Zwischenmolekulare Kräfte S. 1
Fachdidaktik Chemie ETH
Struktur und Eigenschaften 4 Fälle Substanz
Siede- und Schmelztemperatur
Löslichkeit in Wasser
elektrische Leitfähigkeit
Fall 1: Moleküle ohne H-Brücken
Wasserstoff Fall 2: Moleküle mit H-Brücken
CH3CH2OH Ethanol (= Trinkalkohol) Fall 3: Salze
Kaliumnitrat Fall 4: Metalle
Zink
WB steht für Wasserstoffbrücken Faustregel für die Löslichkeit der Salze: Sulfide, Carbonate und Hydroxide sind oft schwer löslich. Alkalimetallsalze, Acetate und Nitrate sind immer leicht löslich.
Amadeus Bärtsch
2.12.2016
Zwischenmolekulare Kräfte S. 2
Fachdidaktik Chemie ETH
1. Aufgabe zeigt, dass die Eigenschaften zuverlässig aus der Struktur abgeleitet werden können. Wie immer lohnt es sich die erste Zeile vorzumachen Substanz
Formel
Struktur
Siede- & Schmelztemperatur
wasserlöslich?
elektrisch leitend?
Cd
Kr
Bariumsulfat
Natriumsulfat
Ameisensäure
HCOOH
CO2
Ti
TiO2
Toluol
Amadeus Bärtsch
C6H5CH3
2.12.2016
Zwischenmolekulare Kräfte S. 3
Fachdidaktik Chemie ETH
Lösung zu Aufgabe 1 Substanz
Formel
Cadmium
Struktur
Siede- & Schmelztemperatur
wasserlöslich?
elektrisch leitend?
Cd
hoch bei 25 °C fest Metall
unlöslich (Metall)
leitet
Krypton
Kr
tief bei 25 °C gasförmig schwache vdW
unlöslich (keine WB)
isoliert
Bariumsulfat
BaSO4
hoch bei 25 °C fest Salz
Faustregel macht keine Voraussage
leitet gelöst oder geschmolzen
Natriumsulfat
Na2SO4
hoch bei 25 °C fest Salz
leicht löslich, da Alkalimetallsalz
leitet gelöst oder geschmolzen
Ameisensäure
HCOOH
mittel bei 25 °C flüssig WB
löslich, da WB mit Wasser
isoliert
Kohlendioxid
CO2
tief bei 25 °C gasförmig geringe vdW
löslich, da WB mit Wasser
isoliert
Titan
Ti
hoch bei 25 °C fest Metall
unlöslich (Metall)
leitet
Titan(IV)TiO2 oxid Titandioxid
hoch bei 25 °C fest Salz
Faustregel macht keine Voraussage
leitet gelöst oder geschmolzen
Toluol
mittel bei 25 °C flüssig beachtliche vdW
unlöslich (keine WB)
isoliert
C6H5CH3
2. Aufgabe: Bestimmung des Aggregatzustands bei einfachen und anspruchsvollen Beispielen In welchem Aggregatzustand liegen die Stoffe bei Raumtemperatur (also bei 25 °C) vor? He, H2, CH4, CH4O, CH3CH2OH, NaOH, Na, CH3(CH2)5CH3, CH3(CH2)5000CH3, CH2O, HCl, NaCl, H2O, Fe, HOCH2(CHOH)3CH2OH gasförmig
Amadeus Bärtsch
flüssig
fest
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Zwischenmolekulare Kräfte S. 4
Fachdidaktik Chemie ETH
3. Aufgabe: Eigenschaften, die nicht ohne weiteres in der chemischen Formel ersichtlich sind Substanz Formel
Struktur
Siede- & Schmelztemperatur
wasserlöslich?
elektrisch leitend?
CH3(CH2)2CH3
(CH3CH2)2O
Eisen(II)sulfid
Natriumcarbonat
S8
MnO2
KMnO4
H2NCONH2
C
4. Aufgabe: Welche Eigenschaften besitzt die folgende Substanz? CH3(CH2)16COONa Erklären Sie den Aggregatzustand und die Löslichkeit mit der Struktur. Mit dieser Aufgabe kann man elegant zum Thema Seifen und Waschmittel überleiten.
Amadeus Bärtsch
2.12.2016
Zwischenmolekulare Kräfte S. 5
Fachdidaktik Chemie ETH
Lösung zu Aufgabe 3 Substanz Formel
Struktur
Butan
Siede- & Schmelztemperatur
wasserlöslich?
elektrisch leitend?
tief nein keine WB bei 25 °C gasförmig 34 e => schwache vdW
isoliert (ungeladenes Molekül)
tief bei 25 °C flüssig 42 e- => mässige vdW
nein zu wenig WB
isoliert (ungeladenes Molekül)
hoch bei 25 °C fest Ionengitter
Sulfide sind schwer löslich
leitet, wenn geschmolzen
hoch bei 25 °C fest Ionengitter
Alkalisalze sind immer leicht löslich
leitet, wenn geschmolzen oder gelöst
nein keine WB
S8
mittel bei 25 °C fest 128 e- => starke vdW
isoliert (ungeladenes Molekül)
Mangan(IV)-oxid Mangandioxid MnO2
hoch bei 25 °C fest Ionengitter
Faustregel macht keine Voraussage
leitet, wenn geschmolzen oder gelöst
Kaliumpermanganat KMnO4
hoch bei 25 °C fest Ionengitter
Alkalisalze sind immer leicht löslich
leitet, wenn geschmolzen oder gelöst
Harnstoff H2NCONH2
mittel bei 25 °C fest sehr viele WB
leicht löslich viele WB
isoliert (ungeladenes Molekül)
Kohle
hoch bei 25 °C fest starkes Gitter
unlöslich Graphit leitet weder WB noch delokalisierte Ladungen Elektronen
CH3(CH2)2CH3 Diethylether (CH3CH2)2O Eisen(II)-sulfid FeS Natriumcarbonat Na2CO3 Schwefel
C
Weiterführende Literatur Struktur & Eigenschaften, Unterricht Chemie 21, Nr. 115 (2010) J. Mauch et al., Experimentelle Viskositätsvergleiche – Einfach und anschaulich StrukturEigenschaftsbeziehungen entwickeln, Praxis der Naturwissenschaften–Chemie in der Schule PdN-ChiS 2/63, S.10 (2014) N. Garner et al., Aromen im Chemieunterricht –Die Struktur bestimmt den Geruch, Praxis der Naturwissenschaften–Chemie in der Schule PdN-ChiS 2/63, Seite 26 (2014)
Amadeus Bärtsch
2.12.2016