Sustainability Report FIS Freestyle Ski & Snowboard WM 2015 Kreischberg / Lachtal

Nachhaltigkeitsbericht / Sustainability Report FIS Freestyle Ski & Snowboard WM 2015 Kreischberg / Lachtal 15.-25. Jänner 2015

Impressum

Medieninhaber: Österreichischer Ski-Verband (ÖSV) Austria Ski WM- und Großveranstaltungs GmbH in Zusammenarbeit mit dem Land Steiermark (Nachhaltigkeitskoordinator Wilhelm Himmel)

Projektbegleitung und Redaktion: brainbows informationsmanagement gmbh

Fotocredits: GEPA, Land Steiermark, brainbows, ARA, STLB

Stand der Bearbeitung/Redaktionsschluss: 31. März 2015

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Inhalt Sustainability Report

Vorwort(e)

S. 4

Warum ein Nachhaltigkeitsbericht zu Kreischberg 2015?

S. 6

Infrastruktur für WM und Region

S. 15

Grüne Energie und Holz für die WM

S. 20

Regionale Produkte und nachhaltige Lebensmittel

S. 26

Abfallvermeidung und Abfallverwertung

S. 29

Mobilität

S. 36

Gesellschaft und Soziales

S. 39

Resümee und Ausblick

S. 43

GRI Index

S. 45

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WM-Nachhaltigkeit über Jahrzehnte hinaus gegeben! International sportliche Großprojekte – ich spreche in diesem Zusammenhang von Olympischen Spielen, Weltmeisterschaften, Weltcup-Veranstaltungen etc. – erfordern

einen enormen

finanziellen Aufwand. Sie sind aber auch damit verbunden, dass durch die diversen Veranstaltungen Refundierungen entstehen. Weltweite

Werbewirksamkeit,

erhöhtes

Aufkommen

der

Besucher-Frequenz, sowie Wirtschafts-Wachstum stehen dabei in der ersten Reihe. Solche Großprojekte sind mit entsprechender Bautätigkeit und infrastrukturellen Maßnahmen verbunden, die natürlich einen entsprechenden finanziellen Einsatz erfordern. Daher ist es von größter Wichtigkeit, dass die gesetzten Maßnahmen eine große Nachhaltigkeit erreichen und die verwendeten Gelder zielgerichtet und zukunftsorientiert eingesetzt werden. Der Österreichische Skiverband ist im Zusammenhang mit all diesen Notwendigkeiten stets bemüht, seine Veranstaltungen so umweltfreundlich wie möglich auszurichten. Dabei hat sich in jüngster Zeit die Kooperation mit den ÖBB für einen umweltfreundlichen Verkehr als äußerst zielführend herausgestellt – auch bei der Freestyle Ski und Snowboard WM Kreischberg/Lachtal im Jahr 2015. Für dieses Großevent im Murtal war besonders das Land Steiermark engagiert, die Veranstaltung

nachhaltig

zu

gestalten.

Ebenso

ausschlaggebend

für

eine

umweltfreundliche Veranstaltung waren heimische Partner wie die Holzwelt Murau, Energie Steiermark, ÖBB und ARA. Die WM Kreischberg/Lachtal konnte vor allem auf bestehende Infrastruktur und eine umweltfreundliche Energieversorgung zurückgreifen. Durch die Holzwelt Murau konnten Trophäen aus heimischem Holz gefertigt werden. Besonderer Wert wurde auf die Verwendung von regionalen Produkten, Müllvermeidung und Müllentsorgung gelegt. Im Nachhinein betrachtet kann man feststellen, dass die Freestyle Ski und Snowboard WM 2015 im Raume Murau sportlich und nachhaltig gesehen ein voller Erfolg war! Prof. Peter Schröcksnadel ÖSV-Präsident

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Ökologisch Handeln und ökonomisch Profitieren Immer mehr sportliche Großveranstaltungen werden zu Events für Aktive und ZuschauerInnen weit über das eigentliche Sportgeschehen hinaus. Speziell Weltmeisterschaften, die abertausende Menschen anziehen, stellen einen wichtigen Wirtschafts- und Imagefaktor für den Austragungsort und die ganze Region dar. Gleichzeitig verbrauchen solche Veranstaltungen aber große Mengen an Ressourcen, verursachen Emissionen und beeinträchtigen damit unsere Umwelt. Als Verantwortlicher für das „Lebensressort“ innerhalb der Steiermärkischen Landesregierung und „Nachhaltigkeits-Landesrat“ bin ich der festen Überzeugung, dass ein ehrliches Engagement für Umwelt und Nachhaltigkeit zu echten Win-WinSituationen führt: Einsparungen beim Energieverbrauch oder die Reduktion von Abfall senken Kosten und schonen gleichzeitig die Umwelt. Die Verwendung regionaler Produkte reduziert Transportkosten sowie Verkehrsemissionen und steigert gleichzeitig die regionale Wertschöpfung. Vorliegender Nachhaltigkeitsbericht beweist, dass Großveranstaltungen dieser Dimension nicht nur zu einem sportlich attraktiven und kulturell eingebundenen, sondern auch zu einem umweltverträglichen Event werden können. Warum? Weil sich das Land Steiermark schon sehr früh gemeinsam mit der Region Murau darum bemüht hat, diese wichtige gesellschaftspolitische Themenstellung der so genannten „Enkeltauglichkeit“ für die Zeit vor, während und besonders nach der überaus gelungenen und sportlich spannenden Doppelweltmeisterschaft - Freestyle Ski und Snowboard WM Kreischberg/Lachtal - offensiv anzugehen und auch ‚nachhaltig‘ zu kommunizieren. Dabei halfen freilich auch sehr die gewonnenen Erfahrungen der Alpinen Ski WM Schladming 2013. So haben wir im Vergleich zu allen vorangegangenen Ski-Weltmeisterschaften bei den Themen Energie, Infrastruktur, Abfallwirtschaft, Mobilität, regionale Produkte und Klimaschutz nicht nur nachweisbar Nachhaltiges und Zukunftsfähiges mit Bestnoten erreicht, sondern auch bewiesen, dass gerade ein „Skifest mit Herz“ auch dann ökonomisch profitiert, wenn es ökologisch handelt. Hans Seitinger Nachhaltigkeits-Landesrat

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Warum ein Nachhaltigkeitsbericht zur Freestyle Ski und Snowboard WM 2015?

Die WM 2015 war eine doppelte Premiere: Nicht nur, dass erstmalig eine DoppelWM mit den Sportarten Snowboard und Freestyle Ski ausgetragen wurde. Die Bewerbe fanden auch an zwei Orten statt. Während alle Freestyle Ski und die meisten Snowboard Bewerbe am WM-Hauptort Kreischberg stattfanden, wurden die Snowboard Parallel-Bewerbe im Lachtal ausgetragen. Bereits 2003 wurde am Kreischberg eine Snowboard WM durchgeführt. Viele der damals gesammelten Erfahrungen und getätigten Investitionen kamen der WM 2015 zugute. Die Vorbereitungen für die WM liefen seit der Vergabe auf Hochtouren und auch nach der WM wird vieles für die Region bleiben und noch lange an die WM erinnern. Der

vorliegende

„Sustainability

Report“

soll

insbesondere

jene

Aktivitäten

dokumentieren, die die WM als möglichst umweltverträgliche und zukunftsweisende Veranstaltung

ausweisen.

Damit

legen

der

ÖSV

und

seine

Durchführungsgesellschaft als Veranstalter nach der FIS Ski WM 2013 in Schladming erneut einen Bericht über die Nachhaltigkeits-Leistung eines von ihnen veranstalteten Großevents vor.

Inhaltlich

orientiert

sich

der

Bericht

dabei

an

jenen

Umwelt-

und

Nachhaltigkeitsgrundsätzen, die im Vorfeld der WM erstellt wurden. Neben den darin formulierten ökologischen und regionalwirtschaftlichen Aspekten werden im Bericht auch einige soziale und gesellschaftliche Aspekte der Freestyle Ski und Snowboard WM dargestellt.

Zudem orientiert sich der Bericht an den Richtlinien der Global Reporting Initiative (GRI) – dem globalen Standard für Nachhaltigkeitsberichte, um eine Vergleichbarkeit mit anderen Events zu schaffen.

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Kreischberg / Lachtal: Die Doppel- WM 2015 im Überblick: Mehr als 50.000 Fans besuchten vom 15. – 25. Jänner 2015 die Rennen und SideEvents der FIS Freestyle Ski und Snowboard WM 2015 Kreischberg / Lachtal. Dies war eine deutliche Steigerung im Vergleich zu früheren Weltmeisterschaften der beiden Trendsportarten. Zudem übertrugen TV-Stationen und Youtube die Bewerbe in die ganze Welt.

Das vom Österreichischen Skiverband (ÖSV) eingerichtete Organisationsteam bereitete die WM gemeinsam mit den Verantwortlichen am Kreischberg und im Lachtal vor. Insgesamt waren während der WM rund 700 Personen (inkl. Volunteers) am Gelingen des Events beteiligt.

Die Organisationsstruktur der Ski WM (Organigramm und Team)

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Wirtschaftliche Bedeutung der WM 2015 Für die Region Murau hat die WM eine große ökonomische Bedeutung. Durch die WM konnte der Bekanntheitsgrad der Tourismusregion Kreischberg / Lachtal gesteigert werden. Und die aus Anlass der WM im Vorfeld getätigten Investitionen in die Infrastruktur werden der Region langfristig zugutekommen.

Die durch die WM lukrierten Wertschöpfungseffekte für die Region Murau bzw. die WM-Orte Kreischberg und Lachtal werden sich seriös erst in einigen Jahren darstellen lassen. Aber die hohe mediale Präsenz der WM-Orte und die modernisierte Infrastruktur lassen berechtigterweise auf steigende Besucherzahlen und Umsätze für die Tourismusregion Kreischberg-Lachtal hoffen. Und die beiden WM-Orte haben sich mit diesem gelungenen Event für die Organisation weiterer Sport-Großveranstaltungen wärmstens empfohlen.

Seit der Snowboard-WM 2003 sind die Nächtigungen in St. Georgen ob Murau um 60 % von 110.000 auf 176.000 im Jahr 2013 gestiegen.

Einige Fakten zur WM 2015: 

Rund 800 Athletinnen und Athleten haben an der Doppel-WM teilgenommen, gesamt gesehen umfasste der WM-Tross knapp 2.500 Personen (Sportler, Funktionäre, Medien, Sponsoren u. ä.).



Durch die WM wurden in der Region knapp 20.000 zusätzliche Nächtigungen getätigt.



Insgesamt wurden rund 3.500 Personen bei dieser WM akkreditiert, davon alleine 350 Medienleute aus 19 Nationen.



Die WM am Kreischberg/Lachtal wurde in 25 Ländern via TV übertragen, durch Eurosport in ganz Europa und mittels der YouTube-Channels der FIS weltweit.



800

Helferinnen

und

Helfer

(Volunteers,

Vereinsmitglieder

und

Mitarbeiter/innen) waren während der WM am Kreischberg und im Lachtal im

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Einsatz und halfen mit, diesen Event für Aktive, Funktionäre und Medien zu einem unvergesslichen Ereignis werden zu lassen. 

Mehr als 50.000 Fans besuchten die sportlichen Events (Qualifikationen und Finalbewerbe) und Side-Events (Partys, Veranstaltungen).

Sportliche Bilanz - Medaillenspiegel Sportlich verlief die WM sehr erfolgreich. Kein einziges Rennen musste verschoben werden. 20 Nationen konnten sich im Medaillenspiegel verewigen. Dies zeigt eindrucksvoll, wie international sich die Sportarten Freestyle-Ski und Snowboard etabliert haben. Österreich konnte sich über insgesamt 6 Medaillen – je zwei Gold, Silber und Bronze – freuen.

Sportlich verlief die WM 2015 am Kreischberg – auch für Österreich – sehr erfolgreich

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Nachhaltigkeits-Grundsätze Aufgrund der Erfahrungen bei den FIS Alpinen Ski Weltmeisterschaften Schladming 2013 war es für den ÖSV als Veranstalter selbstverständlich, die dort gemachten Erfahrungen zu nutzen und auch die Doppel-WM in Kreischberg/Lachtal, eine Weltpremiere, im Sinne eines nachhaltigen Events zu gestalten. Frühzeitig wurden in der

Organisation

klare

Verantwortlichkeiten

für

die

Umwelt-

und

Nachhaltigkeitsaspekte zugeordnet. Unterstützt wurde der ÖSV dabei von der Nachhaltigkeitskoordination des Landes Steiermark und regionalen Akteuren (Holzwelt Murau, Landentwicklung Steiermark etc.).

Mit der externen Begleitung der Nachhaltigkeitsaktivitäten wurde die Firma brainbows informationsmanagement gmbh beauftragt. Das Nachhaltigkeitskonzept wurde zwischen Frühjahr und Herbst 2014 erarbeitet und in der Folge umgesetzt.

Im Rahmen einer Pressekonferenz am 28. November 2014 wurden die Nachhaltigkeitsgrundsätze gemeinsam mit Landesrat Johann Seitinger öffentlich präsentiert. Sie umfassen die folgenden 5 Punkte:



Nutzung bestehender Infrastruktur Für die WM am Kreischberg kann zum Großteil auf bestehende Infrastruktur gesetzt werden, u.a. von Investitionen im Rahmen der Snowboard WM 2003



Umweltfreundliche Energieversorgung Die Energieversorgung erfolgt über das regionale Bio-Nahwärmenetz bzw. über die öffentliche Stromversorgung. Auf die Verwendung von Dieselaggregaten kann weitgehend verzichtet werden.



Holzwelt Murau Als Teil der Holzwelt Murau spielt der Rohstoff Holz auch bei der WM eine große Rolle – nicht nur für die Energieversorgung: Starthaus und Pokale sind gemeinsame Projekte mit der Holzwelt Murau.

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Regionale und biologische Lebensmittel Die Besucherinnen und Besucher werden mit regionalen und biologischen Lebensmitteln versorgt. Als Bierlieferant fungiert die regionale Vorzeigebrauerei „Murauer Bier“. Als Besonderheit wurde im Rahmen eines Projekts mit der Landentwicklung Steiermark der „Kreisch-Burger“ und das regionale „Murauer Kistl“ entwickelt.



Abfallvermeidung und –verwertung Getränke werden bei der WM in Mehrwegbechern ausgeschenkt. Als Nachhaltigkeitspartner im Abfallbereich fungiert die ARA mit ihrer Initiative „Reinwerfen statt Wegwerfen“ und sorgt für Bewusstseinsbildung und getrennte Sammlung.



Umweltfreundliche Anreisemöglichkeiten Für Anreise gibt es gute öffentliche Verbindungen mit der ÖBB bzw. der regionalen Murtalbahn. Die Murtalbahn hält wenige Gehminuten vom Zielstadion.

Kreischberg-Verantwortlicher Karl Fussi und LR Johann Seitinger bei der Präsentation der Nachhaltigkeitsmaßnahmen zur WM 2015 am 28. November 2014

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Kommunikation der Nachhaltigkeit Es wurde versucht, die Umwelt- und Nachhaltigkeitsaktivitäten der Doppel-WM vor und während der WM als wichtiges Thema in die Kommunikation einzubetten: 

Thematisierung bei Pressekonferenzen (insbesondere bei Bewerbungs-PK im November 2014 in Graz-Seiersberg)



Eigener

Bereich

„Nachhaltigkeit

der

WM“

auf

WM-Homepage

www.kreischberg2015.at 

„Nachhaltigkeitsrubrik“ in der WM-Krone bzw. Sonderbericht zur nachhaltigen Doppel-WM in der „Grünen Krone“ im November 2014



Berichterstattung in zahlreichen Medien zu den Nachhaltigkeitsaktivitäten der WM 2015 (z.B. Kleine Zeitung, ORF, Murtaler)

www.kreischberg2015.at

Eigener Nachhaltigkeitsbereich auf www.kreischberg2015.at

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Sponsoren und Partner

Zahlreiche Sponsoren und Partner der WM 2015 unterstützten die Organisatoren bei der nachhaltigen Ausrichtung des Events und beteiligten sich aktiv an der Umsetzung:



Land Steiermark Neben der Unterstützung bei Organisation und Infrastruktur war die Nachhaltigkeitskoordination des Landes Steiermark die treibende Kraft, um nach dem Vorbild der Ski WM 2013 in Schladming ein begleitendes Nachhaltigkeitsprojekt einzurichten und zu dokumentieren.



Energie Steiermark Die Energie Steiermark unterstützte die WM bei der Versorgung mit grünem Strom und stellte das erste E-Snowmobile zur Verfügung.



Murauer Bier Der Bierlieferant der WM sorgte für umweltfreundlichen Biergenuss und stellte der WM 10.000 Mehrwegbecher zur Verfügung. Die Murauer Brauerei wurde mehrfach für ihr ökologisches Engagement ausgezeichnet, produziert klimafreundlich und wurde dafür zuletzt für den österreichischen Klimaschutzpreis nominiert.

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ÖBB Gemeinsam mit den ÖBB als offizieller Mobilitätspartner bei der WM 2015 wurde im Vorfeld die Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln beworben. Bei der WM stellte die ÖBB Shuttlebusse für die sichere An- und Abreise vom SnowCircus – den WM Parties in Murau zur Verfügung.



Holzwelt Murau Die Holzwelt Murau sorgte für eine starke Präsenz des nachhaltigen Baustoffes und Energielieferanten Holz bei der WM (Start- und Zielgates, Pokale etc.)



C+C Pfeiffer Als regionaler Partner und Hauptlieferant sorgte C+C Pfeiffer für die tägliche Belieferung mit frischen österreichischen und regionalen Lebensmitteln sowie Getränken. Zudem wurde mit 1.000 Lunchpaketen die Aktion SPORT KIDS unterstützt.



ARA – Reinwerfen statt Wegwerfen Als Nachhaltigkeitspartner der WM sorgte die ARA für die perfekte Organisation der umweltfreundlichen Abfalltrennung und –verwertung. Mit der Anti-Littering-Initiative „Reinwerfen statt Wegwerfen“ wurde vor Ort ein wichtiger Beitrag zur Bewusstseinsbildung geleistet.



Frutura Versorgte die WM mit 10.000 steirischen Äpfeln für eine gesunde Jause



Kronen Zeitung Die Kronen Zeitung berichtete im Rahmen der WM-Artikel wiederholt zu den Umwelt- und Nachhaltigkeitsmaßnahmen (u.a. WM-Krone, Grüne Krone)

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Infrastruktur für WM und Region Nutzung bestehender Infrastruktur Für die WM am Kreischberg kann zum Großteil auf bestehende Infrastruktur gesetzt werden, u.a. von Investitionen im Rahmen der Snowboard WM 2003 [Nachhaltigkeits-Leitziel WM 2015]

Modernisierung der Infrastruktur durch WM 2015

Nicht zuletzt seit der FIS Snowboard WM 2003 und aus der Zusammenarbeit mit dem ÖSV verfügen der Kreischberg und die Region Murau über ausreichende Erfahrung in der Durchführung von Großevents. So konnte

in den beiden

Skigebieten Kreischberg und Lachtal über weite Strecken auf die bestehende sportliche Infrastruktur zurückgegriffen und auf den Bau von neuen Pisten verzichtet werden. Für die WM wurden aber auch wichtige Modernisierungen der Infrastrukur realisiert, die für den Wintertourismus der Region Murau-Kreischberg-Lachtal langfristige Bedeutung haben: 

Für die Sportinfrastruktur (Slopestyle, Halfpipe) und die Erneuerung der Beschneiungsanlage wurden 3,5 Millionen Euro investiert, die vom Land Steiermark und vom Sportministerium finanziert wurden.



Slopestyle und Halfpipe wurden anlässlich der WM am Kreischberg ausgebaut

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Zudem wurden auch in eine neue Gondelbahn sowie in die Modernisierung der Verkehrsinfrastruktur und von Beherbergungsbetrieben investiert.

Modernisierte Gondelbahn der Kreischbergbahnen



Im Vorfeld der WM wurden der Kreischberg und das Lachtal mit hochmodernem Breitbandinternet erschlossen.



Im WM-Zielbereich wurde anlässlich der WM ein neues Holz-Gebäude errichtet, das während der WM als Materiallager genutzt wurde und in der Folge von den beiden Vereinen „Kreisch Indios“ und „USV Kreischberg“ verwendet wird.

Vereinsgebäude aus Holz – bei der WM als Materiallager genutzt

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Die Modernisierungen im Skigebiet und die modernisierte Halfpipe werden auch in den kommenden Winter-Saisonen für die touristische und sportliche Nutzung von großer Bedeutung sein.

Nutzung bestehender Gebäude Auch die bestehenden Gebäude vor Ort konnten weitgehend für die optimale Durchführung der WM genutzt werden. So waren das Rennbüro und das Pressecenter

in

„Einkehrschwung“

der

Kreischberghalle

diente

als

untergebracht,

Österreichhaus,

der

Gastro-Betrieb

Akkreditierungen

und

Quartierszuweisungen wurden im Feuerwehrgebäude vergeben und in der WM-Halle in Murau fanden Partys und Events (SnowCircus) statt.

Holzbau im großen Stil - die Kreischberghalle Direkt neben der Seilbahnstation sticht die besondere Holzkonstruktion der Kreischberghalle ins Auge - bei der WM 2015 als Medienzentrum genutzt. Die Veranstaltungshalle wurde von der Architekten Pernthaler ZT GmbH anlässlich der Snowboard-WM 2003 errichtet. Für den Bau der 31 mal 25 Meter großen Kreischberghalle, in der bis zu 300 Personen Platz finden, wurde fast ausschließlich Massivholz

verwendet.

Die

Tragkonstruktion

der Veranstaltungshalle

ist in

Holzständerbauweise aus Fichte, die Dach- wie auch die Wandkonstruktion aus schichtverleimten

Vollholztafeln

ausgeführt.

Die

Fassade

wiederum

besteht

großflächig aus einer naturbelassenen Lärchenholz-Horizontalschalung.

Die Kreischberghalle – zeitlose Holzkonstruktion von der WM 2003

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Ebenfalls im Zuge der Snowboard-Weltmeisterschaft 2003 wurde der Ferienpark am Kreischberg vom Grazer Architekten Herbert Missoni errichtet. Appartementhäuser, Garconnieren und Maisonetten aus Lärchenholz dienen Sommer wie Winter als Unterkunft.

Temporäre Aufbauten wiederverwendbar Natürlich sind bei einer internationalen Veranstaltung dieser Größenordnung temporäre Aufbauten unumgänglich, wie etwa Tribünen im Zielbereich, Gastro-Zelte, Sanitäranlagen oder Sprecherkabinen. Dabei standen die Wiederverwertbarkeit und der Einsatz von natürlichen Materialen (z.B. Holz) im Vordergrund. 

Die Tribünen und der daran angeschlossene VIP-Bereich wurden auf bzw. mittels bewährter Stahlgerüste und Stahlkonstruktionen errichtet, die für temporäre Einsätze konzipiert sind und nach der WM wieder abgebaut und weiterverwendet werden.

Temporäre Tribünenelemente aus wiederverwendbarer Stahlkonstruktion



Zudem kamen für TV-Bereiche und Verkaufsstände Container-Lösungen zum Einsatz, die ebenfalls nach der Veranstaltung weiterverwendet werden



Für die Start- und Zielgates kam eine Konstruktion aus Lärchenholz zum Einsatz. Diese sind bei Events am Kreischberg bereits seit vier Jahren in Verwendung und werden auch für kommende Veranstaltungen noch gute Dienste erweisen.

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Start- und Zielgates aus Lärchenholz

Breitbandinitiative für WM und Region Damit die Freestyle Ski und Snowboard WM 2015 auch dementsprechend in Szene gesetzt werden konnte, war eine optimale Internetanbindung unabdingbar. Bereits im Vorfeld wurde daher die Versorgung mit Hochleistungsinternet sichergestellt. Die Investitionen

wurden

im

Rahmen

der

steirischen

Breitbandinitiative

vom

Wirtschaftsressort des Landes mit insgesamt rund 90.000 Euro gefördert. Die Veranstaltungsgebäude in St. Georgen am Kreischberg und im Lachtal wurden zur

reibungslosen

Abwicklung

der

Berichterstattungen

direkt

an

das

A1-

Glasfasernetz angebunden. In den Zielbereichen stand den Zusehern 4G/LTE und während der WM eine zusätzliche 3G-Versorgung zur Verfügung. Die Investitionen in die Breitbandinfrastruktur wirken aber weit über die WM hinaus und stellen sicher, dass die Unternehmen und Haushalte in der Region einen leistungsfähigen Zugang zum Datenhighway erhalten. Highlights Infrastruktur Kreischberg 2015 

Basis der WM 2015 war vorhandene Infrastruktur, u.a. von der WM 2003



Neu errichtete Infrastruktur und Gebäude kommen der Region langfristig zugute.



Modernisierung Halfpipe und 10er Gondelbahn sind wichtige Investitionen für Wintersportregion.



Temporäre Bauten wurden wieder abgebaut und werden weiterverwendet.



Breitbandinitiative ist für wirtschaftliche und touristische Entwicklung der Region wichtig.

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Grüne Energie und Holz für die WM Umweltfreundliche Energieversorgung Die Energieversorgung erfolgt über das regionale Bio-Nahwärmenetz bzw. über die öffentliche Stromversorgung. Auf die Verwendung von Dieselaggregaten kann weitgehend verzichtet werden.

Holzwelt Murau Als Teil der Holzwelt Murau spielt der Rohstoff Holz auch bei der WM eine große Rolle – nicht nur für die Energieversorgung: Starthaus und Pokale sind gemeinsame Projekte mit der Holzwelt Murau [Nachhaltigkeits-Leitziel WM 2015]

Umweltfreundliche Energie und Energieeffizienz sind einer der ökologischen Schlüsselthemen. Gerade bei Großevents bedarf es einer umfassenden Planung, um den Energieverbrauch in Grenzen zu halten und umweltverträglich zu gestalten. Zwei Aspekte standen dabei im Hauptfokus: 

Umweltfreundliche Stromversorgung ohne Diesel-Aggregate



Hoher Anteil erneuerbarer Energie bei Strom und Wärme

Stromversorgung ohne Aggregate Bei der WM 2015 wurde von Anfang an versucht, die Stromversorgung möglichst effizient und ökologisch zu gestalten. So ist es gelungen, die Stromversorgung zur Gänze aus dem öffentlichen Netz sicherzustellen. Dies ist keine Selbstverständlichkeit, wurden doch zu Spitzenzeiten für den Eventbetrieb, Flutlicht, Tontechnik etc. bis zu 1,4 MW Leistung benötigt.

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Stromversorgung durch öffentliches Netz, Ausfallsicherung ohne Aggregate

Sogar die Backup-Lösung für kurzfristige Stromausfälle kam ohne Dieselaggregat aus. Die unterbrechungsfreie Stromversorgung – wichtig für die TV-LiveÜbertragungen - wurde mit 2 USV-Einheiten sichergestellt. Diese funktionieren wie eine große Batterie und hätten bei einem Stromausfall die Versorgung bis zu 5 Minuten übernehmen können. Nur bei längeren Stromausfällen wäre als letzte Reserve ein Aggregat bereitgestanden. Da es zu keinen Ausfällen kam, waren die Backup-Lösungen nicht notwendig. Während der gesamten WM wurden auf diese Weise keine Diesel-Aggregate in Betrieb genommen. Der zusätzliche Stromverbrauch, der durch die WM verursacht wurde, konnte anhand der benötigten Leistung und der Arbeitsstunden errechnet werden. Er belief sich in Summe auf 213.650 Kilowattstunden.

Strom und Wärme aus erneuerbaren Energieträgern Sowohl die Wärme- als auch die Stromversorgung der WM erfolgte überwiegend mit erneuerbaren Energieträgern: 

Der Strom wurde von der Energie Steiermark geliefert und bestand zum Großeil aus erneuerbaren Energieträgern



Die Wärmeversorgung der WM-Gebäude erfolgte über das regionale Biomasse-Nahwärmenetz.

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Energieeffizient auf der Piste - vom Bison bis zum Leitwolf Speziell für die Weltmeisterschaft sind am Kreischberg neun energieeffiziente Pistenfahrzeuge der neuesten Generation der Fa. Prinoth zum Einsatz gekommen. Der „Bison“ ist dank seiner Wendigkeit ideal für die Gestaltung der Funparks. Die übrigen Pisten übernahm das Modell „Leitwolf“. Mit diesen modernen Pistengeräten werden die Stickoxid- und die Feinstaubemissionen um 50 % bzw. 90 % gegenüber vergleichbaren Fahrzeugen reduziert.

Mit dabei bei der Doppel-WM war auch das erste Snowmobil der Alpen mit E-Motor, welches in Zukunft die Pistenarbeit revolutionieren könnte. Es ist leise und gleitet mit null Emissionen über die Pisten. Für die WM wurde das Snowmobil von der Energie Steiermark zur Verfügung gestellt.

Energie Steiermark versorgte die WM mit grünem Strom – und dem ersten E-Snowmobil der Alpen

Holzwelt Murau Das Thema Holz spielte bei der WM am Kreischberg eine dominante Rolle - nicht nur als Baumaterial (s. Infrastruktur: Kreischberghalle, Holzgebäude) oder als Energielieferant (Biomasse-Nahwärme).

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Trophäen und Gates aus Lärchenholz Das Leaderprojekt „Lärche offensiv“ machte es möglich, dass die Start- und Zielgates aus Lärchenholz - entstanden im Rahmen einer innovativen Produktentwicklung - für ein bei Sportevents ungewohntes Bild sorgten. Ebenso wurde auch die InterviewRückwand aus Lärche gefertigt.

Holz war bei WM sehr präsent: im Bild Start- und Zielgates aus Lärchenholz

Besonders im Fokus standen die Trophäen für die Siegerinnen und Sieger. Auch hier ist Lärchenholz das Ausgangsmaterial. Gestaltet wurden die eindrucksvollen Pokale vom Holzkünstler Hans Leitner aus St. Peter am Kammersberg, der seit vielen Jahren mit dem Werkstoff Holz arbeitet. Mit der Gestaltung der WM Trophäen war er über ein Jahr beschäftigt.

Die WM-Trophäen aus Lärchenholz des Künstlers Hans Leitner –

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Während der WM am Kreischberg wurde das Thema Holz einer interessierten Öffentlichkeit präsentiert. Bereits in der Vorberichterstattung und bei Hintergrundberichten fanden die Bemühungen der Region um das Thema Holz breiten Raum. Die Berichterstattung zum Thema Holz wurde möglicherweise auch dadurch unterstützt, dass sich den Medienvertretern dieser lebendige Werkstoff laufend sehr unmittelbar präsentierte – waren doch selbst die bereitgestellten Schreibunterlagen aus Holz gefertigt. Und die Vertreterinnen und Vertreter der internationalen Presse erhielten die notwendigen Informationen und Präsentationen zur WM im Mediabereich der Kreischberghalle - eben in einem der bedeutendsten Holzweltobjekte im Bezirk Murau. www.holzweltmurau.at TV-Doku: „Zwischen Hopfen, Holz und Halfpipes“ Im Dezember 2014 wurde auf ORF 2 eine vom ORF Landesstudio Steiermark gestaltete TV-Dokumentation zur Region Murau gesendet – mit besonderem Schwerpunkt auf der Verknüpfung von Tradition und Moderne – zwischen traditioneller Braukunst, Holzwirtschaft und modernem Tourismus.

Präsentation der TV-Doku „Zwischen Hopfen, Holz und Halfpipes“

Carbon Footprint – Abschätzung der CO2-Emissionen aus Energie und Verkehr Aufgrund des Verzichts auf Diesel-Aggregate, der Energieeffizienzmaßnahmen, der Elektrizitätsversorgung mit grünem Stroms und der CO2-freien Wärmeversorgung konnte der CO2-Fußabdruck der Freestyle Ski und Snowboard-WM relativ gering gehalten werden.

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Der größte Teil der CO2-Emissionen entfiel auf die Anreise der Besucher (s. Kapitel Mobilität). Insgesamt wurden durch den zusätzlichen Energieverbrauch während der WM und die Anreise der WM-Besucher 244 Tonnen CO2-Äquivalente emittiert. CO2-Abschätzung WM Kreischberg 2015 durch Energieverbrauch und Verkehr: Kategorie

CO2-Äquivalente [Tonnen]

Stromverbrauch Netz

27

Stromverbrauch Aggregate

0

Wärmeversorgung (Biomasse)

0

Summe Energie

27

Anreise Bahn

7

Anreise Reisebusse

27

Anreise PKW

184

Summe Mobilität

217

Summe gesamt

244

CO2-Einsparung durch ökologische Abfallverwertung Durch die bei der WM durch die ARA organisierte getrennte Sammlung und Verwertung der Abfälle und Verpackungen konnten knapp 10 Tonnen CO2 eingespart werden (s. Kapitel „Abfallvermeidung und Abfallverwertung“)

Highlights Grüne Energie und Holz Kreischberg 2015 

Stromversorgung zur Gänze mit grünem Strom aus dem öffentlichen Netz – ohne Einsatz von Dieselaggregaten



Wärmeversorgung durch Bio-Nahwärmenetz



Einsatz energieeffizienter Pistenfahrzeuge



Hohe Präsenz Thema Holz durch „Holzwelt Murau“



Start- und Zielgates sowie Trophäen aus Lärchenholz



Geringe CO2-Emissionen durch emissionsarme Energieversorgung

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Regionale Produkte und nachhaltige Lebensmittel

Regionale und biologische Lebensmittel Die Besucherinnen und Besucher werden mit regionalen und biologischen Lebensmitteln versorgt. Als Bierlieferant fungiert die regionale Vorzeigebrauerei „Murauer Bier“. Als Besonderheit wurde im Rahmen eines Projekts mit der Landentwicklung Steiermark der „Kreisch-Burger“ und das regionale „Murauer Kistl“ entwickelt. [Nachhaltigkeits-Leitziel WM 2015]

Die Verpflegung der Besucherinnen und Besucher bei der WM am Kreischberg orientierte sich stark am formulierten Leitziel – nämlich vorrangig regionale und biologische Lebensmittel einzusetzen. Dies konnte gemeinsam mit dem für Publikumsbereich und VIP-Gastronomie zuständigen Cateringunternehmen umfassend sichergestellt werden. 

Sämtliche Brot- und Backwaren wurden von der regionalen Biobäckerei Hager aus Murau bezogen.



Lebensmittel wurden vom Kooperationspartner C+C Pfeiffer bezogen. Dabei kamen vor allem regionale Produkte zum Einsatz. Regionale und biologische Lebensmittel bei der WM

So wurden allein für das VIP-Catering der WM 1.250 kg regionales Fleisch und 3.650 Stück Bio-Gebäck eingesetzt. 

Die ökologische Vorzeigebrauerei Murau fungierte bei der WM als Bierpartner. Sämtliches bei der WM konsumiertes Murauer Bier wurde wenige Kilometer entfernt nach ökologischen Grundsätzen gebraut.

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10.000 steirische Äpfel wurden vom Partner Frutura während der WM für eine gesunde Jause zur Verfügung gestellt.

Murauer Bier und Steirische Äpfel: regionale Produkte im offiziellen WM-Einsatz

Der Kreischburger – eine Innovation für die WM Mit Unterstützung der Landentwicklung Steiermark wurde von der Fachschule für Land- und Ernährungswirtschaft Feistritz für die WM eine kulinarische Neuigkeit entwickelt – der „Kreischburger“. Der Kreischburger besteht ausschließlich aus regionalen und saisonalen Zutaten und wurde in verschiedenen Varianten (auch vegetarisch angeboten). Anlässlich der WM wurde er in zahlreichen Gastronomiebetrieben der Region ins Programm aufgenommen.

Der „Kreischburger“ eine regionale Innovation für die WM

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Murauer Kisterl Eine Zusammenstellung regionaler Spezialitäten der Region Murau findet sich im Murauer Kisterl wieder. Dieses wurde im Vorfeld der WM etabliert und im Rahmen verschiedener Veranstaltungen rund um die WM beworben. Es wurde als ideales Erinnerungsgeschenk für WM-Besucher vorgestellt.

Im „Murauer Kisterl“ finden sich regionale Spezialitäten der Region Murau

Highlights Regionalität und nachhaltige Lebensmittel    

Biologische und regionale Lebensmittel im VIP- und Publikumscatering Murauer Bier: Regionales Bier als offizielles WM Bier 10.000 steirische Äpfel für gesunde Jause Kreischburger und Murauer Kisterl als regionales Aushängeschild

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Abfallvermeidung und Abfallverwertung Getränke werden bei der WM in Mehrwegbechern ausgeschenkt. Als Nachhaltigkeitspartner im Abfallbereich fungiert die ARA mit ihrer Initiative „Reinwerfen statt Wegwerfen“ und sorgt für Bewusstseinsbildung und getrennte Sammlung [Nachhaltigkeits-Leitziel WM 2015]

Auf Basis der Erfahrungen bei der Ski-WM in Schladming 2013 wurden auch bei der WM am Kreischberg große Anstrengungen unternommen, Abfälle möglichst zu vermeiden und zu verwerten. Dies erfolgte in Anlehnung an die „Zero Waste“-Prämisse der steirischen GreenEvent-Initiative „G´SCHEIT FEIERN!“ (www.gscheitfeiern.at). Bei der Organisation von Sammlung, Verwertung und Entsorgung wurde mit der ARA ein eventerfahrener Nachhaltigkeitspartner gefunden, der mit der Anti-LitteringInitiative „Reinwerfen statt Wegwerfen“ auch vor Ort für Bewusstseinsbildung sorgte. Vor Ort wurden folgende Maßnahmen und Aktionen gesetzt: 

Zur Sicherstellung der Abfallvermeidung war am ganzen Gelände keine aktive Flyer-Verteilung erlaubt – auch nicht von Partnern und Sponsoren.



Im VIP-Bereich wurden ausschließlich Mehrweggebinde und Mehrweggeschirr eingesetzt. Bei der Kalkulation der Speisemengen wurde darauf geachtet, dass möglichst wenig Speisereste und Lebensmittelabfälle anfallen.



Insgesamt 10.000 Mehrwegbecher wurden von Murauer Bier für die WM zur Verfügung gestellt. Diese kamen in den Publikumsbereichen am Kreischberg, am Lachtal und in der WM-Halle in Murau zum Einsatz. Die Mehrweg-Becher kamen insbesondere für den Ausschank von Bier, Tee und Glühwein zum Einsatz – sowohl bei den Verkaufsständen als auch bei mobilen Getränkeverkäufern. Durch das eingehobene Pfand konnte sichergestellt

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werden, dass die Becher wieder zurückgegeben wurden. Die Reinigung der Mehrwegbecher erfolgte direkt am WM-Gelände durch das beauftragte Cateringunternehmen. Nach der WM kommen die Becher bei weiteren Veranstaltungen zum Einsatz

Im VIP-Bereich wurden Getränke offen bzw. aus Mehrweggebinden ausgescheschenkt

10.000 Mehrwegbecher für Bierausschank und mobilen Glühwein-/Teeverkauf



Aufgrund logistischer Gründe erfolgte der Verkauf von alkoholfreien Getränken nicht wie ursprünglich geplant über Mehrwegbecher. Hier waren v.a. PETFlaschen und vereinzelt Dosen im Einsatz. Für Promotionszwecke verkaufte Bierpartner Murauer Bier am Souvenir-Stand WM-Bier in einer Dosenedition. Für verkaufte Einwegverpackungen wurde auf ein engmaschiges Sammelnetz gesetzt (s. Maßnahmen ARA)

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Bestehende Gastronomiebetriebe, die am WM-Gelände außerhalb der Verantwortung des Veranstalters Speisen und Getränke verkauften, wurden auf die Abfallvermeidungs- und –trennmaßnahmen hingewiesen.

Reinwerfen statt Wegwerfen Damit die Gäste ihren Müll auch in die dafür vorgesehenen Behälter werfen und ihren Beitrag für die Umwelt leisten, trat die Initiative „Reinwerfen statt Wegwerfen“ in Aktion. In Kooperation mit der Altstoff Recycling Austria AG (ARA), die sich um die getrennte Sammlung von Verpackungen kümmerte, und der ARES, Advanced Recycling Solutions GmbH, die die gesamte Evententsorgung einschließlich der Toiletten und des Reinigungspersonals verantwortete, wurde mit verschiedensten Maßnahmen für die nötige Infrastruktur gesorgt: 

Insgesamt 140 Abfallbehälter – für Restmüll, PET Flaschen, Getränkedosen, Altpapier und Kartonagen, Altglas und Biomüll – wurden aufgestellt.



Mehrere „City Cleaner“ – lebender Mistkübel und Maskottchen von „Reinwerfen statt Wegwerfen“ – wiesen vor Ort auf das Thema hin und unterstützten die WM-Gäste bei der korrekten Entsorgung ihrer Abfälle.



Darüber hinaus wurden bei den Parkplätzen mobile Sammelbeutel – so genannte mobags – an Autofahrer verteilt, die dafür sorgen sollen, dass auch nach dem Rennen der Müll nicht auf den Straßen landet.

ARA und „Reinwerfen statt Wegwerfen“ sorgten engmaschige Abfalltrennung

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Die gesetzten Maßnahmen führten dazu, dass das Eventgelände während der gesamten Veranstaltung einen sehr sauberen und aufgeräumten Eindruck machte. Aus Planen werden Taschen - Merchandising-Artikel aus Fair Wear Die bei der WM eingesetzten Planen wurden nach der WM nicht entsorgt, sondern in Zusammenarbeit mit „Re-Use-Design“ zu speziellen Taschen weiterverarbeitet. Eine erste Tranche Taschen aus Planen von der WM-Bewerbung im Vorfeld konnte bereits bei der WM vorgestellt werden. Auf diese Weise sollen alle nicht mehr benötigten Planen weiterverwendet werden. Insgesamt geht es dabei um ca. 500 kg Planenmaterial. Auch bei den Merchandising Artikeln wurde verantwortungsvoll gehandelt. Die offiziellen WM-Hoodies in den Farben blau und gelb wurden von einem Hersteller geliefert, der ausschließlich auf Bio-Baumwolle und nachhaltig produzierte Fasern setzt und zudem Mitglied der Fairwear-Foundation ist (www.stanleystella.com).

Aus WM-Planen werden Taschen, nachhaltige „WM-Hoodies“ von Stanley & Stella

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Geringere Abfallmengen als erwartet Alle aufgezeigten Maßnahmen führten dazu, dass die gesamten Abfallmengen wesentlich geringer ausfielen als erwartet. Ging die ARA aufgrund von Erfahrungswerten im Vorfeld des Events von ca. 24 Tonnen Abfällen aus, waren es am Ende nur knapp 15 Tonnen. Wie nachfolgende Tabelle zeigt, entfielen davon ca. 8,5 Tonnen auf Restabfall, die restliche Menge auf die einzelnen Fraktionen. Diese wurden separat erfasst und der stofflichen Verwertung zugeführt. Die Speisereste wurden in einer Biogasanlage verwertet.

ARA - ein wichtiger Partner der WM Kreischberg

Abfallart Restabfall Speisereste PET/ALU Papier/Karton Altglas Summe

[kg / Anfallstelle] Kreischberg Lachtal 7.440 1.020 1.870 820 220 2.480 280 800 13.410 1.520

Summe 8.460 1.870 1.040 2.760 800 14.930

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Abfallmengen bei der WM 2015 nach Fraktionen (Berechnung und Grafik, denkstatt 2015)

Somit lag das spezifische Abfallaufkommen mit 0,30 kg pro Besucher deutlich unter dem Wert anderer Veranstaltungen (1 kg). Bei der Ski WM in Schladming 2013 fielen im Vergleich dazu 0,42 kg pro Besucher an. [Anmerkung: hier wurden – analog der Berechnung der Ski-WM 2013 in Schladming als Bezugswert die Besucher aller WM-Veranstaltungen herangezogen – die offizielle Gesamtbesucheranzahl von 50.000].

CO2-Einsparung durch Verwertung Laut Berechnungen des Unternehmens denkstatt konnten durch die separate Erfassung und Verwertung der Abfälle bei der WM am Kreischberg insgesamt knapp 10 Tonnen CO2 eingespart werden.

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CO2-Einsparung durch getrennte Sammlung bei WM 2015 (Berechnung und Grafik, denkstatt 2015)

Highlights Abfallvermeidung und -verwertung  Abfallvermeidung als oberstes Prinzip, keine Flyerverteilung am Eventgelände  Getränke zu einem großen Teil in Mehrwegbecher ausgegeben  Getrennte Sammlung und Verwertung von Abfällen  0,30 kg Abfall pro Besucher (niedriger Wert)  Ca. 10 Tonnen CO2-Einsparung durch Verwertung von Altstoffen und Abfällen

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Mobilität

Umweltfreundliche Anreisemöglichkeiten Für Anreise gibt es gute öffentliche Verbindungen mit der ÖBB bzw. der regionalen Murtalbahn. Die Murtalbahn hält wenige Gehminuten vom Zielstadion. [Nachhaltigkeits-Leitziel WM 2015] Die Organisation einer umweltfreundlichen An- und Abreise der Besucherinnen und Besucher stellte die WM-Organisatoren vor eine große Herausforderung. Denn im Gegensatz z.B. zu Schladming können am Kreischberg keine Fernverkehrszüge halten, da es sich bei der Murtalbahn um eine Schmalspurlinie handelt und die Anreise somit etwas zeitaufwändiger ist. Dennoch kommt der Murtalbahn eine wichtige Rolle im regionalen Verkehrskonzept zu, welches für die Region unter dem Titel „Masterplan Europäische Modellregion für nachhaltige Mobilität im ländlichen Raum“ erstellt wurde. Mobilitätspartner ÖBB: Werbung und Shuttlebusse Mit der ÖBB konnte der österreichische Anbieter für umweltfreundliche Mobilitätsdienstleistungen als Partner gewonnen werden. Die ÖBB unterstützte auch kräftig die Werbung für öffentliche An- und Abreise (z.B. im Rahmen der TVWerbung) und stellte Shuttlebusse für die umweltfreundliche An- und Abreise zu den WM-Partys im Murau zur Verfügung. 

An allen vier Partytagen fuhren jeweils Busse mit 50 Plätzen im Halbstundentakt von Kreischberg nach Murau.



Im Anschluss an die Partys waren bis 6 Uhr Früh jeweils mehrere Busse im Einsatz, um die Besucherinnen und Besucher nach Hause zu bringen.

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Murtalbahn – Steiermärkische Landesbahnen Die Murtalbahn bildete bei der WM die wichtigste Verbindung für die öffentliche Anreise zu den Bewerben. Die Murtalbahn verkehrt als Schmalspurbahn zwischen Unzmarkt und Tamsweg. Die Haltestation St. Lorenzen ob Murau liegt nur wenige Hundert Meter vom Zielstadion entfernt. Leider kam es mit den Steiermärkischen Landesbahnen zu keiner Vereinbarung zur WM am Kreischberg, weshalb die Murtalbahn während der WM ausschließlich im Regelverkehr verkehrte (alle 2 Stunden). Trotzdem wählten ca. 12 % der Besucherinnen und Besucher die Murtalbahn für die Anreise.

Anreise zur WM mit der Murtalbahnt (Haltestelle Kreischberg bzw. Bahnhof Murau)

Reisegruppen / Busse Viele Besucher reisten in Reisegruppen per Bus an. Dafür wurden am Parkplatzgelände eigene Busplätze reserviert. Aufgrund der vorliegenden Daten wird der Anteil mit Bus anreisenden Fans auf ca. 20 % geschätzt.

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Ca. 20 % der WM-Besucher reisten mit Bussen an.

Anreise mit PKW Der größte Teil der Besucherinnen und Besucher reiste mit dem PKW an (s. auch CO2-Berechnung, S. 25). Der Anteil der mit dem PKW zur WM anreisenden wird auf ca. 68 % geschätzt. Da während der gesamten WM nicht nur WM-Besucher, sondern auch Skigäste zum Kreischberg anreisten, lässt sich hier nur eine ungefähre Auswertung angeben. Anreiseverhalten der WM-Besucher (Modal Split) Aufgrund der vorliegenden Untersuchungen lässt sich folgender Modal Split für die Anreise der WM Besucher errechnen Gewähltes Verkehrsmittel für An-/Abreise

Prozent

Bahn / Murtalbahn

12 %

Reisebusse

20 %

PKW

68 %

Geschätzter Modal Split nach Verkehrsmittel bei der WM 2015

Highlights Mobilität  ÖBB als Mobilitätspartner sorgte für Werbung für öffentliche Anreise und Shuttlebusse bei WM-Parties  Haltestelle Murtalbahn in unmittelbarer Nähe zu WM-Gelände  Reisegruppen in Bussen machten großen Anteil der WM-Besucher aus  Rund 2/3 nutzten den PKW für die Anreise zur WM.

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Gesellschaft und Soziales Mit 700 Volunteers zum Erfolg Eine Veranstaltung in dieser Größenordnung ist nur machbar mit den vielen guten Geistern, die sich in den Dienst der Sache stellen und bei diesem großartigen Event dabei sein wollen. Über 800 freiwillige Helfer, der Großteil davon aus der Region, halfen für einen perfekten Ablauf dieser Doppel-WM mit. Federführend waren dabei die Vereine Kreisch Indios, USV Kreischberg, Union Schönberg-Lachtal, Union Oberwölz und Schiclub Tanzstatt. Freiwillig gemeldet haben sich aber auch viele sogenannte „Volunteers“ aus Deutschland und einige wenige Exoten - etwa aus Indien oder Kanada. 100 Studenten kamen von der FH Kufstein.

Über 700 Volunteers waren bei der WM dabei

FH Kufstein im Einsatz Als Volunteer bei einem Großereignis wie der FIS Freestyle Ski & Snowboard WM 2015 dabei zu sein, ist nicht nur spannend, sondern bringt auch viel Erfahrung und Wissen. 100 Studenten des Lehrganges „Sport-, Kulturund Veranstaltungsmanagement“ nahmen die Weltmeisterschaften als Anlass, ihre Ausbildung zu vertiefen und wichtige Eindrücke für ihre Zukunft zu sammeln. Bereits bei den Ski-Weltmeisterschaften in Garmisch und Schladming, den Youth Olympic Games in Innsbruck oder der Interski 2011 in St. Anton konnten FH-Studenten als Volunteer tätig sein. Denn Eventpraxis ist ein Schlüsselfaktor für die zukünftige, erfolgreiche Karriere der jungen Sport- und Veranstaltungsmanager.

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Wir waren dabei: 2000 Sport-Kids - hautnah am Renngeschehen Kindern und Jugendlichen im Alter von 10 bis 18 Jahren den Wintersport sowie Sport und Bewegung im Allgemeinen näher zu bringen, das ist das Ziel des offiziellen Jugendprojektes „Sport Kids“ des Landes Steiermark. Dazu gehört auch, Schülern die Teilnahme an Sportgroßveranstaltungen wie eben die FIS Freestyle Ski- & Snowboard WM 2015 zu ermöglichen. So wurden an fünf Renntagen Schüler aus der ganzen Steiermark direkt von ihrer Schule abgeholt und zum Kreischberg bzw. ins Lachtal gebracht. Als Fangemeinden verschiedener teilnehmender Nationen haben sie dort die Rennläufer unterstützt und so auch für mehr Völkerverständigung gesorgt. Zugleich wurde den Schülern die außergewöhnliche Möglichkeit geboten, auch hinter die Kulissen der Organisation solch einer Sportgroßveranstaltung zu blicken. Insgesamt 2000 steirische Schüler hatten durch „Sport Kids“ die Möglichkeit, aus nächster Nähe Freestyler aus der ganzen Welt bei ihren wagemutigen Buckelpistenrennen, bei ihren Grabs, Spins und Flips in der Halfpipe oder beim Slopestyle bei der diesjährigen FIS Freestyle Ski- & Snowboard WM 2015 am Kreischberg sowie im Lachtal anzufeuern und ein unvergessliches Sporterlebnis mit nach Hause zu nehmen.

Die Aktion „Sport Kids“ brachte über 2000 steirische Schüler zur WM

FIS Youth Camp Das FIS-Youth Camp fand unmittelbar nach der WM statt. 36 Nachwuchssportler aus dem Freestyle Ski und Snowboard Bereich aus aller Welt kamen 9 Tage um am

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Kreischberg zu trainieren - da der Kreischberg über eine der modernsten Halfpipes und einen neuen Slopestylekurs verfügt. Solche Camps und Trainingsgruppen werden auch in der Zukunft erwartet. World Snow Day Am 18. Januar 2015 fand der vierte „World Snow Day“ statt. Auch die WM am Kreischberg unterstützte die Kampagne der FIS, die sich zum Ziel gesetzt hat, Kinder zum Wintersport zu bringen und den winterlichen Freizeitsport nachhaltig und vor allem mit viel Spass zu fördern.

WM Challenge: Mach Deine eigene WM Unter dem Motto „Deine Idee für’n Schnee“ suchten die WM-Organisatoren gemeinsam mit Hitradio Ö3 nach neuen Sportarten, die im Rahmen der WM zum ersten Mal präsentiert und durchgeführt werden konnten. Am Sonntag den 18. Jänner war es soweit: bei Sonnenschein und bester Stimmung wurde der erste „Ö3Luftmatratzen Snow Cross“ ausgetragen. 16 Teilnehmer stürzten sich wagemutig die Halfpipe runter. Durchsetzen konnte sich der Lokalmatador Michael Autischer aus St. Georgen. Fangruppen Nationen Es wurden Fangruppen eingeladen, die bei der WM eine Nation vertreten sollten. 12 Fangruppen mit insgesamt 80 Personen nahmen daran teil und sorgten für gute Stimmung auf der Tribüne.

Die barrierefreie WM Der barrierefreie Zugang zu allen Freestyle und Snowboard-Bewerben hatte während der gesamten Doppel-WM eine hohen Stellenwert. Eine Ausnahme stellte lediglich die Buckelpiste dar, die nur per Skilift erreicht werden konnte.

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Im Zielraum von Kreischberg wurden auf der Tribüne 10 Rollstuhlplätze eingerichtet, welche beste Sicht auf die Halfpipe und Slopestyle-Piste boten. Am gesamten WMGelände standen zudem ausreichend ebenerdige und behindertengerechte Sanitäranlagen zur Verfügung.

Highlights Gesellschaft & Soziales 

Über 700 freiwillige Helfer für einen perfekten Ablauf der Doppel-WM



100 Studenten des Lehrganges "Sport-, Kulturund Veranstaltungsmanagement" der FH Kufstein nutzen die WM als Praktikum



2000 Kinder und Jugendliche sammelten im Rahmen des Jugendprojektes „Sport Kids" unvergessliche Erlebnisse



Im Rahmen der barrierefreie WM standen ausreichend Rollstuhlplätze auf den Tribünen zur Verfügung

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Resümee und Ausblick Die FIS Freestyle Ski und Snowboard WM 2015 am Kreischberg war nach der FIS Alpinen Ski-WM 2013 Schladming die zweite Wintersport-Großveranstaltung in der Steiermark in kurzer Zeit. Und es ist kein Zufall, dass es auch die zweite vom ÖSV durchgeführte Großveranstaltung mit einem begleitenden Nachhaltigkeitskonzept ist. Denn das Land Steiermark und der ÖSV haben sich gemeinsam der umweltgerechten Organisation von Großveranstaltungen verschrieben und die Veranstaltungsgesellschaft des ÖSV hat alle Planungen und die operative Durchführung entsprechend ausgerichtet. Für den ÖSV ist, wie auch schon bei früheren Großveranstaltungen bewiesen, die Berücksichtigung von Nachhaltigkeitsaspekten bei der Durchführung solcher Events sehr wichtig. Man ist bemüht, in diesem Sinn Akzente zu setzen, wodurch auch die Akzeptanz von Events in der Bevölkerung steigt. Die klare Ausrichtung an den dargestellten Nachhaltigkeits-Grundsätzen brachte klare Rahmenbedingungen für die Organisation mit sich. Durch die vorliegende Evaluierung in Form eines „Sustainability Reports“ kann aber auch für künftige Veranstaltungen etwas mitgenommen werden. Einige Aspekte können im Nachhinein sicher als wegweisend bezeichnet werden. Dazu gehört die umweltfreundliche Energieversorgung mit Grüner Energie und dass es im Gegensatz zu vielen anderen Events gelungen ist, auf Dieselaggregate zu verzichten. Auch die Präsenz des regionalen Themas „Holz“, die Versorgung mit regionalen Produkten und Lebensmitteln sowie das Abfallvermeidungskonzept sind aufgegangen. Die strikten Vorgaben, die eingesetzten Mehrwegbecher und das engmaschige Sammelsystem für andere Getränkeverpackungen und Abfälle haben zu einem sehr niedrigen Pro-Kopf-Abfallaufkommen geführt. Im Vergleich zu anderen Events gering war der Anteil an BesucherInnen, die mit öffentlichen Verkehrsmitteln anreisten (z.B. auch im Vergleich zu Schladming). Dies lag aber v.a. an der nicht optimalen Anbindung zu den Bahn-Fernverkehrsstrecken.

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Für kommende Events gibt es somit zusätzliche Erkenntnisse, die der ÖSV von Kreischberg 2015 mitnehmen kann. Schon bei der FIS Skiflug WM 2016 am Kulm wird sich beim nächsten großen Event in der Steiermark eine gute Gelegenheit zu deren Umsetzung bieten.

Statement Nachhaltigkeitskoordination Für die Nachhaltigkeitskoordination des Landes Steiermark sind Großveranstaltungen ein ideales Forum, um Nachhaltigkeitsthemen einem breiten Publikum näher zu bringen. Mit unserer Initiative „G´scheit feiern“ waren wir österreichweit die Ersten, die ökologische Standards für Events thematisiert haben. Ich bin sehr stolz darauf, dass der ÖSV unsere Initiative nach Schladming 2013 bereits zum zweiten Mal aufgegriffen hat. Der vorliegende Nachhaltigkeitsbericht dokumentiert die Ernsthaftigkeit der Bemühungen und bringt wichtige Erkenntnisse für künftige Aufgaben. Denn im nächsten Jahren wartet mit der Skiflug-WM am Kulm bereits der nächste große Wintersport-Event in der Steiermark. [Wilhelm Himmel, Nachhaltigkeitskoordinator der Steiermark]

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GRI Index Die Inhalte des „Sustainability Reports“ zur WM 2015 orientieren sich in erster Linie an den gesetzten Maßnahmen und Projekten in Umsetzung des Nachhaltigkeitskonzeptes. Um die Daten vergleichbar und transparent aufzubereiten, orientiert sich der vorliegende Nachhaltigkeitsbericht auch an den Leistungsindikatoren der Global Reporting Initiative (GRI) – wie dies auch der SkiWM in Schladming erfolgte. Der folgende Index gibt einen Überblick über sämtliche GRI-Indikatoren (G3.1) inkl. der „Event Organizers Sector Supplemements“. Insgesamt werden das Unternehmens-Profil (1 bis 4), die Managementansätze (5) sowie 18 Leistungsindikatoren vollständig und 7 Leistungsindikatoren teilweise im Bericht abgebildet. Laut Selbsteinschätzung wird dadurch das Application Level C nach GRI G3.1 erreicht. Der Index auf den folgenden Seiten gibt einen Überblick über die berichteten GRIIndikatoren:

Legende Berichtet teilweise berichtet

G3.1 Code 1.1

Inhalt nach GRI

Seite / Anmerkungen

Stellungnahme des höchsten Entscheidungsträgers

S. 4-5

Darstellung der Auswirkungen, Risiken und Chancen in Bezug auf Nachhaltigkeit

S.4-6, 10-11

Organisationsprofil

S.7,10

Berichtsprofil

S. 3,6,45

3.12

GRI Content Index

S. 45-47

4.1-

Governance-Strukturen und Managementsysteme

S. 7,10

1.2 2.12.10 3.13.11

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Sustainability Report FIS Freestyle Ski & Snowboard WM 2015 Kreischberg / Lachtal G3.1 Code 4.10 4.114.13 4.144.17 5

Inhalt nach GRI

Seite / Anmerkungen

Verpflichtungen gegenüber externen Initiativen

S.10-14

Einbeziehung von Stakeholdern

S. 8,10,13-14

Managementansätze Wirtschaft, Umwelt, Gesellschaft

S. 8, 10-11, 39-42

Ökonomische Kennzahlen EC1

Direkter generierter und verteilter ökonomischer Wert

S.8

EC6

Geschäftspolitik und Ausgaben bezüglich lokaler Lieferanten

S. 8, 21-24, 26-28

EC7

Einstellung von lokalem Personal

S. 7, 39

EC8

Investitionen in öffentliche Infrastruktur und Gemeinwesen

S.15-19

EC9

Art und Umfang indirekter wirtschaftlicher Auswirkungen

S. 8, 26-28

EO1

Wirtschaftliche Effekte aufgrund Nachhaltigkeitsinitiativen

S. 8, 26-28

Ökologische Kennzahlen EN1

Verwendete Materialien nach Gewicht oder Volumen

S. 17-18, 26-27

EN2

Anteil von Recyclingmaterial am Gesamtmaterialeinsatz

S. 32-34

EN3/4 Direkter und Indirekter Primärenergieverbrauch EN6 EN7 EN16 EN18 EN22 EN26 EN29

Initiativen zur Erstellung energieeffizienter oder auf erneuerbarer Energie basierender Produkte Initiativen zur Verringerung des indirekten Energieverbrauchs Direkte und indirekte Treibhausgasemissionen Maßnahmen zur Verringerung der Treibhausgasemissionen Abfallmenge insgesamt Maßnahmen zur Reduktion von Umweltbelastungen durch Produkte und Dienstleistungen Umweltbelastungen durch den Transport von Produkten, Materialien und MitarbeiterInnen

S. 20-21 20-22 20-22 24-25 20-22, 34-35, 36-38 33-34 13-14, 17-18, 20-24, 29-32, 24-25, 36-38

Anteilige Nutzung von Verkehrsmitteln der EO2

EO3

TeilnehmerInnen und Initiativen für nachhaltige Verkehrsmittelwahl Signifikante ökologische und gesellschaftliche Auswirkungen durch An- und Abreise der Besucher und

36-38

36-38

Initiativen um Auswirkungen zu optimieren.. Soziale und Gesellschaftliche Kennzahlen LA1

Anzahl von MitarbeiterInnen

7,39

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Sustainability Report FIS Freestyle Ski & Snowboard WM 2015 Kreischberg / Lachtal G3.1 Code EO5 EO6

Inhalt nach GRI Initiativen, um gesellschaftlich Mehrwert durch Event zu schaffen Initiativen für barrierefreies Umfeld der Veranstaltung

Seite / Anmerkungen 39-42 41-42

Anteil an Lebensmitteln und Getränken, die die EO8

EO11 EO12

Zielsetzungen des Veranstalters hinsichtlich regionaler, nationaler oder internationaler Standards entsprechen. Nachhaltigkeitsinitiativen zur Bewusstseinsbildung, Wissensvermittlung und Verhaltensänderung Beschreibung von Erkenntnissen und Weitergabe von Ergebnissen (Lessons learned) .

26-28

12-14, 43-44 43-44

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