Stadt Landsberg am Lech

Stadt Landsberg am Lech Neugestaltung des Hauptplatzes in Landsberg am Lech Beschleunigtes Verhandlungsverfahren nach VOF Vergabe der Frei- und Verke...
Author: Pamela Neumann
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Stadt Landsberg am Lech

Neugestaltung des Hauptplatzes in Landsberg am Lech Beschleunigtes Verhandlungsverfahren nach VOF Vergabe der Frei- und Verkehrsanlagenplanung

Aufgabenbeschreibung

Öffentlicher Auftraggeber Stadt Landsberg am Lech Katharinenstr. 1 86899 Landsberg am Lech

Verfahrensbetreuung Walter Landherr Dipl. Ing. Architekt und Stadtplaner BDA Karlstr. 55 80333 München

Tag der Bekanntmachung 14.11.2009

Neugestaltung des Hauptplatzes in Landsberg am Lech Planung der Freianlagen und der Verkehrsanlagen Aufgabenbeschreibung

Inhalt

Seite 2

Seite

Termine

3

Teil 1

Allgemeine Bedingungen und Informationen

1.1 1.2 1.3 1.4 1.5 1.6 1.7 1.8 1.9 1.10 1.11 1.12 1.13 1.14

Gegenstand der Aufgabe Art des Verfahrens Verfahrensbeteiligte Vergütung Planungs- und Informationsunterlagen Planungsleistungen Eigentum, Urheberrecht, Nutzung, Erstveröffentlichung Rückfragen und Kolloquium Einlieferungstermin Zulassung der Arbeiten, Mindestvoraussetzungen Bewertung der Lösungsvorschläge Auftragsverhandlung Weitere Beauftragung Umgang mit der Öffentlichkeit

4 4 5 6 7 7 8 8 9 9 9 10 11 11

Teil 2

Planungsaufgabe

12

2.1 2.2 2.3 2.4 2.4.1 2.4.2 2.4.3 2.4.4

Aufgabenstellung Anlass für die Neugestaltung Historie des Planungsgebiets Das Planungsgebiet – Bestand und Zielsetzungen Umgriff Struktur Verkehr Aufenthalt, soziale Interaktion, Kommunikation, Gastronomie Ausstattung, Materialien, Beleuchtung Sparten

12 12 12 16 16 16 17

2.4.5 2.4.6

4

20 21 21

Anlagen als Datei auf beiliegender CD Anlage 1: Anlage 2: Anlage 3: Anlage 4: Anlage 5: Anlage 6: Anlage 7: Anlage 8: Anlage 9: Anlage 10: Anlage 11: Anlage 12: Anlage 13: Anlage14: Anlage 15: Anlage 16: Anlage 17: Anlage 18: Anlage 19:

Teilnahmeerklärung Verfassererklärung Lageplan mit Topographie M 1:200 (als Planungsgrundlage) Planungsumgriff Luftbild Umgebungsplan M 1:2000 Spartenpläne Verkehrsmengenkarte Stadtkarte in größerem Umgriff Fotos des Baugeländes und bestehender Bauten (aktuell und historisch) Denkmalkarte Geschäftsstruktur Außengastronomie Podeste Ruethenfest (Umzugsplan sowie Lage Tribüne und Tanzpodium) Wettbewerbsergebnis von 1992 Mediationsergebnis Ergebnisse Arbeitsgruppen: Qualitäten und Schwächen Hauptplatz Informationsbroschüre „Der Hauptplatz Landsberg am Lech – Die Stadt Landsberg informiert“

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Termine

Tag der öffentlichen Bekanntmachung

14.11.2009

Bewerbungsschluss

21.12.2009

Auswahlverfahren und Vorbesprechung des Gutachtergremiums

14.01.2010

Bekanntmachung der Bewerber

15.01.2010

Versand der Unterlagen an die Teilnehmer

12.02.2010

Abgabe der Teilnahmeerklärung

18.02.2010

Rückfragen bis

12.03.2010

Kolloquium, Vorbesprechung des Gutachtergremiums

18.03.2010

14:00 Uhr

Kolloquium mit den Teilnehmern

18.03.2010

15:00 Uhr

Rückfragenbeantwortung bis

26.03.2010

Abgabetermin Pläne

26.04.2010

Vorprüfung

27.04. – 13.05.2010

Vorstellung der Arbeiten durch Verfasser im Gutachtergremium, Beratung und Bewertung

20.05.2010

Vorstellung der Lösungsvorschläge in öffentlicher Informationsveranstaltung durch ein Mitglied des Gutachtergremiums

17.06.2010

Ausstellung der Lösungsvorschläge und Bürgerbefragung Auftragsverhandlung Vertragsabschluss

17.06. – 07.07.2010 15.07.2010 08.2010

18:00 Uhr

18:00 Uhr

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Vermerk zur geschlechterneutralen Formulierung: Auch wenn im Text nicht explizit formuliert, beziehen sich alle personenbezogenen Formulierungen auf weibliche und männliche Personen. Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird auf die Ausformulierung der geschlechterspezifischen Endungen verzichtet.

Teil 1

1.1

Allgemeine Bedingungen und Informationen

Gegenstand der Aufgabe

Die Stadt Landsberg beabsichtigt, den Hauptplatz in Landsberg am Lech neu zu gestalten. Der Hauptplatz ist der zentrale Platz in der Altstadt Landsbergs mit einer Grundfläche von insgesamt ca. 9000 m2. Die Stadt Landsberg am Lech hat nach einem Architektenwettbewerb (1992) und einem moderierten Beteiligungsverfahren (2001) Lösungen für die Neugestaltung des Hauptplatzes der Öffentlichkeit vorgestellt. Nach beiden Verfahren wurde die weitere Planung und Realisierung durch Bürgerentscheide gestoppt. Bei dem im Oktober 2009 durchgeführten Ratsbegehren stimmte eine deutliche Mehrheit (63,7 % der abgegebenen Stimmen) für die Neugestaltung des Hauptplatzes. Entsprechend dem Ratsbegehren soll die Neugestaltung an folgenden Zielen ausgerichtet werden: Die Aufenthaltsqualität ist deutlich zu verbessern, d.h. ƒ die Lärmbelastung durch den Straßenverkehr und der Durchgangsverkehr muss deutlich verringert werden, ƒ der Platz muss barrierefrei und gut begehbar sein, ƒ Fußgänger und Radfahrer müssen deutlich mehr Raum zur Verfügung haben.

1.2

Art des Verfahrens

Beschleunigtes Verhandlungsverfahren nach der Verdingungsordnung für freiberufliche Leistungen (VOF) zur Vergabe der Frei- und Verkehrsanlagenplanung. Im Zuge des Vergabeverfahrens werden drei Bewerber mit der Ausarbeitung von Lösungen für die Neugestaltung beauftragt. Die Lösungsvorschläge werden von einem Gutachtergremium bewertet, dem drei unabhängige Fachleute angehören, dann der Öffentlichkeit vorgestellt und öffentlich diskutiert, die Bürger werden an der Entscheidung beteiligt. Danach sollen die Leistungen der Freianlagenplanung und der Planung der Verkehrsanlagen an den Bewerber vergeben werden, der eine mehrheitsfähige Lösung vorlegt und die weiteren Auftragskriterien gut erfüllt.

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1.3

Verfahrensbeteiligte

1.3.1

Öffentlicher Auftraggeber

Stadt Landsberg am Lech Stadtbauamt Landsberg Katharinenstr. 1 D-86899 Landsberg Ansprechpartner: Hans Huttenloher Tel. +49 8191 128-222 Fax +49 8191 128-168 [email protected]

1.3.2

Verfahrensbetreuung

Walter Landherr, Dipl. Ing. Architekt und Stadtplaner BDA Karlstr. 55 80333 München Tel. +49 89 18939 67-0 Fax +49 89 18939 67-29 Ansprechpartner: Dipl.-Ing. (FH) Hanna Pitzl Tel. +49 89 18939 67-17 [email protected]

1.3.3

Teilnehmer

Folgende Teilnehmer wurden ausgewählt und mit der Ausarbeitung je eines Lösungsvorschlags beauftragt: ƒ ST raum a. Landschaftsarchitektur, Berlin ƒ lohrer.hochrein landschaftsarchitekten bdla, München ƒ Arbeitsgemeinschaft Büro ArchitektenGrundRiss, Gerhard Ringler, Landsberg mit Valentien+Valentien Landschaftsarchitekten und Stadtplaner SRL, Weßling Die für das weitere Verfahren zugelassenen Bewerber erklären ihre Teilnahme mit der Teilnahmeerklärung, die der Aufgabenbeschreibung beiliegt (Anlage 2). Die Teilnahmeerklärung ist von dem jeweiligen Bewerber, bzw. jedem Mitglied der Bewerbergemeinschaft zu unterzeichnen. Sie ist bis zum 18.02.2010, 18:00 Uhr bei folgender Adresse einzureichen: Architekturbüro Walter Landherr Karlstr. 55 80333 München Fax 089 189396729 Liegt die Teilnahmeerklärung zu o.g. Zeitpunkt nicht im Büro Landherr vor, wird der Bewerber vom weiteren Verfahren ausgeschlossen und ein Nachrücker bestimmt.

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1.3.4

Gutachtergremium

Die Bewertung der Planungsvorschläge erfolgt durch das Gutachtergremium, dem folgende Personen angehören: Externe Experten / unabhängige Fachleute (mit Stimmrecht) ƒ Franz Damm, Landschaftsarchitekt und Stadtplaner, München ƒ Prof. Ulrich Holzscheiter, Architekt und Stadtplaner, München ƒ Petra Schober, Architektin und Stadtplanerin, München Stellvertreterinnen: ƒ Doris Grabner, Landschaftsarchitektin und Stadtplanerin, Freising ƒ Karin Schmid, Architektin und Stadtplanerin, München Vertreter der Bürgergruppen (mit Stimmrecht) ƒ Jan Bentele, Landsberg am Lech ƒ Bernd Großmann, Landsberg am Lech Stellvertreter(in): ƒ Anton Fischer, Landsberg am Lech ƒ Helga Lorenz, Landsberg am Lech Weitere Mitglieder (beratend): ƒ Christian Fahnberg, INGEVOST, Verkehrsplaner, München ƒ Dr. Susanne Fischer, Landesamt für Denkmalpflege, München ƒ Hans Huttenloher, Referatsleiter Stadtbauamt Tief- und Straßenbau, Stadt Landsberg am Lech ƒ Annemarie Kubina, Regierung von Oberbayern, München ƒ Annegret Michler, Stadtbaumeisterin, Stadt Landsberg am Lech ƒ Christoph Strasser, Baureferendar, Stadt Landsberg am Lech ƒ Prof. Joachim Vossen, Institut für Stadt- und Regionalmanagement, München Vorprüfung ƒ Walter Landherr, Architekt und Stadtplaner BDA, München Der Auftraggeber behält sich vor, bei Verhinderung einzelner Mitglieder des Gutachtergremiums weitere Stellvertreter zu benennen und zusätzliche Personen zu berufen.

1.4

Vergütung

Das Honorar wurde nach HOAI aus Teilleistungen der Leistungsphase 2 (Vorentwurf) und den zusätzlich geforderten Leistungen ermittelt. Jeder Teilnehmer erhält für o.g. Leistungen eine Vergütung in Höhe von 17.000,00 € zuzüglich MWSt. Nebenkosten werden nicht erstattet.

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1.5

Planungs- und Informationsunterlagen

Die Pläne werden als Datei auf Datenträger verschickt. Folgende Unterlagen werden den Teilnehmern kostenlos zur Verfügung gestellt: ƒ ƒ ƒ ƒ ƒ ƒ ƒ ƒ ƒ ƒ ƒ ƒ ƒ ƒ ƒ ƒ ƒ ƒ ƒ ƒ

Aufgabenbeschreibung Verfasserklärung (Anlage 1) Teilnahmeerklärung (Anlage 2) Lageplan mit Topographie M 1:200 (als Planungsgrundlage) (Anlage 3) Planungsumgriff (Anlage 4) Luftbild (Anlage 5) Umgebungsplan M 1:2000 (Anlage 6) Spartenpläne (Anlage 7) Verkehrsmengenkarte (Anlage 8) Stadtkarte in größerem Umgriff (Anlage 9) Fotos des Baugeländes und bestehender Bauten (aktuell und historisch) (Anlage 10) Denkmalkarte (Anlage 11) Geschäftsstruktur (Anlage 12) Außengastronomie (Anlage 13) Podeste (Anlage 14) Ruethenfest (Umzugsplan sowie Lage Tribüne und Tanzpodium) (Anlage 15) Wettbewerbsergebnis von 1992 (Anlage 16) Mediationsergebnis (Anlage 17) Ergebnisse Arbeitsgruppen: Qualitäten Hauptplatz II und Schwächen (Anlage 18) Informationsbroschüre „Der Hauptplatz Landsberg am Lech – Die Stadt Landsberg informiert“ (Anlage 19)

Eine genaue Aufstellung der in Bürgerbefragungen genannten Schwächen und Qualitäten des Hauptplatzes in Landsberg am Lech sind der Anlage 18 „Ergebnisse der Arbeitsgruppen am Hauptplatz“ zu entnehmen. Weitere Informationen finden sich in der Anlage 19 „Der Hauptplatz Landsberg am Lech – Die Stadt Landsberg informiert“.

1.6

Planungsleistungen

Von den Teilnehmern werden folgende Leistungen verlangt: ƒ Gestaltungsplan M 1:250 einschließlich der Anschlüsse an den Bestand mit Darstellung der Bauwerke auf dem Platz, der Oberflächen, der Geländehöhen und Entwässerung, der Bepflanzung, der Ausstattung und Möblierung, der Beleuchtungskörper ƒ zwei Querschnitte M 1:100 Schnittführung siehe Lageplan M 1:250 ƒ Detailausschnitte M 1:20 oder M 1:50, nach Wahl des Teilnehmers mit Aussagen zu Belägen und Verlegeart, Ausstattung und Möblierung, Beleuchtungskörper ƒ Nachtplan M 1:500, mit Darstellung des Beleuchtungskonzepts ƒ Gestaltungsvorschläge besonderer Art sollen in frei gewähltem Maßstab möglichst auch in Verbindung mit Erläuterungen u.a. im Hinblick auf die gewählten Materialien gefertigt werden. ƒ 2 Perspektiven aus Augenhöhe eines Fußgängers ƒ Verzeichnis der eingereichten Unterlagen ƒ Verfassererklärung (Anlage 1) Die Plandarstellungen einschl. der Erläuterungen sollen auf 4 Pläne DIN A 0, Hochformat beschränkt werden.

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Die Pläne sind ungefaltet und gerollt 2-fach einzureichen; der zweite Plansatz dient als Arbeitsunterlage für Berechnungen durch die Vorprüfung. Zusätzlich sind die Pläne auf einem Datenträger als Dateien im pdf-Format einzureichen. Planformate werden nicht vorgegeben. Farbige Darstellungen sind zulässig. Modelle sind nicht zugelassen. Der Lageplan ist so aufzutragen, dass Norden oben liegt. Als Unterlage ist der vom Auftraggeber gelieferte Lageplan zu verwenden. Jeder Teilnehmer darf nur einen Entwurf einreichen. Varianten, auch die Abwandlung von Entwurfsteilen unter Beibehaltung der Gesamtlösung sind nicht zulässig. Nicht verlangte Leistungen werden von der Beurteilung ausgeschlossen. Berechnungen werden nicht verlangt; diese werden von der Vorprüfung durchgeführt.

1.7

Eigentum, Urheberrecht, Nutzung, Erstveröffentlichung

Die eingereichten Pläne gehen in das Eigentum des Auftraggebers über. Der Auftraggeber hat das Recht, die eingereichten Arbeiten zu veröffentlichen und die Arbeit für den vorgesehenen Zweck zu nutzen, dessen Verfasser mit der weiteren Bearbeitung beauftragt wird. Alle Rechte nach dem Urheberrechtsgesetz verbleiben bei den Verfassern. Urheberrechtlich und wettbewerbsrechtlich geschützte Teillösungen von Teilnehmern, die bei der Auftragserteilung nicht berücksichtigt worden sind, dürfen nur gegen eine angemessene Vergütung genutzt werden.

1.8

Rückfragen und Kolloquium

Rückfragen können schriftlich oder per E- Mail bis zum 12.03.2010 an das Büro Landherr gerichtet werden. Am 18.03.2010 um 15:00 Uhr veranstaltet der Auftraggeber ein Kolloquium mit den Teilnehmern, dem Gutachtergremium und der Verfahrensbetreuung zur Beantwortung der Rückfragen. Ort:

Neuer Sitzungssaal Altes Rathaus Hauptplatz 152 86899 Landsberg am Lech

Die Rückfragen werden vom Auftraggeber bis zum 26.03.2010 beantwortet. Die Antworten werden allen am Verfahren Beteiligten schriftlich mitgeteilt. Sie werden Bestandteil der Aufgabenstellung.

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1.9

Einlieferungstermin

Die Unterlagen müssen bei folgender Adresse eingeliefert werden: Architekturbüro Walter Landherr Frau Hanna Pitzl Karlstr. 55 80333 München Schlusstermin für den Zugang der Planunterlagen bei o.g. Anschrift ist der 26.04.2010, 18:00 Uhr. Die Unterlagen können Montag bis Freitag von 9:00 Uhr bis 13:00 Uhr und von 14:00 Uhr bis 18:00 Uhr eingereicht werden. Unabhängig von der Art der Zustellung (persönlich, Post oder Kurierdienst) müssen die Arbeiten zum o.g. Zeitpunkt im Büro Landherr vorliegen. Nach diesem Zeitpunkt eingehende Unterlagen werden nicht zur Wertung zugelassen.

1.10

Zulassung der Arbeiten, Mindestvoraussetzungen

Zur Beurteilung werden alle Arbeiten zugelassen, die ƒ ƒ ƒ

den formalen Bedingungen entsprechen, in wesentlichen Teilen dem geforderten Leistungsumfang entsprechen, termingemäß eingegangen sind.

Bindende Vorgaben, deren Nichteinhaltung zum Ausschluss führen, werden nicht festgesetzt. Über die Zulassung entscheidet das Gutachtergremium.

1.11

Bewertung der Lösungsvorschläge

Alle zur Beurteilung zugelassenen Arbeiten werden nach folgenden Gesichtspunkten beurteilt. Das Gutachtergremium behält sich vor, die angegebenen Kriterien zu differenzieren, eventuell zu ergänzen und eine Gewichtung vorzunehmen. Städtebau städtebauliche Einbindung städtebauliche Gestaltung Funktionalität und Gestaltung Gestaltung und Qualität des Freiraumes Nutzbarkeit und Aufenthaltsqualität Barrierefreiheit und Begehbarkeit Materialien, Ausstattung und Beleuchtung Verkehr verkehrliche Anbindung Verkehrsführung und Flächenzuordnung Maßnahmen zur Reduzierung der Lärmbelastungen Maßnahmen zur Reduzierung des Durchgangsverkehrs Wirtschaftlichkeit und Ökologie sparsamer Umgang mit Ressourcen Herstellungsaufwand, Bauunterhalt und Folgekosten

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Allgemeine Anforderungen Vollständigkeit der Leistung

Die Verfasser haben am 20.05.2010 die Möglichkeit, ihre Arbeiten dem Gutachtergremium persönlich vorzustellen. Die Vorstellung erfolgt anhand der eingereichten Pläne. Es sind keine weiteren Unterlagen zugelassen. Die genaue Uhrzeit wird rechtzeitig bekannt gegeben. Die Lösungsvorschläge werden einschließlich der Beurteilungen in einer Informationsveranstaltung am 17.06.2010 der Öffentlichkeit vorgestellt und bis zum 07.07.2010 ausgestellt. Während der Ausstellungsdauer wird eine Bürgerbefragung zu den Arbeiten durchgeführt, deren Ergebnis in die Empfehlung zur Auftragsvergabe durch das Gutachtergremium nach Durchführung der Auftragsverhandlungen einfließt.

1.12

Auftragsverhandlung

Im Rahmen der Auftragsverhandlung am 15.07.2010 haben die Teilnehmer die Gelegenheit, ihr Büro, Referenzprojekte und das Projektteam vor dem Gutachtergremium vorzustellen. Nachbesserungen an den eingereichten Lösungsvorschlägen sind nicht zugelassen. Die Gesprächsinhalte werden sein: ƒ Erfahrungen bei vergleichbaren Maßnahmen ƒ Projektteam Kompetenz und Erfahrung örtliche und zeitliche Verfügbarkeit ƒ Projektbearbeitung Arbeitsweise Qualitätssicherung, Kosten- und Terminplanung Kommunikation mit dem Bauherrn und den Projektbeteiligten ƒ vertragliche Regelungen Honorarzone und Honorarsatz Nebenkosten besondere Leistungen Die Kriterien für die Auftragserteilung werden wie folgt gewichtet: ƒ ƒ ƒ ƒ ƒ ƒ

1-fach 6-fach: 2-fach: 2-fach: 2-fach 1-fach:

Büropräsentation Qualität des Lösungsvorschlags und Ergebnis der Bürgerbefragung Erfahrungen bei vergleichbaren Bauvorhaben Projektteam Projektbearbeitung vertragliche Regelungen

Für die Präsentation stehen Projektionsmöglichkeiten (Notebook mit Powerpoint 2007 und Beamer) zur Verfügung.

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1.13

Weitere Beauftragung

Der Auslober wird, wenn die Aufgabe realisiert wird, unter Würdigung der Empfehlungen des Gutachtergremiums einem der drei ausgewählten Bewerber die für die Umsetzung des Entwurfs notwendigen weiteren Planungsleistungen übertragen. Dies sind bis zur abgeschlossenen Ausführungsplanung die Leistungen der Freianlagenplanung (gemäß HOAI Teil 3, Abschnitt 2) und der Planung der Verkehrsanlagen (gemäß HOAI Teil 3, Abschnitt 4), mind. die Leistungsphasen 1 – 5, beabsichtigt ist die Vergabe der Leistungsphasen 1 – 9. Im Falle einer weiteren Bearbeitung wird das Bearbeitungshonorar auf das vertraglich vereinbarte Honorar angerechnet. Die Teilnehmer verpflichten sich, im Falle einer Beauftragung durch den Auslober, die weitere Bearbeitung zu übernehmen und durchzuführen.

1.14

Umgang mit der Öffentlichkeit

Die teilnehmenden Büros gehen die Verpflichtung ein, sich während des gesamten Verfahrensverlaufs nicht öffentlich zu ihren Arbeiten zu äußern und Zurückhaltung gegenüber der Presse zu wahren.

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Teil 2 Planungsaufgabe

Foto aus Wikipedia: http://upload.wikimedia.org/wikipedia/de/0/0a/Landsberg_Hauptplatz_panorama2.jpg

2.1

Aufgabenstellung

Der Hauptplatz von Landsberg ist in seiner stadträumlichen Dimension und Markanz in Bayern einmalig. Er ist das unbestrittene Zentrum der Stadt. Leider entspricht die Aufenthaltsqualität des Ortes nur wenig dem Anspruch und der Bedeutung, die dem Platz angemessen wäre. Verantwortlich hierfür sind fast ausschließlich die Auswirkungen des motorisierten Individualverkehrs. Die Stadt Landsberg am Lech wünscht Vorschläge zur Um- oder Neugestaltung der Straßen- und Platzflächen. Die Gestaltung der Oberflächen soll so erfolgen, dass eine wirkungsvolle Verkehrsberuhigung und eine Steigerung der Aufenthaltsqualität erreicht wird. Der Wettbewerb soll unter Einbezug des Rahmens der Zielvorstellungen bauliche Realisierungsvorschläge zur Verbesserung des derzeitigen Zustands aufzeigen.

2.2 Anlass für die Neugestaltung Anlass für die Neugestaltung ist ein Bürgerentscheid vom 27.09.2009. Der Bürger hat mit seiner Stimme eine Neugestaltung mit den folgenden Rahmenbedingungen gefordert. Durch die Neugestaltung soll die Aufenthaltsqualität deutlich verbessert werden, das heißt im Einzelnen: ƒ die Lärmbelästigung durch den Straßenverkehr und der Durchgangsverkehr muss deutlich verringert werden, ƒ der Platz muss barrierefrei und gut begehbar sein, ƒ Fußgänger und Fahrradfahrer müssen deutlich mehr Raum zur Verfügung haben.

2.3

Historie des Planungsgebiets

2.3.1

Stadtgeschichte

Erste Ansiedlungen auf dem Schlossberg gab es in der Bronze- und Urnenfelderzeit, später siedelten in der Gegend Kelten und Römer, ab dem sechsten Jahrhundert n. Chr. Alemannen (Spötting). Ursprung der heutigen Stadt aber war die Burg der Pfätten, mit dem Dorf Phetine im Osten. Landsberg hat trotz der Via Claudia keine römische Vergangenheit. Vielmehr verdankt es seine Gründung der Lage an der oberschwäbischen Salzstraße Reichenhall – München – Memmingen, die ursprünglich – wie heute die Hauptbahnstrecke – über Kaufering verlief und zu deren Sicherung Heinrich der Löwe unter anderem die beiden Burgsitze „Landespurc“ (1160) und Stoffersberg errichtet hat.

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Heinrich der Löwe verlegte 1158 die Salzstraße nach Landsberg, erweiterte die Burg und baute eine Brücke über den Lech, an deren Ostende vermutlich die erste städtische Siedlung entstand. Der Marktplatz der späteren Siedlung und Stadt liegt auf dem fächerförmigen Schwemmkegel einer Klinge im Lechhochufer. Seine charakteristische dreieckige Gestalt ergab sich aus der notwendigen Fortsetzung der Bergstraße zur Brücke im Süden der Stadt. Heute noch unterstreichen drei historische Gebäude, die einst als Salzstadel gedient hatten (Salzstadel, Herzogstadel und Lechstadel), die Bedeutung des Salzhandels für Landsberg. Dazu kam im 15. Jahrhundert der Handelsverkehr zwischen Augsburg und Venedig auf der Unteren Straße jenseits des Lechs, an den noch ein Ballenhaus im heutigen Vorort Spötting erinnert. Schließlich hatte sich inzwischen, ab Ende des 14. Jahrhundert, ein eigenständiges Textilgewerbe entwickelt. Gewissermaßen auf der Basis dieser drei Säulen – des Salzhandels, des Rottfuhrverkehrs und seines Handwerks – vollzog sich die geschichtliche Aufwärtsentwicklung der Stadt, der erst der 30-jährige Krieg ein Ende setzte. Die Stadt wurde zum bedeutenden Verkehrsknoten und Fernhandelsort und wuchs bis 1425 in drei Abschnitten. Durch Pest, Stadtbrände und Krieg erlebte sie ab dem 17. Jahrhundert einen wirtschaftlichen Niedergang. Die Franzosenkriege legten der Stadt Belastungen auf, die bis ins 19. Jahrhundert hinein spürbar waren. Die Jesuiten brachten ab 1576 die einzigen kulturellen Impulse. Im 19. Jahrhundert wurde Landsberg bei der Führung der Bahnhauptlinie vernachlässigt, Entwicklungsmöglichkeit bot dagegen der Ausbau der Garnison. Nach dem 2. Weltkrieg, besonders aber in den 70er und 80er Jahren, kam es zu einer raschen Industrialisierung und zu einer entsprechenden Erweiterung der Siedlungsfläche. Quelle: Topographischer Atlas Bayern 1968, Paul List Verlag, München. Stadt und Topographie, Verlag Ernst & Sohn

2.3.2

Geschichte des Hauptplatzes

Das Zentrum der Stadt ist der dreieckige, heute in Höhe der Salzgasseneinmündung in Hauptplatz und Hubert-von-Herkomer-Straße unterteilte Straßenmarkt. Er wurde ehemals „Gmaingassen“ genannt, ehe er vor 1800 die offizielle Bezeichnung „Hauptplatz“ erhielt. Der sich verengende südliche Teil des Marktes trug die alte Bezeichnung „Lechgasse“; im Jahr 1900 wurde er zu Ehren des deutsch-englischen Malers und Landsberger Ehrenbürgers in „Hubert-von-Herkomer-Straße“ umbenannt. Der große Stadtplatz gehört zu den städtebaulich markantesten Platz- und Straßenräumen Bayerns. In unregelmäßiger, lang gezogener Dreiecksform angelegt, weist er seine größte Breite im Norden auf und verengt sich nach Süden trichterförmig allmählich auf Straßenbreite, um schließlich als schmale Gasse mit einem Knick nach Westen zur Lechbrücke zu schwenken. Das gesamte Platzgelände weist als schräge Ebene ein Gefälle von Nordosten nach Südwesten auf. Die einer Besiedlung nicht eben günstige Lage der Stadt auf dem schmalen abschüssigen Landstreifen zwischen den Steilhängen und dem Flussbett des Lechs nötigten zur Modifikation des üblichen Planungsschemas mit lang gestrecktem Straßenmarkt und diesen allseits tangierender Wegführung, wie es für die Stadtanlagen des mittleren 13.Jahrhunderts üblich ist und sich in Städten wie Schongau oder Aichach exemplarisch erhalten hat. Vielmehr musste der Fahrverkehr, der von Osten über die Alte Bergstraße den steilen Lechhang hinabgeführt wurde, auf der Talsohle in einer großen Kehre nach Süden schwenken, um die Lechbrücke am Südende der Siedlungsfläche zu erreichen.

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Dort, wo sich das Gefälle der Hänge mäßigte, zog man die östliche Stadtmauer und leitete die Straße durch das Innere Bayertor (Schönen Turm) in die erste ummauerte Stadt. Der Fahrweg trat in der nordöstlichen Ecke in den Straßenmarkt ein und bestimmte mit seiner Wendung nach Süden die Baulinie der östlichen Platzwand, die sich an den Hangfuß des Schlossbergs gerückt, in flach konvexem Bogen in den Platzraum schiebt und in geschlossener Flucht bis zur Einmündung der Gogglgasse durchzogen ist. Der von Nordosten nach Süden über den Platz geleitete Durchgangsverkehr hatte Vorrang. Die lokale Straßenverbindung nach Norden zu den Angern vor der Stadt und den flussabwärts gelegenen Dörfern ordnete sich unter und wurde vom nördlichen Stadttor kommend, an der westlichen Platzwand entlang in den nach Süden schwenkenden Hauptfahrweg eingeführt. Damit entstand eine spitzwinklige dreieckige Fläche auf der Markt abgehalten werden konnte. In den Platz hinein wurde das freistehende Landsberger Rathaus gebaut, das mit den Lauben seines Erdgeschosses den Mittelpunkt des Markthandels bildete. Neben dem Rathausgebäude blieb noch Raum für einen größeren Stadtbrunnen. Als das alte Rathaus 1698 abgebrochen wurde, verlegte man diesen Brunnen in das Zentrum des Platzes. Leicht aus der Achse zwischen Stadttor und dem neuen Rathaus auf der westlichen Platzseite nach Süden versetzt, hält er etwa gleichen Abstand zu den drei ihn umgebenden Platzfronten. Den Punkt der höchsten Erhebung ausnutzend, steht auf dem „Schmalzbuckel“ über dem Platz der Schöne Turm mit dem einstigen östlichen Stadttor. Aus diesem alten Wehrturm der ersten Stadtbefestigung wurde im Laufe des 15. Jahrhunderts ein Stadtturm, der als Wahrzeichen städtischer Repräsentation reich bemalt und mit einer Ziegeleindeckung in den Stadtfarben Rot, Weiß und Grün versehen wurde. Auch trug er Uhr und Glocke der Stadt. Unmittelbar nördlich hinter dem Turm hatte bis zu seiner Zerstörung durch einen Brand von 1874 der steile, von einem Dachreiter bekrönte Zinnengiebel der spätmittelalterlichen Hl. Geist-Kirche Anteil am Platzbild. Gegenüber vom Schönen Turm zeichnet sich an der westlichen Platzfront das heutige Rathaus, das in einem bereits bestehenden städtischen Gebäude eingerichtet wurde, durch seine von Dominikus Zimmermann gestaltete, reich mit Stukkaturen geschmückte Giebelfassade von 1722 unter den heute zumeist schmucklosen Bürgerhäusern aus. Von Süden, aus der sich verengenden Hubert-von-Herkomer-Straße, wirkt der im mittleren 18. Jahrhundert entstandene langgestreckte Baukomplex des einstigen Ursulinenklosters mit dem durch Dachreiter akzentuierten großflächigen Dach und seinen Fassadenmalereien in den Platz hinein. Nördliche und westliche Platzwand sind mit den großen Häusern wohlhabender Bürger, der herzoglichen bzw. später kurfürstlichen Beamtenschaft und mit Gasthöfen bebaut, zwischen die sich noch einige kleinere Dreiachshäuser schieben. Die Bebauung des Platzes stammt im Wesentlichen noch aus spätmittelalterlicher Zeit. Einige der schmalen, zumeist dreiachsigen Giebelhäuser lassen dies noch durch Fassadenschmuck oder Fensterformen erkennen. Auch mehrere der breiten Gebäude, in denen jeweils zwei oder drei schmale Dreiachshäuser aufgegangen sind, erhielten ihre Traufstellung im mittleren bis späten 15. Jahrhundert bzw. im mittleren 16. Jahrhundert. Von der reichen Architekturbemalung und „Lüftlmalerei“, die sowohl in Spätgotik und Renaissance wie auch in der Barockzeit bis in das späte 18. Jahrhundert hinein den Bürgerhäusern vielfältigen Schmuck verlieh, hat sich nichts erhalten. Doch gibt die

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Neugestaltung des Hauptplatzes in Landsberg am Lech Planung der Freianlagen und der Verkehrsanlagen Aufgabenbeschreibung

rekonstruierte Fassadenbemalung des Ursulinenklosters einen Eindruck von der einstigen Farbigkeit des spätbarocken Platzbildes. Eine Vorstellung des früheren Fassadenschmucks vermittelt auch ein Votivbild aus der Hl. Kreuz-Kirche von 1746 mit Häusern der westlichen Platzseite. Das 19. Jahrhundert hat die Gebäude am Hauptplatz weitgehend unberührt gelassen. Lediglich die Häuserzeile nördlich des Rathauses (Hauptplatz 153-155) wurde in Schlichtem Maximilianstil überformt; zwei Gebäude (Hauptplatz 10 und 153/54) sind mit gründerzeitlichen Architekturgliederungen hervorgehoben. 1936 wurde mit dem Bau der Neuen Bergstraße eine neue Verkehrserschließung des Platzes neben dem Schönen Turm geschaffen. Die Einbindung der neuen Zufahrt gelang mit bemerkenswertem städtebaulichem Geschick, so dass die Geschlossenheit des Platzraumes weitgehend unverletzt blieb. Jüngere Verluste von historischer Bedeutung kennzeichnen vor allem die östliche Platzseite. Hier sind in den letzten Jahrzehnten mehrere große Neubauten entstanden (Hauptplatz 3-6, 17-21), die sich durch die kleinteilige Gliederung der vorgehängten Fassaden in das Platzbild zu fügen suchen. Auch neben dem Ursulinenkloster entstand ein breiter Neubau (Hubert-von-Herkomer-Straße 111/112). Die wirtschaftliche Entwicklung zu einem mittelständisch geprägtem Einkaufszentrum für die Region führte seit Beginn dieses Jahrhunderts zu einer Ablösung der einstigen Kleinhandels- und Handwerksbetriebe durch größere Ladengeschäfte und zur Aufgabe der Landwirtschaft, die auf den meisten Anwesen betrieben wurde. Die damit einhergehenden baulichen Umstrukturierungen betrafen zunächst vor allem die Erdgeschosse der Häuser, die zu großflächigen Ladeneinheiten umgebaut wurden. Später dehnte man die Laden-, Büro- und Lagernutzungen vielfach auch in die Obergeschosse aus, so dass es kaum noch Wohnungen in den Häusern an Hauptplatz und Hubert-von-Herkomer-Straße gibt. Durch jüngere Umbauten hat auch die Oberfläche des Platzes ihre in alten Ansichten und Photographien überlieferte Homogenität eingebüßt. Die großzügig-weiträumige Fläche des durchgehend gepflasterten Platzbodens, in dem lediglich flache, wasserführende Rinnen die Häuserfluchten begleiteten, ist durch den in diesem Jahrhundert vorgenommenen autogerechten Ausbau des Platzes mit Verkehrsinseln und Parkbuchten sowie durch die Absenkung der Fahrwege im westlichen Platzbereich nachhaltig gestört. Der ehemals sensibel in die schräge Platzebene eingebundene Marienbrunnen, der den Mittelpunkt des Marktlebens bildete, steht heute denkmalartig isoliert auf einem Plateau. Auch durch die Anlage einer Fußgängerunterführung, deren Abgang unmittelbar vor das Stadttor im Schönen Turm platziert wurde, hat die Erlebbarkeit des Platzes gelitten, da dieses Tor einst der wichtigste Zugang zur Innenstadt war. Lediglich die von Fahrbahnen umgebene Platzmitte hat als Belag auch heute noch ihr altes bzw. in alter Form erneuertes Kieselpflaster behalten; die Fahrwege sind hauptsächlich mit Granitgroßsteinen belegt, Gehwege mit Kleinpflaster bzw. Gehsteigplatten aus Beton und Ziegel. Quelle: Dagmar Dietrich, Landsberg am Lech, Band 3, Bürgerbauten der Altstadt, Deutscher Kunstverlag München Berlin

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2.3.3

Planungsgeschichte zur Neugestaltung des Hauptplatzes

Im Jahr 1992 wurde ein beschränkter, städtebaulicher Wettbewerb mit acht geladenen Wettbewerbsteilnehmern durchgeführt. Der erste Preis wurde am 06.11.1992 an das Büro Klaus Immich aus Zorneding vergeben. Obwohl der Stadtrat in einer Sitzung im Jahr 1992 die Umgestaltung des Hauptplatzes auf der Grundlage des ersten Preises beschlossen hatte, wurde die Umgestaltung Gegenstand einer heftigen öffentlichen Diskussion. Bevor mit der Durchführung begonnen wurde, ist die Neugestaltung durch einen Bürgerentscheid am 28. Januar 1996 mit einer Mehrheit von 70 % zu 30 % durch die Bürger abgelehnt worden. Der Entwurf des 1. Preises ist als Anlage beigelegt (Anlage 16). Nach über fünf Jahren wurde das Problem wieder aufgegriffen, um den Versuch zu machen, die real vorhandenen Missstände der Platzgestaltung einer besseren Lösung zuzuführen. Nach dem Motto: „Betroffene zu Beteiligten machen“, wurde ein Weg mit Bürgerbeteiligung, nämlich ein Mediationsverfahren gewählt, um eine möglichst sachbezogene Entscheidung auf breiter Grundlage zu suchen und dabei einen Konsens über alle Interessen hinweg zu erreichen. Das Ergebnis dieser Mediation hat im Prinzip die Konzeption des ersten Preises des Wettbewerbes in vollen Umfang bestätigt. Auch diese Lösung wurde in einem darauffolgenden Bürgerentscheid mehrheitlich abgelehnt. Das Ergebnis der Mediation ist ebenfalls als Plan beigelegt (Anlage 17). Vor dem Hintergrund der beiden abgelehnten Verfahren ist eine möglichst weitgehende Bürgerbeteiligung weiterhin vorgesehen. Das Bürgerinteresse am Gesamtverfahren wird so z. B. durch die vorgesehene 2-wöchige Bewertungsphase der Planungsvorschläge realisiert. Als Ergebnisse der bisherigen Bürgerbeteiligung findet sich in der Anlage 18 eine Zusammenstellung von Qualitäten bzw. Anforderungen, die der Hauptplatz nach Meinung der im Prozess engagierten Bürgergruppen aufweisen sollte.

2.4

Das Planungsgebiet – Bestand und Zielsetzungen

2.4.1

Umgriff

Das Planungsgebiet liegt im südlichen Altstadtbereich Landsbergs und umfasst den Straßenzug des Hauptplatzes und der Hubert-von-Herkomer-Straße bis zum Brückenkopf der Karolinenbrücke. Die Anschlüsse der angrenzenden Straßen können in die Überlegungen einbezogen werden.

2.4.2

Struktur

Die Altstadt Landsbergs steht unter Ensembleschutz. Darüber hinaus gibt es eine Vielzahl von Einzeldenkmälern, verbunden mit mannigfaltigen ortsbildprägenden Situationen. Die Mitte der 70er Jahre durchgeführten Untersuchungen im Rahmen der Altstadtsanierung und deren Fortschreibung zeigen auf, dass in der Altstadt von Landsberg die überbrachte, vielfältige Struktur bewahrt werden konnte. Die vom Wettbewerb umfassten Straßenzüge sind im Wesentlichen Hauptgeschäftsstraßen mit unterschiedlichem Geschäftsbesatz. Neben der geschäftlichen Nutzung soll auch das Wohnen in der Altstadt bewahrt bzw. attraktiver gestaltet werden. Hierzu wurde festgelegt, dass gewerbliche Nutzungen in der Regel nur bis einschließlich des 1. OG möglich sind.

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Weitere Informationen hierzu finden sich in der Anlage 12 „Geschäftsstruktur am Hauptplatz“ und Anlage 11 „Denkmalkarte“.

2.4.3

Verkehr

Die Verkehrssituation in der Altstadt ist geprägt von der Anbindung des Straßennetzes an die beiden bestehenden Autobrücken (Karolinenbrücke und Sandauer Brücke) und durch topografische Gegebenheiten am östlichen Lechsteilhang, der von zwei Straßen, der Alten Bergstraße und der Neuen Bergstraße, überwunden wird. Die Stadt wird von der Autobahn A96, München – Memmingen – Lindau, sowie von der Bundesstraße B17 Neu, Augsburg – Schongau und der Osttangente umfahren. Durch den Bau und die Fertigstellung der A 96, der B 17 Neu von Augsburg nach Füssen und der Osttangente konnte der überörtliche Durchfahrtsverkehr bereits erheblich reduziert werden. Bedingt durch die zunehmende Motorisierung und der einzigen Querungsmöglichkeit des Lechs in Ost-West bzw. West-Ost-Richtung ist die durch den Hauptplatz führende Staatsstraße 2054(ehemalige Bundesstraße 12) mit einer DTV von 17.000 Fahrzeugen pro Tag belastet. Dieser Verkehr besteht zu ca. 70% aus innerörtlichem Ziel- und Quellverkehr. Seit Beginn der neunziger Jahre ist der Altstadtbereich für den Schwerlastverkehr gesperrt (Lieferverkehr und landwirtschaftlicher Verkehr frei). Der Grund war zum einen die begrenzte Durchfahrtshöhe des Tores, das den Hauptplatz von der Neuen Bergstrasse trennt und zum anderen die Einführung des Verkehrsberuhigten Geschäftsbereichs mit Tempo 30. Anlage 8: Verkehrsdichte / Zählung des Büros INGEVOST

Fußgänger Die Hauptfußgängerverbindungen aus dem Westen führen gebündelt von den beiden Straßenbrücken, dem vorhandenen Lechsteg und weiter über verkehrsberuhigte Straßen, Durchgänge (Passagen) bzw. über separate Fußwege in den Kern der Stadt. Eine große Rolle spielen natürlich die vorhandenen Ausgänge aus den Tiefgaragen. Im Bereich der Hubert-von-Herkomer-Straße sind zwei Fußgängerüberwege markiert und im östlichen Bereich des Hauptplatzes ist eine Unterführung (Baujahr 1972) zur sicheren Unterquerung des bis zu 10 m breiten Fahrbahnbereiches vorhanden. Es hat sich jedoch in den letzten Jahren gezeigt, dass die Fußgänger gerade im Hauptplatzbereich an jeder Stelle den direkten Weg über die Fahrbahn nehmen. Im Bereich der Hubert-von-Herkomer-Straße und des Hauptplatzes sind entsprechende Querungsmöglichkeiten erforderlich. Ob dies über günstig angelegte Fußgängerüberwege bzw. bei stark zurückgebautem Straßenquerschnitt an jeder Stelle möglich sein sollte, ist Aufgabenstellung der Neugestaltung. Der Rückbau der Unterführung ist denkbar.

Radfahrverkehr Im Stadtgebiet von Landsberg am Lech wurden seit 1999, basierend auf einem Maßnahmenkatalog der Arbeitsgruppe Fahrradfahren, diverse Maßnahmen zur Verbesserung für die Fahrradfahrer im Stadtgebiet durchgeführt. Als Folge dieser Maßnahmen

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wurden im Altstadtbereich dezentral, an für Fahrradfahrer strategisch günstigen Standorten Fahrradabstellanlagen errichtet. Unter anderem wurden im Planungsbereich mehrere Abstellanlagen mit einer Anzahl von 116 Stück errichtet. Bei der Neugestaltung sind an geeigneten Stellen Fahrradabstellanlagen in gleichem Umfang vorzusehen. Fahrradverkehr ist in den Fußgängerzonen der Altstadt derzeit nicht zulässig.

Öffentlicher Personennahverkehr (ÖPNV) Der Hauptplatz wird derzeit von allen Linien des ÖPNV (Stadtbuslinie, RVO, Schulbus und andere) angefahren. Die Hauptverkehrsbeziehungen folgen vor allem der St 2054 (Münchner Straße – Neue Bergstraße – Hauptplatz – Hubert-von-HerkomerStraße – Katharinenstraße). In Spitzenzeiten fahren derzeit in einem Zeitraum von 13:00 Uhr bis 13:30 Uhr bis zu 8 Busse (teilweise auch Gelenkbusse) gleichzeitig den Hauptplatz an. Eine Bushaltestelle Hauptplatz muss weiterhin gewährleistet werden. Eigene Busbuchten sind nicht notwendig. Die Haltestellen sind barrierefrei im Sinne des § 4 des Behindertengleichstellungsgesetzes auszubilden. Alle Stadtbusse sind mit absenkbaren Einstiegen ausgerüstet. Für die Bushaltesstelle im östlichen Bereich soll wie bereits jetzt auch, ein Wartehäuschen aufgestellt werden. Ein entsprechender Gestaltungsvorschlag ist vorzulegen.

Motorisierter Individualverkehr (MIV) Landsberg wird mit der kommenden Volkszählung (2011) mehr als 25.000 Einwohner zählen und somit gemäß dem Bayerischen Straßen- und Wegegesetz (BayStrWG) Art. 42 Abs. 1 in vollem Umfang für den Unterhalt der durch das Stadtgebiet verlaufenden Staats- und Kreisstraßen zuständig sein. Unabhängig von der Einwohnerentwicklung könnte die Staatsstraße aufgrund des hohen innerstädtischen Verkehrs möglicherweise als Ortsstraße abgestuft werden. Der Hauptplatz und die Hubert- von Herkomer- Straße sind derzeit als verkehrsberuhigter Geschäftsbereich mit Tempo 30 ausgewiesen. Eine Geschwindigkeitsreduzierung bis Tempo 20 ist hier gemäß Straßenverkehrsordnung zulässig. Die Neuplanung des Hauptplatzes sollte aber auch schon mögliche Neuerungen der Straßenverkehrsordnung andenken und zum Beispiel eine Begegnungszone nach dem französischen oder schweizer Modell berücksichtigen. Es ist andenkbar, dass Zufahrten zu den Seitenstraßen Ludwigstraße, Herzog- ErnstStraße und der Salzgasse nicht mehr als Fahrbahn ausgewiesen werden. Diese Straßen könnten als Gehbereiche definiert werden, wenn eine weitere Verkehrsreduzierung in der Altstadt gewünscht wird. Die westlich des Hauptplatzes liegenden Straßenbereiche einschließlich der Tiefgarage Lechstraße sollen künftig nur noch über die Lechstraße erschlossen werden. Mittelfristig soll eine starke Reduzierung des Verkehrs durch gesamtstädtische Maßnahmen (Verkehrsleitsystem, Stärkung ÖPNV, Mobilitätsmanagement, Rad-und Fußwegekonzept) erzielt werden. Die Stadt plant hier die Thematik Verkehr in einem städtebaulich integrierten Gesamtverkehrskonzept aufzuarbeiten und mit entsprechenden Maßnahmen eine Reduzierung des Verkehrs in der Stadt und somit auch am Hauptplatz zu erreichen. In weiterer Zukunft wäre der Hauptplatz auch teilweise und temporär ohne motorisierten Verkehr denkbar. Bereits jetzt wird der Platz bei Veranstaltungen für den Verkehr gesperrt.

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Stellplätze Um das Parken und den damit verbundenen Park-Such-Verkehr in und auf den Gassen, Straßen und Plätzen einzuschränken bzw. gänzlich – dort, wo die Vorraussetzungen gegeben sind – einschränken zu können, wurden am Rande der Altstadt zwei Parkhäuser errichtet. Die 1993 fertig gestellte TG Schlossberg bietet 350 Stellplätze, welche über zwei Ausgänge direkt an den Hauptplatz angebunden ist. Westlich der Altstadt befindet sich die TG Lechstraße mit einem Stellplatzangebot von 600 Stellplätzen, welche im Jahr 2010/2011 nochmals um 194 Stellplätze erweitert werden. Es besteht somit unmittelbar an der Altstadt ein Angebot von 1.044 öffentlichen Pkw-Tiefgaragenplätzen. Ferner wurde im Bereich der Waitzinger Wiese, nördlich der Altstadt fußläufig ca. 10 - 15 Min vom Hauptplatz entfernt, ein weiterer öffentlicher Parkplatz mit 190 Stellplätzen errichtet. Im Planungsbereich befinden sich derzeit 44 Parkmöglichkeiten mit monetärer Bewirtschaftung. Ferner sind 4 Behindertenparkplätze und 5 Taxistände vorhanden. Bezüglich der Anordnung und Ausführung von oberirdischen Parkplätzen ist mit dem Ziel des Ratsbegehrens „Einschränkung des Durchgangsverkehrs“ entsprechend umzugehen. So könnte durch die Reduzierung der Parkplätze auch der ParkSuchverkehr weiter reduziert werden. Es ist vorstellbar, dass die Taxistände außerhalb des Planungsbereiches untergebracht werden. Ferner sind zeitliche befristete Be- und Entladezonen für den Anlieferverkehr auszuweisen.

Planungsziele und Hinweise ƒ ƒ ƒ ƒ ƒ ƒ ƒ ƒ ƒ ƒ ƒ ƒ ƒ ƒ ƒ

Die Neuplanung soll einen Beitrag zur Verkehrsentlastung leisten Reduzierung des Durchgangsverkehrs Reduktion der Emissionsbelastungen aus Lärm und Schadstoffabgasen Reduktion des Kraftfahrzeuglärms durch geeignete Oberflächen Langfristig soll ein Verbot des motorisierten Verkehrs am Platz möglich und umsetzbar sein Maßvolle Reduzierung der Stellplätze attraktive Anbindung durch den öffentlichen Personennahverkehr Gleichberechtigung aller Verkehrsteilnehmer und -teilnehmerinnen Gefahrlose, großzügige, komfortable und variable Verkehrs- und Aufenthaltsfläche für Fußgänger und Fußgängerinnen Erhöhung der Mobilität und Flexibilität für Fußgänger und Fahrradfahrer fußgänger-, rollstuhl- und fahrradgerechte Verkehrsoberflächen, barrierefreier Ausbau im Sinne des § 4 des Behindertengleichstellungsgesetzes soweit es die Topographie zulässt ausreichend Abstellmöglichkeiten für Fahrräder Für Kurven ist der Begegnungsfall zwischen Gelenkbus und Pkw anzusetzen Die Neuplanung sollte zukünftige Neuerungen der Straßenverkehrsordnung – Ausweisung einer Begegnungszone – planerisch berücksichtigen.

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2.4.4

Aufenthalt, soziale Interaktion, Kommunikation, Gastronomie

Der neue Hauptplatz soll für alle Bevölkerungs- und Altersgruppen ein attraktiver, zum Aufenthalt und zur Kommunikation einladender Stadtmittelpunkt werden. Auch für Kinder sollen Anreize zum Aufenthalt und Spiel geschaffen werden.

Gastronomie Die Anzahl der Gastronomiebetriebe (Gaststätten, Cafés und Eiscafes) hat in den letzten Jahren im Altstadtbereich stark zugenommen. Gerade bei den Cafés wird immer zusätzlich zu Räumlichkeiten auch eine Außenbestuhlung im öffentlichen Bereich gewünscht. Im nördlichen und nordöstlichen Bereich des Hauptplatzes war dies auf Grund der Topografie bisher nur mit erheblichem baulichem Aufwand möglich. Gestalterische und städtebauliche Gesichtspunkte waren bei diesen Lösungen nicht immer vorrangig. Für mögliche Außenbestuhlung sollen im Rahmen der Neugestaltung bauliche Lösungen im Zuge der Platzgestaltung oder, wenn dies nicht möglich ist, einheitliche und städtebaulich vertretbare Lösungen erarbeitet werden. Die Außenbestuhlung der Gastronomie ist durch die Topographie erschwert, eine Lösung wird durch die Neuplanung erwartet. Auch werden Freisitze ohne Bewirtschaftung benötigt.

Veranstaltungen im Planungsbereich Derzeit finden im Planungsbereich folgende Großveranstaltungen statt: ƒ Ruethenfest mit Umzug alle vier Jahre ƒ Stadtfest jährlich Das alle vier Jahre stattfindende Ruethenfest ist geprägt durch einen großen Festzug mit Pferdefuhrwerken und festlich geschmückten Festwägen der von der Katharinenstraße über die Herkomer Straße, den Hauptplatz, die Ludwigstraße, den Vorderen Anger, den Hinteren Anger und über die Herzog-Ernst-Straße, Hauptplatz und Hubert-von-Herkomer-Straße durch die historische Altstadt wieder zurück zum Ausgangspunkt führt. Der Festzug findet jeweils an einem Wochenende Samstag und Sonntag statt. Der Hauptplatz ist zum Festzug voll gesperrt. Am westlichen Bereich des Hauptplatzes wird zwischen der Salzgasse und dem historischen Rathaus eine Zuschauertribüne mit ca. 350 Sitzplätzen aufgestellt. Gegenüber auf den derzeitigen, mit Lechkiesel gepflasterten Flächen am Marienbrunnen, wird das Tanzpodium aufgestellt. Neben dem festlichen Umzug werden im Rahmen des Festes teilweise Musikveranstaltungen auf dem Hauptplatz aufgeführt. Das nächste Ruethenfest findet im Juli 2011 statt. Anlage 15: Umzugsplan / Lage Tribüne und Tanzpoeium Für die Durchführung von Veranstaltungen ist der Platz derzeit wegen der Topografie, aber auch wegen seiner Gestaltung und Anordnung von Ausstattungen nicht optimal geeignet.

Planungsziele und Hinweise ƒ ƒ ƒ ƒ ƒ ƒ

Definition des Hauptplatzes als Zentrum und Ort der Identifikation mit der Stadt Treffpunkt für Kommunikation und Austausch Raum für verschiedene öffentliche Nutzungen und Veranstaltungsszenarien Verbesserung der Nutzbarkeit für Veranstaltungen Stärkung des Markt- und Gewerbestandorts Innenstadt Verbesserung des Wohnumfeldes in der Altstadt

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2.4.5

Ausstattung, Materialien, Beleuchtung

Brunnen am Hauptplatz Nach den vorliegenden Unterlagen ist der jetzige Standort des Marienbrunnens am Hauptplatz nicht historisch begründet. Der Brunnen muss komplett saniert werden und soll deshalb im Zuge der Umgestaltung komplett abgebaut, saniert und wieder neu aufgebaut werden. Die eventuelle Möglichkeit einer Versetzung des Brunnens wird derzeit durch einen Bauforscher geprüft und durch das Landesamt für Denkmalpflege bewertet. Weitere Informationen hierzu werden im Rahmen des Kolloquiums mitgeteilt.

Oberflächen – Konstruktion und Materialien Die Wahl der Materialien der befestigten Oberflächen richtet sich in erster Linie nach oben genannten Vorgaben: ƒ ƒ ƒ ƒ ƒ ƒ ƒ ƒ ƒ ƒ

reduzierte Lärmbelastung für Anlieger und Nutzer des Platzes sichere Begehbarkeit auch für Menschen mit Einschränkungen gute Befahrbarkeit für Kinderwagen, Radfahrer und Rollstuhlfahrer maschinelle Reinigung nach Großveranstaltungen (Stadtfest, Ruethenfest etc.) Realisierbarkeit einer funktions- und leistungsfähigen Entwässerung Dimensionierung des Aufbaues nach Nutzung (Verkehrsbelastung, Liefer- und Busverkehr) entsprechende Verfugung von Pflastermaterialien unter Berücksichtigung der vorgenannten Gesichtspunkte Belange des Winterdienstes müssen berücksichtigt werden Langlebigkeit und Werthaltigkeit Ästhetik

Beleuchtung Ein weiterer wichtiger Gesichtspunkt ist neben der Oberflächengestaltung auch die zur Nutzung in den Abend- und Nachtzeiten erforderliche Beleuchtung. Derzeit wird die zur Gewährleistung der Verkehrssicherheit erforderliche Beleuchtung über Hängeleuchten, welche den Platz in allen Bereichen überspannen, zur Verfügung gestellt. Außerdem werden zurzeit die Fassaden des historischen Rathauses und der Klosterkirche angestrahlt. Die Möglichkeiten zur Anbringung von Leuchten unmittelbar an den historischen Fassaden im Planungsbereich sind nur bedingt möglich, da ƒ immer die Zustimmung des Eigentümers vorliegen muss, ƒ durch Friese, Markisen und Werbeanlagen ein einheitliches Konzept, wie die Erfahrungen in anderen Bereichen der Altstadt gezeigt haben, in der Regel nicht zu verwirklichen ist. Das Hinzuziehen eines Lichtplaners wird empfohlen.

2.4.6

Sparten

Die Stadtwerke Landsberg müssen unabhängig von einer Neu- bzw. Umgestaltung des Hauptplatzes / Hubert-von-Herkomer-Straße alle Kanal- und Wasserleitungshausanschlüsse erneuern. Zusätzlich ist geplant, im gesamten Platzbereich ein städtisches Fernwärmenetz neu zu erstellen. Dadurch sind mit Sicherheit massive Eingrif-

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fe in den Bestand erforderlich. Je nach Zustand der übrigen Sparten (Strom, Telekom und Gas) können auch in diesen Bereichen noch Sanierungsarbeiten erforderlich sein. Anlage 7: Spartenpläne

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