Stakeholder-Orientierung: Was ist das?

Stakeholder-Orientierung: Was ist das? Gesamtüberarbeitung des kantonalen Richtplans SG Erstes Forum, 5. Dezember 2013, St.Gallen Präsentation: Ursula...
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Stakeholder-Orientierung: Was ist das? Gesamtüberarbeitung des kantonalen Richtplans SG Erstes Forum, 5. Dezember 2013, St.Gallen Präsentation: Ursula Dubois

Stakeholder-Orientierung: Mitwirkung2 • Der Stakeholder-Einbezug beginnt schon im Vorfeld von Projekten. Betroffene und Interessierte werden an der Entwicklung von Projekten mitbeteiligt. Sie können sich ab Projektidee äussern und nicht erst im Rahmen von Vernehmlassungen und Mitwirkungsverfahren zu weit fortgeschrittenen Planvorhaben. • Stakeholder sind alle Personen, Gruppen oder Organisationen, die gegenwärtig oder in Zukunft, direkt oder indirekt, von den Aktivitäten, den Zielen oder Strategien einer Organisation oder eines Projekts betroffen sind oder sich ein Interesse an einer Organisation oder einem Projekt zuschreiben. • Stakeholder werden gezielt identifiziert und angesprochen. • Stakeholder sind Ressourcen. Sie bringen Know how mit und können Projekt als Türöffner dienen.

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Vom Risikomanagement zum integrierten Umgang mit Stakeholdern

Dritte Generation

Zweite Generation

Integriertes Engagement

Frühwarnsystem & Lernen Risiko-Management

Erste Generation

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• Integriertes Engagement für nachhaltige Projekte, neue Lösungsansätze entwickeln • Lösungen suchen, Dilemmas schlichten • Glaubwürdigkeit herstellen, sich als Partner für Lösungsfindung etablieren • Multistakeholder-Engagements und -dialoge

• Wichtige Themen früh identifizieren • Externe Expertise einholen • Begleitgruppen • Äusserer Druck als Treiber • Konflikte mildern, Akzeptanz verbessern • Vernehmlassungen, Bürgerinformationen

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Bund: ARE

Stakeholder-Framework extern

Fachlich, sachliche Einflussgrössen Technik, Recht, Regularien Grenzwerte, Umfeld allgemein etc.

Auftraggeber: Regierungsrat, Baudepartement Mitbetroffene Kantonale Verwaltung: AWA, AFU etc. Projektleitung: AREG Mandatierte Büros

Kantonaler Richtplan Siedlung

Gesellschaftliche Stakeholder sozial, organisatorisch definiert (Gemeinden, Regionsverbünde, Wirtschaftsverbände, Schutzorganisationen, etc.)

Stakeholder-Dialoge / Multi-Stakeholder-Engagements oder -Initiatives

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Stakeholder-Management-Prozesse Stakeholder-Marketing

Multi-Level-Governance-Prozesse Stakeholder-Management-Prozesse

intern

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Stakeholder-Prozesse I Stakeholder-Management-Prozesse (für interne und externe Anspruchsgruppen) • Gezielte und breite Identifikation potentieller Stakeholder im Vorfeld von Planungen • Kontaktaufnahme und kontinuierliche Information • Beobachtung der Positionen der verschiedenen Stakeholder gegenüber der Projekte Multi-Level-Governance-Prozesse (für hierarchisch oder subsidiäre miteinander verbundene Anspruchsgruppen oder Entscheidungsebenen) • Verständigung über die Art der Entscheidungsfindung • Entwicklung von gemeinsamen Handlungsprinzipien • Festlegung von Mainstreaming-Prozesse zur Sicherstellung der Berücksichtigung der vereinbarten Handlungsprinzipien bei künftigen Planungen im selben Bereich

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Stakeholder-Prozesse II Stakeholder-Dialoge und Multi-Stakeholder-Engagements oder -Intiviativen (zwischen internen und externen Anspruchsgruppen • Erstellen eines gemeinsamen Problem- und Lösungsverständnisses • Austausch von Sichtweisen, Expertisen und Erfahrungen • Gemeinsame Absicht, ein Resultat/eine Veränderung zu erreichen (Umsetzungsorientierung) • Übernahme einer gemeinsamen Verantwortung für den Erfolg, respektive den Misserfolg des Dialogs einerseits und/oder des gemeinsam angestrebten Resultats (Projekts)  Entscheidungsoffenheit versus Handlungsrahmen • Einigung zum Prozedere der Entscheidungsfindung (Spielregeln) • Transparente Kommunikation über Sichtweisen und Entscheidungsprozesse Stakeholder-Marketing • Stakeholdergruppenorientierte Kommunikation und Information zu Projekten 6

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Das wurde schon gemacht

Interne Analyse

Erste externe Analyse

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• Identifikation der internen Stakeholder • Interviews zur Erhebung der internen Ansprüche • Analyse der internen Ansprüche • Präsentation der internen und externen Ansprüche • Erste Interne Erkenntnisse: Zusätzlicher Bedarf an strategischen Rahmenbedingungen (Regierung)  Klausur geplant / Raumplanungsrelevanten Prozess in der Gesamtverwaltung  ämter- und departementeübergreifender Workshop geplant

• Identifikation der externen Stakeholder • Sondierungsinterviews mit GemeindepräsidentInnen und Regionsverantwortlichen • Analyse der Ansprüche / Vergleich mit internen Erwartungen / Schlussfolgerungen für das die Konzipierung der Stakeholder-Engagements • Design Forum 1: Information zum sachlichen Rahmen und Einigung zum Vorgehen in den StakeholderEngagements mit den Gemeinden/Regionen • Design Kommunikation: Journal, Website, elektronische Interaktionen

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Sondierungsinterviews InterviewpartnerInnen

• 12 Personen aus Bau- und Volkswirtschaftsdepartement, inkl. Regierungsräte Willi Haag und Benedikt Würth

• 10 Gemeindepräsidenten, inkl. VSGP-Präsident Beat Tinner Fragestellungen

• Problemstellungen bei der Umsetzung des Raumkonzepts und des neuen Raumplanungsgesetz (RPG) in einen kantonalen Richtplan

• Erwartungen an den revidierten kantonalen Richtplan • Erwartungen an den Richtplan-Prozess • Eigener möglicher 8

Input in den Richtplan-Prozess Sociolution GmbH: Schweizer Netzwerk für Sozial- und Politikmanagement Funkstrasse 114, 3084 Wabern b. Bern, 031 961 46 47

Interviewresultate Die Interviews erbrachte eine breite Auslegeordnung

• an Fragenstellungen zu den strategischen Rahmenbedingungen • zu Prozessfragen • Sachinformationen,

Sachforderungen und Sachfragen

Nachfolgend ganz kurz erste Rückmeldungen aus den Interviews, die ein ersten Eindruck des Umfelds aufzeigen, in denen sich der kommende Stakeholder-Prozess bewegen wird.

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Themen, Issues

Allgemeine Beobachtungen

Erwartungen, Bedürfnisse

Beziehung Kanton/ Gemeinden

Generalverdacht gegenüber der Gemeinden gegenüber dem Kanton / respektive des Kantons gegenüber den Gemeinden.

Anerkennen, dass Gemeinden auch mal was richtig machen, und im Gegenzug, dass der Kanton nicht immer bevormunden will.

Allgemeines Misstrauen als Handlungsprinzip.

Richtplan-Prozess im Kontext der Anforderungen des neuen RPG nur erfolgreich, wenn es gelingt, die Misstrauensdynamik zu überwinden. Bereitschaft für neue partnerschaftliche Ansätze.

Schnittstellen Kanton/ Gemeinden

Komplizierte Prozesse. Entscheidungen oft Heutige Verwaltungsprozesse für raumrelevante intransparent, unverständlich. Projekte sind nur noch beschränkt adäquat. Gemeinden erwarten verbindliche Antworten, bevor alle Sachen abgewogen wurden.

Prozesse im Rahmen der Überarbeitung des RP analysieren und wo nötig neu definieren.

(Wachstums)Strategie des Kantons

Raumkonzept definiert nur, wo gewachsen werden soll, falls gewachsen wird.

Wer definiert, wo wie viel gewachsen werden soll? Kanton? Gemeinden? Regionen?

Wie viel Wachstum? Welche Art des Wachstums? Umgang mit den Wachstumsverlierern? Szenarien? Umgang mit spontanen Enwicklungen?

Wo wird welche interkommunale Zusammenarbeit erwartet und warum? Anreizsystem für die Zusammenarbeit?

Erwartungen an die Gemeinden? 10

Kosten-Nutzenrechnung für Wachstum, Nullwachstum, Rückbau.

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Themen, Issues

Allgemeine Beobachtungen

Erwartungen, Bedürfnisse

Steigende Komplexität für künftige Projekte

Mehr auf weniger Raum oder gleichviel auf kleinerer Fläche.

Den Gemeinden aufzeigen, dass und wie man sich im Umfeld von komplexen Projekten bewegt.

Steigende Zahl von Faktoren bei Interessensabwägung (ISOS, Verkehr, BLN, kantonale u. kommunale Schutzzonen, Verkehrspolitik, Lärmschutz, Gewässerraum, FFF etc.)

Die Prozesse des Kantons müssen es den Gemeinden erleichtern, mit den neuen Anforderungen umzugehen.

Verschärfung von Konflikten: Wohnen versus Gewerbe/Industrie; Wohnen versus Infrastrukturen (Energie, Verkehr, Entsorgung und Versorgung etc.); Siedlung (inkl. Tourismus) versus Naturschutz; Stadt/Agglo versus Landschaft/Agrar (Alltags- und Arbeitsraum versus Erholung) Innenverdichtung

Idealvorstellung. Umsetzung schwer möglich. Ist eine Herausforderung, deren Lösung Kreativität verlangt  allgemeine Verbesserung der Siedlungsstruktur, Förderung lokaler Identität.

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Überwindung des sektoriellen Denkens nötig: Siedlung im Kontext sehen: FFF-Problematik, Verkehr etc. mitberücksichtigen. Bei der Analyse von Auswirkungen (Interessenabwägungen) über die einzelnen Gemeinden hinausdenken. Berücksichtigung gegenseitiger Interessen: zwischen den Gemeinden (über die Gemeindegrenzen hinausdenken), zwischen Gemeinden und Kanton. RP muss Ansätze zur Umsetzung des Ziels der Innenverdichtung aufzeigen. Die Vorstellungen gehen dabei von Pilotprojekten über neuen Regularien zur Parkplatzbewirtschaftung bis zu mögliche Eingriffe in die Eigentumsrechte der Grundbesitzer.

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Nächste Schritte

Forum 1: Gruppenarbeit

•Sichtweisen und Erwartungen im Hinblick auf eine partnerschaftliche RP-Entwicklung austauschen. •Prozedere der Entscheidungsfindung diskutieren (Spielregeln). •Gemeinsame Absicht ausloten, eine Gesamtüberarbeitung des RP zu erreichen, die den Rahmen setzt für eine raumsparende und identitätsstiftende Definition, Gestaltung und Entwicklung des Siedlungsraums und dem Prinzip der richtigen Entwicklung am richtigen Ort sowie des bestmöglichen Einsatzes von natürlichen und finanziellen Ressourcen folgt.

•Weitergabe der Information aus dem Forum an die entsprechenden Stellen in der Gemeinde oder Region •Vorgehen für die gemeindeinterne/regionsinterne Diskussion der Richtplaninhalte und die Rückmeldungen in den Prozess festlegen Aufgabe der Forumsteilnehmer •Person(en), die den Prozess begleiten, bestimmen und an das Projektteam zurückmelden bis zum Forum 2

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