre dornigen Pflanzenteile wie ihre Umgebung. Hierzu gehören False Sisal (Agave decipiens), Coastal Sandspur (Cenchrus spinifex), Spanish Lady (Opuntia triacanthos) und Spanish Baionett (Yucca aloifolia) (Hammer 2004).

Die Florida Keys sind sehr artenreiche Inseln vor allem charakterisiert durch Wälder und Mangroven. Schon, wenn man die Inseln befährt kann man das viele Grün sehen. Die Küstenregionen werden hier vorwiegend durch Mangroven dominiert. Man findet kaum sandige Strände, sondern meist nur felsige Küsten, die kaum von Erde bedeckt sind, so dass sich hier kaum Vegetation ansiedeln kann. Tab.11.1. Gesichtete Arten der Florida Keys Art (englisch) Art (lateinisch) Acanthocereus barbwire cactus tetragonus snowberry Chiococca alba white stopper Eugenia axillaris spanish stopper Eugenia foetida shoalgrass Halodule wrightii hibiscus Hibiscus spp. lantana Lantana involucrata african spotted Oeceoclades maculata orchid wild allamanda Pentalinon luteum Pithecellobium unguis‐ catsclaw cati mangrove rubber Rhabdadenia biflora vine Stachytarpheta blue porterweed jamaicensis manateegrass Syringodium filiforme turtlegrass Thalassia testudinum spanish‐moss Tillandsia usneoides

Die sechste Lebensgemeinschaft, die man auf den Florida Keys findet sind Mangroven Wälder. Diese findet man auf den Florida Keys überall entlang der schlammigen und felsigen Ufer. Sie besiedeln fast alle Ufer und manchmal auch die gesamten Inseln. Allerdings sind diese Wälder floristisch gesehen nicht besonders divers, denn vorwiegend wird dieser Wald nur von vier Baumarten dominiert. Neben den Bäumen findet man aber noch eine Reihe anderer Arten sowie den Coastle Leather Fern (Acrostichum aureum), Butterfly Orchid (Encyclia tampensis), Dollar Orchid (Prosthechea boothiana var. Erythronioides), Mangrove Rubber Vine (Rhabdadenia biflora) und Wormvine Orchid (Vanilla barbellata)  

Wir konnten nicht alle Pflanzen‐ Communities genauer anschauen. Dennoch haben wir einige typische Arten

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FLORIDA KEYS     Die vielfältigste Vegetation konnten wir aber im Windley Key Fossil Reef sehen, einem Wald in den viele fossile Bäume der Florida Keys vorkamen. Dort standen neben Kakteen im Unterholz auch eine große Menge der African Spotted Orchid (Oecceoclades maculata), die zu dieser Zeit auch in voller Blüte stand.

entdeckt, die vor allem auf den Florida Keys vorkommen. In den Städten wie Key West oder in kleineren Orten fanden wir vor allem Hibiscus‐Arten, wobei der größte Teil wahrscheinlich nicht heimisch ist. Aber auch in der Nähe der Strände konnten wir diese öfter finden. Neben diesen wunderschön blühenden Arten fanden wir aber auch den Mangrove Rubber Vine (Rhabdadenia biflora) und Wild Allamanda (Pentalinon luteum) dort.

Sonst war das Unterholz sehr rar ausgebildet, auf Grund des dichten Bewuchses mit Bäumen und holzigen Sträuchern. Alle Arten, die wir auf den Florida Keys entdecken und bestimmen konnten, sind in Tabelle 11.1. aufgezählt.

Die Mangroven konnten wir leider kaum betreten, da sie meist zu dicht gewachsen waren und so für uns ihr Inneres verborgen blieb.

Bei Tauchgängen konnten wir bestimmte Seegräser in den ‚Seagrass Beds‘ sehen wie Shoalgrass (Halodule wrightii), Manateegrass (Syringodium filiforme) und Turtlegrass (Thalassia testudinum).

Wie oben beschrieben sind „richtige“ Strände auf den Florida Keys eher rar und wir fanden meist felsige Küsten vor, die meist kaum bewachsen waren und da wo die Erde das Kalksteinsubstrat bedeckte (Hammer 2004), bewuchsen einige Gräser und Sträucher die Küste. Wobei man oftmals keine Vegetationszonen wie an den Küsten des Festlandes erkennen konnte.

11.2 Gehölze Claudia Sadewasser

Die langgezogene Inselkette der Florida Keys lässt kaum Platz für ausgedehnte Bewaldung oder Wachstum von Bäumen. Hauptsächlich werden Mangroveninseln, Besiedlung und Infrastruktur das Bild prägen. Sollten dennoch Bäume wachsen, entstammen diese wahrscheinlich nachträglichen Anpflanzungen, allen voran vermutlich Palmen, z.B. Kokospalme (Cocos nucifera, Arecaceae) und Palmetto‐ Palme (Sabal palmetto, Arecaceae). Der Hauptschwerpunkt der Reise zu den Florida Keys beinhaltete den marinen Lebensraum und dessen Flora und Fauna,  

Abb.11.2: Künstliche Anpflanzung in Key West (22.9.11, Claudia Sadewasser)

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FLORIDA KEYS     und Büsche. Als Beispiele der Reihenfolge von Strand zum Inselinneren seien genannt: Gräser (Uniola paniculata, Sea Oat) und andere krautige Pflanzen mit speziellem Wurzelsystem, kleinere Sägepalmen (Serenoa repens, Arecaceae) und Büsche, Palmetto‐Palme (Sabal palmetto, Arecaceae), Seetraube (Coccoloba uvifera, Polygonaceae) und die Virginia‐Eiche (Quercus virginiana, Fagaceae).

sowie Forschungsprojekte dieser. Vielerorts prägten Mangroven das Bild, welche bevorzugt im Einflussbereich der Gezeiten wachsen. Dünen oder Sandbänke, durch Gezeiten und strenge Winde entstanden, besitzen in vielen Fällen einen ähnlichen Bewuchs, wie in den Küstengebieten weiter nördlich auf der Halbinsel. Auf sandigen Küstenabschnitten der Florida Keys siedelten meist salztolerante, niedrigwachsende Gräser

Tab.11.2: Artenliste Florida Keys aufgenommen im „Windley Key Fossil Reef“ Art (engl.) Art (lat.) black mangrove Poisonwood brazilian pepper coconut palm florida thatch palm groundsel tree gumbo limbo jamaica caper catsclaw jamaica dogwood west indian mahogany strangler fig spanish stopper white stopper Blolly hog plum pigeon plum sea grape marlberry milkbark black ironwood darling plum red mangrove yellowroot snowberry randia wild coffee wild lime torchwood inkwood mastic saffron plum Lantana

 

Avicennia germinans Metopium toxiferum Schinus terebinthifolius Cocos nucifera Thrinax radiata Baccharis glomeruliflora Bursera simaruba Capparis cynophallophora Pithecellobium unguis‐cati Piscidia piscipula Swietenia mahagoni Ficus aurea Eugenia foetida Eugenia axillaris Guapira discolor Ximenia americana Coccoloba diversifolia Coccoloba uvifera Ardisia escalloioides Drypetes diversifolia Krugiodendron ferreum Reynosa septentrionalis Rhizophora mangle Morinda royoc Chiococca alba Randia aculeata Psychotria nervosa Zanthoxylum fagara Amyris elemifera Exothea paniculata Sideroxylon foetidissimum Sideroxylon celastrinum Lantana involucrata

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Familie Acanthaceae Anacardiaceae Anacardiaceae Arecaceae Arecaceae Asteraceae Burseraceae Capparaceae Fabaceae Fabaceae Meliaceae Moraceae Myrtaceae Myrtaceae Nyctaginaceae Olacaceae Polygonaceae Polygonaceae Primulaceae Putranjivaceae Rhamnaceae Rhamnaceae Rhizophoraceae Rubiaceae Rubiaceae Rubiaceae Rubiaceae Rutaceae Rutaceae Sapindaceae Sapotaceae Sapotaceae Verbenaceae

FLORIDA KEYS     Viele der gesehenen Bäume und Palmen befanden sich in öffentlichen und privaten Grünanlagen. Im „Windley Key Fossil Reef“ Schutzgebiet ließen sich eine Reihe von

Palmen und Bäumen beobachten, hier dominierten Palmen den Bestand (Tab11.2).

11.3 Mangroven

zur Verlandung führt. Somit haben sie eine wichtige Bedeutung für den Küstenschutz.

Auch auf den Florida Keys waren Mangroven zu erwarten, da die Inseln von flachem Schwemmland umgeben sind. Je nach Standortansprüchen tritt eine Zonierung von verschiedenen Mangrovenarten auf. Am salztolerantesten und somit im tieferen Küstenwasser in den Buchten sollte die Rote Mangrove (Rhizophora mangle L.) auftreten, weiter an den Küsten die Schwarze und Weiße Mangrove (Avicennia germanans L. bzw. Laguncularia racemosa).

Auf der Rückfahrt von den Florida Keys nach Fort Lauderdale begegneten wir bei einem Zwischenstopp im „Windley Key Fossil Reef Geological State Park“, im nördlichen Teil der Florida Keys, auch der Schwarzen Mangrove (Avicennia germinans L.). Sie ist weniger salztolerant als die Rote Mangrove und wächst eher in Küstennähe (Williams 2008). Auffällig bei den Avicennia‐Arten sind die negativ‐ geotrop wachsenden Atemwurzeln (Pneumatophore) (Abb.11.3). Diese etwa bleistiftdicken Seitenwurzeln ragen bis zu 30cm aus dem schlickigen Boden und versorgen den Baum durch Korkzellen mit Sauerstoff (Tomlinson 1986). Eine weitere Anpassung der Schwarzen Mangrove ist die Ausscheidung von Salzwasser über die Stomata. Das Wasser evaporiert und das Salz kristallisiert auf der Blattoberfläche aus.

Stefanie Hahne

Von den Brücken aus, die von Insel zu Insel führten, konnte man schon verschiedene Mangrovenbäume sehen, dabei handelte es sich um die Rote Mangrove (Rhizophora mangle L.). Ihr Name leitet sich von ihren roten bogenförmigen und ausladenden Stelzwurzeln ab. Diese dienen der Stabilität und bieten auf engem Raum eine große Zahl kleinster Lebensräume, davon konnten wir uns auch während unseres ersten Schnorchelausflugs am 23. September 2011 vor der Küste von Key Largo überzeugen. Viele Meeresarten sind auf die Mangroven als Brutgebiet und Zufluchtsort angewiesen. Zur Paarungs‐ und Laichzeit finden sich beispielsweise Atlantischen Schwertschwänze (Limulus polyphemus L.) ein. Mangrovenschnapper (Lutjanus griseus L.), viele Arten der Grunzer (Fam. Haemulidae) und Jungtiere des Großen Barrakudas (Sphyraena barracuda Walbaum) suchen Schutz im Wurzelgeflecht. Außerdem handelt es sich bei Mangrovenbäumen um Pioniergehölze. Der Schlick verfängt sich beim Wechsel der Gezeiten in den Wurzelsystemen, was  

Abb.11.3: Schwarze Mangrove (Avicennia germinans L.) mit Pneumatophoren (Hintergrund). (Quelle: 25.9.2011, Winfried Voigt)

Der Weißen Mangrove (Laguncularia racemosa (L.) C.F. Gaertn.) sind wir weder im Küstengebiet noch auf den Florida Keys begegnet. Ihr bevorzugtes Habitat an der Küste oberhalb des Tidenhubs lag nicht auf unserer Exkursionsroute. 51

FLORIDA KEYS    

12. Fauna

tagaktiven Nachtfaltern (Unterfamilie Arctiinae; Bärenspinner) [4]. Die geringe Anzahl der beobachteten Arten kann damit zusammenhängen, dass unser Fokus hier auf den Wasserökosystemen gelegen hat.

12.1 Terrestrische Invertebrata a) Lepidoptera Franziska Vogelsang

Tab.12.1: Tabelle der aufgenommenen Lepidoptera‐Arten Art Art (lat.) Fundort Anm. (engl.) Arctiidae Syntomeida Polka‐ epilais Dot nur Keys Walker, Wasp Sichtung 1854 Moth

Die Florida Keys sind hinsichtlich der Lebensbedingungen für Schmetterlinge mit den Küstengebieten Floridas zu vergleichen. Auf den Florida Keys (Long Key) konnte daher auch nur eine einzige Art (Tab.12.1) beobachtet werden. Syntomeida epilais, die Polka‐Dot Wasp Moth, gehört zu den

b) Coleoptera

bzw. entpuppte sich ein „Laufkäfer“ bei näherer Betrachtung als Schabe. Auch hier fand keine ausreichend gezielte Suche statt. Zumindest halobionte (in salzigen Gebieten vorkommende) Arten sollten beobachtbar sein. Allerdings liegt die Vermutung nahe, dass sich die Arten tagsüber an vor Hitze geschützten Orten aufhalten.

Franziska Vogelsang

Ebenso wie in den Küstengebieten und Mangroven sollte auch auf den Florida Keys eine artenreiche Käferfauna vorhanden sein ‐ vor allem in den vorhandenen Wäldern. Aber selbst unter Laub konnte kein Käfer entdeckt werden

c) Saltatoria (Heuschrecken)

auftreten, da diese direkt im Flachwasser wachsen und somit für Heuschrecken ungeeingnet sind. Die urbanen von Menschen besiedelten Gebiete gleichen denen des Festlandes, wo nur eine Art gesichtet werden konnte. Wie bereits in den Mangrovengebieten und im Urbanen des Festlandes wurden auch hier und auch im Urbanen keine Heuschrecken beobachtet.

Simone Frommeyer

Die Florida Keys bezeichnen eine Inselkette die in den Golf von Mexico hineinragt und deren Inseln nur über Brücken miteinander verbunden sind. Ein Großteil der Inselfläche ist häufig entweder menschlich genutzt oder von Mangrovenwäldern bedeckt. In den Mangroven sollten keine Heuschrecken

auch hier wieder die typischen Vertreter, wie die Ohrenscharbe bzw. Double‐crested Cormorant (Phalacrocorax auritus), Möwen (Fam. Laridae) und Anhingas (Anhinga anhinga), sowie verschiedene Reiherarten (Fam. Ardeidae) zu erwarten. Da die Inseln teils relativ stark durch den Menschen bewohnt und beeinflusst sind, dürften auch hier die typischen

12.2 Terrestrische Vertebrata a) Aves (Vögel)

Elisabeth Fial & Simone Frommeyer

Auf den Florida Keys ist zunächst eine ähnliche Artenzusammensetzung zu erwarten, wie in den Mangroven und Küstengebieten, da hier ein ebenso starker ozeanischer Einfluss herrscht. Daher sind  

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FLORIDA KEYS     begegnete man einem weiteren Vertreter, der an die urbanen Lebensräume angepassten Vögel, dem Common Myna bzw. Hirtenmaina (Acridotheres tristis). Dieser Vogel ist einer von nur drei Vogelarten, die auf der Liste der weltweit 100 invasiven Tierarten mit den schlimmsten ökologischen Auswirkungen, zu finden sind. Er ist ein Höhlenbrüter und verteidigt sein Revier sehr aggressiv, was negative Auswirkungen auf die heimische Fauna hat.

Kulturfolger, wie der Grackle (Quiscalus major) oder die Haustaube (Columba livia dometiziert) zu sehen sein. Tatsächlich konnten Kormorane (Double‐ crested Cormorant, Phalacrocorax auritus) häufig und in großen Gruppen, allerdings auch als Einzeltiere, beobachtet werden. Die flachen Meerwasserbereiche hin zum Golf von Mexico bieten ihnen optimale Fischjagdgebiete. Die zahlreichen stillgelegten Brücken zwischen den einzelnen Inseln der Keys bieten einen idealen Ruhe‐ und Rastplatz, weswegen dort oft zahlreiche dieser Vögel beobachtet werden können.

Tab.12.2: Beobachtete Vogelarten auf den Florida Keys Art (lat.) Acridotheres tristis Butorides virescens Mimus polyglottos Pelecanus occidentalis Phalacrocorax auritus

Von den Reihern (Fam. Ardeidae) war der einzige sichtbare Vertreter der Grünreiher (Butorides virescens). Die begrenzte Aufenthaltszeit in den Mangrovengebieten der Florida Keys führte vermutlich dazu, dass nur wenige Arten dieser Gruppe der Schreitvögel (Ord. Ciconiiformes) beobachtet werden konnten.

Quiscalus major

In den städtischeren Gegenden der Keys

Art (engl. & dt.) Common Myna (Hirtenmaina) Green Heron (Grünreiher) Northern Mockingbird (Spottdrossel) Brown Pelican (Braunpelikan) Double‐crested cormorant (Ohrenscharbe) Boat‐tailed Grackle (Bootschwanzgrackel)

Abb.12.2: Kormorane (Phalacrocorax auritus) und Pelikan (Pelecanus occidentalis) auf einer zurückgebauten Brücke der Florida Keys (Foto: D. Otto, 09/2011)

 

53

FLORIDA KEYS    

b) Reptilien Karsten Swinnes

Squamata – Schuppenkriechtiere (Lacertilia und Serpentes) Erwartungen: Tab.12.3: Erwartete Squamata‐Arten auf den Florida Keys Art (lat.) Art (engl.) Anolis carolinensis carolinensis Green Anole Anolis cristatellus Crested Anole Anolis equestris equestris Knight Anole Anolis sagrei Brown Anole Cnemidophorus sexlineatus sexlineatus Six‐lined Racerunner Coluber constrictor priapus Souhtern Black Racer Crotalus adamanteus Eastern Diamondback Rattlesnake Diadophis punctatus acricus Key Ringneck Snake Drymarchon corais couperi Eastern Indigo Snake Elaphe guttata guttata Corn Snake Elaphe guttata rosacea Rosy Rat Snake Eumeces egregius egreguis Keys Mole Skink Eumeces inexpectatus Southeastern Five‐lined Skink Hemidactylus turcicus turcicus Mediterranean Gecko Iguana iguana Common Iguana (nicht einheimisch) Micrurus fulvius Eastern Coral Snake Nerodia clarkii compressicauda Mangrove Salt Marsh Snake Opheodrys aestivus Rough Green Snake Pantherophis alleghaniensis rossalleni Everglades Ratsnake Plestiodon egregius egregius Florida Keys Mole Skink Scincella lateralis Ground Skink Sphaerodactylus notatus notatus Florida Reef Gecko Sphaerodactylus elegans Ashy Gecko Storeria dekayi victa Florida Brown Snake Tantilla oolitica Rim Rock Crowned Snake Thamnophis sauritus sackeni Peninsula Ribbon Snake

Sichtungen: Anolis sagrei ‐ Brown Anole Sichtungen (Testudines): keine

Testudines – Schildkröten (Landschildkröten) Erwartungen: Tab.12.4: Erwartete Testudines‐Arten auf den Florida Keys Art (lat.) Art (engl.) Florida Chicken Deirochelys reticularia Turtle Florida Snapping Chelydra serpentine Turtle Pseudemys floridana Peninsula Cooter peninsularis Kinosternon baurii baurii Key Mud Turtle Terrapene carolina bauri Florida Box Turtle



 

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FLORIDA KEYS     Crocodylia – Krokodile

Anura – Froschlurche

Erwartungen:

Erwartungen:

Tab.12.6: Erwartete Crocodylida‐Arten auf den Everglades Art (lat.) Art (engl.) Alligator mississippiensis American Alligator American Crocodylus acutus Crocodile

Tab.12.5: Erwartete Anura‐Arten auf den Florida Keys Art (lat.) Art (engl.) Bufo quercicus Oak Toad Bufo terrestris Southern Toad Eleuthrodactylus Greenhouse Frog (nicht planirostris einheimisch) Gastrophryne Eastern Narrow‐mouth carolinensis Toad Hyla cinerea Green Treefrog Hyla squirella Squirrel Treefrog Osteopilus Cuban Treefrog (nicht septentrionalis einheimisch) Rana Southern Leopard Frog sphenocephala Scaphiophus Eastern Spadefoot Toad holbrookii

Sichtungen: keine

Sichtungen: keine

Häufig gesichtet wurden diverse Krusten‐ schwämme (Diplastrella spec.) und Feuer‐ schwämme (Tedania spec.), Arten, welche bei Berührung unangenehme Haut‐ irritationen verursachen können. Am auffälligsten waren die oben bereits beschriebenen Riesenfassschwämme (Xestospongia muta), sowie die Lederschwämme (Spheciospongia vesparium). Diese Arten waren in dem am letzten Schnorcheltag (24.9.) untersuchtem flachen Gebiet in Ufernähe besonders häufig. Aufgrund ihrer immensen Größe und Struktur bilden diese Arten auch Rückzugsräume für andere Lebewesen, etwa den Langusten (Palinuridae).

12.3 Marine Invertebrata a) Porifera Michael Meyer & Daniel Otto

Eine sehr urtümlich und einfach aufgebaute Gruppe von mehrzelligen Lebewesen stellen die Schwämme (Porifera) dar. Rund um die Florida Keys findet man etwa 100 verschiedene Schwammarten, wobei der Großteil der Arten zur Gruppe der Hornschwämme (Demospongiae) gehört. Zu den auffälligsten Schwämmen gehört der bis zu einem Meter großen Riesenfasss‐ chwamm (Xestospongia muta). Zu dem kommt eine Vielzahl umgangssprachlich sogenannter „Röhrenschwämme“ vor, die durch eine verzweigte röhrenartige Körperform gekennzeichnet sind. Artenmäßig am häufigsten sind die nur einige Dezimeter groß werdende stark gefärbten „Krustenschwämme“, welche sich alle auf Stein bzw. abgestorbenen Korallen ansiedeln.

 

Aufgrund des kurzen Untersuchungszeitraums, der guten Tarnung, insbesondere der Krustenschwämme, sowie der Besichtigung von nur wenigen Schnorchelplätzen, konnte nur ein kleiner Teil der wirklich vorkommenden Arten erfasst werden. Die komplette Artenliste 55

FLORIDA KEYS     befindet sich im Anhang. Bei den Schwämmen handelt es sich um sessile Filterer, die Wasser durch Einströmöffnungen ansaugen, die darin enthaltene Nahrung und den Sauerstoff aufnehmen und das Wasser dann durch die Ausströmöffnung (Osculum) wieder ausscheiden. Da sich Schwämme je nach

Alter, Strömungsverhältnisse, Tiefe und Standort auch innerhalb einer Art sehr stark unterscheiden, ist eine genaue Artdetermination nur schwer möglich. Diese erfolgt normalerweise durch Untersuchung der Kalknadeln, der sogenannten Spiculae, unter dem Mikroskop.

b) Crustacea

die Einsiedlerkrebse (Paguridae und Diogenidae), sowie die umgangssprachlich „Krabben“ genannten Arten. Da die Crustacea noch relativ wenig erforscht sind und sich die Arten mitunter sehr ähnlich sehen, kann die genaue Zahl an vorkommenden Arten rund um die Gewässer von Florida nicht abgeschätzt werden.

Michael Meyer & Daniel Otto

Eine weitere relativ oft vorkommende Tiergruppe sind die Krebstiere (Crustacea), insbesondere die Malacostraca. In den Gewässern rund um Florida sind die meisten Großfamilien mit einer Vielzahl von Arten vertreten. Besonders artenreich sind die umgangssprachlich als „Garnelen“ bezeichneten Kleinkrebse. Zu dieser Gruppe werden auch die Putzer‐ und Partnergarnelen (Hippolytidae p.p., Palaemonidae p.p.) gezählt. Zu dem gelten Langusten (Palinuridae), insbesondere die Karibische Languste (Panulirus argus) als häufig. Weitere artenreiche Gruppen sind

Die Karibische Languste (Panulirus argus), welche die größte der drei im Gebiet vorkommenden Arten aus der Familie der Langusten (Palinuridae) ist, kann bis zu 45 cm groß werden, wobei die meisten Tiere nur eine geringere Körperlänge erreichen. Das besondere an der Familie der Langusten ist, dass sie, im Gegensatz zu

Abb.12.3: Karibische Languste (Panulirus argus) in einem Fassschwamm (Fott: D. Otto 25.09.2011).

 

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FLORIDA KEYS     die dortige Population. Infolge der hohen wirtschaftlichen Bedeutung und des sehr speziellen Verhaltens dieser Art (teilweise versammeln sich Tausende von Individuen und wandern in der Nacht herum), wird diese Art sehr ausführlich wissenschaftlich untersucht.

einer Vielzahl von anderen Crustacea, keine stark ausgeprägten Scheren besitzen, dafür aber ein vergrößertes 1.Antennenpaar, welches sie zur Verteidigung nutzen, indem sie sie mit lauten Geräuschen hervorschnellen lassen um so ihre Prädatoren zu vertreiben. Die Karibische Languste kommt an der Ostküste der USA bis in Höhe von North Carolina, sowie im gesamten Golf von Mexiko und im Süden bis nach Brasilien vor. In ihrem Verbreitungsgebiet ist diese Art hauptsächlich in geringeren Wassertiefen zu finden, wobei man sie jedoch auch in Tiefen von bis zu 90m antreffen kann. Als bevorzugten Lebensraum nutzt diese Art Seegraswiesen, Riffe sowie Felsgebiete. Dabei sollten jedoch genügend Rückzugsmöglichkeiten wie Höhlen und Felsüberhänge vorhanden sein, wo sie sich tagsüber verstecken können. In der Nacht dagegen wandern die Tiere meist in der Nähe ihrer Tagesverstecke umher und suchen nach Nahrung, wobei sie insbesondere Aas und Wirbellose fressen. Da das Fleisch der Langusten sehr schmackhaft ist und hohe Preise gezahlt werden, sind sie stark kommerziell genutzt. Insbesondere rund um die Florida Keys hat sich eine große Langustenfischerei aufgebaut. Die Langusten werden meist durch spezielle Langustenfallen gefangen, wobei als Köder Fisch oder Hühnchen verwendet wird, durch deren Geruch die Tiere angelockt werden. Zwar werden im Jahr rund um Florida mehrere tausend Tonnen Langusten gefangen, doch hat dies keine Auswirkungen auf die Population rund um Florida. Ursache hierfür findet man in der sehr langen Entwicklungszeit von 6‐7 Monaten, in den die juvenilen Langusten, in den Meerwasserströmungen treibend, leben. Erst im Alter von sieben Monaten besiedeln sie dann den Meeresboden. Aufgrund dessen sind die Populationen außerhalb von Florida entscheidend für  

Die Fangschreckenkrebse (Stomatopoda) verdanken ihren englischen Namen Mantis shrimp den zu Fangwerkzeugen umgebildeten zweiten Maxillipedien, die das Tier wie eine Gottesanbeterin (Mantidae, engl. Mantis) aussehen lassen. Die Tiere reagieren auf Störungen mitunter sehr aggressiv und können bei unachtsamen Tauchern und Schnorchlern unter Umständen sehr tiefe und schmerzhafte Wunden verursachen. Bei unserer Exkursion konnten sowohl direkt am Keys Marine Laboratory als auch bei dem mit Schwämmen besiedelten Schnorchelplatz, der oben erwähnt wurde, eine Vielzahl von Karibischen Langusten (Panulirus argus) gesichtet werden. Zudem wurden zwei schwer zu bestimmende Arten der Fangschreckenkrebse (Stomatopoda), gesichtet. Die beiden entdeckten Individuen befanden sich in Löchern im Sand, in denen sie auf Beute lauerten. Von den als häufig geltenden Gruppen, etwa den „Garnelen“, konnten innerhalb des Untersuchungszeitraums keine Art gesichtet werden. Häufig gesehen wurden zudem verschiedene Einsiedlerkrebse, die allerdings kaum auf die Art bestimmt werden konnten. Gründe für den fehlenden Nachweis, insbesondere der „Garnelen“ findet man zum einen in der kryptischen Lebensweise, sowie der geringen Größe und Tarnung der Tiere. Weiterhin sind eine Vielzahl an Garnelen und anderen Crustacea nachtaktiv und konnten deshalb nicht gesichtet werden.

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FLORIDA KEYS     dazu, dass sich die Bestände nicht besonders gut erholen und so diese Art daher als stark gefährdet gilt und unter Artenschutz steht. Zudem ist sie im Anhang II des Washingtoner Artenschutz‐ abkommens gelistet.

c) Mollusca Michael Meyer & Daniel Otto

Die vorkommenden Arten an Muscheln und Schnecken rund um die Florida Keys unterscheiden sich nicht sehr von den nördlicheren Küstengebieten Floridas (bspw. Sanibel Island). Bei den Gastropoda kommen neben den bereits erwähnten Arten die verschiedenen Arten an der Flügelschnecken (Strombus spec.) sowie Kauris vor. Weiterhin findet man eine Vielzahl von verschiedenen Nackt‐ schnecken vor, insbesondere auf den Korallen selbst. Zudem findet man um die Florida Keys zwei Großgruppen an Cephalopoden: die Kalmare (Dekabrachia), welche durch einen langen zylindrischen Körper sowie an den Körperseiten verlaufende Flossen gekennzeichnet sind und zudem zehn Arme besitzen, sowie die Kraken (Oktobrachia) die nur acht Arme besitzen und selten frei schwimmend vorzufinden sind.

Abb.12.4: Riesenflügelschnecke (Strombus gigas) im Seegras (Foto: D. Otto 25.09.2011)

Ein beeindruckender Vertreter der Mollusken ist die Riesenflügelschnecke (Strombus gigas), besser bekannt unter dem englischen Namen Queen conch. Diese Art bewohnt Seegraswiesen oder mit Sand bedeckte Flächen und gilt mit einer Gehäusegröße von z.T. über 35cm als eine der größten Schnecken überhaupt. Die Art ist mehr oder weniger über die gesamte Karibik verbreitet und konnte einst als durchaus häufig bezeichnet werden. Da jedoch zum einen das Fleisch der Tiere als „Key cuisine“ vermarktet wurde und zudem die großen Gehäuse als Souvenirs verkauft wurden, sind die Bestände stark zurückgegangen. Auf den Bahamas werden die Tiere weiterhin gefangen und deren Fleisch in verschiedene Länder exportiert, unter anderem auch nach Florida. Dort dagegen ist der Fang dieser seit 1985 gesetzlich verboten. Die mitunter sehr schlechte Wasserqualität um die Keys führt aber  

Bei beim Schnorcheln auf den Florida Keys konnten nur sehr wenige Exemplare an Gastropoda und Bivalvia gesichtet werden. Besonders hervorgehoben seien jedoch 3 nachgewiesenen Arten der in Florida nur um die Keys vorkommenden Flügelschnecken: die Milchflügelschnecke (Strombus costatus), die Habichtsflügel‐ schnecke (Strombus raninus) sowie die bereits oben erwähnte Riesenflügel‐ schnecke (Strombus gigas). Sowohl von den Nacktschnecken (Ophistobranchia) als auch von den Kopffüßern (Cephalopoda) konnten keine Exemplare gesichtet werden. Die Ursache dafür, dass nur wenige Muscheln und Schnecken gefunden werden konnten, findet man darin, dass sich an den Florida Keys keine flachen Sandstrände befinden, an denen Muscheln angespült werden. Zudem halten sich die 58

FLORIDA KEYS     Muscheln meist im Sand auf und konnten demzufolge beim Schnorcheln nur schlecht gesichtet werden. Zudem werden Korallenriffe nur von wenigen Arten besiedelt. Gründe dafür, dass keine Vertreter der Nacktschnecken gefunden wurden, sind folgende: zum einen ist aufgrund ihrer geringen Größe von nur wenigen Zentimetern eine Sichtung beim Schnorcheln über den Korallenriffen sehr unwahrscheinlich und zum anderen sorgen die Färbung und die

Körperanhänge dafür, dass sie mit der Umgebung verschmelzen oder mit Weichkorallen (Alcynacea) sowie Schwämmen (Porifera) verwechselt werden. Die Tatsache, dass keine Kopffüßer (Cephalopoda) gefunden wurden, liegt daran, dass es sich hauptsächlich um nachtaktive Tiere handelt, die tagsüber entweder versteckt leben oder aufgrund ihrer Tarnung nicht erkannt werden konnten.

d) Echinodermata

Während der Exkursion wurden vier Seesternarten gesichtet: Clypeaster rosaceus, Sanddollar (Clypeaster subdepressus), Felsenbohrerseeigel (Echinometra lucunter) sowie der variable Seeigel (Lytechinus variegatus). Desweiteren wurde eine unbestimmbare Seegurke gesehen. Die Gründe dafür, dass keine weiteren Arten gefunden wurden, liegt neben dem kurzen Untersuchungszeitraums, an der bereits erwähnten kryptischen nocturnalen Lebensweise, auch an der Tatsache, dass sich diese Lebewesen normalerweise in tieferen Bereichen aufhalten, die beim Schnorcheln nicht erreicht werden konnten.

Michael Meyer & Daniel Otto

Zur Gruppe der Echinodermata, welche in den Gewässern rund um Florida vorkommen, zählen die Seegurken (Holothuroidea), Seesterne (Asteroidea), Schlangensterne (Ophiuroidea), Federsterne (Crinoidea) und Seeigel (Echinoidea). Aufgrund dessen, da es sich wie bei den Echinodermata um eine relativ schlecht untersuchte Gruppe handelt ist über die genaue Artenzahl nichts bekannt. Dies liegt unteranderem auch daran, dass es sich hauptsächlich um nachtaktive Arten handelt, welche sich tagsüber meist versteckt im Sandboden aufhalten.

12.4 Marine Vertebrata a) Fische

vorkommenden Knorpelfischen (Chondryichthyes), zählen neben dem atlantischen Ammenhai (Ginglymostoma cirratum), dem Zitronenhai (Negaprion brevirostris) und dem Bullenhai (Carcharhinus leucas) eine Reihe von verschiedenen Rochenarten.

Michael Meyer & Daniel Otto

Knorpelfische Insgesamt gibt es in der Karibik circa 600 Fischarten, wobei der Großteil dieser Arten Knochenfische sind und nur ein geringer Teil Knorpelfische. Zu den Knorpelfischen zählen neben den Haien (Selachii) und Rochen (Rajiformes) noch die Chimären (Chamaeriformes), welche man aber in der Regel, aufgrund ihres Tiefseelebens beim Schnorcheln bzw. Tauchen nicht zu Gesicht bekommt.

Im Laufe der Exkursion konnten zwei Haiarten (Atlantischer Ammenhai ‐ Ginglymostoma cirratum, Zitronenhai ‐ Negaprion brevirostris) und zwei Rochenarten (Gelber Stechrochen ‐ Urolophus jamaicensis, Südlicher Stechrochen ‐ Dasyatis americana) erfasst werden. Von diesen werden nur der

Zu den rund um Florida, häufiger  

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FLORIDA KEYS     Beide gesichteten Rochenarten, der Südliche Stechrochen und der Gelbe Stechrochen, kommen auf Sandflächen in der Nähe von Korallenriffen vor. Dort wühlen sie im Sand nach Nahrung, insbesondere verschiedene Crustacea und „Sandwürmer“. Wie alle Arten aus der Familie der Stechrochen besitzen sie einen peitschenartigen Schwanz mit einem Giftstachel, der bei Gefahr zur Verteidigung eingesetzt werden kann. Zwar ist das darin enthaltene Gift nicht tödlich für den Menschen, doch kann der Stich aufgrund der Größe der Stacheln zu schmerzhaften, sich schnell entzündeten Wunden führen, im schlimmsten Fall jedoch zum Tode führen wie bei dem bekannten australischen Naturforscher Steve Irwin.

atlantische Ammenhai sowie die zwei Rochenarten kurz beschrieben. Der atlantische Ammenhai ist ein Hai aus der Familie der Ammenhaie (Ginglymostomatidae). Typisch für Ammenhaie sind die paarigen Barteln rund um das Maul, sowie die Ovoviviparie. Weiterhin gehören Ammenhaie zu den wenigen Haiarten, welche längere Zeit ruhend auf dem Boden verbringen können, insbesondere tagsüber, ohne zu ersticken. Der Atlantische Ammenhai kommt rund um die Küsten des Golfes von Mexiko, sowie südlich bis hin nach Brasilien vor. Weiterhin sind Vorkommen an der Westküste von Mexiko bis Ecuador sowie Vorkommen an der Ostküste von Afrika bekannt. Das typische Habitat dieser Art sind Korallenriffe zwischen 1m bis 75m sowie Kanäle zwischen Mangroveninseln. Er wird bis zu 4,3m groß und ernährt sich vorwiegend von im bzw. auf dem Boden lebenden marinen Invertebraten, wie Seeigeln, Krebsen und Kopffüßern sowie Knochenfischen und Stechrochen. Aufgrund der starken Befischung, sowie dem weiter anhaltenden Finning, bei der den Haien bei lebendigen Leib die Flossen abgeschnitten werden und die noch lebenden Torso zurück ins Wasser geworfen werden, könnten auch die heute noch etwas häufiger vorkommenden Haiarten in der Karibik allmählich verschwinden. So ist es heutzutage schon bei einer Reihe von Haien in anderen Regionen der Erde geschehen. Zwar herrscht in den US‐amerikanischen Gewässern ein Haifang‐ bzw. Finningverbot doch inwieweit dieses bei den weiterhin stark steigenden Preisen für Haifischflossen aufrecht erhalten wird ist fraglich. Die Zukunft der Haie ist dementsprechend ungewiss. Einige Studien gehen sogar davon aus, dass innerhalb der nächsten 20‐30 Jahre eine Vielzahl der Haiarten in Folge des Finnings aussterben könnte.  

Die Ursache dafür, dass nur wenige Arten an Knorpelfischen erfasst werden konnten, liegt zum einen an dem generell sehr seltenen Vorkommen, aufgrund ihrer Stellung weit oben in der Nahrungskette, sowie des Lebens im offenen Meer. Knochenfische Einen guten Überblick über die vorkommenden Arten im Bereich von Florida bietet das Buch „Fischführer Karibik“ von Paul Humann (1997). Aus diesem Buch geht hervor, dass es um Florida in etwa 500‐600 Arten von Knochenfischen gibt, die hier nicht alle aufgelistet werden können. Weiterhin ist eine Vielzahl von Fischarten noch nicht beschrieben. Besonders artenreiche Gruppen stellen die Familien der Stachelmakrelen (Carangidae), Meerbrassen (Sparidae), Grunzer (Haemulidae), Schnapper (Lutjanidae), Zackenbarsche (Serranidae), Papageienfische (Scaridae), Kardinalsbarsche (Apogonidae), Grundeln (Gobiidae), Schleimfische (Bleniidae), Seepferdchen & Seenadeln (Syngnathiformes), Drückerfische

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FLORIDA KEYS     weiterhin, dass diese Art zwar ein beliebter Speisefisch ist, sich aber aufgrund der hohen Stellung in der Nahrungskette eine Reihe von Giftstoffen im Körper akkumulieren kann und damit eine Fischvergiftung auslösen kann. Insbesondere die Ciguatera‐Vergiftung ist eine häufige Form der Fischvergiftung vor allem beim Verzehr von Barrakudas im höheren Alter. Diese Fischvergiftung findet man weiterhin bei einigen Zackenbarschen, Muränen sowie Stachelmakrelen und wird hervorgerufen durch die Akkumulierung des Cigua‐ Toxins innerhalb der Nahrungskette. Dieses Toxin wird von einigen Dinoflagellaten, beispielsweise Gambierdiscus toxicus gebildet. Zu den Symptomen einer Cigua‐Toxin‐Vergiftung, zählen innerhalb von 1 bis 24 Stunden nach Verzehr auftretenden Hautausschläge, Taubheitsgefühle in Lippen und Mundschleimhaut sowie Übelkeit und Durchfall. Da diese Fischvergiftung im gesamten Karibikraum weit verbreitet ist, werden dort Barrakudas so gut wie nie zum Verzehr gefangen, was sich positiv auf die Population dieser Art auswirkt. Dies zeigt sich insbesondere an den von uns besuchten Schnorchelplätzen, wo an einem Schnorchelplatz mindestens 30 über 1,5m große Barrakudas beobachtent werden konnten, während in anderen Teilen der Erde nur mit viel Glück eines

(Balistaidae) und Muränen (Muraenidae) dar. Eine Liste der erfassten Fische befindet sich im Anhang. Im Folgenden wird nur auf einige wenige spektakuläre bzw. besonders häufige oder typische Arten eingegangen. Zunächst zum Großen Barrakuda (Sphyraena barracuda). Diese Art aus der Familie der Barrakudas stellt mit bis zu 1,8m Länge die größte Art in der Karibik dar. Neben der Karibik und den Küsten Südamerikas findet man den großen Barrakuda im Indopazifik, im Roten Meer, sowie an der Ostküste von Afrika. Es handelt sich um einen hechtartigen, silberfarbenen Raubfisch, welcher sich mit einem Anteil von bis zu 95% von anderen Fischen ernährt. Andere Beute stellen Kopffüßer sowie Garnelen dar. Während der Große Barrakuda als Juvenil in größeren Schwärmen lebt und dort in der Nähe von Innenriffen und Mangroven vorkommt, findet man adulte Exemplare in der Regel als Einzelgänger in der Nähe von Außenriffen, Flussmündungen und Lagunen in Tiefen zwischen 1 bis 100m. Aufgrund von in der Vergangenheit vorgefallenen Angriffen wird dem Barrakuda ein schlechtes Image zugesprochen. In Wirklichkeit handelt es sich aber meist um provozierte Angriffe auf Harpunentaucher, bzw. aufgrund durch fehlerhaftes Verhalten von Tauchern und Schnorchlern hervorgerufene Attacken. Meist handelt es sich, wie bei Haien, um „Probebisse“ wobei eine erneute Attacke nicht mehr stattfindet. Typisch für den großen Barrakuda ist das neugierige Verhalten. Insbesondere bei glänzenden Objekten nähern sie sich auf wenige Meter an einen Taucher/Schnorchler und umschwimmen ihn neugierig. Solange man in dieser Situation ruhig und gelassen bleibt besteht keine Gefahr. Erwähnenswert ist  

Abb.12.5: Großer Barrakuda (Sphyraena barracuda) (Foto: D.Otto 25.09.2011).

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FLORIDA KEYS     erreichen.

dieser großen Exemplaren beobachtet werden kann.

Die grüne Muräne (Gymnothorax funebris) ist eine der zwei Muränenarten, die während der Exkursion beobachtet wurde. Aufgrund ihrer Größe sowie dem einzigartigen Körperbau soll etwas näher auf diese Art eingegangen werden. Diese Art kommt im tropischen bzw. subtropischen westlichen Atlantik, von New Jersey im Norden bis nach Brasilien im Süden vor. Sie ist in der ganzen Karibik einschließlich des Golfs von Mexiko, was die Gewässer rund um Florida mit einschließt, zu finden. Neben Korallenriffen, wo ein relativ großes Exemplar von circa 2m Länge gesichtet wurde, kann man diese Art auch in Mangrovengebieten finden. Wie der deutsche Name vermuten lässt, handelt es sich bei dieser Art um eine grün bzw. grünbraun gefärbte Art welche bis zu 2,3m lang werden kann. Die Lebensweise dieser Art entspricht der typischen Lebensweise der Muränen, was bedeutet, dass sie tagsüber meist in Verstecken lebt und erst bei Einbruch der Dämmerung Jagd nach Fischen, Krebsen und Kopffüßern macht. Erwähnenswert ist bei dieser Art, dass es sich zwar um beliebte Speisefische handelt, es aber aufgrund der hohen Stellung in der Nahrungskette (ähnlich wie beim Großen Barrakuda) zu einer Ansammlung des Ciguateragiftes kommen kann. Insgesamt kommen rund um Florida etwa elf Arten an Muränen vor, wobei ihre versteckt lebende Lebensweise es oft schwierig macht sie zu finden.

Eine weitere für die Gewässer rund um Florida typische Art ist der atlantischen Tarpun (Megalops atlanticus). Dieser bis zu 2,5m lange silberfarbene Fisch lebt küstennah in Buchten, Lagunen sowie in der Nähe von Riffen in Tiefen von maximal 30m. Weiterhin findet man ihn auch im Brack‐ und Süßwasser. Bei dieser Art handelt es sich, ähnlich wie beim Großen Barrakuda, um eine räuberische Art, welche neben anderen Fischen, Krabben, zum Teil Insekten frisst, insbesondere in Mangroven und Flussmündungen. Dieser Fisch kommt sehr häufig rund um Florida vor und wurde, während der Exkursion zweimal in der Nähe der Küste gesichtet. Die Verbreitung entspricht in etwa der Verbreitung des atlantischen Ammenhais. Erwähnenswert beim Tarpun ist weiterhin, dass es sich um einen sehr beliebten Angelfisch handelt, der aufgrund seines langen und harten Kampfes bei Hochseeanglern sehr geschätzt wird. Da aber das Fleisch nicht gut schmecken soll, werden die Tiere danach meist wieder lebend ins Wasser geworfen, wodurch dieses Angelhobby so gut wie keine negativen Auswirkungen auf die Population dieser Art hat. Die Familie der Muränen (Muraenidae) ist morphologisch gekennzeichnet durch den langen aal‐ bzw. schlangenförmigen Körper sowie dem Fehlen von Brustflossen und Kiemendeckeln. Weiterhin leben so gut wie alle Muränen in der Regel tagsüber versteckt in Höhlen und Felsspalten, welche sie meist nur in der Nacht, zur Jagd oder bei starker Störung, verlassen. Als Nahrung werden sowohl Fische als auch eine Vielzahl von marinen Invertebraten wie Kopffüßern und Krebstieren genutzt. Einige Arten fressen auch Muscheln, Schnecken und Seeigel. Muränen können beträchtliche Größen von bis zu 4m  

Einige weitere Arten fielen insbesondere durch ihre große Individuenzahl auf. Nicht wenige davon waren Schwarmfische. Dazu gehören verschiedene Grunzerarten, etwa der Franzosengrunzer (Haemulon flavolineatum) und verschiedene Schnapperarten, etwa der Gelbschwanz‐ Schnapper (Ocyurus chrysurus) oder der Schoolmaster (Lutjanus apodus). Eine

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FLORIDA KEYS     anhaltenden Lähmungserscheinungen führen. Während der Indische Rotfeuerfisch im Roten Meer sowie im Indik vorkommt, kommt der indopazifische Rotfeuerfisch von Japan bis Hawaii vor. Im Laufe der 1990er Jahren wurden in den Gewässern rund um Florida Rotfeuerfische das erste Mal gesichtet. Wahrscheinlich sind einige Exemplare durch den Hurrikan Andrew aus einem Aquarium im Südflorida entkommen, beziehungsweise ließen einige Aquarianer im Laufe der 1990er Jahre einige Rotfeuerfische frei. Jedenfalls breiten sich die Rotfeuerfische seit der Aussetzung ungehindert in der ganzen Golfregion aus und stellen ein großes Problem dar, da sie eine Vielzahl von wirtschaftlich bedeutsamen Fischen und marinen Invertebraten fressen und so das Ökosystem der Karibik nachhaltig verändern. Die Gründe für die rasante Ausbreitung findet man zum einen in der sehr hohen Reproduktion, da ein geschlechtsreifes Weibchen monatlich mehrere Millionen Eier legt, deren Larven durch die Strömungen im Golf über die gesamten Golfregion verteilt werden können. Die andere Ursache ist, dass die beiden Feuerfischarten so gut wie keine natürlichen Feinde besitzen, beziehungsweise die Populationen der Hauptprädatoren wie Zackenbarsche oder Haie unter der Überfischung leiden. Der dritte Grund der rasanten Ausbreitung ist, dass die Feuerfische die Nische der überfischten Schnapper und Zackenbarsche ausfüllen. Erwähnenswert ist weiterhin, dass der Indopazifische Rotfeuerfisch den größten Teil der Population im Golf ausmacht ‐ der Anteil dieser Art beträgt 93%. Während der Exkursion wurden drei Individuen, wahrscheinlich ein Pterois miles und zwei Pterois volitans, gesehen. Die Sichtung wurde an das Key Marine Lab Personal weitergegeben, da die amerikanische NOOA viel Aufwand zur Erforschung der

weitere sehr häufige und in Schwärmen vorkommende Art sind die zu den Riffbarschen gehörenden gestreiften Sergeants (Abudefduf saxatilis). In den Korallenriffen konnte man zudem relativ häufig verschiedene Vertreter der Papageifische beobachten, Fische, die mit ihrem papageienartig gestalteten Mund Korallen von Oberflächen abschaben um Polypen und Algen herauszuholen um sich von diesen zu ernähren. Relativ häufig waren zudem viele Vertreter der Grundeln, die sich ‐je nach Art‐ entweder im Riffbereich aufhielten oder im Flachwasser zu finden waren. Da sich die Arten recht stark ähneln, ist eine genaue Artdetermination in einigen Fällen auch mithilfe von Unterwasserfotos nur schwer möglich. Desweiteren wurden einige Vertreter der Zackenbarsche, etwa dem Nassau Zackenbarsch (Ephinephelus striatus), gesichtet, welche jedoch nicht zu den Schwarmfischen zählen. Zwei sehr problematische Arten in der Karibik sind der Indische Rotfeuerfisch (Pterois miles) und der Indopazifische Rotfeuerfisch (Pterois volitans). Beide gehören zur Familie der Skorpionsfische (Scorpenidae) und besitzen demzufolge, wie ein Großteil der Fische dieser Familie, eine Reihe von giftigen Stacheln an den Flossen und am Körper. Deren können Stiche beim Menschen zu schmerzhaften Wunden, Nekrosen bis hin zu lang

Abb.12.6: Pazifischer Rotfeuerfisch (Pterois volitans) (Foto: D. Otto 25.09.2011)

 

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FLORIDA KEYS     (Kardinalsbarsche (Apogonidae)) oder nur sehr selten (Seepferdchen (Hippocapinae)) gesichtet werden. Die Ursachen dafür, dass einige Arten nicht erfasst wurden, liegen zum einen an der geringen Größe und guten Tarnung, die eine Erfassung während des Schnorchelns nur sehr schwer möglich macht, sowie der Nachtaktivität, Lebensweise und Saisonalität einiger Arten. Insgesamt konnte trotzdem innerhalb des geringen Untersuchungszeitraumes eine große Anzahl an Arten erfasst werden.

Ausbreitung und der möglichen Bekämpfung beider Arten betreibt. Eine erste Bekämpfungsmöglichkeit unternahm das Florida Keys National Marine Sanctuary mit der Herausgabe von Jagdlizenzen für Feuerfische an Taucher, sowie die Organisation von verschiedenen Jagdwettbewerben um die Populationen der Rotfeuerfische rund um Florida ein wenig zu bekämpfen. Der Erfolg dieser Methoden ist noch nicht bekannt. Einige ansonsten sehr häufige Gruppen, konnten entweder gar nicht

b) Reptilien

innerhalb von zwei Tagen am häufigsten gesehen wurde. Aus diesem Grund soll diese Art auch etwas näher beschrieben werden.

Michael Meyer & Daniel Otto

Meeresschildkröten Insgesamt kommen rund um Florida fünf Meeresschildkrötenarten vor, welche Nistgebiete rund um Florida haben. Drei der fünf Arten, die Atlantische Lederschildkröte (Dermochelys coriacea), die Atlantik Bastardschildkröte (Lepidochelys kempii), sowie die echte Karettschildkröte (Eretmochelys imbriocota) sind infolge des Schildplatthandels, der Verschmutzung der Meere, des Beifangs, sowie der Jagd nach dem Fleisch stark zurück gegangen und gelten als vom Aussterben bedroht. Die beiden verbleibenden Arten, die Suppenschildkröte (Chelonia mydas) und die unechte Karettschildkröte (Caretta caretta) gelten als stark bedrohte Arten, welche aber auch weiterhin durch die Jagd, den Beifang und die Verschmutzung der Meere bedroht sind.

Die Suppenschildkröte kommt, wie alle Meeresschildkröten, in tropischen und subtropischen Meeren vor. Ihrer Eiablegeplätze befinden sich vor allem in den Küsten von Afrika, der Karibikregion, sowie in vielen Teilen des Indopazifik. Sie werden bis zu 1,5m lang und können bis zu 300kg schwer werden. Sie können bis zu 50 Jahre alt werden und sind mit 10‐15 Jahren geschlechtsreif. Ab diesem Alter paaren sich die Weibchen alle zwei bis drei Jahre und legen über mehrere Wochen vier bis fünf Gelege an den Stränden ab, wobei jedes Gelege circa 100 Eier enthält. Die Männchen paaren sich dagegen jährlich in den Brutgebieten mit geschlechtsreifen Weibchen. Zwei bis drei Monate nach der Eiablage schlüpfen die Jungen und wandern instinktiv zum Meer wo sie ihre ersten Lebensjahre pelagisch verbringen. Erst im Laufe der Entwicklung nähern sie sich wieder den Küsten, insbesondere den Seegraswiesen die sie als Nahrungsquelle nutzen. Bis dahin leben sie solitär und kommen erst zur Paarungszeit wieder zusammen.

Während der Exkursion konnten drei Schildkrötenarten gesichtet werden: die Suppenschildkröte, die unechte Karettschildkröte sowie die die echte Karettschildkröte, wobei die Suppenschildkröte mit sieben Sichtungen

 

64

FLORIDA KEYS    

Abb.12.7: Suppenschildkröte (Chelonia mydas) (Foto: D. Otto 25.09.2011).

c) Säuger Die Bereits im Themenblock „Küste“ aufgeführten Säugetierarten kommen auch um die Florida Keys vor. Dennoch konnten während des Untersuchungszeitraumes weder Manatis noch Wale beobachtet werden, was wahrscheinlich an der Tatsache liegt, dass die Tiere verhältnismäßig selten vorkommen.

 

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WHERE THE SUN NEVER WAITS …  

 



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FLORIDA KEYS ANHANG

   

 

Anhang A1 Tabellen

Daniel Otto & Michael Meyer TabA1.1: Liste der gesichteten marinen Invertebrata. Die Einteilung in die Familien erfolgte mit HUMANN 1999. wissenschaftlicher Name deutscher Name englischer Name Porifera Schwämme Sponges Red Orange Encrusting Diplastrella spec. Krustenschwamm Sponge Ircinia strobilina Schwarzer Ballschwamm Blackball sponge Spheciospongia vesparium Lederschwamm Loggerhead sponge Fire sponge/ Volcano Tedania spec. (klausi??) Feuerschwamm sponge Xestospongia muta Riesenfassschwamm Giant barrel sponge Cnidaria Nesseltiere Cnidaria Karibische Glasrose Pale anemone Aiptasia tagetes Aglaophenia latecarinata Daunenhydrozoe Feather plume hydroid Aurelia aurita Ohrenqualle Moon jelly Colophyllia natans Falsche Hirnkoralle Boulder brain coral Condylactis gigantea Riesenanemone Giant anemone Dichocoenia stokesii Elliptische Sternkoralle Elliptical star coral Diploria strigosa Symmetrische Hirnkoralle Symmetrical brain coral Eunicea spec. Pustel Strauchgorgonie Knobby sea rod Favia fragum Golfballkoralle Golf ball coral Gorgonia ventalina Gewöhnlicher Seefächer Common sea fan Gymnangium longicauda Feder‐ Hydrozoe Feather hydroid Macrorhynchia phillipia ‐ White Stinger Muriceopsis flavida Rauhe Seebürste Rough sea plume Palythoa caribaeorum Karibische Krustenanemone White encrusting zoanthid Pelagia noctiluga Leuchtqualle Warkey Jellyfish Plexaurella nutans Große Seerute Giant slit‐pore sea rod Plexaura homomalla Schwarze Strauchgorgonie Black sea rod Porites astreoides Senfhügelkoralle Mustard hill coral Pseudoplexaura spec. Porige Strauchgorgonie Porous sea rod Siderastrea radians Kleinere Sternchenkoralle Lesser starlet coral Siderastrea siderea Riff‐Sternkoralle Massive starlet coral Solenastrea bournoni Glatte Sternenkoralle Smooth star coral Stephanocoenia mechlinii Erblassende Sternchenkoralle Blushing star coral Ctenophora Rippenquallen Comb jellies Mnemiopsis mccradyi Seewalnuss Sea whale nut Annelida Ringelwürmer Annelids Arenicola cristata Südlicher Sandwurm Southern lugworm Eupolymnia crasscornis Spaghettiwurm Spaghetti worm Weihnachtsbaum‐Röhrenwurm Christmas tree worm Spirobranchus giganteus Mollusca Weichtiere Molluscs Polyplacophora Käferschnecken Chitons Acanthopleura granulata Fusselkäferschnecke Fuzzy Chiton Bivalvia Muscheln Mussels Anadara floridana ‐ Cut‐ribbed arks ‐ Eared ark Anadara notabilis Anadara ovalis ‐ Blood ark Anadara transversa ‐ Transverse ark Anomia ephippium Sattelmuschel, Zwiebelmuschel Common jingle shell Arca imbricata ‐ Mossy ark Arcinella cornuta ‐ Florida spiny jewelboxes ‐ Atlantic calico scallop Argopecten gibbus

 

i

ANHANG

 

  Argopecten irradians Atrina rigida Atrina seminuda Barbatia domingensis Brachidontes exustus Carditomera floridana Chama congretana Chione elevata Chione intapurpurea Codakia orbicularis Crassostrea virginica Dendostrea frons Dinocardium robustum Donax variabilis Dosinia elegans Laevicardium laevigatum Laevicardium mortoni Lucina pennsylvanica Mercenaria mercenaria Noetia ponderosa Pinna carnea Plicatula gibbosa Raeta plicatella Spondylus spec. Trachycardium egmontianum Gastropoda Architectonica nobilis Busycon sinistrum Busycotypus spiratus Calliostoma euglyptum Cantharus multangulus Cerithidea scalariformis Cerithium literatum Cerithium muscarum Chicoreus spec. Crepidula atrasolea Diodora cayenensis Fasciolaria lilium Nassarius vibex Nerita tesselata Nodilittorina interrupta Oliva sayana Sinum maculatum Siphonaria pectinata Strombus costatus Strombus gigas Strombus raninus Terebra dislocata Vermicularia knorrii Echinodermata Holothuroidea Echinoidea Clypeaster rosaceus Clypeaster subdepressus Echinometra lucunter Lytechinus variegatus Crustacea Cirripedia

 

‐ ‐ ‐ ‐ ‐ ‐ ‐ ‐ ‐ ‐ Amerikanische Auster ‐ Atlantische Herzmuschel Florida‐ Dreiecksmuschel ‐ Gewöhnliche Eimuschel ‐ ‐ ‐ ‐ Bernstein‐Steckmuschel ‐ Nordamerikanische gefurchte Entenmuschel Stachelaustern, Klappmuscheln

Thorny, spiny oysters



Florida pricklycockle

Schnecken ‐ ‐ ‐ ‐ ‐ ‐ Gedrungene Turmschnecke ‐ Stachelschnecke ‐ ‐ Gebänderte Tulpenschnecke Karibische Wellhornschnecke ‐ ‐ Olivenschnecke ‐ ‐ Milchflügelschnecke Riesenflügelschnecke Habichtsflügelschnecke ‐ ‐ Stachelhäuter Seegurken Seeigel ‐ Sanddollar Felsenbohrerseeigel Variabler Seeigel Krebstiere Rankenfußkrebse

Snails Common sundial Lighting whelk Pear whelk Sculptured topsnail Ribbed canthari Ladder horn snail Stocky cerith Fly‐specked cerith Murex snail Eastern white slippersnail Cayenne keyhole limpet Banded tulip Bruised nassa Checkered nerites Interrupted periwinkle Lettered olive Maculated baby’s ear Striped falselimpet Milk conch Queen conch Hawk‐wing conch Common american auger Florida wormsnail Echinoderms Sea cucumbers Sea urchins Inflated sea biscuit Sanddollar Rock‐boring urchin Variegated urchin Crustaceans Barnacles

ii

Atlantic bay scallop Stiff penshell Half‐naked penshell White miniature ark Scorched mussel Broad‐ribbed cardita Corrugate jewelbox Cross‐bared venus clam Lady‐in‐waiting venus clam Tiger lucina Eastern oyster Frond oyster Atlantic giant cockle Variable conquina clam Elegant dorsinia Common egg cockle Morton’s egg cockle Pennsylvanian lucine Northern quahog Ponderous ark Amber penshell Atlantic kittenpaw Channeled duckclam

ANHANG

 

  Lepas anatifera

Entenmuschel

Megabalanus spec. Malacostraca Callinectus ssp. Carpilius corallinus Menippe mercenaria Mithorax pilosus Paguridae und Diogenidae Panulirus argus Porcellania sayana Pseudosquilla cilliata Bryozoa Bugula turrita Tunicata Rhopalea abdominalis

Seepocken Höhere Krebse Blaukrabbe Große Korallenkrabbe Florida‐Steinkrabbe Grüne Spinnenkrabbe Einsiedlerkrebse Karibische Languste Flecken‐Porzellankrebs ‐ Moostierchen Spiralmoostierchen Manteltiere Riffseescheide



Smooth goose‐neck barnacles Sessile barnacle Malacostraca Blue crab Batwing coral crab Florida stone crab Hairy clinging crab Hermets Caribbean spiny lobster Spotted porcelain crab Ciliated false squilla Moss animals Spiral‐tufted bryozoa Mantelpiece Reef tunicate

Tab.A1.2: Liste der gesichteten marinen Vertebrata. Die Einteilung in die Familien erfolgte mit HUMANN 1997. wissenschaftlicher Name deutscher Name engl. Name Chondrichthyes Knorpelfische Cartinaligous fishes Selachii Haie Sharks Rhincodontidae Ammenhaiartige Carpet Sharks Ginglymostoma cirratum Ammenhai Nurseshark Carcharhinidae Reqiuemhaie Requiem Sharks Negaprion brevirostris Zitronenhai Lemon shark Rajiformes Rochen Rays Urolophidae Rundstechrochen Round Stingrays Urolophus jamaicensis Gelber Stechrochen Yellow stingray Dasyatidae Stechrochen Stingrays Dasyatis americana Südlicher Stechrochen Southern stingray Osteichtyes Knochenfische Osteichthyes Chaetodontidae Schmetterlingsfische Butterflyfishes Chaetodon capistratus Vieraugen‐Falterfisch Foureye Butterflyfish Chaetodon ocellatus Flossenfleck‐Falterfisch Spotfin Butterflyfish Chaetodon striatus Gestreifter Falterfisch Banded Butterflyfish Pomacanthidae Kaiserfische Angelfishes Holacanthus bermudensis Bermuda‐Kaiserfisch Blue Angelfish Holacanthus ciliaris Diadem‐Kaiserfisch Queen Angelfish Pomacanthus arcuatus Grauer Kaiserfisch Gray Angelfish Pomacanthus paru Franzosen‐Kaiserfisch French Angelfish Acanthuridae Doktorfische Surgeonfishes Acanthurus bahaianus Ozean‐Doktorfisch Ocean Surgeonfish Acanthurus chirurgus Streifen‐Doktorfisch Doctorfish Acanthurus coeruleus Blauer Doktorfisch Blue Tang Carangidae Stachelmakrelen Jacks Caranx bartholomaei Gelbschwanz‐Stachelmakrele Yellow Jack Caranx crysos Schwarzspitzen‐Stachelmakrele Blue Runner Caranx hippos Pferde‐Stachelmakrele Crevalle Jack Caranx ruber Blaurücken‐Stachelmakrele Bar Jack

 

iii

ANHANG

 

  Elagatis bipinnulata Scombridae Scomberomorus regalis Belonidae Ablennes hians Platybelone argalus Exocoetidae Hemiramphus brasilliensis Sphyraenidae Sphyraena barracuda Mugilidae Mugil cephalus Mugil curena Sparidae Archosargus probatocephalus Archosargus rhomboidalis Diplodus argenteus Diplodus holbrookis Calamus proridens Lagodon rhomboides Gereidae Gerres cinereus Kyphosidae Kyphosus sectarix/incisor Elopidae Megalops atlanticus Ephippidae Chaetodipterus faber Clupeidae Harengula humeralis Haemulidae Anisotremus surinamensis Anisotremus virginicus Haemulon aurolineatum Haemulon chrysargyreum Haemulon flavolineatum Haemulon sciurus Lutjanidae Lutjanus analis Lutjanus apodus Lutjanus campechanus Lutjanus griseus Lutjanus synagris Ocyurus chrysurus Pomacentridae Abudefduf saxatilis Chromis flavicauda

 

Regenbogen‐Stachelmakrele Makrelen Cero Hornhechte Gebänderter Hornhecht Kielschwanz‐Hornhecht Halbschnabelhechte Ballyhoo Barrakudas Großer Barrakuda Meeräschen Gestreifte Meeräsche Weiße Meeräsche Meerbrassen Sträflings‐Brasse Ohrfleck‐Brasse Silberbrasse Schwarzfleck‐Brasse Streifenwangen‐Brasse Blaugestreifte Brasse Mojarras Gelbflossen‐Silberling Ruderfische Bermuda‐/ Gelber Ruderfisch Tarpons Atlantik‐Tarpun Spatenfische Atlantischer Spatenfisch Heringe ‐ Grunzer Surinam‐Grunzer Schweinsgrunzer Goldstreifen‐Grunzer Gelbstreifen‐Grunzer Franzosen‐Grunzer Blaustreifen‐Grunzer Schnapper Hammel‐Schnapper Schulmeister‐Schnapper Roter Schnapper Grauer Schnapper Großfleck‐Schnapper Gelbschwanz‐Schnapper Riffbarsche Gestreifter Sergeant ‐

iv

Rainbow Runner Mackerels Cero Needlefishes Flat Needlefish Keeltail Needlefish Halfbeaks Ballyhoo Barracudas Great Barracuda Mullets Stripped Mullet White Mullet Porgys Scheepshead Sea bream Silver Porgy Spottail pinfish Littlehead Porgy Pinfish Mojarras Yellowfin Mojarra Chubs Bermuda/Yellow Chub Tarpons Tarpon Spadefishes Atlantic Spadefish Herrings Redear Herring Grunts Black Margate Porkfish Tomtate Smallmouth Grunt French Grunt Bluestripped Grunt Snappers Mutton Snapper Schoolmaster Red Snapper Gray Snapper Lane snapper Yellowtail Snapper Damselfishes Major Sergeant Yellowtail Chromis

ANHANG

 

  Chromis insulata Stegatus fuscus Stegatus diencacus Stegastes leucostictus Stegastes partitus Serranidae Diplectrum formosum Ephinephelus adscensionis Ephinephelus morio Ephinephelus striatus Mycteroperca bonaci Mycrteroperca tigris Grammatidae Gramma loreto Scaridae Nicholsina usta Scarus vetula Scarus taeniopterus Sparisoma viride Labridae Bodianus rufus Lachnolaimus maximus Labridae Halichoeres bivittatus Halichoeres radiatus Thalassoma bifasciatum Gobiidae Gobiosoma spec. Ogcocephalidae Orgocephalus radiatus Scorpenidae Pterois miles Pterois volitans Syngnathidae Aulostomidae Aulostomus maculatus Fistularia tabacaria Tetraodontidae Sphoeroides testudineus Ostraciidae Acanthostracion quadricornis Lactophrys bicaudalis Lactophrys triqueter Balistidae Canthidermis sufflamen Monacanthidae Aluterus scriptus

 

Olivgrüner Chromis Dunkler Gregory Langflossen‐Gregory Schöner Gregory Zweifarben‐Gregory Zackenbarsche Sand‐Sägebarsch Felsen‐Zackenbarsch Roter Zackenbarsch Nassau‐Zackenbarsch Schwarzer Zackenbarsch Tiger‐Zackenbarsch Feenbarsche Königs‐Feenbarsch Papageifische ‐ Königin‐Papageifisch Prinzessin‐Papageifisch Signal‐Papageifisch Schweinslippfische Spanischer Schweinslippfisch Eber‐Lippfisch Lippfische Zweistreifen‐Junker Pudding‐Junker Blaukopf‐Junker Grundeln ‐ Seefledermäuse Gelbflossen‐Fledermausfisch Skorpionsfische Indischer Rotfeuerfisch Pazifischer Rotfeuerfisch Seenadeln Trompetenfische Atlantik‐Trompetenfisch Blauflecken‐Flötenfisch Kugelfische Schildkröten‐Kugelfisch Kofferfische Hornkofferfisch Gefleckter Kofferfisch Perlen‐Kofferfisch Drückerfische Ozean‐Drückerfisch Feilenfische Schrift‐Feilenfisch

v

Sunshinefish Dusky Damselfish Longfin Damselfish Beaugregory Bicolor Damselfish Groupers Sand perch Rock Hind Red Grouper Nassau Grouper Black Grouper Tiger Grouper Basslets Fairy basslet Parrotfishes Emerald Parrotfish Queen Parrotfish Princess Parrotfish Stoplight Parrotfish Hogfishes Spanish Hogfisch Hogfish Wrasses Slippery Dick Puddingwife Bluehead Gobies Batfishes Polka Dot Batfish Scorpionsfishes Devil Lionfish Red Lionfish Pipefishes Trumpetfishes Trumpetfish Bluespotted Cornetfish Puffers Checkered Puffer Boxfishes Scrawled cowfish Spotted trunkfish Smooth trunkfish Triggerfishes Ocean triggerfish Filefishes Scrawled filefish

ANHANG

 

  Mullidae Pseudupeneus maculatus Echeneidae Echenius naucrates Muraenidae Gymnothorax funebris Gymnothorax moringa Chelonia Caretta caretta Chelonia mydas Eretmochelys imbriocota Delphinidae Tursiops truncatus

Meerbarben Gefleckte Meerbarbe Schiffshalterfische Gestreifter Schiffshalter Muränen Grüne Muräne Gefleckte Muräne Schildkröten Unechte Karettschildkröte Suppenschildkröte Echte Karettschildkröte Delphine Großer Tümmler

 

 

vi

Goatfishes Spotted goatfish Remoras Sharksucker Morays Green Moray Spotted Moray Turtles Loggerhead Green Turtle Hawksbill Dolphins Bottlenose dolphin

ANHANG

 

 

A2 Literaturquellen Baumeister, Maren & Werner (2005) : Meeresfauna Karibik und Florida ; Eugen Ulmer Verlag, Stuttgart; 1.Auflage Brown, Paul Martin (2005); Wild Orchids of Florida; University Press of Florida Carmichael, Pete; Williams, Winston (2011): Florida's Fabulous Reptiles and Amphibians. Snakes, Lizards, Alligators, Frogs and Turtles. 13th Revised Edition. CA 90716: World Publications. Donald Virgovic (2011): Checklist of Florida's Amphibians and Reptiles. Usda Forest Service, Florida Fish and Wildlife Conservation Commission. Online verfügbar unter http://www.fs.fed.us/outdoors/naturewatch/implementation/Wildlife/, zuletzt aktualisiert am 15.10.2011. Eaton, E.R. & Kaufman, K. (2007) Kaufman Field Guide to Insects of North America. Houghton Mifflin. Eaton, E.R. & Kaufman, K. (2007) Kaufman Field Guide to Insects of North America. Houghton Mifflin. Elster, C., Deutsche Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit (GTZ, Hrsg.) (2001): Mangroven‐ Ihr Stellenwert, Ursachen ihrer Schädigungen, Möglichkeit ihrer Rehabilitierung. Universum Verlagsanstalt, Wiesbaden, 140 Seiten FAO (2005) FAO Forestry Paper 153: The world`s mangroves 1980‐2005. Greenberg, J, Greenberg, I. und Michael Greenberg (2000): Mangroves‐Trees in the Sea. Seahawk Press, Miami, 64 pages Hammer, Roger L. (2002); Everglades Wildflowers; Falcon Hammer, Roger L. (2004); Florida Keys Wildflowers; Falcon Heinrich, George L.; Walsh, Timothy J. (2011): Snakes of South Florida. A Guide to Common and Notable Species. Austin: Quick Reference Pub Inc. Humann, Paul (1997) : Fischführer Karibik ; Jahr Verlag GmbH & Co., Hamburg ; 1.Auflage Humann, Paul (1999) : Niedere Tiere Karibik ; Jahr Verlag GmbH & Co., Hamburg ; 1.Auflage Humann, Paul; DELOACH Ned (2002): Reef Creature Identification, Florida Caribbean Bahamas ; New World Publications, INC., Jacksonville, Florida; 2.Auflage Humann, Paul; DELOACH, Ned (2002): Reef Fish Identification, Florida Caribbean Bahamas ; New World Publications, INC., Jacksonville, Florida; 3.Auflage Kavanagh, J. / Leung, R. (2007) Florida Butterflies & Moths. An introduction to familiar species. A pocket naturalist™ guide. Waterford Press. Kavanagh, James; Leung, Raymond (2010): The nature of Florida. An introduction to familiar plants, and animals & outstanding natural attractions. 2nd Edition. Phoenix, AZ: Waterford Press. Kehl, (2005), TU Berlin, Pflanzenökologie, http://lv‐twk.oekosys.tu‐berlin.de/project/lv‐ twk/23‐trop‐wet5‐twk.htm MEYERS, Robert; LIESKE, Erwald (2009): Korallenriff‐Führer Rotes Meer ; Kosmos Verlag  

vii

ANHANG   Stuttgart ; 2.Auflage Meshaka, W.E., Loftus, W.F., and Steiner, T. (2000) The Herpetofauna of Everglades National Park. Florida Scientist, 63 (2), 84‐103 Steiner, T., Loftus, W.F. (1991) Amphibians & Reptiles of Everglades National Park. Miami: Everglades Association The Florida Museum of Natural History (Hg.) (2011): Checklist of Established Florida Amphibians and Reptiles. Online verfügbar unter http://www.flmnh.ufl.edu/herpetology/reptiles.htm, zuletzt aktualisiert am 20.12.2011. The Regents of the University of California (Hg.) (2011): AmphibiaWeb. Information on amphibian biology and conservation. Online verfügbar unter http://amphibiaweb.org/index.html, zuletzt aktualisiert am 20.12.2011. Tomlinson, P.B. (1986): The Botany of Mangroves. (Cambridge tropical biology series), Cambridge University Press, Cambridge, 413 Seiten Uetz, P. (2011): The Reptile Database. Online verfügbar unter http://www.reptile‐ database.org/, zuletzt aktualisiert am 11.11.2011 U.S. Fish and Wildlife Service. 1983. Mammals, reptiles, and amphibians of the Florida Keys National Wildlife Refuges. U.S. Fish and Wildlife Service. Unpaginated. Jamestown, ND: Northern Prairie Wildlife Research Center Online. Zuletzt aktualisiert am 03.08.2006 Williams, W. (2008): Florida`s Fabulous Trees. World Publications, Hawaiian Gardens, 13. Auflage, 64 Seiten Witherington, Blair and Dawn (2007): Florida’s Seashells ; Pineapple Press Inc. ; Sarasota,FL Wood, Elizabeth & Lawson (2001): Fische und Korallen Karibik ; Könemann Verlag, Köln ; 1.Auflage Zug,G.R.; Vitt, L.J. & Caldwell, J.P. (2001) Herpetology. 2nd ed. Academic Press San Diego, London, [...]XIV + 630 pp.  

 



viii

 

ANHANG  

A3 Internetquellen http://www.butterfliesandmoths.org http://www.butterflydatabase.com http://www.conchology.be/?t=1 http://www.fsca‐dpi.org (Homepage des Museum of Entomology FSCA [Gainsville]) http://www.fsca‐dpi.org/coleoptera/mike/families.html (Checkliste der Käferfamilien Floridas) http://www.infochembio.ethz.ch/links/en/zool_weicht_muscheln_kamm.html http://www.nova.edu/ncri/sofla_sponge_guide/species_class.html http://de.wikipedia.org/wiki/Gro%C3%9Fe_Fechterschnecke http://de.wikipedia.org/wiki/Taino; 5.12.2011 http://en.wikipedia.org/wiki/Great_Cypress_Swamp http://en.wikipedia.org/wiki/Green_sea_turtle http://en.wikipedia.org/wiki/Lobatus_gigas http://en.wikipedia.org/wiki/Pterois http://en.wikipedia.org/wiki/Red_lionfish http://www.sanibelflorida.com/bivalveseashells.html http://www.sanibelflorida.com/gastropodseashells.html

 

ix