SWR2 Tandem. Programm Februar Montag bis Freitag von Uhr bis Uhr. und von Uhr bis Uhr

SWR2 Tandem Programm Februar 2017 Montag bis Freitag von 10.05 Uhr bis 10.30 Uhr und von 19.20 Uhr bis 20.00 Uhr Kontakt: Südwestrundfunk SWR2 Tande...
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SWR2 Tandem Programm Februar 2017 Montag bis Freitag von 10.05 Uhr bis 10.30 Uhr und von 19.20 Uhr bis 20.00 Uhr

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Liebe Hörerinnen und Hörer, „Schulwege“ heißt unser Schwerpunktthema im Februar. Dafür haben wir unsere Autoren und Autorinnen, die über viele Länder verstreut sind, gefragt, ob sie den Schulweg eines Kindes in ihrem Land begleiten wollen. Herausgekommen sind ergreifende Geschichten, die weit mehr erzählen als nur, wie man die Strecke von einem Ort zum anderen zurücklegt. Denn ein Schulweg ist immer mehr als das. Er ist ein Erlebnisraum. Für viele Kinder ist es der erste Weg, den sie regelmäßig alleine gehen, ein kurzer Freiraum zwischen Elternhaus und Schule, um eigene Entdeckungen zu machen, geheime Routinen zu entwickeln, mit Freunden zu trödeln, Quatsch zu machen, sich Geheimnisse anzuvertrauen, andere zu ärgern und selber geärgert zu werden. Oder kurz gesagt: ein beglückender oder quälender Schnelldurchlauf in sozialer Interaktion, Eigenverantwortlichkeit und Selbstbehauptung. Der Schulweg ist aber auch ein Indikator für die Zustände in einer Gesellschaft. In Deutschland verunglücken jedes Jahr 5.000 Kinder als Fußgänger oder Radfahrer auf ihrem Weg zur Schule. Weniger als die Hälfte der Unfälle wird von den Kindern selber verschuldet. Was sagt das über unsere Straßen, unser Verkehrsverhalten und die Prioritäten unserer Verkehrspolitik aus? In SWR2 Tandem schauen wir ins eigene Land und weit über die Grenzen und betrachten fünf Länder aus einer besonderen Perspektive. Vom 13. bis 17. Februar begleiten wir Kinder aus Frankreich und Palästina, aus der Karibik, Guatemala und Deutschland auf ihrem Weg zur Schule. Ina Jackson war mit Roella unterwegs. Roella lebt auf der Karibikinsel Bequia und steht jeden Morgen um vier Uhr auf, um pünktlich mit Bus und Fähre in die Schule zu kommen. Mayar aus Ramallah muss jeden Tag auf ihrem Weg in eine deutsche Auslandsschule in Ostjerusalem eine schwerbewachte Grenze passieren. Martina Sabra hat sie dabei begleitet. Andreas Boueke berichtet über einen Schulweg in Guatemala, auf dem Schüsse zum Alltag gehören, und Patrick Batarilo ist mit zwei französischen Jugendlichen durch eines der berüchtigtsten Banlieus in Marseille gegangen. Der Schulweg dieser Kinder ist oft lang und gefährlich. Er ist der Preis dafür, dass sie eine gute Ausbildung erhalten, die ihnen eine bessere Zukunft ermöglichen soll. Für sie ist er auch ein Weg der Hoffnung. Interessante Hörerlebnisse wünscht Ihnen Katrin Zipse

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Mittwoch, 1. Februar 2017, 10.05 Uhr Auf der Wache Polizeieinsatz am Schreibtisch Von Birgit Borsutzky Wilde Verfolgungsjagden, Schießereien und Festnahmen: So kennen wir die Arbeit der Streifenpolizisten aus Film und Fernsehen. Doch was machen die Beamten, wenn sie nicht auf Streife sind? Polizeiarbeit am Schreibtisch ist langweilig und unbeliebt – oder doch nicht? Wir begleiten eine 32-jährige Kommissarin bei ihrem Dienst auf der Wache und zeigen: Unsere Vorstellung von Polizeiarbeit hat mit der Lebenswirklichkeit der Beamten wenig zu tun. Und langweilig ist es auf der Wache auch nicht. (Autorin für SWR 2017 / Red.: Petra Mallwitz)

Mittwoch, 1. Februar 2017, 19.20 Uhr Rakete (Aufzeichnung) Junge Leute im Gespräch Moderation: Patrick Batarilo Redaktion: Ellinor Krogmann Gast im Studio: Sammy Khamis, Journalist – 5 Jahre später Seit fünf Jahren gibt es die Rakete, in der wir mit einem jungen Studiogast über seine Interessen, seine Arbeit, sein Leben sprechen – über all die Dinge, die uns neugierig auf ihn gemacht haben. Im Gründungsjahr der Rakete, 2012, war Sammy Khamis einer der ersten Gäste. Damals ein junger deutsch-ägyptischer Journalist am Anfang seiner beruflichen Laufbahn, der sich brennend für den arabischen Frühling interessierte und in Ägypten recherchierte. Wie ist es ihm ergangen seitdem? Wie erlebt er heute die arabische Welt?

Donnerstag, 2. Februar 2017, 10.05 Uhr Aufgearbeitet? Gerold Becker und der Skandal um die Odenwaldschule Von Eberhard Reuß Als 1998 durch einen Zeitungsbericht angestoßen, aber erst zwölf Jahre später, im Frühjahr 2010, die Aufarbeitung des jahrzehntelangen Missbrauchs der Schüler der Odenwaldschule durch den Leiter Gerold Becker und andere Lehrer endlich angegangenen wird, ist der heute emeritierte Pädagogik-Professor Jürgen Oelkers einer, der aus einer liberalen Position die Mythen der Reformpädagogik entlarvt, ohne ihre Leistungen zu leugnen. Was ist in den vergangenen Jahren aufgearbeitet

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worden? Im März 2015 stellt der Schulverein den Lehrbetrieb zum Schuljahresende ein. Die Odenwaldschule wird abgewickelt, das Gelände wird zum Verkauf ausgeschrieben. Die Liste der Ehemaligen, unter ihnen viele Prominentenkinder, ist lang. Und Jürgen Oelkers umfangreiches, im Februar erschienenes Buch „Pädagogik. Elite, Missbrauch“ beschreibt die geschönten Geschichten der deutschen Reformpädagogik. (Autor für SWR 2017 / Red.: Rudolf Linßen)

Donnerstag, 2. Februar 2017, 19.20 Uhr Hörer live Moderation: Patrick Batarilo Redaktion: Rudolf Linßen Gast im Studio: Der Unabhängige Beauftragte für Fragen des sexuellen Kindesmissbrauchs Johannes-Wilhelm Rörig Thema: Kindesmissbrauch Am Vormittag um 10.05 Uhr in SWR2 Tandem geht es um die Aufarbeitung der Missbrauchsfälle an der Odenwaldschule. 1998 wurde der erste Bericht veröffentlicht, aber erst zwölf Jahre später 2010 wurde die systematische sexuelle Gewalt aufgedeckt. In derselben Zeit waren viele Fälle in der katholischen Kirche bekannt geworden und ein „Runder Tisch“ zum Thema sexueller Kindesmissbrauch einberufen. Am Abend setzen wir das Thema fort und fragen: Was tun gegen sexuelle Gewalt? Gast im Studio ist der Unabhängige Beauftragte für Fragen des sexuellen Kindesmissbrauchs Johannes-Wilhelm Rörig. Das Amt der Bundesregierung ist unter anderem ein Ergebnis des Runden Tischen zum sexuellen Kindesmissbrauchs und seiner Empfehlungen von 2011. Wir fragen nach Täterprofilen und Täterstrategien heute. Was ist zu tun gegen sexuelle Gewalt? Wo stehen wir politisch und gesellschaftlich? Wurde alles aufgearbeitet? In der Sendung stellen wir das Hilfeportal des Beauftragten („Hilfeportal Missbrauch“) vor sowie das Hilfetelefon (0800-22 55 530).

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Rufen Sie uns an, teilen Sie uns Ihre Meinung und Erfahrung mit, sprechen Sie mit dem Beauftragten Johannes-Wilhelm Rörig. Sie können uns jetzt schon mailen, die Adresse ist [email protected] oder rufen Sie uns am Donnerstag den 2. Februar ab 19.00 Uhr an unter: 07221-2000.

Freitag, 3. Februar 2017, 10.05 Uhr Einer, der auszog, um den Frieden zu suchen Simon Jakob und seine Peacemaker-Tour Das Gespräch führt Dalia El Gowhary Simon Jakob gab seinen gutbezahlten Beraterjob auf, um den Frieden zu suchen. Auf seiner sogenannten Peacemaker-Tour wollte er herausfinden, was Frieden ausmacht und wo es in Kriegsgebieten des nahen Ostens noch Dialogbereitschaft und Empathie zwischen Ethnien und Religionen gibt. 40 000 Kilometer legte er zurück und sprach mit Vertretern religiöser Minderheiten, Stammesführern, Politikern, Flüchtlingen und Kämpfern. Auf seiner Reise haben sich Bilder und Stimmen in sein Gedächtnis eingebrannt, die ihn quälen. Doch nichts zu tun, sei auch keine Option. Jakob Simon, geboren an der türkisch-syrischen Grenze, kam als Zweijähriger nach Deutschland. Er erzählt von den Geschichten seiner „Peacemaker-Tour“ und den Möglichkeiten für Frieden. (SWR 2017 / Red.: Petra Mallwitz)

Freitag, 3. Februar 2017, 19.20 Uhr Musik Neues aus Pop und Jazz aus aller Welt Moderation: Patrick Batarilo Hier stellen wir aktuelle CDs von Singer-Songwritern, Jazz- und Weltmusikern mit Hintergrundinformationen vor.

Montag, 6. Februar 2017, 10.05 Uhr Stille in Neukölln Der Mord an Burak Bektas Von Thilo Schmidt 2012 wurde in Berlin-Neukölln der 22-jährige Burak Bektas erschossen. Zwei seiner Freunde wurden schwer verletzt. Der Täter schoss in aller Ruhe, ohne Vorwarnung und verschwand unerkannt in der Dunkelheit. Der Tathergang erinnert an die Morde

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des NSU. Die Ermittlungen kommen nicht voran. Dem konkreten Hinweis auf einen Mann, der Nazi-Devotionalien sammelte und in der Gegend Schießübungen machte, wurde nicht nachgegangen. 2015 regte sich dieser Mann in einer Bar in Neukölln darüber auf, dass hier „kein Deutsch mehr gesprochen werde“. Am selben Abend erschoss er den Briten Luke Holland. Den Mord an Burak Bektas konnte man ihm nicht nachweisen. (SWR 2017 / Red.: Karin Hutzler)

Montag, 6. Februar 2017, 19.20 Uhr Stille in Neukölln Der Mord an Burak Bektas Von Thilo Schmidt Wiederholung von 10.05 Uhr

Dienstag, 7. Februar 2017, 10.05 Uhr Und dann ist die Zellentür zu! Szenen im Alltag einer JVA Von Lothar Nickels Die meiste Zeit des Tages verbringen sie alleine und auf zehn Quadratmetern. Für acht Frauen der Justizvollzugsanstalt Rohrbach bei Bad Kreuznach ist das Theaterprojekt von Peter Klein und Alena Netz deshalb eine willkommene Abwechslung vom monotonen Gefängnisalltag. Genau davon erzählen die Szenen, die sie über mehrere Tage in der Gruppe erarbeitet haben. Aber auch davon, wie sich die Frauen das Leben im Knast manchmal wünschen. Lothar Nickels war am Tag der Aufführung in der JVA Rohrbach. In den Probepausen haben die Frauen ihm erzählt, wie es sich anfühlt, plötzlich eingeschlossen zu sein und was sie ganz besonders vermissen. Eine der Gefangenen hat ihm auch ihre Zelle gezeigt. (Autor für SWR 2015 / Red.: Rudolf Linßen)

Dienstag, 7. Februar 2017, 19.20 Uhr MAD MEX Ein Mexico Hörspiel von Stephan Roiss Regie und Produktion: Der Autor „So weiß wie hier waren wir noch nirgends.“ - Stephan Roiss nimmt seine Hörer mit auf eine episodenhafte Reise durch Mexiko. Das Land, durch die Augen eines Österreichers gesehen, bleibt spannend und fremd, eine wilde Knallerei erweist sich

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als Feuerwerk am Valentinstag, im Hof der Schamanin sitzt ein schwarzer Hahn, was ist Aberglaube, was Erfahrung, Bustouren führen auf Serpentinenstraßen durch grauen Urwald und bizarre Felsformationen, der Kampf gegen die Drogen ist ein Krieg und in der Pyramide könnte auch ein Priester auf den großen Hirschgeist warten. „Wir begreifen Fremdes nie außerhalb des Kontextes der Kultur, die uns geprägt hat. Wenn wir uns in der Fremde bewegen, bricht der Eindruck des Neuen am Vorwissen und an der Haltung des Reisenden, die er unweigerlich mit im Gepäck hat. Das Hörstück Mad Mex (…) spielt dabei mit Klischees, harter Realität und vor allem sensibler Beobachtung in der Fremde.“ (Aus der Begründung der Jury für die Auszeichnung als „Bestes Klangbild“ beim 13. Internationalen Hörspielwettbewerb des Leipziger Hörspielsommers 2015) (Autorenproduktion 2014/15 / Redaktion: Katrin Zipse)

Mittwoch, 8. Februar 2017, 10.05 Uhr Narben Auf der Haut und in der Seele Von Gudrun Holtz Menschen mit Narben haben tief greifende Veränderungen an ihren Körpern erlebt. Die Narben erinnern an Krankheiten, Unfälle, sind Einschnitte und Traumata. Und sie lösen Fragen aus, wenn man sie von außen betrachtet oder vielleicht gar nur zufällig zu Gesicht bekommt: Was mag dem Menschen widerfahren sein? Was ist die Geschichte hinter der Narbe und was bedeutet sie für den Menschen in seinem Alltag heute? Gudrun Holtz sprach mit drei Personen und lässt sie ihre Geschichte selbst erzählen. (Autorin für SWR 2015 / Red.: Rudolf Linßen)

Mittwoch, 8. Februar 2017, 19.20 Uhr Rakete (Aufzeichnung) Junge Leute im Gespräch Moderation: Frauke Oppenberg Redaktion: Karin Hutzler

Donnerstag, 9. Februar 2017, 10.05 Uhr Eine Erbschaft für jedermann? Auf der Suche nach mehr Gerechtigkeit Von Rainer Schwochow 60 Milliarden Euro. Vielleicht sogar 360 Milliarden. Was für eine Summe! Soviel Vermögen wird in den kommenden Jahren in Deutschland vererbt werden. Jahr für

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Jahr. Nur leider erben nicht alle Menschen. Ist das gerecht? Was stellen Erben mit diesem nicht selbst erarbeiteten Reichtum an? Und vor allem: Was könnte man mit diesem Geld alles tun? Könnte man es anders verteilen, um ein klein wenig mehr Gerechtigkeit und Chancengleichheit herzustellen? Eine Suche nach Möglichkeiten! (Autor für SWR 2017 / Red.: Nadja Odeh)

Donnerstag, 9. Februar 2017, 19.20 Uhr Hörer live Moderation: Frauke Oppenberg Redaktion: Nadja Odeh

Freitag, 10. Februar 2017, 10.05 Uhr Hotline für besorgte Bürger Ali Can spricht auch mit AfD-Anhängern Das Gespräch führt Almut Engelien Er kam als kurdisches Flüchtlingskind aus der Türkei. Damals hätten ihm viele geholfen, in Deutschland anzukommen, sagt Ali Can. Damit diese Hilfe weitergeht, hat der Lehramtsstudent eine Hotline gegründet. Menschen, die schlechte Erfahrungen mit Flüchtlingen gemacht haben oder sich vor ihnen fürchten, können ihn anrufen. Er will nicht nur über AfD-Wähler reden, sondern mit ihnen. Über einen Mangel an Anrufern kann er nicht klagen. Im Gespräch schildert er seine Erfahrungen am Telefon und auf der Straße - und wie er hofft, Vorurteile aufzulösen. (SWR 2017 / Red.: Petra Mallwitz)

Freitag, 10. Februar 2017, 19.20 Uhr Musik Neues aus Pop und Jazz aus aller Welt Moderation: Frauke Oppenberg Hier stellen wir aktuelle CDs von Singer-Songwritern, Jazz- und Weltmusikern mit Hintergrundinformationen vor. Montag, 13. Februar 2017, 10.05 Uhr Schulwege Schüsse auf dem Schulweg Schüleralltag in Guatemala Von Andreas Boueke

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Nie wird der fünfzehnjährige Wilson den Anblick seiner Tante vergessen. Sie wurde auf dem Markt ermordet, wo sie Tacos verkaufte. In den Armenvierteln von Guatemala-Stadt werden Schulkinder immer wieder Zeugen von Verbrechen und Gewalt. Viele trauen sich nicht mehr auf die Straße. Sie brechen die Schule ab, weil ihr Schulweg zu gefährlich ist. Wilson macht weiter, weil Bildung für ihn die Garantie für eine bessere Zukunft ist. Aber bevor er morgens aus dem Haus geht, gibt er seiner Mutter immer einen Kuss: „Ich weiß ja nie, ob ich sie wieder sehenwerde.“ (SWR 2017 / Red.: Karin Hutzler)

Montag, 13. Februar 2017, 19.20 Uhr Schulwege Schüsse auf dem Schulweg Schüleralltag in Guatemala Von Andreas Boueke Wiederholung von 10.05 Uhr

Dienstag, 14. Februar 2017, 10.05 Uhr Schulwege Mit Mühe und Not Mayars Schulweg nach Jerusalem Von Martina Sabra Wenn ihr Wecker morgens klingelt, ist sie meist schon von selbst wach: Die 16jährige Mayar aus dem palästinensischen Abu Dis geht für ihr Leben gern zur Schule. Nach dem Unterricht genießt sie den Tratsch mit Freundinnen und das Lästern über Lehrer. Doch manchmal muss Mayar zuhause bleiben – weil wieder einmal ein Checkpoint abgeriegelt wurde oder weil irgendwo Schüsse gefallen sind. An solchen Tagen fühlt Mayar sich machtlos und fragt sich, wir ihre Zukunft wohl aussehen mag. (SWR 2017 / Red.: Nadja Odeh)

Dienstag, 14. Februar 2017, 19.20 Uhr Klappstuhllesung Becken von Sara Magdalena Schüller Regie: Ulrich Lampen Maya schwimmt. Bahn um Bahn legt sie im Becken zurück und denkt über ihre Herkunft und ihre Zukunft nach. Ihre Familiengeschichte ist schwierig. Die Eltern sind grundverschieden und schon lange getrennt, zu ihrem spanischen Vater hat sie

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keinen Zugang gefunden. Doch immer war das für sie ein Zustand, der noch veränderbar war, irgendwann, später, würde sie sich mit ihm verstehen. Aber jetzt ist ihr Vater schwerkrank. Wahrscheinlich wird er nicht mehr lange leben. Sie kann nichts mehr in die Zukunft verschieben. Maya schwimmt von Beckenrand zu Beckenrand, von Deutschland nach Spanien, von Mutter zu Vater und kämpft darum, über Wasser zu bleiben und ihren eigenen Weg zu finden. (SWR 2017 / Red.: Katrin Zipse)

Mittwoch, 15. Februar 2017, 10.05 Uhr Schulwege Roellas Ticket in eine bessere Zukunft Ein Karibischer Schulweg Von Ina Jackson Für Jugendliche in Deutschland unvorstellbar: Ein Schultag, der 15 Stunden lang ist. Für Roella, die auf der kleinen Karibikinsel Bequia lebt, ist das jedoch Alltag. Sie steht morgens um 4 Uhr auf, fährt mit Bus und Schiff zur Schule und kommt erst abends um 7 Uhr heim. Es ist der Preis dafür, dass sie die beste Mädchenschule des Landes besuchen kann, ihr Ticket in eine bessere Zukunft. Denn Roella ist schwarz, ihre Familie arm und Mädchen wie sie haben in der Regel kaum Aufstiegschancen. Die Kluft zwischen Arm und Reich, zwischen Schwarz und Weiß zerrt mehr denn je am Lebensnerv der weniger privilegierten Insulaner. (Autorin für SWR 2017 / Red.: Petra Mallwitz)

Mittwoch, 15. Februar 2017, 19.20 Uhr Rakete (Aufzeichnung) Junge Leute im Gespräch Moderation: Patrick Batarilo Redaktion: Fabian Elsäßer

Donnerstag, 16. Februar 2017, 10.05 Uhr Schulwege Wer in den Wäldern wohnt Wege in eine Dorfschule im Hochschwarzwald Von Merle Hilbk Eisenbach ist eine der höchst gelegenen Orte im Schwarzwald, eine Gemeinde, die aus vier Dörfern besteht, die in abgelegenen Hochtälern liegen. Früher mussten sich die Bauernkinder in Schneetreiben und Dunkelheit zu Fuß bis

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zur Schule durchkämpfen – bis Touristen eine Erfindung mit auf die Höhe brachte, die nicht nur den Schulweg, sondern das gesamte Leben in Eisenbach veränderte: Skier. Aus den Bauern- und Köhler-Weilern ist heute im Kern ein Industriedorf geworden mit Metallfabriken und Handwerksbetrieben; in den Außenbereichen sitzen die Milchbauern auf ihren 400 Jahre alten, abgelegenen Höfen, von denen die Kinder heute oft mit dem Auto in die Schule gebracht werden. Doch egal, ob Schwarzwaldhof oder Fertighaus im Neubaugebiet – immer ist in Eisenbach auf dem Weg zur Schule ein Berg zu über-, ein Wald zu durchqueren. Deswegen werden die Eisenbacher unten im Tal auch „Wäldler“ genannnt – was nicht unbedingt als Kompliment gemeint ist. Und weswegen die Lehrer heute auch lieber aus Freiburg anreisen. (SWR 2017 / Red.: Katrin Zipse)

Donnerstag, 16. Februar 2017, 19.20 Uhr Hörer live Moderation: Patrick Batarilo Redaktion: Ellinor Krogmann

Freitag, 17. Februar 2017, 10.05 Uhr Schulwege Wohntürme und Drogendealer Ein Schulweg in der Banlieue von Marseille Von Patrick Batarilo Museen, Mittelmeersonne, Promenade: Der „Alte Hafen“ in Marseille zieht Touristen aus ganz Europa an. Die nördlichen Vororte der Stadt tauchen dagegen auf keinem Stadtplan für Touristen auf. Die sogenannten „Quartiers Nord“ von Marseille gehören zu den berüchtigtsten Banlieues Frankreichs. Bandenkämpfe, Drogen, Gewalt, Arbeitslosigkeit. Damit machen die „Quartiers Nord“ regelmäßig Schlagzeilen in den französischen Medien. Patrick Batarilo begleitet zwei Jugendliche auf ihrem Schulweg in der Banlieue von Marseille. Abholen kann er sie nicht – der Wohnblock ist von Drogendealern bewacht. Wovon träumen Schüler bei bis zu 50 Prozent Jugendarbeitslosigkeit? Wie kämpfen sie um ihren eigenen Weg in einer Welt, die ihnen jeden Schritt in die Zukunft schwer macht? (SWR 2017 / Red.: Petra Mallwitz)

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Freitag, 17. Februar 2017, 19.20 Uhr Musik Neues aus Pop und Jazz aus aller Welt Moderation: Patrick Batarilo Hier stellen wir aktuelle CDs von Singer-Songwritern, Jazz- und Weltmusikern mit Hintergrundinformationen vor.

Montag, 20. Februar 2017, 10.05 Uhr Leben auf dem Wasser Großstadtflucht und Inselträume Von Leila Knüppel Seit Kurzem lebt Leila Knüppel auf einer kleinen Insel bei Berlin. Wer hierher kommt, ist auf der Suche - oder will der Großstadt entkommen. Aber nicht nur auf der Insel, überall am Fluss bauen und basteln Menschen an ihrer kleinen, persönlichen Lebensutopie. Am Steg gegenüber richtet eine junge Frau ihr Hausboot her, daneben liegt ein Floß, auf dem eine Stewardess ihre freien Wochen verbringt. Jenseits von Business Class und Check-in-Schalter. In der Werft flussabwärts baut ein alter Seebär an seinem Segelschiff. All diese verschiedenen Lebensgeschichten und -konzepte werden durch eines Verbunden: den Fluss. (SWR 2017 / Red.: Nadja Odeh)

Montag, 20. Februar 2017, 19.20 Uhr Leben auf dem Wasser Großstadtflucht und Inselträume Von Leila Knüppel Wiederholung von 10.05 Uhr

Dienstag, 21. Februar 2017, 10.05 Uhr Kein Vor und kein Zurück Eine junge Syrerin erzählt vom Lagerleben in Griechenland Von Marianthi Milona Qamar Alisa ist siebzehn Jahre alt und stammt aus Aleppo in Syrien. Seit acht Monaten steckt sie im Flüchtlingslager von Veria, einer griechischen Kleinstadt, fest. Doch gemeinsam mit ihren Eltern und ihrem Bruder hofft sie nach wie vor auf Asyl in Deutschland. Qamar spricht Deutsch und Englisch. Beide Sprachen hatte sich die Gymnasialschülerin schon lange vor der Flucht beigebracht, weil sie immer schon

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Literatur und Physik studieren wollte. Autorin Marianthi Milona hat Qamar Alisa während einer journalistischen Recherche kennengelernt und ihre Geschichten vom Lagerleben in Griechenland aufgezeichnet. (SWR 2017 / Red.: Nadja Odeh)

Dienstag, 21. Februar 2016, 19.20 Uhr Bez Beinebau Hörspiel von Hermann Bohlen und Beat Sterchi Regie: Geri Dillier und Claude Pierre Salmony Der deutsche Sinologe und Hörspielmacher Hermann Bohlen und der Schweizer Dichter und Performer mit herkunftsmäßigem Wissen im Metzgereiwesen Beat Sterchi wurden zu einem Treffen vor das Mikrofon geladen. Bohlen sprach in einem erfundenen Idiom, Sterchi konterte mit seiner eigenwilligen Diktion. Im gemeinsamen Spiel beziehen sie sich auf die Sprache, probieren Sprache aus, bringen einander etwas Chinesisch, respektive Berndeutsch bei und zeigen in humorvoller Praxis manches, was die Linguistik theoretisch definiert. (SRF 2015 / Red.: Katrin Zipse)

Mittwoch, 22. Februar 2017, 10.05 Uhr Relevant Was Menschen bewegt Ein offener Sendeplatz für Aktuelles und Relevantes (Red.: Ellinor Krogmann)

Mittwoch, 22. Februar 2017, 19.20 Uhr Rakete (Aufzeichnung) Junge Leute im Gespräch Moderation: Frauke Oppenberg Redaktion: Rudolf Linßen

Donnerstag, 23. Februar 2017, 10.05 Uhr Prinz Bauer Jungfrau Das närrische Dreigestirn im Dienst der Fröhlichkeit. Von Uta Vorbrodt Der Prinz. Weiße Strumpfhose auf rasiertem Bein, rote Schuhe. Reden muss er

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können. Bei den rund 400 Auftritten im Kölner Karneval immer zu seiner Rechten: Die Jungfrau. Ein Mann im Kleid mit blonder Zopfperücke. Lieblich muss sie sein und tanzen können! Der Bauer im Kettenhemd steht zu seiner Linken. Stattlich muss er sein. Um den traditionellen Hut mit über 100 Pfauenfedern tragen zu können, braucht es starke Nackenmuskeln. Während der Session lebt das Kölner Dreigestirn knapp sieben Wochen lang als Männer-WG in einem Hotel, das zur Hofburg wird – samt karnevalistischem Hofstaat. Wer trainiert die Narrenherrscher? Warum ist das Protokoll so wichtig? Uta Vorbrodt hat viel Zeit mit dem aktuellen Dreigestirn verbracht und weiß jetzt ziemlich gut Bescheid. (Autorin für SWR 2017 / Red.: Petra Mallwitz)

Donnerstag, 23. Februar 2017, 19.20 Uhr Hörer live Moderation: Ellinor Krogmann Redaktion: Petra Mallwitz

Freitag, 24. Februar 2017, 10.05 Uhr Der Mann, der plötzlich verschwunden war Anton, unser Nachbar Von Regina Burbach Eine Straße in einer Großstadt. Alle kannten Anton, den Eigenbrödler um die 70, der seine freundliche Seite mit Grimmigkeit verbarg. Wenn an den Gartenzäunen gestritten wurde, hörte man ihn am lautesten. Und noch lauter, wenn er im Park gegenüber aus voller Kehle seinen Hund kommandierte. Anton nervte, bot Stoff für Tratsch, aber erfreute alle, die vom Balkon in seinen Garten voller Windspiele gucken konnten. – Doch plötzlich fehlte Anton im Klangbild der Straße. Wird verreist sein. Nein, nicht verreist, tot. Gestorben war er, allein, in seinem Haus, und lange unbemerkt. (Der Autor für SWR 2015 / Red.: Nadja Odeh)

Freitag, 24. Februar 2017, 19.20 Uhr Zurück zu den Wurzeln Musiker im Exil und ihre Sehnsucht nach ihrer Heimat Von Marlene Küster Wie gehen Musiker, die fern von ihrer Heimat leben, mit ihrem Heimweh um? Die Cellistin Leyla McCalla aus New York begibt sich als Tochter von haitianischen Eltern

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auf die Spuren ihrer Vorfahren. In der künstlerischen Laufbahn der libanesischen Sängerin Yasmine Hamdan sind klassische arabische Lieder ein fester Bezugspunkt. „Mit den Füßen in Belgien, aber mit dem Herzen in Madagaskar“, so beschreibt die madagassische Sängerin Lala Njava diese Sehnsucht, die sie musikalisch nie loslässt. Serge Ananou aus Benin knüpft an heimische Klänge an, die auch für die Marktfrau von Cotonou zugänglich sind. In der Musik von Yvonne Mwale schwingen Rhythmen ihrer Ethnie der Nsenga aus dem Südosten Sambias mit. Fünf MusikerInnen besinnen sich auf ihre Wurzeln. (SWR 2017 / Red.: Bettina Stender)

Montag, 27. Februar 2017, 10.05 Uhr Brücken aus Wörtern und Tönen Leben im geteilten Mostar Von Renate Eichmeier „Vuneny“, Wollmenschen – so nannten die jungen Kreativen im zerstörten Nachkriegs-Mostar diejenigen, die an den Folgen des bosnischen Bürgerkrieges zu zerbrechen drohten. Der Musiker Nedim Cisic und der Dichter Marko Tomas gehörten zu dieser jungen Szene, die kulturell Brücken schlug zwischen den verfeindeten Lagern. Nedim gründete eine Elektropop-Band und gab ihr den Namen „Vuneny“. Und sein Freund Marko schrieb und schreibt gegen das nationalistische Erbe des Krieges an, das Mostar bis heute zu einer geteilten Stadt macht. (SWR 2017 / Red.: Ellinor Krogmann)

Montag, 27. Februar 2017, 19.20 Uhr Brücken aus Wörtern und Tönen Leben im geteilten Mostar Von Renate Eichmeier Wiederholung von 10.05 Uhr

Dienstag, 28. Februar 2017, 10.05 Uhr Das Danaergeschenk Wie ein Neonazi einen kleinen Ort in Verlegenheit bringt Von Ernst-Ludwig von Aster Er versteigert ein Essen zugunsten eines Kinderhospizes, dann verdoppelt er die Einnahmen und kündigt an, das Geld persönlich vorbeizubringen. „Wir waren geschockt“, sagt der Hospiz-Sprecher. Denn hinter der Spendenaktion steckt der Thüringer Neonazi Tommy Frenck. Der betreibt den „Goldenen Löwen“, den einzigen

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Gasthof im 300-Seelen-Ort Kloster Vessra. Zielstrebig hat er die alte Kneipe zu einem Trink- und Treffpunkt der ultrarechten Szene ausgebaut: Hier gibt es Konzerte und Spieleabende. Was also tun mit der angekündigten Spendenaktion? Und längst ist klar, diese Frage bleibt nicht die einzige Herausforderung von Rechts für die Lokalpolitik. (Autor für SWR 2017 / Red.: Nadja Odeh)

Dienstag, 28. Februar 2016, 19.20 Uhr Tabor Süden und die verschwundenen Frauen Hörspiel von Friedrich Ani Regie: Ulrich Lampen Tabor Süden, der eigenbrötlerische und wortkarge Menschensucher, für den Friedrich Ani bisher zwanzig Romane und neun Originalhörspiele geschrieben hat, ermittelt diesmal auf eigene Faust. Vom Fenster seiner Stammkneipe aus fällt ihm eines Nachts eine ältere Frau auf. Sie steht auf der anderen Straßenseite und verteilt Zettel an Passanten. Süden geht zu ihr und erfährt, dass sie mit Hilfe eines verwaschenen, kopierten Fotos nach ihrer verschwundenen, 46-jährigen Tochter Elena sucht. Die Frau macht einen seltsamen, verwirrten Eindruck. Außer Elenas letzter Adresse erfährt er kaum etwas von ihr. Kurz darauf verabschiedet sie sich und Süden verliert ihre Spur. Doch das Schicksal der alten Frau lässt ihn nicht los. Seine Suche nach ihr führt Tabor Süden schließlich zu einem ebenso tragischen wie anrührenden Geheimnis. (SWR 2017 / Red.: Katrin Zipse)

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