ServusTV präsentiert:

Stress vor Weihnachten von Tobias Angerer

Inhaltsverzeichnis Stress vor Weihnachten 

3

Da Schutzengl 

4

Hoameligkeit 

5

Des weiße Gwandl 

6

2

Stress vor Weihnachten von Tobias Angerer

„Beeil Dich doch! Wir haben noch viel zu tun !“, rief Wichtel Wengalf zu seinem Freund Langbart. Wie jedes Jahr zur Weihnachtszeit hatten nicht nur die Wichtel viel zu tun, sondern auch das Christkind und die Engel. „Nur noch 7 Tage bis Weihnachten!“, stöhnte Engel Goldflöckchen. Die Wichtel gingen zu den Maschinen und fingen an zu arbeiten und die Engel halfen dem Christkind beim Geschenke einpacken. Nach einem Tag langer Arbeit gingen alle zur Ruh. Am nächsten Tag war Wichtel Wengalf schon früh auf. Plötzlich rief er laut: „Oh nein!“ Alle Wichtel standen sofort erschrocken auf. Sogar die Engel haben es gehört. Langbart rief:“ Was ist denn los?“. Wengalf antwortet: „Alles ist weg! Die Geschenke, der Schmuck, die ganze Arbeit war umsonst!“ . Jetzt waren alle furchtbar traurig. Einer rief: „Wir brauchen dringend eine Notkonferenz!“. Als alle versammelt waren sagte ein Wichtel: „Ich habe eine Idee. Wir werden jetzt alle gemeinsam mit dem Suchen beginnen.“ Damit waren alle einverstanden und sofort gingen alle los. Nach vier bis fünf Stunden langen Suchens wollten sie bereits aufgeben. Da rief plötzlich Wichtel Langbart: „ Seht, da vorne, in der Höhle, dort sind all unsere Geschenk!“ Die anderen riefen voller Begeisterung : „ Ja, ich sehe es auch! Hurra!“. So war Weihnachten gerettet, aber welches Wichterl oder Engerl sich diesen Spaß erlaubt hat, wird man wohl nie erfahren.

3

Da Schutzengl von Herbert Gschwendtner*

Wenn ma so im Advent in da Stubn alle beinandagsessn san, dann is oft de Red gwesn von de Engln. Des is oganga bei de Schutzengln bis hi zum Erzengl Gabriel. In meiner Kindheitsvorstellung is ma viakemma, dass ma den, der oan beschützt, eigentlich a sechn müassat. Aba so sehr i man am Abnd im Bett oft herbeigwunschn hätt, damit i eam meine Sorgn und Nöte vazöhn kunnt, er hat si nia oschaun lassn. Dabei hab i ma einbüdt, dass i genau woaß, wia mei Schutzengl ausschaut. Und dann bin i auf oameu verunglückt und hättn ganz notwendig braucht, weil i beim Schlittnfahrn von der Bahn abkemma und übern Hang abakuglt bin, bis mi a Bam bremst hat. Da Fuaß hat weh to, nass bin i durch und durch gwen und neamd hats gwusst, dass i da in dem Grabn glegn bin. Irgendwann hab i dann nit ameu mehr an mein Schutzengl denkt und wia i munta wordn bin, da is de Muatta an mein Bett gsessn und hat gsagt: “Sche, dass d’wieder de Aufn aufmachst, Bua, hast a riesengroßes Glück ghabt, dass d’so an guatn Schutzengl hast.” schaut.

Er war euso da, mei Schutzengl, und i hab man wieder nit oda-

4

Hoameligkeit

von Herbert Gschwendtner*

Im Ofn de knisterndn Scheita, de helfn da Keutn scho weita. Hinterm Vorhangl, am Fensterbrett, findts de Katz gmüatlich und nett, drum bleibt a da Hund auf da Ofenbank und sucht mit ihr koan Streit und Zank. Am Ofn des Teewasser dampft ganz leicht, und wann a Tropfn de hoaße Plattn erreicht, da zischts ameu, dann zreißtsn a scho und de Kügei dampfn auf alle Seitn davo. De damische Floign auf da Fensterscheibn lasst des Aufikraxln oafach nit bleibn. Warum ihr des eppa so guat gfeut, wanns dann eh wieder gach abafeut. Da Pfeifnrach hängt in da Stubenluft und vabroat so an angenehmen Duft. Aufn Tisch liegt de Zeitung aufgschlagn, de Wanduhr heat ma de Stundn osagn. Da Vata legt sei Lesebrille auf d’Seit und brummelt eppas vo de bösn Leit. Wann de Muatta a Reih abgstrickt hat, machts a ganz a kloane Bewegung grad, dabei macht da Sessel so an Quergetsa, eus wa eam des gringe Leitl scho zschwa. A Murra vom Hund, beud er si draht. Nachat is glei scho wieder sche stad. Grad des hoamelige Tickn vo da Uhr mischt si drei in de beschauliche Ruah.

5

Des weiße Gwandl von Herbert Gschwendtner*

De Natur hat wieder ihr weiß Gwandl kriagt, und dawei da Wind um de Hauseckn ziagt, druckn de Kinder eane Nasn an de Scheibn, und schaun a wengerl außi ins Schneetreibn, wia de Flockn um de Hauseckn umaziagn und de Zaunstempel kloane Häuberl kriagn. De Natur hat wieder ihr weiß Gwandl o, da wachsn a de erstn Schneemänna scho, und am Hügl entn, da gehts kreizlustig zua, ziagns mit de Schlittn scho so manche Spur. Zum Trüabseu blasn bleibt da gwiss koa Zeit, da erste Schnee is übareu de größte Freid.

6

literaTOUR. Das Literatur-Magazin bei ServusTV. AUTOREN UND IHRE WERKE IM PORTRAIT.

Thomas Rottenberg fährt mit seinem roten Bücherbus durch Stadt und Land und trifft außergewöhnliche Persönlichkeiten der Literaturszene. literaTOUR. Samstag | 18:25

Sie haben eine Sendung im TV verpasst? Unter www.servustv.com/literatour stehen Ihnen alle Sendungen der Reihe literaTOUR bei ServusTV zur Verfügung.

* aus dem Buch „Stubenadvent G‘schichtn von früher“ Erschienen im Verlag ANTON PUSTET, Salzburg

7