Prozess des wissenschaftlichen Arbeitens Grundlagen wissenschaftlichen Arbeitens Standards St d d wissenschaftlicher Texte
Techniken wissenschaftlichen i h ftli h Arbeitens A b it
Typen von wissenschaftlichen Arbeiten Ansprüche an die Wissenschaftlichkeit Grundlegende Fragen / Dachthema
Schreibprozess vorbereiten
Dr. Christiane Suthaus Dr. Beate Gleitsmann
Thema analysieren & eingrenzen / Zeitmanagement Literaturrecherche
Wissen generieren
Literaturliste
Texte lesen / bearbeiten / auswerten
Wintersemester 2009/2010
Material strukturieren / nach Themenschwerpunkten ordnen
Wissen strukturieren
Wissen dokumentieren
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Korrigierte Version der Arbeit
Formulierung Zitierregeln, Formulierung, Zitierregeln Verzeichnisse
1
Kreislauf des wissenschaftlichen Erkenntnisprozesses
Definition 1:
Probleme
Der Inbegriff des durch Forschung, Lehre und überlieferte Literatur gebildeten, geordneten und begründeten, für gesichert erachteten Wissens einer Zeit; auch die für seinen Erwerb typische methodisch-systematische Forschungs- und Erkenntnisarbeit sowie ihr organisatorischinstitutioneller Rahmen Hauptziel der Wissenschaft ist die rationale, nachvollziehbare Erkenntnis der Zusammenhänge, Abläufe, Ursachen und Gesetzmäßigkeiten der natürlichen wie der historischen und kulturell geschaffenen Wirklichkeit; neben der Erweiterung des Wissens über die Welt liefern vor allem Naturwissenschaft und Technik die Mittel zu vorausschauender Planung und gezielter Veränderung der Wirklichkeit. Als Hauptmerkmal der Wissenschaft wird (außer im Marxismus) eine von Wertungen, Gefühlen und äußeren Bestimmungsmomenten freie, auf Sachbezogenheit gründende Objektivität angesehen, welche neben dem methodischen Konsens die Verallgemeinerungsfähigkeit und allgemeine Nachprüfbarkeit wissenschaftlicher Aussagen begründet. Quelle: dtv-Lexikon (1999): Wissen, Band 20, S. 120.
Rohfassung schreiben / überarbeiten / Endfassung erstellen
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Wissenschaft
Inhaltsverzeichnis
Gliederung der Arbeit
Individuelle kollektive & gesellschaftliche Probleme
Erkenntnis Erkenntnisinteressen
E k Erkenntnisi wege
Kognitives Induktion Praktisches Deduktion Deskriptives
Definition 2: Wissenschaft ist jenes menschliche Handeln, Handeln das auf die Herstellung solcher Aussagen abzielt abzielt, die jenen Aussagen an empirischem und logischem Wahrheitsgehalt überlegen sind, welche schon mittels der Fähigkeiten des gesunden Menschenverstandes („Common-sense-Kompetenzen“) formuliert werden können. Quelle: Patzelt, W. J. (1997): Einführung in die Wissenschaft, S. 49 f.
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Erkenntnis Erkenntnisangebote
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Theorien Hypothesen Thesen
Praxis
Individuelle kollektive & gesellschaftliche Praxis
Erkenntniswege: g Induktion und Deduktion
Ansprüche p an die Wissenschaftlichkeit Moralische Ansprüche
Technische Ansprüche • Objektivität •
Reliabilität
•
Validität
F Formale l Ansprüche A ü h • Wissenschaftssprache •
Zitierregeln
Ansätze der Induktion und Deduktion Techniken Wissenschaftlichen Arbeitens / Dr. Suthaus / Dr. Gleitsmann
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Anforderungen an die wissenschaftliche Arbeit
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Bachelor-/ Masterarbeiten
Anforderungen Nutzenstiftend
Wissenschaftlich anspruchsvoll
Klar aufgebaut und dargestellt
Formal fehlerfrei
• Klare Darstellung des Nutzens der Arbeit • Schaffung eines Mehrwertes für Wissenschaft und/oder Praxis
Arten von Bachelor-/ Masterarbeiten
• Identifikation relevanter Forschungslücken • Systematische S t ti h und d umfassende f d A Aufarbeitung f b it h hochkarätiger hk äti nationaler ti l und internationaler Literatur (empirisch und konzeptionell) • Klare Darstellung theoretischer Bezugspunkte • Nutzung theoretischer/wissenschaftlicher Erkenntnisse im Rahmen der Argumentation g g wissenschaftlicher Beiträge g • Kritische Würdigung • Erarbeitung eigener Lösungsansätze und Konzepte • Evtl. eigene empirische Untersuchung • Darstellung von Implikationen für Wissenschaft und Praxis • • • • • • •
Aussagefähige Gliederung Klare Zielsetzung Sinnvolle Einordnung des Themas Klare Aufarbeitung der wissenschaftlichen Literatur klare Gedankenführung (1 Absatz = 1 Gedanke) Fundierte und schlüssige Argumentation Kritische Würdigung der Literatur
• • • • •
Fehlerfreie Rechtschreibung Fehlerfreie Grammatik Fehlerfreie Interpunktion Fehlerfreie Zitierweise sonstige ti Formalia F li
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Theoretisch-konzeptionelle Arbeiten
Empirische Arbeiten
Qualitative Forschung
Quantitative Forschung
Forschungs- & Praxisorientierung (Kooperationen mit Unternehmen bzw. branchenbezogene empirische Arbeiten möglich)
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Wissenschaftliche Relevanz eines Themas
Stolpersteine p vermeiden! Übersichtsthemen • zu komplexe Themen lassen sich schwer wissenschaftlich aufarbeiten • Gefahr des „Ertrinkens“
Ein Thema ist wissenschaftlich relevant, wenn es möglichst viele der folgenden Kriterien erfüllt:
A Anschlussfähigkeit hl fähi k i • Thema muss in der Forschungstradition eingeordnet werden können • Themenbereich muss von der Theorie bzw. der Methodik her anschlussfähig an andere d U Untersuchungen t h iim F Fach/Forschungsgebiet h/F h bi t sein i
Theoretische Themen • Sehr anspruchsvoll, da abstrakt und wenig Bezug zur Praxis • empirisch kaum nachvollziehbar • Gefahr der „reinen Reproduktion“ Erkenntnisgewinn zu gering
Forschungslücke g behandelt werden, die bisher in dieser Art noch nicht • Es müssen Fragen beantwortet wurden oder • Fragen, die eine Neubeurteilung von bereits vorhanden Ergebnissen zulassen
Aktuelle „Modethemen“ • Thema sollte aktuell und in der jeweiligen Fachrichtung anschlussfähig sein
Methoden • Bekannte Forschungsfragen müssen mit neuen Methoden oder neuen Daten untersucht werden
Persönliche Themen, persönliche Erfahrungen • Besitzt das Problem eine wissenschaftliche/praktische Relevanz?
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Vom Dachthema zum Titel der Arbeit
Gründe für ein Exposé p Exposé = Arbeitskonzept, das die Anfertigung der Abschlussarbeit vorstrukturiert Ein Exposé dient dazu: • das Thema der Abschlussarbeit frühzeitig einzugrenzen und zu spezifizieren, • Verständnisschwierigkeiten bei der Definition der Abschlussarbeit zu vermeiden vermeiden, • die Fragestellung der Arbeit (Forschungsfrage/n) exakt zu formulieren, • den theoretischen Hintergrund und Untersuchungsstrategie zu durchdenken (Vermeidung des Aktionismus) • bereits frühzeitig mögliche Risiken bei der Erstellung der Abschlussarbeit zu erkennen bzw. zu beseitigen • schwerwiegende Fehleinschätzung des Arbeitsaufwandes auszuschließen
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Idealtypischer yp Aufbau des Exposés p
Beispiel: p Zeitmanagement g Woche -10
Arbeitsschritt
-9
-8
-7
-6
-5
-4
-3
-2
-1
0
1
2
3
4
5
6
7
8
9
10
Thema finden Fragestellung finden und g eingrenzen Kapitel-Grobstruktur und Forschungsdesign festlegen Realisierbarkeit prüfen Literatur gezielt suchen Literatur lesen und strukturieren ageste u g bea bearbeiten be te Fragestellung "Zwischenhalt" (Reflexion) Text verfassen Layout / Redaktion Korrekturlesen (lassen) Ausdrucken und binden Reserve
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Prozess des wissenschaftlichen Arbeitens
Grundlagen g der Literaturrecherche Ziel: Stand der Forschung erfassen und wiedergeben
Grundformen des Schreibens Standards St d d wissenschaftlicher Texte
Schreibprozess vorbereiten
Typen von wissenschaftlichen Arbeiten Ansprüche an die Wissenschaftlichkeit
•
Überblick über unterschiedliche Begriffsdefinitionen / Schlagwörter / Synonyme
Grundlegende Fragen / Dachthema
•
Alle relevanten Meinungen zu einem Thema zusammenstellen
•
Informationen verdichten
Texte lesen / bearbeiten / auswerten
•
Konzeptionelle Arbeiten und empirische Arbeiten finden und systematisieren
Material strukturieren / nach Themenschwerpunkten ordnen
•
Unterschiedliche Lösungsansätze darstellen
Thema analysieren & eingrenzen / Zeitmanagement Literaturrecherche
Wissen generieren
Wissen strukturieren
Wissen dokumentieren
Gliederung der Arbeit Rohfassung schreiben / überarbeiten / Endfassung erstellen Formulierung Zitierregeln, Formulierung, Zitierregeln Verzeichnisse
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Zeitschriften
Literaturtypen yp
Fachzeitschriften = wichtigste Quellen für sehr aktuelle Literatur Nationale und Internationale Zeitschriften sind zu beachten
Unterschiedliche Kategorisierung diverser Zeitschriften, z.B.: • „A-Journals“: Internationale Spitzenzeitschriften • „B-Journals B-Journals“:: Hochrangige Zeitschriften • „C-Journals“: Angesehene Zeitschriften • „D-Journals“: Anwendungsorientierte Zeitschriften Vgl. hierzu diverse Rankings, z.B.: • für BWL: www.v-h-b.de • für VWL: http://www.handelsblatt.com/_t=dgtool,id=15,obj=1;singleclip
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Material strukturieren Wichtig: Literatur/Material muss wieder gefunden werden! Methoden: • Karteikästen • Hängeregister • Ordnerregistermappen • Ordersystem • Kombinationen dieser Elemente
Gliederung g Zur Gestaltung der Gliederung sind folgende Prinzipien zu beachten: •
Numerische Klassifikation wird empfohlen (1.1.1. etc.)
•
mehr als 4 Gliederungsebenen vermeiden (Ausnahmen mit Prüfer abstimmen)
•
Nummerierung sollte im einstelligen Bereich bleiben
•
Informationsvermittlung sollte im Vordergrund stehen
•
Aussagefähige, prägnante und spezifische Abschnittsüberschriften (keine Fragen, aufreißerische, „feuilletonistische“ Überschriften Ü vermeiden)
Literaturverzeichnis Literaturdatenbank / Schlagwortkatalog • Schlagworte, bibliographische Angaben und Standort der Quelle
Die Hauptpunkte können zu Beginn einheitlich einen Texteinschub aufweisen, der in das Kapitel einführt und die Vorgehensweise erläutert.
Ausgewählte Programme für Literaturverwaltung: • Literat / Citavi (www.citavi.com) • Endnote (www.endnote.com) • Zotero (www.zotero.com) Techniken Wissenschaftlichen Arbeitens / Dr. Suthaus / Dr. Gleitsmann
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Häufige Argumentationsweisen: Trichter und Kette
Gliederungslogik g g Gliederung soll den logischen Aufbau der Arbeit in übersichtlicher und aussagefähiger Weise widergeben • Jeder Gliederungspunkt sollte einen deutlichen, erkennbaren Bezug zum Gesamtthema aufweisen
Trichter
Kette Einleitung
Einleitung Aspekt 1
•
•
Sämtliche Teilbereiche des Gesamtthemas der Arbeit sollten in der Gliederung repräsentiert sein und in der Arbeit hinreichend detailliert behandelt werden
Aspekt 1
Überschriften einzelner Gliederungspunkte sollten sich weder mit dem Gesamtthema der Arbeit noch mit Überschriften von nachgelagerten Gliederungspunkten decken
Aspekt 2
Aspekt 3
Ergebnis 1 Aspekt 2
Kombination Ergebnis 2
•
Gliederungspunkte, die in der Gliederung auf der gleichen Ebene stehen, sollten auch in inhaltlicher Hinsicht auf der gleichen Analyseebene angelagert sein (logisch gleicher Rang)
•
Jede Untergliederung muss aus mindestens zwei gleichrangigen Punkten bestehen.
•
Zusammengehörende Problemkreise sollten gemeinsam behandelt werden
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A Argumentationsweise i i vorher h planen l und d konsequent k verfolgen f l ! 20
Überschriften der ersten Gliederungsebene lassen sich oft leicht aus dem Titel ableiten „Effizienz- und Effektivitätssicherung von Verkaufsförderungsmaßnahmen durch Marketingcontrolling “
1. Einleitung 2. Konzeptionelle Grundlagen 2.1 Marketingcontrolling 2.1.1 Definition des Marketingcontrolling 2.1.2 Ziele 2.1.3 Instrumente … 2.2 Verkaufsförderung
Fazit
Fazit
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Schreibstil Wissenschaftlicher Schreibstil ist durch folgende Anforderungen charakterisiert: • Keine sprachlichen Experimente • keine rhetorischen Fragen • keine subjektiven Bewertungen • Keine komplexen Satzgebilde (Schachtelsätze) • Klarheit und Eindeutigkeit • Verwendung g der Passivform • Richtige Anwendung der Grammatik • Richtige Deklination • Richtige g Anwendung g der Rechtschreibregeln g ((nach der neuen Rechtschreibung) g)
2.2.1 2 21… 3. Controlling der Verkaufsförderung 4. …. Techniken Wissenschaftlichen Arbeitens / Dr. Suthaus / Dr. Gleitsmann
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Beispiele p Fußnoten Die Reliabilität beschreibt die Zuverlässigkeit g einer Messung g und wird definiert als „the degree to which measures are free from error and therefore yield consistent results.“1 Die Reliabilität einer Messung ist umso höher, je weniger Zufallsfehler bei der Messung auftreten d.h. auftreten, d h je genauer die Merkmalsausprägungen durch ein Messinstrument erfasst werden.2 Bei einer hohen Reliabilität kann ein wesentlicher Anteil der Varianz eines Indikators durch das zugrunde liegende Konstrukt erklärt werden.3 Je bedeutender dagegen der Einfluss der Messfehlervariablen ist, desto geringer ist die Reliabilität des entsprechenden Indikators zu beurteilen.4 Grundsätzlich können drei Formen von Reliabilität unterschieden werden.5
Beispiel: p Literaturverzeichnis … Herrmann, A./Homburg, C.: Marktforschung, in: Marktforschung: Methoden, Anwendungen, Praxisbeispiele (Hrsg.: Herrmann, A./Homburg, C.), 2. Aufl., Wiesbaden 2000 S 2000, S. 14 14-32. 32 Homburg, C./Giering, A.: Konzeptualisierung und Operationalisierung komplexer Konstrukte, in: Marketing ZFP, o. J., 1996, H. 1, S. 5-24. Peter, J.: Reliability: A Review of Psychometric Basics and Recent Marketing Practices, in: Journal of Marketing Research, 16. Jg., 1979, H. 2, S. 6-17. …
-----------------------1 Peter, 2
J.: Reliability, 1979, S. 6.
Vgl. g Herrmann,, A./Homburg, g, C.: Marktforschung, g, 2000,, S. 23.
3 Vgl.
Homburg, C./Giering, A.: Komplexe Konstrukte, 1996, S. 6.
4 Vgl.
Peter, J.: Reliability, 1979, S. 7 ff.
5 Hierzu
gehören die Test-Retest-Reliabilität, die Parallel-Test-Reliabilität und die Interne-Konsistenz-Reliabilität. Vgl. hi hierzu weiterführend it füh d ……
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Aufbau einer wissenschaftlichen Arbeit
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Empirische p Forschung g
Titelblatt Inhaltsverzeichnis Tabellen- und Abbildungsverzeichnis Symbolverzeichnis (sofern erforderlich) Text • Einleitung • Hauptteil • Schlussteil Anhang (sofern erforderlich) Literaturverzeichnis Bei Bachelor/Diplomarbeiten: ehrenwörtliche Erklärung, Lebenslauf
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Prozess der empirischen p Forschung g
Problemformulierung g und Untersuchungsdesign g g
Problemformulierung
Problemformulierung: • Ziel der Untersuchung • Formulierung konkreter Forschungsfragen • Bestimmung der Grundgesamtheit
Festlegung des Untersuchungsdesigns Festlegung der Datenerhebungsmethode Klärung der Messung und Skalierung
Festlegung des Untersuchungsdesigns: • Deskriptiv
Stichprobenauswahl Gestaltung des Erhebungsinstrumentes
•
E l ti Explorativ
•
E lik ti Explikativ
Durchführung der Datenerhebung Editierung und Kodierung der Daten Datenanalyse und -interpretation Pä Präsentation t ti der d E Ergebnisse b i Techniken Wissenschaftlichen Arbeitens / Dr. Suthaus / Dr. Gleitsmann
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Zentrale Methoden der Datenerhebung -ÜberblickÜberblick
Beobachtung
Konventionell
ComputerC t gestützt
• persönlich • videogest.
• Beob.syst. • Internetbeo.
Interne Datenquellen
ScannerS gestützt
„Nicht/gering Ni ht/ i standardisiert“
• Infoscan • Scantrack
• Qualitative Interviews • Gruppendiskussionen • Indirekte Befragung
Sonderformen Experiment/Test • Labor Labor-/Feldexp /Feldexp. • Studio-/Markttest
Festlegung wie der Untersuchungsgegenstand gemessen werden soll. Entwicklung von Skalen, anhand derer die Befragten der Studie Untersuchungsfragen beantworten können
Sekundärforschung
Befragung
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Klärung g der Messung g und Skalierung g
Datengewinnung Primärforschung
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Externe Datenquellen
Sk Skalierung li =E Entwicklung i kl eines i Maßstabes M ß b (Skala) (Sk l ) zur Messung M von Merkmalsausprägungen bei den betrachteten Untersuchungseinheiten
„Standardisiert“
Skalenniveau bestimmt die mathematischen Eigenschaften einer Skala und damit den Informationsgehalt der zu erhebenden Daten.
• • • •
Man unterscheidet folgende Skalenniveaus: • Nominalskala • Ordinalskala • Metrische Skala (Intervall und Verhältnisskalierung)
Face-to-Face Telefonisch Schriftlich Computergestützt • Online
Panel • Verbraucherpanel • Handelspanel
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Verschiedene Messniveaus im Überblick Statistische Verfahren
Geschlecht (m/w) Ja/Nein-Frage Alternativ-Frage nach bevorzugtem Betr.-Typ ((Discounter,, ...))
Ordinalniveau
A>B>C (Rangordnung)
Präferenz- und Urteilsdaten: „Marke A gefällt mir besser, gleichgut, weniger i als l B B.““
Median
Intervallniveau
A>B>C und A-B = B-C (Rangordnung u. Abstandbest.)
Intelligenzquotient Temperatur Rating-Skalenwerte Rating Skalenwerte
Mittelwert Varianz T-Test, T-Test F-Test Multivariate Analysemethoden
A = x·B B (Absoluter Nullpunkt, Berechn. von Meßwertverhältnissen)
Alter Jahresumsatz Preise Kundenzahl
ganz falsch
Kontingenzkoeffizienten
Quantile Rangkorrelationen R k l ti
Geometrisches G t i h Mittel Mitt l Variationskoeffizient
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RatioRatio niveau (Verhältnisskala)
sehr richtig
Häufigkeiten Modalwert
Zunah hme des IInformatio onsgehallts
Metrisc che Daten
Beispiele
A=AB Klassifikation nach Gleichheit/ Verschiedenheit
Nominalniveau
Exkurs
N Nicht-Metr rische Da aten
Meßniveau
Meßwerteigenschaften
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Grundvoraussetzungen g •
Anonymität sicherstellen
•
Seriosität vermitteln
•
Forschungsvorhaben erläutern
•
Forschungsinstitut g vorstellen
•
Alle Befragungen unter gleichen Bedingungen durchführen
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Frageformulierungen g g Frageformulierungen sollten grundsätzlich verständlich für alle Personen der Stichprobe; • Orientierung am Informations- und Wissensstand der Befragten • Einbau einer Filterfrage • Vorsehen V h einer i „Weiß W iß nicht“-Kategorie i ht“ K t i • Ggf. Einführungen und erläuternde Übergänge • Keine doppelten Verneinungen g ((keine Satzgefüge/-verbindungen) g g g ) • Kurze Fragen • Verwendung allgemeinverständlicher Begriffe p ; präzise; eindeutig; nicht suggestiv; nicht provozierend; nicht beleidigend sein.
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Editierung und Kodierung der Daten
Beispiele für nicht anforderungsgerechte Frageformulierungen Halten Sie eine Auflösung bis 1600 x 1200 (2,1 Mio. Pixel) bei einer ausschließlich privat genutzten Digital-Kamera für ausreichend?
Editierung: Unzulässigen und Fehlerhaften Antworten müssen identifiziert und gegebenenfalls aus dem Datensatz entfernt werden • erhaltende Daten im Hinblick auf ihre Auswertbarkeit prüfen • Die Fragebögen sind vollständig ? • Fragen richtig beantwortet • Widersprüche in den Antworten erkennbar • Fragebögen von Interviewern verfälschet
Ist es nicht sinnvoll, den Kaloriengehalt dehydrierter Suppen, die von vielen p g p präferiert werden,, durch Veredlung g zu reduzieren? Oecotrophologen Wie oft haben Sie in den letzten drei Monaten durchschnittlich an der Tankstelle eingekauft? Wie zufrieden sind Sie mit unserer Produktqualität und unserem Service?
Kodierung: Rohdaten werden in Zahlen umgewandelt um eine Auswertung zu ermöglichen • Rohdaten werden in Antwortkategorien eingeteilt und in Zahlen umgewandelt um eine Auswertung der Daten zu ermöglichen • Vollständig = Kategorie „sonstiges“ bzw. „keine Angabe bilden“ g kategorisieren g • Offene Fragen Erstellung eines „Codeplans“ zwingend notwendig!
Sollte unsere Service-Hotline rund um die Uhr besetzt sein? Stört es Sie, dass einige unserer Verkäuferinnen Kopftücher tragen? Haben Sie sich schon einmal eines Ladendiebstahls schuldig gemacht? Wi Wie h hoch h war d der B Betrag, t d den Si Sie iim JJahr h 2000 fü für W Weihnachtsih ht und d Geburtstagsgeschenke insgesamt ausgegeben haben? Gucken Ihre Kinder im Vorschulalter regelmäßig Fernseh-Werbung? Techniken Wissenschaftlichen Arbeitens / Dr. Suthaus / Dr. Gleitsmann
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Beispiel: Codeplan
Frage s1rechts
S2zufrieden
Var. Nr. 1
2
Var. Bezeichnung Rechtsform des Unternehmens
Zufriedenheit mit Öffnungzeiten
Var. Stellen 1
1
Var. Wert
Anmerkungen
…
…
…
s110
…
Worüber haben Sie sich am meisten geärgert
1
1 = Service (Freundlichkeit der MA, Termintreue, Rückruf, Erreichbarkeit) 2 = Preis (zu teuer, mehr erwartet für den Preis …) 3 = Produkteigenschaften (zu laut, nicht individuell angepasst an KD-Wünsche, p zu anderer Software etc. nicht kompatibel
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Es sind möglich: • einfache deskriptive Analysen • komplexe Dependenzanalysen (z.B. Kausalanalyse) Ziel: Aus einer großen Datenmenge sollen mit Hilfe statistischer Verfahren aussagefähige Informationen generiert werden
1= stimme voll zu … … 6 = stimme gar nicht zu 7= weiß nicht
…
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Datenanalyse und Interpretation
1= Einzelunternehmen 2= OHG 3= GmbH 4= GmbH & Co. Co KG 5= AG 6= KG 7= sonstige
…
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WICHTIG: … Offene Frage / handschriftlich auf dem Fragebogen vermerkt
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Di F Die Festlegung tl d des U Untersuchungsdesigns t h d i (explorativ, ( l ti deskriptiv, d k i ti explikativ) lik ti ) sowie der Messung und Skalierung beeinflusst entscheidend die zu verwendenden Analyseverfahren
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Wichtige multivariate Analyseverfahren Dependenzanalyse (einseitige Abhängigkeit) abhängige Variablen metrisch unabh. Variablen metrisch
Interdependenzanalyse (gegenseitige Abhängigkeit)
abhängige Variablen nicht metrisch
unabh. Variablen nicht metrisch
unabh. Variablen metrisch
Gütekriterien der empirischen Messung
Variablen metrisch
Gütekriterien
Variablen nicht metrisch
unabh. Variablen nicht metrisch
Validität
Reliabilität
Objektivität
Praktikabilität
(„Gültigkeit“)
(„Zuverlässigkeit“)
(„Unabhängigkeit“)
(„Durchführbarkeit“)
Inhaltsvalidität Konstruktvalidität
• M Multiple lti l R Regressionsanalyse • Conjoint Analyse • Kausalanalyse
• M Multiple li l Varianzanalyse • Conjoint Analyse
• M Multiple lti l • KontinDiskrimigenznanzanalyse analyse • Logistische Regression
• M Multiple lti l • MultiM lti Korrelationsdimensionale analyse Skalierung • Clusteranalyse (nicht metr metr.)) (metrisch) • Cluster• Faktorenanalyse analyse • exploratorisch (nicht metr metr.)) • konfirmatorisch
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Ergebnispräsentation Ziel der Studie und Forschungsfragen vorstellen Ev. Deduktion der Hypothesen erläutern (Theorien & Hypothesen kurz vorstellen) Vorgehen, Methode und Probleme bei der empirischen Studie beschreiben • Grundgesamtheit, Auswahl der Stichprobe, Zeitpunkt und Ort der Durchführung • Deskriptive Statistik (Anzahl und Eigenschaften der Untersuchungsteilnehmer …) • Methode der Datenanalyse • Darstellung der Zwischenergebnisse und Endergebnisse • Interpretation der Ergebnisse Forschungsfragen beantworten • Implikationen für weitere Forschung bzw. für die Praxis
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Kriteriumsvalidität
Test-RetestKorrelationen Split-Half-Methode Cronbachs
Durchführungsobj. Auswertungsobj. Interpretationsobj.
((Item-to-total Korrelation)
Anwendbarkeit des Meßverfahrens Pretests Wirtschaftlichkeitsrechnungen
Indikatorreliabilität Faktorreliabilität Techniken Wissenschaftlichen Arbeitens / Dr. Suthaus / Dr. Gleitsmann
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