18. Studiengang „Betriebswirt/in (VWA)“ in Ravensburg WS 2014/2016 - SS 2017 SS 2015
Beschaffung und Logistik
Professor Dr. oec. Wolf Wenger Duale Hochschule Baden-Württemberg Stuttgart 03/2015
Beschaffung und Logistik
Prof. Dr. Wolf Wenger wolf.wenger@dhbw‐stuttgart.de Tel. 0711/1849‐4521
Inhaltsübersicht LE 1 Warum überhaupt Materialmanagement?
LE 2 Was wird beschafft und wie werden diese Teile klassifiziert?
LE 3 Wie kann die benötigte Materialmenge ermittelt werden?
LE 4 Wie häufig sollte Material geliefert werden?
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Literatur • Benz, J.; Höflinger, M.: [Logistikprozesse mit SAP], 2008 • Gronau, N.: [Repetierfaktor Material], Studienunterlagen der Universität Potsdam, 2009, abrufbar unter http://wi.uni‐potsdam.de • Hahn, D.; Kaufmann, L. (Hrsg.): Handbuch industrielles [Beschaffungsmanagement]: internationale Konzepte ‐ innovative Instrumente ‐ aktuelle Praxisbeispiele, 2002 • Kluck, D.: Materialwirtschaft und Logistik, 3. Auflage, 2008 • Kummer, S. (Hrsg.) et al: [Grundzüge der Beschaffung], Produktion und Logistik, 3. Auflage, 2013 • Oeldorf, G.; Olfert, K.: Materialwirtschaft, 12. Auflage, 2008 • Pfohl, H.‐Ch.: [Logistikmanagement] ‐ Konzeption und Funktion, 2. Auflage, 2004 • Renner; I.: Methodische Unterstützung funktionsorientierter [Baukastenentwicklung] am Beispiel Automobil, Dissertation an der TU München, 2007 • Schieck, A.: [Internationale Logistik], 2008
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Literatur (Fortsetzung) • Schulte, G.: [Material‐ und Logistikmanagement], 2. Auflage, 2001 • Troßmann, E.: Entscheidungsorientiertes Rechnungswesen, [Studienunterlagen] der Universität Hohenheim, 2003 • Troßmann, E. et al: Management‐[Fallstudien] im Controlling, 2. Auflage, 2008 • Troßmann, E.; Wenger, W.: Grundlagen des Supply Chain Managements, in: Allgemeine Betriebswirtschaftslehre. Theorie und Politik des Wirtschaftens in Unternehmen (Schweizer, M; Baumeister, A. (Hrsg.)), 11. Auflage, 2015, S. 769‐815 • Vahs, D.; Schäfer‐Kunz, J.: Einführung in die [Betriebswirtschaftslehre], 5. Auflage, 2007 • Voigt, K.‐I.: [Industrielles Management], 2008 • Wannenwetsch, H.: [Integrierte Materialwirtschaft] und Logistik, 4. Auflage, 2010 • Wenger, W. et al (Hrsg.): [Business Excellence] in Produktion und Logistik, 2011 • Zahn, E.; Schmid, U.: [Produktionswirtschaft I]: Grundlagen und operatives Produktionsmanagement, 1996
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LE 1 Warum überhaupt Materialmanagement? LE 1 Warum überhaupt Materialmanagement? 1.1 Wesen und Aufgabengebiete der Materialwirtschaft 1.2 Bedeutung der Materialwirtschaft für den Unternehmenserfolg
LE 2 Was wird beschafft und wie werden diese Teile klassifiziert? LE 3 Wie kann die benötigte Materialmenge ermittelt werden? LE 4 Wie häufig sollte Material geliefert werden?
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LE 1 Warum überhaupt Materialmanagement? 1.1 Wesen und Aufgabengebiete der Materialwirtschaft Materialwirtschaft als Zusammenschluss spezieller Beschaffungs‐ und Logistikaufgaben „Gegenstand der Materialwirtschaft [oder des Materialmanagements] ist es, durch die Beschaffung und durch die Logistik die Versorgung mit [...] Gütern für alle Bereiche und alle Kunden von Betrieben entsprechend der jeweiligen Bedarfe sicherzustellen.“ ([Betriebswirtschaftslehre], S. 464) Schematische Darstellung der Beziehungen zwischen Beschaffung, Logistik und Materialwirtschaft
Beschaffung
Produktion
Absatz
Logistik
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LE 1 Warum überhaupt Materialmanagement? 1.1 Wesen und Aufgabengebiete der Materialwirtschaft Materialwirtschaft gestaltet die Schnittstellen zwischen Lieferant, Beschaffung und Produktion
End‐ verbr‐ aucher
Tier‐x‐ liefe‐ rant
Beschaffungs‐ logistik
Produktions‐ logistik
Distributions‐ logistik
Unternehmenslogistik
(abgeändert aus [Grundzüge der Beschaffung], S. 372) ‐ Beschaffung und Logistik ‐ W. Wenger
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LE 1 Warum überhaupt Materialmanagement? 1.1 Wesen und Aufgabengebiete der Materialwirtschaft Aufgabenbereiche der Materialwirtschaft an der Schnittstelle von Beschaffung und Logistik
([Grundzüge der Beschaffung], S. 375)
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LE 1 Warum überhaupt Materialmanagement? 1.2 Bedeutung der Materialwirtschaft für den Unternehmenserfolg Bedeutung des Materialmanagements für den Unternehmenserfolg Gründe für eine zunehmende Bedeutung des Materialmanagements: • verschärfte Wettbewerbsintensität, insb. durch Sättigungstendenzen, z.B. auf Konsumgüter‐, Automobil‐ und IKT‐Märkten Wettbewerbsfähigkeit erfordert mehr, als „nur“ ein gutes Produkt, z.B. … ‐ höhere Produkt‐ und Variantenflexibilität abs. Variantenvielfalt beim BMW X3 ‐ kürzere Lieferzeiten und damit und rel. Variantenvielfalt verschiedener höhere interne Lieferbereitschaft Hersteller im Vergleich ‐ kleinere Bestellmengen
([Baukastenentwicklung], S. 3f) ‐ Beschaffung und Logistik ‐ W. Wenger
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LE 1 Warum überhaupt Materialmanagement? 1.2 Bedeutung der Materialwirtschaft für den Unternehmenserfolg Bedeutung des Materialmanagements für den Unternehmenserfolg Gründe für eine zunehmende Bedeutung des Materialmanagements: • globale Beschaffungsmöglichkeiten durch logistische Entwicklungen die Wahl der richtigen Lieferanten und die Zusammenarbeit wird immer wichtiger • geringere Fertigungstiefen in den Industrieunternehmen wachsender Anteil der Materialkosten macht das v Materialmanagement zur „Gewinnquelle“
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([Logistikmanagement], S. 67)
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LE 1 Warum überhaupt Materialmanagement? 1.2 Bedeutung der Materialwirtschaft für den Unternehmenserfolg Bedeutung des Materialmanagements für den Unternehmenserfolg
Einkaufs‐Benchmarks führender US‐Wirtschaftssektoren
([Integrierte Materialwirtschaft], S. 5)
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LE 1 Warum überhaupt Materialmanagement? 1.2 Bedeutung der Materialwirtschaft für den Unternehmenserfolg Aufgabe 1: Umsatzsteigerung vs. Materialkostenreduzierung (in Anlehnung an den Jahresabschluss 2011 der Daimler AG (Einzelabschluss)) Konzernumsatz: Materialaufwand (RHB und bezogene Waren): Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit:
69,5 Mrd. € 42,9 Mrd. € 05,5 Mrd. €
Vorgabe der Unternehmensleitung: Steigerung des Ergebnisses um 700 Mio. €; es wird davon ausgegangen, dass die Umsatzrendite konstant gehalten werden kann. • Ermitteln Sie einerseits die benötigte relative Umsatzsteigerung und andererseits die benötigte relative Senkung der Materialversorgungskosten, die ein Erreichen der Vorgabe ermöglichen. Variante A: Umsatzsteigerung benötigter Mehrumsatz absolut: Umsatzsteigerung relativ:
8,85 Mrd. € 12,7 %
Variante B: Senkung der Materialversorgungskosten benötigter Kostensenkung absolut: Kostensenkung relativ: ‐ Beschaffung und Logistik ‐ W. Wenger
700 Mio. € 1,63 %
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LE 1 Warum überhaupt Materialmanagement? 1.2 Bedeutung der Materialwirtschaft für den Unternehmenserfolg Aufgabe 2: Steigerung des ROI durch Senkung des gebundenen Kapitals im UN gebundenes Anlage‐ und Umlaufvermögen: Gewinn (nach Steuern): Umsatz:
300 Mio. € 015 Mio. € 250 Mio. €
Vorgabe der Unternehmensleitung: Steigerung des ROI um einen Prozentpunkt; • Ermitteln Sie einerseits die benötigte relative Gewinnsteigerung und andererseits die benötigte relative Senkung des gebundenen Kapitals, die ein Erreichen der Vorgabe ermöglichen. Variante A: Gewinnsteigerung benötigter Mehrgewinn absolut: Gewinnsteigerung relativ:
3 Mio. € ca. 20 %
Variante B: Senkung des gebundenen Kapitals benötigter Bestandssenkung absolut: