Stadtbibliothek Spandau

Jahresbericht 2015 Stadtbibliothek Spandau Rückblick 2015 Ausblick 2016 und weiter (Stand: 01.04.2016) Carl-Schurz-Str. 13 13597 Berlin Tel.: 030 /...
Author: David Weiß
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Jahresbericht 2015

Stadtbibliothek Spandau

Rückblick 2015 Ausblick 2016 und weiter (Stand: 01.04.2016)

Carl-Schurz-Str. 13 13597 Berlin Tel.: 030 / 90279-5537 Fax: 030 / 90279-5550 [email protected]

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Die Stadtbibliothek Spandau in Zahlen Anzahl der Einrichtungen 7 bibliothekarische Einrichtungen gibt es in Spandau insgesamt, dazu gehören: 1 Bezirkszentralbibliothek mit der Hauptjugendbibliothek und 11 Nebenstellen in Grundschulen 4 Stadtteilbibliotheken (Falkenhagener Feld, Kladow, Heerstraße, Haselhorst) 1 Fahrbibliothek mit 15 Haltestellen 1 interne Schulbibliothek in der Carlo-Schmid-Oberschule

Jahresstatistik 2015

Bestand

BZB Falkenhagener Feld Haselhorst Heerstraße Kladow Fahrbibliothek Carlo-Schmid-OS gesamt

Ausleihen

Jahr Vorjahr plus/ minus Jahr Vorjahr plus/ minus 189.493 180.018 9.475 1.045.659 986.735 58.924 24.537 23.109 1.428 84.191 79.460 4.731 17.696 16.519 1.177 32.738 33.283 -545 22.086 22.461 -375 70.453 67.957 2.496 16.153 15.248 905 84.364 81.886 2.478 19.356 18.901 455 71.527 60.360 11.167 27.672 27.407 265 21.563 23.218 -1.655 316.993 306.792 10.201 1.410.495 1.332.899 77.596

Besucher

Jahr Vorjahr plus/minus 435.381 406.864 28.517 58.872 57.499 1.373 23.524 25.617 -2.093 49.877 49.696 181 44.881 49.260 -4.379 17.122 14.467 2.655 19.104 22.304 -3.200 648.761 625.707 23.054

Finanzen Insgesamt 3,3 Millionen Euro investierte der Bezirk Spandau im Jahr 2015 in seine öffentlichen Bibliotheken, davon über 2,4 Millionen an Personalmitteln, knapp 900.000 Euro an Sachmitteln. Aufgestockt werden konnten diese Summe durch weitere 137.000 Euro aus dem EU-finanzierten Programm „Bibliotheken im Stadtteil“ BIST. 2

Erwerbungsetat Der Erwerbungsetat entspricht den Anforderungen an eine auskömmliche Medienversorgung!

Der Erwerbungsetat der Stadtbibliothek in den Haushaltsplänen 2006 bis 2015 400.000

€ in t a t e n e i d e M

355000

350.000

335000

300.000 250.000 200.000

150.000

170.000

150.000

150.000

150.000

150.000

2008

2009

2010

2011

235000

225000

2012

2013

150.000 100.000 50.000 0 2006

2007

2014

2015

335.000 Euro standen 2015 als Ansatz für den Erwerbungsetat im Haushaltsplan bereit und entsprachen mit 1,45 Euro pro Einwohner/in knapp unseren Forderungen nach 1,50 Euro für eine auskömmliche Medienversorgung. Im Doppelhaushalt für die Jahre 2016 und 2017 liegt der Haushaltsansatz für den Medienerwerb bei 315.000 bzw. 300.000 Euro. Die Summe ist zwar etwas geringer als in den beiden vorangegangenen Jahren, zeigt allerdings doch, dass die Notwendigkeit einer guten Versorgung der Spandauerinnen und Spandauer mit aktueller Literatur von der Politik gesehen und im Rahmen ihrer Möglichkeit umgesetzt wird.

Personal Das Personal in den Spandauer Bibliotheken wird weniger 46 Stellen standen der Stadtbibliothek Spandau 2015 zur Verfügung, 2 Stellen weniger als noch in 2014. Zwei weitere Stellen sind nur befristet besetzt und fallen Ende des Jahres weg. 6 Ausbildungsplätze gibt es in der Bibliothek, 2 Auszubildende pro Ausbildungsjahr werden in Spandau regelmäßig zu „Fachangestellten für Medien- und Informationsdienste“ ausgebildet. Ergänzt wird unser fester Personalstamm durch eine Vielzahl an Praktikantinnen und Praktikanten und unverzichtbare ehrenamtliche Helferinnen und Helfern wie den Medienboten und den Lesepatinnen und –paten, die unser Serviceangebot für besondere Benutzergruppen erweitern.

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Medienbestand

Die Entwicklung des Medienbestandes 2006 bis 2015 450.000

d n a t s e b n e i d e M

397.218

400.000

380.295

380.493

370.126

363.441

358.885

350.000

331321

303989

306792

316993

2013

2014

2015

300.000 250.000 200.000 150.000 100.000 50.000 0 2006

2007

2008

2009

2010

2011

2012

Der Medienbestand in Spandau wächst wieder 25 % weniger Medien als noch vor 15 Jahren stehen heute in den Spandauer Bibliotheken. Dies ist zum einen darauf zurück zu führen, dass in diesen Jahren einige unserer Einrichtungen wie die Stadtteilbibliothek Staaken geschlossen oder an Schulen abgegeben wurden wie z.B. die Bibliothek in der Heinrich-Böll-Oberschule. Zusätzlich zu dem Wegfall an Fläche kamen in den letzten Jahren aber auch zwei große inhaltliche Revisionsrunden: zum einen die Bearbeitung der Medien für die Selbstverbuchung und zum anderen die Umsystematisierung und damit verbunden die Umstellung der systematisch präsentierten Bestände auf eine neue, bundesweite Systematik. Das bedeutete, dass jedes Buch wiederholt angefasst und danach beurteilt wurde, ob es noch attraktiv und aktuell genug für die Bedürfnisse der Spandauer Leserinnen und Leser ist und sich der Aufwand der Umarbeitung lohnt. In diesen beiden Revisionsrunden wurde eine Vielzahl verschlissener und inhaltlich veralteter Medien aus dem Bestand genommen. Während aufgrund des über einige Jahre abgesenkten Erwerbungsetats z.B. 2010 nur eine sehr geringe Anzahl an Medien neu gekauft werden konnten, hat sich diese Situation auf der Basis eines auskömmlichen Medienbestandes in den letzten Jahren doch deutlich verändert: so konnte der Rückgang bereits 2014 gestoppt werden und der Bestand wächst wieder: um runde 10.000 Medieneinheiten oder 3,3% von 2014 auf 2015. Damit ist in Spandau ein Versorgungsgrad von knapp 1,4 Medieneinheiten pro Einwohner/in erreicht, der zwar noch deutlich unter dem Standard von 2 ME / EW liegt, der bundesweit als guter Versorgungsgrad gilt, dafür kann man aber durchaus bekennen: Der Spandauer Medienbestand ist attraktiv und aktuell Denn insgesamt 30.000 alte Medieneinheiten wurden in 2015 aussortiert und knapp 40.000 neu beschafft und eingearbeitet. Dies bedeutet eine Gesamterneuerungsquote von insgesamt 12,5 % (davon ca. 10 % durch Kauf, der Rest durch die Aufnahme geschenkter Medien in den Bestand). Mit einer Quote von 10 % durch Kauf erfüllt die Stadtbibliothek Spandau den national geforderten Standard an Bestandserneuerung genau und kann ihren Leserinnen und Lesern somit einen durchaus attraktiven und aktuellen Bestand zur 4

Verfügung stellen – was die Spandauerinnen und Spandauer ja durchaus zu schätzen wissen, wie sich in den Ausleih- und den Umsatzzahlen zeigt. Ein entscheidendes Kriterium für die Qualität des Bibliotheksbestandes ist der sogenannte „Umsatz“, d.h. die Zahl der jährlichen Entleihungen der einzelnen Medien. Dieser Umsatz steigt in Spandau zusammen mit den Ausleihzahlen: 2014 lag er bei 4,34 Entleihungen pro Medium und konnte damit gegenüber 4,1 im Jahr 2013 im letzten Jahr noch gesteigert werden, 2015 stieg er erneut leicht an auf insgesamt 4,45. Das bedeutet, dass die Medien in den Spandauer Bibliotheken im Schnitt zwischen 4 und 5mal jährlich entliehen werden. Im Vergleich dazu wurden die Medien vor 10 Jahren nur 2 bis 3mal jährlich entliehen. Uns zeigt dass, dass wir zwar nicht mehr so viele Medien haben wie noch vor 10 Jahren, dafür aber die richtigen, nämlich die, die die Spandauer Leserinnen und Leser haben wollen!

Bestandsverteilung 2015 (ohne digitale Medien/VÖBB 24)

Medieneinheiten 85.998 42.704 104.742 47.460 5.787

Anteil

Sachliteratur Belletristik Kinderbuch AV-Medien Zeitschriften und Sonstige

Bestand Sachliteratur Belletristik Kinderbuch AV-Medien Zeitschriften und Sonstige

Ausbau der digitalen Bibliotheksangebote Wir freuen uns sehr, in diesem Zusammenhang darauf hinweisen zu können, dass das Berliner Abgeordnetenhaus bei den Abstimmungen zum Haushaltsplan 2016/2017 beschlossen hat, den Ausbau digitaler Medien in den Berliner Öffentlichen Bibliotheken zu fördern. So stehen, dem Strategiepapier der Bibliotheken zu „Digitalen Welten“ folgend, im Jahr 2017 725.000 Euro und den darauf folgenden Jahren bis 2019 jeweils 825.000 bereit für den Ausbau der digitalen Bibliotheksbestände. Neben den auch bisher auch schon mit einem gültigen Bibliotheksausweis nutzbaren über 60.000 elektronischen Büchern und Zeitschriften sollen künftig z.B. auch Streamingdienste und E-Learn-Plattformen zur Verfügung stehen. Bereits im Jahr 2016 konnte das Angebot an digitalen Medien um Musikstreamingdienste für Jazz und Klassik erweitert werden.

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Entleihungen

Die Anzahl der Entleihungen 2006 bis 2015

n e g n u ih etl n E

1.500.000 1.400.000 1.300.000 1.200.000 1.100.000 1.000.000 900.000 800.000 700.000 600.000 500.000

1410495 1332899 1.191.057

2006

1.248.339 1.148.955

2007

1.173.188

2008

1.167.949

2009

1.146.836

2010

1.143.375

2011

1.073.741

2012

2013

2014

2015

Die Leistungen der Berliner Bibliotheken werden anhand ihrer Ausleihzahlen, ihrer Besucherzahlen und der Zahl der Teilnehmer/innen an Maßnahmen zur Leseförderung und anderer Veranstaltungen gemessen. Ausleihrekord in Folge Und hierbei hat die Stadtbibliothek Spandau in dem Bereich Entleihungen im Jahr 2015 erneut ein Rekordergebnis zu vermelden: Nach dem absoluten Tiefpunkt im Jahr 2012, in welchem die Bezirkszentralbibliothek aufgrund von Umbaumaßnahmen teilweise geschlossen werden musste, erfreut sich die Bibliothek einer kontinuierlich steigenden Nutzung: die Anzahl an Entleihungen wuchs auf knapp 1,25 Mio in 2013, 1,33 Mio in 2014 und sage und schreibe 1,41 Mio Entleihungen in 2015! Das bedeutet eine erneute Steigerung von 5,8 % auf das Rekordergebnis von 2014. Dabei ist festzustellen, dass der Großteil dieser Leistungssteigerung in der Bezirkszentralbibliothek erbraucht wurde, allein hier wurden in 2015 knapp 60.000 Medien mehr entliehen als im Vorjahr und erstmalig seit dem Bestehen der Bibliothek die magische Grenze von 1 Mio Entleihungen im Jahr erreicht! Auch die Fahrbibliothek fuhr nach zahlreichen reparaturbedingten Ausfällen in den Vorjahren wieder durch und erzielte eine deutliche Ausleihsteigerung um 11.000 Entleihungen. Und last not least konnte auch die Stadtteilbibliothek Falkenhagener Feld an ihre vorjährigen Erfolge am neuen Standort anknüpfen und ihre Ausleihzahl erneut um fast 5.000 Ausleihen steigern. Glückwünsche! Damit haben alle Spandauerinnen und Spandauer im Jahr 2015 durchschnittlich 6,1 Medien aus ihren Bibliotheken mitgenommen!

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Entleihungen 2015 nach Bestandssegmenten

Entleihungen 254.806 157.232 350.189 551.829 27.174 44.649

Anteil

Sachbuch Belletristik Kinderbuch AV-Medien Zeitschriften und Sonstige VÖBB24

Ausleihen Sachbuch Belletristik Kinderbuch AV-Medien Zeitschriften und Sonstige VÖBB24

Spandauer „Ausleihrenner“ 2015 waren bei den Romanen die Krimis der Autoren Max Bentow, Eva Almstädt, Sebastian Fitzek und Elisabeth Herrmann, bei der Sachliteratur Kochbücher und Italienreiseführer. Bei den Kindern führen Hörbücher wie „Die drei ???“ und „Ein Fall für TKKG“ die Hitliste an. Besucherzahlen Die Entwicklung der Besucherzahlen 2006 bis 2015 800.000

682.754

700.000

r e h c u s e B

650.262

643.148 584.460

571.366

572.231

563.678

2009

2010

2011

2012

600.000

602.101

625707

648761

2013

2014

2015

500.000 400.000 300.000 200.000 100.000 0 2006

2007

2008

Steigende Besucherzahlen Mit den Entleihungen zusammen erneut gestiegen ist auch die Zahl der Besucher in den Spandauer Bibliotheken: auf fast 650.000, was eine Steigerung um über 23.000 Besuche bzw. 3,7 % gegenüber 2014 bedeutet. Damit hat im statistischen Mittel jede Spandauerin, jeder Spandauer letztes Jahr fast 3mal eine unserer Bibliotheken aufgesucht. Hier entfällt fast der gesamte Zugewinn allein auf die Bezirkszentralbibliothek, die 2015 erneut 28.500 mehr Besuche als im Vorjahr verzeichnete und in Bezug auf ihre räumlichen 7

Möglichkeiten deutlich an ihre Grenzen gelangt mit über durchschnittlich 2000 Besuchen täglich. Anlässlich der neuesten Meldungen zum Sozialbericht 2015 über die sich verschärfende soziale Situation in Spandau mit einem deutlich über dem Landesdurchschnitt liegenden Anteil an Menschen mit niedrigem Bildungsstand, Langzeitarbeitslosen und einkommensschwachen Familien, sind wir sehr stolz auf unsere wachsenden Besucherzahlen. Zeigen sie uns doch, dass wir mit unseren stetigen Bemühungen, auch bildungsferne Menschen mit und ohne Migrationshintergrund besonders anzusprechen, auf einem guten Weg sind und viele dieser Menschen auch erreichen. In diesem Zusammenhang sei r darauf hingewiesen, dass die Spandau Bibliotheken die steigende Nutzung mit deutlich weniger Personal als früher bewältigen. Und während bei den Entleihungen die neue Technik der Selbstverbuchung im Massengeschäft für Entlastung sorgt, muss mit einem Anstieg der Besuche in den verbliebenen Einrichtungen auch ein deutlich höherer Aufwand bei der Beratung und Betreuung der Nutzerinnen und Nutzer geleistet werden.

Leseförderung und Veranstaltungen Teilnehmer/innen

2015

2014

plus/minus

Hauptbibliothek

4.839

4.778

61

Hauptjugendbibl.

39.176

33.146

6.030

BZB gesamt

44.015

37.924

6.091

FF

9.171

8.786

385

Haselhorst

2.081

2.085

-4

Heerstraße

6.001

5.040

961

Kladow

5.236

3.543

1.693

642

398

244

Carlo-Schmid-OS

1.961

1.528

433

gesamt

69.107

59.304

9.803

Fahrbibliothek

Leistungen im Bereich Leseförderung deutlich gesteigert 4.399 Veranstaltungen, Führungen oder Gruppenbesuche fanden im letzten Jahr in den Spandauer Bibliotheken insgesamt statt (3.553 in 2014); knapp 60.000 Teilnehmer wurden 2014 erreicht, fast 70.000 Teilnehmer in 2015, was eine Leistungssteigerung um 10.000 Teilnehmer/innen bedeutet. 3.538mal waren Lerngruppen, Kitagruppen oder Schulkassen bei uns zu Besuch und haben Einführungen in die Bibliotheksnutzung und Rechercheschulungen erhalten (2.974mal in 2014). 637 Veranstaltungen für Kinder und 152 Veranstaltungen oder Führungen für Erwachsene und 30 Ausstellungen wurden durchgeführt. Damit konnten wir nach einem kleinen Einbruch in den Leistungszahlen im 8

letzten Jahr wieder Spitzenergebnisse im Bereich Leseförderung verzeichnen. Kaum ein Bezirk betreibt hierbei eine solche kontinuierliche und eng mit den Kitas und Schulen vor Ort verzahnte Lese- und Medienkompetenzförderung wie Spandau. So verzeichnet Spandau als kleinster Bezirk hier seit Jahren die mit Abstand größten Teilnehmerzahlen. Was vielen Leserinnen und Lesern vielleicht nicht bekannt sein dürfte: Bereits vor der Öffnung der Bibliotheken, aber aus Zeit- und Platznot auch parallel zum laufenden Ausleihbetrieb werden über 10 Veranstaltungen pro Öffnungstag in den Einrichtungen der Stadtbibliothek Spandau mit Kitagruppen und Schulklassen durchgeführt. Und das, wie bereits beschrieben, mit kontinuierlich reduziertem Personal. Gerade hier in diesem wesentlichen und gesellschaftlich so relevanten Bereich unseres bibliothekarischen Aufgabenspektrums ist es deshalb mehr als angebracht, das große Engagement und die außerordentlich hohe Leistungsbereitschaft der Kolleginnen im Kinder- und Jugendbereich hervorzuheben. Hiermit sind wir wieder Spitzenklasse nicht nur im berlinweiten, sondern auch im bundesweiten Leistungsvergleich! (Heike Schmidt, Leitung Fachbereich Bibliotheken)

Dreieinhalb von vier Sternen im bundesweiten Leistungsvergleich - BIX Der BIX Bibliotheksindex ist ein von der Bertelsmann Stiftung in Kooperation mit dem Deutschen Bibliotheksverband (dbv) und dem Hochschulbibliothekszentrum NordrheinWestfalen (hbz) entwickeltes und durchgeführtes bibliothekarisches Leistungsmessungsinstrument. Der BIX hat zum Ziel, die Leistungsfähigkeit von Bibliotheken anhand ausgewählter Kennzahlen zu beschreiben. Die Stadtbibliothek Spandau beteiligt sich seit dem Jahr 2011 erfolgreich an diesem bundesweiten Leistungsvergleich und erzielte in der Größenklasse „Städte mit über 100.000 Einwohnern“ im Jahr 2015 (Berichtsjahr 2014) erstmals dreieinhalb von vier Sternen. Die Bibliothek liegt in den Zieldimensionen „Nutzung“, “Effizienz“ und „Zukunftsentwicklung“ in der TOP-Gruppe. In der Zieldimension „Angebote“ gehört sie zum mittleren Drittel der Stadtbibliotheken in Deutschland.

Nutzung In der Zieldimension Nutzung wird nachgefragt, wie die Ressourcen und Dienstleistungen der Bibliotheken angenommen werden. Eine hohe Nutzung lässt darauf schließen, dass die Wünsche und Bedürfnisse der Besucher richtig eingeschätzt wurden. Indikatoren für die Akzeptanz der Bibliothek und die Nutzung der Bestandsangebote sind die Besuche je EW, die Entleihungen je EW, die Jahresöffnungsstunden sowie die Umschlagquote (Verhältnis Entleihungen zum Medienbestand).

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Die Spandauer Bürgerinnen und Bürger besuchen überdurchschnittlich oft die Bibliotheken. Bei den Besuchen je EW und den Jahresöffnungsstunden liegt der Bezirk weit über dem deutschlandweiten Mittelwert, im TOP-Bereich. Auch die Entleihungen je EW liegen über dem Mittelwert. Nur die Umschlagquote ist knapp unter dem Mittelwert. Hier muss sich die Stadtbibliothek verstärkt von Altbeständen trennen. Virtuelle Besuche können aus technischen Gründen nicht erfasst werden.

Effizienz In der Zieldimension Effizienz werden die Ausgaben und die Leistungen miteinander verknüpft. So lässt sich überprüfen, ob die Ressourcenverwendung der Bibliothek und die Nutzung durch die Besucher in einem optimalen Verhältnis zueinander stehen.

Beim Medienetat je Entleihung und der Anzahl der Besuche pro Öffnungsstunde liegt die Stadtbibliothek Spandau im mittleren Drittel. In den Kategorien Mitarbeiterstunden je Öffnungsstunden und laufende Ausgaben je Besuch wird abbildet, wie viel Mitarbeiterkapazität und Kosten in den direkten Nutzerkontakt fließen. Hier liegt Spandau mit seinen nutzerfreundlichen Öffnungszeiten sowie der persönlichen Beratung und Unterstützung durch bibliothekarisches Fachpersonal im oberen (Ausgaben)Bereich.

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Zukunftsentwicklung Durch die Zieldimension Zukunftsentwicklung wird abgefragt, ob in den Bibliotheken ausreichende Potenziale für notwendige Veränderungen vorhanden sind, sowohl bei der Weiterqualifizierung des Personals, als auch in der Bestandsentwicklung und der finanziellen Ausstattung.

Auf Grund des guten Medienetats konnte die Stadtbibliothek Spandau den Bestand kontinuierlich aktualisieren und den Nutzerbedürfnissen anpassen. Im Berichtszeitraum wurden 15% des Bestandes durch neue Medien ersetzt. Damit belegt Spandau bei der Erneuerungsquote einen Spitzenplatz. Bei den Investitionen je EW (Baumaßnahmen, Möbel, technische Ausstattung) und bei der Fortbildungsquote der Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen liegt Spandau im Mittelfeld. Für 2016 und die folgenden Jahre sind weitere umfangreiche Investitionen geplant. Damit soll langfristig die Attraktivität und Leistungsfähigkeit der Spandauer Bibliotheken gesichert werden.

Angebote In der Zieldimension Angebote wird die Ressourcenausstattung der Bibliotheken abgebildet. Dazu zählen der Medienbestand, die Personalausstattung, das Raumangebot, die Bereitstellung von Computer- und Internetarbeitsplätzen und das Veranstaltungsangebot je EW.

Die Stadtbibliothek Spandau punktet durch ihr umfangreiches Medienangebot, den Internetservice, und die Anzahl der Veranstaltungen vor allem für Kinder- und Jugendliche. 11

Bei der Veranstaltungstätigkeit belegt der Bezirk wie gesagt einen deutschlandweiten Spitzenplatz. Die Personalausstattung und das Angebot an Computerarbeitsplätzen je EW liegen im mittleren Bereich. Nur bei der Publikumsfläche belegt Spandau wie viele andere Berliner Bezirke einen Platz im unteren Drittel. Nach 16 Jahren erfolgreicher Durchführung wurde der BIX Bibliotheksindex Ende 2015 bedauerlicherweise eingestellt. Die Angebote und Dienstleistungen der Bibliotheken anhand bestimmter Kennzahlen darzustellen, ist zukünftig Aufgabe der Deutschen Bibliotheksstatistik (DBS). (Gabriela Ullrich, Statistik)

Die Bibliotheken Die Bezirkszentralbibliothek in der Carl-Schurz-Straße Auch im Jahr 2015 war die Bezirkszentralbibliothek eine überaus nachgefragte Einrichtung. Das Haus hat in diesem Jahr erneut alle Leistungszahlen steigern können und erstmalig die „Schallmauer“ von 1 Millionen Entleihungen durchbrochen. Ganz genau waren es 1.045.618 Entleihungen und 435.381 Bibliotheksbesuche. Es gab 44.015 Teilnehmer an Lesungen, Ausstellungseröffnungen und Veranstaltungen zur Leseförderung, und zur Vermittlung von Informations-und Recherchekompetenz. Damit erbringt die Bezirkszentralbibliothek mit der Kinder-und Jugendbibliothek fast 75 % der gesamten Entleihungen des Bezirkes und über 60% aller anderen Leistungszahlen. Projekt Familienbibliotheken erfolgreich beendet Das EU-finanzierte Projekt „Familienbibliotheken“, das seit 2012 in den Stadtteilbibliotheken Falkenhagener Feld und Heerstraße erfolgreich läuft und im Jahr 2014 auch auf die Bezirkszentralbibliothek ausgeweitet wurde, wurde im Juni 2015 beendet. Die Idee der Familienbibliothek lehnt sich an das Konzept der “Family Literacy” an. Family Literacy beschreibt einen Ansatz zur Stärkung des Sprach- und Schriftgebrauchs in der Familie, der sich besonders eignet, um Familien mit einem geringen Maß an formaler Bildung, negativen Schulerfahrungen und gegebenenfalls mit Migrationshintergrund zu erreichen. Im Rahmen des Projektes wurde insbesondere in einen Medienbestand investiert, der Familien aus bildungsfernen Haushalten zu Gute kommen sollte. Es wurde der Bereich Ratgeberliteratur verstärkt, das Sachgebiet Pädagogik mit den Erziehungsratgebern wurde ausgebaut, aktuelle Sachtitel, die die Familie in den Mittelpunkt stellen, wurden ebenso gekauft wie leichte Romanliteratur. Auch unser Bestand an aktuellen Filmen und populärer Musik konnte daraus ergänzt und viele Kinder- und Jugendbücher angeschafft werden. Es wurden ebenfalls insgesamt 30 E-Book-Reader angeschafft, die den Bürgerinnen und Bürgern den Zugang zu den elektronischen Medien erleichtern sollen. Es konnte erst einmal getestet werden, ob der Reader den Erwartungen entspricht. Um den Einstieg in diese „digitalen Welten“ zu erleichtern, wurden zu Beginn die „Tolino-Sprechstunden“ 14-tägig angeboten. Fragen und Probleme konnten in diesem Rahmen erörtert werden. Mittlerweile finden die Sprechstunden einmal im Monat statt. 12

Abbildung 1: Tolino E-Book Reader für Spandauer Bibliotheken

Interkulturelle Bibliotheksarbeit weitergeführt Die im Rahmen des Projektes interkulturelle Bibliotheksarbeit begonnene Kooperation mit der Volkshochschule wurde erfolgreich weitergeführt. Alle Kurse, in denen „Deutsch als Fremdsprache“ unterrichtet wird, und die Alphabetisierungskurse der VHS kamen zu einer Führung in der Bibliothek. Für viele der vor allem weiblichen Teilnehmerinnen war dies der erste Besuch in einer Bibliothek überhaupt, was einigen Frauen nach eigenem Bekunden tatsächlich „neue Welten“ eröffnete. Der Bestandsaufbau für fremdsprachige Romane und Sachbücher ist im Jahr 2015 fortgeführt und aus dem Regeletat finanziert worden. Interkulturelle Bibliotheksarbeit ist im Rahmen des zielgruppenspezifischen und nutzerdefinierten Bestandsaufbaus implementiert. Wir werden insbesondere weiter fremdsprachige Romane kaufen und den stark nachgefragten Bestand „Deutsch als Fremdsprache“ pflegen sowie die Kooperation mit der Volkshochschule weiterführen. Angebote für Flüchtlinge ausgebaut Die Flüchtlingsproblematik machte auch vor den Toren der Bibliotheken nicht halt. Um den ankommenden Menschen den Zugang zu Information und Bildung zu erleichtern haben die Berliner Bibliotheken im Jahr 2015 eine eigene Benutzergruppe mit auf die Situation zugeschnittenen Ausleihkonditionen für diese Klientel erarbeitet. Die Umsetzung erfolgte im September 2015. Der Freundeskreis der Stadtbibliothek Spandau hat der Bibliothek 4000.- € für Medien für Flüchtlinge gespendet. Diese wurden zur Anschaffung und Staffelung von Wörterbüchern, Sprachlehrgängen und Büchern für Kinder verwendet. Im Jahr 2016 werden die entsprechenden Bestandsegmente kontinuierlich ergänzt und ausgebaut. Es wird eine Kooperation über die VHS mit den ehrenamtlichen „Deutschlehrern“ angestrebt, um diesen gezielt Medienpakete für ihre Arbeit anzubieten.

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Abbildung 2: Stadtrat Gerhard Hanke nimmt die Bücherspende des Freundeskreises in Empfang

Da Lesen eine wesentliche Schlüsselqualifikation ist, werden wir weiter auch verstärkt Bücher in einfacher Sprache anschaffen, damit auch Bürgerinnen und Bürger mit geringer Lesekompetenz oder geringen Deutschkenntnissen von diesen Medien profitieren können. Die Umarbeitung des Buchbestandes konnte im Jahr 2015 fast beendet werden. Der Bereich Erdkunde, der von der Aktualität des angebotenen Bestandes lebt, wird momentan bearbeitet. Vor dem Beginn der Reisesaison werden auch hier die Arbeiten abgeschlossen sein. Damit ist die Einführung der SfB (Systematik für Bibliotheken) als Verbundsystematik abgeschlossen. Neues Großprojekt ab 2016: Bibliothek als Lernort (LeO) Die Bibliothek hat sich in den letzten Jahren als Aufenthalt- und Lernort mit hoher Vor-OrtNutzung etabliert. Die Nachfrage nach Lese-und Arbeitsplätzen wächst stetig, wodurch das Haus mit der derzeitigen Raumgestaltung seine Kapazitätsgrenze erreicht hat. Es liegt nahe in diesem Bereich aktiv zu werden und das Haus für die kommenden Aufgaben besser aufzustellen. Deshalb wurde das Projekt „Bibliothek als Lernort“ formuliert und im Rahmen des EU-finanzierten Programms Bibliotheken im Stadtteil (BIST) Fördermittel beantragt. Die Bezirkszentralbibliothek Spandau hat den Zuschlag erhalten und wird in den nächsten drei Jahren daran arbeiten, die Bezirkszentralbibliothek so aufzustellen, dass sie den gewachsenen, vielfältigen Anforderungen an Öffentliche Bibliotheken im 21.Jahrhundert entspricht. Durch das Projekt wird die Versorgung der Bürgerinnen und Bürger mit bibliothekarischen Dienstleistungen an zentraler Stelle in Spandau ausgebaut und modernisiert, die Angebote weiterentwickelt und verbessert. Ende 2015 wurde in Vorbereitung des Projektes eine sogenannte Machbarkeitsstudie beauftragt, bei der ein Team rund um die Firma Hoskins Architects Verbesserungsmöglichkeiten in den Bereichen bauliche Veränderungen (z.B. Schallschutz, Beleuchtung), Möblierung und Leit-und Orientierungssystem mit entsprechenden Kostenund Bauzeitschätzungen erarbeitet. (Marion Mühlhoff, Leitung Bezirkszentralbibliothek)

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Öffentlichkeitsarbeit Im Bereich der Veranstaltungsarbeit bot das letzte Jahr unseren Leserinnen und Lesern wieder viele abwechslungsreiche Ausstellungen und Lesungen. Sechs verschiedene Ausstellungen von Künstlern und Malgruppen waren im Lesecafé der Bezirkszentralbibliothek zu bestaunen. Darunter waren Aquarelle, Fotografien und Collagen, die die individuellen Techniken, Gedanken und Ausdrucksweisen der einzelnen Künstler repräsentierten. Zudem begrüßten wir die Autoren Anders Alborg mit seiner Lesung "Das Unikat - Rückfahrt in die Zukunft" im April, im Mai verriet uns Claus-Dieter Steyer unentdeckte Ecken in Brandenburg, die er in seinem zweiten Band "Geheime Orte in Brandenburg" zusammengestellt hat und Astrid Ann Jabusch sorgte mit ihrer Krimilesung "Verbrechen lohnt sich doch (nicht)" im Oktober für eine Gänsehaut.

Abbildungen 3 und 4: Vernissage Petra von Schmude im Lesecafé der BZB

Ein besonderes Highlight war die Geburtstagsfeier des Freundeskreises der Stadtbibliothek Spandau zum 20 jährigen Bestehen. „Status“ das Theater an der VHS Spandau spielte die Komödie "Hausfreunde" von Lewis Eastermann und begeisterte die zahlreich erschienen Freundeskreismitglieder und Besucher der Bezirkszentralbibliothek. Des Weiteren konnte zum Weltalphabetisierungstag in Kooperation mit der VHS Spandau die Lesung "Oh Miljöh" realisiert werden. Betroffene tauschten sich untereinander aus und machten Mut, sich mit der Thematik auseinander zusetzen und Hilfe anzunehmen. Im Rahmen der 26. Berliner Märchentage reisten wir mit Ute Dibbert, Renate Raber und Anne Schmitz-Arden, Erzählerinnen des Berlin-Brandenburgischen Märchenkreises, in die Welt der Märchen und Geschichten aus den arabischen Ländern. Den Ausklang des Jahres feierten wir mit der traditionellen Weihnachtslesung um die Autorengruppe des Freundeskreis der Stadtbibliothek Spandau e.V. „Willkommen und Abschied“ war das Motto und läutete die Weihnachtsfeiertage und den Jahreswechsel ein. Ein neues Design für die Bibliothek Die Stadtbibliothek Spandau möchte sich zukünftig neu und modern der Öffentlichkeit präsentieren und ihre Materialien wie Flyer und Plakate vereinheitlichen und professionalisieren. Daraus ergab sich im Spätsommer eine gelungene Kooperation mit der Universität der Künste Berlin. Die Studierenden der Fachklasse Grafikdesign von Fons Hickmann präsentierten im Dezember einer Jury Ihre Gestaltungsideen für ein neues Corporate Design der Stadtbibliothek Spandau. Im Rahmen eines Wettbewerbs wurden 17 verschieden Entwürfe erstellt, von denen einer nun umgesetzt werden soll. Das neue 15

Corporate Design bildet mit seinen Farben und Schrifttypen außerdem die Grundlage für das im Rahmen des Projektes LeO geplante neue Leit- und Orientierungssystem.

Abbildung 5: 1. Platz der Entwürfe

Abbildung 6: 2. Platz der Entwürfe

Die Stadtbibliothek Spandau bei Facebook Aber nicht nur das äußere Erscheinungsbild bringt Veränderungen und Neuerungen, denn seit April 2015 besitzt die Stadtbibliothek Spandau auch eine neue Website. Zusätzlich wurde daran gearbeitet, neue Kommunikationswege zu erschließen. Die Stadtbibliothek Spandau ist ab sofort mit einer offiziellen Seite im sozialen Netzwerk Facebook erreichbar, um den Dialog mit seinen Besuchern weiter zu verstärken. Seit dem 01. Februar 2016 bietet sie allen Interessierten auf Facebook eine neue Plattform, um sich über die neuesten Veranstaltungen und Geschehnisse der Stadtbibliothek Spandau zu informieren. Neben Veranstaltungen und Ausstellungen sollen Anekdoten und Hintergrundgeschichten aus dem bibliothekarischen Leben dafür sorgen, dass die Besucher einen persönlicheren Bezug zu ihrer Bibliothek aufbauen. Ebenfalls können hier konkrete Fragen gestellt und Anregungen gepostet werden, die dann umgehend von unseren Mitarbeitern beantwortet werden.

Abbildung 7: Facebook-Seite

Abbildung 8: Homepage der Stadtbibliothek Spandau

(Jennifer Garau, Öffentlichkeitsarbeit bis Januar 2016)

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Das Lernzentrum in der Bezirkszentralbibliothek 77 Schulklassen der Sekundarstufen I und II mit insgesamt 1.911 Teilnehmer/innen besuchten im Jahr 2015 zu Bibliothekseinführungen und Rechercheschulungen das „Lernzentrum“ in der Bezirkszentralbibliothek Spandau. Seit Dezember 2015 setzen wir bei den Schulungen der Sekundarstufen noch stärker als bisher auf „Learning by doing“, unterstützt durch selbst erarbeitete spielerische RallyeKonzepte mit dem Programm „Actionbound“ für Tablet-PCs und Smartphones. Die Konzepte sind im Schwierigkeitsgrad auf die Jahrgänge zugeschnitten und werden von den Jugendlichen und Lehrkräften sehr gut angenommen. Darüber hinaus konnten 17 Schulklassen aus den Spandauer Oberschulen zu 9 Lesungen mit bekannten Berliner Jugendbuchautoren, wie Tamara Bach, Christine Fehér, Daniel Höra, Anja Tuckermann, Martina Wildner und T.A. Wegberg eingeladen werden. Die Veranstaltungen wurden durch den Berliner Autorenlesefonds finanziert. Projekt Bildungsbrücken Die schulergänzende Förderung durch das Projekt „Bildungsbrücken“ lief auch im Jahr 2015 sehr erfolgreich weiter. Die Extratermine für die Vorbereitung auf den Mittleren Schulabschluss wurden ebenfalls gern in Anspruch genommen. An 86 Tagen (344 Stunden) standen 17 ehrenamtliche Mentor/innen (Schüler/innen und Studierende) im Durchschnitt 82 angemeldeten Mentees bei schulischen Problemen hilfreich zur Seite. Das waren insgesamt 1529 Teilnehmer/innen (im Schnitt 18 pro Angebotstag).

Abbildung 9: Film "Bibliothek ganz anders als du denkst!"

In Zusammenarbeit mit dem Medienkompetenzzentrum Cia Spandau - computer in action für BerlinImPuls, Kompaxx e.v. und der Stadtbibliothek wurde in den Osterferien ein Videoprojekt durchgeführt. Einige Jugendliche von „Bildungsbrücken“ drehten einen kleinen Film mit dem Titel "Bibliothek - ganz anders als du denkst!" in der Bezirkszentralbibliothek, der das tolle Angebot für Jugendliche in der Bibliothek zeigen soll, und mit veralteten Vorurteilen aufräumen will. Zu sehen ist der Film unter: https://www.youtube.com/watch?v=Z4ypg7OOfZE

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Abbildung 10: Kompaxx e.V.

Am 20. Juni koordinierte das Bildungsbrücken-Team die Jugendjury Spandau in der Bezirkszentralbibliothek Spandau. Vertreter der sechs jugendlichen Gruppen, die verschiedene phantasievolle Projekt-ideen eingereicht hatten, einigten sich demokratisch und fair in einer vier-stündigen nichtöffentlichen Debatte über die gerechte Vergabe der Mittel, die vom Jugenddemokratiefonds bereitgestellt wurden. Interessiert sah sich Bezirksstadtrat Hanke am Nachmittag bei der öffentlichen Sitzung die Projektideen der teilnehmenden Jugendlichen an und übergab feierlich die symbolischen Schecks. Wir freuen uns sehr darüber, dass es inzwischen gelungen ist, die Finanzierung des Projektes auch in Zukunft sicherzustellen und das Angebot auf Dauer in der Bibliothek zu etablieren. Weitere Informationen unter: http://www.kompaxx.de/index.php?id=257 . (Angelika Müller, Leiterin Lernzentrum in der BZB)

Hauptjugendbibliothek Die Hauptjugendbibliothek war im Jahr 2015 wieder stark gefordert, was den für sie „ganz normalen“ Alltag angeht. Mit über 1.000 Besuchen von Kitas, über 450 Schulklassen in unserem Räumen sowie 810 Klassenbesuchen in den angeschlossenen Schulbibliotheken wurden fast 40.000 Kinder und Jugendliche erreicht, ganze 6.000 mehr als im Vorjahr. Besonders fruchtbar ist für uns hierbei die langjährige, kontinuierliche und sehr enge Zusammenarbeit mit den Lehrerinnen und Lehrern bzw. Erzieherinnen und Erziehern der Spandauer Schulen und Kitas, so dass wir auf einen erfolgreichen fachlichen Austausch und gelungene gemeinsame Projekte zurückblicken können. Projekte LeYo! Der Carlsen-Verlag hat eine Multimedia-Bibliothek für Kinder zwischen 3 und 6 Jahren entwickelt. Die Jugendbibliothek hat diese Medien erworben: 30 Bücher und 5Tablets können im praktischen Rollkoffer ausgeliehen werden. Zielgruppe sind vor allem Kitas, Horte und Kinderfreizeitangebote. Zur Einführung gab es ein Kooperationsprojekt zwischen dem 18

lokalen Bildungsverbund BildungsWelle Spandauer Neustadt, der Kinder- und Jugendbibliothek, dem Carlsen Verlag und Caiju e.V. mit dem Projekt TeenKom-Blitzjobs für Teenager. Die Teenager dieses Projekts wurden fachkundig geschult und konnten so die interessierten Kitas in alle Tricks und Kniffe von LeYo! einführen. Schulergänzende Förderung Mit Unterstützung des Projekts „Lernoffensive“ (in Kooperation mit dem Träger SozialKulturelle Netzwerke casa e.V) werden in der Jugendbibliothek zwei Mal in der Woche Grundschüler multimedial gestützt zu selbstständigem Lernen befähigt. So wird kontinuierlich dazu beigetragen, dass die Schülerinnen und Schüler ihre schulischen Anforderungen bewältigen können. Spezielle Angebote für die Eltern ergänzen das Programm, wie z.B. der Workshop zum Thema „Mein Kind, das Internet und ich …“ Ausstellungen Vier Ausstellungen wurden in diesem Jahr in der Jugendbibliothek gezeigt, drei davon mit Arbeiten von Spandauer Kindern. Schachtelgeschichten – Schätze der Erinnerung In Anlehnung an „Das Streichholzschachtel-Tagebuch“ von Paul Fleischman haben die Kinder der Klasse 4a der Robert-Reinick-Grundschule Fundstücke aus ihren Sommerferien in kleine Schachteln verpackt und besondere Momente in Geschichten festgehalten. Mit diesen Schachtelgeschichten gewährten sie uns in einer Ausstellung in der Jugendbibliothek Spandau Einblick in ihre Gedankenwelt und entführten uns an die geheimen Orte ihrer Erinnerung. Eine Weltreise in Berlin Im Februar zeigte die Jugendbibliothek Spandau in einer Wanderausstellung Originalillustrationen des von Kindern gestalteten Bilderbuches: „Weltreise in Berlin I“. Dieses Buch ist das Ergebnis eines Workshops der Kinderbuchillustratorin/-autorin Patricia Thoma und den Kindern der „Willkommensklasse“ der Fichtelgebirge-Grundschule in Kreuzberg. Die Kinder erzählen in diesem besonderen Buch kleine Geschichten aus ihren Herkunftsländern (Rumänien, Bosnien, Bulgarien, Syrien, Libyen, Kongo, Vietnam und Lettland) sowohl in deutscher als auch in ihrer Muttersprache. Kinder und Erwachsene wurden eingeladen, sprachliche und kulturelle Vielfalt wertschätzend wahrzunehmen und Gemeinsamkeiten zu entdecken. Freundschaft Die Schülerinnen und Schüler der Grundschule am Eichenwald setzten sich in ihrer Lesewoche 2015 lesend, vorlesend, zuhörend, produktiv und interaktiv mit Texten rund um das Thema Freundschaft auseinander. Von der ersten bis zur sechsten Klasse wurden Geschichten in Illustrationen und Figuren umgesetzt, es gab Lese- und Theaterprojekte. In diesem Jahr wurden die Ergebnisse zum ersten Mal außerhalb der schulischen Räume gezeigt. Die Kinder und Jugendbibliothek Spandau bot in ihren Räumen das Forum, ausgewählte Arbeiten zu präsentieren.

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Märchen aus aller Welt Pünktlich zu den Berliner Märchentagen war in der Jugendbibliothek Spandau eine Ausstellung mit Zeichnungen von Kindern des Vereins „Harmonie“ zu sehen. . Die Künstler der Ausstellungsbilder sind zwischen 6 und 14 Jahren und treffen sich einmal in der Woche im Rahmen eines Malkreises. Dort gestalten sie Bilder mit verschiedenen Materialien und in verschiedenen Techniken. Die Ausstellung zeigte Bilder mit Motiven aus verschiedenen Märchen der ganzen Welt.

Abbildung 11: „Künstler“ der Märchenbilder-Ausstellung mit ihrer Teilnahmeurkunde

Lesungen Berliner Autorenlesefonds Über den Berliner Autorenlesefonds konnten wir auch in 2015 bewährte Berliner Autorinnen und Autoren für uns verpflichten und vielen Kindern die Möglichkeit geben, den Personen, die ihre Lieblingsbücher schreiben, einmal Auge in Auge gegenüberzustehen. Eva Muszynski, Karsten Teich, Salah Naoura, Henrike Wilson, Julia Friese und Christian Duda (um nur einige Namen zu nennen) haben für spannende und unterhaltsame Stunden gesorgt.

Abbildung 12: „Neue Wilde“ unter Anleitung der Autorin und Illustratorin Henrike Wilson

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Lehrerinnen-Stimmen nach Veranstaltungsbesuchen: Liebe Frau Rhein, "was lange währt wird endlich gut", so heißt es doch im Sprichwort. Die Lesung mit Herrn Naoura hat den Kindern und mir ausgesprochen gut gefallen. Abgesehen davon, dass die Texte sehr gut zu einer dritten Klasse gepasst haben, gefiel mir ganz besonders seine Art des Vorlesens. Die Kinder waren sehr angetan und ich natürlich auch. Vielen lieben Dank für die wunderbare Möglichkeit, Literatur live zu erleben und Liebe Grüße, M.D. (eine Spandauer Lehrerin) Liebe Frau Rhein, vielen herzlichen Dank für den schönen Besuch in der Bibliothek! Die Kinder waren begeistert und haben ihren Eltern danach mit leuchtenden Augen davon erzählt. Es war überaus beglückend, mitzuerleben, wie die Bilder der vielen Bücher nachwirkten und ihre Fantasie beflügelten! Vielen herzlichen Dank dafür. Viele liebe Grüße, M. W. (eine Spandauer Lehrerin)

Lesen im Park Während der letzten Sommerferienwoche (24. bis 28. August 2015) verwandelten sich Spandauer Parkanlagen, Spielplätze und grüne Wiesen in Kulissen für Lesungen, literarische Spiele und bildkünstlerische Workshops. Mitarbeiterinnen von LesArt und Bibliothekarinnen luden zum spielerischen und kreativen Umgang mit Buchstaben und Bildern, Wörtern und Wendungen, Sätzen und Geschichten im Grünen ein. Im Mittelpunkt standen nominierte und preisgekrönte Bilderbücher des Deutschen Jugendliteraturpreises der letzten Jahre sowie Kinderbuchklassiker, Märchen, Sagen und Geschichten aus bekannten und unbekannten Kinderbüchern. Verleihung Spandauer Jugendliteraturpreis Unter dem Motto „Out of Life – ab ins Buch!“ tauchten die Jugendlichen 2015 in die Tiefen der Jugendliteratur und stellten dem Publikum die Bücher der engeren Wahl in spielerischen Szenen vor. Im angeschlossenen Wettbüro konnten auch die Besucher der Veranstaltung ihr Votum abgeben und einen der Publikumspreise gewinnen. Im Vorprogramm zeigte der Nachwuchs sein literarisches Können: Die Lesecoaches der Konkordia-Grundschule präsentierten sehr erfolgreich ihre Büchershow! Das besondere Highlight der Veranstaltung war der Besuch von Klaus Kordon, dessen Buch „Joss“ den Preis gewonnen hat.

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Abbildung 13: Die Jugendlichen der Literaturjury mit dem Stadtrat Gerhard Hanke (links) und Autor Klaus Kordon (Mitte)

Übrigens: Die Preisverleihung des Spandauer Jugendliteraturpreises wird am Freitag, dem 18. November 2016 um 18 Uhr stattfinden! Gleichzeitig feiert die Jugendliteraturjury ihr 10jähriges Bestehen! Literanauten überall! Die Jugendlichen der Literaturjury engagieren sich zusätzlich auch für das vom Arbeitskreis für Jugendliteratur initiierte und vom Bundesministerium für Bildung und Forschung finanzierte bundesweite Projekt „Literanauten überall“. In diesem Jahr wurde die Wolfgang Borchardt Oberschule als neuer Kooperationspartner begrüßt. Als Highlight haben die Jugendliteraturjury und ihre Kooperationspartner im März alle zusammen eine Reise nach Leipzig unternommen, um die Buchmesse zu besuchen. Bücher, Butterkeks und Brause: Nach dem großen Erfolg im vergangenen Jahr bot die Jugendbibliothek Spandau auch in diesem November wieder Unterhaltung zur besten Familienzeit: Immer am Samstagnachmittag um 14:30 Uhr. Junge Leser und solche, die es noch werden wollen, stehen bei dieser Veranstaltungsreihe, einer Kooperation mit LesArt, dem Berliner Zentrum für Kinder- und Jugendliteratur, im Mittelpunkt. Sie tauchten ab, leuchteten aus und geisterten in der Welt der Bücher herum.

Abbildung 14: Samstagnachmittägliches Butterkeks-Vergnügen mit Michael Bönisch (LesArt)

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Im Jahr 2016 wartet das aus dem Programm „Bibliotheken im Stadtteil II (BIST II)) geförderte und auf drei Jahre festgesetzte Sprachförderprojekt „… und raus bist du. Sprachförderung im Tandem Bibliothek und Kita“ auf den Beginn seiner Umsetzung. In Spandau ergibt sich auf Grund der sozio-demographischen Entwicklung der letzten Jahre ein besonderer Handlungsbedarf, den die Bibliothek sieht und wahrnehmen will. Zielgruppe sollen Kinder im Alter von eins bis fünf bzw. sechs Jahren (vor der Einschulung) und deren Eltern sein. Ziel ist, die altersentsprechende Sprachkompetenz der Kinder nachweislich zu verbessern. (Gisela Rhein, Leitung Kinder- und Jugendbibliothek)

Lernoffensive Spandau – Bibliotheken helfen beim Durchstarten in der Grundschule Die „Lernoffensive“ zur schulergänzenden Förderung wird seit Februar 2015 von Sozialkulturelle Netzwerke casa e.V. in Kooperation mit der Spandauer Hauptjugendbibliothek, der Stadtteilbibliothek am Falkenhagener Feld und der Stadtteilbibliothek Heerstraße durchgeführt. Spandauer Grundschülerinnen und Grundschüler erhalten in wöchentlichen Kursen eine kostenlose Unterstützung bei der Bewältigung ihrer schulischen Herausforderungen. Die Spandauer Bibliotheken werden so zu wichtigen Bezugspunkten für die Kinder und Jugendlichen. Weiteres Ziel des Projektes ist es, die Selbstständigkeit der Kinder sowie deren Lernmotivation langfristig zu stärken. Ihnen sollen gleichwertige Bildungschancen ermöglicht und frühzeitig möglichen Leistungsdefiziten vorgebeugt werden. Qualifizierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von casa e.V. arbeiten zusammen mit kleinen Schülergruppen an deren langfristigen Schulerfolgen. Es wird neben der individuellen Hausaufgabenhilfe auch Nachhilfe in allen Fächern angeboten sowie gemeinsam unterstützende Lernstrategien und -methoden entwickelt. In angenehmer offener Atmosphäre werden zum Beispiel Bruchrechnen, Aufsätze schreiben, das Einmaleins oder Englischvokabeln geübt. Um die Freude der Kinder am Lernen zu fördern, stehen moderne Medien wie Tablet-PCs, viele Lernspiele und didaktische Lernmittel sowie Schreib- und Bastelmaterialien zur Verfügung. Die wöchentlichen Kurse in den drei Spandauer Bibliotheken sind seit Beginn des Projektes sehr gut besucht und erfreuen sich großer Beliebtheit bei den Grundschülerinnen und Grundschülern. Mittlerweile haben mehr als 200 Kinder die Kurse regelmäßig oder punktuell besucht. Eine vorherige telefonische Anmeldung unter 030 / 622 02 302 zu den Kursen ist daher unbedingt erforderlich! Derzeit sind nur noch wenige freie Plätze verfügbar. Die Kurse der Lernoffensive Spandau finden wie folgt statt:  Hauptjugendbibliothek Spandau (Carl-Schurz-Straße 13, 13597 Berlin) Montag und Donnerstag von 15:00 - 18:00 Uhr  Stadtteilbibliothek Heerstraße (Obstallee 22f, 13593 Berlin) Dienstag und Donnerstag von 15:00 - 18:00 Uhr  Stadtteilbibliothek Falkenhagener Feld (Westerwaldstraße 9, 13589 Berlin) Montag von 16:00 - 19:00 Uhr und Mittwoch von 14:00 - 17:00 Uhr Das Projekt Lernoffensive Spandau richtet sich auch an Spandauer Eltern und bietet ihnen eine unkomplizierte und offene Beratung an. In kostenlosen Workshops erfahren sie, wie die Internetnutzung der Kinder sinnvoll (mit-) gestaltet oder eine angenehme Lernatmosphäre zu Hause geschaffen werden kann. Gemeinsame „Picknicks“ in der Bibliothek bieten die Möglichkeit zum Erfahrungsaustausch. Spezielle Angebote für die Eltern ergänzen das Programm, wie z.B. der Workshop zum Thema „Mein Kind, das Internet und ich …“ Das Projekt wird durch den Netzwerkfonds des EU-Förderprogramms „Zukunftsinitiative Stadtteil (ZIS)“, dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) sowie dem 23

Förderprogramm „Soziale Stadt“ der Senatsverwaltung Jugend, Bildung, Kultur und Sport finanziert. Der Projektzeitraum der Lernoffensive Spandau erstreckt sich noch bis zum 31.12.2016, wobei eine Fortführung im Sinne der Kinder, aller Projektbeteiligter sowie für die Attraktivität des Bezirks Spandau sehr wünschenswert wäre. (Irmela Seebe, Projektleiterin, casa e.V.)

Die Stadtteilbibliotheken Falkenhagener Feld Der letzte Jahresbericht endete mit folgendem Ziel: 2015 gilt es, die am Standort Falkenhagener Feld an zwei Nachmittagen stattfindende „Lernoffensive Spandau“ fest zu installieren und weitere Projektideen zu forcieren, um den Bibliotheksalltag für unsere Besucher weiterhin attraktiv zu gestalten. Rückblickend kann man feststellen, dass dieses Ziel zweifelsohne erreicht wurde. Seit dem Startschuss der „Lernoffensive Spandau“ am 23. Februar 2015 nutzen begeisterte Grundschülerinnen und Grundschüler die kostenlose, an zwei Nachmittagen stattfindende Förderung durch qualifizierte Mitarbeiter von Sozial-kulturelle Netzwerke casa e.V. in unseren Bibliotheksräumlichkeiten. Die Nachfrage vonseiten interessierter Eltern ist konstant hoch. Im Rahmen des Berliner Projektfonds Kulturelle Bildung konnten wir an 16 Terminen Kita-Gruppen und Grundschulklassen ein zusätzliches Sprachförderprogramm anbieten. Die Theaterpädagogin Birgit Hägele führte durch die interkulturelle Märchenwerkstatt „Tekerleme – Türkische Lügenmärchen und –gedichte“.

Abbildungen 15 und 16: Birgit Hägele „Tekerleme – Türkische Lügenmärchen und –gedichte“

Bibliothek – speziell für Jungen Auch in diesem Jahr gelang es uns, die Quartiersräte des Quartiersmanagement Falkenhagener Feld Ost von einer Projektidee zu überzeugen, so dass in der zweiten Jahreshälfte mit Checkpoint Bibliothek, einem geschlechtersensiblen Programm zur Medienkompetenzförderung, das sich speziell an männliche Kinder und Jugendliche richtet, begonnen werden konnte. Der in den Herbstferien stattfindende Comic-Workshop mit abschließender Vernissage und Ausstellung war bis auf den letzten Platz ausgebucht. 24

Abbildung 17: Comic-Workshop

Abbildung 18: Vernissage zum Comic-Workshop

Die Anzahl unserer Besucher ist mit 58.872 die mit Abstand höchste aller Stadtteilbibliotheken im Bezirk. Auffällig ist, dass durch die neue Schwerpunktsetzung des o.g. Projektes und intensivere Kooperation (zahlreiche Schüler absolvieren nun auch bei uns ihr Praktikum) mit benachbarten Oberschulen zunehmend männliche Leser das breit aufgestellte Medienangebot der Bibliothek für sich entdecken und die zur Verfügung stehenden Arbeitsplätze zum Lernen für sich in Anspruch nehmen. Erstmalig seit Bestehen der Bibliothek ist es im Bereich der Ausleihen gelungen, mit 84.191 Entleihungen die „80.000-Marke zu knacken“. Im Rahmen unserer Kinder- und Jugendarbeit haben 9.171 Teilnehmer und Teilnehmerinnen unser Sprachförderangebot an den Vormittagen genutzt. Eine weitere Steigerung, die positiv zu Buche schlägt. Was erwartet unsere Gäste 2016? Mit Spannung erwarten wir das erste Durchführungsjahr des Projektes „…und raus bist Du“ – Sprachförderung im Tandem Bibliothek und Kita, an dem auch unser Bibliotheksstandort teilnehmen wird. 2016 möchten wir nicht stehen bleiben, sondern wollen wir unsere guten vernetzten Strukturen nutzen und neues Terrain betreten: „Bibliothek goes Kita“, aufsuchende, niedrigschwellige Bibliotheksarbeit, das könnte ein neuer Themenschwerpunkt werden. Ob uns das gelingen wird, wird im nächsten Jahresbericht nachzuprüfen sein. (Regina Schulze-Dau, Leitung Stadtteilbibliothek Falkenhagener Feld)

Kladow Die Stadtteilbibliothek Kladow in der Sakrower Landstrasse 2 liegt im Süden von Spandau und bietet den Bürgern ungefähr 17 000 Medien zum Ausleihen an. Sie befindet sich zentral im Dorf Kladow, in einem über 100 Jahre alten Gebäude, in dem früher die Dorfschule untergebracht war und wird von zwei Mitarbeiterinnen betreut. Zentrale sozio-kulturelle Einrichtung im Kiez Die Bibliothek wird von unterschiedlichen Altersgruppen gut besucht, die Bezirkszentralbibliothek ist weit weg, viele neue Häuser entstehen, Familien mit mehreren Kindern ziehen hier raus, die Freizeitangebote halten sich in Grenzen. So wird die Bibliothek Kladow gerne nicht nur zum Ausleihen von Medien genutzt, sondern auch als kleiner sozialer 25

Ort um sich zu treffen, sich auszutauschen und neue aktuelle lokale Informationen zu erhalten. Auch ein fester Internetplatz (der einzige öffentliche Internetplatz in Kladow) wird den Bürgern angeboten. Mit Hilfe von Hotspottickets hat der Leser aber auch die Möglichkeit mit seinem eigenen Laptop die Räumlichkeiten zu nutzen. Vormittags besuchen alle Kladower Kindertagesstätten die Bibliothek, viele Grundschulklassen nutzen die Bibliothek für Rechercheaufgaben für ihre Referate. Auch Schulklassen aus benachbarten Bezirken verbinden einen Ausflug mit einem Bibliotheksbesuch, so erhalten sie noch neue Buchtipps für ihr Alter. Für einen kleinen Zwischenstopp nutzen auch gerne Tagesausflügler die Räumlichkeiten, die Dampferanlegestelle Wannsee/Kladow befindet sich in Fußnähe. Aufgrund eines guten Erwerbungsetats konnte das Bibliotheksteam den Medienbestand aktualisieren, Bestseller und Bücher zu aktuellen Gesprächsthemen konnten angeschafft werden. Romane, Kinderbücher aber ebenso Arthouse-DVDs und Hörbücher sind sehr gefragt. Sonderveranstaltungen, wie „Berliner Märchentage“, „Lesen im Park“, Autorenlesungen, zusätzliche Schulferienveranstaltungen für Horties sowie Bilderausstellungen werden gerne angenommen. Hobbymaler und Hobbyfotografen können gerne kostenlos ihre Werke ausstellen und eine Vernissage veranstalten. Regelmäßig lesen die Bibliotheksmitarbeiter nach den offiziellen Öffnungszeiten als freie kostenlose Veranstaltung interessierten Kindern aus neuen und alten Kinderbüchern vor. Auch die neue Herausforderung, das Zusammenarbeiten mit den 5 Willkommensklassen hat gut begonnen. Ein regelmäßiger Besuch wird gewünscht. Ausleihstärkste Stadtteilbibliothek Mit 84.364 Entleihungen ist die Stadtteilbibliothek Kladow auch 2015 noch die ausleihstärkste Stadtteilbibliothek, liefert sich allerdings inzwischen ein Kopf-an-Kopf-Rennen mit der Bibliothek im Falkenhagener Feld. Knapp 45.000 Besuche wurden verzeichnet, etwa 4.400 weniger als im Vorjahr. Mit 260 Veranstaltungen für Kinder, Kita- und Klassenbesuchen und 12 Ausstellungen im Jahr 2015 hat Kladow allerdings fast 1.700 Teilnehmerinnen und Teilnehmer mehr erreicht als im Vorjahr. Auch hier sei darauf hingewiesen, dass alle diese Leistungen zurzeit nur mit 2 Stellen erbracht werden. Allerdings ist hier in absehbarer Zeit wieder eine Personalaufstockung geplant.

Abbildung 19: Nachmittagsveranstaltung Stadtteilbibliothek Kladow Abbildung 20: Veranstaltung zum Kinderbuch Alice im Wunderland

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Vorläufig keine Öffnung der Bibliothek am Samstag und Sonntag Nicht realisiert werden konnte im letzten Jahr das Pilotprojekt „OpenLibrary“. In dem Projekt sollen die technischen Rahmenbedingungen geschaffen werden, um den Benutzerinnen und Benutzern außerhalb der regulären Öffnungszeiten und ohne Bibliothekspersonal technikgesteuert Zugang zu den Räumlichkeiten zu gewähren. Nach unseren derzeitigen Vorstellungen könnte die Stadtteilbibliothek so auch an Sams- und Sonntagen in der Zeit von 10.00 bis 18.00 Uhr geöffnet werden. Bedauerlicherweise konnten wir uns mit dem Spandauer Personalrat nicht auf eine Dienstvereinbarung für den Pilotbetrieb einigen. Wir werden aber auf jeden Fall im Jahr 2016 weiter versuchen, hier eine geeignete Lösung zu finden. (Yvonne Wotzka, Leitung Stadtteilbibliothek Kladow)

Heerstraße Die großen Investitionen in die Medien und die Gestaltung der Stadtteilbibliothek Heerstraße seit 2013 haben auch 2015 wieder zu einer Steigerung der Ausleihzahlen von 68.000 auf 70.000 Entleihungen geführt. Mit knapp 50.000 Besuchen blieb die Besucherzahl weitgehend konstant, allerdings konnten mit 380 Gruppenbesuchen und Veranstaltungen insbes. für Kitagruppen und Schulklassen fast 1.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer mehr als in 2014 erreicht werden. Dadurch ist die Bibliothek mit ihrem Veranstaltungsprogramm ein fester Bestandteil des Wohngebietes Heerstraße Nord und ein namhafter Kooperationspartner für Kindergärten und Schulen. Die Teilnahme an namhaften Berliner Veranstaltungsreihen wie den „Berliner Märchentagen“, „ Lesen im Park“ oder „Erzählzeit“ ist Tradition und wird besonders von Lehrern und Erziehern des Einzugsgebietes stark nachgefragt.

Abbildung 21: Tolles Buch mit Tina Kemnitz

Neue Bücher für die Bibliothek in der Christian-Morgenstern-Grundschule Für die angeschlossene Schulbibliothek in der Christian-Morgenstern-Grundschule konnten ebenfalls zahlreiche neue Bücher angeschafft werden. Die Bibliothek wird von Schülern, Lehrern und Erziehern rege genutzt und die Ausleihzahlen stiegen erheblich.

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Um den aktuellen Anforderungen gerecht zu werden, haben Veranstaltungen für die jungen Neuberliner in den“ Willkommensklassen“ stattgefunden. Namhafte Erzähler und Künstler wie z.B. Kathleen Rappolt haben speziell dafür Erzählprogramme entwickelt. Zusätzlich wurden Ferienprogramme für große und kleine Ferienkinder angeboten wie Bilderbuchkino, ein Drachentag oder ein „Hexentag“ an Halloween . Seit März 2015 bietet die Stadtteilbibliothek Heerstraße im Rahmen des Projektes „Lernoffensive“ eine kostenfreie Förderung für Grundschüler/innen an. Jeweils Dienstags und Donnerstags lernen hier bis zu 10 Kinder zusammen und bekommen individuelle Hilfe in verschiedenen Fächern. Insgesamt haben sich 68 Kinder angemeldet und nehmen die Möglichkeit der kürzeren oder auch langfristigen Förderung wahr. Neue digitale Medien erobern immer mehr die Bibliotheken. So ist es in der Stadtteilbibliothek Heerstraße seit April 2015 möglich, einen E-Book-Reader zu entleihen. Zur großen Freude der Kinder und ihrer Eltern besteht seit Mai auch die Möglichkeit, zusätzlich zu vielen verschiedenen interaktiven Titeln der Reihe “TipToi„ den dazugehörigen „TipToi-Stift“ mitzunehmen. Lesegarten… ohne Möbel Wie im Ausblick des Jahresberichtes 2014 auf das Jahr 2015 angekündigt, fand die feierliche Eröffnung des Lesegartens am 4.05.15 statt. Die Theater-AG der ChristianMorgenstern-Grundschule hat alle Gäste mit einer tollen Aufführung überrascht. Die Schüler und Schülerinnen der 4.Klassen haben lange dafür geprobt und die 65 anwesenden Gäste waren begeistert. Einen großen Wermutstropfen gibt es allerdings: die wunderschönen Gartenmöbel, die den Nutzern viel Freude beim Aufenthalt im Lesegarten machen sollten, wurden eine Woche nach Eröffnung entwendet. Mit Hilfe des Quartiersmanagements sollen für den Sommer 2016 neue Möglichkeiten der Gartennutzung geschaffen werden. Im Gebiet Brunsbütteler Damm / Heerstraße wird derzeit ein Integriertes Städtebauliches Entwicklungskonzept erarbeitet, um notwendige Maßnahmen im Bereich der öffentlichen und sozialen Infrastruktur zu ermitteln, die zur Aufwertung des Gebietes beitragen. Das Amt für Weiterbildung und Kultur wird sich mit seinen Plänen für einen außerschulischen Bildungscampus, der neue Räumlichkeiten für die Stadtteilbibliothek eine Bibliothek und Angebote der Volkshoch- und Musikschule umfassen soll, an den Planungen für ein entsprechendes Maßnahmen- und Durchführungskonzept beteiligen, welches die Grundlage für Projektanmeldungen im Städtebauförderprogramm Stadtumbau West bilden wird. (Cornelia Lehmann, Leiterin der Stadtteilbibliothek Heergarten bis Januar 2016)

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Haselhorst Die jahrelange Suche nach einem neuen, größeren und barrierefreien Standort war endlich erfolgreich! Neue Räumlichkeiten am Haselhorster Damm 1 Nach einem ersten Ortstermin im Gebäude Haselhorster Damm, Ecke Gartenfelder Straße im Januar 2015 stand fest: die Räume sind mit einigen notwendigen Umbauten für unsere Zwecke geeignet. Mieter war noch die Berliner Bank. Nun ging es in die Verhandlungen mit dem Eigentümer, der Gewobag. Der Umbau, das betrifft in erster Linie den Einbau behindertengerechter Sanitärräume, und die Einrichtung musste geplant und von den zuständigen Gremien genehmigt werden. Ende des Jahres konnte schließlich ein Mietvertrag abgeschlossen werden. So stand das Jahr 2015 ganz im Zeichen der Planung und Gestaltung der neuen Bibliotheksräume. Es soll neben Computerarbeitsplätzen auch gemütliche Sitzgarnituren für Erwachsene und ein Lesepodest für Kinder geben, um insbesondere die Aufenthaltsqualität zu verbessern und den Charakter der Bibliothek als Treffpunkt und Kommunikationsort zu stärken.

Abbildung 22: Besichtigung der neuen Räumlichkeiten

Die Umzugspläne werden von der Haselhorster Bevölkerung mit großem Interesse verfolgt und werden als ein positives Signal gegen den Abwärtstrend im Stadtteil gewertet. Im ersten Halbjahr konnte unser Bestand, wie schon 2014, mit den Projektmitteln des EFRE-Projektes „Familienbibliotheken“ weiter erneuert und erweitert werden. Viele neue Medien konnten angeschafft und eingearbeitet werden. Schwerpunkt waren Bilder- und Kinderbücher. Die Ausleihzahlen blieben etwa gleich wie im Vorjahr und lagen bei knapp 33.000 Entleihungen. Bei den Besucherzahlen muss leider ein Rückgang verzeichnet werden: vom von 25.000 Besuche 2014 auf 23.500 Besuche im Jahr 2015. Schwerpunkt unserer Bibliotheksarbeit ist die kontinuierliche Zusammenarbeit mit den Kitas im Einzugsbereich. Hier kann die Bibliothek einen wichtigen Beitrag zur Sprachförderung der Kinder leisten: Insgesamt wurden 150 Veranstaltungen mit 2081 Teilnehmern durchgeführt. Neben den regelmäßigen Besuchen der Kitas kommen auch Schulklassen zu Bibliothekseinführungen oder Lesungen und Erzählveranstaltungen.

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Aus Mitteln des Autorenlesefonds und des Projektes Familienbibliotheken konnten wieder beliebte Kinderbuchautoren wie Eva Muszynski, Karsten Teich oder Ralf Leuther den Haselhorster Kindern Ihre Geschichten präsentieren. Die Erzählerin Kathleen Rappolt kann die Kinder ganz besonders begeistern. Im Rahmen der berlinweiten Programme „Lesen im Park“ und“ Märchentage“ fanden weitere gelungene Veranstaltungen statt.

Abbildung 23: Lesung über den Berliner Autorenlesefond

Abbildung 24: Lesen im Park

Erstmalig nahmen wir am bundesweiten Vorlesetag teil, als Vorleser für eine Kita-Gruppe hatten wir den Abgeordnete Matthias Brauner zu Gast. Neu etabliert wurde die wöchentliche Lesestunde mit dem „Team Lesespaß“: Ehrenamtliche Lesepatinnen lesen und spielen mit Grundschulkindern. Mit dem geplanten Umzug in die neuen Bibliotheksräume erwartet die Bibliothek nun ein ereignisreiches Jahr. Nach erfolgten Umbaumaßnahmen und Einrichtung mit neuem Mobiliar freuen wir uns auf die Eröffnung einer attraktiven Stadtteilbibliothek, wenn alles gut geht – im September 2016. (Gisela Krieg, Leitung Stadtteilbibliothek Haselhorst)

Fahrbibliothek Nach einem eher durchwachsenen Jahr 2014 war 2015 für die Fahrbibliothek dann wieder sehr erfolgreich, denn die Ausleihzahlen konnten deutlich gesteigert werden! Die neue Heizung heizte und mit 3 Fahrern waren/sind wir wieder adäquat aufgestellt. Und: das Fahrzeug blieb vom "Verletzungspech" verschont! "Wir" standen also nicht in der Garage, sondern waren wieder "vor Ort"! Dieser Umstand und eine geschickte Werbung beflügelten auch unsere Arbeit an den Schulen: es konnten wieder regelmäßige Klassenführungen und -besuche angeboten werden, im Dezember begrüßten wir u.a. eine Willkommensklasse im Bus, und die Nachfrage nach unseren Medienpaketen stieg ebenfalls deutlich. So wurden in 2015 71.527 Entleihungen verzeichnet, runde 11.000 mehr als im Vorjahr. Die Anzahl der Besuche wurde von 14.467 in 2014 auf 17.122 in Jahr 2015 gesteigert. Auch bei den Maßnahmen zur Leseförderung konnten wir zulegen: um 244 auf 642 Teilnehmer/innen in 2015.

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Auch auf begrenztem Raum möchte die Fahrbibliothek für ihre Nutzer/innen an den verschiedenen Haltestellen ein interessantes und abwechslungsreiches Medienangebot bereitstellen: ein "Renner" waren bei den Kindern im vergangenen Jahr die beliebten "tiptoi"Bücher! Ebenfalls heiß begehrt: Wii/WiiU Spiele, deren Bestand 2015 verstärkt ausgebaut wurde. Nun ist ja die Fahrbibliothek eher kein Ort für "Großveranstaltungen", doch auch hier wird jungen Künstlern/Künstlerinnen ein Forum geboten: unsere kleinen Visionäre von der GS an der Pulvermühle malten ihren Bus der Zukunft (Ausblick auf 2016). Ob blau, rosa, grün - mit /ohne Blümchen, der Phantasie waren keine Grenzen gesetzt. Im Sommer wurden dann in einer Collage - wiederum von den Kindern der Pulvermühle gestaltet- die Bücherwürmer auf den Bus losgelassen. Zum Welttag der Poesie konnten in der Fahrbibliothek die Gedichte zwar nicht von der Wäscheleine, sondern höchst erfolgreich von der Wand gepflückt werden. Im Dezember lockten Weihnachtspäckchen unsere Leserinnen und Leser in den Bus: bei einem Blind Date mit dem Buch konnten Krimi-Oldies neu/wiederentdeckt werden.

Abbildung 25: Gedichte zum Pflücken

Abbildung 26: Bücherbus der Zukunft

Neuer Bücherbus in 2016 Besonders froh sind wir darüber, dass wir in 2016 einen neuen Bus bekommen werden! Der alte hatte doch in den letzten Jahren viele Aussetzer und fahren konnten ihn auch nur noch Fahrer, die mit einer Gangschaltung umgehen können, was uns die Personalfindung zunehmend schwerer machte: Heute fährt man im Busbereich nur noch mit Automatik! Aber das Bezirksamt hat die Investitionsmittel für einen neuen Bus zur Verfügung gestellt, zusammen mit unseren Kolleginnen und Kollegen in Steglitz konnten wir ausschreiben und am 18. März 2016 wurde bestellt. Jetzt wird fleißig gebaut (hoffentlich!) und gegen Jahresende werden wir den neuen Bücherbus einweihen können! Dadurch ist die bibliothekarische Versorgung der Bürgerinnen und Bürger auch in der Fläche „vor Ort“ im nächsten Jahrzehnt gesichert. Natürlich sind jetzt die Augen und Sinne auf das neue Fahrzeug gerichtet. Aber bis dahin wünschen wir uns freie Straßen, Parkplätze und "volle Reifen“, damit die guten Zahlen von 2015 gehalten und hoffentlich noch gesteigert werden können. (Maria-Daniela Böhle, Leiterin Fahrbibliothek) 31

Bibliothek in der Carlo-Schmid-Oberschule Die Bibliothek in der Carlo-Schmid-Oberschule ist die letzte schulinterne Bibliothek in einer Oberschule, die noch von der Stadtbibliothek Spandau betreut wird. Die Bibliothek in der Carlo-Schmid-Oberschule zeichnet sich bisher durch die besonders enge Kooperation zwischen Schule, Bibliothek und dem Quartiersmanagement in der Heerstraße aus. So finanziert die Schule eine Bibliotheksangestellte, die zusätzlich zu dem Personal der Bibliothek die Öffnungszeiten abdeckt und die Schulbestände betreut. Auch die inhaltliche Zusammenarbeit mit der Schule läuft sehr gut. Medienanschaffungen werden miteinander abgesprochen, so dass der Bestand an den Bedarf der Schule angepasst ist. Regelmäßig findet Unterricht in den Räumen der Bibliothek statt, in den auch der Medienbestand der Bibliothek einbezogen wird. Auch das Angebot der Bibliothek, den Lehrerinnen und Lehrern themenbezogene Bücherkisten zusammenzustellen, wird gerne genutzt. Auch in ihrer Freizeit wird die Bibliothek rege von den Schülerinnen und Schülern zum Lesen und Lernen, aber auch zum gemütlichen Zusammensitzen aufgesucht. Nicht zuletzt arbeitet die Bibliothek eng mit der an der CSO angesiedelten „Sprachwerkstatt“ zusammen und wird als Lernort für die Sprachförderung genutzt. Der Fachbereich Kunst stellt seine Arbeiten im Bibliotheksraum aus. Im Jahr 2015 wurden fast 19.000 Besuche gezählt und knapp 21.000 Medien entliehen, fast 2000 Schüler nahmen an Bibliothekseinführungen und Maßnehmen zur Förderung der Medienkompetenz teil. (Antje Schmidt, Leiterin Bibliothek in der CSO)

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Zentrale Vorhaben im Jahr 2016 Neue Räume für Haselhorst, neuer Bus Stark beschäftigen wird uns im Jahr 2016 natürlich der Umzug der Stadtteilbibliothek Haselhorst und die Ausstattungsplanung für unseren neuen Bücherbus. Wir hoffen, dass wir im September 2016 die neuen Räume in Haselhorst feierlich eröffnen und am Jahresende den neuen Bus einweihen können. EU-Mittel für die Stadtbibliothek Spandau Darüber hinaus sind im Januar zwei neue und spannende EU-finanzierte Projekte gestartet, die uns in den nächsten Jahren einiges abverlangen werden. Bereits im Jahr 2014 wurden auf der Basis der spezifischen Spandauer Bevölkerungs- und Strukturdaten zwei Aufgabenbereiche als mittelfristige strategische Ziele für die Stadtbibliothek festgelegt: die Förderung von Medien- und Recherchekompetenze und frühkindliche Sprachförderung. Aus dieser Zielstellung heraus haben wir zwei Projektanträge für die neue Förderperiode des EFRE-Programms „Bibliotheken im Stadtteil (BIST)“ eingereicht, die beide im Dezember 2015 bewilligt wurden und im Januar 2016 gestartet sind. Projekt „Bibliothek als Lernort“ Die Bezirkszentralbibliothek Spandau soll in ihren Räumlichkeiten (Stichworte Aufenthaltsqualität für unterschiedliche Zielgruppen) in ihren Angeboten (Stichworte technische Ausstattung, digitale Medien) und in ihren Services (Stichwort Vermittlung von Informations-, Recherche- und Medienkompetenz) so ausgestattet und aufgestellt werden, dass sie den gewachsenen, vielfältigen Anforderungen an Öffentliche Bibliotheken im 21. Jahrhunderts entspricht. Sie soll in die Lage versetzt werden, den zunehmend hohen Ansprüchen der Bürgerinnen und Bürger auf breiter Basis gerecht zu werden und sowohl äußerlich mit ihren Räumlichkeiten als auch inhaltlich mit ihren Angeboten und Services zukunftsfähig gemacht werden. Parallel zu diesen den äußeren Raum betreffenden Maßnahmen wollen Kolleginnen der BZB erweiterte Konzepte für die zeitgemäße Vermittlung von Recherche-, Informations- und Medienkompetenz insbes. im Bereich digitaler Medien entwickeln, erproben, in das Kollegium hinein vermitteln und in die Praxis umsetzen. Dies soll schwerpunktmäßig erfolgen für Schüler und Schülerinnen ab der 7. Jahrgangsstufe, die die Bibliothek im Klassenverband besuchen (z.B. Geocaching- oder QR-Code-Rallye mit Smartphones oder Tablets), aber auch für die Generation über 60 (z.B. Internetkurse zu Reisen, online-Banking, Lernplattformen etc.) oder auch Migranten (z.B. Sprachkurse) und bildungsferne Schichten (Bsp. Bilderbuch-Apps). In der Planung ist zudem die Erarbeitung eines mehrsprachigen ETutorials für die Bibliotheksbenutzung. Hierfür ist während der Projektlaufzeit die technische Ausstattung der Bibliothek zu erneuern und zu ergänzen, z.B. Einrichtung von E-Learning-Arbeitsplätzen. Da die Betreuung der Technik insbes. vom Umfang her nicht mehr mit eigenen Personalkapazitäten abgedeckt 33

werden kann, soll im Rahmen des Projektes eine externe Technikberatung und -wartung erprobt werden. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Bibliothek sollen im Umgang mit digitalen Medien und im Umgang mit der Technik geschult werden. In diesem Bereich soll nach neuen Kooperationspartnern gesucht werden, mit denen zusammen Veranstaltungen und Angebote im Bereich der digitalen Medien möglich sind. Flankiert und ergänzt werden soll diese Neuausrichtung der Bibliothek mit einem professionellen und zeitgemäßen Konzept für Öffentlichkeitsarbeit und Marketingmaßnahmen, das zur Steigerung des Images der Bibliothek in der Bevölkerung Spandaus und der Erhöhung des Bekanntheitsgrads der Angebote und Services in der Öffentlichkeit führen soll. Schließlich soll während der gesamten Projektlaufzeit der Medienbestand vor allem in den Bereichen, die eine hohe Vor-Ort-Nutzung erfahren (schulrelevante Literatur aber auch Zeitungen und Zeitschriften etc) sowie der Bestand an digitalen Medien ausgebaut und attraktiv gehalten werden. Für das Projekt stehen über die gesamte Laufzeit von 2016 bis 2018 772.000 Euro bereit. (Auszug aus dem Projektantrag) Projekt „… und raus bist du. Frühkindliche Sprachförderung im Tandem Bibliothek und Kita“ Die einzelnen Einrichtungen der Stadtbibliothek Spandau arbeiten bereits eng mit Kitas und Tagesmüttern/-vätern zusammen. Die Kindergruppen besuchen regelmäßig unsere Einrichtungen, bekommen eine Geschichte vorgelesen und leihen Bücher aus. 2014 waren 1.495 Gruppen mit insgesamt 18.303 Kindern in der Stadtbibliothek Spandau. Durch den forcierten Krippenausbau ist in den Kitas die Anzahl der Kinder unter 3 gestiegen. Dies und die große Altersmischung in den Gruppen führen dazu, dass wir mit unseren bisherigen Konzepten den Ansprüchen der einzelnen, immer jüngeren Kinder nicht gerecht werden können. Gleichzeitig machen wir in unserer Arbeit mit den Schulkindern immer wieder die Erfahrung, dass grundlegende sprachliche Fertigkeiten in den Bereichen Wortschatz und Grammatik fehlen und ihnen so den Zugang zu einer qualifizeirten Schullaufbahn erschwert wird. Es liegt nahe, hier anzusetzen, bestehende Partnerschaften zu nutzen und auszubauen und qualifizierte Angebote zur Sprachförderung zu entwickeln und kontinuierlich durchzuführen. Die Bibliothek mit ihrer Medienkompetenz und ihrem großen Medienangebot soll in diesem Projekt nicht nur ein Kooperationspartner unter vielen sein, sondern ein zentraler Träger, Vernetzer von Kompetenzen und damit ihrer wichtigen bildungspolitischen Aufgabe im Bezirk nachkommen. Die Bibliothek wird im alllgemeinen im Rahmen der Leseförderung wahrgenommen. Aber ohne Sprache gelingt auch das Lesen nicht. Sprachförderung ist die Grundlage der Leseförderung und somit auch eine Kernaufgabe der Bibliothek. Zielgruppe des Projekts sollen Kinder im Alter von eins bis fünf bzw. sechs Jahren sein (vor der Einschulung), die zusammen mit ihren Erzeiherinnen und Erziehern, Tagesmüttern oder vätern, Eltern oder Großeltern die Bibliothek besuchen. 34

Durch die gezielte und regelmäßige sprachliche Förderung der Kinder mit einem speziell zu diesem Zweck entwickelten Programm soll die altersentsprechende Sprachkompetenz der Kinder nachweislich verbessert werden. Die Eltern bzw. die Erziehungsberechtigten werden in die Arbeit mit einbezogen. Für die Erarbeitung eines modularen, interaktiven und medienbasierten Sprachförderkonzeptes und die Durchführung der Veranstaltungen soll eine geeignete Fachkraft befristet eingestellt werden. Ergänzend sind gemeinsame Fortbildungen für Erzieherinnen und Bibliothekarinnen geplant um das erworbene Wissen über den Projektzeitraum hinaus in Spandau zu etablieren. Das Projekt kann ein Pilotprojekt für eine gelungene, fachlich kompetente Zusammenarbeit zwischen Kita und Öffentlicher Bibliothek sein. Es wird bestehende Netzwerke verstärken und neue Partner auf den Mehrwert guter fachlicher Zusammenarbeit aufmerksam machen. Für das Projekt stehen über die Laufzeit von 3 Jahren 330.000 Euro bereit. (Auszug aus dem Projektantrag)

Freundeskreis der Stadtbibliothek Spandau 20 Jahre „Freundeskreis der Stadtbibliothek Spandau e.V.“, 1995 - 2015 Ein rundes Jubiläum ist ein guter Zeitpunkt Bilanz zu ziehen. 15 Leute gründeten am 31.5.1995 den Verein, heute sind wir 86. Wir initiieren, organisieren und finanzieren mit viel Freude Projekte und Veranstaltungen der Bibliothek mit. Dazu gehören u.a. die jährlichen Weihnachtslesungen der Autorengruppe, die inzwischen Kultstatus erlangt haben, Puppenspiele, Theateraufführungen, Märchenabende und in früheren Jahren Bücher-Basare, die Vorstellung fast vergessener Autorinnen und Autoren und über lange Zeit ein Internet-Schnupperkurs. Schwerpunkt war und ist die Finanzierung von Büchern, Zeitschriften und anderen Medien, im Jahr 2015 zum Thema „Deutsch lernen“. Nicht vergessen wollen wir die erfreulichen Nebeneffekte der Vereinsarbeit: Im Laufe der Jahre haben sich Freundschaften unter den Mitgliedern entwickelt, einmal im Jahr „fliegen wir aus“ (am 3.6.2016 in den Spreewald) und last not least: „Es hat uns Spaß gemacht!“

Abbildung 27: Stadtrat Gerhard Hanke begrüßt die Mitglieder des Freundeskreises Abbildung 28: Ausflug des Freundeskreises

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Obwohl wir nur ein kleiner Verein sind, blicken wir stolz auf die vergangenen 20 Jahre zurück. Stolz sind wir auch, der Förderverein für ein so erfolgreiches Bibliothekssystem, wie es die Stadtbibliothek Spandau ist, zu sein. „Freunde kann man nie genug haben“, sagte Frau Schmidt zur Jubiläumsfeier in Ihrer Dankesrede. „Freunde, die unterstützen, wenn bei Veranstaltungen eine helfende Hand benötigt wird; Freunde, die die Kontoverbindungen zur Verfügung stellen, wenn ein Projekt außerhalb des Bibliothekshaushalts finanziert werden will; Freunde, die ihren Geldbeutel öffnen, wenn Medien angeschafft werden müssen.“ Wir werden uns gern weiter engagieren und freuen uns erst einmal auf die nächsten 20 Jahre guter Zusammenarbeit mit der Bibliothek. Ansprechpartner im Freundeskreis: Cornelia Clemens (1. Vorsitzende) Christel Kellner (2. Vorsitzende) Kirsten Lemnitz (Kassenwartin) e-mail: [email protected] Spenden und Mitgliedsbeiträge an den Freundeskreis: IBAN: DE20 100 708 480 177 905 700 BIC: DEUTDEDB110 (Spendenbescheinigungen) (Cornelia Clemens, 1. Vorsitzende des Freundeskreis)

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Die nächsten Termine in der Stadtbibliothek Spandau Ausstellungen: 

„Berliner Motive“ eine Ausstellung des Kladower Forums vom 02.05.2016 – 01.07.2016. Vernissage: 03.05.2016 um 18 Uhr im Lesecafé der Bezirkszentralbibliothek

Veranstaltungen:  „Meine Frau, ihr Mann und ich - Die Leseshow mit Martin Guth“ am 07.04.2016 um 19 Uhr im Lesecafé der Bezirkszentralbibliothek. Martin Guth liest, spielt und singt aus seinem Roman und wirft dabei alles in die Bühnenwaagschale, was er in 15 Jahren auf den Comedy-Kabarettbühnen dieses Landes gelernt hat. Ein niveauvoller Spaß für Mann, Frau und allem dazwischen. Eintritt frei. 

„Vorlesestunde in der Stadtteilbibliothek Kladow“ am 06.04.2016 um 17:30 Uhr bis 18:30 Uhr. Können Kühe schaukeln? Nein? Ganz sicher? Findet es heraus! Das Team der Stadtteilbibliothek Kladow liest aus dem modernen Kinderbuchklassiker Mama Muh vor. Für Kinder und Interessierte ab 4 Jahren.



„Schalt die Welt auf Pause - in 7 Schritten zu weniger Stress und mehr Gelassenheit“ eine Lesung zum Welttag des Buches mit Sigrid Engelbrecht am 22.04.2016 um 19 Uhr im Lesecafé der Bezirkszentralbibliothek. Mit Unterstützung des Berliner Autorenlesefonds.



„Abgedreht“ – Krimi-Lesung mit Susanne Rüster am 26.05.2016 um 19 Uhr im Lesecafé der Bezirkszentralbibliothek. Mit Unterstützung des Berliner Autorenlesefonds.

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Adressen- und Telefonnummern Cornelia Lehmann, Öffentlichkeitsarbeit in der Stadtbibliothek Spandau Tel.: 030 / 90279 5517, Fax: 030 / 90279 5550 Mail: [email protected] Heike Schmidt, Leiterin des Fachbereichs Bibliothek Tel.: 030 / 90279 5524, Fax: 030 / 90279 5550 Mail: [email protected] Marion Mühlhoff, Leiterin der Bezirkszentralbibliothek Spandau Tel.: 030 / 90279 5532, Fax: 030 / 90279 5550 Mail: [email protected] Gisela Rhein, Leiterin der Hauptjugendbibliothek Tel.: 030 / 90279 5526, Fax: 030 / 90279 5510 Mail: [email protected] Freundeskreis der Stadtbibliothek Spandau e.V. 1. Vorsitzende Cornelia Clemens Carl-Schurz-Straße 13 13597 Berlin www.stadtbibliothek-spandau.de www.voebb.de www.voebb24.de www.facebook.com/Stadtbibliothek-Spandau-1496110424029475

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