Teilmodul

AUFGABEN, BUCHFÜHRUNG PW-REW-S11-060422 / WH-REW-S11-060422 Studiengänge Wirtschaft (postgradual) / Sonderstudiengang Wirtschaftsingenieurwesen fü...
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AUFGABEN,

BUCHFÜHRUNG

PW-REW-S11-060422 / WH-REW-S11-060422

Studiengänge

Wirtschaft (postgradual) / Sonderstudiengang Wirtschaftsingenieurwesen für HTL-Absolventen Rechnungswesen I, Buchführung Studienleistung, Klausur PW-REW-S11-060422 / WH-REW-S11-060422 22.04.2006

Modul/ Teilmodul Art der Leistung Klausur-Knz. Datum

Bezüglich der Anfertigung Ihrer Arbeit sind folgende Hinweise verbindlich: •



• • •

Verwenden Sie ausschließlich das vom Aufsichtführenden zur Verfügung gestellte Papier sowie die vorbereiteten Vorlagen und geben Sie sämtliches Papier (Lösungen, Schmierzettel und nicht gebrauchte Blätter) zum Schluss der Klausur wieder bei Ihrem Aufsichtführenden ab. Eine nicht vollständig abgegebene Klausur gilt als nicht bestanden. Beschriften Sie jeden Bogen mit Ihrem Namen und Ihrer Immatrikulationsnummer. Lassen Sie bitte auf jeder Seite 1/3 ihrer Breite als Rand für Korrekturen frei und nummerieren Sie die Seiten fortlaufend. Notieren Sie bei jeder Ihrer Antworten, auf welche Aufgabe bzw. Teilaufgabe sich diese bezieht. Die Lösungen und Lösungswege sind in einer für den Korrektor zweifelsfrei lesbaren Schrift abzufassen. Korrekturen und Streichungen sind eindeutig vorzunehmen. Unleserliches wird nicht bewertet. Bei numerisch zu lösenden Aufgaben ist außer der Lösung stets der Lösungsweg anzugeben, aus dem eindeutig hervorzugehen hat, wie die Lösung zustande gekommen ist. Zur Prüfung sind bis auf Schreib- und Zeichenutensilien ausschließlich die nachstehend genannten Hilfsmittel zugelassen. Werden andere als die hier angegebenen Hilfsmittel verwendet oder Täuschungsversuche festgestellt, gilt die Prüfung als nicht bestanden und wird mit der Note 5 bewertet. 90 Minuten 6 -100-

Bearbeitungszeit: Aufgaben: Höchstpunktzahl:

• •

Hilfsmittel: HFH-Taschenrechner, (modifizierter Auszug aus dem) IKR oder ein anderer vom Aufsichtführenden zur Verfügung gestellter Kontenrahmen

BEWERTUNGSSCHLÜSSEL Aufgabe 1

2

3

4

5

6

max. Punktzahl

15

5

26

28

21

5

NOTENSPIEGEL Bewertung Punkte

HFH • HAMBURGER FERN-HOCHSCHULE

Bestanden 100 – 50

Nicht bestanden 49,5 – 0

1

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BUCHFÜHRUNG

PW-REW-S11-060422 / WH-REW-S11-060422

Aufgabe 1:

5 Punkte

Studentin Klug wird Zeugin einer Diskussion über die Grundsätze ordnungsgemäßer Buchführung einer Gruppe von Erstsemestlern: Der Student Hastig trägt vor: „Die Grundsätze ordnungsgemäßer Buchführung bilden die allgemeine Grundlage für die handelsrechtliche Bilanzierung. Sie alle sind gesetzlich kodifiziert, so dass sie alle rechtsverbindlich sind“. Studentin Klug greift in die Diskussion ein. Können Sie sich vorstellen, an welcher Stelle sie korrigierend eingreift und welche Inhalte der Aussage sie bestätigt? Nehmen Sie – ggf. korrigierend – Stellung!

Aufgabe 2: Bilanzauswirkungen

5 Pkte.

(15 Punkte)

Geschäftsvorfälle wirken sich unterschiedlich auf die Bilanzstruktur aus Zu unterscheiden sind die vier Grundtypen der Bilanzauswirkung von Geschäftsvorfällen mit — Aktivtausch (AT), — Passivtausch (PT), — Bilanzverlängerung (BL), — Bilanzverkürzung (BK). Ordnen Sie die nachfolgenden Geschäftsvorfälle durch Kennzeichnung mit den obigen Abkürzungen diesen Grundtypen zu. Nr. 01 02 03 04 05 06 07 08 09 10

Punkte 1,5 1,5 1,5 1,5 1,5 1,5 1,5

Geschäftsvorfall Zinslastschrift auf dem Bankkonto Einkauf von eingelagerten Hilfsstoffen gegen Rechnung Bareinkauf von eingelagerten Rohstoffen Banküberweisung der Zahllast Umsatzsteuer Geleistete Anzahlung auf eine bestellte Produktionsanlage Barauszahlung eines Lohnvorschusses Umwandlung einer Lieferantenverbindlichkeit in eine langfristige Darlehensschuld Banküberweisung des Versicherungsbeitrages Entnahme von Schmieröl aus dem Lager Verkauf von Erzeugnissen gegen Rechnung

1,5 1,5 1,5

Achtung: Für die Lösung verwenden Sie bitte das beiliegende Einzelblatt auf dem Sie auch Ihren Namen und Ihre Matrikelnummer vermerken!

Aufgabe 3:

(5 Punkte)

Was versteht man unter der Erfolgswirksamkeit eines Geschäftsvorganges und wann ist ein Geschäftsvorfall erfolgswirksam?

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5 Pkte.

2

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PW-REW-S11-060422 / WH-REW-S11-060422

Aufgabe 4: Kontenabschluss

(26 Punkte)

Schließen Sie die folgenden Konten unter Berücksichtigung folgender Inventurbestände ab! (Alle Beträge in TGE). Rohstoffe 245 Unfertige Erzeugnisse 35 Fertigerzeugnisse 20 Kasse 15 Unbedingt zu beachten! Vor jedem gebuchten Betrag ist das Gegenkonto anzugeben! Achtung: Für die Lösung verwenden Sie bitte das beiliegende Einzelblatt, auf dem Sie auch Ihre Matrikelnummer vermerken! S

07 Maschinen 250

H 20

S

2001 Bezugskosten 48

H

S

210 Unfertige Erzeugnisse 25

S

S

S

2002 Einstandspreiskorr.

H 18

S

220 Fertigerzeugnisse 44

H

H

S

260 Vorsteuer 89

H 17

240 Forderungen 949

H 580

S

288 Kasse 75

H 50

280 Bank 320

H 138

S

300 Eigenkapital

H 520

S

293 Aktive RAP 10

H

S

3001 Privat 13

H

S

200 Rohstoffe 535

H

S

480 Umsatzsteuer 14

H 97

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3

AUFGABEN,

S

S

BUCHFÜHRUNG

PW-REW-S11-060422 / WH-REW-S11-060422

5001 Erlöskorrekturen 55

H

600 Rohstoffaufwendungen

H

S

70-78 Zinsen u.ä. 58

S

44 Verbindlichkeiten 715

S

500 Umsatzerlöse

S

52 BV an UE und FE

S

61-69 Abschreibungen u.ä. 280

H

S

802 GuV

H

S

801 SBK

H

H

H 1.120

H 920

H

Aufgabe 5: Buchungssätze

(28 Punkte)

Bilden Sie zu folgenden Geschäftsvorfällen und Abschlussangaben die Buchungssätze! Geben Sie nur die Kontonummern gem. IKR und die Beträge in GE an! Die Umsatzsteuer wird mit 16 % angenommen. Per Konto

Betrag

an Konto

Betrag

1) Wir begleichen eine Rohstoffeingangsrechnung über brutto 13.920 GE abzüglich 3 % Skonto durch Banküberweisung. 2) Banküberweisung von Gehältern brutto 130.000 GE; verrechnete Vorschüsse 2.000 GE; einbehaltene Lohnsteuer 26.500 GE; Arbeitnehmer- und Arbeitgeberanteil zur Sozialversicherung jeweils 24.700 GE. 3) Wir gewähren Kunden Gutschrift in Höhe von brutto 2.088 GE wegen mangelhafter Lieferung von Fertigerzeugnissen. 4) Am 15.10.01 wurde von uns die Versicherungsprämie für ein Jahr im voraus in Höhe von 5.400 GE gezahlt und gebucht. Buchen Sie per 31.12.01 die Jahresabgrenzung! 5) Ein Fahrradfabrikant entnimmt für den Privatgebrauch neue Fahrräder aus eigener Fertigung im Wert von netto 2.400 GE. 6) Von einer als zweifelsfrei geltenden Forderung in Höhe von brutto 3.712 GE sind 20 % als uneinbringlich abzuschreiben; der Rest geht auf Bankkonto ein. 7) Die Bank wird erst am 15.03.02 unser langfristiges Darlehenskonto mit 2.400 GE Zinsen für den Zeitraum 15.12.01 – 15.03.02 belasten. Buchen Sie die Abgrenzungsbuchung am 31.12.01! Achtung: Für die Lösung verwenden Sie bitte das beiliegende Einzelblatt, auf dem Sie auch Ihre Matrikelnummer vermerken! HFH • HAMBURGER FERN-HOCHSCHULE

4

AUFGABEN,

BUCHFÜHRUNG

Aufgabe 6: GWG

PW-REW-S11-060422 / WH-REW-S11-060422

(21 Punkte)

a) Erläutern Sie, was unter „geringwertigen Wirtschaftsgütern“ verstanden wird. b) Erklären Sie wie geringwertige Wirtschaftsgüter buchhalterisch und bilanziell behandelt werden. c) Begründen Sie, warum eine solche buchhalterische/bilanzielle Behandlung erfolgt.

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4 Pkte. 10 Pkte. 7 Pkte.

5

AUFGABEN,

BUCHFÜHRUNG

PW-REW-S11-060422 / WH-REW-S11-060422

Achtung: Bitte geben Sie dieses Blatt mit Ihrer Klausur ab! Name, Vorname Matrikelnummer

Lösung 2: Bilanzauswirkungen Nr.

Geschäftsvorfall

(15 Punkte) Bilanzwirkung

Punkte

01

Zinslastschrift auf dem Bankkonto

1,5

02

Einkauf von eingelagerten Hilfsstoffen gegen Rechnung

1,5

03

Bareinkauf von eingelagerten Rohstoffen

1,5

04

Banküberweisung der Zahllast Umsatzsteuer

1,5

05

Geleistete Anzahlung auf eine bestellte Produktionsanlage

1,5

06

Barauszahlung eines Lohnvorschusses

1,5

07

Umwandlung einer Lieferantenverbindlichkeit in eine langfristige Darlehensschuld

1,5

08

Banküberweisung des Versicherungsbeitrages

1,5

09

Entnahme von Schmieröl aus dem Lager

1,5

10

Verkauf von Erzeugnissen gegen Rechnung

1,5

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6

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PW-REW-S11-060422 / WH-REW-S11-060422

Achtung: Bitte geben Sie dieses Blatt mit Ihrer Klausur ab! Name, Vorname Matrikelnummer

Lösung 4: Kontenabschluss

(26 Punkte)

S

07 Maschinen 250

H 20

S

220 Fertigerzeugnisse 44

H

S

2001 Bezugskosten 48

H

S

260 Vorsteuer 89

H 17

S

210 Unfertige Erzeugnisse 25

H S

288 Kasse 75

H 50

S

300 Eigenkapital

H 520

S

3001 Privat 13

H

S

480 Umsatzsteuer 14

H 97

S

5001 Erlöskorrekturen 55

H

S

600 Rohstoffaufwendungen

H

S

240 Forderungen 949

H 580

S

280 Bank 320

H 138

S

293 Aktive RAP 10

H

S

200 Rohstoffe 535

H

S

2002 Einstandspreiskorr.

H 18

Bitte wenden HFH • HAMBURGER FERN-HOCHSCHULE

7

AUFGABEN BUCHFÜHRUNG

PW-REW-S11-060422 / WH-REW-S11-060422

Achtung: Bitte geben Sie dieses Blatt mit Ihrer Klausur ab! Name, Vorname Matrikelnummer Fortsetzung Lösung 4:

S

70-78 Zinsen u.ä. 58

S

44 Verbindlichkeiten 715

S

500 Umsatzerlöse

S

52 BV an UE und FE

HFH • HAMBURGER FERN-HOCHSCHULE

H

S

61-69 Abschreibungen u.ä. 280

H

H 1.120

S

802 GuV

H

S

801 SBK

H

H 920

H

8

AUFGABEN BUCHFÜHRUNG

PW-REW-S11-060422 / WH-REW-S11-060422

Achtung: Bitte geben Sie dieses Blatt mit Ihrer Klausur ab! Name, Vorname Matrikelnummer

Lösung Aufgabe 5: Buchungssätze per Konto 1) Wir begleichen eine Rohstoffeingangsrechnung über brutto 13.920 GE abzüglich 3 % Skonto durch Banküberweisung. 2) Banküberweisung von Gehältern brutto 130.000 GE; verrechnete Vorschüsse 2.000 GE; einbehaltene Lohnsteuer 26.500 GE; Arbeitnehmerund Arbeitgeberanteil zur Sozialversicherung jeweils 24.700 GE. 3) Wir gewähren Kunden Gutschrift in Höhe von brutto 2.088 GE wegen mangelhafter Lieferung von Fertigerzeugnissen. 4) Am 15.10.01 wurde von uns die Versicherungsprämie für ein Jahr im voraus in Höhe von 5.400 GE gezahlt und gebucht. Buchen Sie per 31.12.01 die Jahresabgrenzung! 5) Ein Fahrradfabrikant entnimmt für den Privatgebrauch neue Fahrräder aus eigener Fertigung im Wert von netto 2.400 GE. 6) Von einer als zweifelsfrei geltenden Forderung in Höhe von brutto 3.712 GE sind 20 % als uneinbringlich abzuschreiben; der Rest geht auf Bankkonto ein. 7) Die Bank wird erst am 15.03.02 unser langfristiges Darlehenskonto mit 2.400 GE Zinsen für den Zeitraum 15.12.01 – 15.03.02 belasten. Buchen Sie die Abgrenzungsbuchung am 31.12.01!

HFH • HAMBURGER FERN-HOCHSCHULE

Betrag

(28 Punkte) an Konto

Betrag

Punkte 4 Pkte.

6 Pkte.

3 Pkte.

4 Pkte.

3 Pkte.

4 Pkte.

4 Pkte.

9

KORREKTURRICHTLINIE

PW-REW-S11-060422 / WH-REW-S11-060422

Studiengänge

Wirtschaft (postgradual) / Sonderstudiengang Wirtschaftsingenieurwesen für HTL-Absolventen Rechnungswesen I, Buchführung Studienleistung, Klausur PW-REW-S11-060422 / WH-REW-S11-060422 22.04.2006

Modul/Teilmodul Art der Leistung Klausur-Knz. Datum

Für die Bewertung und Abgabe der Studienleistung sind folgende Hinweise verbindlich vorgeschrieben: • • • • • • •

Die Vergabe der Punkte nehmen Sie bitte so vor wie in der Korrekturrichtlinie ausgewiesen. Eine summarische Angabe von Punkten für Aufgaben, die in der Korrekturrichtlinie detailliert bewertet worden sind, ist nicht gestattet. Nur dann, wenn die Punkte für eine Aufgabe nicht differenziert vorgegeben sind, ist ihre Aufschlüsselung auf die einzelnen Lösungsschritte Ihnen überlassen. Stoßen Sie bei Ihrer Korrektur auf einen anderen richtigen Lösungsweg, dann nehmen Sie bitte die Verteilung der Punkte sinngemäß zur Korrekturrichtlinie vor. Rechenfehler sollten grundsätzlich nur zu Abwertung eines Teilschritts führen. Wurde mit einem falschen Zwischenergebnis richtig weiter gerechnet, so erteilen Sie die hierfür vorgesehenen Punkte ohne weiteren Abzug. Ihre Korrekturhinweise und Punktbewertung nehmen Sie bitte in einer zweifelsfrei lesbaren Schrift vor: Erstkorrektur in rot, evtl. Zweitkorrektur in grün. Die von Ihnen vergebenen Punkte und die daraus sich gemäß dem nachstehenden Notenschema ergebene Bewertung tragen Sie in den Klausur-Mantelbogen sowie in die Ergebnisliste ein. Gemäß der Diplomprüfungsordnung ist Ihrer Bewertung folgendes Notenschema zu Grunde zu legen: Bewertung Punkte



Bestanden 100 - 50

Nicht bestanden 49,5 – 0

Die korrigierten Arbeiten reichen Sie bitte spätestens bis zum

10. Mai 2006 an Ihr Studienzentrum ein. Dies muss persönlich oder per Einschreiben erfolgen. Der angegebene Termin ist unbedingt einzuhalten. Sollte sich aus vorher nicht absehbaren Gründen eine Terminüberschreitung abzeichnen, so bitten wir Sie, dies unverzüglich Ihrem Studienzentrumsleiter anzuzeigen. BEWERTUNGSSCHLÜSSEL Aufgabe

1

2

3

4

5

6

max. Punktzahl

5

15

5

26

28

21

HFH O HAMBURGER FERN-HOCHSCHULE

1

KORREKTURRICHTLINIE

PW-REW-S11-060422 / WH-REW-S11-060422

Lösung 1:

5 Punkte

SB1-2.4-2 SB 1, Abschnitt 2.4: Die Grundsätze ordnungsgemäßer Buchführung bilden die allgemeine Grundlage für die handelsrechtliche Bilanzierung. Die Aussage ist korrekt. Die Grundsätze ordnungsgemäßer Buchführung haben Rechtsnormcharakter, d. h. sie sind verbindlich anzuwenden, wenn Gesetzeslücken vorhanden sind, Zweifelsfragen bei der Gesetzesauslegung auftreten und eine Rechtsanpassung an veränderte wirtschaftliche Verhältnisse stattfinden muss (unbestimmter Rechtsbegriff). Auch diese Aussage ist korrekt. Nicht korrekt ist allerdings die Aussage, alle Grundsätze ordnungsgemäßer Buchführung seien gesetzlich kodifiziert: — Die GoB beruhen nur zum Teil auf Gesetzen und Rechtsvorschriften: Die Generalklausel zu den Grundsätzen ordnungsgemäßer Buchführung findet sich im § 238 HGB. Auch in anderen Gesetzen und Rechtsvorschriften, wie z. B. im Einkommensteuergesetz (§ 4 Abs. 2) oder in der Abgabenordnung (§ 146 Abs. 5) wird auf die Grundsätze ordnungsgemäßer Buchführung (GoB) verwiesen. Einige dieser Grundsätze sind dem HGB (insbesondere §§ 239 ff.) und der AO (insbesondere §§ 143 ff.) zu entnehmen. — Es gibt auch einige Grundsätze ordnungsgemäßer Buchführung, die nicht im Gesetz verankert sind. Sie haben durch Rechtssprechung oder übereinstimmende Literaturauffassung einen quasi-legalen Charakter bekommen.

Lösung 2: Bilanzauswirkungen

1 Pkt. 1 Pkt.

1 Pkt. 1 Pkt.

1 Pkt.

(15 Punkte)

SB1-3.4-7 SB 1, Abschnitt 3.4: Nr.

Geschäftsvorfall

01 02 03 04 05 06 07

Zinslastschrift auf dem Bankkonto Einkauf von eingelagerten Hilfsstoffen gegen Rechnung Bareinkauf von eingelagerten Rohstoffen Banküberweisung der Zahllast Umsatzsteuer Geleistete Anzahlung auf eine bestellte Produktionsanlage Barauszahlung eines Lohnvorschusses Umwandlung einer Lieferantenverbindlichkeit in eine langfristige Darlehensschuld Banküberweisung des Versicherungsbeitrages Entnahme von Schmieröl aus dem Lager Verkauf von Erzeugnissen gegen Rechnung

08 09 10

HFH O HAMBURGER FERN-HOCHSCHULE

Bilanzwirkung BK BL AT BK AT AT PT BK BK BL bzw. AT

Punkte 1,5 1,5 1,5 1,5 1,5 1,5 1,5 1,5 1,5 1,5

SEITE 2 VON 6

KORREKTURRICHTLINIE

PW-REW-S11-060422 / WH-REW-S11-060422

Lösung 3:

(5 Punkte)

SB1-3.8.1-5 SB 1, Abschnitt 3.8.1: Erfolgswirksame Geschäftsvorfälle verändern das Eigenkapital in einer betrachteten Abrechnungsperiode. Ein Geschäftsvorfall ist dann erfolgswirksam, wenn — er das Eigenkapital in einer Abrechnungsperiode erhöht (Erträge): Bei konstanten Schulden erhöht sich also das Vermögen oder bei konstantem Vermögen verringern sich die Schulden und — er das Eigenkapital in einer Abrechnungsperiode verringert (Aufwendungen): Bei konstantem Vermögen erhöhen sich die Schulden oder bei konstanten Schulden verringert sich das Vermögen.

Lösung 4: Kontenabschluss S

07 Maschinen 250 801

2 Pkte. 1,5 Pkte. 1,5 Pkte.

(26 Punkte) H 20 230

S 200

2002 Einstandspreiskorr. 18

H 18

18 250

S S

2001 Bezugskosten 48 200 48

S 52

210 Unfertige Erzeugnisse 25 801 10 35

S

S

240 Forderungen 949 801

H 48 48 H 35

S

35 H 580 369

949

949

280 Bank 320 801

H 138 182

320

320

293 Aktive RAP 10 801

220 Fertigerzeugnisse 44 801 52

H 20 24

44

44

260 Vorsteuer 89 480

H 17 72

89 S

S 3001 801

S S

18

250

H 10

89

288 Kasse 75 801 61-69 75

H 50 15 10 75

300 Eigenkapital 13 690 802 703

H 520 183 703

3001 Privat 13 300

H 13

13 10

S S 2001

200 Rohstoffe 535 801 48 2002 600 583

HFH O HAMBURGER FERN-HOCHSCHULE

13

10 H 245 18 320 583

260 801

480 Umsatzsteuer 14 72 11 97

H 97 97

SEITE 3 VON 6

KORREKTURRICHTLINIE

S

S 200

S

S 801 S 5001 802

PW-REW-S11-060422 / WH-REW-S11-060422

5001 Erlöskorrekturen 55 500

H 55

55 600 Rohstoffaufwendungen 320 802

55 H 320

320 70-78 Zinsen u.ä. 58 802

320 H 58

58 44 Verbindlichkeiten 715 405 1.120 500 Umsatzerlöse 55 865 920

HFH O HAMBURGER FERN-HOCHSCHULE

58 H 1.120 1.120 H 920 920

S 220

S 288

S 300 600 70-78 52 61-69

S 07 210 240 230 293 200 220 288

52 BV an UE und FE 24 210 802 24

H 10 14 24

61-69 Abschreibungen u.ä. 280 802 10 290

H 290

802 GuV 183 500 320 58 14 290 865

H 865

801 SBK 230 480 35 44 369 300 182 10 245 20 15 1.106

H 11 405 690

865

1.106

4

KORREKTURRICHTLINIE

PW-REW-S11-060422 / WH-REW-S11-060422

Lösung 5: Buchungssätze

(28 Punkte)

BUC-18

1)

2)

3) 4)

5) 6)

7)

per Konto 440

Wir begleichen eine Rohstoffeingangsrechnung über brutto 13.920 GE abzüglich 3 % Skonto durch Banküberweisung. 63 Banküberweisung von Gehältern brutto 130.000 GE; verrechnete Vorschüsse 2.000 GE; einbehaltene Lohnsteuer 26.500 GE; Arbeitnehmer- und Arbeitgeberanteil zur 64 Sozialversicherung jeweils 24.700 GE. 500 Wir gewähren Kunden Gutschrift in Höhe 1 von brutto 2.088 GE wegen mangelhafter 480 Lieferung von Fertigerzeugnissen. 293 Am 15.10.01 wurde von uns die Versicherungsprämie für ein Jahr im voraus in Höhe von 5.400 GE gezahlt und gebucht. Buchen Sie per 31.12.01 die Jahresabgrenzung! 300 Ein Fahrradfabrikant entnimmt für den 1 Privatgebrauch neue Fahrräder aus eigener Fertigung im Wert von netto 2.400 GE. 280 Von einer als zweifelsfrei geltenden Forderung in Höhe von brutto 3.712 GE sind 695 480 20 % als uneinbringlich abzuschreiben; der Rest geht auf Bankkonto ein. 751 Die Bank wird erst am 15.03.02 unser langfristiges Darlehenskonto mit 2.400 GE Zinsen für den Zeitraum 15.12.01 – 15.03.02 belasten. Buchen Sie die Abgrenzungsbuchung am 31.12.01!

HFH O HAMBURGER FERN-HOCHSCHULE

Betrag

Punkte

an Konto Betrag

13.920

280 2002 260

13.502,40 360,00 57,60

4 Pkte.

130.000

280 265 483 484

76.800 2.000 26.500 49.400

6 Pkte.

1.800 288

240

2.088

3 Pkte.

4.275

690

4.275

4 Pkte. (Konten

24.700

und Betrag je 2 Pkte.)

2.784

542 480

2.400 384

3 Pkte.

2.969,60 640,00 102,40

240

3.712

4 Pkte.

400

489

400

4 Pkte.

SEITE 5 VON 6

KORREKTURRICHTLINIE

Lösung 6: GWG

PW-REW-S11-060422 / WH-REW-S11-060422

(21 Punkte)

SB 3, Abschnitt 2: a) Definition: Abnutzbare bewegliche Wirtschaftsgüter des Anlagevermögens, deren Anschaffungskosten ≤ 410 € sind b) Buchhalterische/bilanzielle Behandlung: — Ako ≤ 60 € werden nicht als Vermögensgegenstände aktiviert, sondern sogleich in voller Höhe als Aufwand gebucht. — 60 € ≤ Ako ≤ 410 € GE: Der Erwerb muss zwar als Vermögenszugang erfasst werden (üblicherweise durch Buchung in Konto „089 GWG“). Für die Abschreibung besteht eine Wahlmöglichkeit: Diese GWG können ƒ entweder planmäßig über die gesamte Nutzungsdauer (also behandeln wie ein höherwertiges Gut) oder ƒ im Jahr der Beschaffung in voller Höhe der Anschaffungskosten abgeschrieben werden. Das Bewertungswahlrecht bei den GWG mit der Möglichkeit der vollen Abschreibung im Beschaffungsjahr bezieht sich nur auf solche Anlagegegenstände, die einer selbständigen Nutzung fähig sind, also nicht auf solche, die nur als Teil einer größeren Gesamtanlage nutzungsfähig sind. c) Begründung für Vereinfachungsregeln: — Wenn die über mehrere Jahre zu verteilenden Anschaffungskosten von geringer Höhe sind, würde die Erfolgsrechnung in ihrem Ergebnis nur unwesentlich verändert werden, wenn im Jahr der Beschaffung die gesamten Anschaffungskosten erfolgsmindernd wirksam werden. — Andererseits würde eine Verteilung geringfügiger Anschaffungskosten auf mehrere Jahre in der Buchhaltung zu einer zusätzlichen Belastung führen, die angesichts der geringen Auswirkung auf die Genauigkeit der Erfolgsermittlung kaum vertretbar erscheint. Deshalb gelten – in Übereinstimmung mit der steuerlichen Regelung – für so genannte Geringwertige Wirtschaftsgüter (GWG) Vereinfachungsregeln.

HFH O HAMBURGER FERN-HOCHSCHULE

4 Pkte. 2 Pkte. 2 Pkte. 2 Pkte. 2 Pkte. 2 Pkte.

3,5 Pkte.

3,5 Pkte.

SEITE 6 VON 6