The Quality Connection. Umweltbericht Division Wire & Cable Solutions

Umweltbericht Division Wire & Cable Solutions The Quality Connection Umweltbericht 2003 bis 2006 Umweltbericht 2003 bis 2006 3 LEONI Wire & Cab...
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Umweltbericht Division Wire & Cable Solutions

The Quality Connection

Umweltbericht 2003 bis 2006

Umweltbericht 2003 bis 2006

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LEONI Wire & Cable Solutions Umweltmanagement mit System Meilensteine im Umweltmanagement Rohstoffe für die Kabelproduktion Kupfer und PVC

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Fertigungsverfahren bei LEONI Wie aus Kupfer und PVC ein Kabel wird Forschung und Entwicklung Der Umwelt zu Liebe

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LEONI Fahrzeugleitungen Was steckt im Automobil?

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Herausforderung Klimaschutz

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Energieeffizienz Weniger ist mehr

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Beschaffung bei LEONI Umweltfreundlich statt problematisch

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Zahlen, Daten, Fakten

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Standortbetrachtungen

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Formalien

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Kontakt Impressum

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Glossar

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Umweltbericht 2003 bis 2006

Umweltbericht Wire & Cable Solutions

„Wir, Bürger aller Kontinente, politische Verantwortliche, Vertreter inter­nationaler Organisationen und von Nichtregierungsorganisationen, Wissenschaftler und Unternehmer, rufen nachdrücklich zu einem breiten internationalen Engagement gegen die ökologische Krise und für ein umweltschonendes Wachstum auf.“

Liebe Leserinnen und Leser, als weltweit operierendes Unternehmen bewegt sich LEONI zunehmend in komplexen Strukturen, in denen internationale Bewertungsmaßstäbe gelten. Auch über Ländergrenzen hinaus trägt das Unternehmen die Verantwortung, eine Balance zwischen Ökonomie und Ökologie aufrechtzuerhalten. Umweltbewusstes Denken und Handeln zählt bei LEONI zu den zukunftsweisenden Faktoren für eine erfolgreiche Entwicklung. In der Division Wire & Cable Solutions haben wir unsere Aktivitäten zum Schutz der Umwelt bereits vor Jahren auf ein solides Fundament gesetzt. 1996 wurde unser Werk in Bad Kötzting als erster Draht- und Litzenhersteller Europas nach der damals geltenden EG-Öko-AuditVerordnung validiert und später nach der EMAS II sowie nach der ISO 14001 zertifiziert. Heute sind im Unternehmensbereich die deutschen Werke in Roth, Weißenburg, Friesoythe und Stolberg, sowie die Werke in Hatvan (Ungarn), Kobierzyce (Polen), Cuauhtémoc (Mexiko), Stará Turá (Slowakei), Xiamen und Changzhou (China) ebenfalls nach dieser Norm zertifiziert. Wir haben das Ziel, nach und nach mit weiteren Standorten diesen Standard zu erreichen. Auf der Pariser Konferenz für eine globale Umweltordnung wurde die internationale Gemeinschaft aufgefordert, schneller, wirksamer und ehrgeiziger Maßnahmen zu ergreifen, um den Klimawandel zu beschränken und Gefahren für die Menschen abzuwehren.

Appell von Paris 3. Februar 2007

In Übereinstimmung mit dem Appell von Paris besteht für den Bereich Wire & Cable Solutions von LEONI die kontinuierliche Herausforderung darin, weiteres Wachstum mit ökologischen Zielen, im Dienste einer nachhaltigen wirtschaftlichen Entwicklung zu verbinden. Bereits während der Produkt- und Prozessentwicklung berücksichtigen wir umweltfreundliche Technologien zur Entwicklung und Herstel­lung dauerhaft ökologisch verträglicher Produkte. Ressourcenschonung, Abfallreduzierung und die kontinuierliche Umsetzung von Umwelt­ zielen haben zu messbaren Verbesserungen der Umweltleistung an unseren zertifizierten Standorten geführt. Mit diesem Bericht knüpfen wir an unsere erste Umwelterklärung an und geben Ihnen aktuelle Informationen über Initiativen und Ressourcen schonende Aktivitäten der Division Wire & Cable Solutions. Allen Lesern wünschen wir eine anregende Lektüre. Da der Umwelt­ bericht Grundlage für einen offenen und zukunftsweisenden Dialog sein soll, sind konstruktive und kritische Anmerkungen ausdrücklich erwünscht.

Dr. Klaus Probst

Jürgen Kniffki

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Die LEONI-Gruppe

Kurzporträt der LEONI-Gruppe Die LEONI-Gruppe ist einer der weltweit größten und traditionsreichsten Hersteller von Drähten, Kabeln und Bordnetz-Systemen. Neben Drähten und Litzen aus Kupfer und Kupferlegierungen für Kabel und elektrische Anwendungen umfasst das LEONI-Leistungsspektrum Kabel, Leitungen und Kabelsysteme aller Art sowie Bordnetz-Systeme inklusive dazugehöriger Komponenten. Die Fertigung dieser Produkte ergibt insgesamt eine aufsteigende, sich sinnvoll ergänzende Wertschöpfungskette: Aus Drähten werden Kabel, aus Kabeln BordnetzSysteme. Anhand dieser Wertschöpfungskette stellt sich die Konzernstruktur dar: Die LEONI AG fungiert als Holding, das operative Geschäft ist in die beiden Divisionen Wire & Cable Solutions und Wiring Systems aufgeteilt.

Sozial-Charta Als eines der ersten Unternehmen weltweit hat LEONI bereits im April 2003 eine „Erklärung zu den sozialen Rechten und industriellen Beziehungen“ abgegeben, die vom Vorstand, dem Eurobetriebsrat und dem Internationalen Metallgewerkschaftsbund unterzeichnet wurde. Die Sozialcharta trägt dazu bei, den mit der Globalisierung verbundenen Ängsten und Unsicherheiten zu begegnen und den Beschäftigten zusätzliche Sicherheit zu vermitteln. LEONI gewährleistet die Einhaltung der Menschenrechte und der grundlegenden Arbeitnehmerschutzrechte, die sich an den Konventionen der Internationalen Arbeitsorganisation der Vereinten Nationen orientieren, an allen Standorten weltweit. Dabei wird das Recht aller Beschäftigten, Gewerkschaften und Arbeitnehmervertretungen zu bilden oder ihnen beizutreten, ebenso garantiert wie der Arbeits- und Gesundheitsschutz Von der fränkischen Drahtwerkstatt zum LEONI-Konzern und eine diskriminierungsfreie Chancengleichheit und GleichbehandIm 16. Jahrhundert war eine kleine mittelfränkische Drahtwerkstatt lung. Die Erklärung beinhaltet zudem das Verbot jeglicher Kinder- oder der Grundstein für den heutigen Global Player LEONI. Im Jahr 1596 Zwangsarbeit. Bei der Verwirklichung ihrer Ziele berücksichtigt die Sobegann der Franzose Anthoni Fournier mit einer Handvoll Mitarbeitern zialcharta neben der jeweiligen nationalen Gesetzgebung auch die teilin Nürnberg mit der Herstellung feinster weise großen kulturellen Unterschiede und die „Herkunft und Zukunft stehen bei LEONI in einem Gold- und Silberdrähte für kostbare StickeVielfalt gesellschaftlicher Wertvorstellungen engen Verhältnis zueinander. Seit der Gründung im reien, so genannte Leonische Waren. Seine und Gepflogenheiten. Jahr 1917 gehört die Fähigkeit der Veränderung zu Söhne betrieben in Nürnberg weitere Ferden Merkmalen unseres Unternehmens. Dieses Getigungsstätten. Aus diesen Anfängen ging spür für neue Marktentwicklungen und Kundenbe1917 die Leonische Werke Roth-Nürnberg dürfnisse hat den Wandel zu einem Prinzip und den AG hervor, die heutige LEONI AG. Erfolg zu einer Konstante des Unternehmens gemacht.“ (aus dem Leitbild der LEONI-Gruppe)

Die LEONI-Gruppe

Umweltbericht Wire & Cable Solutions

Kennzahlen Wire & Cable Solutions

Über uns Die Division Wire & Cable Solutions verfügt über ein außerordentlich breites Fertigungsprogramm, das in puncto Vielseitigkeit und Qualität kaum Wünsche offen lässt. Neben der Automobil- und deren Zulieferindustrie umfasst unser Leistungsspektrum Drähte und Litzen, standardisierte Leitungen für die Elektrogeräte- und Automobilindustrie sowie Spezialkabel und komplett konfektionierte Systeme für Anwendungen in den unterschiedlichsten industriellen Märkten. Insbesondere die Investitionsgüterindustrie teilt sich in viele kleine, dafür aber lukrative Nischenmärkte auf, die technologisch anspruchsvolle Produkte benötigen. Entsprechend der Marktvielfalt gestaltet sich auch das Produktprogramm. Es umfasst vor allem anschluss- und montagefertig konfektionierte Kabel und komplette Kabelsysteme. Außerdem werden neben nicht-isolierten Drähten und Litzen sowie hochflexiblen Seilen und Bändern vor allem zwei Gruppen von Kabeln gefertigt: Standardkabel nach deutschen und internationalen Normen (VDE, DIN, HAR, UL, CSA, SAE u.a.) sowie nach Hersteller-Normen und Spezialkabel, die nach den Wünschen der Kunden für ganz bestimmte Applikationen „maßgeschneidert“ gefertigt werden und hinsichtlich ihrer mechanischen und elektrischen Eigenschaften optimal auf den jeweiligen Einsatzzweck abgestimmt sind. Auf diesem Gebiet zählt LEONI weltweit zu den Marktführern. Dies trifft insbesondere auf Kabel für die Automatisierungstechnik und Robotik, für die Medizintechnik, den Maschinen- und Anlagenbau sowie die professionelle Audio- und Videotechnik zu.

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2004

2005

2006

Konzernaußenumsatz

567,1 Mio. €

668,6 Mio. €

1.154,0 Mio. €

EBIT

27,8 Mio. €

42,0 Mio. €

67,6 Mio. €

EBIT/Umsatz Investitionen * Mitarbeiter (per 31.12.)

4,9 %

6,3 %

5,9 %

16,8 Mio. €

21,7 Mio. €

47,0 Mio. €

5.331

6.756

7.767

Aufgrund geänderter, nicht vergleichbarer Rechnungslegung konnten die Kennzahlen 2003 nicht aufgeführt werden * Investitionen in Sachanlagevermögen und immaterielle Vermögenswerte

Mit rund 40 Standorten ist LEONI Wire & Cable Solutions in Europa, Amerika und Asien vertreten. Um ein Höchstmaß an Markt- und Kundennähe zu erreichen, ist die Division Wire & Cable Solutions in Business Units eingeteilt, die über langjährige Kenntnis der speziellen Kabel-Anforderungen in den von ihnen betreuten Branchen verfügen. Aufgrund teilweise identischer oder vergleichbarer Pro­ duktionseinrichtungen sind bestimmte Funktionen der Division in den Central Services am Standort Roth zusammengeführt. Dazu ge­hören u.a. auch das Central Quality, Environmental & Knowledge Manage­ment.

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Umweltmanagement mit System

Die Grundsätze der Umweltpolitik sind für alle Mitarbeiter­ innen und Mitarbeiter sowie für alle unsere geschäftlichen Tätigkeiten verpflichtend. Umweltgüter werden auf jeder Stufe unserer Produktionsprozesse in Anspruch genommen. Um den Umweltverbrauch so gering wie möglich zu halten, bedarf es der Kommunikation und Kooperation der verbundenen Akteure. Für solche kooperativen Anstrengungen sind umweltbezogene Unternehmensgrundsätze und -ziele unerlässlich, die den Akteuren als Orientierungshilfe dienen. LEONI hat bereits1995 dieses Thema in einer für alle Mitarbeiter verbindlichen und auch für unsere Geschäftspartner zugänglichen Umweltpolitik festgeschrieben. Umweltpolitik bei LEONI Wir bekennen uns als Wirtschaftsunternehmen zu unserer besonderen Mitverantwortung für die Sicherung der natürlichen Lebensgrundlagen. Es ist unser Bestreben, die Wünsche der Menschen, die Belange der Umwelt und die Interessen unseres Unternehmens in Einklang zu bringen. Damit wird Umweltschutz bei LEONI zum verbindlichen Bestandteil unserer unternehmerischen Aktivitäten. Wirtschaftlicher Erfolg und ökologische Verantwortung sind für uns kein Widerspruch. Wir ordnen den Umweltschutz den vorrangigen Unternehmenszielen zu und nehmen ihn in die Qualitätspolitik von LEONI auf. Die Umweltverträglichkeit von Prozessen und Produkten wird durch Einbindung in unserem kontinuierlichen Verbesserungsprozess (KVP) gesteigert. Wir binden unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aktiv in den Umweltschutz ein. Umweltbewusstes Handeln gehört zu den Aufgaben eines jeden Mitarbeiters. Ein schonender Umgang mit Ressourcen, wie beispielsweise Abfalltrennung, kann nur bei persönlicher Überzeugung effektiv betrieben werden. Dazu ist die Motivation der Mitarbeiter unerlässlich. Nur wenn die umweltbewusste Einstellung von allen Mitarbeitern verinnerlicht wird, können Maßnahmen ihr volles Potential

entfalten. Das Verantwortungsbewusstsein für die Umwelt auf allen Ebenen auszubauen und fördern, ist eine ständige Führungsaufgabe. Wir werden negative Umweltauswirkungen auf ein Minimum verringern, wie es sich mit der wirtschaftlich vertretbaren Anwendung der besten verfügbaren Technik erreichen lässt. Schon bei der Konzeption unserer Produkte und Verfahren wird sichergestellt, dass Umweltbelastungen weitgehend vermieden, Emissionen und Abfälle verringert und Ressourcen geschont werden. Wir verpflichten uns, alle relevanten Umweltgesetze und -verordnungen sowie interne Verhaltensregeln einzuhalten. Mit Kunden, Behörden und der Öffentlichkeit führen wir einen offenen Dialog über umweltrelevante Fragen in unserem Unternehmen. Wir wirken auf unsere Vertragspartner ein, nach gleichwertigen Umweltleitlinien zu verfahren wie wir selbst und beraten unsere Kunden über den umweltschonenden Umgang mit unseren Produkten und deren Entsorgung. Wir bewerten regelmäßig den Stand des Umweltschutzes und die hierzu notwendigen technischen und organisatorischen Verfahren in unserem Unternehmen, um Schwachstellen zu erkennen, die notwendigen Maßnahmen zu veranlassen und erreichte Fortschritte zu dokumentieren. Wir erhöhen die Arbeitssicherheit durch Erkennen und Beseitigen potentieller Gefahrenquellen für Mensch und Umwelt. Arbeits- und Umweltschutz sind eng miteinander verbunden und die arbeitsgerechte Gestaltung von Prozessen führt in der Regel auch zu einer höheren Umweltverträglichkeit. Wir stellen durch geeignetes Umweltmanagement sicher, dass unsere Umweltpolitik wirkungsvoll umgesetzt wird.

Umweltmanagement mit System

Umweltbericht Wire & Cable Solutions

LEONI AG

Central Service LEONI Wire & Cable Solutions Quality, Environmental & Knowledge Management

Management Handbuch

Central Service Strategical Business Units Umweltmanagement-Beauftragte Verfahrensanweisungen

An den Standorten der Division Wire & Cable Solutions ist der Umweltgedanke gegenwärtig, der durch unser Umwelt­ mangement in die Standorte getragen wird. Ziel des Umwelt­ managements ist es, ein System kontinuierlicher Verbesserung zu realisieren. Dies sehen wir als eine Pflicht auf allen Ebenen und in allen Funktionen an. Klare Organisationsstrukturen im Umweltmanagement Das Umweltmanagement-System ist die Organisationsstruktur, die für die Umsetzung der Unternehmensziele hinsichtlich des Umweltschutzes verantwortlich ist und die Umweltpolitik unter Einhaltung aller gültigen Gesetze und Vorschriften umsetzt. Verantwortlich für das Umweltmanagement in der LEONI-Gruppe ist der Vorstandsvorsitzende Dr. Klaus Probst. Im Unternehmensbereich Wire & Cable Solutions wird er unterstützt durch den Unternehmens­ bereichsleiter und dem Umweltmanagement-Beauftragten der Zentralabteilung Quality, Environmental & Knowledge Management. Darüber hinaus gibt es ein Netzwerk der Umweltschutz-Beauftragten der Standorte, welche in erster Linie für den betrieblichen Umwelt­ schutz verantwortlich sind. Zur Umsetzung der LEONI Umweltpolitik stellen sie in Zusammenarbeit mit den Standortleitern konkrete Um­­welt­ziele auf, deren termingerechte Erreichung der Unter­nehmensbereichsleiter überprüft. Die Zentralabteilung Quality, Environmental & Knowledge Management fördert Synergien im Umweltmanagement, indem sie den Austausch der Umweltschutz-Beauftragten der Stand­ orte koordiniert und Umweltaudits aller Standorte plant und durchführt.

Ausführungsanweisungen

Standorte, Werke Umweltschutz-Beauftragte

Verfahrens- und Ausführungsanweisungen beschreiben umweltrelevante Tätigkeiten und sichern diese ab. Sowohl diese Anweisungen, als auch der Aufbau unseres Umweltmanagement-Systems werden im Umweltmanagementhandbuch dokumentiert und aktualisiert. Nach der erfolgreichen Zertifizierung des chinesischen Standortes in Xiamen, China im November 2006 und des slowakischen Standortes in Stará Turá im Januar 2007 sind nunmehr elf Standorte der Division Wire & Cable Solutions nach der international gültigen Umweltmanagementnorm ISO 14001 zertifiziert. In 2007 schließen sich unser slowakisches Werk in Nová Dubnica und der türkische Standort in Gemlik der Zertifizierung an.

Was ist die ISO 14001? Die ISO 14001 ist der weltweit anerkannte Standard zur Zertifizierung von Umwelt­management-Systemen. Die Norm wurde von der ISO (International Organisation for Standardisation) entwickelt und basiert auf dem Prinzip der kontinuierlichen Verbesserung von Umweltleistungen und der Einhaltung von Umwelt-Rechtsvorschriften. Sie fordert von den Unternehmen, ihre Um­welt­aspekte und -auswirkungen zu identifizieren und entsprechende Maß­ nahmen zur Prozessverbesserung zu ergreifen.

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Meilensteine im Umweltmanagement

Am 29. Oktober 2004 feierte LEONI Draht in Bad Kötzting mit einem „Umwelttag” ein Jubiläum der besonderen Art. Vor ziemlich genau zehn Jahren schlug dort die Geburtsstunde des betrieblichen Umweltmanage­ments bei LEONI.

Im Rahmen der Matrixzertifizierung der Division Wire & Cable Solutions

Mit der Vermeidung von gefähr-

wurden die LEONI Draht GmbH in

lichen Stoffen wie Blei und Cadmi-

Weißenburg und die LEONI Draht

um stieg auch das Interesse den

GmbH in Bad Kötzting im Jahr 2003

Anteil von Halogenen in Fahrzeugen

erstmals nach der ISO 14001 zertifi-

zu reduzieren. LEONI Wire & Cable

ziert. Das Werk in Bad Kötzting ist

Solutions begann in 2004 mit der

Im November 2004 wurde das

dadurch gleich doppelt zertifiziert:

Entwicklung des neuen Leitungs-

Umweltmanagement-System am

nach EMAS und nach ISO 14001.

typs LEONI Mocar® 125 P mit mini-

2001 gegründeten Standort in

miertem Halogenanteil.

Kobierzyce, Polen zum ersten

Der erste Umweltbericht der

Mal erfolgreich nach ISO 14001

Division Wire & Cable Solutions

zertifiziert.

wurde veröffentlicht.

LEONI Wire & Cable Solutions hat sich rechtzeitig mit der Thematik der alternativen Antriebskonzepte für Fahrzeuge auseinander gesetzt und unter anderem die Kabeltypenreihe LEONI Hivocar® speziell für Kraftfahrzeuge mit Hybrid- und Brennstoffzellenantrieb entwickelt. Seit 2003 sind die Leitungen in unterschiedlichen Varianten im Produktprogramm enthalten.

2003

2004

Meilensteine im Umweltmanagement

Umweltbericht Wire & Cable Solutions

Im November 2006 wurde das Umweltmanagement-System am Zum 01. Januar 2005 wurde die

Standort in Xiamen, China erfolg-

Produktion von Fahrzeugleitungen

reich nach ISO 14001 auditiert.

auch für unsere Kunden im Nutz-

Damit schloss sich der zweite

fahrzeugbereich auf „bleifrei“

chinesische Standort der Division

umgestellt.

Wire & Cable Solutions der Matrixzertifizierung an. Da der Einsatz des hochgiftigen Schwermetalls Cadmium per EU-

Seit Mitte 2006 ist LEONI Mocar®

Verordnung verboten wurde hat

125 P, der Leitungstyp mit mini-

LEONI Wire & Cable Solutions unter

miertem Halogenanteil für die

dem Markennamen LEONI Histral®

Verlegung im Motorraum in Serien-

eine Kupfercadmium-Ersatzlegie-

produktion.

In 2005 schlossen sich LEONI

rung entwickelt, zur Serienreife

Cable S.A. de C.V. in Cuauthémoc,

gebracht und vermarktet. In 2005

In 2006 wurde der Standort in

Mexiko und LEONI Special Cables

wurden mit dieser Marke erfolg-

Cuauthémoc, Mexiko durch die

Bereits 1998 umweltzertifiziert,

Co. Ltd. in Changzhou, China mit

reich Galvanisierungsversuche

PROFEPA (Pro­curaduria Federal

wurde der neu akquirierte Stand­-

der Erst­zertifizierung der Matrix

angestellt. Es ist gelungen, dieses

de Proteccion Al Ambiente), der

ort in Stolberg, Deutschland im Jahr

nach ISO 14001 von LEONI Wire

hochfeste Material zu versilbern

mexikanischen Umweltagentur

2006 in die Matrixzertifizierung

& Cable Solutions an.

und zu vernickeln, was zusätzliche,

mit dem Clean Industry Award

der Division Wire & Cable Solutions

cadmiumfreie Anwendungsmög-

ausgezeichnet.

eingebunden.

lichkeiten in der Kabeltechnik

Diese Auszeichnung würdigt die

erschließt.

freiwilligen Aktivitäten zur Erreichung der staatlichen Anforderungen im Umweltschutz und die Etablierung von Programmen und Praktiken im Produktionsprozess zum Schutze der Umwelt.

2005

2006

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Rohstoffe für die Kabelproduktion Kupfer und PVC

Kupfer ist dem Menschen als Werkstoff und Schmuckmaterial schon Die größte und wirtschaftlichste seit mehr als 9000 Jahren bekannt. Die alten Ägypter gewannen beKupfermine der Welt: Recycling reits vor 6000 Jahren Kupfer aus Erzen, die in Geröllfeldern aufgesamSchon die alten Ägypter bezeichneten Kupfer mit dem so genannten melt wurden. Der eigentliche Bergbau begann vor ca. 3000 Jahren in „Ankh-Symbol“, das „Ewiges Leben“ bedeutet, da sich dieses Metall der heutigen Negev-Wüste in Israel. seit seiner Entdeckung als uneingeschränkt wieder verwertbar erDer Kupfergehalt in der Erdrinde beträgt durchschnittlich etwa weist. Es ist durchaus möglich, dass Kupfer, das ursprünglich im alten 0,006 Prozent. In der Reihenfolge der Häufigkeit aller Elemente in der Ägypten eingeschmolzen wurde noch heute im Gebrauch ist. Der Erdkruste steht Kupfer damit an 23. Stelle. Nach Schätzungen betragen Grund dafür ist die problemlose Umschmelzbarkeit. Kupfer kann ohne die weltweiten Kupferressourcen derzeit rund 2,3 Milliarden Tonnen. Qualitätsverluste beliebig oft zurück gewonnen werden. Mehr als 80 1950 ging man noch von weltweiten Reserven von 90 Millionen Prozent des jemals geförderten Kupfers ist heute noch Tonnen aus. Die bedeutendsten Kupfererzvorkommen liegen heute im Kreislauf. Auch in Deutschland wird Kupferrecycling in Chile und in den USA, wo 20 Prozent der bekannten Weltreserven seit Ewigkeiten betrieben – über 50 Prozent des Kuplagern. In Europa sind nur noch die Kupfervorkommen in Polen von ferbedarfs werden hierzulande durch Recyclingmatewirtschaftlicher Bedeutung. In Deutschland – beispielsweise im rial gedeckt. Recycling schont jedoch nicht nur die Rohstoffe, sondern Mansfelder Land – gab es Kupfer nur in geringen Mengen, diese hilft auch Energie zu sparen. Denn bei der Wiederverwertung von Vorkommen sind jedoch entweder bereits erschöpft oder nicht mehr Kupfer entfällt zum einen der Energieaufwand, der mit dem Erzabbau, auf wirtschaftlich effiziente Weise abbaubar. der Aufbereitung und dem Transport zu den Warum heißt Kupfer eigentlich Kupfer? Kupfer hat eine hervorragende WärmeVerarbeitungsstätten verbunden ist. Zum anWährend der Römerzeit lagen die ergiebigsten und elektrische Leitfähigkeit und ist sehr bederen beträgt der Energieeinsatz für das EinKupferminen auf Zypern. Im Altertum versorgte ständig. Es ist ein relativ weiches und dehnschmelzen des Altmaterials nur einen Bruchdie Mittelmeerinsel Griechenland, Rom und anbares, aber auch widerstandsfähiges Metall, teil dessen, was für die Metallgewinnung aus dere mediterrane Länder mit dem roten Metall. das sich gut verarbeiten und formen lässt. Konzentraten erforderlich ist. Die Römer bezeichneten es daher als „Erz aus Seine hervorragende elektrische Leitfähigkeit Zypern“, auf lateinisch „aes cyprium“, später als sowie seine Verformbarkeit bei gleichzeitiger Festigkeit machen Kupfer zum bevorzugten „cuprum“. Der lateinische Begriff steht heute elektrisch leitenden Material für Kabel. noch hinter dem Kürzel Cu, mit dem Kupfer im Periodensystem der Elemente steht.

Rohstoffe für die Kabelproduktion

Umweltbericht Wire & Cable Solutions

PVC (Polyvinylchlorid) ist seit vielen Jahrzehnten der am häufigsten eingesetzte Kunststoff in der Kabelproduktion. Für Kabelisolierungen aus PVC spricht neben der Wirtschaftlichkeit vor allem die Langlebigkeit und Belastbarkeit des Materials: Kabel mit PVC-Ummantelung sind unempfindlich gegen UV-Strahlung und Feuchtigkeit sowie gegen chemische und biologische Einflüsse. Auch mechanisch ist die Isolation hochbelastbar, selbst beim Biegen erwärmter Kabel bilden sich keine Risse. Gute Isolationseigenschaften und leichte Verarbeitbarkeit auf

Hochgeschwindigkeitsextrudern sowie die Möglichkeit, die geforderten Eigenschaften durch geeignete Rezepturen zu erreichen, sind weitere Gründe für die bevorzugte Verwendung von PVC als KabelWerkstoff. Um gewünschte Eigenschaften zu erhalten, werden dem RohPVC verschiedene Hilfsmittel, so genannte Additive, zugegeben. In den PVC-Mischungen bei LEONI sind das im Wesentlichen Kreide als Füllstoff sowie Stabilisatoren, Weichmacher und FlammschutzmitteI.

Bereits seit 2002 werden in der Serienfertigung von Fahrzeug­leitungen bleifreie Stabilisatoren in den PVC-Mischungen verwendet. Damit ist LEONI frühzeitig den Forderungen der europäischen Altfahrzeugverordnung1 nachgekommen, nach der in Fahrzeugen mit einem Gesamtgewicht von bis zu 3,5 Tonnen, die nach dem 1.Juli 2003 in Verkehr gebracht werden, keine Schwermetalle mehr enthalten sein dürfen. Inzwischen wurde die seit Jahrzehnten in der Kabelbranche bewährte und gängige Verwendung von bleihaltigen Stabilisatoren in allen PVC-Eigenmischungen eingestellt. Anlass war zuletzt die RoHSRichtlinie2 (engl.: Restriction of the use of certain hazardous substan­ ces in electrical and electronic equipment), welche Schwermetalle in elektrischen und elektronischen Geräten nur bis zu einem bestimmten Grenzwert erlaubt. Für unsere Eigenmischungen verwenden wir die unbedenklichen Stabilisierungssysteme auf Magnesium/Aluminium/ Zink-Basis und Calcium/Zink-Basis. Ebenso verwendet LEONI nur Weich­macher und Flammschutzmittel die von der Europäischen Union als unbedenklich eingestuft werden.

Wertstoffliches Recycling von PVC ist schon seit Ende der 80er Jahre

üblich. Die in der Division Wire & Cable Solutions anfallenden Kabelabfälle werden durch Kabel­zerlegebetriebe verarbeitet, um das Kupfer und die Isolation zu recyceln. Die Isolation ist Ausgangsstoff für verschiedene Produkte wie etwa Bakenfüße für die Straßenverkehrssicherung.

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Richtlinie 2000/53/EG des Europäischen Parlaments und des Rates vom 18. September 2000 über Altfahrzeuge Richtlinie 2002/95/EG des Europäischen Parlaments und des Rates vom 27. Januar 2003 zur Beschränkung der Verwendung bestimmter gefährlicher Stoffe in Elektro- und Elektronikgeräten

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Fertigungsverfahren bei LEONI Wie aus Kupfer und PVC ein Kabel wird

Drahtziehen Im Drahtzug werden Drähte aus Kupfer hergestellt, die dann in der Kabelfertigung zu Kabeln unterschiedlichster Art weiterverarbeitet werden können. Der Gießwalzdraht wird in Form so genannter „Coils“ (Ringe) angeliefert. In der Grobzuganlage wird der 8 Millimeter Gießwalzdraht in bis zu 13 Ziehstufen auf einen Durchmesser von beispielsweise 1,8 Millimeter reduziert. Der Draht wird dabei durch Ziehsteine gezogen, die aus Naturdiamanten oder polykristallinen Diamanten bestehen. Diese Ziehsteine besitzen eine spezielle Geometrie. Der so genannte „Einlaufkonus“ wird als Zentriereinheit benutzt und der „Reduktionskonus“ führt zur Durchmesserreduzierung. Im zylindrischen Teil erfolgt die Fixierung des neuen Durchmessers. Der „Aus­laufkonus“ gestattet die Weiterleitung des gezogenen Drahtes zum nächsten Arbeitsschritt. Während des Ziehprozesses entsteht im Ziehstein Reibungswärme, die durch geeignete Schmier- und Kühlmittel, abgeleitet wird. Kupfer ist mit Abstand der wichtigste Entsprechend der Quer­ schnittsreduzierung verlängert bei LEONI Wire & Cable Solutions verwendete Rohstoff. In Form von sich der Draht. Gießwalzdraht wird das Kupfer fast aus­­schließlich zu elektrischem Leitermaterial verarbeitet.

Die Ziehsteine sind so aufeinander abgestimmt, dass pro Zieh­vor­gang eine maximale Drahtverlängerung von 26 Prozent erfolgt. Um diese Drahtverlängerung auszugleichen und den nächsten Ziehvorgang ein­zuleiten, werden Walzen eingesetzt, deren Umdrehungsgeschwin­dig­ keit von Walze zu Walze zunimmt. Durch die Kaltverformung kommt es zur Verhärtung des Drahtes, das heißt die Zugfestigkeit nimmt zu, die Bruchdehnung nimmt ab. Vor der Weiterverarbeitung des Drahtes ist deshalb ein Weichglühen erforderlich. Dabei wird der Draht in einer Durchlaufglühe in Bruchteilen von Sekunden auf ca. 450 °C erhitzt, wieder abgekühlt und anschließend getrocknet. Das beim Grobzug gefertigte Vormaterial mit einem Durchmesser von 1,80 Millimeter wird in weiteren Schritten an Mehrdrahtzieh­ anlangen auf den gewünschten Enddurchmesser reduziert.

Fertigungsverfahren bei LEONI

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Verlitzen

Extrusion

Um einen flexiblen Leiter zu erhalten, wird der erforderliche Leiterquerschnitt auf mehrere Einzeldrähte aufgeteilt. Diese werden zur Erhöhung der Flexibilität und um einen möglichst runden Querschnitt zu erhalten, miteinander verlitzt. Dabei wird das von den Drahtziehmaschinen kommende Drahtbündel über eine Verteilscheibe geführt, um die gewünschte Position der Einzeldrähte in der späteren Litze zu erhalten. Danach werden die Einzeldrähte über den so genannten „Verlitznippel” in den Maschinenrotor eingeführt, der aus Einlaufrohr, Flugrollen und Schlagbogen besteht. Auf der Strecke vom Einlaufrohr zur ersten Flugrolle bekommen die Drähte ihre erste Umdrehung. Danach laufen die Drähte durch den Schlagbogen bis zur zweiten Flugrolle. Nach ihrem Durchlaufen bekommen die Drähte durch die zweite Umdrehung ihre endgültige Form. Die Litze ist fertig und wird aufgewickelt.

Haben Sie sich auch schon gefragt, Bei der Kabelextrusion (lat.: extrudere = heraus­ ziehen) wird der zur Isolierung verwendete Kunst- wie die oft sehr dünne Isolierung so stoff, hauptsächlich PVC, in einem kontinuierlichen gleichmäßig und dazu noch ohne Naht auf den Leiter aufgebracht Verfahren auf den Leiter, die Drähte bzw. Litzen aufgebracht. Dazu wird der in Form von Granulat wird ? zugeführte Kunststoff auf bis zu 420 °C erwärmt, verdichtet und geschert und in eine homogene Schmelze überführt. Diese Schmelze wird über eine Schnecke – vergleichbar mit einem Fleischwolf – zum Spritzkopf geführt, wo sie nahtlos auf den zu isolierenden Draht oder die Litze aufgebracht wird. Beim Austreten der Schmelze sorgen abgestimmte Werkzeuge für die gewünschten Abmessungen (Außendurchmesser, Wandstärke der Isolierung) und die Form (rund, flach, oval). Durch eine Co-Extrusion, bei der die von mehreren Extrudern gelieferten Schmelzströme in einem Werkzeug zusammengeführt werden, lassen sich in einem einzigen Verarbeitungsschritt verschiedene Isolierschichten mit unterschiedlichen Farben herstellen.

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Forschung & Entwicklung Der Umwelt zu Liebe

Forschung und Entwicklung haben bei LEONI von jeher einen hohen Stellenwert, denn Innovationen bilden die Grundlage für Wachstum und Zukunftssicherheit. Im Zentrum der Innovationsaktivitäten der LEONI-Gruppe steht die „Zentrale Forschung & Entwicklung“, kurz ZFE genannt. Losgelöst vom Tagesgeschäft werden in der ZFE längerfristig angelegte Forschungsprojekte angegangen, die über die ursprünglichen Kernkompetenzen von LEONI hinausgehen. Flamecon® In dem Projekt LEONI Flamecon® arbeiten die Forscher der ZFE seit 2002 an dem maskenfrei und vor allem chemiefreien Aufbringen elektrisch leitfähiger Schichten auf unterschiedlichste Trägermaterialien, wie Kunststoffen oder lackierten Metallen, um so Kabelsätze in einem bestimmten Umfang zu ersetzen. Diese Schichten lassen sich sowohl zur Kontaktierung und Stromleitung als auch zu Heizzwecken verwenden. In 2006 wurde eine einzigartige Technik entwickelt, mit der auf einfache Art und Weise, ausgehend von Metallpulver, kostengünstig und mit geringem Materialeinsatz Leiterbahnen in beliebig geformte Bauteile „geschrieben“ werden können. Verbunden mit diesen Arbeiten nimmt die ZFE seit Oktober 2005 an einem Verbundprojekt teil, das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert wird. Dabei geht es um die Ausnutzung atmosphärischer Plasmaquellen. Das Projekt wird „Plasma Printing“ genannt. In dem von LEONI geleiteten Arbeitspunkt werden mit Hilfe eines Plasmas aus Metalldrähten Nanopartikel erzeugt, die anschließend mit der Flamecon®-Anlage auf Substrate aufgebracht werden. Icefuel® Das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderte Projekt Icefuel® (integrated cable energy system for fuel and power) befasst sich mit der Effizienzsteigerung von erneuerbaren Energien im Energiemix und der Minderung der CO2-Emissionen durch neue Energieinfrastruktur auf Basis der Mikrosystemtechnik. Ausgehend von energietechnischen und energiewirtschaftlichen Konzeptstudien soll anhand eines Modellsystems der kombinierte Transport von Strom und kryogenem Flüssig-Energieträger (Flüssig-Erdgas oder

-Wasserstoff), entwickelt und demonstriert werden. Zentrale Bestandteile der praktischen Entwicklungsarbeiten sind das Design der flexi­ blen, isolierten Leitungen und die Integration der Mikrosystemkomponenten. In dem Forschungsverbund engagiert sich LEONI seit 2006 neben weiteren Partnern aus Industrie und Forschung hauptsächlich im Bereich der Entwicklung der nötigen Spezialkabel. LEONI Wire & Cable Solutions verfügt zur Weiterentwicklung und Ergänzung des vorhandenen Produktprogramms auch über eigene Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten. Am Standort Roth wurde in 2005 ein komplett neu eingerichtetes Zentrallabor in Betrieb genom­­men, mit dem die Rahmenbedingungen für künftige Entwicklungs­ arbeiten deutlich verbessert wurden. Dieses Labor ist mit hochmoder­ nen Analyse- und Messgeräten ausgestattet. In 2006 wurde in Roth ein Werkstofftechnikum für die Entwicklung von Kabelisolierungen neu aufgebaut, das die Entwicklung LEONI-eigener Isoliermaterialien ermöglicht. Herzstück des Werkstofftechnikums ist eine Laborcom­ poundierungsanlage für die Aufbereitung von Kunststoff-Compounds. LEONI Histral® Im Drahtbereich wurde nach mehrjähriger Entwicklungsarbeit eine cadmiumfreie Kupferlegierung entwickelt. In der neuen, aus Umwelt­sicht völlig unproblematischen Kupferbasislegierung wurde das hoch­giftige Schwermetall Cadmium ersetzt. Unter dem Markennamen LEONI Histral® wurde die Legierung in den letzten Jahren zur Serienreife gebracht und vermarktet. Die Legierungsbestandteile sind Silber, Eisen, Titan, Chrom, Silizium und Phosphor. LEONI Histral® ist also frei von gefährlichen Substanzen und entspricht damit den Anforderungen der europäischen Altfahrzeugverordnung1 und der RoHS2 (engl.: Restriction of the use of certain hazardous substances in electrical and electronic equipment). In 2005 wurden mit LEONI Histral® erfolgreich Galvanisierungsversuche angestellt. Es ist gelungen, dieses hochfeste Material zu versilbern und zu vernickeln, was zusätzliche, cadmiumfreie Anwendungsmöglichkeiten in der Kabeltechnik erschließt.

Umweltbericht Wire & Cable Solutions

Fahrzeugleitungen FLRY Bereits 1998 begann die Entwicklung bleifreier Leitungen bei LEONI Wire & Cable Solutions. Fahrzeugleitungen für Personenkraftwagen sind seit 2002 durchgehend bleifrei. Damit setzte LEONI die seit 1. Juli 2003 vom Gesetzgeber festgeleg­ten Forderungen der Altfahrzeugverordnung nach Bleifreiheit in Fahrzeugen mit einem Gesamtgewicht von bis zu 3,5 t frühzeitig in all seinen Standorten um. Seit 1. Januar 2005 wurde die Produktion von Fahrzeugleitungen auch für unsere Kunden im Nutzfahrzeugbereich auf „bleifrei“ umgestellt. LEONI Mocar® 125 P Mit der Vermeidung von gefährlichen Stoffen wie Blei und Cadmium stieg auch das Interesse den Anteil von Halogenen in Fahrzeugen zu reduzieren. Die Automobilindustrie beabsichtigte umweltfreundlichere Alternativen mit geringerem Halogenanteil in Fahrzeugen zum Einsatz zu bringen. LEONI Wire & Cable Solutions begann deshalb in 2004 den neuen Leitungstyp LEONI Mocar® 125 P mit minimiertem Halogenanteil zu entwickeln. Die Entwicklungsarbeiten des Leitungstyps, der Temperaturen bis 125 °C standhält und deshalb für die Verlegung im Motorraum oder in Beleuchtungselemen­ ten besonders geeignet ist wurden 2005 abgeschlossen. Seit Mitte 2006 ist LEONI Mocar® 125 P in Serienproduktion. LEONI Hivocar® Angesichts der gestiegenen Kraftstoffpreise und der in absehbarer Zeit zu Ende gehenden Ölvorräte gewinnen alternative Antriebskonzepte für Kraftfahrzeuge immer mehr an Bedeutung. LEONI Wire & Cable Solutions hat sich rechzeitig mit dieser Thematik auseinander gesetzt und unter anderem die Kabeltypenreihe LEONI Hivocar® speziell für Kraftfahrzeuge mit Hybrid- und Brennstoffzellenantrieb entwickelt. Das energiesparende Konzept der Brennstoffzelle steckt allerdings noch in der Entwicklung, nicht so der Hybridantrieb. Allgemein bedeutet Hybrid „von zweierlei Herkunft“. Im Automobil­ bau wird darunter die Kombination von Verbrennungs- und Elektro­ motor verstanden, deren beide Stärken optimal genutzt werden.

1 2

Forschung & Entwicklung

Ein Bordcomputer entscheidet, ob jeweils der Elektromotor, der Verbrennungsmotor oder beide zusammen für den Antrieb sorgen. Bei konstant hohen Geschwindigkeiten, wie langen Autobahnfahrten ist der Verbrennungsmotor klar im Vorteil, beim Anfahren und im Stopand-Go-Stadtverkehr hat der Elektromotor seinen optimalen Leistungs­bereich. Beim Bremsen arbeitet der Elektromotor als Generator und lädt die Batterie mit der gewonnenen Bremsenergie auf. Hersteller von Hybridfahrzeugen werben mit einer Treibstoffersparnis von mindestens zehn Prozent und einem besonders abgasarmen Antrieb. Der Kabelsatz für Hybridfahrzeuge unterscheidet sich gegenüber dem konventioneller Fahrzeuge unter anderem in den eingesetzten Leitungen. Das Bordnetz besteht teilweise aus geschirmten Stark­ stromleitungen, welche den Fahrstrom von der Batterie zum Elektro­ motor und die beim Bremsen zurück gewonnene Energie zur Batterie übertragen. Da die hohen Ströme starke elektromagnetische Felder erzeugen und empfindliche Hochfrequenzsysteme der On-boardTelematik stören würden, verfügen diese Leitungen über einen hochflexiblen Drahtgeflechtschirm. Die Abschirmung wird zusätzlich für Sicherheitsmaßnahmen herangezogen, da bei Spannungen von 200 Volt und mehr die Gefahr besteht (z.B. bei der Beschädigung einer Leitung infolge eines Unfalls), dass sich ein Lichtbogen bildet, der zum Brand des Fahrzeugs führen kann. Der japanische Automobilhersteller Toyota hat mit dem Modell Prius das weltweit erste Serienfahrzeug mit einem Benzin/ElektroHybridantrieb auf den Markt gebracht. Seit Februar 2004 wird die zweite Generation des Prius in Europa aufgelegt, während er in Japan und den USA bereits seit Herbst 2003 auf dem Markt ist. Die erste Prius-Generation kam in Japan bereits Ende 1997 auf den Markt (in Europa 2001). Mittlerweile bieten viele Automobilhersteller weltweit Hybrid-Serienfahrzeuge an. LEONI Wire & Cable Solutions führt Sonderleitungen für Hybrid­ fahrzeuge seit 2003 im Produktprogramm und bietet hierzu unterschiedliche Varianten an.

Richtlinie 2000/53/EG des Europäischen Parlaments und des Rates vom 18. September 2000 über Altfahrzeuge Richtlinie 2002/95/EG des Europäischen Parlaments und des Rates vom 27. Januar 2003 zur Beschränkung der Verwendung bestimmter gefährlicher Stoffe in Elektro- und Elektronikgeräten

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LEONI Fahrzeugleitungen Was steckt im Automobil?

Mit Kupfer kommen Sie vorwärts. Wussten Sie, dass ihr Auto ohne Kupfer nicht fahren würde? In einem PKW der Mittelklasse stecken heute durch den Ein­bau elektronischer Komponenten und elektrisch betriebener Zubehörteile rund drei Kilometer kupferhaltige Leitungen. In Elektrofahrzeugen und Fahrzeugen mit Hybridantrieb, bei denen ein herkömmlicher Motor durch einen Elektromotor ergänzt wird, kommt sogar wesentlich mehr Kupfer zum Einsatz als in herkömmlichen Autos.

Umweltbericht Wire & Cable Solutions

Die Anforderungen an Sicherheit, Komfort und Wirtschaftlichkeit unserer Autos steigen. Um diesen Erwartungen zu entsprechen, sorgen immer mehr elektrische und elektronische Steuer- und Regelsysteme und eine ständig steigende Zahl an Features dafür, dem Autofahrer das Fahren so angenehm wie möglich zu machen. Dadurch wächst die Zahl der Leitungsverbindungen, die im Fahrzeug untergebracht werden müssen. Die Bordnetze werden immer umfangreicher und schwerer. Innovationen von LEONI Wire & Cable Solutions wie z.B. gewichts­ optimierte Fahrzeugleitungen haben neue Maßstäbe gesetzt und sind längst gängiger Standard geworden. Platz- und Gewichtsgründe haben uns dazu bewogen, durchmesseroptimierte, runde, so genannte Low-lossKoaxialkabel für den Einsatz in Kraftfahrzeugen zu entwickeln. Die bestehende Produktlinie LEONI Dacar® wurde um die neu entwickelten Typen erweitert, die sich trotz eines reduzierten Durchmessers und geringeren Gewichts durch hervorragende elektrische Eigenschaften auszeichnen.

LEONI Fahrzeugleitungen

Aluminiumleitungen – optimales Verhältnis zwischen Gewicht und Leitfähigkeit Durch die Notwendigkeit im Fahrzeugbau Gewicht zu reduzieren, ist Aluminium als alternativer Werkstoff zu Kupfer immer mehr in den Mittelpunkt des Interesses gerückt. Führende Fahrzeughersteller setzen Fahrzeugbatterieleitungen mit Aluminiumleiter ein. Durch die Verwendung von Aluminium konnte die Verlegung der Batterie vom Motorraum in den Heckbereich der Fahrzeuge ohne spürbare Ge­wichtserhöhung realisiert werden. LEONI Wire & Cable Solutions hat Aluminium-Batterieleitungen in den Nennquerschnitten 16 bis 150 Quadratmillimeter im Lieferprogramm. Im Markt ist ein verstärktes Bestreben erkennbar, beim gesamten Kabelsatz den Leiterwerkstoff Kupfer durch Aluminium zu ersetzen. Durch das optimale Verhältnis zwischen Gewicht und Leitfähigkeit bietet sich das Leichtmetall auch für LEONI Hivocar® Leitungen an – geschirmte Leitungen, die für den Einsatz in Hybrid- und Brennstoff­ zellenfahrzeugen entwickelt wurden.

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Herausforderung Klimaschutz

Der neue Weltklimabericht des „Intergovernmental Panel on Climate Change“ (kurz: IPCC) der Vereinten Nationen wurde am 2. Februar 2007 im Anschluss an die Pariser Konferenz für eine globale Umweltordnung veröffentlicht. Nachdrücklicher denn je machen die Forscher den Menschen für den Klimawandel verantwortlich. In dem Bericht heißt es, das die seit Jahren beobachtete Erwärmung des Klimasystems ohne äußere Einwirkung nicht zu erklären sei. Hauptsächliche Ursache der Erderwärmung sind „sehr wahrscheinlich“ die menschlichen Emissionen des Treibhausgases Kohlendioxid (CO2), gefolgt von den weniger bedeutenden Gasen Methan (CH4), Lachgas (N2O) und weiteren. Zu den Folgen der globalen Erwärmung gehören unter anderem die Gletscherschmelze, das verstärkte Auftreten heftiger Niederschläge, die Verringerung der schneebedeckten Erdoberfläche, der in den letzten Jahren beschleunigte Rückgang des Meereises und der fortgesetzte Meeresspiegelanstieg. Für die Zukunft werden eine weiter anhaltende Klimaerwärmung und damit einschneidende Konsequenzen für die menschliche Gesell­schaft erwartet. Allein durch den steigenden Anstieg des Meeres­spie­ gels sind dem Bericht zufolge mehrere hundert Millionen Menschen in dicht besiedelten Küstenregionen betroffen. Mehr als ein Sechstel der Welt­bevölkerung lebt zudem in Regionen, wo Gletscher und Schnee wich­tige Wasserreservoire sind, die aber „sehr wahrscheinlich“ weiter schwinden. Der Klimarat der Vereinten Nationen rechnet zudem fest mit steigenden Zahlen bei Todesfällen, Verletzungen und Erkrankungen durch Hitzewellen, Überschwemmungen, Stürme, Waldbrände und Dürren.

LEONI stellt sich auch der größten Herausforderung der heutigen Zeit, dem Klimawandel. Wir sehen uns in der Verantwortung die Emissionen von Treibhausgasen durch den Verbrauch fossiler Energieträger zu reduzieren. Treibhausgasemissionen entstehen bei LEONI Wire & Cable Solutions indirekt durch den Verbrauch von elektrischer Energie aus der Erzeugung in Kohlekraftwerken und direkt durch die Verbrennung von Heizöl und Erdgas. Weiterhin trägt der Ausstoß von Kohlendioxid und anderen Gasen, bedingt durch den Liefer- und Personenverkehr zur Verschmutzung der Luft bei. Durch technologische Veränderungen und die Sensibilisierung unserer Mitarbeiter werden wir den Stromverbrauch und den Verbrauch von Erd­ gas und Heizöl weiter reduzieren. Logistische Abläufe werden permanent optimiert, um die transportbedingten Emissionen zu reduzieren. Der regionale Zukauf von Hilfs- und Betriebsstoffen sowie die regionale Ver­ bringung von Abfällen verkürzen die Transportwege auf ein Minimum.

Umweltbericht Wire & Cable Solutions

Herausforderung Klimaschutz

China boomt China stellt ein Fünftel der Weltbevölkerung und Chinas Wirtschaft wächst stetig. Dieser wirtschaftliche Boom hat mit sich gebrachte, dass China weltweit nach den USA den größten Ausstoß des Treibhausgases Kohlendioxid (CO2) hat. Nach Einschätzung von Experten wird China die USA dabei im nächsten Jahrzehnt überholen. Der Energiebedarf wird größtenteils aus dem Verbrennen von Kohle gedeckt. Angesichts des wachsenden Energiebedarfs soll der Anteil der zu Verstromung eingesetzten Kohle in den kommenden Jahren steigen. Negative Folgen sind zu befürchten, daher besteht die Notwendigkeit, ein Gleichgewicht zwischen Wachstum und Umwelt herzustellen. In China, so der Umweltmanagement-Beauftragte des Central Environmental Management, Karl-Heinz Bürkel, besteht Unterstützungsbedarf in den Bereichen der Umweltsensibilisierung und der Energieeffizienz. Bei LEONI Wire & Cable Solutions verfolgen wir das Ziel, welt­weit unsere Umweltstandards einheitlich umzusetzen. Besonderes Interesse haben wir daran, unsere Aktivitäten in Bezug auf den Transfer deutscher Umwelttechnologie und die Zusammenarbeit im Bereich der Mitarbeiterschulung mit unseren chinesischen Werken auszubauen.

FlexLine® Wellmantel-Koaxialkabel für die Verkabelung von Mobilfunktürmen werden von LEONI Special Cables am Standort Changzhou vor allem für den asiatischen Markt hergestellt.

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Energieeffizienz

Energieeffizienz Weniger ist mehr …

Je weniger Energie wir für den gleichen Output benötigen, desto effizienter gehen wir mit Energie um – und so wird die Umwelt geschont. Wir suchen fortwährend nach Möglichkeiten, um Energie effizienter zu nutzen. Einsparpotentiale werden kontinuierlich aufgespürt, um diese wirtschaftlich im betrieblichen Ablauf zu erschließen. In unseren Standorten setzten wir Druckluft für verschiedene Anwendungen ein. Damit in unserem Druckluftsystem nicht unnötig Energie verloren geht führen wir regelmäßig umfangreiche Untersuchungen der gesamten Systeme durch. Damit wollen wir Leckagenverluste vermeiden. Am Standort Roth nutzen wir die Abwärme unserer Drucklufterzeugung zur Raumbeheizung benachbarter Werkshallen. Unsere Beleuchtungsanlagen in den Produktionshallen an den Standorten Roth und Weißenburg sind mit Reflektorensystemen ausgestattet, deren Wirkungsweise auf dem Prinzip von Parabol­ spiegeln beruht und die Lichtausbeute gegenüber Leuchten ohne Spiegelreflektoren verdoppelt. Damit sind wir in der Lage jede zweite Leuchtstoffröhre zu ersetzen. Da der Einfall von Tageslicht am Standort Roth teilweise nicht unerheblich ist, werden die Anlagen durch intelligente Steuerungen mit Tageslichtsensoren komplettiert. An den Standorten Friesoythe, Weißenburg und Kobierzyce sorgen Bewegungsmelder bzw. Dämmerungsschalter dafür, dass elektrische Energie nur dann verbraucht wird, wenn man sie benötigt.

In 2006 konnten unsere umweltzertifizierten Standorte die Effizienz bezüglich der eingesetzten elektrischen Energie um 6,4 % steigern. Die Einsparungen entsprechen dem Stromverbrauch von rund 1.800 Vierpersonen-Haushalten. Die Kohlendioxid-Emissionen, die bei der Erzeugung der einge­sparten Strommenge entstanden wären, entsprechen der jähr­­­­­­lichen CO2-Absorptionsfähigkeit von 600.000 mitteleuropäischen Bäumen.

Die Herstellung von Drähten und Litzen erfordert durch die elektrischen Antriebe unserer Maschinen und vor allem durch das Weichglühen sehr viel Strom. In Zusammenarbeit mit Maschinenherstellern entstanden verbesserte Maschinen mit optimierten Antrieben, die bei gleicher Leistung weniger Strom verbrauchen. Vor allem neue Generationen von Mehrdraht-Ziehmaschinen sind immer leistungsfähiger geworden, was den Stromverbrauch für die Antriebe als auch für das Weichglühen betrifft. Effizienzsteigerungen sind somit garantiert und höhere Anschaffungspreise werden schnell ausgeglichen.

Abwärme der Drucklufterzeugung am Standort Roth vor der Abwärme­ nutzung (links) und nach der Abwärmenutzung (rechts)

Neue Wege im Bereich der effizienteren Nutzung von Energie beschreiten wir seit Ende 2006 mit thermografischen Untersuchungen an den Standorten Roth und Stolberg. Mit Hilfe einer Wärmebildkamera machen wir die für das menschliche Auge unsichtbare Wärmestrahlung von Objekten, wie Maschinen oder Gebäudeteilen, flächenförmig sichtbar. Somit können wir uns ein genaueres Bild über thermische Verluste und bestehende Wärmequellen machen. Neben der Diagnostik zur Energieeinsparung dient die Thermografie auch der vorbeugenden Instandhaltung mechanischer und elektrischer Anlagen, der Notfallvorsorge- und Gefahrenabwehr sowie der Minimierung von Stillstandzeiten und Materialeinsatz.

Beschaffung bei LEONI

Umweltbericht Wire & Cable Solutions

Beschaffung bei LEONI Umweltfreundlich statt problematisch

Einen bedeutenden Beitrag zum Erfolg leisten auch die Lieferanten von LEONI. Sie liefern qualitativ hochwertige Produkte zu wettbewerbsfähigen Preisen. Lieferanten werden in der Division Wire & Cable Solutions auf Grundlage von Verfahrensanweisungen der einzelnen Business Units ausgesucht. Diese Verfahrensanweisen beschreiben, wie Lieferanten und Dienstleister in geeigneter Weise ausgewählt und bewertet werden. Die von LEONI angestrebte Partnerschaft setzt voraus, dass der einzelne Lieferant neben den Konditionen Beurteilungskriterien wie Qualität, Zuverlässigkeit, Preis, Service und Umweltschutz überdurchschnittlich erfüllt. In besonderer Weise berücksichtigt die Business Unit Automotive Cables Umweltanforderungen durch die Zusammenstellung einer Liste von verbotenen und deklarationspflichtigen Inhaltsstoffen in Kabeln. Diese Liste ist für alle Lieferanten verbindlich und kann nach Anmeldung im Internet angesehen oder herunter geladen werden. Der Lieferant bestätigt, dass verbotene Stoffe nicht enthalten sind und welche anzeigepflichtigen Stoffe seinen Produkten angehören. Damit ist die Business Unit Automotive Cables über das Vorkommen verbotener und deklarationspflichtiger Stoffe in Zulieferprodukten stets informiert und für künftige Entwicklungen gerüstet. Aufgrund der Vielzahl der an den Standorten eingesetzten Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe kommt der kontrollierten Beschaffung besondere Bedeutung zu. Grundsätzlich kommen nur umweltverträgliche Stoffe zum Einsatz. Trotzdem gibt es Stoffe, die eine begrenzte Belastung für Mensch und Umwelt darstellen.

Bevor neue Stoffe eingesetzt werden können, müssen sie von den zuständigen Abteilungen gemäß ihrer umwelt-, arbeitsschutz- und sicherheitsrelevanten Auswirkungen beurteilt werden. Gefährliche Stoffe kommen nur dann zum Einsatz, wenn eine Substitution aus technischen oder ökonomischen Gründen nicht möglich ist. Beim betrieblichen Umgang mit diesen Stoffen werden die geltenden einschlägigen Gesetze, Verordnungen und Vorschriften selbstverständlich beachtet. Insbesondere sind wir ständig bemüht, die Anzahl der Betriebsmittel zu reduzieren, bei denen gefährliche Stoffe zum Einsatz kommen und minimieren deren Verbrauch. LEONI als Lieferant In besonderem Maße interessiert LEONI die Zufriedenheit seiner Kunden. Einige Business Units führen in regelmäßigen Abständen Kundenzufriedenheitsanalysen durch. Eine ausgewählte Anzahl der Kunden erhalten einen Fragebogen, in dem u.a. Umweltthemen abgefragt werden. Die Umweltverträglichkeit der Produkte und die Recyclingfähigkeit der Verpackung werden durch den Kunden beurteilt. In der letzten Kundenzufriedenheitsanalyse des Business Unit Automotive Cables wurde sowohl die Umweltverträglichkeit der Produkte als auch die Recyclingfähigkeit der Verpackung mit gut (1,61 und 1,74) bewertet.

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Zahlen, Daten, Fakten Energieverbrauch [ Kilowattstunden / Tonne Produktion ] 800 687

676

643

624

600 400 217

191

200 0

12 2003 Strom

Wie in jeder anderen Branche auch kommen in der Draht- und Kabelherstellung bei LEONI Wire & Cable Solutions ganz spezifische Fertigungsverfahren sowie Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe zum Einsatz, die auf unterschiedlichste Art und Weise Einfluss auf die Umwelt nehmen. Das Umweltmanagement von LEONI Wire & Cable Solutions ist vorrangig auf die Schonung natürlicher Ressourcen, insbesondere um den Verbrauch von Energie und Wasser, die Vermeidung von Emissionen und Abfällen sowie die Sensibilisierung von Mitarbeitern und Lieferanten für Belange des Umweltschutzes ausgerichtet. Die vorliegenden Umweltkennzahlen berücksichtigen den Berichtszeitraum vom 1. Januar 2003 bis 31. Dezember 2006. Um Trends sichtbar zu machen werden sie für den gesamten Berichts­ zeitraum dargestellt. Die Umweltkennzahlen beziehen sich auf die ISO 14001-zertifizierten Standorte der Division Wire & Cable Solutions der LEONI-Gruppe (ausgenommen LEONI Cable (Xiamen) Co. Ltd. und LEONI Cable Slovakia spol. s.r.o.) und decken dabei etwa 45 Prozent der Belegschaft des Unternehmensbereichs ab. Eine Konsolidierung der Daten dieser Standorte findet seit 2003 statt, für die Erfassung sind die einzelnen Standorte verantwortlich. Aufgrund der weitgehend homogenen Produktpalette beschränken wir uns bei der Darstellung auf spezifische Kennzahlen. Als Basis der Kennzahlen dient die produzierte Menge in Tonnen, welche zum größten Teil aus Kupferdraht besteht. Für die künftige Umweltberichterstattung werden wir die Datenerfassung weiter systematisieren und ausbauen.

161 8

2004 Erdgas

151 5

2005

4 2006

Heizöl

Energie Unser Energiebedarf wird durch die Energieträger Strom, Erdgas und Heizöl gedeckt. Die Herstellung von Drähten und Litzen verbraucht über die Antriebs­motoren der Maschinen und vor allem durch das Weichglühen sehr viel Strom. Des Weiteren hat der Produktmix einen nicht unerheblichen Einfluss auf den Stromverbrauch. Je nach Fertigungsstandort werden 70 bis 90 Prozent des Stroms in der Produktion eingesetzt. Tatsächlich konnte der spezifische Stromverbrauch im Zeitraum 2003 bis 2005 um 9 Prozent reduziert werden. Möglich wurde diese Entwicklung durch technologische Veränderung. Durch die Zusammenarbeit mit Maschinenherstellern entstanden verbesserte Maschinen mit optimierten Antrieben, die bei gleicher Leistung weniger Strom verbrauchen. Vor allem neue Generationen von Mehrdraht-Zieh­ maschinen sind immer leistungsfähiger geworden, was den Strom­ verbrauch für die Antriebe als auch für das Weichglühen betrifft. Die ständige Optimierung der Beleuchtungssysteme sowie die Lauf­zeit­ optimierung der Druckluftkompressoren in unseren Werken haben eben­falls zur Reduzierung des Stromverbrauchs beigetragen. Der Anstieg des Stromverbrauchs in 2006 ist auf Veränderungen im Produktportfolio zurückzuführen. Erdgas ist nur zu einem geringen Anteil für die Herstellung von Drähten und Kabeln erforderlich, der Großteil wird zur Erzeugung von Wärme in den eigenen Heizanlagen verwendet. Heizenergie­ einsparungen wurden durch Optimierung der Heizanlagen, Wärme­ schutzmaßnahmen und Abwärmenutzung erreicht. Erfreulich ist vor allem, dass der Verbrauch des emissionsstarken Energieträgers Heizöl, das ausschließlich am Standort Bad Kötzting verwendet wird, durch umfangreiche Maßnahmen zur Vermeidung von Wärmeverlusten von 2003 bis 2006 um über 55 Prozent gesenkt werden konnte.

Zahlen, Daten, Fakten

Umweltbericht Wire & Cable Solutions

Wasserverbrauch [ Kubikmeter / Tonne Produktion ]

Abwasser [ Kubikmeter / Tonne Produktion ]

5

5

4

4,63

4,22 3,75

3,46

4

3,74

3,47

3,36

2,95

2,86

3

3

2,93

2,73

2 0,87

2003 Wasserverbrauch gesamt

0,76

2004

0,79

0,61 2005 Eigenförderung

2006 Stadtwasser

S-Z Verseilmaschine (Lichtwellenleiterfertigung LEONI Fiber Optics Roth)

Flechtmaschine für Metallgeflechte (Spezialleitungsfertigung LEONI Kabel Roth)

Messgerät für Leiterwiderstand (Litzenfertigung LEONI Kabel Roth)

1 0

0,63 2003 Abwasser gesamt

2,27

2,02

2

1

2,74

2,49

2,35

0

23

0,59 2004 direkt eingeleitet

0,47 2005

0,47 2006 indirekt eingeleitet

Wasser Wasser wird bei LEONI Wire & Cable Solutions durch die Eigengewinnung aus Brunnen und offenen Gewässern und der öffentlichen Versorgung (Stadtwasser) bezogen. Um die Wasservorräte zu schonen haben wir umfangreiche Maß­nahmen zur Wassereinsparung eingeleitet. Dazu zählt die Sensibilisie­ rung der Mitarbeiter ebenso wie technische Maßnahmen. In der Kabel­extrusion spielt nach der Aufbringung der Leiterisolation die Verwen­dung von Wasser zur Kühlung eine große Rolle. In diesen Produktions­ bereichen wurden Durchlaufkühlsysteme durch geschlossene, kreislaufgeführte Kühlsysteme ersetzt. Erfreulicherweise zeigt sich der Erfolg unserer Maßnahmen in der kontinuierlichen Abnahme des Wasserverbrauchs. Der Anstieg des Wasserverbrauchs in 2006 ist auf Veränderungen im Produktportfolio zurückzuführen. Abwasser Das an den Standorten anfallende Abwasser entspricht mengenmäßig dem zugeführten Stadtwasser sowie dem Brunnen- und Oberflächenwasser aus der Eigenförderung, abzüglich des Belegschaftswassers und der Verdunstungsverluste. Das Abwasser wird nach Nutzung oder Behandlung entweder direkt in den Vorfluter oder indirekt in die öffentliche Kanalisation zur Reinigung in einer Kläranlage eingeleitet. Die Abwässer aus Duschräumen, Toiletten, Büros, Kantinen etc. werden ausschließlich indirekt in die öffentliche Kanalisation geleitet.

120 100

Abfall [ Kilogramm / Tonne Produktion ] 99,1

80

95,0 74,9

89,1 74,1

85,0 72,0

68,6

60 40 20 0

8,8

7,7

7,5

0,2

2003

Gesamtabfall

7,6 6,0

7,1

6,3 4,3 6,3

0,2

2004 Nicht gefährliche Abfälle zur stofflichen Verwertung

2005

Nicht gefährliche Abfälle zur energetischen Verwertung

Abfall Abfälle werden entsprechend nationaler Gesetze unterschiedlich klassifiziert. Zur Vereinheitlichung verwendet LEONI im Umweltkennzahlensystem die seit 1. Februar 2007 gültigen abfallrechtlichen Begriffe nach dem deutschen Kreislaufwirtschafts- und Abfallgesetz. Danach werden Abfälle nur noch unterteilt in „nicht gefährliche Abfälle“ und „gefährliche Abfälle“. Die bei LEONI Wire & Cable Solutions eingesetzten Rohstoffe fließen, nicht zuletzt aus Gründen der Wirtschaftlichkeit, möglichst vollständig in die Endprodukte ein. Maßnahmen wie die konsequente Sammlung sortenreiner Fraktionen zur Abfallverwertung oder der Einsatz von Mehr­wegsystemen gehören mittlerweile zu einer Selbstverständlichkeit. Aufgrund der Produktzusammensetzung fallen in der Fertigung überwiegend Draht- und Leitungsabfälle an. Die verschiedenen Drähte und Leitungen werden getrennt gesammelt und ausschließlich in den Sekundärrohstoffkreislauf zurückgeführt. Darüber hinaus werden die Fraktionen Papier/Kartonage, Folien, Altholz, Stahl- und Blechreste der stofflichen Verwertung zugeführt. Bezogen auf das stetig sinkende Gesamtabfallaufkommen haben wir einen kontinuierlich steigenden Anteil der nicht gefährlichen Abfälle zur stofflichen Verwertung von mehr als 80 Prozent realisiert. Gefährliche Abfälle werden ebenfalls getrennt gesammelt und über Entsorgungsfachbetriebe der Verwertung zugeführt oder beseitigt. Speziell bei der Behandlung umweltkritischer Ziehmittel, wie Emulsionen und Lösungen hat LEONI branchenweite Pionierarbeit geleistet und die Nutzungsdauer dieser für das Drahtziehen unverzichtbaren Schmier- und Kühlmittel durch Filtration und Elektrolyse erheblich verlängert sowie die zu entsorgenden, nicht mehr verwendbaren Restmengen mittels Vakuumverdampfung auf ein Minimum reduziert. Das Aufkommen gefährlicher Abfälle ging aufgrund dieser umfassen­ den Maßnahmen zur permanenten Aufbereitung von Ziehmitteln deutlich zurück.

6,1 3,6 6,5 0,3

0,3

Nicht gefährliche Abfälle zur Beseitigung

2006 Gefährliche Abfälle zur Verwertung

Gefährliche Abfälle zur Beseitigung

Schneideanlage Kabelkonfektion (LEONI Special Cables)

Walzwerk (Flachleiterfertigung LEONI Kabel in Roth)

Mehrfachdrahtzug (Bündelfertigung LEONI Kabel Polska in Kobierzyce)

Zahlen, Daten, Fakten

Umweltbericht Wire & Cable Solutions

Lieferantenbefragungen im Jahr 2006

Verbesserungsvorschläge im Jahr 2006 101

375

785

165



Anzahl der Lieferanten und Auftragnehmer, die über Umweltthemen befragt wurden



Anzahl der Lieferanten und Auftragnehmer mit zertifiziertem Umwelt­- management

Emissionen Luftemissionen entstehen primär durch den Verbrauch von Strom aus der Erzeugung in Kohlekraftwerken und die Verbrennung von Heizöl und Erdgas. Weiterhin trägt der Ausstoß von Kohlendioxid (CO2) und anderen Gasen, bedingt durch den Liefer- und Personenverkehr zur Verschmutzung der Luft bei. Durch technologische Veränderungen und die Sensibilisierung der Mitarbeiter wird der Stromverbrauch und den Verbrauch von Erdgas und Heizöl weiter reduziert. Logistische Abläufe werden bei LEONI Wire & Cable Solutions kontinuierlich optimiert um die transportbedingten Emissionen zu reduzieren. Lärmemissionen entstehen durch sehr hohe Geschwindigkeiten bewegter Maschinenteile. LEONI Wire & Cable Solutions ist bestrebt die Lärmemissionen durch optimierten Schallschutz auf ein Minimum zu reduzieren. Gefahrstoffe Bevor ein Stoff bei LEONI Wire & Cable Solutions eingesetzt werden darf, wird er genauestens auf seine umwelt-, arbeitsschutz- und sicherheitsrelevanten Auswirkungen geprüft. Dabei erfolgt die Beurteilung auf Grundlage von Sicherheitsdatenblättern und Informationen des Herstellers. Wenn aus technischen oder ökonomischen Gründen keine Substitution durch einen ungefährlicheren Stoff zur Verfügung steht, werden sicherheitstechnische Vorsorgemaßnahmen in Hinblick auf Umgang, innerbetrieblichen Transport, Lagerung und Entsorgung mit den zuständigen Bereichen abgestimmt.



Verbesserungsvorschläge zu umweltrelevanten Themen



Verbesserungsvorschläge zu anderen Themen

Umweltleistung der Lieferanten Die Umweltleistung der Lieferanten wird im Rahmen von Lieferantenbewertungen beurteilt. Dabei wird das Vorhandensein von zertifizierten Umweltmanagement-Systemen geprüft. Die Umweltleistung fließt in die Gesamtbewertung des Lieferanten ein. In 2006 wurden 375 Lieferanten und Auftragnehmer bewertet, 165 verfügen über ein zertifiziertes Umweltmanagement-System. Vorschlagwesen An allen Standorten absolvieren die Mitarbeiter regelmäßig umfassende Schulungen zu umweltrelevanten Themen mit dem Ziel, das Umweltbewusstsein zu schärfen. Dieser Ausbildung entspringen viele nützliche Ideen, die letztlich zu umweltrelevanten Verbesserungen führen. Im Jahr 2006 wurden insgesamt 886 Verbesserungsvorschläge eingereicht. Davon 11,4 Prozent zu umweltrelevanten Themen wie Energie- und Ressourceneinsparung, Abfallreduzierung und Gefahrstoffminimierung. Das Vorschlagwesen wird von LEONI stark gefördert, indem besondere Leistungen und Vorschläge prämiert werden

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In diesem Umweltbericht werden die ISO 14001-zertifizierten Standorte der Division Wire & Cable Solutions der LEONI-Gruppe vorgestellt. Roth, Deutschland Weißenburg, Deutschland

LEONI Kabel Holding GmbH & Co. KG 28 LEONI Kabel GmbH LEONI Fiber Optics GmbH LEONI Draht GmbH 30

Bad Kötzting, Deutschland LEONI Draht GmbH 32 Friesoythe, Deutschland LEONI Special Cables GmbH 34 Stolberg, Deutschland LEONI Kerpen GmbH 36

Umweltbericht Wire & Cable Solutions

Standortbetrachtungen

Standortbetrachtungen

Kobierzyce, Polen LEONI Kabel Polska Sp. z o.o. 38 Hatvan, Ungarn LEONI Kábelgyár Hungaria Kft. 40 Cuauthémoc, Mexiko LEONI Cable S.A. de C.V. 42

Changzhou, China LEONI Special Cables (Changzhou) Co. Ltd. 44 Xiamen, China LEONI Cable (Xiamen) Co. Ltd. 46 Stará Turá, Slowakei LEONI Cable Slovakia spol. s.r.o. 47

Die folgenden Seiten zeigen, welche Ergebnisse die einzelnen Standorte im Umgang mit den umweltrelevanten Faktoren erzielen.

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Roth, Deutschland LEONI Kabel Holding GmbH & Co. KG LEONI Kabel GmbH LEONI Fiber Optics GmbH

Der Standort Roth liegt auf einer Insel, umrahmt von dem Fluss Rednitz und dem Werkskanal im Stadtkern der mittelfränkischen Kreisstadt Roth. Die Stadt liegt im Nordwesten Bayerns in der Metropolregion Nürnberg und gleichzeitig im fränkischen Seenland, einer beliebten Urlaubsregion. Erstzertifizierung ISO 14001: 2000 Standortfläche: 106.000 m² Produktionsfläche: 40.000 m² Produkte: Fahrzeugleitungen, Isolierte Starkstromleitungen, UL- und CSA-approbierte Kabel und Leitungen, Erdungsseile, Steuerleitungen, Koaxialleitungen, Lichtwellenleiter-Kabel, Isolierte Schaltdrähte und -litzen, Spezialkabel Der Standort Roth ist das Kompetenz­zentrum der Division Wire & Cable Solutions. Die zentrale Service­abteilung Quality, Environmental & Knowledge Management hat hier ihren Sitz und fördert von dort aus standortübergreifend Synergien im Umweltmanagement. Der Standort Roth hat in der Zertifizierungslandschaft bei LEONI eine besondere Stellung. Im Gegensatz zu allen anderen Standorten, die innerhalb der Matrixzertifizierung nach ISO 14001 alle drei Jahre überprüft werden, wird die zentrale Stelle in Roth jährlich auditiert. Der Energiebedarf am Standort wird durch die Energieträger Strom und Erdgas gedeckt, wobei 85 Prozent des Stroms und 25 Prozent des Erdgases für die Produktionstätigkeit notwendig sind. Durch die werkseigene Wasserkraftturbine wird ein Prozent des Stroms selbst erzeugt. Der Gesamtenergieverbrauch konnte im Zeitraum 2003 bis 2005 kontinuierlich gesenkt werden. Neben der optimierten Auslastung führten sukzessive Maßnahmen wie die Optimierung der Beleuchtung und der Einsatz energieeffizienterer Maschinen zu einer Reduzierung des Stromverbrauchs von acht Prozent. Durch Abwärmenutzung und den Einbau von isolierenden Schnelllauftoren sowie durch das gestiegene

Umweltbewusstsein der Mitarbeiter konnte der Heizenergiebedarf reduziert werden. In 2006 führte ein Störfall im Anlagenbetrieb zu einem deutlichen Produktionsrückgang und damit zu einem leichten Anstieg der Verbrauchswerte. Der Wasserbedarf wird zum Großteil durch die Eigenförderung zweier Tiefbrunnen gedeckt. Der Großteil des Brunnenwassers wird in der Kabelproduktion als Kühlwasser verwendet. Circa fünf Prozent des benötigten Wassers kommen aus dem städtischen Trinkwasserver­sor­ gungsnetz und werden für den Kantinenbetrieb und die Sanitär­ein­rich­ tungen verwendet. Im Zeitraum 2003 bis 2006 konnte der Wasser­ver­brauch kontinuierlich gesenkt werden. Erreicht wurden diese Einsparungen durch die schrittweise Umstellung von Durchlaufkühl­systemen auf geschlossene, kreislaufgeführte Kühlsysteme. Der erkennbare, leichte Anstieg des Wasserverbrauchs in 2006 liegt an einem Störfall im Anlagenbetrieb und dem damit verbundenen Produktionsrückgang. Das Kantinen- und Sanitärabwasser wird aufgrund des Verschmutzungsgrades indirekt in das öffentliche Kanalsystem eingeleitet. Vom Kühlwasser geht keine Verschmutzungsgefahr aus und kann daher direkt in den Vorfluter „Rednitz“ eingeleitet werden. Regelmäßige Messungen des Wasserwirtschaftsamtes Nürnberg haben bestätigt, dass die zulässigen Grenzwerte zu keiner Zeit überschritten wurden. Das Abfallaufkommen zeigt im Zeitraum 2003 bis 2005 einen positiven Trend. Durch Prozess- und Anlagenverbesserungen, die Umstellung auf Mehrwegverpackungen und die Optimierung von Gebindegrößen konnte das Gesamtabfallaufkommen um 30 Prozent reduziert werden. In 2006 ist das erhöhte Abfallaufkommen begründet durch einen Störfall im Anlagenbetrieb und einem damit verbundenen Produktionsrückgang sowie eine große Baumaßnahme mit erheblichen Mengen Bauschutt. Die Anzahl der verwendeten Gefahrstoffe konnte seit 2003 um 15,1 Prozent gesenkt werden.

Standortbetrachtungen

Umweltbericht Wire & Cable Solutions

Energieverbrauch [ Kilowattstunden / Tonne Produktion ]

Mitarbeiter 800

774

769

800

760

756

600

600

400

400

200

200

727

721

249 53 0

52

2003

2005

0

2006

davon Auszubildende

10

220

199

2003

2004

2005

2006

6,1 5,7

6,4 6,1

Erdgas

Abwasser [ Kubikmeter / Tonne Produktion ] 12

10,23

9,77

9,14

8,55

8

9,05 8,05

10 8,44 8

6

6

4

4

2 0

218

Strom

Wasserverbrauch [ Kubikmeter / Tonne Produktion ] 10,86

680

668

55

53

2004

Mitarbeiter

12

29

0,63 2004

Wasserverbrauch gesamt

7,3

7,0

6,6

2

0,63

2003

7,7

0,61

0,50 2005

2006

Eigenförderung

0,5 0

Stadtwasser

0,4

2003 Abwasser gesamt

0,4

0,4

2004

2005

2006

direkt eingeleitet

indirekt eingeleitet

Abfall [ Kilogramm / Tonne Produktion ] 120

114,3

100

89,9

90,7

85,9 74,7

80 60,0

60

61,8

53,9

40 15,1

20 0

9,2 0,0



14,8 0,1

2003

Gesamtabfall

12,5

10,3 0,3

2004 Nicht gefährliche Abfälle zur stofflichen Verwertung

0,4

0,1

Nicht gefährliche Abfälle zur energetischen Verwertung

7,5

14,0 0,4

2005 Nicht gefährliche Abfälle zur Beseitigung

5,2

9,2

0,5

2006 Gefährliche Abfälle zur Verwertung

Gefährliche Abfälle zur Beseitigung

30

Weißenburg, Deutschland LEONI Draht GmbH

Der Standort LEONI Draht Weißenburg liegt in einem Industriegebiet südlich der Stadt Weißenburg. Die geschichts­trächtige Stadt liegt in der Mitte Bayerns in Süddeutschland. Größere Städte in der Umgebung sind Ingolstadt, Nürnberg, Augsburg und München. Erstzertifizierung ISO 14001: 2003 Standortfläche: 21.500 m² Produktionsfläche: 17.500 m² Produkte: Drähte und Litzen für die Kabelindustrie, Hochflexible Kupferlitzen und -bänder, Geflechte, Kupferlegierungsdrähte, Musiksaiten-Spinndrähte, Gold- und Silbergespinnste, Plätte und Bouillon Die LEONI Draht GmbH Weißenburg ist das größte Drahtwerk der LEONI-Gruppe und gleichzeitig Kompetenzzentrum im Bereich Draht. Der Standort wurde im November 2003 nach ISO 14001 zertifiziert. Eine Darstellung der Daten für das Jahr 2003 war aufgrund um­ fangreicher Umstrukturierungen im Produktionsplanungssystem des Standortes nicht möglich. Der Energieverbrauch am Standort wird durch die Energieträger Strom und Erdgas gedeckt, wobei 95 Prozent des Stroms in der Pro­ duktion eingesetzt werden. Erdgas wird primär zum Heizen verwendet. Der spezifische Energieverbrauch konnte in den letzten Jahren

spürbar gesenkt werden. Seit 2004 ist ein neuer Gasheiz­kessel mit moderner Steuerung im Einsatz. Zur Reduktion des Strom­verbrauchs wurden in 2005 in Teilbereichen energiesparende Leuchtkörper mit Reflektoren eingebaut, sowie im Bereich der Außenbeleuchtung Dämmerungsschalter installiert. In 2006 wurde einEnergiemanagementSystem installiert. Es dient zur Messung und Visualisierung der Wirk­ leistung und Lastspitzenerfassung des Stroms. Der Wasserbedarf wird durch das regionale Trinkwasserversorgungs­netz gedeckt. 20 Prozent dessen sind für die Produktion erforderlich, der restliche Teil für die Sanitäranlagen. Eine Sanierung und technische Verbesserungsmaßnahmen der Emulsionsaufbereitung führten seit 2004 zu einer deutlichen Reduzierung der Hilfs- und Betriebsstoffe. Durch die Standzeitverlängerung der Emulsionen konnte ebenfalls eine wesentliche Reduzierung des Wasserverbrauchs erreicht werden. Ausführliche Maßnahmen im Abfallmanagement führten zu einer stetigen Reduktion des Gesamtabfallaufkommens von 2004 bis 2006. Die gezielte Schulung der Mitarbeiter und die Optimierung der Ferti­ gungsprozesse brachten vor allem Einsparungen bei den nicht gefährlichen Abfällen zur stofflichen Verwertung. Die Vakuumverdampfung der Altemulsionen reduzierte deutlich das Aufkommen der Emulsionen in der Gruppe der gefährlichen Abfälle zur Verwertung.

Standortbetrachtungen

Umweltbericht Wire & Cable Solutions

Mitarbeiter 300 255

236

218

200

100 18 0

18

2004

18

2005

Mitarbeiter

2006

davon Auszubildende

Energieverbrauch [ Kilowattstunden / Tonne Produktion ]

Wasser und Abwasser [ Kubikmeter / Tonne Produktion ] 4

3000 2518

3,57 3,57

2414

2500

2,91 2,91

3

1986

2000

2,04 2,04

2

1500 1000

0

1

494

484

500

2004

312

2005

Strom

0

2006

Erdgas

2004

2005

Wasserverbrauch

Abwasser

Abfall [ Kilogramm / Tonne Produktion ] 250

242,0 186,0

200

166,0 150

124,6 112,1

102,7

100

95,0

80,5

62,3 50 0

0,1

2,3

3,4

2004

0,3 0,0

2,6

2005

0,3 6,2 2006

Gesamtabfall

Nicht gefährliche Abfälle zur stofflichen Verwertung

Nicht gefährliche Abfälle zur energetischen Verwertung

Nicht gefährliche Abfälle zur Beseitigung

Gefährliche Abfälle zur Verwertung

Gefährliche Abfälle zur Beseitigung



2,6

2006

31

32

Bad Kötzting, Deutschland LEONI Draht GmbH

Im Naturpark Oberer Bayerischer Wald an der Grenze zu Tschechien liegt die Stadt Bad Kötzting, an deren Rand der Standort LEONI Draht. Seit Dezember 2005 ist Bad Kötzting staatlich anerkanntes Kneippheilbad. Erstvalidierung EG-Öko-Audit: 1996 Erstzertifizierung ISO 14001: 2003 Standortfläche: 33.000 m² Produktionsfläche: 13.000 m² Produkte: Kupferdrähte und -litzen für die Kabelindustrie Hochflexible Kupferlitzen, Kupferseile Der Standort Bad Kötzting wurde 1969 als Produktionsstätte für Kupferlackdraht gegründet. Die Lackdrahtherstellung wurde im Zuge des Aufbaus einer Kupferlitzenfertigung Anfang der 90er Jahre aufgegeben. Heute zählt das Werk zu den größten und modernsten Produktionsstätten für hochwertige Kupferlitzen und hochflexible Seile in Europa. Bereits 1996 wurde der Standort Bad Kötzting als erstes Drahtund Litzenwerk Europas nach der damals geltenden EG-Öko-AuditVerordnung (EG Nr. 1836/93) validiert und hat seither sämtliche Wiederholungsaudits, zuletzt nach EMAS II (EG Nr. 76/2001) und nach der ISO 14001 bestanden. Der Energieverbrauch bei LEONI Draht wird durch die Energieträger Strom und Heizöl gedeckt, wobei circa 95 Prozent des Stroms in der Pro­duktion eingesetzt werden. Der Heizölverbrauch ist bestimmt durch die Heizungs­anlage. Der Gesamtenergieverbrauch konnte in den letzten Jahren deutlich gesenkt werden. Heizöleinsparungen von weit über 50 Prozent im Zeitraum 2003 bis 2006 sind zurückzuführen auf umfangreiche Maß­nahmen zur Vermeidung von Wärmeverlusten,

wie die Optimierung der Hallentore. Daneben führte auch das stärker ausgeprägte Umweltbe­wusst­­sein der Mitarbeiter zur Senkung von Wärmeverlusten. Begünstigt durch eine optimierte Auslastung und einen veränderten Produktmix konnte der Stromverbrauch im betrachteten Zeitraum verringert werden. Im Zeitraum 2003 bis 2006 konnte auch der Wasserverbrauch und gleichzeitig der Abwasseranfall kontinuierlich gesenkt werden. Erreicht wurden diese Einsparungen durch Umrüstungsmaßnahmen in Sanitäreinrichtungen und durch die Wiederverwendung von Prozesswasser. Der erkennbare leichte Anstieg des Wasserverbrauchs in 2006 liegt an einem veränderten Produktmix und dem Einsatz eines weiteren Kühlwasserkreislaufs. Das Gesamtabfallaufkommen wies im Zeitraum 2003 bis 2006 leichte Schwankungen auf. Dies ist begründet durch die Änderungen im Produktmix (Fertigungstiefe). Zehn Jahre betriebliches Umweltmanagement im Werk Bad Kötzting Am 29. Oktober 2004 feierte LEONI Draht Bad Kötzting mit einem „Umwelttag” ein Jubiläum der besonderen Art: Vor ziemlich genau zehn Jahren schlug dort die Geburtsstunde des betrieblichen Umweltmanagements bei LEONI. Zwei Jahre später wurde das Werk Bad Kötzting als erstes Draht und Litzenwerk Europas nach der damals geltenden Verordnung (EWG) Nr. 1863/93 und als siebtes Unternehmen in Bayern überhaupt erfolgreich validiert. Im Rahmen des Umwelttags, zu dem neben Vertretern der wichtigsten Lieferanten von Kupfer, Maschinen und Ziehmitteln des Werkes Bad Kötzting auch die LEONI-Führungsspitze sowie Gäste aus der Politik eingeladen waren, fand zudem ein Workshop statt, in dem über weitere Verbesserungsmaßnahmen im Zusammenhang mit dem Umweltschutz diskutiert wurde.

Standortbetrachtungen

Umweltbericht Wire & Cable Solutions

33

Mitarbeiter 150 117

106

126

117

100

50

0 2003

0

0 2004

Mitarbeiter

2

4

2005

2006

davon Auszubildende

Energieverbrauch [ Kilowattstunden / Tonne Produktion ] 1400

Wasser und Abwasser [ Kubikmeter / Tonne Produktion ] 1,0

1279

0,87

1190

1200

1047

1000

0,8

1041

800

0,6

600

0,4

0,74

0,23

400 210

200 0

134

2003

Strom

2004

0,18

0,2 80

65

2005

2006

0

Heizöl

2003

2004

Wasserverbrauch

0,73

0,68

0,17

0,17

2005

2006

Abwasser

Abfall [ Kilogramm / Tonne Produktion ] 80 60

73,3

73,4 61,2

65,9

60,1

60,6

56,1 46,4

40 20 0

10,8 2,2

9,4 1,2

2003

Gesamtabfall

2,6

0,9

2004 Nicht gefährliche Abfälle zur stofflichen Verwertung

Nicht gefährliche Abfälle zur Beseitigung

2,0

6,4

9,7 1,5

1,4

2005 Gefährliche Abfälle zur Verwertung

2006 Gefährliche Abfälle zur Beseitigung

1,1

34

Friesoythe, Deutschland LEONI Special Cables GmbH

Die LEONI Special Cables GmbH liegt am Rande der Stadt Friesoythe im Nordwesten Deutschlands. Die rund 700 Jahre alte Stadt Friesoythe liegt zwischen Oldenburg und Cloppenburg. Erstzertifizierung ISO 14001: 1996 Standortfläche: 76.391 m² Produktionsfläche: 26.000 m² Produkte: UL- und CSA-approbierte Kabel und Leitungen, Steuer­leitungen, Koaxialleitungen, Schaltdrähte, Konfektionierte Leitungen, Kabelsysteme, Drähte und Litzen für die Kabelindustrie, Kundenspezifisch entwickelte Sonderleitungen, Industrie-/Medizintechnik, Audio/Video Der Standort Friesoythe, 1973 als Produktionswerk der Siemens AG gegründet, gehört seit 1999 zur LEONI-Gruppe. Bereits zu SiemensZeiten umweltzertifiziert, wurde das Werk im Jahr 2000 auch in die Matrixzertifizierung von LEONI Wire & Cable Solutions eingebunden. Im Jahr 2005 wurde die Produktionstätigkeit auf einen zweiten Stand­ort in Friesoythe ausgeweitet. Dort werden Kabelsysteme für die Bereiche: Medical, Automation & Drives, Telecom und Aerospace gefertigt. Der Energiebedarf am Standort wird durch Strom und Erdgas abge­deckt. Rund 80 Prozent des Stroms werden für die Produktions­tätig­ keiten benötigt, jedoch nur fünf Prozent des Erdgases. Mit dem Groß­ teil des Erdgases wird der Standort beheizt. Der Gesamtenergiever­ brauch hat sich im Zeitraum 2003 bis 2006 in einem konstanten Rahmen bewegt. Geringfügige Schwankungen sind bedingt durch Produk­tions­auslastung, Produktmix und Umwelteinflüsse.

Der Standort Friesoythe bezieht das Wasser, welches zu 30 Prozent in der Produktion verwendet wird, aus dem öffentlichen TrinkwasserVersorgungsnetz. Der restliche Anteil wird für Sanitäreinrichtungen verwendet. Im Zeitraum 2003 bis 2006 ist der Wasserverbrauch und Abwasseranfall nahezu konstant. Kleine Schwankungen im Wasserverbrauch und damit im Abwasseranfall begründen sich durch den Produktmix. Je nach Fertigungsware fällt der Ausstoß bei gleichem Wasserverbrauch geringer aus. Das Gesamtabfallaufkommen weist im betrachteten Zeitraum ebenfalls relativ konstante Mengen auf. Der leichte Anstieg im Gesamtabfallaufkommen ist in erster Linie auf den Produktmix, aber auch in den kleiner gewordenen Losgrößen und den damit verbundenen zusätzlichen Rüstvorgängen begründet. Im Zusammenhang mit der Verlagerung der Kabelsystempro­­duktion an den zweiten Standort Elbestrasse in Friesoythe nahmen die Bautätigkeiten temporär überproportional zu. Dies erklärt die überdurchschnittliche Steigerung der Bauschuttmenge in 2005. Ab 2006 konnten für die Polyethylen (PE), Polypropylen (PP) und Polyvinylchlorid (PVC) Anfahrstücke neue Abnehmer für das stoffliche Recycling gefunden werden. Bis zu diesem Zeitpunkt wurden die Mengen im Zusammenhang mit dem Gewerbemüll thermisch ver­ wertet.

Standortbetrachtungen

Umweltbericht Wire & Cable Solutions

35

Mitarbeiter 600 498

491 400

443

406

200

0

15

17

2003

20

2004

Mitarbeiter

2005

20 2006

davon Auszubildende

Energieverbrauch [ Kilowattstunden / Tonne Produktion ] 800

Wasser und Abwasser [ Kubikmeter / Tonne Produktion ] 0,6

729

712

0,54

685

600

0,39

0,4 400

340

0,50

0,48

618

0,38

0,48 0,39

0,36

338 277

247

0,2

200 0

2003 Strom

2004

2005

0

2006

Erdgas

2003

2004

Wasserverbrauch

Abwasser

Abfall [ Kilogramm / Tonne Produktion ] 140 120

139,0

138,0

137,0 122,0

116,1

109,2

114,3

98,3

100 80 60 40

0

25,9

22,6

20

1,4

1,4

2003

Gesamtabfall

2004 Nicht gefährliche Abfälle zur stofflichen Verwertung

23,1

20,6

1,5

1,3 2005 Nicht gefährliche Abfälle zur energetischen Verwertung

2006 Gefährliche Abfälle zur Verwertung

2005

2006

36

Stolberg, Deutschland LEONI Kerpen GmbH

Die LEONI Kerpen GmbH, 1919 von Heinz und Albert Kerpen gegründet, liegt am Rande der Stadt Stolberg in einem von einem Bach durchflossenen Tal. Im Westen grenzt Stolberg an die Stadt Aachen, die im Dreiländereck Deutschland-Belgien-Niederlande liegt. Erstzertifizierung ISO 14001: 1998 Standortfläche: 42.500 m² Produktionsfläche: 29.000 m² Produkte: UL- und CSA-approbierte Kabel und Leitungen, Kabel für Mess-, Steuer- und Regeltechnik, mehradrige Leitungen und Datenleitungen, Steuerleitungen, Isolierte Starkstromleitungen Nach der die Akquisition der Kerpen GmbH & Co. KG ist das Unternehmen seit Januar 2006 Mitglied der Division Wire & Cable Solutions der LEONI Gruppe. Die Umfirmierung zur LEONI Kerpen GmbH erfolgte im Frühjahr 2007. Bereits 1998 umweltzertifiziert, wurde das Werk Stolberg im Jahr 2006 in die Matrixzertifizierung von LEONI Wire & Cable Soltutions eingebunden. LEONI Kerpen ist europäischer Marktführer auf dem Gebiet der Kupferdatenleitungen. Außerdem realisiert das Unternehmen mehr als 50 Prozent seines Umsatzes im Industrie-Projektgeschäft. Hierbei handelt es sich vorwiegend um Spezialkabel zum Messen, Steuern und Regeln von petrochemischen Industrieanlagen. Der Energieverbrauch am Standort wird durch die Energieträger Strom und Erdgas gedeckt, wobei circa 90 Prozent des Stroms in der Produktion eingesetzt werden. Erdgas wird primär zum Heizen der Bürogebäude und der Produktionshallen verwendet. Der Gesamt­ energieverbrauch konnte in den letzten Jahren deutlich gesenkt werden. Dies ist vor allem auf die Umstellung der Werkshallenbeheizung von Dampf auf gasbetriebene Wärmestrahler in 2005 zurückzuführen.

Hier konnte der Gasverbrauch um 38 Prozent reduziert werden. Des Weiteren trugen der stufenweise Einbau von Schnelllauftoren in den Werkshallen und die Ergänzung der Heizkörper in Büros durch pro­grammierbare Heizungsventile zur kontinuierlichen Heizenergie­ein­ sparung bei. Durch Prozessoptimierungen und den Einsatz sparsamerer Antriebstechnologien bei den Produktionsanlagen konnte der Strom­ verbrauch gesenkt werden. Im Zeitraum 2003 bis 2006 sind ein Anstieg an Bachwasser aus der Eigenförderung und gleichzeitig ein sinkender Anteil an Stadtwasser zu erkennen. Dies ist auf die Umstellung von Durchlaufkühlsystemen mit Stadtwasser auf geschlossene, kreislaufgeführte Kühlsysteme mit Bachwasser zurückzuführen. In 2005 wurden zur Einhaltung der nordrhein-westfälischen Selbs­t­überwachungsverordnung Kanal (SüwV Kan-Verordnung zur Selbst­ überwachung von Kanalisationen und Einleitungen von Abwasser aus Kanalisationen im Mischsystem und Trennsystem) die alten KanalBestandspläne zusammengetragen und gesichtet sowie die Schacht­ deckel, Straßenabläufe und Regenfallrohre eingemessen und digital kartiert. Mit Kanalfernsehuntersuchungen wird kontinuierlich der bauliche Zustand der Kanäle auf dem Werksgelände überprüft und wenn erforderlich Sanierungsmaßnahmen abgeleitet. In 2005 wurden solche Maßnahmen realisiert, die in 2006 fortgesetzt wurden. Das Gesamtabfallaufkommen weist im Zeitraum 2003 bis 2005 konstante Mengen auf, welche in 2006 deutlich reduziert werden konnten; möglich wurde dies durch die Optimierung des Abfallmanagements. Vor allem das Gewerbeabfallkommen in der Gruppe der nicht gefährlichen Abfälle zur energetischen Verwertung konnte um 32 Prozent und die gefährlichen Abfälle zur Verwertung um knapp 4 Prozent re­du­ziert werden, während der Anteil der recycelbaren Abfälle in der Gruppe der nicht gefährlichen Abfälle zur stofflichen Verwertung konstant blieb.

Standortbetrachtungen

Umweltbericht Wire & Cable Solutions

Mitarbeiter

Energieverbrauch [ Kilowattstunden / Tonne Produktion ]

800

1000 654

614

600

615

614

946

919

37

905

800

752

686

664

600 465

400 400 200

328

200 16

18 0

2003

2004

Mitarbeiter

26

20 2005

0

2006

davon Auszubildende

2003

2004

Strom

2005

2006

Erdgas

Abwasser [ Kubikmeter / Tonne Produktion ]

Wasserverbrauch [ Kubikmeter / Tonne Produktion ]

10

10 8,5 8

7,6

7,3

6

5,3

4,9

2,0

2 0



2003

2004

Wasserverbrauch gesamt

1,7

Eigenförderung

2006

0

1,3

1,3

2003

2004

Abwasser gesamt

Stadtwasser

6,6 5,7

4 2

2005

6,8

6,2

6

2,9

7,7

7,4 6,4

5,6

5,2

4 2,7

7,7

8

6,9

direkt eingeleitet

1,1

1,0 2005

2006

indirekt eingeleitet

Abfall [ Kilogramm / Tonne Produktion ] 140

128,0

126,0

120

106,0

103,0

93,0

100

129,0

81,0

80

67,0

60 40

27,6

20 0

21,0 0,5 5,4



Gesamtabfall

2003 Nicht gefährliche Abfälle zur stofflichen Verwertung

17,9

2004 Nicht gefährliche Abfälle zur Beseitigung

9,8

0,7 4,8

0,6 3,6 2005

Gefährliche Abfälle zur Verwertung

2006 Gefährliche Abfälle zur Beseitigung

0,8 3,7

38

Kobierzyce, Polen LEONI Kabel Polska Sp.z o.o.

Der Standort LEONI Kabel Polska liegt in der Nähe des Ortes Kobierzyce im Süden Polens. Kobierzyce liegt nahe Wroclaw und zeichnet sich durch eine vorteilhafte Infrastruktur mit Zugang zu Land- und Fernverkehrsstraßen aus.

Erstzertifizierung ISO 14001: 2004 Standortfläche: 80.000 m² Produktionsfläche: 22.500 m² Produkte: Bündel und Litzen für die Automobilindustrie, Batterieleitungen, Fahrzeugleitungen, Sonderleitungen, Drähte und Litzen für die Kabelindustrie Im Jahr 2001 startete die Produktion in Polen mit der Herstellung von Kupfer-Litzen. Im Jahr 2003 begann die Fertigung von Kabeln. Mit steigendem Platzbedarf wurde im gleichen Jahr außerdem zu den 22.500 m² Produktionsfläche eine 3.500 m² große Lagerhalle errichtet. 95 Prozent des Stromverbrauchs werden für den Pro­­duk­tions­­prozess genutzt. Seit 2003 wurden durch technische Ver­besse­rungen 14 Prozent des Stroms eingespart. Das Beleuchtungssystem im PVCLagerhaus wurde mit Bewegungsmeldern ausgestattet, im Material­ lager wurde das gesamte Beleuchtungssystem modernisiert. Beide Maßnahmen reduzierten deren Strombedarf um 32 Prozent. In 2007 werden die Beleuchtungssysteme weiterer Bereiche im Werk optimiert. Der verhältnismäßig geringe Erdgasverbrauch wird primär zum Heizen verwendet, circa 25 Prozent nutzen die gasbetriebenen Gabelstapler. In der Produktion wurden in 2005 und 2006 die Maschinen-Kabinen von 29 Verseilmaschinen modernisiert und somit die Geräusch­emiss­io­nen in der Werkshalle um 4,5 dB reduziert. Die Montage zusätzlicher Absaugvorrichtungen für PVC-Dampf an den Extrusionsanlagen verbesserte deutlich die Luftqualität im Produktionsbereich.

Der Wasserbedarf für die Produktion wird zu 100 Prozent durch Brunnenwasser, das auf dem Werksgelände gefördert wird, gedeckt. Das Stadtwasser aus dem regionalen Trinkwasserversorgungsnetz deckt den Bedarf für Waschräume, Toiletten und Büros. Durch die Überprüfung des Wasserversorgungsnetzes auf Leckagen sowie durch die Umstellung aller Kühlbäder auf geschlossenen Kühlkreisläufe konnte der Wasserverbrauch erheblich (mehr als 50 Prozent) gesenkt werden. Die Abwassermenge entspricht mengenmäßig dem bezogenen Stadtwasser. Die restlichen Wassermengen werden zum Großteil in Emulsionen und galvanischen Bädern gebunden und nach Gebrauch als Abfall entsorgt. Ebenfalls wird das zur Reinigung der Emulsions­ anlagen und Bäder verwendete Wasser der Entsorgung durch eine Fachfirma zugeführt. In den Zieh- und Extrusionsprozessen entstehen weiterhin technologisch bedingte Verdunstungsverluste. Darüber hinaus verbleiben erhebliche Wassermengen im geschlossenen Pro­ zesswassersystem des Standortes. Die Abwasserqualität konnte in 2005 durch den Einbau eines Gebläses für die Abwasserbehandlung deutlich verbessert werden. In 2006 wurde ein spezieller Gabel­ staplerwaschplatz angelegt. Umfassende Maßnahmen im Abfallmanagement führten zu einer Reduktion des Gesamtabfallaufkommens von über 40 Prozent. Die Mehrfach- und Weiterverwendung von Paletten brachte vor allem Einsparungen beim Altholzaufkommen. Durch die Optimierung der Fertigungsprozesse und die gezielte Schulung der Mitarbeiter konnten vor allem erhebliche Mengen PVC-Abfälle eingespart und Kabelabfälle in der Gruppe der nicht gefährlichen Abfälle zur stofflichen Verwertung weiter reduziert werden. Die Verlängerung der Standzeiten der Bäder in der Galvanik reduzierte die Mengen der gefährlichen Abfälle zur Verwertung.

Standortbetrachtungen

Umweltbericht Wire & Cable Solutions

Energieverbrauch [ Kilowattstunden / Tonne Produktion ]

Mitarbeiter 341

350

1000

315

292

300 250

39

863,0

787,0

800

242

735,0

708,0

600

200 150

400 93

90

100

70

47

50 0

2003

2004

Mitarbeiter

2005

200

davon Auszubildende

2004

4,0 2005

2,7 2006

Erdgas

Abwasser [ Kubikmeter / Tonne Produktion ]

3,9 3,7 3,4

4,3

2003 Strom

Wasserverbrauch [ Kubikmeter / Tonne Produktion ] 4

4,4

0

2006

0,4

3,2 0,3

3 2,0

2

1,9

0,2

0,2 1,5

1,4

0,1

1

0,1 0,2

0



0,1

2003

0,1

2004

Wasserverbrauch gesamt

0,1

2005

Eigenförderung

2006

0

2003 Abwasser gesamt

Stadtwasser

Abfall [ Kilogramm / Tonne Produktion ] 180

172,6 150,0

148,8

150

133,3

125,9

120

108,5

98,4

90

82,4

60 30 6,9 0



2003

Gesamtabfall

16,9

3,7 2004

Nicht gefährliche Abfälle zur stofflichen Verwertung

13,0

3,8

13,6

2005 Nicht gefährliche Abfälle zur Beseitigung

3,6 12,4 2006 Gefährliche Abfälle zur Verwertung

2004

0,1

0,1

2005

2006

40

Hatvan, Ungarn LEONI Kábelgyár Hungaria Kft.

Der Standort LEONI Kábelgyár Hungaria liegt am Rande der Stadt Hatvan, in einem Industriepark mit idealer verkehrsgeografischer Situation. Hatvan befindet sich rund 50 km entfernt von Budapest. Erstzertifizierung ISO 14001: 2001 Standortfläche: 38.600 m² Produktionsfläche: 5.000 m² Produkte: Einadrige Fahrzeugleitungen FLRY, FLY und Twisted Pair Das Geschäftsfeld Automobil- und Normleitungen der LEONI Kabel GmbH Roth hat sich in den letzten Jahren eine führende Position im internationalen Kabelmarkt erarbeitet. Im Bereich der einadrigen Fahrzeugleitungen stehen sie weltweit an erster Stelle. Der Standort Hatvan war die erste ausländische Produktionsstätte dieses Geschäftsfeldes. LEONI Kabel Ungarn wurde im Juni 1997 gegründet, ein Jahr später, im Mai 1998, startete die Produktion. Im September 2001 schloss sich der Standort der ISO 14001 Zertifizierung von LEONI an. Seit Jahren sponsert der Standort den Hatvaner UmweltschutzVerein. Der Verein initiiert regionale Umweltschutzprojekte wie Rekul­ tivierungsmaßnahmen, Abfallsammel-Aktionen oder die Reinigung von Seen. Mit den Sponsorengeldern werden beispielsweise Preise für die Abfallsammel-Aktionen finanziert.

Der Energieverbrauch am Standort Hatvan wird durch die Energieträger Strom und Erdgas gedeckt, wobei circa 85 Prozent des Stroms in der Produktion eingesetzt werden. Erdgas wird ausschließlich zum Heizen verwendet. Der Gesamtenergieverbrauch konnte im Zeitraum 2003 bis 2006 kontinuierlich gesenkt werden. In 2005 kam es aufgrund einer defekten Gasuhr zu einem leicht erhöhten Erdgasverbrauch. Der Standort Hatvan bezieht das Wasser, welches zu 90 Prozent in der Produktion verwendet wird, aus dem öffentlichen Wasser­ver­ sorgungsnetz. Im Zeitraum 2003 bis 2006 ist eine deutliche Reduzie­rung des Wasserverbrauchs erkennbar. Dies ist auf die Umstellung von Durchlaufkühlsystemen auf ein geschlossenes, kreislaufgeführtes Kühl­system zurückzuführen. Erkennbare Schwankungen im Wasserver­ brauch und damit im Abwasseranfall begründen sich durch die An­ schaffung weiterer Anlagen, Veränderungen im Produktmix und damit verbunden Änderungen in den Produktionskapazitäten. Der gestiegene Wasserverbrauch in 2006 ergab sich durch zwingende technische Änderungen am Wasseraufbereitungssystem und einen dadurch erforderlichen Wasserteilaustausch. Das Gesamtabfallaufkommen weist im betrachteten Zeitraum konstante Mengen auf, welche in 2006 deutlich reduziert werden konnten. Möglich wurde dies durch Prozessoptimierungen. Der Anteil der nicht gefährlichen Abfälle zur Beseitigung konnte durch verbesserte Abfalltrennung um über 80 Prozent im Vergleich zum Jahr 2003 reduziert werden. Indessen ist der Anteil der nicht gefährlichen Abfälle zur stofflichen Verwertung angestiegen. Demgegenüber sind die gefährlichen Abfälle zur Verwertung beziehungsweise zur Beseitigung äußerst gering (durchschnittlich kleiner als 0,05 Prozent) und somit im Diagramm nicht mehr sichtbar.

Standortbetrachtungen

Umweltbericht Wire & Cable Solutions

41

Mitarbeiter 150

146

138

130 109 100

50

2

0

0 2004

2003 Mitarbeiter

1

0 2005

2006

davon Auszubildende

Wasser und Abwasser [ Kubikmeter / Tonne Produktion ]

Energieverbrauch [ Kilowattstunden / Tonne Produktion ] 200

0,20

178

165

163

159

150

0,15

100

0,10

50 0

0,08 0,08

0,05

28 2003 Strom

0,15 0,15

18

24

2004

2005

0

2006

Erdgas

2003 Wasserverbrauch

55,4

52,6

51,8 46,1

42,2

43

40 28,9

29,0

23,6

22,7

20

13,2 2,9

0

2003

Gesamtabfall

2004 Nicht gefährliche Abfälle zur stofflichen Verwertung

0,05 0,05

2004

2005

17

Abfall [ Kilogramm / Tonne Produktion ] 60

0,06 0,06

2005 Nicht gefährliche Abfälle zur Beseitigung

2006

Abwasser

2006

42

Cuauthémoc, Mexiko LEONI Cable S.A.de C.V.

Der Standort LEONI Cable Mexico liegt im Industriepark Cuauthémoc nah der nordmexikanischen Stadt Chihuahua, der Hauptstadt des gleichnamigen und zugleich größten Bundesstaates in Mexiko. Erstzertifizierung ISO 14001: 2005 Standortfläche: 50.974 m² Produktionsfläche: 11.600 m² Produkte: UL- und CSA-approbierte Kabel und Leitungen, Fahrzeugleitungen LEONI Cable Mexico wurde 1998 gegründet, ein Jahr später, 1999, startete die Produktion. Im Februar 2005 schloss sich der Standort der ISO 14001 Zertifizierung der Division Wire & Cable Solutions an. In 2006 wurde der Standort durch die mexikanische Umweltagentur PROFEPA mit dem Clean Industry Award ausgezeichnet. Dieser Preis würdigt die freiwilligen Aktivitäten zur Erreichung der staatlichen Anfor­derungen im Umweltschutz und die Etablierung von Programmen und Praktiken im Produktionsprozess zum Schutze der Umwelt. In einer offiziellen Feierlichkeit wurde die Auszeichnung vom mexikanischen Präsidenten überreicht. Der Energiebedarf am Standort wird durch Strom und Erdgas ab­­­gedeckt. Rund 90 Prozent des Stroms werden für die Produktions­tätig­ keiten benötigt, ebenso 90 Prozent des Erdgases. Im Winter werden die Büros mit 10 Prozent des Erdgases beheizt. Die Produktionshallen werden Sommer wie Winter nicht beheizt. Die Verbrauchsdaten haben sich im Zeitraum 2003 bis 2006 in einem konstanten Rahmen bewegt. Geringfügige Schwankungen sind bedingt durch die Produktions­tätig­keit und durch Prozessänderungen.

Das Werk nutzt 80 Prozent des Wassers für die Produktion und 20 Pro­zent für Sanitäreinrichtungen. Das öffentliche Wasserversor­ gungs­system deckt dabei den gesamten Bedarf. Der Wasserbedarf und der Abwasseranfall konnten besonders im Zeitraum 2005 und 2006 spürbar reduziert werden. In 2005 wurde ein System zur Kreis­ laufführung von Wasser aufgebaut um den Bedarf zu senken. Des Weiteren werden die Verbrauchsmengen regelmäßig überwacht um mögliche Vergeudungen durch Leckagen zu lokalisieren und schnell durch ein Wartungsteam beheben zu können. Das im Zeitraum 2003 bis 2006 geänderte Produktprogramm führte zu einem Anstieg des Gesamtabfallaufkommens. Ausschlaggebend ist der Anstieg an Produktionsabfällen, speziell Drähten und Leitungen, die vermehrt durch die gestiegene Produktvielfalt zu Stande kamen. Der Anteil der nicht gefährlichen Abfälle zur Beseitigung und der ge­fährlichen Abfälle zur Verwertung konnte durch ein optimiertes Abfallmanagement demgegenüber kontinuierlich reduziert werden. Alle gefährlichen Abfälle werden durch eine Fachfirma entsorgt und einer stofflichen Verwertung zugeführt. Ein Teil der Abfälle wird in einer Zement-Firma weiterverwendet. Weiterhin wurden der Umgang mit gefährlichen Abfällen und die Lagerräume dieser deutlich verbessert. Die Produkte wurden in bestimmte Klassen eingestuft und deren Aufbewahrung sinnvoll getrennt. Die gelagerten Mengen an gefährlichen Stoffen wurden auf ein für die Produktion notwendiges Minimum reduziert.

Standortbetrachtungen

Umweltbericht Wire & Cable Solutions

43

Mitarbeiter 250 205

200

224

221

206

150 100 50 0 2004

0 2003

0

Mitarbeiter

8

0 2005

2006

davon Auszubildende

Energieverbrauch [ Kilowattstunden / Tonne Produktion ]

Wasser und Abwasser [ Kubikmeter / Tonne Produktion ]

600

1,5 496

471

496

454

400

1,0

200

0

2003 Strom

195

177

173

2004

1,00 1,00 0,85 0,85

0

2006

Erdgas

2003

2004

Wasserverbrauch

Abwasser

Abfall [ Kilogramm / Tonne Produktion ] 80 67,0

61,0

59,0

60

61,3

53,8

50,8 43,0

40 29,5 20 0

12,8 0,7

2003

Gesamtabfall

7,8 0,4 2004

Nicht gefährliche Abfälle zur stofflichen Verwertung

0,74 0,74

0,5

174

2005

1,03 1,03

6,7

0,4

2005 Nicht gefährliche Abfälle zur Beseitigung

5,3 2006 Gefährliche Abfälle zur Verwertung

0,2

2005

2006

44

Changzhou, China LEONI Special Cables Co.Ltd.

LEONI Special Cables befindet sich südlich des Jangtse in der Stadt Changzhou. Die Geschichte von Changzhou reicht über 2.500 Jahre zurück. Traditionell ist die Stadt für die Herstellung von Kämmen berühmt, heute ist die Stadt eine stark wachsende Industriestadt. Erstzertifizierung ISO 14001: 2005 Standortfläche: 12.000 m² Produktionsfläche: 7.800 m² Produkte: Wellmantel-Koaxialkabel für Mobilfunknetze, Hochfrequenzkabel für die Festnetzkommunikation, Kabelsysteme für die Medizintechnik Die 100-prozentige Tochter der LEONI Special Cables GmbH in Friesoythe startete im November 2002 die Produktion von Spezialkabeln. Zu den Kunden von LEONI Special Cables Changzhou zählen Netzbetreiber und Netzausrüster für Mobilfunkanwendungen der zweiten und dritten Generation. Der Standort in Changzhou produziert vor allem die innovative Produktreihe der Wellmantel-Koaxialkabel FlexLine® für den asiatischen Markt. Ergänzt wird die Produktpalette durch symmetrische Hochfrequenzkabel für die Festnetzkommunikation. In 2006 wurde innerhalb des Standortes die Kabelsystemproduktion für Medizintechnikprodukte auf- und ausgebaut.

Der Energieverbrauch am Standort Changzhou wird durch die Energieträger Strom und Erdgas gedeckt, wobei 75 Prozent des Stroms und 100 Prozent des Erdgases in der Produktion eingesetzt werden. Beheizt wird der Standort aufgrund regionaler gesetzlicher Vorgaben nicht. Lediglich im Winter werden bei Bedarf Büros mit strombetriebenen Geräten beheizt. Der Gesamtenergieverbrauch wurde im Zeitraum 2003 bis 2006 kontinuierlich reduziert. Möglich wurde dies durch Prozessoptimierungen, bessere Auslastung der Produktionsanlagen und durch den Einsatz sparsamerer Beleuchtungsanlagen im gesamten Werk. Der Wasserbedarf wird zu 100 Prozent aus dem lokalen Wasser­ver­ sorgungsnetz gedeckt. Bedingt durch geschlossene Kühl­kreisläufe sind nur vier Prozent des Gesamtbezuges für die Produktion erforder­lich. Der Wasserverbrauch bewegt sich am Standort Changzhou auf einem konstanten Niveau. Der erhöhte Verbrauch in 2004 ist auf einen Wasser­rohrbruch zurückzuführen. Seitdem unterliegt das Leitungs­system regelmäßigen Prüfungen auf Leckagen. In 2006 wurden diverse Wasserleitungen ausgetauscht. Umfassende Maßnahmen im Abfallmanagement führten zu einer Reduktion des Gesamtabfallaufkommens. Die Schulung der Mitarbeiter und die Optimierung der Fertigungsprozesse brachten vor allem Ein­sparungen bei den nicht gefährlichen Abfällen zur stofflichen Ver­ wertung.

Standortbetrachtungen

Umweltbericht Wire & Cable Solutions

Mitarbeiter 200

179

150 100

138 100

50 0

0

0

2004

2005

Mitarbeiter

2 2006

davon Auszubildende

Energieverbrauch [ Kilowattstunden / Tonne Produktion ] 1600

Wasser und Abwasser [ Kubikmeter / Tonne Produktion ] 8

1448 1225

1200

6 826

800

4 2

400 145 0

6,15 5,98

122

2004

2005

Strom

0

2006

2004 Wasserverbrauch

Abfall [ Kilogramm / Tonne Produktion ] 400 333,0 321,0 275,0 263,0

200

163,0 153,0

100 0

9,6

2004

Gesamtabfall

1,81 1,74

2005

2006

83

Erdgas

300

1,80 1,69

10,6 1,0

2,0

2005 Nicht gefährliche Abfälle zur stofflichen Verwertung

8,9 11,0 2006

Nicht gefährliche Abfälle zur Beseitigung

Gefährliche Abfälle zur Beseitigung

Abwasser

45

46

Xiamen, China LEONI Cable (Xiamen) Co. Ltd.

Der Standort LEONI Cable Xiamen liegt in der gleichnamigen Küstenstadt im Südosten Chinas, im Süden der Provinz Fujian. Xiamen wurde seit 1541 von Europäern als Handelshafen genutzt. 1981 wurde Xiamen eine der ersten Sonderwirtschaftszonen Chinas. Heute gehört die Stadt zu den ökonomischen Zentren des chinesischen Küstengebietes.

Erstzertifizierung ISO 14001: 2006 Standortfläche: 7.500 m² Produktionsfläche: 6.400 m² Produkte: Steckerleitungen, Rasiererleitungen, Kabelsätze für die Elektrogeräteindustrie Im November 2006 wurde das Umweltmanagementsystem am Standort Xiamen erfolgreich nach ISO 14001 auditiert. Damit schloss sich der zweite chinesische Standort der Division Wire & Cable Solutions der Matrixzertifizierung an. Implementiert wurde das Umweltmanagementsystem in Zusammenarbeit des Central Environmental Management in Roth, Deutschland und der Leitung des Qualitäts- und Umweltmanagements der Business Unit Electrical Appliances mit Sitz in Hasselt, Belgien. Die ISO-Zertifizierung hat den Vorteil, dass sie neben der Einfüh­rung anerkannter Umweltstandards auch das Image des Unternehmens positiv beeinflusst, zu Kosten- und Ressourcenersparnis sowie zur Motivation der Mitarbeiter beiträgt. Außerdem werden mit der Zerti­ fizierung Risiken am Standort gemindert, langfristige Umweltverfahren mit regelmäßigen Überprüfungen etabliert und Rechtssicherheit bezüglich internationaler Umweltregelungen geschaffen.

Um Übereinstimmung mit der ISO 14001 zu erreichen waren folgende Schritte nötig: Die erste Umweltprüfung, die in Xiamen bereits im Juni 2006 erfolgreich durchgeführt wurde, diente der Vorabprüfung des kompletten Standortes auf umweltrelevante Gegebenheiten. Danach wurde ein mehrtägiges, erstes Umweltmanagementtraining für die Leitung des chinesischen Standortes durchgeführt. Ziel des Führungskräftetrainings war die Erläuterung aller Punkte der ISO 14001 und deren beispielhafte Umsetzung in die betriebliche Praxis. Im Rahmen dessen wurde festgestellt, dass diverse internationale Standards wie die Wertstofftrennung in bestimmte Fraktionen bereits realisiert waren. Zudem wurden Umweltziele definiert, die zweisprachig in Form großer Plakate an exponierten Stellen des Standortes ausgehängt wurden. Ein gemeinsames Thema innerhalb der Umweltziele haben die Standorte Xiamen und Roth mit der Einführung des so genannten 5 S-Systems. Hinter diesem Namen verbirgt sich eine spezielle Methode der japanischen Prozesslehre KAIZEN, einem übergreifenden System zur Produktions- und Prozessoptimierung, das inzwischen auch in führenden Industriebetrieben in Deutschland angewendet wird. Ziel ist, die maximal mögliche Produktivität mit möglichst wenigen Fehlern zu erreichen. An beiden Standorten wird gegenwärtig an der Implementierung dieses Systems gearbeitet. Auf die Darstellung der Umweltkennzahlen zum Energieverbrauch, Wasserverbrauch, zu Abwasser und Abfallaufkommen wurde verzichtet, da ausschließlich Daten für das Jahr 2006 zur Verfügung standen. Ein Vergleich mit anderen kabelproduzierenden Standorten ist durch die unterschiedlichen Produktpaletten und die lokale Veränderung des Standortes Xiamen derzeit nicht möglich.

Umweltbericht Wire & Cable Solutions

Standortbetrachtungen

Stara Tura, Slowakei LEONI Cable Slovakia spol. s.r.o.

Der Standort LEONI Cable Slovakia liegt in der Kleinstadt Stará Turá im Nordwesten der Slowakei, nah der Grenze zu Tschechien. Die Umgebung von Stará Turá gehört schon lange zu den ökonomisch und industriell höchst entwickelten Regionen der Slowakei. Erstzertifizierung ISO 14001: 2007 Standortfläche: 11.313 m² Produktionsfläche: 7.248 m² Produkte: Konfektionierte Leitungen für die Automatisierungsund Steuerungstechnik, Kabelsätze und Kabelbäume für die Medizintechnik Der Standort LEONI Cable Slovakia wurde im Jahr 2000 gegründet. Zu Beginn wurden ausschließlich Kabel für die Telekommunikationsindustrie hergestellt, bis in der zweiten Hälfte des Jahres 2001 Kabel für die Medizintechnik hinzukamen. Im Mai 2005 wurde das Produktspektrum auf konfektionierte Leitungen für die Automatisierungstechnik ausgeweitet. Seit 2004 gehört LEONI Cable Slovakia zu LEONI Special Cables in Friesoythe (Deutschland). Der Standort beliefert zurzeit die drei Business Units Telecom, Medical und Automation & Drives.

Im Januar 2007 hat der Standort Stará Turá als erster LEONI Standort in der Slowakei das Zertifizierungsaudit nach ISO 14001 bestanden und wurde in die Matrixzertifizierung der LEONI-Gruppe aufgenommen. In dem Audit wurden keine Abweichungen von den Normanforderungen festgestellt. Diese erfolgreiche Entwicklung hat ein Jahr vorher begonnen. Die Geschäftsführung des Standortes hatte in 2006 beschlossen, die Umweltzertifizierung gemäß ISO 14001 als wichtigstes Firmenziel aufzunehmen. In Zusammenarbeit mit der Abteilung Central Environmental Management in Roth und dem Umweltmanagement der Mutter­ge­ sellschaft in Friesoythe wurde im Mai 2006 die erste Umweltprüfung durchgeführt, eine Projektübersicht sowie ein Aktionsplan erstellt. Nach Analyse der umweltrelevanten Aspekte wurden die wichtig­ sten Aktionsbereiche festgestellt – Training der Mitarbeiter um das Um­weltbewusstsein zu stärken, Gefahrstoffbehandlung, Abfall­tren­ nung und Abfallsenkung sowie Energieeinsparung. Zu allen genannten Bereichen wurden die entsprechenden Unterlagen erstellt. All diese Verfahrens- und Arbeitsanweisungen wurden danach mit dem existierten Qualitätsmanagementsystem nach ISO 9001 verbunden. Das wichtigste aller angestrebten Ziele ist für LEONI Cable Slovakia die Erhöhung des Umweltbewusstseins der Mitarbeiter. Nur wer die Umweltrisiken und Wirkungen seines Verhaltens kennt, kann einen Beitrag zum Umweltschutz leisten. Auf die Darstellung der Umweltkennzahlen zum Energieverbrauch, Wasserverbrauch, zu Abwasser und Abfallaufkommen wurde verzich­ tet, da die notwendigen Daten für den Berichtszeitraum nicht zur Verfügung standen.

47

48

Zertifikate

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Kontakt Mit diesem Umweltbericht informieren wir die Öffentlichkeit, insbesondere unsere Kunden und Mitarbeiter, über unsere Umwelt­ aktivitäten. Für Fragen und Anregungen zum Thema nehmen Sie gerne Kontakt mit uns auf. Deutschland LEONI Kabel Holding GmbH & Co. KG und LEONI Kabel GmbH Central Quality, Environmental & Knowledge Management Stieberstraße 5 91154 Roth Telefon +49 (0)9171-804-2249 Telefax +49 (0)9171-804-2250 E-Mail [email protected]

Polen LEONI Kabel Polska Sp. z o .o. ul. Olawska 10, Wierzbice 55040 Kobierzyce Ungarn LEONI Kábelgyár Hungaria Kft. Kölcsey u.53 3000 Hatvan

LEONI Fiber Optics GmbH Stieberstraße 5 91154 Roth

Mexiko LEONI Cable S.A. de C.V.

LEONI Kerpen GmbH Zweifallerstraße 275-287 52224 Stolberg

Av. Rio Conchos No.9700 Parque Industrial Cuauhtémoc Chihuahua 31530

LEONI Draht GmbH

China

Treuchtlinger Straße 20 91781 Weißenburg LEONI Draht GmbH Windorfer Straße 1 93444 Bad Kötzting

LEONI Special Cables (Changzhou) Co. Ltd.



No. 21 Tai Hu West Road San Jing Industrial Park Changzhou 213022 LEONI Cable (Xiamen) Co. Ltd.

LEONI Special Cables GmbH Eschstraße 1 26169 Friesoythe Slowakei LEONI Cable Slovakia spol. s.r.o. Nám. A. Schweitzera 194 91601 Stará Turá

666 Yangguang Road Xinyang Industrial Area Xiamen 361012

Impressum Herausgeber: Division Wire & Cable Solutions Konzeption/Redaktion: Sylvia Hansen Central Quality, Environmental & Knowledge Management, Roth Koordination: Erhard Mader, Karl-Heinz Bürkel Central Quality, Environmental & Knowledge Management, Roth Stand: Juni 2007 Allen Kolleginnen und Kollegen, die zum Erstellen dieses Berichts beigetragen haben, gilt unser besonderer Dank. Dieser Umweltbericht liegt auch in englischer Sprache vor.

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Glossar Abfall Abfälle sind „alle beweglichen Sachen, […] derer sich ihr Besitzer entledigt, entledigen will oder entledigen muss“ (Deutsches Kreislaufwirtschafts- und Abfallgesetz, kurz: KrW-/AbfG). Seit 1. Februar 2007 gilt nach dem KrW-/AbfG die abfallrechtliche Unterteilung in „nicht gefährliche Abfälle“ und „gefährliche Abfälle“. Altfahrzeugverordnung Die Richtlinie 2000/53/EG des Europäischen Rates und Parlaments vom 18. September 2000 über Altfahrzeuge, genannt Altfahrzeugverordnung, regelt die Überlassung, Rücknahme und umweltverträgliche Entsorgung von Altfahrzeugen. Nach der Verordnung dürfen Werkstoffe und Bauteile von Fahrzeugen, die nach dem 1.Juli 2003 in Verkehr gebracht werden, kein Blei, Quecksilber, Cadmium oder sechswertiges Chrom enthalten.

EMAS (engl.: Eco-Management and Audit Scheme) Verordnung Nr. 761/2001 des Europäischen Parlaments und des Rates vom 19. März 2001 über die freiwillige Beteiligung von Organisationen an einem Gemeinschaftssystem für das Umweltmanagement und die Umweltbetriebsprüfung (EMAS). EMAS (ehemals EG-Öko-AuditVerordnung) wurde von der Europäischen Union entwickelt und ist ein Gemeinschaftssystem aus Umweltmanagement und Umweltbertriebsprüfung für Organisationen, die Ihre Umweltleistung verbessern wollen. Emissionen Die von industriellen Anlagen, Kraftfahrzeugen, Heizungen oder bei verschiedenen technischen Vorgängen in die Umwelt freigesetzten Stoffe, Geräusche, Erschütterungen, Licht, Wärme, Strahlen und ähnliche Erscheinungen.

Direkte/Indirekte Einleitung Einleitung von Abwasser entweder direkt in ein Gewässer oder indirekt über das öffentliche Abwasserkanalnetz zur kommunalen Kläranlage.

Extrusion (v.lat.: extrudere = herausziehen) Kunststoffisolierungen werden in einem kontinuierlichen Verfahren nahtlos auf einen Leiter aufgebracht.

Drahtziehen Verminderung des Querschnittes von Drähten durch Kaltum­formung mittels Ziehsteinen. In einem Zug können gleichzeitig bis zu 36 Drähte gezogen werden.

Halogenfrei Produktmaterial enthält keine Verbindung die von den Elementen Fluor, Chlor, Brom, Jod und Astat abgeleitet werden kann. Beim Abbrand entstehen keine korrosiven Brandgase.

EG-Öko-Audit-Verordnung Verordnung Nr. 1836/93 des Europäischen Rates vom 29. Juni 1993 über die freiwillige Beteiligung von gewerblichen Unternehmen an einem Gemeinschaftssystem für das Umweltmanagement und die Umweltbetriebsprüfung. Durch eine von unabhängigen Gutachtern durchgeführte Prüfung werden die Unternehmensorganisation und das mit der kontinuierlichen Verbesserung des betrieblichen Umweltschutzes befasste Management regelmäßig und systematisch dokumentiert und objektiv bewertet.

ISO 14001 Internationale Norm der ISO (engl.: International Organization for Standardization), welche die Kriterien für den Aufbau und die Überprüfung von Umweltmanagementsystemen festlegt. Hat der externe Gutachter ihre Einhaltung bestätigt, erhält ein Unternehmen ein Zertifikat und somit den Nachweis für ein funktionierendes Umweltmanagementsystem. Klimawandel Während der vergangenen Jahrzehnte beobachteter allmählicher Anstieg der Durchschnittstemperatur der erdnahen Atmosphäre. Die Ursachen liegen hauptsächlich im Verbrennen fossiler Brennstoffe und in den daraus resultierenden Emissionen von Kohlenstoffdioxid (CO2) sowie in der Freisetzung weiterer Treibhausgase.

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Kupfer Idealer Werkstoff für elektrische Leiter, weil das Material eine sehr gute Leitfähigkeit für Elektrizität und Wärme, sehr gute Verformbarkeit, gute Korrosionsbeständigkeit und gute Lötbarkeit besitzt. In der Kabelindustrie wird vorwiegend Elektrolytkupfer mit einem Kupfergehalt von 99,90 Prozent und sauerstofffreies Kupfer mit einem Kupfergehalt von 99,95 Prozent eingesetzt. Matrixzertifizierung Behandelt die Zertifizierung eines Unternehmens mit mehreren rechtlich-selbstständigen Standorten, die ein ähnliches Tätigkeitsprofil aufweisen und ein einheitliches Umweltmanagementsystem anwenden. Dabei erhält die Zentrale ein Hauptzertifikat, in dem die Zentrale sowie die weiteren verbundenen/zertifizierten Standorte aufgeführt sind. Nachhaltige Entwicklung Nachhaltige Entwicklung (engl.: sustainable development) bezeichnet eine Entwicklung, die den Bedürfnissen der heutigen Generation entspricht, ohne die Möglichkeit künftiger Generationen zu gefährden, ihre eigenen Bedürfnisse zu befriedigen (nach der Brundtland Kommission, 1987). Pariser Konferenz für eine globale Umweltordnung Am 2. und 3. Februar 2007 in Paris stattgefundene Konferenz. Im Sinne einer „ökologischen Weltbürgerschaft“ kamen Minister, Wissenschaftler, Unternehmer, Nichtregierungsorganisationen und Persönlichkeiten aus über 60 Ländern aller Kontinente zusammen, die sich persönlich für den Umweltschutz einsetzen und zu einem gemeinsamen Handeln entschlossen sind. Polyvinylchlorid (PVC) Produkt der Chlorchemie welches für Kabelisolierungen verwendet wird. PVC wird durch radikalische Polymerisation von Vinylchlorid gewonnen. PVC zeigt selbstverlöschendes Verhalten im Brandfall, hat gute mechanische Eigenschaften, ist leicht einfärbbar, beständig gegen wässrige Salzlösungen, verdünnte Säuren und Laugen.

Chrom, polybromierte Biphenyle (PBB) und polybromierte Diphenylether (PBDE) bei der Herstellung und Verarbeitung von elektrischen und elektronischen Geräten und Bauteilen. Stabilisator Chemische Substanz, die Kunststoffen zum Schutz vor Oxidation und Zersetzung durch Licht, Wärme und chemischen Einflüssen beigemischt wird. Das früher enthaltene Schwermetall Cadmium darf nicht mehr eingesetzt werden. Treibhausgase Gasförmige Stoffe die zum Treibhauseffekt beitragen und sowohl einen natürlichen als auch anthropogenen Ursprung haben können. Die anthropogene Emission von Treibhausgasen verstärkt den natürlichen Treibhauseffekt und führt zur globalen Erwärmung. Die im Kyoto-Protokoll reglementierten Treibhausgase sind Kohlendioxid (CO2), Methan (CH4), Distickstoffoxid (Lachgas N2O), Fluorkohlenwasserstoffe (H-FKW/HFCs) und Schwefelhexafluorid (SF6). Umweltaudit Dient im Rahmen der Umsetzung des Umweltmanagements als übergeordnetes Kontrollinstrument des Umweltmanagements. Ein Umweltaudit umfasst die systematische, dokumentierte, regelmäßige und objektive Bewertung der Leistung und der Abläufe des Unternehmens zum Schutz der Umwelt. Umweltauswirkung Reaktionen der Umwelt auf verursacherbezogene Umwelteinwirkungen wie Emissionen und Ressourcenverbrauch (fossile Energieträger, Rohstoffe, Wasser). Umweltmanagement Teilbereich des Managements der sich mit betrieblichen Umwelt­ (schutz)belangen beschäftigt. Es dient zur Sicherung einer nachhaltigen Umweltverträglichkeit der Produkte und Prozesse sowie der Verhaltensweisen der Mitarbeiter. Weichmacher

RoHS Das Kürzel (engl.: Restriction of the use of certain hazardous substances in electrical and electronic equipment: “Beschränkung der Verwendung bestimmter gefährlicher Stoffe in Elektro- und Elektronikgeräten”) bezeichnet die EG-Richtlinie 2002/95/EG zur Beschränkung der Substanzen Blei, Quecksilber, Cadmium, sechswertiges

Bestandteil von PVC-Mischungen. Weichmacher dienen zur Verbesserung von Anwendereigenschaften wie Fließfähigkeit, Kälteflexibilität, Flammwidrigkeit oder Migrationsbeständigkeit gegen an.

LEONI Kabel Holding GmbH & Co. KG

Stieberstraße 5 91154 Roth Telefon +49 (0)9171-804-0 Telefax +49 (0)9171-804-2200 E-Mail [email protected] www.leoni.com