Gute Spielregeln sind sparsam und kurz im Vergleich zur Länge der aus ihnen folgenden Spiele oder möglichen strategischen Verknüpfungen. Darum werden sie auch anders überliefert oder aufgezeichnet als bloße Texte. In ihrer Armut sind Spielregeln streng und erheben keinen Besitzanspruch. Aber sie können sich ändern – mit Gefahr für den Spielablauf selbst. Spielregeln eröffnen ein Feld, in dem das Denken des Konkreten mit dem des Abstrakten immer schon konvergiert. Sie geben Urszenen einer kultur- und medienwissenschaftlich erweiterten Philosophie zu denken.

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25 Aufstellungen

Eine Regel, an die sich Spieler eines Spiels halten, ist nicht allgemein, wie Begriffe oder Kategorien. Sie ist aber auch nicht schon die Konkretion des Spiels selbst. Sie sagt nichts über die konkreten Spieler, die Umstände und den Ausgang einer Partie. Die Spielregel eröffnet einen Ereignisraum. Er ist von einer Kulturtechnik durchzogen, die in nichts anderem besteht als der taktischen oder strategischen Anwendung der Regel. Von reinen Vorschriften unterscheiden sich Regeln, wenn sie das Verhalten von mindestens zwei Spielpartnern ritualisieren.

Spielregeln 25 Aufstellungen

Das hier vorliegende Buch versammelt fünfundzwanzig Spielregeln um das Werk eines Wissenschaftlers, der wie kaum ein anderer dem Denken des Konkreten als Allgemeines verpflichtet ist: der Wiener Philosoph Wolfgang Pircher. Die Partien, die das Buch ihm zu Ehren durch- und aufspielt, stammen aus Forschungsfeldern, die er seit langen Jahren mit Hingabe und mitreißender Leidenschaft bewohnt: Technik & Medien, Ökonomie, Kunst & Psychoanalyse.

Spielregeln

Herausgegeben von Peter Berz, Marianne Kubaczek, Eva Laquièze-Waniek und David Unterholzner

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Spielregeln. 25 Aufstellungen Herausgegeben von Claus Pias und Joseph Yogi

Spielregeln. 25 Aufstellungen Eine Festschrift für Wolfgang Pircher

Drucklegµng mit freundlicher Unterstützung des philosophischen Instituts der Universität Wien.

Herausgegeben von Peter Berz, Marianne Kubaczek, Eva Laquieze-Waniek und David Unterholzner

1. Auflage ISBN 978-3-03734-194-0 ©diaphanes, Zürich 2012 www.diaphanes.net

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Alle Rechte vorbehalten Layout und Druckvorstufe: 2edit, Zürich Druck: Pustet, Regensburg

Inhalt Klaus Hamberger Potlatsch und Verwandtschaft

13 1

Richard Heinrich The Green-Eyed Monster Game

141

Robert Pfalfer »Bohr nicht in der Nase! Schau dir die Frauen an!«

151

BERECHENBAR: DATEN, NETZE, ERWARTUNGEN

Elisabeth von Samsonow Zum Spielzeugstatus zeitgenössischer Apparate

159

Peter Berz Binary Random Nets 1

23

Katherina Zakravsky Truth or Dare

173

Claus Pias Zur Epistemologie der Computersimulation

41

ERZÄHLUNGEN VON DER LIEBE ZUR SPRACHE UND ZUR FORM

Joseph Yogi Gezähmte Zeit

61

Eva Laquieze-Waniek Fo rt und Da. Zur Ankunft des Subjekts

183

Eric Brian Das Zittern der unsichtbaren Hand

73

Stanley L. Paulson Inspiration Fo rm: Wassily Kandinsky und Hans Kelsen

201

Hermann Rauchenschwandtner Das Spiel des Lebens

83

Daniel Gethmann Sprechende Pferde

217

Ulrike Kadi Bücherwurmeierspiel

233

Vorwort ·

9

ZUR EINSTIMMUNG

Markus Arnold . Regeln der Forschung 1Regeln der Kunst

II

ERWARTUNGEN: GEWINNER, VERLIERER, MITSPIELER

Harald Katzmair und Wolfgang Neurath Up or O ut Herbert Hrachovec Homo ludens bolognensis

95

FORM: ZU LAND, ZU W A SSER UND ZU HAUS>!
ie. Ver