Sozialraumbeschreibungen Harburg. Fachamt Sozialraummanagement

Sozialraumbeschreibungen Harburg Fachamt Sozialraummanagement Vorwort Der Bezirk Harburg umfasst 17 Stadtteile. Da die Stadtteile in sich sehr heter...
Author: Birgit Biermann
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Sozialraumbeschreibungen Harburg Fachamt Sozialraummanagement

Vorwort Der Bezirk Harburg umfasst 17 Stadtteile. Da die Stadtteile in sich sehr heterogene Gebilde sind, wurden 21 Sozialräume gebildet. Dabei ist das Ziel, möglichst homogene Bevölkerungs- und Bebauungsgebiete zu identifizieren, um die unterschiedlichen Lebensräume und Lebenswelten der Menschen zu erfassen. Einige Sozialräume sind identisch mit den Stadtteilen, wie z.B. Cranz, Francop oder Neuenfelde. Andere Sozialräume schneiden verschiedene Stadtteile, wie z.B. Neuwiedenthal oder manche Stadtteile sind zu einem Sozialraum zusammengefasst, z.B. Moorburg und Altenwerder. Allen Sozialräumen gemein ist, dass sie ein oder mehrere statistische Gebiete umfassen, so dass für alle dargestellten Sozialraumdaten diese die Datengrundlage bilden. Je weniger statistische Gebiete ein Sozialraum umfasst, desto eher ist es möglich, dass aus datenschutzrechtlichen Gründen keine Angaben gemacht werden können, da die Datenmenge zu klein ist und Rückschlüsse auf Einzelpersonen zu ziehen wären. Die Sozialraumbeschreibungen bilden die Grundlage für eine bezirkliche integrierte Sozialraumplanung. Das Ziel einer integrierten Sozialplanung ist die fachübergreifende Planung und Abstimmung, um die vorhandenen Ressourcen zu bündeln, Synergieeffekte zu erzeugen und die Ressourcen dort einzusetzen, wo sie am dringendsten benötigt werden. Zunächst geht es darum, die Situation der Menschen in ihren Wohngebieten (Sozialräumen) zu erfassen und zu bewerten. Auf dieser Grundlage werden in einem weiteren Schritt die Planungen der sozialen Infrastruktur durch die Fachämter Jugend- und Familienhilfe, Gesundheit, Grundsicherung und Soziales und Sozialraummanagement vorgenommen. Die vorliegenden Sozialraumbeschreibungen gliedern sich in einen Datenteil (Soziodemografische Daten) und einen beschreibenden Teil, der die Lebenssituation der Menschen in den Sozialräumen abbilden soll. Da die statistischen Daten immer erst im Frühjahr/ Sommer des folgenden Jahres veröffentlicht werden, sind in den nachfolgenden Sozialraumbeschreibungen überwiegend Daten mit Stand 31.12.2009 zu finden. Die Auswertung der Daten 31.10.2010 ist der gesonderten Anlage zu entnehmen. Die Beschreibung der Lebenssituation der Menschen in den Sozialräumen erhebt nicht den Anspruch einer umfassenden, vollständigen Darstellung. Ich habe mich bemüht, durch Interviews und Workshops den Blickwinkel verschiedener Betrachter/-innen, wie z.B. in den Sozialräumen lebende Bürger/-innen, Vertreter/-innen von Institutionen, junge und ältere Menschen, Menschen mit und ohne Migrationshintergrund einzubeziehen und bin mir dennoch bewusst, dass es nur ein kleiner Ausschnitt sein kann. Ich danke allen, die mit ihren Beiträgen, Überarbeitungen und Aktualisierungen meine Arbeit unterstützt haben. Wir werden uns kontinuierlich um eine Fortschreibung der Sozialraumbeschreibungen bemühen und freuen uns über jede Rückmeldung, die dazu beiträgt, die Sicht möglichst vieler Bewohner/-innen abzubilden. Hamburg, Dezember 2011 Karin Helberg-Scheimann

Inhaltsverzeichnis Sozialraum Harburg-Zentrum…………………………………………………………..

1

Sozialraum Harburg-Hafen/ Bostelbek………………………………………………..

14

Sozialraum Neuland/ Gut Moor………………………………………………………...

21

Sozialraum Wilstorf……………………………………………………………………...

27

Sozialraum Rönneburg………………………………………………………………….

34

Sozialraum Langenbek………………………………………………………………….

40

Sozialraum Sinstorf……………………………………………………………………..

46

Sozialraum Marmstorf…………………………………………………………………..

53

Sozialraum Eißendorf-Ost………………………………………………………………

61

Sozialraum Eißendorf-West…………………………………………………………….

68

Sozialraum Heimfeld-West…………………………………………… ……………….

75

Sozialraum Heimfeld-Nord……………………………………………………………..

80

Sozialraum Altenwerder/ Moorburg…………………………………………………...

86

Sozialraum Hausbruch-Nord…………………………………………………………..

93

Sozialraum Hausbruch-Süd……………………………………………………………

99

Sozialraum Neuwiedenthal…………………………………………………………….

104

Sozialraum Neugraben-Fischbek (Süd)………………………………………………

112

Sozialraum Neugraben-Fischbek (Nord)……………………………………………..

122

Sozialraum Francop…………………………………………………………………….

130

Sozialraum Neuenfelde…………………………………………………………………

134

Sozialraum Cranz……………………………………………………………………….

140

Sozialraum Harburg-Zentrum 1 Räumliche Beschreibung Der Sozialraum wird nördlich sowie östlich begrenzt durch die B 73 (ab Grumbrechtstraße bis Umgehung Harburg), im Süden durch die Hohe Straße bis Wilstorfer Straße sowie westlich durch die Linie Bissingstraße – Haakestraße – Gazertstraße –Hirschfeldplatz – Hirschfeldstraße – Steinikestraße –Bremer Straße (bis Höhe Gottschalkring). Der Sozialraum Harburg-Zentrum umfasst die statistischen Gebiete 88001, 88004, 88005 und 88006 bis 88010. Die Fläche (ohne Gewässer) des Sozialraumes beträgt 142 ha. Das Quartier „Phoenix-Viertel“ (statistische Gebiete 88008, 88009) bildet einen Teilraum des Sozialraumes "Harburg-Zentrum“. Es wird begrenzt durch die Linie Krummholzberg, Wilstorfer Straße im Osten, die Hohe Straße im Süden sowie die Bremer Straße bis an den Krummholzberg heran. Die Fläche (ohne Gewässer) des Quartiers beträgt 37 ha.

2 Soziodemografische Daten 2.1 Gesamtbevölkerung Im Sozialraum Harburg-Zentrum leben 20.858 Menschen, von denen 14,59% unter 18 Jahre, 13,47% älter als 65 Jahre und 3,87% älter als 80 Jahre alt sind. 30,63% der Bewohner/-innen haben einen ausländischen Pass. Der Anteil der unter 18jährigen Ausländer/-innen beträgt 26,25% und der über 65-jährigen Ausländer/-innen 16,91%. Der Anteil von 65-jährigen und älteren Menschen (13,47%) liegt deutlich unter dem bezirklichen Durchschnitt. Auch der Anteil der unter 18-jährigen ist geringer, wenn auch nicht so auffallend (14,59%).

1

Dagegen ist der Anteil der unter 18-jährigen Ausländer/-innen mehr als doppelt so hoch wie im bezirklichen Durchschnitt und der Anteil der 65-jährigen und älteren Ausländer/-innen ist fast dreimal so hoch wie im bezirklichen Durchschnitt und liegt mit Abstand an erster Stelle im bezirklichen Vergleich. Der Anteil der in Harburg-Zentrum lebenden Migranten/-innen beträgt 47,52% und liegt damit an der Spitze aller Harburger Sozialräume (Bezirk: 34,51%). Der Anteil der unter 18-jährigen Migranten/-innen liegt bei 68,22% und ist damit mehr als 20% höher als im bezirklichen Durchschnitt (47,99%). Der Anteil der über 65-jährigen liegt bei 24,2% (Harburg ges.13,1%). Für ein Viertel aller Menschen mit Migrationshintergrund ist die Türkei das Bezugsland, gefolgt von Polen mit 11 %. Weitere Bezugsländer sind Russland und Afghanistan (Quelle: MldRegister Dez. 2009/ Schätzungen mit MigraPro)

Bevölkerung unter 18-Jährige 65 J. und älter (Senioren) ab 80 Jahre (Hochbetagte) Ausländer unter 18-jährige Ausländer ab 65 J. Ausländer

20.858 3.044 2.809 808 6.383 799 475

an Gesamtbevölkerung an Gesamtbevölkerung an Gesamtbevölkerung an Gesamtbevölkerung an Gesamtbevölkerung an u-18-Jährigen an ab 65-Jährigen

in %

Bezirk in %

14,59 13,47 3,87 30,60 26,25 16,91

13,68 17,19 20,12 5,17 15,52 12,77 5,87

Quelle: MldRegister Dez. 2009

In Harburg-Zentrum werden 12670 Haushalte gezählt, von denen 60,8% Einpersonenhaushalte sind (Harburg ges. 45,2%). Der Anteil von Einpersonenhaushalten, in denen Personen leben, die älter als 65 Jahre sind, beträgt 16,4%. In 14,8% aller Haushalte leben Kinder unter 18 Jahren. In 35,9% aller Haushalte mit Kindern handelt es sich um Alleinerziehende.

Haushalte gesamt Einpersonenhaushalte Haushalte mit Kindern Alleinerziehende Personen über 65 in Einpersonenhaushalten Quelle: MldRegister Dez.2009

in %

Bezirk in%

12670 7708 1880 674

60,8 14,8 35,9

45,2 20,5 28,6

1265

16,4

27,7

2.2 Soziale Situation Der Anteil der SGB II-Empfänger an der Gesamtbevölkerung liegt mit 20,79% deutlich über dem bezirklichen Durchschnitt, der 14,4% beträgt. Ebenfalls über dem bezirklichen Durchschnitt liegt der Anteil der 15- bis unter 25-jährigen SGB II-Empfänger (16,34%). Der Anteil der unter 15-jährigen nicht-erwerbsfähigen Hilfebedürftigen liegt mit 46,35% an zweiter Stelle im bezirklichen Vergleich (29,95%).

SGB II-Empfänger SGB II-Empfänger u. 25 Jahre Nicht-erwerbsfähige Hilfebedürftige

4.337 571 1.205

an Gesamtbevölkerung an Bev.15 bis u. 25 Jahre an unter 15-jährigen

in %

Bezirk in %

20,79

14,40

16,34

14,94

46,53

29,95

Datenquelle/ Stand PROSA Durchschnittswerte 2009 und 06/2008

Der Anteil der über 60-jährigen, der Grundsicherungsleistungen erhält, lag 2009 bei 6,2% und 2010 bereits bei 8,59% und damit ebenfalls deutlich über dem Bezirksdurchschnitt. 2

Auffällig ist der deutlich höhere Anteil von Frauen.

Anzahl Grundsicherungsempfänger 2009

an ab 60Jährigen

an ab 60Jährigen

an ab 60Jährigen

an ab 60Jährigen (ges.)

(ges.)

(männl.)

(weibl.)

in %

225

Anzahl Grundsicherungsempfänger 2010

312

133

179

Anzahl Grundsicherungsempfänger außerhalb Einrichtungen

301

129

172

Bezirk

Datenquelle/ Stand

in %

6,20

3,86

8,59

4,14

PROSA Durchschnittswerte 2009 GS-Datawarehouse, Geschäftsstatistik BSB, Jahresdurchschnittsfälle

Die gewährten Hilfen zur Erziehung sind seit 2009 stark angestiegen und liegen deutlich über dem bezirklichen Durchschnitt. in %

Jahresdurchschnittsfälle 2009

Bezirk in %

114

an 0 bis unter 21Jährigen

2,94

1,86

Jahresdurchschnittsfälle 2010

205

an 0 bis unter 21Jährigen

5,28

3,10

Jahresdurchschnittsfälle 2011

191

an 0 bis unter 21Jährigen

4,92

2,90

Datenquelle/ Stand HZE-Fallzahlen Im Jahresdurchschnitt Auswertung JADatawarehouse

2.2.1 Beschäftigungssituation In Harburg-Zentrum liegt die Arbeitslosenquote (SGB II und SGB III) bei 11% (Bezirk Harburg 8%, Hamburg ges. 6,6%), Die Rate der ausländischen Arbeitslosen nach SGB II liegt bei 8% (Bezirk Harburg 8%, Hamburg ges.7,4 %). Damit ist Harburg-Zentrum der Sozialraum in Harburg mit der höchsten Arbeitslosigkeit. 2.3 Sprache und Bildung Im Schuljahr 2009/ 2010 haben 13% aller Schüler/-innen die Schule ohne einen Hauptschulabschluss entlassen. Nur 27% aller Schüler/-innen und damit 20% weniger als im Hamburger Durchschnitt haben die Schule mit dem Abitur verlassen ohne HSmit HSRealschulAbitur/ FH Abschluss in % Abschluss in % abschluss in % in % Harburg-Zentrum 13 32 28 27 Bezirk Harburg 9 20 31 41 Stadt Hamburg 8 18 27 47 Quelle: Schulische Daten für RISE-Hamburger Datenmonitor; Herbststatistik 2008/2009

Für 61% der Grundschüler/-innen ist Deutsch nicht die überwiegend gesprochene Sprache in der Familie. Schüler/-innen Wohnort

Familiensprache der Schüler/-innen und der Klassen 1 bis 4 in % Deutsch

Harburg-Zentrum Bezirk Harburg

Nicht Deutsch 39 67

61 33 3

Stadt Hamburg 74 Quelle: Schulische Daten für RISE-Hamburger Datenmonitor; Herbststatistik 2008/2009

26

3 Infrastruktur 3.1 Wohnen und Wohnumfeld Harburg-Zentrum wird durch einen urbanen, eng bebauten Charakter geprägt. Es dominieren 4-geschossige Mehrfamilienhäuser ohne Gärten. Dabei sind sämtliche Baustile seit Beginn der Industrialisierung vertreten: Gründerzeit-Bauten (z.B. Compeweg), 30er-Jahre-ReformArchitektur (z.B. Mergellstraße, Hirschfeldstraße, Am Centrumshaus), 50er Jahre (z.B. Asbeckstraße, Wilhelmstraße, Marienstraße), 60er-Jahre (Würfellstraße), 70er Jahre (Harburger Ring) bis in die Gegenwart (Harburger Ring, Harburger Rathausstraße). Das Image des Sozialraumes differiert je nach Wohnlage. Eine Grenze stellen die Eißendorfer- und Schwarzenbergstraße dar. Während das Image in dem Dreieck zwischen Schwarzenbergstraße, Eißendorfer Straße und Gazertstraße als positiv bewertet wird, haftet den Wohngebieten nördlich der Schwarzenbergstraße und südöstlich der Eißendorfer Straße ein eher negatives Image an. Das Erscheinungsbild des Phoenix-Viertels wird geprägt durch eine stark verdichtete Blockrand-Bebauung der Gründerzeit (1878 – 1895) sowie der 50er-Jahre. Die meisten der Gebäude sind 3 bis 4-geschossig, als Zweispänner ausgebildet und verfügen mehrheitlich über 45-55 qm große Wohnungen. Größere, für Familien geeignete Wohnungen bestehen nur in sehr geringem Umfange. Auffallend sind die schmalen Straßenzüge; der spekulative Wohnungsbau dieser Zeit ließ keinen Raum für Vorgärten. Erst im Zuge der Modernisierung wurden durch verkehrsberuhigende Maßnahmen Grünanpflanzungen in geringem Umfang vorgenommen. Das Phoenix-Viertel befindet sich seit 2005 als Sanierungsgebiet im Rahmenprogramm Integrierte Stadtteilentwicklung (RISE). Die im Mai 2011 gezogene Bilanz zeigt auf, dass seit Sanierungsbeginn bei etwa jedem vierten Grundstück der Eigentümer wechselte. Zu erwähnen ist die große Investitionstätigkeit der neuen Eigentümer, die nach der Kenntnis des Sanierungsträgers steg aktuell an 75 Gebäuden nennenswerte Maßnahmen zur Modernisierung und Instandsetzung durchgeführt haben. Die im Jahr 2004 abgeschlossene Voruntersuchung hatte seinerzeit Sanierungsbedarf an 130 Gebäuden festgestellt. Berichtet wird, dass immer noch viele Wohnungen eine schlechte Bausubstanz haben, teilweise feucht sind und dennoch eine vergleichsweise hohe Miete gefordert wird. Trotz vieler Sanierungsmaßnahmen und dem aktiven Stadtteilbüro der steg Hamburg mbH habe das Phoenix-Viertel bei einem Großteil der Harburger Bevölkerung einen schlechten Ruf. Positiv wird der Eisenbahner Bauverein als Vermieter hervorgehoben, da er sich sehr um seine Mieter kümmere. Es gibt Bestrebungen von Grundeigentümern, das studentische Wohnen um die Lüneburger Straße herum zu fördern und inzwischen gibt es zunehmend jüngere Menschen, die sich bewusst für das Wohnen im Harburg-Zentrum entschieden haben. Im Mai 2011 wurde mit dem Bau von 58 Studentenwohnungen in der Lüneburger Straße begonnen. Ein Dauerbrenner ist der Fußgängertunnel zwischen Seevepassage und Lüneburger Strasse. Alte Kiosk-Buden stehen leer, Tunnelwände und Gehwegplatten sind verschmutzt. Da sich die beiden angrenzenden Geschäftshäuser in Privatbesitz befinden, konnte bisher keine Lösung des Problems gefunden werden. Das Harburger Carree erscheint als Wohnkomplex wenig attraktiv. Bemängelt werden die sichtbare Verschmutzung und der sich sammelnde Müll in den Gemeinschaftsräumen. Immer wieder hätten in der Vergangenheit Jugendliche in den Untergeschossräumen übernachtet und versucht, sich dort einzurichten. Durch vermehrte Polizeikontrollen konnte dies zunehmend verhindert werden. 4

Eine besondere Aktion findet jährlich im Phoenix-Viertel statt, die Frühlingspflanzaktion. Initiiert vom Sanierungsträger, um Kontakte zur Bewohnerschaft zu knüpfen, finden jährliche Aktion vor dem Stadtteilbüro oder vor dem Feuervogel statt, bei denen kostenlos Frühlingsblüher, in einem Fall auch Kehrbesen und Reinigungsgerät verteilt werden. Ziel ist neben der Aufwertung der Straßen- und Hofbereiche auch die Aktivierung nachbarschaftlichen Engagements. Insbesondere entlang der Maretstraße hat diese Aktion auch über den Aktionstag hinaus zu dauerhaften Erfolgen geführt. 3.1.1 Einkaufsmöglichkeiten Im Sozialraum Harburg-Zentrum befindet sich das geschäftliche und administrative Zentrum des Harburger Kerngebietes (incl. Fußgängerzone), welches zudem das Zentrum des gesamten Bezirkes Harburg darstellt. Hier sind auch alle wichtigen Institutionen angesiedelt (Rathaus, Verwaltung, Polizei, Arbeitsamt, Post, SAGA, Krankenkassen). Harburg-Zentrum ist das Einzelhandelszentrum des Bezirks Harburg und der näheren Orte und Städte in Niedersachsen. Neben der Fußgängerzone Lüneburger Straße, einem Warenhaus und drei Einkaufszentren (Marktkauf-Center, Harburg Arcaden und Phoenix Center) findet auf dem "Sand" ein täglicher Wochenmarkt statt. 2009 wurde der Bereich um die Hauptgeschäftsstraße zum Business Improvement District, BID Lüneburger Straße erklärt, um die Straße aufzuwerten und den Einzelhandelsstandort zu stärken, der dort in den letzten Jahren an Attraktivität verloren hatte. BID und Citymanagement sind in der Lüneburger Straße 33 zu finden. Einkaufsmöglichkeiten konzentrieren sich zunehmend auf das Phoenixcenter. Die Fußgängerzone Lüneburger Straße hat in den letzten Jahren erheblich an Attraktivität verloren, auch wenn eine hohe Frequenz von Besuchern zu beobachten ist. Für Menschen mit wenig Geld ist ein Besuch der Lüneburger Straße mit seinen Billigläden durchaus interessant. Insgesamt ist das Angebot einseitig begrenzt und gibt vielen Harburgern keinen Anlass, durch die Lüneburger Straße zu gehen. Mit dem City-Management und dem BID soll dieser Tendenz entgegen gewirkt und Verbesserungen in der Harburger Innenstadt gefördert werden. Das 1984 in Betrieb genommene Harburg-Center am Ende des Fußgängertunnels, zwischen Seevepassage und Lüneburger Straße gelegen, verliert mit der Post ihren letzten großen Mieter. Das Postbank-Finanzcenter zieht 2011 mit allen Bank- und Postdienstleistungen 2011 in die Harburg Arcaden. Die Wilstorfer Straße mit ihren vielen, immer wieder wechselnden Geschäften wird von den Harburgern als Einkaufsstraße nicht wahrgenommen, wenngleich mit Spielwaren- und Fahrradfachgeschäften Betriebe bestehen, die mit ihrem ausgesuchten Sortiment von Kunden aus dem angrenzenden Landkreis leben Der Sanierungsträger steg Hamburg mbH will sich zukünftig um mehr Attraktivität in der Wilstorfer Straße kümmern und dabei auch versuchen, die dort bestehende Sammlung Falckenberg einzubinden. Seit 2010 bestehen im Küchgarten zwei Sozialkaufhäuser, das Fair-Kaufhaus und der SpendaBel-Laden. Beide Kaufhäuser bieten für Geringverdiener und Bezieher staatlicher Leistungen mit einem Einkommen von bis zu 800 Euro Kleidung, Spielzeug, Möbel, Bücher und andere Dinge. Daneben gibt es im Fair-Kaufhaus ein Cafe mit günstigen Mahlzeiten sowie Kaffee und Kuchen. Seit 2011 gibt es eine Zweigstelle der Möbelkiste Neugraben in der Bennigsenstraße 44. Hier können Geringverdiener aus einem großen Sortiment von neuen sowie gut erhaltenen Möbeln zu etwa 30% des Neupreises einkaufen.

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Der tägliche Haushaltseinkauf kann in den ansässigen Lebensmittelmärkten am Sand und in den Arcaden getätigt werden. Der tägliche Wochenmarkt am Sand wird gut angenommen, hervorgehoben wird das Angebot von Biowaren am Mittwochnachmittag. Vermisst werden als Alternative zu den Discountern kleinere Läden mit unterschiedlichen Warenangeboten, speziell auch Biowaren. Als positive Beispiele werden der Asiamarkt oder der spanische Markt genannt. 3.1.2 Treffpunkte (Cafes, Kneipen, Restaurants) Am nördlichen Rand des Sozialraumes existiert ein kleines Ensemble von ca. 200 Jahre alten Fachwerkhäusern rechts und links der Straße „Lämmertwiete“. In diesem „historischen“ Ambiente hat sich eine Vielzahl von gastronomischen Betrieben (Restaurants, Bar, Eiscafé) angesiedelt. Eine ähnliche Konzentration von gastronomischen Betrieben gibt es an keiner anderen Stelle im Bezirk. Leider sind die Gastronomiebetriebe in der Lämmertwiete für Menschen mit Gehbehinderungen oder im Rollstuhl aufgrund des alten Kopfsteinpflasters schlecht zu bewältigen. Bedauert wird, dass der sehr schön gestaltete Rathausplatz nicht mehr Angebote wie z.B. Cafes, Eisdiele, Restaurants bietet. Auch am Sand und in der Seevepassage könnte die Gastronomie weiter ausgebaut werden. Wünschenswert wäre es, wenn Hölertwiete und Lüneburger Straße zu Orten der Kommunikation entwickelt würden. Ein häufig kritisierter Treffpunkt befindet sich auf dem Rathausplatz. Hier treffen sich tagsüber und abends Männer und Frauen, die Alkohol konsumieren und mit zunehmendem Alkoholpegel vielen unangenehm auffallen. Mitarbeiter des ESF-Projektes ZuArbeit versuchen, Kontakt zu den Menschen aufzubauen und sie zu ermutigen, wieder Perspektiven für sich zu sehen. So werden auch für Alkoholkranke Wege aus der Sucht aufgezeigt. Das gastronomische Angebot im Phoenix-Viertel muss als schwierig bezeichnet werden. Zwar besteht ein spanisches Restaurant mit gehobener Küche und die Erlebnisgastronomie an der Außenmühle, dennoch sind die typischen Eckkneipen, die früher die Nachbarschaft ansprachen, heute für die Mehrheit der Bevölkerung wenig einladend und mitunter auch Ausgangspunkt von Störungen. 3.1.3 Gesundheitliche Versorgung Die Angebote im Rahmen der gesundheitlichen Versorgung in Harburg-Zentrum werden insgesamt als ausreichend beschrieben. Allerdings fehlten mindestens ein Kinderarzt, speziell für neue Familien sowie Angebote im Bereich Psychotherapie und Suchttherapie. Auch Hausbesuche machende Hausärzte würde es weniger geben. Seit Herbst 2011 gibt es in der Neuen Straße ein Geburtshaus, die „Elbhebammen“.Im Bürgerzentrum Feuervogel wurde 2011 die Koordinierungsstelle für Gesundheitsförderung PHOENIX/ vital eingerichtet. Sie wird neben der Bestandserhebung im Bereich Gesundheitsförderung einen runden Tisch einrichten, um auch mit Bewohner/-innen des Phoenix Viertels in einen Dialog zu treten. So sollen neue, auf das Phoenix-Viertel zugeschnittene Angebote der Gesundheitsförderung entstehen. 3.2 Verkehr Harburg-Zentrum ist sehr gut an den öffentlichen Nahverkehr und das Bundesbahnnetz angebunden. Bemängelt wird, dass der Bahnhof Harburg für Rollstuhlfahrer nur mit Umwegen zu erreichen ist, da ein direkter Fahrstuhl fehlt. Als problematisch werden teilweise die Buslinien (z.B. Linie 142) für Menschen im Rollstuhl beschrieben. Sie passen aufgrund der vollen Busse nicht mehr hinein und sind dadurch oft gezwungen, ein bis zwei Busse abzuwarten, bevor sie mitfahren können.

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Viele Anwohner/-innen beschweren sich über den zunehmenden Verkehrslärm auf der Bremer Straße. Vor allem nachts sei die Straße eine Rennstrecke, auch für LKW. Die Gruppe „Engagierte Harburger“ fordert deshalb ein LKW-Nachtfahrverbot. Seit vielen Jahren besteht im Bezirk Harburg ein Autoverleihsystem, das die Organisation „Stattauto“ unter dem Namen „Greenwheels betreibt. Die Fahrzeuge stehen u.a. in einer Tiefgarage am Busbahnhof. Bedauert wird, dass kein Cityrad-Verleihsystem am Harburger Bahnhof installiert ist. 3.3 Soziales 3.3.1 Familien, Alleinerziehende, Kinder Berichtet wird, dass in Harburg-Zentrum viele Familien leben, die mit der Organisation des Alltags überfordert seien, zum Teil deshalb, weil sie es selber nicht gelernt haben, den Alltag einer Familie zu organisieren, zum Teil auch deshalb, weil traditionell unterstützende Akteure häufig nicht mehr aktiv vorhanden seien. Oftmals haben diese Familien auch mit finanziellen Problemen zu kämpfen. Auffällig sei auch, dass viele Kinder bereits in der Kita und in der Vorschule mit teilweise erheblichen Lern- und Schulproblemen (z.B. mangelndes strukturiertes Arbeiten, Verhaltensauffälligkeiten) zu kämpfen hätten. Gründe werden u.a. darin gesehen, dass viele Eltern nicht in der Lage seien, die notwendigen Unterstützungsleistungen zu erbringen. Insbesondere würden viele Eltern mit Migrationshintergrund das deutsche „System Schule“ und deren große Bedeutung für den gesellschaftlichen und beruflichen Lebensweg nicht verstehen. Untermauert werden diese Aussagen durch die statistischen Zahlen der Schulbehörde (s.o.). Angebote zur Unterstützung von Familien mit Kindern sind in Harburg-Zentrum vorhanden. Nicht ausreichend sind Halbtagesplätze im Elementarbereich. Hierfür gibt es Wartelisten. Es gibt wenige Orte, an denen man sich einfach nur treffen kann und die zum Klönen einladen. Auch für (alleinerziehende) Väter ist das Angebot sehr gering. 3.3.2 Jugendliche Berichtet wird von Jugendlichen, die in problematischen Familiensituationen leben und dadurch in ihrer aktiven und selbstgesteuerten Freizeitgestaltung stark eingeschränkt seien und ihnen kreative und alternative Anreize sowie Mobilitätsoptionen fehlten. Häusliche und außerhäusliche Anwendung von Gewalt führten zudem oft bei Kindern und Jugendlichen dazu, Gewalt ebenfalls als ein adäquates Kommunikationsmittel einzusetzen. Für Jugendliche gibt es verschiedene Einrichtungen, allerdings ist das Angebot für Jungs zwischen acht und 12 Jahren begrenzt und wird als ungenügend bewertet. Das trifft besonders die Kinder, deren Eltern keinen Anspruch auf eine Hortbetreuung haben. Im Harburger Carree treffen sich viele Kinder zum Fußballspielen. Jugendliche stehen hier im Hauseingang, der auch als „Dealerecke“ bezeichnet wird. Ebenso vertreiben sich viele Jugendliche im Phönixcenter und um den Bahnhof herum ihre Zeit. Angesagte Treffpunkte für Jugendliche, wie z.B. Cafes, Musikclubs oder ähnliches fehlen im Zentrum. 3.3.3 Menschen mit Migrationshintergrund In Harburg-Zentrum haben fast die Hälfte aller Menschen und zweidrittel aller unter 18jährigen einen Migrationshintergrund, am häufigsten einen türkischen. Viele andere Sprachen werden hier gesprochen. Insgesamt spricht über die Hälfte aller Grundschulkinder kein Deutsch in ihrer Familie. Viele Familien mit einem Migrationshintergrund haben Sprachprobleme und Probleme, das soziale und kulturelle System Deutschlands zu verstehen. In der Folge finden sich diese Familien zu „Communities“ mit eigenen Codes, 7

Werten und ihrer Sprache zusammen und grenzen sich gegen die deutsche Nachbarschaft ab. Eine „Durchmischung“ der Menschen mit unterschiedlichem Migrationshintergrund in der Freizeit wird nicht beobachtet. Jede Gruppe bleibt eher für sich. Regelmäßige gemeinsame Veranstaltungen im Sozialraum sind nicht bekannt. Veranstaltungen, wie z.B. der „Tag der offenen Tür“ in der Moschee werden von den nicht muslimischen Bewohner/-innen des Harburger Zentrums schlecht angenommen. Teilweise leben die Migranten/-innen in problematischen Wohnverhältnissen. Insbesondere schwarzafrikanische Frauen, die alleinerziehend sind, leben häufig in kleinsten Wohnungen mit mehreren Kindern. Viele ältere Migranten/-innen mit türkischem Hintergrund leben schon seit vielen Jahren in Altbauwohnungen, die sich in Privatbesitz befinden und haben aufgrund der lange bestehenden Mietverhältnisse eine vergleichsweise niedrige Miete. Obwohl sanierungsbedürftig, werden viele Wohnungen in ihrem Zustand belassen, vermutlich, weil auch nach einer Sanierung die Mieten nur geringfügig erhöht werden können. Positiv aufgefallen ist, dass das Fest des Sozialraumteams auf dem Hastedtplatz auf großes Interesse der migrantischen Bewohner/-innen gestoßen ist. Auch der im letzten Jahr stattgefundene Harburger Gesundheitstag war gut besucht von Menschen unterschiedlicher kultureller Herkunft, ebenso wie die Veranstaltungen des BID zum Kunst- und Kultursommer. Berichtet wird, dass viele Migranten/-innen im letzten Sommer gar nicht wussten, dass im Hafen das jährliche Binnenhafenfest gefeiert wird. Zuwanderer, die ihre deutschen Sprachkenntnisse verbessern und andere Menschen kennenlernen möchten, haben zweimal in der Woche die Möglichkeit, in der Harburger Bücherhalle kostenlos an dem Angebot „Dialog in Deutsch“ teilzunehmen. Die seit 30 Jahren bestehende Eyüp-Sultan-Moschee der Islamischen Gemeinde in Harburg ist in der Knoopstrasse ansässig und zählt rund 200 Muslime zu ihren Mitgliedern. Die etwa 900 m² große Moschee ist die zweitgrößte in Hamburg. Bis zu 400 Menschen kommen zum Freitagsgebet in die Moschee, an Feiertagen sogar bis zu 700. Die Harburg-Moschee mit dem Islamisches Wissenschafts- und Bildungsinstitut e.V. in der Buxtehuder Straße gehört zum Verband der Islamischen Kulturzentren e.V. und hat ca. 120 Mitglieder, zu 98% türkischer Herkunft. In die Moschee integriert ist ein Studentenwohnheim. Die El-Iman-Moschee (Islamischer Verein EL-Iman e.V.) am Krummholzberg hat vorwiegend Mitglieder, die aus arabischen Ländern stammen. Alle drei Moscheen gehören zum Rat der islamischen Gemeinschaften in Hamburg e.V. (SCHURA). 3.3.4 Seniorinnen/ Senioren Harburg-Zentrum bietet Senioren eine Vielzahl von Angeboten, wie zum Beispiel die kommunal geförderten Seniorentreffs in der Hermann- Maul-Straße und in der Eddelbüttelstraße, die mit öffentlichen Verkehrsmitteln sehr gut zu erreichen sind. Weitere Angebote bestehen in der Seniorenwohnanlage Gloria, die durch das DRK geführt wird, in der Kirchengemeinde Trinitatis sowie in der St. Maria/ St. Josef Kirchengemeinde. Im Haus der Kirche Höhlertwiete 5 findet 1x monatlich ein Senioren-Cafe statt und zweimal jährlich werden Ausfahrten angeboten. Die Kreuzkirche Niemannstraße bietet sowohl eine Frauengruppe als auch ein Singletreffen an. HarAlt – Harburger Alternativen – ist Teil der Hamburger Volkshochschule und besteht bereits seit 1986. Die Unterrichtsräume und das Büro liegen im Rieckhof. Rund die Hälfte der Kurse wird in Selbstorganisation von ehrenamtlich tätigen Gruppenleitungen durchgeführt. Teilnehmer zahlen nur 50 Cent für jeden Termin im Voraus.

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Den anderen Teil des Kursangebotes bilden die Kurse mit professionellen Kursleitenden der Hamburger Volkshochschule. Auch hier sind diverse Ermäßigungen möglich Beratungen sozialer Art finden im Gewerkschaftshaus Schlossmühlendamm für Senioren unterschiedlichster Gewerkschaften statt. Das Bezirksamt bietet zusätzlich eine Seniorenberatung so wie auch eine unabhängige Beratung über den Pflegestützpunkt für pflegebedürftige Bewohner/-innen/-innen und ihre Angehörigen an. Im Harburg Carree befindet sich der Treffpunkt Älterwerden, der nur über einen Personenaufzug zu erreichen ist. Bedauert wird, dass dieser häufiger außer Betrieb ist und dann der Treffpunkt Älterwerden nicht besucht werden kann. Es wird darauf hingewiesen, dass es zu wenige seniorengerechte Wohnungen gibt. 3.3.5 Menschen mit Behinderungen Die im Harburger Carree lebenden Rollstuhlfahrer/-innen haben aufgrund der fehlenden Barrierefreiheit (jeder Eingang hat Stufen) große Probleme, ohne Begleitung das Haus zu verlassen. Sie gelangen nur über die Tiefgarageneinfahrt auf den Fußweg, der hier sehr eng und unübersichtlich ist. Um auf die andere Straßenseite (Cinemaxx) zu gelangen, bleiben ihnen an der Ampel gerade 8 Sekunden Grünphase. Insgesamt werden die, eher kurzen Kontakte im Harburger Carree zwischen Menschen mit und Menschen ohne Behinderungen als sehr positiv und ohne gegenseitige Berührungsängste beschrieben. Um echte „Teilhabe“ leben zu können, wären mehr gemeinsame, interessante Freizeitangebote für Menschen mit und ohne Behinderungen wünschenswert. Ein weiterer Wunsch ist die Öffnung aller Schulen für Kinder und Jugendliche mit Behinderungen. Beobachtet wird, dass insbesondere Eltern mit einem türkisch-arabischen Hintergrund seltener Unterstützung für ihre Kinder annehmen, wenn eine Behinderung besteht. Das Phoenixcenter wird gerne von Rollstuhlfahrern besucht. Alle Geschäfte sind barrierefrei zu befahren. Bemängelt werden allerdings die Türen, die in das Phoenixcenter führen. Die automatischen Türöffner seien häufiger defekt oder auch durch Raucher verdeckt. Zusätzlich behinderten rein- und rausströmende Menschen das Hineinfahren mit dem Rollstuhl. Auch der alte Friedhof als Grün- und Erholungsfläche wird von Menschen mit Behinderungen gerne besucht. Leider sind die Zugänge, bis auf den Zugang von der Bremer Straße, nur über kleine Treppen zu erreichen, was es für Gehbehinderte etwas schwierig macht. Die Behinderten AG und der Sozialverband Hamburg bieten im Bereich Harburg-Kern Aktivitäten und Beratungen für Mitglieder an. Die Elbe-Werkstätten betreiben im Rieckhof die Gastronomie und verkaufen als Dienstleistung die Bügelhilfe. 4 Beschäftigung 1856 entstand die Albert & Louis Cohen, Harburg - Schuhfabrik, eine Weichgummifabrik der Brüder Albert und Louis Cohen, aus der die spätere Phoenix AG hervor ging, einer der größten Arbeitgeber der Stadt. Seit 2004 gehört der Betrieb zur ContiTech einer Tochter der Continental AG. 2006 wurde ein Teil, die Autozulieferer-Sparte Stankiewicz ausgegliedert, verblieb jedoch in Harburg. Parallel zu den Entwicklungen ging ein Großteil der Arbeitsplätze verloren. Neben der Gummiindustrie siedelte sich der heute noch wichtige Bereich der Ölsaatenverarbeitung an. Harburg-Zentrum hat die höchste Arbeitslosenquote im Bezirk Harburg. Das ist ein Grund dafür, dass es hier mehrere ESF-Projekte und Beschäftigungsmaßnahmen der Arbeitsagentur gibt.

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Das ESF-Projekt ZuArbeit (ESF-Hamburg, Laufzeit September 2010 bis Herbst 2011) macht Unterstützungsangebote bei Behördengängen, beim Umgang mit Geld oder bei der Wohnungspflege. Die Mitarbeiter gehen an Orte wie dem Rathausplatz, EKZ Neuwiedenthal und S-Bahnhof Heimfeld. Ziel des Projektes ist, dass die Menschen für sich wieder Perspektiven sehen und auf dem Arbeitsmarkt Fuß fassen können. So werden auch für Alkoholkranke Wege aus der Sucht aufgezeigt. Den Straßensozialarbeitern steht ein mobiles Büro in Form eines Kleinbusses zur Verfügung, der mit Telefonen, PC und Internet ausgestattet ist. Träger des Projektes ist die Passage gGmbH. Seit Anfang 2011 ist Unternehmer ohne Grenzen e.V. im Rahmen des ESF-Projektes „Mixed Market“ , das vor allem kleine und mittlere Unternehmen sowie Existenzgründer beraten und unterstützen will, im Phoenix-Viertel und in der Seevepassage/ Lüneburger Straße aktiv. Das Projekt „Mein.Stadt.Raum „des Beschäftigungsträgers Hamburger Arbeit existiert seit Anfang 2009 auf dem Gelände der Phoenix AG. Teilnehmer der Beschäftigungsmaßnahme nähen aus alten Kleidungsstücken z.B. Taschen, Kissenbezüge, Kuscheltiere und Puppen. Die fertigen Produkte werden getauscht oder gegen eine kleine Spende an bedürftige Menschen abgegeben. 5 Freizeitangebote 5.1 Kultur und Bildung Die Technische Universität Harburg befindet sich auf dem ehemaligen Kasernengelände und erstreckt sich von der Schwarzenbergstraße aus in südwestliche Richtung über die Denickestraße bis zur Eißendorfer Straße. Als Universitätsstandort wird Harburg bislang eher nicht wahrgenommen. Eine 2010 durchgeführte Befragung von Studenten der TU ergab keine gute Benotung für Harburg: zu teurer Wohnraum, zu wenig Kultur und Kneipen. Im November 2011 wurde im Phoenix-Viertel, Ecke Maretstraße/ Baererstraße das „Feuervogel-Bürgerzentrum Phoenix“ auf knapp 10.000 qm Fläche eröffnet. Hauptnutzer des Gebäudes sind die Ganztagsschule Maretstraße mit 450 Schüler/-innen, die Volkshochschule, die Elternschule sowie das Freizeitzentrum Mopsberg mit seinem Stadtteilcafe. Es hält somit umfassende Angebote in den Bereichen Bildung, Betreuung, Beratung, Familienförderung, Seniorenaktivitäten, Kultur, Freizeit und Gastronomie bereit. Der Veranstaltungsraum sowie alle anderen Räume können über das Centermanagement gemietet werden. Dadurch wird das Angebotsspektrum durch temporäre, ehrenamtliche oder quartiersbezogene Nutzungen bereichert, u.a. durch eine Kleiderkiste und durch kulturelle oder Sportvereine. Gegenüber liegen die bereits 2009 fertiggestellte Dreifeld-Sporthalle und der im Spätsommer 2011 neu angelegte Sportplatz. Seit 2009 findet einmal im Jahr die durch das Bezirksamt organisierte Harburger Bildungsmesse im Rathaus und auf dem Harburger Rathausplatz mit Informationsangeboten des „Lebenslangen Lernens“ statt. Die in den Harburger Arcaden stattfindende Ausbildungsmesse richtet sich an Schüler/-innen und junge Menschen ohne Ausbildung. 2011 wurden beide Messen erstmalig zusammen geführt. Im August findet eine Woche lang in der Lüneburger Straße und der Innenstadt der Harburger Kunst- und Kultursommer statt, zu dem Kulturschaffende eingeladen sind, ihre Projekte vorzustellen. Die Sammlung Falckenberg, eine bedeutende Sammlung moderner und zeitgenössischer Kunst, ist in einer alten Fabrikhalle der Phoenix AG untergebracht. Die Kulturstiftung Phoenix Art von Harald Falckenberg und der Phoenix AG 2001 gegründet, präsentiert auch Wechselausstellungen mit bedeutenden internationalen Kunstsammlungen. 10

Der Bahnhof Hamburg-Harburg beherbergt als "Kulturbahnhof" den "Kunstverein Harburger Bahnhof e. V." mit wechselnden Ausstellungen und den Jazzclub im Stellwerk. Der Harburger Kunstpfad mit den knapp 60 bronzenen, von der Harburger Bildhauerin Uta Falter-Baumgarten gestalteten Wegweisern führt durch die Harburger Innenstadt. Kunstpfad heißt der Weg, der durch die Fußgängerzone, die Lämmertwiete zum Rathausplatz und zur neuen Museumsmeile zu 27 Kunstwerken führt. Der Heimat- und Museumsverein Harburg ist der Förderverein des Hamburger Landesmuseums für Archäologie und des Harburger stadtgeschichtlichen Museums (HelmsMuseum) am Museumsplatz (Haupthaus) und Rathauspassage. Er konzentriert sich deshalb auf die beiden Schwerpunkte Harburger Stadtgeschichte und Archäologie. Für archäologisch Interessierte führt der Verein Exkursionen durch und bietet die Möglichkeit, an Grabungen mitzuwirken. Bei der Stadtgeschichte Harburgs konzentriert sich der Verein zurzeit auf die Industriegeschichte. Seit 1984 betreibt der Verein „Freizeitzentrum Hamburg-Harburg e.V.“ in der Rieckhoffstraße den Rieckhof, ein Kulturzentrum mit einem großen Veranstaltungssaal, mehreren Gruppenräumen und Werkstätten auf insgesamt 2300 qm. Das seit 25 Jahren bestehende Frauenkulturhaus in der Neuen Straße bietet vielfältige Angebote wie Sprach-, Bastel- und Gymnastikkurse für Frauen in jedem Alter. Auch ein Mädchentreff, eine Beratungs- und Informationsstelle für Frauen („biff“) sowie das „biffkids“, ein Angebot für Kinder, die Gewalt gegen ihre Mütter erleben mussten und traumatisiert sind, sind in den Räumlichkeiten zu finden. Der Zusammenschluss „Sued-Kultur“, bestehend aus der Initiative Grossstadtraum, dem Kunstverein, der Kunstwerkstatt, dem Harburger Theater, Rieckhof, der Klangkirche Harburg, dem Kunsthafen 59 Grad im Frauenkulturhaus, der Kneipe Consortium, dem The Old Dubliner sowie dem Jazzclub im Stellwerk, hat es sich zur Aufgabe gemacht, den Dialog zwischen Kultur, Politik und Verwaltung zu fördern. Die Harburger Klangkirche und das Harburger Theater kooperieren mit der Kulturloge. Nicht verkaufte Eintrittskarten werden an Menschen mit geringem Einkommen weitergegeben. 5.2 Sport Das Sportangebot für männliche Jugendliche sei zu gering und viele Familien würden bedauern, dass es keine Schwimmangebote und Schwimmkurse in Harburg-Zentrum gibt. Im Herbst 2011 eröffnet der Sportverein „Sportspass“ seine Anlage in der Harburger Innenstadt. 5.3 Ehrenamt/ Netzwerke Der „Tauschring Harburg“ (Informationen in der Bücherhalle) bietet Möglichkeiten der Nachbarschaftshilfe und des bargeldlosen Tauschens. In Harburg-Zentrum gibt es mehrere zentral gelegene Vermittlungsstellen für Personen, die sich ehrenamtlich engagieren wollen, u.a. das Freiwilligen Forum (Harburger Ring 20), die DRK Anlaufstelle (Rathausstraße 37), die Diakonie Seniorpartner (Sand 33) und KISS als Dachorganisation der verschiedenen Selbsthilfegruppen (Neue Straße 27). Das Freiwilligenforum hat seinen Sitz im Haus der Kirche, Träger ist die Agenda 21. Im Sommer 2011 eröffnet die Freiwilligenagentur in der Hölertwiete. Insgesamt ist die Infrastruktur im Sozialraum Harburg Zentrum bezüglich des Ehrenamts gut ausgestattet. Es gibt vielfältige Möglichkeiten sich zu engagieren. 11

Einmal im Jahr findet unter der Schirmherrschaft des Bezirksamtsleiters die Freiwilligenbörse im Rathaus statt. Ein mit 2000 € dotierter Preis wird einmal im Jahr im Rahmen des HarburgEmpfangs an ein besonders förderungswürdiges Projekt im Bereich Ehrenamt vergeben. Durch die Strukturen der Sozialräumlichen Angebotsentwicklung (SAE) gibt es eine gute Vernetzung im Bereich der Kinder- Jugend- und Familienarbeit. Wünschenswert wäre eine bereichsübergreifende Vernetzung. 6 Stadtteilentwicklung Das Phoenix-Viertel befindet sich im Hamburger Stadterneuerungsprogramm und ist ein RISE-Gebiet (Rahmenprogramm Integrierte Stadtteilentwicklung). Abweichend von der o.g. Quartiersabgrenzung ist das förmliche festgelegte Sanierungsgebiet Harburg S6 „PhoenixViertel“ mit 24 ha um ein Drittel kleiner. Es reicht im Süden bis an den Autobahnzubringer, im Osten an den Alten Friedhof und im Norden an die Bunatwiete mit der angrenzenden Bebauung. Mit den Sanierungen wurde 2005 begonnen. Sie sollen 2015 beendet sein. Die Veränderungen beschränken sich aber nicht nur auf die Sanierung von Wohngebäuden. So entstand das Bürgerzentrum Feuervogel einschließlich der Dreifeldsporthalle sowie neuer Schul- und Stadtteilhofflächen mit einem Centermanagement, das die Angebote und Anfragen koordiniert. Abschnitte der Maret- und Baererstraße wurden für die veränderten Bedarfe des Bürgerzentrums umgestaltet und Stellflächen neu angeordnet. Das Kinderzentrum Kennedyhaus erhielt einen neuen Spiel-, Bolz- und Quartiersplatz einschließlich einer Straßenraumneugestaltung an der Eddelbüttelstraße. Die Kita Eddelbüttelstraße wurde um das Eltern-Kind-Zentrum erweitert und soll ab 2012 von den neu gestalteten Freiräumen im Umfeld profitieren Insgesamt werden jährlich 10.000 Euro zusätzlich für kleine Stadtteilprojekte aus dem Verfügungsfonds bereit gestellt. Anwohner, Gewerbetreibende und Eigentümer werden über ein dreimal jährlich erscheinendes Sanierungsmagazin über die Veränderungen im Sanierungsgebiet PhoenixViertel kostenlos informiert. Monatliche öffentliche Sitzungen des Stadtteilbeirats bieten Gelegenheit, sich in den Prozess der Stadtteilentwicklung einzubringen. Das Stadtteilbüro vor Ort ergänzt das Angebot zur Information und Beratung. Seit September 2010 entsteht an der Ecke Knoopstraße/ Julius-Ludowieg-Straße das Rathausforum Harburg mit zwei neuen Gebäuden, dem sozialen Dienstleistungszentrum (SDZ) mit vier Geschossen und dem an das alte Bauamt angrenzende Zentrum für Wirtschaft, Bauen und Umwelt (WBZ) mit drei Geschossen. Die Einweihung ist im zweiten Quartal 2012 geplant. 7

Problemlagen und Ressourcen

         

Viele verschiedene Angebote im Sozialraum vorhanden Öffentlicher Personennahverkehr gut ausgebaut Vernetzung im Bereich Bildung gut Vernetzung im Bereich sozialer Arbeit gut Feuervogel bietet umfassendes Angebot für alle Altersgruppen Kulturelle Vielfalt Technische Universität Harburg zieht junge, gebildete Menschen Günstiger Wohnraum Phoenix-Viertel ist RISE-Gebiet bis 2015 BID und City-Management

o

Die Arbeitslosenquote beträgt 11% 12

o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o

20% aller Bewohner/-innen/-innen sind SGB II-Empfänger Die Anzahl der Grundsicherungsempfänger ist doppelt so hoch wie im Bezirksdurchschnitt Die Anzahl der Alleinerziehenden liegt über dem bezirklichen Durchschnitt Die Fallzahlen der Hilfen zur Erziehung sind von 2009 auf 2010 gestiegen Die Anzahl der nicht-erwerbsfähigen Hilfebedürftigen unter 15 Jahren liegt 17% höher als im Bezirksdurchschnitt 13% aller Schüler/-innen verlassen die Schule ohne Schulabschluss 61% aller Grundschüler/-innen sprechen eine andere Sprache als Deutsch in der Familie Negatives Image des Sozialraums (speziell auch Rathausplatz) Sozialraum macht in vielen Straßenzügen einen verwahrlosten, schmutzigen Eindruck (speziell auch Fußgängertunnel) Vernetzungen zwischen Kita, Jugendhilfe, Schulen und TU Harburg noch lückenhaft Wartelisten für Halbtagesplätze im Elementarbereich Generationenübergreifende soziale Arbeit wenig ausgeprägt Ehrenamtliches Engagement im Bereich Integration gering Migranten und Nichtmigranten leben getrennt nebeneinander her Kinderärzte und aufsuchende Hausärzte fehlen Studentischer Wohnraum zu gering Treffpunkte/ Veranstaltungen für Studenten zu gering/ nicht attraktiv Günstiger Wohnraum führt zu einer Häufung von sozial belasteten Familien Sozialräumliche Angebote für Geringverdiener fallen mit Auslauf der Förderung weg ÖPNV für Menschen mit Gehbehinderungen schlecht erreichbar (Bahnhof Harburg) und Busse teilweise nicht zu nutzen, weil zu voll für Rollstuhl Gemeinsame Freizeitangebote/ Treffpunkte für Menschen mit und ohne Behinderungen fehlen Zunehmender Verkehrslärm auf der Bremer Straße Harburg ist nicht an das Hamburger City-Rad-System angeschlossen

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Sozialraum Harburg-Hafen, Bostelbek 1 Räumliche Beschreibung Der Sozialraum wird nördlich begrenzt durch die Süderelbe, im Süden durch die B 73, Stader Straße/ Buxtehuder Straße/ Hannoversche Straße, westlich durch die Linie Kattwykdamm – Moorburger Hauptdeich – Moorburger Hinterdeich bis an die BAB, östlich durch Bahnlinie – Neuländer Straße – Großmoordamm – bis an den Güterbahnhof heran. Der Sozialraum Harburg-Hafen/ Bostelbek umfasst die statistischen Gebiete 97001 (Bostelbek), 88002 und 97002 (Harburg-Hafen). Die statistischen Gebiete 97003 und 88003 sind keine Wohngebiete. Die Fläche (ohne Gewässer) des Sozialraumes beträgt 516 ha.

2 Soziodemografische Daten 2.1 Gesamtbevölkerung Im Sozialraum Harburg-Hafen/ Bostelbek leben 2.788 Menschen, von denen 13,95% unter 18 Jahre, 15,96% älter als 65 Jahre und 3,30% älter als 80 Jahre alt sind. 33,72% der Bewohner/-innen haben einen ausländischen Pass, wobei der überwiegende Teil im südlichen Hafengebiet (Kanalplatz, Nartenstraße) lebt. Hier beträgt der Anteil der 15 – 64-jährigen fast 50%. Während der Anteil der Menschen mit einem ausländischen Pass in Bostelbek eher gering ist, ist fast jeder zweite Bewohner/-innen im südlichen Hafengebiet Ausländer. Der größte Teil von ihnen stammt aus der Türkei. Im Sozialraum Harburg-Hafen/ Bostelbek haben 45,41% aller Bewohner/-innen einen Migrationshintergrund (Harburg ges. 34,51%). Der Anteil der unter 18-jährigen liegt bei 58,1% (Harburg ges. 48,1 %) und der Anteil der über 65-jährigen bei 11,6% (Harburg ges.13,1%). (Quelle: MldRegister Dez. 2009/ Schätzungen mit MigraPro) 14

Bevölkerung unter 18-Jährige 65 J. und älter (Senioren) ab 80 Jahre (Hochbetagte) Ausländer unter 18-jährige Ausländer ab 65 J. Ausländer

2.788 389 445 92 940 113 34

an Gesamtbevölkerung an Gesamtbevölkerung an Gesamtbevölkerung an Gesamtbevölkerung an Gesamtbevölkerung an u-18-Jährigen an ab 65-Jährigen

in %

Bezirk in %

13,95 15,96 3.30 33,72 29.05 7,64

1,83 17,19 20,12 5,17 15,52 12,77 5,87

Hamburg in %

Quelle: MldRegister Dez. 2009

Im Sozialraum Harburg-Hafen/ Bostelbek werden 1588 Haushalte gezählt, von denen 53,5% Einpersonenhaushalte sind (Harburg ges. 45,2%). Der Anteil von Einpersonenhaushalten, in denen Personen leben, die älter als 65 Jahre sind, beträgt 17,4%. In 14,9% aller Haushalte leben Kinder unter 18 Jahren. In 33,9% aller Haushalte mit Kindern handelt es sich um Alleinerziehende.

Haushalte gesamt Einpersonenhaushalte Haushalte mit Kindern Alleinerziehende Personen über 65 in Einpersonenhaushalten

in %

Bezirk in%

1588 850 236 80

53,5 14,9 33,9

45,2 20,5 28,6

148

17,4

27,7

Quelle: MldRegister Dez.2009

2.2 Soziale Situation Der Anteil der SGB II-Empfänger an der Gesamtbevölkerung liegt mit 19,01% an dritter Stelle im bezirklichen Durchschnitt, der 14,4% beträgt. Ebenfalls an dritter Stelle liegt der Anteil der 15- bis unter 25-jährigen SGB II-Empfänger (20,49%). 39,02% aller unter 15jährigen Kinder zählen zu den Nicht-erwerbsfähigen Hilfebedürftigen. in %

Bezirk in %

SGB II-Empfänger

530

an Gesamtbevölkerung

19,01

14,40

SGB II-Empfänger u. 25 Jahre

83

an Bev.15 bis u. 25 Jahre

20,49

14,94

Nicht-erwerbsfähige Hilfebedürftige

128

an unter 15-jährigen

39,02

29,95

Datenquelle/ Stand PROSA Durchschnittswerte 2009 und 06/2008

Der Anteil der über 60-jährigen, der Grundsicherungsleistungen erhält, lag 2009 bei 2,62% und 2010 bei 3,32% und ist damit als einziger Indikator niedriger als im bezirklichen Durchschnitt. an ab 60Jährigen

an ab 60Jährigen

an ab 60Jährigen

an ab 60Jährigen (ges.)

(ges.)

(männl.)

(weibl.)

in %

Anzahl Grundsicherungsempfänger 2009

15

Anzahl Grundsicherungsempfänger 2010

19

11

8

Bezirk

Datenquelle/ Stand

in %

2,62

3,86

PROSA Durchschnittswerte 2009

3,32

4,14

GS-Datawarehouse,

15

Anzahl Grundsicherungsempfänger außerhalb Einrichtungen

19

11

8

3,32

4,14

Geschäftsstatistik BSB, Jahresdurchschnittsfälle

Die gewährten Hilfen zur Erziehung sind von 2010 auf 2011 stark angestiegen, liegen aber unter dem bezirklichen Durchschnitt. in %

Jahresdurchschnittsfälle 2009

Bezirk in %

k.A.

an 0 bis unter 21Jährigen

Jahresdurchschnittsfälle 2010

9

an 0 bis unter 21Jährigen

1,94

3,10

Jahresdurchschnittsfälle 2011

14

an 0 bis unter 21Jährigen

2,80

2,90

k.A.

1,86

Datenquelle/ Stand HZE-Fallzahlen Im Jahresdurchschnitt Auswertung JADatawarehouse

2.2.1 Beschäftigungssituation Die Arbeitslosenquote liegt bei 11% und damit deutlich oberhalb des Hamburger Durchschnitts von 6,6%. Betrachtet man Bostelbek alleine, so liegt die Arbeitslosenrate dort bei 6%, als noch unterhalb des bezirklichen Durchschnitts. (Bundesagentur für Arbeit; Melderegister 31.12.2009). 2.3 Sprache und Bildung Auf Grund der geringen Zahlen kann keine Aussage darüber getroffen werden, wie viele Schüler im Schuljahr 2009/ 2010 die Schule mit welchem Abschluss verlassen haben.

Bostelbek/ Hafen Bezirk Harburg Stadt Hamburg

ohne HSAbschluss in % 9 8

mit HSAbschluss in % 20 18

Realschulabschluss in %

Abitur/ FH in %

31 27

41 47

Quelle: Schulische Daten für RISE-Hamburger Datenmonitor; Herbststatistik 2008/2009

Für 35% der Grundschüler/-innen ist Deutsch nicht die überwiegend gesprochene Sprache in der Familie. Schüler/-innen Wohnort

Familiensprache der Schüler/-innen und der Klassen 1 bis 4 in % Deutsch

Bostelbek/ Hafen Bezirk Harburg Stadt Hamburg

Nicht Deutsch 65 67 74

35 33 26

Quelle: Schulische Daten für RISE-Hamburger Datenmonitor; Herbststatistik 2008/2009

3 Infrastrukturdaten 3.1 Wohnen und Wohnumfeld Der Sozialraum Harburg-Hafen, Bostelbek zeigt mit seinem Binnenhafen, der Siedlung Bostelbek und dem Hit-Technopark ganz unterschiedliche Prägungen. Der um 1900 entstandene Harburger Hafen als Keimzelle einer einst eigenständigen Stadt, war gut 100 Jahre Standort diverser Ölmühlen und Raffineriebetriebe. Mehr und mehr tritt diese Nutzung in den Hintergrund - zumal die großen Mineralölfirmen im Zuge der Globalisierung ihre Hamburger Produktion aufgeben. Nach Abriss des Hansen-Speichers

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und der Lagerhallen soll sich die, durch eine Schleuse geschützte Schlossinsel im Binnenhafen zu einer eigenen, kleinen Hafen-City Harburgs entwickeln. Inmitten von Industriebetrieben befinden sich am Karnapp, in der Harburger Schloßstraße und in der Seehafenstraße letzte Wohnhäuser. Die Harburger Schloßstraße stellt zusammen mit der unter Denkmalschutz stehenden Schloßinsel das älteste Harburger Siedlungsgebiet dar. In diesem Gebiet sind noch einige wenige Gebäude vorhanden, die mehrere hundert Jahre alt sind und z. T. gastronomische Betriebe beherbergen. Das Wohnen ist erheblich durch Gewerbe- Schienen- und Verkehrslärm beeinträchtigt. Insbesondere die Nachtwerte überschreiten für Verkehrs- und Gewerbelärm die für wohnen zulässigen Grenzwerte. Die westlich angrenzende Gemarkung Bostelbek besteht größtenteils aus der Siedlergemeinschaft "Am Radeland e.V.". Diese Eigenheimgemeinschaft entstand in den Jahren 1932/33 als Erwerbslosensiedlung. Derzeit setzt sich die Siedlung aus etwas mehr als 250 Grundstücken zusammen. Die Architektur ist monoton - es sind fast ausschließlich Doppelhäuser in der Siedlung anzutreffen, was ebenso wie eine helle Gestaltung der Fassade auf die Bauvorschriften in der Siedlergemeinschaft zurückzuführen ist. Die Planung am Reißbrett erkennt man ebenfalls an den geradlinigen, im 90 Grad-Winkel verlaufenden Straßen (u. a. Am Radeland, Hoffstraße, Heidebruch, Am Reiherhorst, Falkenweg, Zum Fürstenmoor, Ellernweg). Die Siedlung ist eingeschlossen von großen Industriegebieten auf der einen Seite und auf der anderen Seite von den Gleisen der Bahnlinie Harburg-Stade der Deutschen Bahn AG sowie der S-Bahn-Linie S 3. Auf dem ehemaligen Firmengelände der Tempo-Werke wurde in den 90er Jahren der HitTechnopark entwickelt. 3.1.1 Einkaufsmöglichkeiten Es sind keine Einkaufsmöglichkeiten vorhanden, bis auf 3 Kioske. 3.1.2 Treffpunkte (Cafés, Kneipen, Restaurants) Inzwischen haben sich im Harburger Hafengebiet mehrere Restaurants angesiedelt. Mitten im Harburger Hafen am Veritaskai, auf einer Fläche von 3000m², lädt der Beach-Club „Veritas Beach“ zum Sonnentrip fern von Alltag und Hektik ein. Umrahmt von zwei Seiten Wasser hat man einen herrlichen Blick auf die Schiffe, Hausboote und Aktivitäten im Harburger Binnenhafen. Geöffnet ist während der Sommermonate täglich ab 11:30 bis open end und an manchen Tagen gibt es Freiluftkinovorführungen. Ein kleiner Park bei der Wache der Wasserschutzpolizei wird nicht genutzt. 3.1.3 Gesundheitliche Versorgung Es gibt keine niedergelassenen Ärzte, die nächste Apotheke befindet sich in der Innenstadt. 3.2 Verkehr Drei Buslinien verkehren im Sozialraum. In den Abendstunden ab 19 Uhr ist die Anbindung sehr schlecht, dann fahren die Busse nur noch die Haltestellen an der B73 an. Bemängelt wird die schlechte Anbindung zur Innenstadt. Die Tunnelunterführung in Verlängerung der Lauenbrucher Straße zum Imbiss an der Seehafenstraße ist in einem schlechten Zustand, dunkel und mit Müll verschmutzt. Kaum ein Passant nutzt diese Unterführung. Außerdem fehle für die Bewohner/-innen am Karnapp ein natürlicher Lärmschutz zur Bahn. Dadurch, dass der Fernverkehr sich durch den Hafen schlängele, um den Weg zur Autobahn abzukürzen, entstehe eine noch stärkere Lärmbelastung für die Bewohner/-innen. Seit 2011 gibt es durch die Initiative des Bauunternehmers A. Weber mehrere Fahrradverleihstationen im Binnenhafen. Zur Verfügung stehen 100 hellgrün lackierte Fahrräder (channel-bikes), die kostenlos an mehreren Stellen ausgeliehen werden können, allerdings dort auch wieder abgegeben werden müssen.

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3.3 Soziales 3.3.1 Familien, Alleinerziehende, Kinder Die soziale Struktur unterscheidet sich in Bostelbek und im Hafen stark voneinander. Während man in Bostelbek gewachsene Strukturen in Einfamilienhäusern mit Gärten vorfindet, sieht man im Hafen viele Mietshäuser mit überwiegend älterer Bausubstanz, die noch nicht saniert sind und die direkt an der Hauptverkehrsstraße liegen. Hier wohnen viele Einzelpersonen und Familien mit Migrationshintergrund mit geringem Einkommen. Kommunal geförderte Angebote für Familien und Kinder gibt es nicht. 3.3.2 Jugendliche Der Anteil der unter 18-Jährigen Kinder und Jugendlichen mit Migrationshintergrund beträgt im südlichen Hafengebiet 78%, überwiegend türkischer Herkunft. Kommunal geförderte Angebote gibt es für Jugendliche im Sozialraum Bostelbek/ Hafen nicht. 3.3.3 Menschen mit Migrationshintergrund An der Wetternstraße befindet sich die zweitgrößte Unterkunft des städtischen Trägers „Fördern und Wohnen“ im Bezirk Harburg. Hier leben rund 170 Migranten/-innen aus 30 verschiedenen Nationen und Obdachlose in Zwei-Bett-Zimmern. Sie teilen sich Gemeinschaftsduschen, -WCs und -küchen. Die Migranten sind überwiegend Asylbewerber oder Flüchtlinge, deren Aufenthaltsstatus noch nicht geklärt ist und aus dem Grund keine eigene Wohnung anmieten dürfen. Im Herbst 2011 hat die Bezirksversammlung Harburg beschlossen, die Unterkunft zu modernisieren und zu erweitern. Gleichzeitig wurde die Errichtung einer neuen Unterkunft mit 110 Plätzen für drei Jahre an der Straße Lewenwerder beschlossen. Gegen die Pläne protestiert die Bürgerinitiative Wetternstraße. 3.3.4 Seniorinnen/ Senioren Es liegen keine Informationen vor. 3.3.5 Menschen mit Behinderungen Es liegen keine Informationen vor. 4 Beschäftigung Auf dem Gelände des ehemaligen Tempowerkes, westlich der Bostelbeksiedlung liegt der Hit-Technopark, dessen Gebäude sich im Besitz der Familie Birkel befinden. Auf ca. 25.000 m² Nutzfläche haben sich 100 kleine und mittelständische innovative Unternehmen, unter anderem auch ein Hotel mit Veranstaltungsräumen und Restaurant, mit insgesamt über 500 Mitarbeitern, speziell aus dem Technologiebereich angesiedelt. Das Parkmanagement betreut rund 70 ansässige Unternehmen. Auf Veranstaltungen, wie z.B. Vernissagen, Hausmessen und bei „Inno-Talk-Veranstaltungen werden Unternehmer, Wissenschaftler und andere Persönlichkeiten zusammen gebracht. Das Hamburger Mercedes-Werk in Bostelbek ist aus dem Tempo-Werk hervorgegangen und fertigt auf dem 327.000m ² großen Werksgelände mit rund 2600 Mitarbeitern Achsen (Komplettachsen und Achsenkomponenten), Lenksäulen, Nockenwellen und Systemelemente. Im Bereich Binnenhafen Harburg hat sich der "Channel Harburg" aus einem Ableger der Technischen Universität Harburg zu einem Bürokomplex mit integrierten Tagungsräumlichkeiten entwickelt. Die Büros werden unter anderem von Airbus, Firmen aus dem IT-Bereich und der TuTech Innovation GmbH der TUHH genutzt. Die (Schiffs-) Klassifikationsgesellschaft Bureau Veritas hat ihren Deutschland-Sitz hier. Seit 2010 befindet sich die einzige Produktionsschule Harburgs an der Buxtehuder Straße. Hier werden Schüler ohne Schulabschluss in den Bereichen Elektro, Metall, Lager, Logistik und Verwaltung auf eine Berufsausbildung vorbereitet und können zusätzlich den Hauptschulabschluss nachholen. 18

5 Freizeitangebote Freizeitangebote sind eher kommerzieller Art, wie z.B. der Beach-Club. 5.1 Kultur und Bildung Die KulturWerkstatt Harburg e.V. am Kanalplatz ist ein eingetragener und als gemeinnützig anerkannter Verein. Seit der Gründung 1984 kümmern sich die Mitglieder um die Pflege und Förderung von Kunst und Kultur im Hamburger Stadtteil Harburg. Organisiert werden kulturelle Veranstaltungen wie Ausstellungen, Vorträge, Autorenlesungen sowie Exkursionen und entsprechende Arbeitskreise und Werkgruppen. Die Veranstaltungen, Kurse und Workshops richten sich an Kinder, Jugendliche und Erwachsene. Angeschlossen ist eine Geschichtswerkstatt, die sich mit der Geschichte des Hafens beschäftigt. Seit 2001 organisieren und veranstalten Mitglieder und Freunde des Vereins das jährliche Harburger Binnenhafenfest ehrenamtlich. Ein abwechslungsreiches Bühnenprogramm, Gastronomie und Kunsthandwerk bieten auch Harburger Vereinen und Verbänden die Möglichkeit, sich zu präsentieren. Ein wichtiger Bestandteil des Festes sind auch die ansässigen Firmen und Betriebe, die teilweise ihre Türen für die Besucher öffnen oder sich in anderer Form beteiligen. Süd-Kultur, eine Vereinigung mehrerer Kulturinstitutionen im Bezirk Harburg, unterstützt das Kunstprojekt „GroßstadtRaum“, das vorsieht, 1500 Meter Hochwasserschutzmauer am Bostelbeker Hauptdeich zur größten öffentlichen legalen Graffitiwand Hamburgs zur freien künstlerischen Gestaltung mit Pinsel, Rolle oder Dose freizugeben. Noch gibt es hierfür jedoch keine behördliche Genehmigung. In der Harburger Schloßstraße befindet sich die Akademie Hamburg für Musik und Kultur, in der mittlerweile 750 Schüler lernen, ein Musikinstrument zu spielen oder zu singen. Ebenfalls in der Harburger Schloßstraße wurde 2011 wurde ein neues Museum der Elektrizität durch den Förderverein Electrum eröffnet, das „Electrum“. Das Museum wird ehrenamtlich von aktiven Mitgliedern des Vereins geführt. 5.2 Sport Im Herbst 2011 wurde im Harburger Binnenhafen der neue Sportboothafen eingeweiht. In unmittelbarer Nachbarschaft zur Wache der Wasserschutzpolizei wurden 54 Liegeplätze und ein modernes Vereinsheim fertig gestellt, in dem der Wilhelmsburger Motorsportverein und die Hamburger Wassersportgemeinschaft Süderelbe unter dem Dach „Wassersportgemeinschaft Harburger Binnenhafen“ residieren. 5.3 Ehrenamt/ Netzwerke Die Kulturwerkstatt bietet viele Möglichkeiten für eine ehrenamtliche Tätigkeit. Bis zum Einzug in das neue Gebäude an der Buxtehuder Straße ist die Freiwillige Feuerwehr Harburg, bestehend aus 23 ehrenamtlich Aktiven, in einer Lagerhalle am Lotsekai im Harburger Binnenhafen stationiert. Im Jahr 2000 haben sich Firmen und Institutionen im Harburger Binnenhafen zum eingetragenen Verein channel hamburg e.v. zusammengeschlossen. Das Ziel des Vereins ist die Integration aller ansässigen Firmen und die Zusammenführung aller Aktivitäten im Gebiet des Harburger Binnenhafens. 6 Stadtteilentwicklung Im August 2010 erfolgte die Grundsteinlegung für das erste Wohnprojekt mit dem Namen „Balance Bay“ auf der Harburger Schloßinsel, in dessen Folge bis 2012 etwa 180 Wohneinheiten, in einer Mischung aus Eigentum und Miete, entstehen sollen. Davon sind gut 30 Wohneinheiten im neungeschossigen Speicher-Neubau geplant. Der alte Getreidespeicher hatte irreparable Schäden am Fundament und musste abgerissen werden. 19

Er wird in seinem äußeren Erscheinungsbild als sogenannte „Landmarke“ (Erkennungszeichen im Binnenhafen) wieder aufgebaut. Angrenzend an das Wohnquartier schließt sich nach Süden auf 15 000m² der IBA-Park an, ein Projekt der Internationalen Bauausstellung 2013. Der jetzige Kanalplatz wird zu einer „Uferpromenade“ ausgebaut, mit Fußgängerbrücke, einem Zierapfel-Baumhain rund um die Kulturwerkstatt und hölzernen Sitzgelegenheiten als prägende Gestaltungselemente. Direkt an das Wasser soll eine große Freifläche grenzen, die Raum bietet für Feste mit Bühnen und Ständen. Aurelius will auf dem gut 7,5 Hektar großen Gelände des ehemaligen Harburger Güterbahnhofes am Schellerdamm, das den Namen „Harburger Brücken“ trägt, in den kommenden fünf Jahren 400 Wohneinheiten sowie ein Parkhaus erstellen. Erste Wohnhäuser werden voraussichtlich ab Mitte 2012 am Schellerdamm bezugsfertig sein. Bis zu 60% der Gesamtfläche ist für Gewerbenutzung vorgesehen, mit Schwerpunkt am östlichen Bahnhofskanal. Im September 2010 hat die Hamburger Hafenverwaltung Hamburg Port Authority (HPA) die Verwaltung und die wasserrechtliche Zuständigkeit des bisher reinen Hafengebietes an die Verwaltung des Bezirksamtes überträgt. Damit geht nach HPA Meinung auch die Zuständigkeit für das „Schrottschiff“ Gloria D. auf den Bezirk über. Der zwischen Blohmstraße und Kaufhauskanal stehende Speicher mit Kontorhaus aus dem Jahr 1826 wird derzeit mit privaten Mitteln restauriert. 7

Problemlagen und Ressourcen

      

Gewachsene Strukturen in Gartensiedlung in Bostelbek Moderner Hit-Technopark und Mercedes-Werk bieten stadtnahe Arbeitsplätze Junge, innovative Technikunternehmen haben sich im Hafengebiet angesiedelt Schlossinsel und Harburger Binnenhafen entwickeln sich zur Harburger Hafencity Harburger Binnenhafen ist Teil der IBA 2013 Das jährlich stattfindende Hafenfest zieht viele Besucher/-innen an Moderne Restaurantszene belebt Hafengebiet auch abends

o o o o o o o o o

Hoher Anteil Alleinerziehender Überdurchschnittlich hoher Anteil von Arbeitslosen Hoher Anteil von SGB II-Empfängern gesamt und u-25 Jahre Anteil Hilfen zur Erziehung überdurchschnittlich hoch Hohe Lärmbelästigung für Anwohner/-innen Karnapp Schlechte ÖPNV-Anbindung, insbesondere in den Abendstunden Einkaufsmöglichkeiten fehlen in Bostelbek und im Hafen Alte und schlechte Bausubstanz in Wohnungen am Karnapp Flüchtlingsunterkunft in der Wetternstraße in isolierter Lage, baulich im schlechten Zustand

20

Sozialraum Neuland/ Gut Moor 1. Räumliche Beschreibung Der Sozialraum Neuland/ Gut Moor besteht aus den beiden Stadtteilen Neuland und Gut Moor. Er wird nördlich begrenzt durch den Verlauf der Süderelbe, im Süden durch die Linie WalterDudek-Brücke - Großmoordamm - südlich bis an die Hörstener Straße - südlich des Seevedeiches, westlich durch eine "administative Grenze" östlich der Europabrücke - bis an die Neuländer Straße heran, östlich durch die Landesgrenze nach Niedersachsen. Der Sozialraum Neuland/ Gut Moor umfasst die statistischen Gebiete 89001 bis 89004 und 90001. Seine Fläche (ohne Gewässer) beträgt 884 ha.

2 Soziodemografische Daten 2.1 Gesamtbevölkerung Im Sozialraum Neuland/ Gut Moor leben 1.365 Menschen, von denen 18,24% unter 18 Jahre, 18,02% älter als 65 Jahre und 3,00% älter als 80 Jahre alt sind. 10,33% der Bewohner/-innen haben einen ausländischen Pass. Der Anteil der im Sozialraum lebenden unter 18-jährigen Ausländer/-innen beträgt 8,03% und der über 65-jährigen Ausländer/-innen 3,66%. Der Anteil der unter 18-jährigen liegt über dem bezirklichen Durchschnitt; der Anteil der über 65-jährigen und Hochbetagten dagegen unterhalb des bezirklichen Durchschnitts. Der Anteil der unter 18-jährigen Ausländer/-innen liegt hingegen ca. ein Drittel unterhalb des bezirklichen Durchschnitts. Der Anteil der in Neuland/ Gut Moor lebenden Migranten/ Migrantinnen liegt deutlich unterhalb des bezirklichen Durchschnitts (Bezirk: 35,5%). Betrachtet man Gut Moor und 21

Neuland getrennt voneinander, so leben in Gut Moor nur 12,2% und in Neuland 22,6% Migranten/ Migrantinnen. (Quelle: MldRegister Dez. 2009/ Schätzungen mit MigraPro)

Bevölkerung unter 18-Jährige 65 J. und älter (Senioren) ab 80 Jahre (Hochbetagte) Ausländer/-innen unter 18-jährige Ausländer/innen ab 65 J. Ausländer/-innen

1.365 249 246 41 141 20 9

an Gesamtbevölkerung an Gesamtbevölkerung an Gesamtbevölkerung an Gesamtbevölkerung an Gesamtbevölkerung an u-18-Jährigen

in %

Bezirk in %

18,24 18,02 3,00 10,33 18,24

1,83 17,19 20,12 5,17 15,52 12,77

3,66

5,87

an ab 65-Jährigen

Hamburg in %

Quelle: MldRegister Dez. 2009

2.2 Soziale Situation Der Anteil der SGB II-Empfänger an der Gesamtbevölkerung beträgt mit 6,59% weniger als die Hälfte des bezirklichen Durchschnitts, der 14,4% beträgt. Der Anteil der 15- bis unter 25jährigen SGB II-Empfänger (5,17%) liegt ebenfalls weit unter dem bezirklichen Durchschnitt von 14,94. 16,86% aller unter 18-jährigen sind Kinder von Alleinerziehenden (Durchschnitt Harburg: 20,71%). 17,80% aller unter 15-jährigen Kinder zählen zu den Nichterwerbsfähigen Hilfebedürftigen.

SGB II-Empfänger/-innen 90 SGB II-Empfänger u. 25 Jahre Nicht-erwerbsfähige Hilfebedürftige

9 34

an Gesamtbevölkerung an Bev.15 bis u. 25 Jahre an unter 15-jährigen

in %

Bezirk in %

6,59

14,40

5,17

14,94

17,80

29,95

Datenquelle/ Stand PROSA Durchschnittswerte 2009 und 06/2008

Der Anteil der über 60-jährigen, der Grundsicherungsleistungen erhält, lag 2009 bei 5,4% und 2010 deutlich darunter, bei 1,59%.

Anzahl Grundsicherungsempfänger 2009

an ab 60Jährigen

an ab 60Jährigen

an ab 60Jährigen

an ab 60Jährigen (ges.)

(ges.)

(männl.)

(weibl.)

in %

Bezirk

Datenquelle/ Stand

in %

17

5,40

3,86

Anzahl Grundsicherungsempfänger 2010

5

1,59

4,14

Anzahl Grundsicherungsempfänger außerhalb Einrichtungen

5

PROSA Durchschnittswerte 2009 GS-Datawarehouse, Geschäftsstatistik BSB, Jahresdurchschnittsfälle

Die gewährten Hilfen zur Erziehung sind 2010 und 2011 gleich geblieben und liegen deutlich unter dem bezirklichen Durchschnitt.

22

in %

Jahresdurchschnittsfälle 2009

Bezirk in %

k.A.

an 0 bis unter 21Jährigen

k.A.

1,86

Jahresdurchschnittsfälle 2010

5

an 0 bis unter 21Jährigen

1,53

3,10

Jahresdurchschnittsfälle 2011

5

an 0 bis unter 21Jährigen

1,66

2,90

Datenquelle/ Stand HZE-Fallzahlen Im Jahresdurchschnitt Auswertung JADatawarehouse

2.2.1 Beschäftigungssituation Die Arbeitslosenquote liegt in Neuland bei 4,3% und damit deutlich unterhalb des bezirklichen Durchschnitts von 6,6% und in Gut Moor bei 7,5% und damit über dem bezirklichen Durchschnitt. (Bundesagentur für Arbeit; Melderegister 31.12.2009). 2.3 Sprache und Bildung Aus datenschutzrechtlichen Gründen kann keine Aussage darüber getroffen werden, wie viele Schüler/-innen die Schule ohne einen Hauptschulabschluss im Schuljahr 2009/ 2010 verlassen haben. ohne HSmit HSRealschulAbitur/ FH Abschluss in % Abschluss in % abschluss in % in % Neuland/Gut Moor k.A. k.A. k.A. Bezirk Harburg 9 20 31 Stadt Hamburg 8 18 27 Quelle: Schulische Daten für RISE-Hamburger Datenmonitor; Herbststatistik 2008/2009

k.A. 41 47

Auf Grund der geringen Zahlen kann keine Aussage darüber getroffen werden, wie viele Schüler/-innen im Schuljahr 2009/ 2010 die Schule mit welchem Abschluss verlassen haben. Schüler/-innen Wohnort

Familiensprache der Schüler/-innen der Klassen 1 bis 4 in %

Deutsch Nicht Deutsch Neuland/Gut Moor 87 Bezirk Harburg 67 Stadt Hamburg 74 Quelle: Schulische Daten für RISE-Hamburger Datenmonitor; Herbststatistik 2008/2009

13 33 26

3 Infrastrukturdaten 3.1 Wohnen und Wohnumfeld Ende des 13. Jahrhunderts setzte die Kultivierung der süderelbischen Uferzone ein, neues Land wurde urbar gemacht. Neuland präsentiert sich heute zweigeteilt. Während sich westlich der Autobahn ein großes Industriegebiet erstreckt, lässt sich im östlichen Teil der ursprüngliche Charakter des einstigen Dorfes erkennen. Neuland ist nördlich der Neuländer Straße durch Kleingartenvereine und südlich im Verlauf der Straßen Großmoorbogen und Großmoordamm durch Gewerbeansiedlungen wie Autohandel, Großhandel, Bau- und Gartenmarkt, Möbelläden u.a. geprägt. Die Harburger Stadtreinigung mit dem Recyclinghof findet man am östlichen Rand von Neuland, zwischen dem Kleingartenverein am Wohlersweg und dem Communionsweg. Die Verkehrsstaffel Süd der Polizei Hamburg und der Harburger TÜV liegen im Eck Wohlersweg und Großmoordamm. Zu Neuland gehört aber auch das Naturschutzgebiet Schweensand, ein 100 bis 250 Meter breiter und ca. 3,5 km langer Streifen, direkt an der Süderelbe gegenüber dem Naturschutzgebiet Heuckenlock. Wohnbebauung sowie die einzige Grundschule im Sozialraum findet man am Neuländer Elbdeich. 23

Östlich des Großmoorbogens befindet sich, eingebettet in das Landschaftsschutzgebiet, der Neuländer See mit der Wasserskianlage und dem Windpark Neuland. Gut Moor liegt am Rand des Urstromtals der Elbe direkt am Übergang zur Geest. Der feuchte Moorboden erschwerte nicht nur in der Vergangenheit die Bebauung des Ortes. Die alten reetgedeckten Fachwerkhäuser erlitten immer wieder Mauerrisse durch Schwankungen im Untergrund. Am Großenmoor 253 liegt der älteste (Baujahr 1617) Hof von Gut Moor. Nur selten wird hier neu gebaut. Nur wenige, häufig reetgedeckte Fachwerkhäuser und einige alte Höfe am Großmoordamm prägen das Bild des ehemaligen Dorfes. Mit einer Größe von nur 1,97 Quadratkilometern zählt Gut Moor zu den kleinsten Stadtteilen der Hansestadt. Die Hauptstraße ist der Großmoordamm, welche nur einseitig mit Häusern bebaut ist, da auf der anderen Straßenseite der Entwässerungsgraben verläuft. Die Einfamilienhäuser und Wohnungen sind vom Standard eher als einfach zu bezeichnen und entsprechen nicht mehr den heutigen Anforderungen an Wohnraum. Innerhalb dieses Gebietes existieren sieben Kleingartenvereine, die eine Freizeitgestaltung im Grünen ermöglichen. Viele dieser Kleingartengebäude dienen dem dauerhaften Wohnen. Im Raum Gut Moor dominieren Grünflächen in Form von Wiesen und Weiden. Auf den Hausgrundstücken sind zudem Möglichkeiten des Aufenthaltes im Freien gegeben. 3.1.1 Einkaufsmöglichkeiten Im Bereich Großmoorbogen findet man neben Autohändlern verschiedener Marken, Baumärkte, die Metro, Einrichtungshäuser und sonstige Geschäfte, die nicht dem täglichen Bedarf dienen. 3.1.2 Treffpunkte ( Cafés ,Kneipen, Restaurants ) Am Neuländer See befindet sich eine einfache Restauration, die hauptsächlich von dort Sporttreibenden besucht wird. Imbissläden befinden sich im Bereich Grossmoorbogen. 3.1.3 Gesundheitliche Versorgung Informationen hierzu liegen nicht vor. 3.1.4 Verkehr Die Verkehrssituation ist durch ein starkes Aufkommen an Durchgangsverkehr gekennzeichnet. Besonders der Anbindungsverkehr von und zur Autobahn A 1 sowie der Anliegerverkehr sorgen in der Neuländer Straße bzw. dem Großmoorbogen für ein starkes Verkehrsaufkommen. Der Sozialraum ist nur durch Busse an das Hamburger öffentliche Verkehrsnetz angeschlossen. 3.3 Soziales 3.3.1 Familien, Alleinerziehende und Kinder Fast 90% aller Wohnungen befinden sich in Ein- oder Zweifamilienhäusern. Zu den meisten Häusern gehört ein Garten, der von den Familien genutzt wird. Kommunal geförderte Angebote gibt es im Sozialraum nicht. 3.3.2 Jugendliche Es liegen keine Angaben vor. 3.3.3 Menschen mit Migrationshintergrund Es liegen keine Angaben vort. 3.3.4

Senioren 24

Es liegen keine Angaben vor. 3.3.5 Menschen mit Behinderungen Es liegen keine Angaben vor. 4 Beschäftigung Die ansässigen Betriebe um den Großmoorbogen herum bieten Arbeitsplätze in den verschiedenen kaufmännischen Berufen, im Handel sowie im technischen Bereich. 5 Freizeitangebote Viele Bewohner/-innen in Neuland und Gut Moor haben einen eigenen Garten und verbringen einen Teil der Freizeit dort. Der Neuländer See bietet mit seinem Wasserskizentrum eine ideale Möglichkeit, im Großraum Hamburg Wasserski oder Wakeboard zu fahren. Eine große Holzterrasse mit Biergarten, Beach Club und leichter Küche bietet den Blick über den zweitgrößten See der Stadt. Fünf Gehminuten entfernt befinden sich große Liege- und Ballsportwiesen und ein Badestrand. Um den See führt ein Rundwanderweg. 5.1 Kultur und Bildung In Neuland gibt es eine ein- bis zweizügige Grundschule für ca. 100 Schüler/-innen, die aus Neuland und aus dem angrenzenden Niedersachsen kommen. Es ist die kleinste eigenständige Schule Hamburgs. Bemerkenswert ist der Schulzoo mit Fischen, Hühnern, Tauben, Fasanen, Kaninchen, Meerschweinchen, Kamerunschafen und Hausziegen. Die Tiere werden durch die Schüler/innen in dafür vorgesehenen Unterrichtsstunden und während der Pausen betreut. Die Verantwortung liegt bei ausgewählten Lehrern und dem Hausmeister. Während der Ferien und am Wochenende engagieren sich die Eltern. 5.2 Sport Die Wasserskianlage am Neuländer See bietet Freizeitmöglichkeiten ohne Vereinszugehörigkeit und Anmeldung. Jeder, der schwimmen kann, kann hier Wasserskilaufen erlernen. Die entsprechende Wassersportausrüstung kann entliehen werden. 5.3 Ehrenamt /Netzwerke Der Gemeinschaftssinn hat in Gut Moor eine hohe Bedeutung und wird durch Vereinszugehörigkeiten gefördert. 6 Stadtteilentwicklung Informationen liegen nicht vor. 7

Problemlagen und Ressourcen o o o

Infrastruktur für den Bedarf des täglichen Lebens unzureichend Kommunale Angebote für Familien, Kinder und Jugendliche gibt es nicht Starkes Verkehrsaufkommen durch Durchgangsstraßen (Großmoorbogen)



Anteil der SGB II-Empfänger/-innen liegt mehr als 50% unter dem bezirklichen Durchschnitt Anteil Grundsicherungsempfänger/-innen liegt deutlich unterhalb des bezirklichen Durchschnitts Die meisten Bewohner/-innen leben in Einzelhäusern mit Gärten (z.T. klein, geringer Standard)

 

25

  

Viele Arbeitsplätze im Bereich Neuländer Straße/ Großmoorbogen Freizeitanlage Neuländer See Traditionelles Vereinsleben

26

Sozialraum Wilstorf 1 Räumliche Beschreibung Der Sozialraum wird nördlich begrenzt durch die Hohe Straße – Hannoversche Straße – Harburger Poststraße, im Süden durch die Linie Am Frankenberg – Walsroder Ring Hüllbeen, westlich durch den Straßenzug Marmstorfer Weg – Hölscher Weg – dem Wasserlauf Nymphengrund folgend bis Am Frankenberg, östlich durch den Seevekanal – Wasmerstraße – Vorderkamp – Kanzlerstraße – Radickestrasse – Vogteistraße – Niedersachsenweg - Hilshöhe.Wilstorf umfasst die statistischen Gebiete 91001 bis 91007. Die Fläche (ohne Gewässer) des Sozialraumes beträgt 285 ha. Der Sozialraum ist identisch mit dem Stadtteil Wilstorf. Er gliedert sich grob in zwei Teilgebiete, den älteren Teil Wilstorfs und die Siedlung Hanhoopsfeld, die in den 60er Jahren entstanden ist.

2 Soziodemografische Daten 2.1 Gesamtbevölkerung Im Sozialraum Wilstorf leben 15.958 Menschen, von denen 15,23% unter 18 Jahre, 22,08% älter als 65 Jahre und 6,50% älter als 80 Jahre alt sind. 15,39% der Bewohner/-innen haben einen ausländischen Pass. Der Anteil der unter 18jährigen Ausländer/-innen beträgt 15,18% und der über 65-jährigen Ausländer/-innen 5,25%. Auffallend ist der hohe Anteil der 65-jährigen und älteren Bewohner/-innen. Hier liegt Wilstorf nach Neugraben-Fischbek (Süd) an zweiter Stelle im bezirklichen Vergleich. Zu berücksichtigen ist hierbei, dass in Wilstorf drei Seniorenwohnanlagen angesiedelt sind. Während der Anteil der Menschen, die einen ausländischen Pass haben, sich nur leicht höher als der bezirkliche Durchschnitt darstellt, liegt der Anteil der unter 18-jährigen Ausländer/-innen fast drei Prozent über dem bezirklichen Durchschnitt, obwohl der Anteil der unter 18-jährigen insgesamt niedriger ist als im bezirklichen Durchschnitt. 27

In Wilstorf haben 30,37% aller Bewohner/-innen einen Migrationshintergrund (Harburg ges. 34,51%). Der Anteil der unter 18-jährigen liegt bei 48,9% (Harburg ges. 48,1 %) und der Anteil der über 65-jährigen bei 10,2% (Harburg ges.13,1%). Für 24,1% aller Migranten/ Migrantinnen ist die Türkei die Bezugsregion. (Quelle: MldRegister Dez. 2009/ Schätzungen mit MigraPro)

Bevölkerung unter 18-Jährige 65 J. und älter (Senioren) ab 80 Jahre (Hochbetagte) Ausländer/-innen unter 18-jährige Ausländer/-innen ab 65 J. Ausländer/-innen

in %

Bezirk in %

15.958 2.431 3.523 1.038

an Gesamtbevölkerung an Gesamtbevölkerung an Gesamtbevölkerung an Gesamtbevölkerung

15,23 22,08 6,50

10,47 17,19 20,12 5,17

2.456 369

an Gesamtbevölkerung an u-18-Jährigen

15,39 15,18

15,52 12,77

5,25

5,87

185

an ab 65-Jährigen

Quelle: MldRegister Dez. 2009

In Wilstorf werden 8552 Haushalte gezählt, von denen fast die Hälfte Einpersonenhaushalte sind (Harburg ges. 45,2%). Der Anteil von Einpersonenhaushalten, in denen Personen leben, die älter als 65 Jahre sind, beträgt dagegen nur 26,5%. In 18,3% aller Haushalte leben Kinder unter 18 Jahren. In 34,3% aller Haushalte mit Kindern handelt es sich um Alleinerziehende. in % Haushalte gesamt Einpersonenhaushalte Haushalte mit Kindern Alleinerziehende Personen über 65 in Einpersonenhaushalten Quelle: MldRegister Dez.2009

Bezirk in%

8.552 4.218 1.562 535

49,3 18,3 34,3

45,2 20,5 28,6

1.116

26,5

27,7

2.2 Soziale Situation Der Anteil der SGB II-Empfänger/-innen an der Gesamtbevölkerung liegt mit 14,73% im bezirklichen Durchschnitt, der 14,4% beträgt. Ebenfalls im bezirklichen Durchschnitt liegt der Anteil der 15- bis unter 25-jährigen SGB II-Empfänger/-innen (14,73%). Dagegen liegt der Anteil der unter 15-jährigen nicht-erwerbsfähigen Hilfebedürftigen mit 34,24% deutlich über dem bezirklichen Durchschnitt (29,95%).

SGB II-Empfänger/-innen SGB II-Empfänger/-innen u. 25 Jahre Nicht-erwerbsfähige Hilfebedürftige

283

an Gesamtbevölkerung an Bev.15 bis u. 25 Jahre

690

an unter 15-jährigen

2.288

in %

Bezirk in %

14,34

14,40

14,73

14,94

34,24

29,95

Datenquelle/ Stand

PROSA Durchschnittswerte 2009 und 06/2008

Der Anteil der über 60-jährigen, der Grundsicherungsleistungen erhält, hat sich um mehr als einen Prozent erhöht, auf 3,58 und liegt damit aber noch unterhalb des bezirklichen Durchschnitts. Auffallend ist die doppelt so hohe Zahl von Frauen, die Grundsicherungsleistungen erhält.

28

Anzahl Grundsicherungsempfänger/-innen 2009

an ab 60Jährigen

an ab 60Jährigen

an ab 60Jährigen

an ab 60Jährigen (ges.)

(ges.)

(männl.)

(weibl.)

in %

106

Anzahl GrundsicherungsEmpfänger/-innen 2010

153

Anzahl Grundsicherungsempfänger/-innen außerhalb Einrichtungen

137

52

101

Bezirk

Datenquelle/ Stand

in %

2,48

3,86

3,58

4,14

PROSA Durchschnittswerte 2009 GS-Datawarehouse, Geschäftsstatistik BSB, Jahresdurchschnittsfälle

Die Anzahl der gewährten Hilfen zur Erziehung hat sich von 2010 auf 2011 nicht verändert und liegt im bezirklichen Durchschnitt. in %

Jahresdurchschnittsfälle 2009

Bezirk in %

63

an 0 bis unter 21Jährigen

2,08

1,86

Jahresdurchschnittsfälle 2010

93

an 0 bis unter 21Jährigen

3,09

3,10

Jahresdurchschnittsfälle 2011

91

an 0 bis unter 21Jährigen

3,00

2,90

Datenquelle/ Stand HZE-Fallzahlen Im Jahresdurchschnitt Auswertung JADatawarehouse

2.2.1 Beschäftigungssituation Die Arbeitslosenquote liegt bei 8,5% und damit über dem Hamburger Durchschnitt von 6,6% (Bundesagentur für Arbeit; Melderegister 31.12.2009). 2.3 Sprache und Bildung Im Schuljahr 2009/ 2010 haben 9% aller Schüler/-innen die Schule ohne einen Hauptschulabschluss entlassen. Während dieser Anteil dem bezirklichen Durchschnitt entspricht, ist der Anteil derer, die mit dem Abitur die Schule verlassen, 10% niedriger als im bezirklichen Durchschnitt. ohne HSmit HSRealschulAbitur/ FH Abschluss in % Abschluss in % abschluss in % in % Wilstorf 9 24 36 Bezirk Harburg 9 20 31 Stadt Hamburg 8 18 27 Quelle: Schulische Daten für RISE-Hamburger Datenmonitor; Herbststatistik 2008/2009

31 41 47

Für 28% der Grundschüler/-innen ist Deutsch nicht die überwiegend gesprochene Sprache in der Familie. Schüler/-innen Wohnort

Familiensprache der Schüler und Schülerinnen der Klassen 1 bis 4 in %

Deutsch Nicht Deutsch Wilstorf 72 Bezirk Harburg 67 Stadt Hamburg 74 Quelle: Schulische Daten für RISE-Hamburger Datenmonitor; Herbststatistik 2008/2009

28 33 26

29

3 Infrastrukturdaten 3.1 Wohnen und Wohnumfeld Der Stadtteil Wilstorf zählt zu den traditionellen Arbeitervierteln aus der Gründerzeit. Darüber hinaus ist der Stadtteil aufgrund seiner Parks und Seen besonders für Naturliebhaber attraktiv. Das Gebiet stellt sich im Wesentlichen als ein Sozialraum dar, welcher durch Geschosswohnungsbau in Nähe der Bahnanlagen und der Industriebetriebe (die „Jute“ und im angrenzenden Sozialraum die Phoenix-Werke) sowie Kleinsiedlungen und DauerKleingärten in den 20er und 30er Jahren geprägt wurde. Die Höfe des alten Bauerndorfes sind inzwischen Werkshäusern aus roten Ziegeln, mehrgeschossigen Putzbauten und anderen Mietshäusern sowie modernen Einfamilienhäusern gewichen. Ältere Gebäude befinden sich vornehmlich im Süden von Wilstorf, während die anderen Quartiere von Mehrfamilienhäusern und Reihenhäusern geprägt sind. Die architektonischen Stile sind durchweg sehr gemischt. Architektonisch sehenswert sind die Häuser in der Jägerstraße mit ihren wogenden Dächern, die zum Teil aber stark renovierungsbedürftig sind. Nach Aussagen der Bewohner/-innen wird Wilstorf durch die Winsener Straße geteilt. AltWilstorf, im Bereich des Außenmühlenteichs, wird zum Großteil von älteren Menschen bewohnt. Der südlichere Teil von Wilstorf, in der sich auch die Großsiedlung Hanhoopsfeld befindet, weist stärkere soziale Unterschiede auf. Hanhoopsfeld ist eine der typischen Großsiedlungen, die Anfang bis Mitte der 60er Jahre entstanden sind, mit einem integrierten Nahversorgungszentrum. Die Siedlung umfasst 1.265 Wohneinheiten in meist maximal 4-geschossigen (426 WE) sowie sechs 9geschossige (272 WE) und drei 16-geschossige Hochhäuser (324 WE). Im Ladenzentrum befinden sich ein Lebensmittelmarkt, eine Bank und mehrere kleine Läden. Um die Attraktivität des Zentrums zu erhöhen, wurde eine Art Marktplatz geschaffen und das Zentrum um eine Parkpalette ergänzt. Mit ihren drei Hochhäusern auf dem höchsten Punkt des topografisch interessanten Geländes bietet die Siedlung einen weithin sichtbaren Orientierungspunkt innerhalb Harburgs. Die Siedlung ist durch viele Grünflächen gekennzeichnet, die jedoch partiell Nachverdichtungsmaßnahmen zum Opfer gefallen sind. Im Bereich Hanhoopsfeld gibt es mehr Polizeieinsätze als im nördlichen Wilstorf. Dennoch gilt das Quartier nicht als Brennpunkt, der Trend tendiert vielmehr ins Positive. Es leben viele ältere Menschen in Wilstorf, obwohl viele Altbauwohnungen nicht alten- und behindertengerecht sind. Die Wohnungsmieten sind so hoch, dass viele ältere Menschen, nachdem der Partner/ die Partnerin verstorben ist, die Wohnung nicht mehr halten können. Kritisiert wird, dass der Sozialraum eher nicht alten –und behindertengerecht ist. Häufig fehlten die Absenkungen der Bürgersteige. Die Geh- und Radwege seien schlecht oder gar nicht ausgebaut. 3.1.1 Einkaufsmöglichkeiten Die gute Verkehrsanbindung ins Harburger Zentrum erleichtert die Einkaufsituation, obwohl auch in Wilstorf fast alles für das tägliche Leben fußläufig zu erreichen ist. Das EKZ Hanhoopsfeld wirkt unattraktiv und bedarf dringender Renovierungsarbeiten. 3.1.2 Treffpunkte (Cafés, Kneipen, Restaurants) Kulinarische Treffpunkte sind sehr wenig vorhanden und verteilen sich über den gesamten Stadtteil Wilstorf. 3.1.3 Gesundheitliche Versorgung Ein Ärztehaus am Reeseberg bündelt mehrere Fachrichtungen. Ansonsten sind die Wege für Bewohner/-innen sehr weit. Im Quartier Hanhoopsfeld gibt es nur einen Arzt, der privatärztlich tätig ist. 30

Die aufsuchende hausärztliche Versorgung ist nicht vorhanden, wäre aber im Hinblick auf die demografische Entwicklung und den sehr weitläufigen Stadtteil wünschenswert. Die Mütterberatung wurde geschlossen. Seitdem müssen die Mütter weitere Wege ins HarburgZentrum in Kauf nehmen. 3.2 Verkehr Die Anbindung an den öffentlichen Personennahverkehr wird nur im Bereich der Winsener Straße als gut bezeichnet. Der Sozialraum wird über zwei Buslinien (141) und (241) mit dem Zentrum sowie anderen Stadtteilen verbunden. Leider verkehren die Buslinien teilweise nur im 20 Min. Takt (241) Die von der Winsener Straße weiter entfernten Straßenzüge sind nur durch lange Fußmärsche zu erreichen. An der Ecke Winsener Straße/ Jägerstraße befindet sich das Busdepot für etwa 100 Busse. Da zunehmend mehr Busse untergebracht werden müssen, reicht das Betriebsgelände nicht mehr aus und es wird ein neuer Standort gesucht. Die durch das Wohngebiet verlaufende Jägerstraße wird häufig als Ausweichstrecke für die Autobahn 1 genutzt. Insbesondere gegen den LKW-Durchgangsverkehr in der Zone 30 wehren sich die Anwohner/-innen mit Transparenten in ihren Vorgärten. 3.3 Soziales 3.3.1 Familien, Alleinerziehende und Kinder Bemängelt wird, dass es zu wenig Unterstützungsangebote für Familien und Alleinerziehende gibt. Genannt werden insbesondere Mütterberatung, Eltern-Kind-Zentrum sowie ein Familienzentrum. Durch den Umzug einiger Einrichtungen ist das Angebot noch geringer geworden. Für spezielle Angebote müssen die Familien weite Wege in Kauf nehmen. Öffentliche Spielflächen für Kinder sind nur wenige vorhanden, meist ist das Spielen auf den Grünflächen verboten. Der Kindergarten an der Außenmühle im Marmstorfer Weg bietet in der Zeit von 13 – 16 Uhr einen pädagogischen Mittagstisch. Für nicht schulpflichtige Kinder bietet der betreute Kinderspielplatz „Aktion Kinderparadies“ werktags in der Zeit von 8:30 bis 13:00 Uhr ein flexibles Betreuungsangebot. Das Kinderparadies an der Winsener Straße soll für eine neue Bebauung weichen und damit das Angebot der flexiblen Stundenbetreuung verloren gehen. Der Harburger Sport-Club betreibt seit 1996 den Bewegungskindergarten Rabennest über der Geschäftsstelle im Hölscherweg. 3.3.2 Jugendliche Der Jugendclub Blechkiste in der Rönneburger Straße bietet ein vielfältiges Angebot für Jugendliche. Darüber hinaus fehlen offene Angebote im Sportbereich sowie Treffpunkte wie Jugendcafes. Beobachtet wird, dass die Jugendlichen eher „abhängen“ in den vorhandenden Parks. Der Schulhof am Kapellenweg wird gut für die aktive Freizeitgestaltung genutzt. Weitere Freizeitangebote bieten die ansässigen Sportvereine und die Kirchen sowie eine Tanzschule. Der Sozialraum ist kein sozialer Brennpunkt für Jugendliche. 3.3.3 Menschen mit Migrationshintergrund In Hanhoopsfeld ist der Anteil an Menschen mit Migrationshintergrund relativ hoch. Integrationskurse werden in Wilstorf durch die VHS in der Schule Kapellenweg angeboten. Seit kurzem befindet sich eine Moschee in der Anzengruberstraße, Ecke Reeseberg. 3.3.4 Senioren Sowohl die Ev.-Luth. Kirchengemeinde Paul-Gerhardt als auch die Röm.-Katholische Kirchengemeinde St. Franz-Joseph laden zu verschiedenen Seniorenveranstaltungen ein.

31

3.3.5 Menschen mit Behinderungen In Wilstorf befinden sich mehrere Wohngruppen für Menschen mit Behinderungen. 4 Beschäftigung Das Projekt mein.stadt.raum des Beschäftigungsträgers Hamburger Arbeit existiert seit Anfang 2009 auf dem Gelände der Phoenix AG in der Nöldekestraße. Teilnehmer/-innen des Projektes entwerfen und nähen alles, was aus Stoff zu machen ist oder werten alte Kleidungsstücke neu auf. Die Produkte werden getauscht oder gegen eine kleine Spende an bedürftige Menschen abgegeben. 5 Freizeitangebote Der Stadtteil ist für seine Lage im Grünen beliebt. Ausflugsziele sind der Harburger Stadtpark und der darin liegende, ca. 25 Hektar große "Außenmühlenteich". Die landschaftlich reizvolle Anlage ist Anziehungspunkt vieler Besucher/-innen aus allen Harburger Stadtteilen. Für kleinere Kinder besonders interessant ist der Wasserspielplatz an der Außenmühle. Besucher/-innen können sich in dem, neben dem See gelegenen Schul-, Schau- und Pflanzengarten informieren. Auf dem Schleichweg am Kapellenweg bekommen Spaziergänger außerdem einen Eindruck vom ländlichen Idyll des Ortsteils. Daneben befinden sich am östlichen Ufer der Außenmühle diverse Kleingartenvereine, die Möglichkeiten zur Freizeitgestaltung im Grünen bieten. Die Ev.-Luth. Paul-Gerhardt-Kirchengemeinde, die Ev.-Luth. Bugenhagen-Gemeinde und die Römisch-Katholische Franz-Joseph-Kirchengemeinde beeinflussen aktiv das Geschehen im Stadtteil. Sie sorgen für zusätzliche Freizeitbeschäftigungen und Anreize, besonders für die Kinder und Jugendlichen. In der St. Franz-Joseph-Kirche finden auch Gottesdienste in polnischer Sprache und für griechisch-orthodoxe Christen statt. Auf dem Gelände der Kirche am Reeseberg befinden sich eine katholische Grundschule und der Kindergarten St. Franziskus. 5.1 Kultur und Bildung Das kulturelle Leben ist stark von der Aktivität in Vereinen geprägt, etwa den verschiedenen Sportvereinen, dem Gartenbauverein und dem Wilstorfer Schützenverein von 1855 e.V. Das jährlich stattfindende Außenmühlenfest ist über die Stadtteilgrenzen hinaus bekannt und wird immer gut besucht. In den Sommermonaten finden verschiedene kulturelle Angebote auf der Freilichtbühne an der Außenmühle statt. In Wilstorf befindet sich mit der Falckenberg-Sammlung eine der größten und bekanntesten Privat-Kunstsammlung der Welt. Bedauert wird, dass es keine Angebote der VHS in Wilstorf gibt. Ebenso wünschenswert wäre es, wenn der Bücherbus auch Wilstorf anfahren würde. 5.2 Sport Die Multisportanlage „Ball-Arena“, in der Nähe des Sportplatzes des FC Victoria, bietet Nutzungsmöglichkeiten für diverse Ballsportarten. In Wilstorf sorgen zahlreiche Vereine für Freizeitbeschäftigungen. Bedauert wird, dass für die offene Jugendarbeit nicht ausreichend Hallenzeiten zur Verfügung stehen. Neben einem Sportplatz, auf dem regelmäßig Fußballturniere ausgetragen werden, gibt es am Kapellenweg eine Skater-Anlage, die frei zugänglich und kostenlos nutzbar ist. Für freie sportliche Aktivitäten stehen den Bewohnern/ Bewohnerinnen die Grünflächen um die Außenmühle zur Verfügung. Der Wasserspielplatz am Westufer ist kostenfrei und bietet Familien mit kleinen Kindern in den Sommermonaten eine attraktive Spiel- und Wasserlandschaft. Bedauert wird, dass in Wilstorf keine Schwimmkurse für Kinder angeboten werden. Am Ostufer des Außenmühlenteichs befindet sich das, durch Bäderland betriebene Erlebnisbad „MidSommerland“, eine großzügige Bade- und Saunalandschaft mit ganzjährig 32

nutzbarem Außenpool. Bedauert wird, dass Familien mit geringem Einkommen sich den Eintrittspreis nicht leisten können. 5.3 Ehrenamt/ Netzwerke Angebote für die Bewohner/-innen, sich ehrenamtlich zu engagieren, sind genügend vorhanden. Die Nachfrage an ehrenamtlicher Tätigkeit dagegen scheint deutlich geringer zu sein. Die Einrichtungen der Jugendhilfe sind durch die Sozialraumteams sehr gut vernetzt. Auch angrenzende Leistungsbereiche sind vertreten. Das jährliche Stadtteilfest “Der Süden lebt” auf der Hockeywiese im Harburger Stadtpark wird vom Stadtteilgespräch Gewaltprävention (SGGP) organisiert, deren Teilnehmer/-innen sich seit fast mehreren Jahren des Themas Gewaltprävention im Harburger Süden annehmen. Zum SGGP gehören zahlreiche Einrichtungen auch aus Marmstorf, Sinstorf und Rönneburg, die sich im Harburger Süden mit Kindern und Jugendlichen beschäftigen – beispielsweise Schulen, Kindergärten, Kirchengemeinden und auch die Polizei und die Freiwillige Feuerwehr. Auf den Treffen, die drei- bis viermal im Jahr stattfinden, werden verschiedenste Projekte gegen Gewalt konzipiert und auf den Weg gebracht. So finden beispielsweise an Harburger Schulen in den südlichen Stadtteilen gleichzeitig Projektwochen zur Gewaltprävention statt, über deren Verlauf und Ergebnisse sich die Schulen miteinander austauschen. Gefördert wird das Fest von der Sicherheitskonferenz Harburg. 6 Sozialraumentwicklung Es liegen keine Angaben vor. 7

Problemlagen und Ressourcen

o o o o

Winsener Straße trennt den Stadtteil; es fehlt eine gemeinsame Identität Erscheinungsbild des Sozialraumes wirkt in Teilen ungepflegt Öffentliche Grünflächen werden weniger Fehlende fachübergreifende Vernetzung

    

Große zusammenhängende Grünfläche um die Außenmühle Außenmühlteich Nähe zum Hamburger Umland/ Naherholungsgebiete Aktive Kirchengemeinden Freilichtbühne als Kulturangebot

33

Sozialraum Rönneburg 1 Räumliche Beschreibung Der Sozialraum wird nördlich begrenzt durch die Linie Hilshöhe - Niedersachsenweg – Vogteistraße – Radickestraße – Kanzlerstraße – Vorderkamp – entlang der Gleisanlagen der Deutschen Bahn AG Wasmerstraße - Kanzlershof, im Süden durch die Landesgrenze, westlich durch die Linie Hüllbeen – Johannes-Bremer-Weg- Rönneburger Kirchweg Plaggenhieb, östlich durch die Landesgrenze. Der Sozialraum umfasst das statistische Gebiet 92001. Die Fläche (ohne Gewässer) des Sozialraumes beträgt 205 ha.

2 Soziodemografische Daten 2.1 Gesamtbevölkerung Im Sozialraum Rönneburg leben 3.233 Menschen, von denen 20,35% unter 18 Jahre, 17,94% älter als 65 Jahre und 3,34% älter als 80 Jahre alt sind. 8,26% der Bewohner/-innen haben einen ausländischen Pass. Der Anteil der im Sozialraum lebenden unter 18-jährigen Ausländer/-innen beträgt 6,53% und der über 65-jährigen Ausländer/-innen 2,59%. Der Anteil der unter 18-jährigen liegt deutlich über dem bezirklichen Durchschnitt; der Anteil der über 65-jährigen und Hochbetagten dagegen unterhalb des bezirklichen Durchschnitts. Der Anteil der unter 18-jährigen Ausländer/-innen beträgt nur die Hälfte des bezirklichen Durchschnitts. Auch der prozentuale Anteil der in Rönneburg lebenden Migranten/ Migrantinnen liegt mit 23,54% deutlich unterhalb des bezirklichen Durchschnitts. (Bezirk 34,51%). Ein leichter Anstieg ist bei den unter 18-Jährigen zu verzeichnen; er liegt bei gut einem Drittel (31,91%) und damit ebenfalls deutlich unter dem bezirklichen Durchschnitt (47,99%). Bezirk

Hamburg

34

Bevölkerung unter 18-Jährige 65 J. und älter (Senioren) ab 80 Jahre (Hochbetagte) Ausländer/-innen unter 18-jährige Ausländer/innen ab 65 J. Ausländer/-innen

3.233 658 580 108 267 43 15

an Gesamtbevölkerung an Gesamtbevölkerung an Gesamtbevölkerung an Gesamtbevölkerung an Gesamtbevölkerung an u-18-Jährigen an ab 65-Jährigen

in %

in %

20,35 17,94 3,34 8,26 6,53

2,12 17,19 20,12 5,17 15,52 12,77

2,59

5,87

in %

Quelle: MldRegister Dez. 2009

In Rönneburg werden 1461 Haushalte gezählt, von denen etwa ein Drittel Einpersonenhaushalte sind (Harburg ges. 45,2%). Der Anteil von Einpersonenhaushalten, in denen Personen leben, die älter als 65 Jahre sind, beträgt 29,7%. In 28,1% aller Haushalte leben Kinder unter 18 Jahren. In 20,4% aller Haushalte mit Kindern handelt es sich um Alleinerziehende.

Haushalte gesamt Einpersonenhaushalte Haushalte mit Kindern Alleinerziehende Personen ü 65 in Einpersonenhaushalten Quelle: MldRegister Dez.2009

in %

Bezirk in%

1461 499 411 84

34,2 28,1 20,4

45,2 20,5 28,6

148

29,7

27,7

In Rönneburg haben 23,54% aller Bewohner/-innen einen Migrationshintergrund (Harburg ges. 34,51%). Der Anteil der unter 18-jährigen liegt bei 31,9% (Harburg ges. 48,1 %) und der Anteil der über 65-jährigen bei 9,0% (Harburg ges.13,1%). (Quelle: MldRegister Dez. 2009/ Schätzungen mit MigraPro) Die unter 18-jährigen Ausländer/-innen kommen zum überwiegenden Teil aus Portugal und der Türkei. 2.2 Soziale Situation Der Anteil der SGB II-Empfänger/innen an der Gesamtbevölkerung beträgt mit 6,68% weniger als die Hälfte des bezirklichen Durchschnitts, der 14,4% beträgt. Der Anteil der 15bis unter 25-jährigen SGB II-Empfänger/-innen (4,14%) liegt ebenfalls weit unter dem bezirklichen Durchschnitt von 14,94. 17,93% aller unter 18-jährigen sind Kinder von Alleinerziehenden (Durchschnitt Harburg: 20,71%). Mit 11,80% der unter 15-jährigen Kinder, die zu den Nicht-erwerbsfähigen Hilfebedürftigen zählen, liegt Rönneburg weit unter dem bezirklichen Durchschnitt. in %

SGB II-Empfänger SGB II-Empfänger u. 25 Jahre Nicht-erwerbsfähige Hilfebedürftige

17

an Gesamtbevölkerung an Bev.15 bis u. 25 Jahre

63

an unter 15-jährigen

216

Bezirk in %

6,68

14,40

4,14

14,94

11,80

29,95

Datenquelle/ Stand

PROSA Durchschnittswerte 2009 und 06/2008

Der Anteil der über 60-jährigen, der Grundsicherungsleistungen erhält, lag 2009 bei 1,35 % und 2010 nur unwesentlich darüber, bei 1,49%. an ab

an ab

an ab

an ab

Bezirk

Datenquelle/ Stand

35

60Jährigen

60Jährigen

60Jährigen

60Jährigen (ges.)

(ges.)

(männl.)

(weibl.)

in %

Anzahl Grundsicherungsempfänger/-innen 2009

10

Anzahl GrundsicherungsEmpfänger/-innen 2010 Anzahl Grundsicherungsempfänger/-innen außerhalb Einrichtungen

in %

1,35

3,86

11

5

6

1,49

4,14

k.A.

k.A.

k.A.

k.A.

k.A.

PROSA Durchschnittswerte 2009 GS-Datawarehouse, Geschäftsstatistik BSB, Jahresdurchschnittsfälle

Die gewährten Hilfen zur Erziehung sind in den Jahren 2010 und 2011 gleich geblieben und liegen deutlich unter dem bezirklichen Durchschnitt. in %

Jahresdurchschnittsfälle 2009

Bezirk in %

7

an 0 bis unter 21Jährigen

0,94

1,86

Jahresdurchschnittsfälle 2010

11

an 0 bis unter 21Jährigen

1,41

3,10

Jahresdurchschnittsfälle 2011

11

an 0 bis unter 21Jährigen

1,36

2,90

Datenquelle/ Stand HZE-Fallzahlen Im Jahresdurchschnitt Auswertung JADatawarehouse

2.2.1 Beschäftigungssituation Die Arbeitslosenquote liegt in Rönneburg bei 5,0% und damit deutlich unterhalb des bezirklichen Durchschnitts von 6,6% (Bundesagentur für Arbeit; Melderegister 31.12.2009). 2.3 Sprache und Bildung Für Rönneburg werden keine Angaben gemacht, wie viele Schüler/-innen im Schuljahr 2009/ 2010 die Schule mit welchem Schulabschluss verlassen haben. ohne HSmit HSRealschulAbitur/ FH Abschluss in % Abschluss in % abschluss in % in % Rönneburg k.A. k.A. k.A. Bezirk Harburg 9 20 31 Stadt Hamburg 8 18 27 Quelle: Schulische Daten für RISE-Hamburger Datenmonitor; Herbststatistik 2008/2009

k.A. 41 47

Für 17% der Grundschüler/-innen ist Deutsch nicht die überwiegend gesprochene Sprache in der Familie. Schüler Wohnort

Familiensprache der Schüler und SchülerInnen der Klassen 1 bis 4 in %

Deutsch Nicht Deutsch Rönneburg 83 Bezirk Harburg 67 Stadt Hamburg 74 Quelle: Schulische Daten für RISE-Hamburger Datenmonitor; Herbststatistik 2008/2009

3

17 33 26

Infrastrukturdaten 36

3.1 Wohnen und Wohnumfeld Rönneburg verdankt seinen Namen der ehemals auf dem Burgberg gelegenen gleichnamigen Burganlage „Runneborg“, die wiederum nach einem kleinen Bach bzw. Rinnsal benannt wurde. Charakteristisch ist die bewegte Topographie dieses Gebietes mit der höchsten Erhebung, dem Burgberg. Ab 1900 entstanden einzelne Villen. Mit der Eingemeindung nach dem GroßHamburg-Gesetz im Jahre 1937 setzte eine Besiedelung mit Einfamilienhäusern ein. Ab 1957 entstanden größere Bauvorhaben, welche ab dem Jahre 1964 durch Mehrfamilien- und Reihenhäuser in der Straße Hüllbeen ergänzt wurden. Anfang der 70er Jahre wurden am Rotbergkamp weitere Reihenhäuser gebaut. Es handelt sich überwiegend um Wohneigentum in Einzel- und Reihenhäusern. Geschosswohnungsbau ist eher selten anzutreffen. 50,8% aller Wohnungen befinden sich in Ein- und Zweifamilienhäusern (Bezirk Harburg: 29,1%; Hamburg: 21,0%) (Statistisches Amt für Hamburg und Schleswig-Holstein, Hamburger Stadtteil-Profile 2010) Im Ortsbild ist trotz vielfach erneuerter Bausubstanz der ursprünglich dörfliche Charakter ablesbar. Prägende Elemente sind die geschwungenen Straßenführungen, das teilweise erhaltene Kopfsteinpflaster, der ansehnliche Baumbestand des Burgberges sowie die ausgedehnten Grünzüge, wie z.B. der Brinkmannsche Park und die weiten Wiesenniederungen im Osten und Süden des Sozialraumes. Um die Jahrhundertwende hatte sich Rönneburg zu einem bevorzugten Wohnort der Harburger Bürger entwickelt, die hier, abseits von Industrie und Verkehrswegen ihre Villen und Landhäuser errichteten. Erst in den 1960er Jahren wurde Rönneburg in die großflächige Wohnbebauung einbezogen. Die ländliche Idylle macht Rönneburg zu einem beliebten Wohnquartier im Bezirk Harburg. Der Sozialraum ist recht ruhig, nur die Vogteistraße wird als Durchgangsstraße ins benachbarte Meckelfeld genutzt. Die Bahn im Osten wird nur nachts zur Kenntnis genommen. Bei der, in der Straße Hüllbeen, gelegenen Mietwohnanlage von „fördern und wohnen“ , handelt es sich um zwei kleine Wohnblöcke in einer ruhigen Lage mit jeweils sechs Wohnungen in einer Größe von ca. 55 Quadratmetern, die von Lebensgemeinschaften oder kleinen Familien bewohnt werden. Die Mietdauer ist in der Regel auf zwei Jahre befristet und wird durch Mietersozialberatung und die Hausverwaltung begleitet. 3.1.1 Einkaufsmöglichkeiten In Rönneburg selbst gibt es keine Möglichkeit, den Bedarf des täglichen Lebens zu decken. Allerdings bietet der angrenzende Stadtteil Wilstorf entsprechende Möglichkeiten. 3.1.2 Treffpunkte (Cafés, Kneipen, Restaurants) In Rönneburg gibt es ein Restaurant mit Festsaal und Kegelbahn. Ansonsten trifft man sich als Mitglied in den verschiedenen ansässigen Vereinen. 3.1.3 Gesundheitliche Versorgung Die gesundheitliche Versorgung findet in angrenzenden Sozialräumen statt. Rönneburg hat eine physiotherapeutische Praxis, niedergelassene Ärzte und Apotheken sind nicht vorhanden. 3.2 Verkehr Rönneburg ist über zwei Buslinien an den ÖPNV angeschlossen, so daß die Harburger Innenstadt in ca. 10 Minuten erreicht werden kann. Die Linie 141 durchquert Rönneburg auf dem Weg nach Meckelfeld. Nachts ab 1:00 Uhr kann Rönneburg nicht mit dem ÖPNV erreicht werden. Die Linie 241 führt vom Harburger Bahnhof zum Vorderkamp. Hier ist ab 22.15 Uhr keine Verbindung mehr vorhanden.

37

Die durch das Wohngebiet verlaufende Vogteistraße wird häufig als Ausweichstrecke für die A1 genutzt. Insbesondere gegen den LKW-Durchgangsverkehr in der Zone 30 wehren sich die Anwohner/-innen mit Transparenten in ihren Vorgärten.. 3.3 Soziales 3.3.1 Familien, Alleinerziehende, Kinder In Rönneburg leben mehr Familien mit Kindern als im bezirklichen Durchschnitt. Die Zahl der Alleinerziehenden ist dagegen niedriger als im bezirklichen Durchschnitt. Da der Anteil der Ein- und Zweifamilien- sowie Reihenhäuser sehr hoch ist, finden viele Aktivitäten von Familien und Kindern in der Nachbarschaft statt. Daneben sind es die Vereine sowie die ev.-luth. Bugenhagengemeinde in der Rönneburger Straße, die den Familien, Kindern und Jugendlichen verschiedenen Aktivitäten bieten. 3.3.2 Jugendliche Angebote für Jugendliche gibt es in den verschiedenen Vereinen und in der Bugenhagengemeinde. Kommunale Angebote für Jugendliche gibt es in Rönneburg nicht. 3.3.3 Menschen mit Migrationshintergrund Das Zusammenleben der Menschen mit und ohne Migrationshintergrund ist unauffällig. 3.3.4 Seniorinnen/ Senioren Angebote für Senioren/ Seniorinnen bietet die Bugenhagengemeinde innerhalb der Seniorentagesstätte, z.B. auch als generationsübergreifende Aktivität Theatervorführungen der Kindergartenkinder bei den Seniorenweihnachtsfeiern. 3.3.5 Menschen mit Behinderungen In Rönneburg können sich Menschen mit Gehbehinderungen recht gut fortbewegen. Die Bürgersteige sind i.d.R. abgesenkt. 4 Beschäftigung Es liegen keine Erkenntnisse vor. 5 Freizeitangebote Das Gebiet profitiert von seiner grünen Umgebung; dadurch ergeben sich viele Freizeitmöglichkeiten. Es existiert ringsherum sehr viel Wald und die Häuser verfügen überwiegend über einen eigenen Garten. Zudem bietet Rönneburg mit seinen zwei Schützenvereinen, dem Sportverein Rönneburg, der freiwilligen Feuerwehr Rönneburg und der Fanfarengruppe Rönneburg reichlich Vereinsaktivitäten. Im Herbst findet ein Laternenumzug statt, der von der Freiwilligen Feuerwehr und der Fanfarengruppe Rönneburg veranstaltet wird. 5.1 Kultur und Bildung Der Bücherbus der Hamburger Bücherhalle hält dienstags in der Straße Hilshöhe. 5.2 Sport Es gibt es ein ausgeprägtes Vereinsleben: die Freiwillige Feuerwehr, den Sportverein Rönneburg, zwei Schützenvereine, einen Spielmannszug sowie eine Fanfarengruppe. 5.3 Ehrenamt/ Netzwerke Die Möglichkeit, sich in Rönneburg ehrenamtlich zu engagieren ist sowohl in den verschiedenen Vereinen als auch in der Bugenhagengemeinde möglich. Das jährliche Stadtteilfest “Der Süden lebt” auf der Hockeywiese im Harburger Stadtpark wird vom Stadtteilgespräch Gewaltprävention (SGGP) organisiert, deren Teilnehmer sich seit fast mehreren Jahren des Themas Gewaltprävention im Harburger Süden annehmen. Zum 38

SGGP gehören zahlreiche Einrichtungen aus Marmstorf, Sinstorf und Rönneburg, die sich im Harburger Süden mit Kindern und Jugendlichen beschäftigen – beispielsweise Schulen, Kindergärten, Kirchengemeinden und auch die Polizei und die Freiwillige Feuerwehr. Auf den Treffen, die drei- bis viermal im Jahr stattfinden, werden verschiedenste Projekte gegen Gewalt konzipiert und auf den Weg gebracht. So finden beispielsweise an Harburger Schulen in den südlichen Stadtteilen gleichzeitig Projektwochen zur Gewaltprävention statt, über deren Verlauf und Ergebnisse sich die Schulen miteinander austauschen. Gefördert wird das Fest von der Sicherheitskonferenz Harburg. 6 Stadtteilentwicklung Geplant ist, die in dem Bereich zwischen Höpenstraße, Rönneburger Straße und Radickestraße gelegene Industrie-und Gewerbebrache für den Wohnungsbau zu öffnen. Außerdem soll hier ein kleiner Park entstehen. 7

Problemlagen und Ressourcen

      

Landschaftlich schöner Sozialraum mit vielen Grünflächen und Baumbestand Überwiegend Einzelhäuser und kleine Wohnanlagen mit Gärten Ruhige Wohngegend Aktive Vereinslandschaft Aktive Kirchengemeinde Indikatoren zur sozialen Situation besser als Durchschnitt Vernetzung der sozialen Einrichtungen

o o o

Einkaufsmöglichkeiten im Sozialraum nicht vorhanden Verkehrsbelästigung in der Vogteistraße (Durchgangsverkehr, speziell LKW) Kommunale Angebote für Jugendliche fehlen

39

Sozialraum Langenbek 1 Räumliche Beschreibung Der Sozialraum Langenbek wird nördlich begrenzt durch die Linie Am Frankenberg – verlängert bis zum Walsroder Ring, im Süden durch den Bachlauf Engelbek – Rönneburger Kirchweg – Hermannsburger Weg, westlich durch den Bachlauf Mühlenbach – Engelbek, östlich durch die Linie Hüllbeen – Leiserweg – Johannes-Bremer-Weg – Rönneburger Kirchweg – Hermannsburger Weg. Der Sozialraum Langenbek ist identisch mit dem Stadtteil Langenbek und umfasst das statistische Gebiet 93001. Die Fläche (ohne Gewässer) des Sozialraumes beträgt 69 ha.

2 Soziodemografische Daten 2.1 Gesamtbevölkerung Im Sozialraum Langenbek leben 4.142 Menschen, von denen 17,02% unter 18 Jahre, 20,93% älter als 65 Jahre und 4,73% älter als 80 Jahre alt sind. 6,08% der Bewohner/-innen haben einen ausländischen Pass. Der Anteil der unter 18jährigen Ausländer/-innen beträgt 4,54% und der über 65-jährigen Ausländer/-innen 3,0%. Auffallend ist der geringe Anteil an Bewohnern und Bewohnerinnen mit einem ausländischen Pass. Nur in Altenwerder/ Moorburg und in Francop wohnen prozentual weniger Ausländer/innen als in Langenbek.

Bevölkerung unter 18-Jährige 65 J. und älter (Senioren)

4.142 705 867

an Gesamtbevölkerung an Gesamtbevölkerung an Gesamtbevölkerung

in %

Bezirk in %

17,02 20,93

2,21 17,19 20,12 40

ab 80 Jahre (Hochbetagte) Ausländer/-innen unter 18-jährige Ausländer/innen ab 65 J. Ausländer/-innen

196 252 32 26

an Gesamtbevölkerung an Gesamtbevölkerung an u-18-Jährigen

4,73 6,08 4,54

5,17 15,52 12,77

an ab 65-Jährigen

3,00

5,87

Quelle: MldRegister Dez. 2009

In Langenbek werden 1958 Haushalte gezählt, von denen etwa ein Drittel Einpersonenhaushalte sind (Harburg ges. 45,2%). Der Anteil von Einpersonenhaushalten, in denen Personen leben, die älter als 65 Jahre sind, beträgt 39,3%. Damit gehört Langenbek mit Marmstorf und Neuwiedenthal zu den Sozialräumen mit dem höchsten Anteil alleinlebender Menschen über 65 Jahre. In 23,7% aller Haushalte leben Kinder unter 18 Jahren. In einem Viertel aller Haushalte mit Kindern handelt es sich um Alleinerziehende.

Haushalte gesamt Einpersonenhaushalte Haushalte mit Kindern Alleinerziehende Personen ü 65 in Einpersonenhaushalten (Quelle: MldRegister Dez.2009)

in %

Bezirk in%

1958 695 464 116

35,5 23,7 25,0

45,2 20,5 28,6

273

39,3

27,7

In Langenbek haben 22,78% aller Bewohner/-innen einen Migrationshintergrund (Harburg ges. 34,51%). Der Anteil der unter 18-jährigen liegt bei 30,1% (Harburg ges. 48,1 %) und der Anteil der über 65-jährigen bei 11,2% (Harburg ges.13,1%). (Quelle: MldRegister Dez. 2009/ Schätzungen mit MigraPro) 2.2 Soziale Situation Der Anteil der SGB II-Empfänger/-innen an der Gesamtbevölkerung liegt mit 7,53% weit unterhalb des bezirklichen Durchschnitts, der 14,4% beträgt. Ebenfalls weit unter dem bezirklichen Durchschnitt liegt der Anteil der 15- bis unter 25-jährigen SGB II-Empfänger/innen (9,09%) sowie der Anteil der unter 15-jährigen nicht-erwerbsfähigen Hilfebedürftigen (15,46%).

SGB II-Empfänger SGB II-Empfänger u. 25 Jahre Nicht-erwerbsfähige Hilfebedürftige

52

an Gesamtbevölkerung an Bev.15 bis u. 25 Jahre

83

an unter 15-jährigen

312

in %

Bezirk in %

7,53

14,40

9,09

14,94

15,46

29,95

Datenquelle/ Stand PROSA Durchschnittswerte 2009 und 06/2008

Der Anteil der über 60-jährigen, der 2010 Grundsicherungsleistungen erhält, hat sich im Vergleich zu 2009 kaum verändert und liegt unterhalb des bezirklichen Durchschnitts.

41

Anzahl Grundsicherungsempfänger/-innen 2009

an ab 60Jährigen

an ab 60Jährigen

an ab 60Jährigen

an ab 60Jährigen (ges.)

(ges.)

(männl.)

(weibl.)

in %

24

Anzahl GrundsicherungsEmpfänger/-innen 2010

22

10

12

Anzahl Grundsicherungsempfänger/-innen außerhalb Einrichtungen

22

10

12

Bezirk

Datenquelle/ Stand

in %

2,25

3,86

2,06

4,14

PROSA Durchschnittswerte 2009 GS-Datawarehouse, Geschäftsstatistik BSB, Jahresdurchschnittsfälle

Die gewährten Hilfen zur Erziehung sind seit 2009 kontinuierlich angestiegen, liegen aber noch unter dem bezirklichen Durchschnitt. in %

Jahresdurchschnittsfälle 2009

Bezirk in %

10

an 0 bis unter 21Jährigen

1,12

1,86

Jahresdurchschnittsfälle 2010

16

an 0 bis unter 21Jährigen

1,90

3,10

Jahresdurchschnittsfälle 2011

20

an 0 bis unter 21Jährigen

2,35

2,90

Datenquelle/ Stand HZE-Fallzahlen Im Jahresdurchschnitt Auswertung JADatawarehouse

2.2.1 Beschäftigungssituation Die Arbeitslosenquote in Langenbek liegt bei 4,7% und damit unter dem Hamburger Durchschnitt von 6,6% . (Statistikamt Nord/ RISE-Datenmonitoring, 31.12.2009). 2.3 Sprache und Bildung Für Langenbek werden keine Angaben gemacht, wie viele Schüler/-innen im Schuljahr 2009/ 2010 die Schule mit welchem Schulabschluss verlassen haben. ohne HSmit HSRealschulAbitur/ FH Abschluss in % Abschluss in % abschluss in % in % Langenbek k.A. k.A. k.A. Bezirk Harburg 9 20 31 Stadt Hamburg 8 18 27 Quelle: Schulische Daten für RISE-Hamburger Datenmonitor; Herbststatistik 2008/2009

k.A. 41 47

Für 21% der Grundschüler ist Deutsch nicht die überwiegend gesprochene Sprache in der Familie. Schüler Wohnort

Familiensprache der Schüler und SchülerInnen der Klassen 1 bis 4 in %

Deutsch Nicht Deutsch Langenbek 79 Bezirk Harburg 67 Stadt Hamburg 74 Quelle: Schulische Daten für RISE-Hamburger Datenmonitor; Herbststatistik 2008/2009

21 33 26

42

3 Infrastrukturdaten 3.1 Wohnen und Wohnumfeld Der Sozialraum ist identisch mit dem Stadtteil Langenbek. Dieser entwickelte sich - ehemals aus einem Bauernhof bestehend - verstärkt in der Gründerzeit entlang der Winsener Straße. Im Zuge des Groß-Hamburg-Gesetzes erfolgte ab dem Jahre 1937 die Besiedelung mit Einfamilienhäusern. In den 1950er Jahren begann eine intensive Bebauung von Reihenhäusern an neu angelegten Ringstraßen mit Namen von bekannten Orten in der Lüneburger Heide (beispielsweise Walsroder Ring, Wilseder Ring). Von 1987 bis 1994 entstand das Neubaugebiet Langenbeker Feld. Hier wurden Einzel- und Reihenhäuser gemischt mit genossenschaftlichen Geschosswohnungsbauten errichtet. Viele Grünflächen umgeben die Wohnstraßen, die zum großen Teil als Spielstraßen ausgewiesen sind. Zwischen den Wohnblöcken befinden sich mehrere Spielplätze, die allerdings nur von den Anwohnern zu nutzen sind. Nördlich des Buchholzer Wegs befindet sich eine große Grünfläche mit altem Baumbestand, auf deren Mitte ein großer Spielplatz angelegt ist, der regelmäßig gut besucht wird. Zum Sozialraum Langenbek gehören auch die westlich der Winsener Straße gelegenen Wohn- und Gewerbegebäude. Das in der Straße Am Frankenberg gelegene Wohngebiet mit überwiegend älteren Einfamilienhäusern und die Seniorenwohnanlage „Haus am Falkenberg“ gehören bereits zum Sozialraum Wilstorf. Die Winsener Straße wird als Trennung empfunden, so dass keine echte Verbindung zum eigentlichen Sozialraum Langenbek besteht. 3.1.1 Einkaufsmöglichkeiten Ein kleines Einkaufszentrum befindet sich an der Winsener Straße, Ecke Gordonstraße. Hier ist für den täglichen Bedarf in zwei Discountern und einem Fleischer alles zu bekommen. Zudem gibt es ein kleines Kindermodengeschäft. 3.1.2 Treffpunkte (Cafés, Kneipen, Restaurants) Direkt im Wohngebiet Langenbek gibt es keine Restaurants, Kneipen oder Cafes, außer einem kleinen Stehcafe beim Bäcker im Supermarkt. Das in der Winsener Straße gelegene Restaurant wird gut angenommen. 3.1.3 Gesundheitliche Versorgung Ärzte und andere Gesundheitseinrichtungen (z.B. Physiotherapie) sind in Langenbek nicht vorhanden, aber gut im Harburger Zentrum zu erreichen. Eine Apotheke befindet sich im Einkaufszentrum Winsener Straße/ Ecke Gordonstraße. Die ev.-luth. Kirchengemeinde Sinstorf bietet einmal die Woche einen Gesprächskreis mit Beratung über Gesundheit und Ernährung im Gemeindehaus Blättnerring. Angebunden ist auch die Selbsthilfegruppe „Anonyme Alkoholiker“. 3.2 Verkehr Die Straßenanbindung von Langenbek erfolgt durch die Winsener Straße, die einzige Durchgangsstraße des Stadtteils. Als Autobahnzubringer ist sie eine der Hauptverkehrsstraßen in Harburg mit entsprechend hohem Verkehrsaufkommen. Ansonsten übernehmen Siedlungsstraßen die Erreichbarkeit der Wohngebiete. Durch den ÖPNV ist Langenbek gut angebunden. Durch die Winsener Straße führen sechs Buslinien, davon eine Metrobuslinie und eine Nachtbuslinie. Die Buslinien 143 und 443 fahren durch die Gordonstraße bis zum Einhausring im Langenbeker Feld. Weitere Buslinien verkehren direkt im Wohngebiet nicht. Langenbek ist auf der Geest gelegen und daher haben fast alle Straßen eine kleinere bis größere Steigung.

43

3.3 Soziales 3.3.1 Familien, Alleinerziehende, Kinder Langenbek ist ein reines Wohngebiet, in dem mehr Familien mit Kindern als im Harburger Durchschnitt leben. Außer einer Kita gibt es keine weiteren öffentlichen Einrichtungen für Familien und Kinder. Die auch von Langenbekern genutzte Spielgruppe der Kirchengemeinde Sinstorf wurde aus finanziellen Gründen geschlossen. Spielplätze und Spielstraßen befinden sich im Langenbeker Feld und viele Einfamilienhäuser besitzen Gärten. 3.3.2 Jugendliche In Langenbek gibt es keine Angebote für Jugendliche. Deshalb besuchen viele den Jugendclub Blechkiste in der Rönneburger Straße. Bei gutem Wetter werden die Grünflächen zum Fußballspielen oder für Treffen genutzt. Auch orientieren sich die Jugendlichen Richtung Harburger Zentrum oder in die offenen Jugendeinrichtungen anderer Sozialräume. Die ev.-luth. Kirchengemeinde Sinstorf bietet für Langenbeker Mädchen ab 10 Jahre den „Girls Club“ sowie eine Pfadfindergruppe im Jugendraum im Blättnerring. 3.3.3 Menschen mit Migrationshintergrund Im Langenbeker Feld leben viele Deutsche aus der ehemaligen Sowjetunion und Polen. Sie sind in den achtziger Jahren als Erstbewohner/-innen in das Neubaugebiet gezogen. Organisierte Veranstaltungen im Sozialraum gibt es nicht. Allerdings wird berichtet, dass die Schulfeste der Grundschule Scheeßeler Kehre immer gut von allen Familien besucht sind. 3.3.4 Seniorinnen/ Senioren Der Anteil der in Langenbek lebenden Menschen im Alter von über 65 Jahre entspricht dem Harburger Durchschnitt. Auffällig dabei ist, dass der Anteil der über 65 jährigen, der alleine in einem eigenem Haushalt lebt, mehr als 10% über dem bezirklichen Durchschnitt liegt. Für diese Altersgruppe und für diejenigen, die mobil sind, bietet die Sinstorfer Kirchengemeinde an verschiedenen Tagen Gruppen (z.B. Literatur, Basteln, Gymnastik) in den Gemeindehäusern Sinstorfer Kirchenweg und Blättnerring an. In dem älteren Wohngebiet südlich des Buchholzer Wegs stehen noch viele kleinere und ältere Einfamilienhäuser, die nur über Treppen zu erreichen sind. Auch die Fußwege und Einfahrten können oftmals nur über kleinere Steigungen erreicht werden. 3.3.5 Menschen mit Behinderungen Es liegen keine Erkenntnisse vor. 4 Beschäftigung Arbeitsplätze hat Langenbek nur in geringer Zahl im Bereich Handel zu bieten. 5 Freizeitangebote Für Spaziergänge bietet sich das zwischen Langenbeker Feld und der älteren Wohnsiedlung gelegene Buchenwäldchen an, in dem sich ein Grabhügel aus der Bronzezeit befindet. Bedauert wird, dass dort seit ca. zwei Jahren keine Sitzbänke aufgestellt sind. Viele Anwohner/-innen nutzen für Spaziergänge auch die angrenzenden Grüngebiete in Sinstorf und Meckelfeld. Die ev.-luth. Kirchengemeinde Sinstorf bietet einmal im Jahr für Frauen mehrtägige Reisen nach Norddorf auf Amrum an. 5.1

Kultur und Bildung

44

Die ev.-luth. Kirchengemeinde Sinstorf bietet in ihren Gemeindehäusern am Blättnerring und im Sinstorfer Kirchenweg unterschiedliche Gruppen an, wie z.B. den Literatur- oder Geschichtskreis. Bedauert wird, dass die VHS mit ihren Angeboten aus dem Kapellenweg, der leichter zu erreichen war, in das Bürgerzentrum Feuervogel umgezogen ist. Der Bücherbus der Bücherhallen Hamburg steht einmal die Woche für 45 Minuten am Hermannsburger Weg. Die Grundschule Scheeßeler Kehre bietet eine Hausaufgabenhilfe für die Kinder, deren Geschwister bereits in der Sprachförderung sind. Gewünscht wird, auch anderen Kindern, die es benötigen, eine Hausaufgabenhilfe anbieten zu können. 5.2 Sport Langenbek mit seinen Grünflächen in der Umgebung ist gut geeignet für den unorganisierten Sport, wie „Bolzen“, Joggen oder Walken. Die Angebote des SV Grün-Weiss Harburg und des Harburger SC werden als sehr gut und vielfältig (Sparten und zusätzliche Kursangebote) bewertet. Bedauert werden die geringer werdenden Hallennutzungszeiten sowie die Umständlichkeit, dass kleinere Schulkinder in verschiedene Hallen fahren oder gefahren werden müssen. 5.3 Ehrenamt/ Netzwerke Jedes Jahr veranstaltet die Kirchengemeinde Sinstorf vor den Sommerferien für Jugendliche ein „Teamercasting“, um neue Teamer/-innen zu gewinnen. Dabei wird auch über die unterschiedlichen Möglichkeiten informiert, in der Gemeinde ehrenamtlich mitzuwirken. Die Freiwillige Feuerwehr Sinstorf bietet für Jugendliche und Erwachsene eine Möglichkeit, sich ehrenamtlich zu engagieren. Das jährliche Stadtteilfest “Der Süden lebt” auf der Hockeywiese im Harburger Stadtpark wird vom Stadtteilgespräch Gewaltprävention (SGGP) organisiert, deren Teilnehmer/-innen sich seit fast mehreren Jahren des Themas Gewaltprävention im Harburger Süden annehmen. Zum SGGP gehören zahlreiche Einrichtungen aus Marmstorf, Sinstorf und Rönneburg, die sich im Harburger Süden mit Kindern und Jugendlichen beschäftigen – beispielsweise Schulen, Kindergärten, Kirchengemeinden und auch die Polizei und die Freiwillige Feuerwehr. Auf den Treffen, die drei- bis viermal im Jahr stattfinden, werden verschiedenste Projekte gegen Gewalt konzipiert und auf den Weg gebracht. So finden beispielsweise an Harburger Schulen in den südlichen Stadtteilen gleichzeitig Projektwochen zur Gewaltprävention statt, über deren Verlauf und Ergebnisse sich die Schulen miteinander austauschen. Gefördert wird das Fest von der Sicherheitskonferenz Harburg. 6 Stadtteilentwicklung Es liegen keine Informationen vor. 7

Problemlagen und Ressourcen

o o

Kommunale Freizeitangebote für Jugendliche fehlen Hoher Anteil von Seniorinnen/ Senioren im eigenen Haushalt

    

Grünflächen, ruhige Wohnlage abseits der Winsener Straße. junge Familien mit Kleinkindern im Langenbeker Feld Aktive Kirchengemeinde Subjektiv wahrgenommene soziale Stabilität Gute Anbindung von der Winsener Straße ins Harburger Zentrum 45

Sozialraum Sinstorf 1 Räumliche Beschreibung Sinstorf liegt an der südlichsten Ecke von Hamburg und Harburg, grenzt an Niedersachsen und damit an den Landkreis Harburg. Sinstorf wird nördlich begrenzt durch die Linie Marmstorfer Poststraße – Marienkäferweg – Leuchtkäferweg – Sinstorfer Weg, südlich des Straßenzuges Moorlage – Rönneburger Kirchweg – Hermannsburger Weg – südlich des Rönneburger Stieges, im Süden durch die Landesgrenze, westlich durch die Landesgrenze, östlich durch den Plaggenhieb. Der Sozialraum Sinstorf ist identisch mit dem Stadtteil Sinstorf und umfasst die statistischen Gebiete 94001 und 94002. Die Fläche (ohne Gewässer) des Sozialraumes beträgt 227 ha.

2 Soziodemografische Daten 2.1 Gesamtbevölkerung Im Sozialraum Sinstorf leben 3.370 Menschen, von denen 20% unter 18 Jahre, 20,77% älter als 65 Jahre und 4,36% älter als 80 Jahre alt sind. 14,42% der Bewohner/-innen haben einen ausländischen Pass. Der Anteil der unter 18jährigen Ausländer/-innen beträgt 20,77% und der über 65-jährigen Ausländer/-innen 3,86%. Auffallend ist der hohe Anteil an unter 18-jährigen Bewohnern/ Bewohnerinnen. Der Anteil der unter 18-jährigen mit einem ausländischen Pass liegt mit 20,77% weit über dem bezirklichen Durchschnitt (12,77%).

46

Bevölkerung unter 18-Jährige 65 J. und älter (Senioren) ab 80 Jahre (Hochbetagte) Ausländer unter 18-jährige Ausländer ab 65 J. Ausländer

3.370 674 700 147 486 140 27

an Gesamtbevölkerung an Gesamtbevölkerung an Gesamtbevölkerung an Gesamtbevölkerung an Gesamtbevölkerung an u-18-Jährigen an ab 65-Jährigen

in %

Bezirk in %

20,00 20,77 4,36 14,42 20,77 3,86

2,21 17,19 20,12 5,17 15,52 12,77 5,87

Quelle: MldRegister Dez. 2009

In Sinstorf werden 1567 Haushalte gezählt, von denen 37,0% Einpersonenhaushalte sind (Harburg ges. 45,2%). Der Anteil von Einpersonenhaushalten, in denen Personen leben, die älter als 65 Jahre sind, beträgt 29,5%. In 23,7% aller Haushalte leben Kinder unter 18 Jahren. In 27,2% aller Haushalte mit Kindern handelt es sich um Alleinerziehende.

Haushalte gesamt Einpersonenhaushalte Haushalte mit Kindern Alleinerziehende Personen über 65 Jahre in Einpersonenhaushalten

in %

Bezirk in%

1567 580 371 101

37,0 23,7 27,2

45,2 20,5 28,6

171

29,5

27,7

Quelle: MldRegister Dez.2009

In Sinstorf haben 26,91% aller Bewohner/-innen einen Migrationshintergrund (Harburg ges. 34,51%). Der Anteil der unter 18-jährigen liegt bei 41,9% (Harburg ges. 48,1 %) und der Anteil der über 65-jährigen bei 8,0% (Harburg ges.13,1%). (Quelle: MldRegister Dez. 2009/ Schätzungen mit MigraPro) Die unter 18-jährigen Ausländer/-innen kommen zum überwiegenden Teil aus Serbien/ Montenegro und Afghanistan. Weitere Herkunftsländer sind, in abnehmender Reihenfolge, Aserbaidschan, Russische Föderation und die Türkei. 2.2 Soziale Situation Der Anteil der SGB II-Empfänger an der Gesamtbevölkerung liegt mit 7,80% weit unterhalb des bezirklichen Durchschnitts, der 14,4% beträgt. Ebenfalls unter dem bezirklichen Durchschnitt liegt der Anteil der 15- bis unter 25-jährigen SGB II-Empfänger (11,22%) sowie der Anteil der unter 15-jährigen nicht-erwerbsfähigen Hilfebedürftigen (16,64%). Der Anteil der über 60-jährigen, der Grundsicherungsleistungen erhält, liegt bei 2,79% und damit ebenso unter dem Bezirksdurchschnitts.

SGB II-Empfänger SGB II-Empfänger u. 25 Jahre Nicht-erwerbsfähige Hilfebedürftige

in %

Bezirk in %

7,80

14,40

44

an Gesamtbevölkerung an Bev.15 bis u. 25 Jahre

11,22

14,94

93

an unter 15-jährigen

16,64

29,95

263

Datenquelle/ Stand PROSA Durchschnittswerte 2009 und 06/2008

Der Anteil der über 60-jährigen, der 2010 Grundsicherungsleistungen erhält, ist im Vergleich zu 2009 gesunken und liegt unterhalb des bezirklichen Durchschnitts. Vermutlich ist ein Teil der Empfänger/-innen verstorben oder in ein Seniorenwohnheim außerhalb des Sozialraums umgezogen. 47

Anzahl Grundsicherungsempfänger/-innen 2009

an ab 60Jährigen

an ab 60Jährigen

an ab 60Jährigen

an ab 60Jährigen (ges.)

(ges.)

(männl.)

(weibl.)

in %

24

Anzahl GrundsicherungsEmpfänger/-innen 2010

14

5

9

Anzahl Grundsicherungsempfänger/-innen außerhalb Einrichtungen

14

5

9

Bezirk

Datenquelle/ Stand

in %

2,79

3,86

1,63

4,14

PROSA Durchschnittswerte 2009 GS-Datawarehouse, Geschäftsstatistik BSB, Jahresdurchschnittsfälle

Die gewährten Hilfen zur Erziehung sind seit 2009 kontinuierlich angestiegen, liegen aber immer noch deutlich unter dem bezirklichen Durchschnitt. in %

Jahresdurchschnittsfälle 2009

Bezirk in %

8

an 0 bis unter 21Jährigen

1,02

1,86

Jahresdurchschnittsfälle 2010

13

an 0 bis unter 21Jährigen

1,72

3,10

Jahresdurchschnittsfälle 2011

15

an 0 bis unter 21Jährigen

1,87

2,90

Datenquelle/ Stand HZE-Fallzahlen Im Jahresdurchschnitt Auswertung JADatawarehouse

2.2.1 Beschäftigungssituation Die Arbeitslosenquote liegt bei 4,3% und damit deutlich unterhalb des Hamburger Durchschnitts von 6,6% (Bundesagentur für Arbeit; Melderegister 31.12.2009). 2.3 Sprache und Bildung Für Sinstorf werden keine Angaben gemacht, wie viele Schüler/-innen im Schuljahr 2009/ 2010 die Schule mit welchem Schulabschluss verlassen haben. ohne HSmit HSRealschulAbitur/ FH Abschluss in % Abschluss in % abschluss in % in % Sinstorf k.A. k.A. k.A. Bezirk Harburg 9 20 31 Stadt Hamburg 8 18 27 Quelle: Schulische Daten für RISE-Hamburger Datenmonitor; Herbststatistik 2008/2009

k.A. 41 47

Für 32% der Grundschüler ist Deutsch nicht die überwiegend gesprochene Sprache in der Familie. Schüler Wohnort

Familiensprache der Schüler und SchülerInnen der Klassen 1 bis 4 in %

Deutsch Nicht Deutsch Sinstorf 68 Bezirk Harburg 67 Stadt Hamburg 74 Quelle: Schulische Daten für RISE-Hamburger Datenmonitor; Herbststatistik 2008/2009

32 33 26

48

3 Infrastrukturdaten 3.1 Wohnen und Wohnumfeld Sinstorf entstand aus einem der ältesten Kirchenorte Harburgs (urkundlich erstmals 1181 erwähnt) und wurde im Zuge des Groß-Hamburg-Gesetzes 1937 Hamburg angegliedert. Charakteristisch sind die bewegte Topographie dieses Gebietes sowie die mittelalterliche Feldstein-Kirche mit dem Friedhof, gelegen auf dem Kirchhügel der Kirche. Um die Kirche herum sind noch einzelne Bauernhäuser vorhanden. Der Sozialraum Sinstorf wird durch die Winsener Straße/ Hittfelder Straße in zwei Räume getrennt und daher nicht als einheitlicher Sozialraum erlebt. Befördert wird dies durch ein fehlendes Zentrum. Die in der „Käfersiedlung“ (nördlich vom Sinstorfer Kirchweg und westlich vom Sinstorfer Weg) lebenden Menschen betrachten sich vielfach eher als Marmstorfer. Die Käfersiedlung wurde nach dem Krieg auf einem ehemaligen Wehrmachtsgelände errichtet. Sie besteht im Wesentlichen aus Einzel- und Doppelhäusern, aber auch aus Geschosswohnungen. Hier leben viele Familien, Nachbarschaften werden gepflegt, man kennt und trifft sich in den eigenen Gärten. Am Haitabuweg findet man einfache Geschosswohnungen aus der Nachkriegszeit in 2-geschossigen Satteldach-Häusern. Diese sind jedoch inzwischen dem heutigen Standard entsprechend renoviert worden. Die kleine Wohnunterkunft der AöR Fördern und Wohnen befindet sich im alten Sinstorfer Ortskern, im Sinstorfer Weg und bietet in drei Wohnungen geflüchteten Familien und wohnungslosen Menschen neben Wohnraum qualifizierte Unterstützung. Die östlich der Winsener Straße/ Hittfelder Straße lebenden Menschen wiederum orientieren sich eher Richtung Meckelfeld oder im südlichen Teil Richtung Hittfeld. Auch hier leben viele Familien in Einfamilienhäusern, Reihenhäusern und kleineren Mehrfamilienhäusern. Pflegen und Wohnen betreibt eine weitere, in den 90er Jahren erbaute Wohnanlage in der Winsener Straße mit einer Kapazität von ca. 270 Plätzen. Die Wohnanlage, mit abgeschlossenen Zwei- bis Fünfzimmerwohnungen, wird vor allem von wohnungslosen Familien bewohnt, darunter viele Flüchtlingsfamilien im Asylbewerbungsverfahren, vorwiegend aus Afghanistan. In die Anlage integriert ist eine halboffene Kinderbetreuung des Deutschen Roten Kreuzes. Neben der individuellen Betreuung und Beratung der Bewohner/innen werden eine Hausaufgabenhilfe und ein Deutsch-Sprachkurs für Frauen angeboten. Alle Angebote stehen auch den Bewohnern und Bewohnerinnen der Wohnanlage im Sinstorfer Weg zur Verfügung. Sinstorf ist ein Sozialraum mit vielen Grünflächen und vermittelt an vielen Stellen einen eher dörflichen Charakter. 3.1.1 Einkaufsmöglichkeiten Außer einem kleinen Kiosk in der Winsener Straße gibt es in Sinstorf keine Einkaufsmöglichkeiten. Die meisten Bewohner/-innen orientieren sich Richtung Marmstorf oder nach Fleestedt und Meckelfeld in den Harburger Landkreis. 3.1.2 Treffpunkte (Cafes, Kneipen, Restaurants) In den Wohnsiedlungen Sinstorfs sind keine Restaurants oder Gaststätten zu finden. Der Tennisclub Sinstorf betreibt in seiner Tennishalle, in der Scharfsche Schlucht, eine Kneipe. Die Winsener Straße bietet neben einem chinesischen Restaurant die Fastfoodketten McDonald und Burger King. Beide Restaurants werden viel von Familien mit Kindern besucht. Abends sind sie beliebte Treffpunkte für Jugendliche aus der Umgebung.

49

3.1.3 Gesundheitliche Versorgung An der Winsener Straße, Ecke Hegtum befindet sich ein großes Dialysezentrum und im Meckelfelder Weg der Pflegedienst HANSEATIC. Mehrere Allgemeinmediziner bzw. praktische Ärzte befinden sich in einer Gemeinschaftspraxis an der Winsener Straße. 3.2 Verkehr Die Straßenanbindung von Sinstorf erfolgt durch die Winsener Straße. Als Autobahnzubringer ist sie eine der Hauptverkehrsstraßen in Harburg mit entsprechend hohem Verkehrsaufkommen. Ansonsten übernehmen Siedlungsstraßen die Erreichbarkeit der Wohngebiete. Durch den ÖPNV ist Sinstorf gut angebunden. Durch die Winsener Straße führen sechs Buslinien, davon eine Metrobuslinie und eine Nachtbuslinie. Die Buslinie 143 fährt durch den Sinstorfer Kirchweg bis zur Käfersiedlung und die Linie 443 fährt über den Meckelfelder Weg bis nach Meckelfeld. Bedauert wird die fehlende Busverbindung nach Marmstorf. 3.3 Soziales 3.3.1 Familien, Alleinerziehende, Kinder Sinstorf ist ein reines Wohngebiet, in dem mehr Familien mit Kindern als im Harburger Durchschnitt leben. Außer zwei Kindertagesstätten gibt es keine weiteren öffentlichen Einrichtungen für Familien und Kinder. Die ev.-luth. Kirchengemeinde Sinstorf macht verschiedene Angebote für kleine Kinder. Spielplätze und Spielstraßen befinden sich in den Wohngebieten und viele Einfamilienhäuser besitzen Gärten. Beschrieben wird, dass viele Familien der Mittelschicht in der Vergangenheit nur an einem Betreuungsbedarf von wenigen Stunden am Tag interessiert waren und erst in den letzten Jahren der Bedarf an Kindertagesplätzen mit Hort wächst. Das Spielmobil „Falkenflitzer“ besucht mit seinen Spielangeboten die Wohnunterkunft in der Winsener Straße. Die Grundschule Scheeßeler Kehre bietet in Kooperation mit Sportvereinen („Klasse in Sport“) für Grundschüler aus der Nachbarschaft Nachmittagskurse wie Basketball, Fußball, Kochen oder Tanzen. 3.3.2 Jugendliche In Sinstorf gibt es keine kommunal geförderten Angebote für Jugendliche. Viele besuchen den Jugendclub Blechkiste in der Rönneburger Straße. Bei gutem Wetter werden die Grünflächen zum Fußballspielen oder für Treffen genutzt. Auch orientieren sich die Jugendlichen Richtung Harburger Zentrum oder in die offenen Jugendeinrichtungen anderer Sozialräume. Hinter der Grundschule Scheeßeler Kehre treffen sich Kinder und Jugendliche auf dem Fußballfeld nachmittags zum Fußballspielen. Weitere Angebote für Jugendliche bietet die Kirchengemeinde Sinstorf. Jugendliche ab 12 Jahren haben zudem die Möglichkeit, sich in der Freiwilligen Jugendfeuerwehr Sinstorf zu engagieren. 3.3.3 Menschen mit Migrationshintergrund Die in der Wohnunterkunft Winsener Straße lebenden Menschen mit Migrationshintergrund halten sich überwiegend in ihrem eigenen Wohnbereich auf. Gemeinsame Treffpunkte oder Veranstaltungen sind nicht bekannt. 3.3.4 Seniorinnen/ Senioren Die ev.-luth. Kirchengemeinde Sinstorf macht viele Angebote für Senioren, die gut angenommen werden. 3.3.5 Menschen mit Behinderungen Es liegen keine Erkenntnisse vor. 50

4 Beschäftigung Es liegen keine Erkenntnisse vor. 5 Freizeitangebote Die eigenen Gärten und die vielen Grünflächen in Sinstorf und Umgebung laden dazu ein, die Freizeit bei gutem Wetter im Freien zu verbringen. Die ev.-luth. Kirchengemeinde Sinstorf bietet einmal im Jahr für Frauen mehrtägige Reisen nach Norddorf auf Amrum an. 5.1 Kultur und Bildung Die ev.-luth. Kirchengemeinde Sinstorf bietet in ihren Gemeindehäusern am Blättnerring und im Sinstorfer Kirchenweg unterschiedliche Gruppen an, wie z.B. den Literatur- oder Geschichtskreis. Bedauert wird, dass die VHS mit ihren Angeboten aus dem Kapellenweg, der leichter zu erreichen war, in das Bürgerzentrum Feuervogel umgezogen ist. Die Grundschule Scheeßeler Kehre bietet eine Hausaufgabenhilfe für die Kinder, deren Geschwister bereits in der Sprachförderung sind. Gewünscht wird, auch anderen Kindern, die es benötigen, eine Hausaufgabenhilfe anbieten zu können. 5.2 Sport Sinstorf mit seinen Grünflächen in der Umgebung ist gut geeignet für den unorganisierten Sport, wie „Bolzen“, Joggen oder Walken. Die Angebote des SV Grün-Weiss Harburg und des Harburger SC werden als sehr gut und vielfältig (Sparten und zusätzliche Kursangebote) bewertet. Bedauert werden die geringer werdenden Hallennutzungszeiten. 5.3 Ehrenamt/ Netzwerke Jedes Jahr veranstaltet die Kirchengemeinde Sinstorf vor den Sommerferien für Jugendliche ein „Teamercasting“, um neue Teamer zu gewinnen. Dabei wird auch über die unterschiedlichen Möglichkeiten informiert, in der Gemeinde ehrenamtlich mitzuwirken. Die Freiwillige Feuerwehr Sinstorf bietet für Jugendliche und Erwachsene eine Möglichkeit, sich ehrenamtlich zu engagieren. Das jährliche Stadtteilfest “Der Süden lebt” auf der Hockeywiese im Harburger Stadtpark wird vom Stadtteilgespräch Gewaltprävention (SGGP) organisiert, deren Teilnehmer sich seit fast mehreren Jahren des Themas Gewaltprävention im Harburger Süden annehmen. Zum SGGP gehören zahlreiche Einrichtungen aus Marmstorf, Sinstorf und Rönneburg, die sich im Harburger Süden mit Kindern und Jugendlichen beschäftigen – beispielsweise Schulen, Kindergärten, Kirchengemeinden und auch die Polizei und die Freiwillige Feuerwehr. Auf den Treffen, die drei- bis viermal im Jahr stattfinden, werden verschiedenste Projekte gegen Gewalt konzipiert und auf den Weg gebracht. So finden beispielsweise an Harburger Schulen in den südlichen Stadtteilen gleichzeitig Projektwochen zur Gewaltprävention statt, über deren Verlauf und Ergebnisse sich die Schulen miteinander austauschen. Gefördert wird das Fest von der Sicherheitskonferenz Harburg. 6 Stadtteilentwicklung Es liegen keine Informationen vor.

51

7

Problemlagen und Ressourcen

o o

Kommunale Freizeitangebote für Jugendliche fehlen Hoher Anteil von Senioren im eigenen Haushalt

   

Grünflächen, ruhige Wohnlage abseits der Winsener Straße Aktive Kirchengemeinde Subjektiv wahrgenommene soziale Stabilität Gute Anbindung von der Winsener Straße ins Harburger Zentrum

52

Sozialraum Marmstorf 1 Räumliche Beschreibung Der Sozialraum wird nördlich begrenzt durch die Linie Ernst-Bergeest-Weg, Heino-MarxWeg, Hölscher-Weg, Nymphenweg, dann im Osten dem Mühlenbach folgend, im Süden durch den Gewässerlauf südlich der Moorlage, Leuchtkäferweg und Marienkäferweg. Die westliche Begrenzung des Gebietes verläuft westlich der Bundesautobahn, dann entlang des Stadtweges sowie der Bremer Straße. Der Sozialraum beinhaltet die statistischen Gebiete 95001 bis 95004. Die Fläche (ohne Gewässer) des Sozialraumes beträgt 529 ha.

Marmstorf liegt in einer Niedergebirgslandschaft, die weiter westlich in die Harburger Berge übergeht. Der Sozialraum ist identisch mit dem Stadtteil Marmstorf. Zum Stadteil gehören die im Westen liegenden Ortsteile Appelbüttel und Lürade. Innerhalb des Sozialraumes gibt es einen Teilraum, der sich aufgrund seiner Struktur von dem übrigen Ortsbild abhebt: die Siedlung Ernst-Bergeest-Weg. Diese Siedlung mit einem Hochhaus und drei, bis zu achtgeschossigen Gebäuden, sowie einigen Reihenhäusern wurde Ende der 60er Jahre bezogen. 2 Soziodemografische Daten 2.1 Gesamtbevölkerung Im Sozialraum Marmstorf leben 8.811 Menschen, von denen 15,47% unter 18 Jahre, 31,05% älter als 65 Jahre und 6,91% älter als 80 Jahre alt sind. 7,41% der Bewohner/-innen haben einen ausländischen Pass. Der Anteil der unter 18jährigen Ausländer beträgt 5,43% und der über 65-jährigen Ausländer 2,01%. Auffallend ist der hohe Anteil älterer und hochbetagter Bewohner/-innen. Mit 31,05% aller über 65-jährigen und 6,91% aller über 80-jährigen Bewohner/-innen liegt Marmstorf an der 53

Spitze aller Harburger Sozialräume. Der Anteil der Menschen mit einem ausländischen Pass liegt dagegen mit nur 7,41% um die Hälfte niedriger als im bezirklichen Durchschnitt (15,52%).

Bevölkerung unter 18-Jährige 65 J. und älter (Senioren) ab 80 Jahre (Hochbetagte) Ausländer unter 18-jährige Ausländer ab 65 J. Ausländer

8.811 1.363 2.736 609 653 74 55

an Gesamtbevölkerung an Gesamtbevölkerung an Gesamtbevölkerung an Gesamtbevölkerung an Gesamtbevölkerung an u-18-Jährigen an ab 65-Jährigen

in %

Bezirk in %

15,47 31,05 6,91 7,41 5,43 2,01

5,78 17,19 20,12 5,17 15,52 12,77 5,87

Hamburg in %

Quelle: MldRegister Dez. 2009

In Marmstorf werden 4.446 Haushalte gezählt, von denen 38,8% Einpersonenhaushalte sind (Harburg ges. 45,2%). Der Anteil von Einpersonenhaushalten, in denen Personen leben, die älter als 65 Jahre sind, beträgt 47% und liegt damit weit über dem bezirklichen Durchschnitt von 27,7%. In 19,8% aller Haushalte leben Kinder unter 18 Jahren. In 24,2% aller Haushalte mit Kindern handelt es sich um Alleinerziehende.

Haushalte gesamt Einpersonenhaushalte Haushalte mit Kindern Alleinerziehende Personen über 65 in Einpersonenhaushalten

in %

Bezirk in%

4.446 1.723 879 213

38,8 19,8 24,2

45,2 20,5 28,6

809

47,0

27,7

Quelle: MldRegister Dez.2009

Der Anteil der in Marmstorf lebenden Menschen mit Migrationshintergrund beträgt nur 19,04% (Bezirk 34,51%); der Anteil der unter 18-jährigen 27,95% (Bezirk 47,99%) und der Anteil der über 65-jährigen 6,1% (Bezirk 13,1%). (Quelle: MldRegister Dez. 2009/ Schätzungen mit MigraPro) Die unter 18-jährigen Ausländer/-innen kommen zum überwiegenden Teil aus der Türkei, gefolgt von Portugal und Polen. 2.2 Soziale Situation Der Anteil der SGB II-Empfänger/-innen an der Gesamtbevölkerung liegt mit 5,56% weit unterhalb des bezirklichen Durchschnitts, der 14,4% beträgt. Ebenfalls unter dem bezirklichen Durchschnitt liegt der Anteil der 15- bis unter 25-jährigen SGB II-Empfänger/innen (8,27%) sowie der Anteil der unter 15-jährigen nicht-erwerbsfähigen Hilfebedürftigen (11,93%).

SGB II-Empfänger/-innen SGB II-Empfänger/-innen u. 25 Jahre Nicht-erwerbsfähige Hilfebedürftige

490 68 132

an Gesamtbevölkerung an Bev.15 bis u. 25 Jahre an unter 15-jährigen

in %

Bezirk in %

5,56

14,40

8,27

14,94

11,93

29,95

Datenquelle/ Stand PROSA Durchschnittswerte 2009 und 06/2008

54

Der Anteil der über 60-jährigen, der 2010 Grundsicherungsleistungen erhält, hat sich im Vergleich zu 2009 etwas erhöht und liegt weiterhin deutlich unterhalb des bezirklichen Durchschnitts. an ab 60Jährigen

an ab 60Jährigen

an ab 60Jährigen

an ab 60Jährigen (ges.)

(ges.)

(männl.)

(weibl.)

in %

Bezirk

in %

Anzahl Grundsicherungsempfänger/-innen 2009 38

1,18

3,86

1,40

4,14

Anzahl GrundsicherungsEmpfänger/-innen 2010 Anzahl Grundsicherungsempfänger/-innen außerhalb Einrichtungen

45

13

32

45

13

32

Datenquelle/ Stand

PROSA Durchschnittswerte 2009 GS-Datawarehouse, Geschäftsstatistik BSB, Jahresdurchschnittsfälle

Die Anzahl der gewährten Hilfen zur Erziehung ist 2010 und 2011 gleich geblieben und liegt unter dem bezirklichen Durchschnitt. in %

Jahresdurchschnittsfälle 2009

Bezirk in %

24

an 0 bis unter 21Jährigen

Jahresdurchschnittsfälle 2010

29

an 0 bis unter 21Jährigen

1,82

3,10

Jahresdurchschnittsfälle 2011

29

an 0 bis unter 21Jährigen

1,83

2,90

1,51

1,86

Datenquelle/ Stand HZE-Fallzahlen Im Jahresdurchschnitt Auswertung JADatawarehouse

2.2.1 Beschäftigungssituation Die Arbeitslosenquote liegt bei 4,9% und damit deutlich unterhalb des Hamburger Durchschnitts von 6,6% (Bundesagentur für Arbeit; Melderegister 31.12.2009). 2.3 Sprache und Bildung Für Marmstorf werden keine Angaben gemacht, wie viele Schüler/-innen im Schuljahr 2009/ 2010 die Schule mit welchem Schulabschluss verlassen haben.

Marmstorf Bezirk Harburg Stadt Hamburg

ohne HSAbschluss in % k.A. 9 8

mit HSAbschluss in % k.A, 20 18

Realschulabschluss in % k.A. 31 27

Abitur/ FH in % k.A. 41 47

Quelle: Schulische Daten für RISE-Hamburger Datenmonitor; Herbststatistik 2008/2009

Für 11% der Grundschüler ist Deutsch nicht die überwiegend gesprochene Sprache in der Familie. Schüler Wohnort

Familiensprache der Schüler und SchülerInnen der Klassen 1 bis 4 in %

Deutsch Nicht Deutsch Marmstorf 89 Bezirk Harburg 67 Stadt Hamburg 74 Quelle: Schulische Daten für RISE-Hamburger Datenmonitor; Herbststatistik 2008/2009

11 33 26

55

3 Infrastrukturdaten 3.1 Wohnen und Wohnumfeld Marmstorf zeigt sich im Wesentlichen als ein begrüntes Wohngebiet mit Einzelhausbebauung. Der historische Dorfkern ist mit Bauernhäusern, Kopfsteinpflaster und Feuerlöschteich noch heute erkennbar. Bis auf die wenigen Häuser ist das eingetiefte Tal von Bebauung weitgehend freigehalten und schafft mit seinem begleitenden Grüngürtel eine reizvolle Naherholungszone zwischen den ausgedehnten, jüngeren Marmstorfer Wohngebieten. Die Wohnsituation wird als sehr gut, mit einem durchweg positiven Image, beschrieben. Originalzitat eines Anwohners: “Hier ist die Welt noch in Ordnung“. Daneben stellt sich die Siedlung Ernst-Bergeest-Weg als eine Stadtrand-Siedlung mit ca. 1600 Wohneinheiten dar, die in den Jahren 1966 bis 1969 entstanden ist. Die Siedlung wirkt wie ein Fremdköper in dem sie umgebenden Sozialraum, der durch Einfamilienhäuser sowie ländliche Umgebung geprägt ist. In einem Talkessel gelegen mischen sich am Hang Reihenhäuser und 3-geschossige Mehrfamilienhäuser sowie im Zentrum ein dreizehngeschossiges Punkthaus, ein sieben- und drei achtgeschossige Gebäude. Daran schließen sechs- bis dreigeschossige Zeilenbauten an. Die Baukörper sind überwiegend in konventioneller Bauweise erstellt worden und mit roten Klinkern versehen. Lediglich die Gebäude der SAGA/GWG sind im Montagebau entstanden und fallen durch eine graue bzw. beigefarbene Kachel-Oberfläche auf. Ein hervorragendes Merkmal der Siedlung ist die „Flachdach-Kultur“ der Entstehungszeit. Zwischen den meist rechtwinklig angeordneten Gebäuden befinden sich große Grünflächen, die jedoch fast ausnahmslos als Abstandsgrün genutzt werden. Neben den Erschließungsstraßen existiert ein Fußweg, der die Siedlung von Südwesten nach Nordosten „durchläuft“. Im Zentrum der Siedlung – am Ernst-Bergeest-Weg – ist ein Ladenzentrum sowie eine Altenwohnanlage integriert. Auch wenn die Siedlung teilweise mit Problemen behaftet ist, wird die Wohnqualität positiv bewertet. 3.1.1 Einkaufsmöglichkeiten Geschäfte für den täglichen Bedarf sind in dem Einkaufszentrum am Ernst-Bergeest-Weg ausreichend vorhanden. Insbesondere auch das Angebot an Discountern ist groß. Dafür gibt es kaum „Läden um die Ecke“. Bemängelt wird, dass es zu wenig Briefkästen gäbe und diese nur einmal am Tag geleert würden. 3.1.2 Treffpunkte (Cafes, Kneipen, Restaurants) Ein traditionsreiches Restaurant ist das Marmstorfer Schützenhaus mit seinem großen Biergarten. Hier verkehren vor allem ältere und alt eingesessene Marmstorfer Bürger/-innen. Ein paar weitere Restaurants gibt es am Rande des Stadtteils, an der Bremer Straße. Gewünscht wird ein Kaffee oder ein Eiskaffee, die auch tagsüber als Treffpunkt einladen. Einen Treffpunkt für alle bietet die ev.-luth. Auferstehungsgemeinde mit „Emma – Der Laden“ am Ernst-Bergeest-Weg, direkt neben dem Einkaufszentrum. Er ist donnerstags, freitags und sonntags von 15 bis 17 Uhr geöffnet. Hier besteht die Möglichkeit, in Ruhe einen Kaffee oder Tee zu trinken, sich auszutauschen, kleine Hilfsdienste anzubieten oder abzufragen. Auch Veranstaltungen sind geplant. Ein Antiquariat, kleine kreative Geschenke von Marmstorfer Künstlern und Künstlerinnen, GEPA-Waren aus fairem Handel sowie eine offene Werkstatt erweitern die Palette. 3.1.3 Gesundheitliche Versorgung Die Versorgung mit niedergelassenen Ärztinnen/ Ärzten und anderen Gesundheitsberufen wird als ausreichend beschrieben.

56

3.2 Verkehr Marmstorf ist verkehrsgünstig an der Bundesautobahn 7 gelegen und durch zwei HVV-Linien in den Öffentlichen Nahverkehr eingebunden. Der HVV-Bus 145 fährt von Harburg zum Jägerfeld, der 245 von Harburg zum Beutnerring; abends und sonntags werden beide Linien vom gleichen Bus bedient. Bemängelt wird, dass die Wartezeit am Harburger Bahnhof insbesondere abends nach 19 Uhr z.T. mehr als 20 Minuten beträgt. Anwohner der Bundestraße 75 (Bremer Straße) protestieren seit mehr als einem Jahr gegen die zunehmenden Verkehrsbeeinträchtigungen wie Lärm und Erschütterungen. Insbesondere in den Nachtstunden würden die Fahrer schwerer LKW die Strecke als Autobahnabkürzung zwischen Hamburg und dem Buchholzer Dreieck nutzen. 3.3 Soziales 3.3.1 Familien, Alleinerziehende und Kinder Das Angebot an sozialen Einrichtungen für Familien, Alleinerziehende und ihre Kinder in Marmstorf ist gering. Für nicht schulpflichtige Kinder bietet der betreute Kinderspielplatz „Aktion Kinderparadies“ werktags in der Zeit von 8:30 bis 13:00 Uhr ein flexibles Betreuungsangebot. Der Kindergarten an der Außenmühle im Marmstorfer Weg (SR Wilstorf), bietet in der Zeit von 13 – 16 Uhr einen pädagogischen Mittagstisch, der auch von Schüler/-innen aus Marmstorf wahrgenommen wird. Ansonsten fehlen für schulpflichtige Kinder Betreuungsangebote am Nachmittag. Vermutet wird, dass es viele Kinder gibt, die nachmittags alleine sind. Andererseits wird von Kindern in Marmstorf berichtet, die nach der Schule durch unterschiedliche sportliche und andere Aktivitäten verplant sind. Viele Kinder nutzen auch die Angebote in den Sportvereinen, allerdings meistens nur bis zur vierten Klasse. Danach bleiben sie eher weg. 3.3.2 Jugendliche Die Ev.-lutherische Auferstehungsgemeinde macht Jugendlichen verschiedene Angebote zur Freizeitgestaltung. Daneben gibt es keine weiteren offenen Angebote. Deshalb verlassen viele Jugendliche nachmittags und abends Marmstorf, entweder in Richtung Hamburger Innenstadt oder zum „Chillen“ ins Phönixcenter. Auch wird berichtet, dass Jugendliche sich auf den Spielplätzen, im EKZ am Ernst-BergeestWeg oder im Vorraum der Hypo-Vereinsbank treffen und die Nutzung dieser Orte zu Konflikten mit anderen Nutzern oder Eigentümern führt, da sie teilweise verdreckt oder zerstört hinterlassen werden. Weitere Treffpunkte sind die Elfenwiese an der Kirche sowie die Wiese mit Feuerstelle am Frankenberg. Die seit 30 Jahren jährlich stattfindende Abi-Abschlussfeier des Immanuel-Kant-Gymnasiums „Ackerfete“ im Appelbüttel Tal zieht inzwischen mehr als 1000 Jugendliche aus Harburg und dem Harburger Umland an. Während die Feiern auf dem Schulgelände unproblematisch verlaufen, kam es in den letzten Jahren außerhalb des Schulgeländes zu Problemen, die inzwischen zu hohen Auflagen des Bezirks geführt haben. 3.3.3 Menschen mit Migrationshintergrund Der Anteil der in Marmstorf lebenden Menschen mit Migrationshintergrund ist im bezirklichen Vergleich gering. Menschen mit und ohne Migrationshintergrund leben unauffällig neben einander her und verbringen ihre Freizeit auch eher in ihren Herkunftsgruppen. Gemeinsame Veranstaltungen finden nicht statt. 3.3.4 Seniorinnen/ Senioren Der Anteil älterer und hochbetagter Menschen in Marmstorf ist der höchste im Bezirk Harburg. Fast die Hälfte aller Senioren/ Seniorinnen, die älter als 65 Jahre sind, lebt alleine im eigenen Haushalt. Zudem gibt es in Marmstorf das Hans-Schmidt-Haus, eine kleine 57

Seniorenwohnanlage für ca. 50 Senioren. Das Haus ist ein kleiner überschaubarer Komplex mit Ein- und Zweizimmerwohnungen und großem Garten. Die Wohnungen sind mit Küche, Bad und Balkon ausgestattet, sie ermöglichen den Senioren/ Seniorinnen ein eigenständiges Leben. Zudem können sie noch ein Angebot an Freizeitaktivitäten und Hilfe bei Alltagsverrichtungen nutzen, denn das Haus, das auf dem Gelände der Auferstehungsgemeinde liegt, bietet Betreutes Wohnen. Träger ist der evangelischlutherische Gesamtverband Harburg. Berichtet wird, dass die Senioren/ Seniorinnen gerne in Marmstorf leben. Sie finden für ihren persönlichen Bedarf alles im EKZ Ernst-Bergeest-Weg und können, solange sie mobil sind, mit öffentlichen Verkehrsmitteln gut die Harburger Innenstadt erreichen. Da es direkt in Marmstorf nur in der Ev.-Luth. Auferstehungsgemeinde Angebote für Senioren/ Seniorinnen gibt, fahren auch viele in die Harburger Innenstadt, z.B. für Kursangebote oder Seniorentreffen bei HarAlt der VHS. Gewünscht werden mehr generationsübergreifende Projekte, wie z.B. auch Mehrgenerationenhäuser. 3.3.5 Menschen mit Behinderungen Die Elbe-Werkstätten GmbH Marmstorf, unmittelbar am Harburger Stadtpark gelegen, ist mit 240 Arbeitsplätzen für Menschen mit Behinderungen der zweitgrößte der sechs ElbeWerkstattbetriebe in Hamburg. In der Kita Elfenwiese, auch direkt am Harburger Stadtpark gelegen, in unmittelbarer Angrenzung zu den Elbe-Werkstätten, spielen Kinder mit und ohne Behinderungen, im Alter von eins bis 10 Jahre entweder in Integrationsgruppen oder in Gruppen, die ausschließlich für Kinder mit Behinderungen vorgesehen sind. Alle zwei Jahre findet gemeinsam mit der Kita Elfenwiese in dem Gebäudekomplex und den umliegenden Straßen ein Sommerfest fest, das sehr beliebt ist bei den Marmstorfern und den umliegenden Harburger Stadtteilen. Das Vorhandensein beider Institutionen hat wahrscheinlich dazu beigetragen, dass Menschen mit und ohne Behinderungen in Marmstorf normal, ohne Ab- oder Ausgrenzung zusammen leben. Die Straßen und Fußwege sind behindertengerecht. Gehbehinderte ältere Menschen empfinden teilweise die Bordsteine zu hoch. 4 Beschäftigung Die Elbe-Werkstätten bieten 240 Arbeitsplätze für Menschen mit Behinderungen in den Bereichen Produktion und Dienstleistung. Zusätzlich gibt es einen beruflichen Bildungsbereich, der auf eine spätere Tätigkeit, z.B. in der Hauswirtschaft, in der Textilbearbeitung oder in der Logistik, vorbereitet. Weitere Großbetriebe gibt es in Marmstorf nicht. 5 Freizeitangebote 5.1 Kultur und Bildung Marmstorf feiert mehrmals im Jahr seine traditionellen Feste, eine große Rolle spielen dabei die Marmstorfer Schützen. So beginnt das Jahr am letzten Sonntag im Januar mit der Marmstorfer Teichwette, am 1. Mai wird der Maibaum vor dem Schützenhof aufgestellt und am 1. Freitag im Juli beginnt das Marmstorfer Vogelschießen. Im Spätherbst locken der Spielmannszug des Schützenvereins und die Freiwillige Feuerwehr mit dem traditionellen Laternenumzug weit über 1000 Erwachsene und Kinder in die Marmstorfer Straßen zwischen Feuerteich und Marmstorfer Grundschule. Der LandFrauenverband/ Ortsverein Marmstorf mit fast 90 Mitgliedern, vermittelt u. a. Informationen, Kultur, Bildung, Geselligkeit und vielfältige Aktivitäten. An jedem 2. Mittwoch eines Monats, treffen sich die Frauen im Schützenhof Marmstorf, um zu basteln, Handarbeiten zu fertigen, Gesellschaftsspiele durchzuführen oder einfach nur um zu klönen. Frauen jeden Alters können Mitglied werden. 58

Die Liederfreunde Marmstorf v. 1947 e. V. ist ein gemischter Chor mit 77 aktiven Sängerinnen und Sängern. Seit Mai 2000 gibt es zusätzlich den „Popchor singAsong“, eine Gruppe junger Leute, die Pop, Rock und Gospels singt. Berichtet wird, dass viele Marmstorfer/-innen neben diesen traditionellen kulturellen Vereinsangeboten die Veranstaltungen in der Friedrich-Ebert-Halle besuchen. Bedauert wird, dass es keine Angebote der Volkshochschule vor Ort in Marmstorf gibt. Jeden Montag kommt der Bücherbus der Bücherhalle für jeweils 30 Minuten an die Standorte Lürader Weg, Binnenfeld/ Ladenzentrum, Jägerfeldweg. 5.2 Sport Zwei große Sportvereine stehen den Marmstorfer Bürger/-innen offen, der SV Grün-Weiss Harburg und der Harburger Sport-Club. Beide Sportvereine machen mit bei dem Programm „Kids in die Clubs“, das es auch Kindern aus finanziell schwächeren Familien ermöglicht, die Vereinsangebote zu nutzen. Der SV Grün-Weiss Harburg von 1920 entstand 1970 durch die Fusion des "Vereins für Leibesübungen (VfL) Marmstorf" (gegründet 1920) und des "Turn- und Sportvereins Sinstorf" (gegründet 1933). Er umfasst derzeit 15 Mitgliedssparten, z.B. auch eine Schachabteilung und bietet in seinen Räumlichkeiten verschiedene Kurse an, die allen Interessierten offenstehen. Insbesondere gibt es eine Kooperation zwischen Verein und Kirchengemeinde in den Standorten Elfenwiese 1 und Hans-Schmidt-Haus. Mit z.Zt. ca. 2.200 Mitgliedern ist er der drittgrößte Verein in Harburg. Das jährlich stattfindende Faschingsfest findet viel Anklang. Der Harburger Sport-Club liegt an der Grenze zu Wilstorf, wird aber von den Marmstorfern als Marmstorfer Verein angesehen, gehört mit zu den größten und bekanntesten Sportvereinen im Süden der Hansestadt Hamburg. In 12 Abteilungen treiben trainerbetreut mehr als 1400 Mitglieder täglich ihren Sport sowohl unter Leistungs- als auch unter Freizeitgedanken. Bedauert wird, dass es kein sportliches Schwimmangebot in Marmstorf oder der näheren Umgebung gibt. Die Sportvereine bemängeln, dass die Hallenzeiten in den Schulsporthallen immer weniger werden und sich hier die Entwicklung der Schulen zu Ganztagesschulen bemerkbar macht. Gewünscht wird deshalb der Bau einer Dreifeldsporthalle. 5.3 Ehrenamt/ Netzwerke Die Angebote und der Bedarf an ehrenamtlichen Tätigkeiten in den traditionellen Sparten wie Sportvereine, Freiwillige Feuerwehr Marmstorf oder dem Schützenverein sind groß. Ebenso bietet die Ev.-Luth. Auferstehungsgemeinde ehrenamtliche Tätigkeiten an. Berichtet wird, dass erhebliche Probleme bestehen, Nachwuchs für das Ehrenamt zu gewinnen. Hier mache sich der demografische Wandel deutlich bemerkbar und eine Initiative zur Förderung des Ehrenamtes sei wünschenswert. Das jährliche Stadtteilfest “Der Süden lebt” auf der Hockeywiese im Harburger Stadtpark wird vom Stadtteilgespräch Gewaltprävention (SGGP) organisiert, deren Teilnehmer sich seit fast mehreren Jahren des Themas Gewaltprävention im Harburger Süden annehmen. Zum SGGP gehören zahlreiche Einrichtungen aus Marmstorf, Sinstorf und Rönneburg, die sich im Harburger Süden mit Kindern und Jugendlichen beschäftigen – beispielsweise Schulen, Kindergärten, Kirchengemeinden und auch die Polizei und die Freiwillige Feuerwehr. Auf den Treffen, die drei- bis viermal im Jahr stattfinden, werden verschiedenste Projekte gegen Gewalt konzipiert und auf den Weg gebracht. So finden beispielsweise an Harburger Schulen in den südlichen Stadtteilen gleichzeitig Projektwochen zur Gewaltprävention statt, 59

über deren Verlauf und Ergebnisse sich die Schulen miteinander austauschen. Gefördert wird das Fest von der Sicherheitskonferenz Harburg. Seit ein paar Monaten gibt es in Marmstorf eine Bürgerinitiative, die sich gegen den Ausbau der kleinen Stichstraße am Schafshagenberg, einem etwa 150 Meter langen, unbefestigten Wanderweg Richtung Landschaftsschutzgebiet Appelbüttler Tal, wendet. Die Anlieger sind komplett gegen einen Ausbau, unter anderem auch deshalb, weil die Kosten teilweise auf die Anwohner/ -innen umgelegt werden. 6 Sozialraumentwicklung Es liegen keine Informationen vor. 7

o o o o     

Problemlagen und Ressourcen

Es fehlen Treffpunkte außerhalb von Vereinen, wie z.B. Cafes, Spielplätze, Jugendtreffs Rückgang von Mitgliedern in Vereinen/ Rückgang von ehrenamtlich Tätigen Fehlende Hallenzeiten für die Vereine in den Schulsporthallen Hoher Anteil von Seniorinnen/ Senioren im eigenen Haushalt Großer gesellschaftlicher Zusammenhalt durch Vereine viele Vereinsaktivitäten Sehr schöne Natur, hundefreundlich Schulen haben eine positive Außenwirkung – Sogwirkung Engagierte Kirchengemeinde

60

Sozialraum Eißendorf-Ost 1 Räumliche Beschreibung Der Sozialraum wird nördlich begrenzt durch die Linie Vahrenwinkelweg – Goldene Wiege – Triftweg – Denickestraße, im Süden und Westen durch den Ehestorfer Weg – Weusthoffstraße – Friedhofstraße – Ernst-Bergeest-Weg – Heino-Marx-Weg, östlich durch die Straßenzüge Gazertstraße – Hirschfeldplatz – Hirschfeldstraße – Steinikestrasse – Bremer Straße bis an den Marmstorfer Weg heran. Das Quartier Lühmannstraße/ Op de Bünte wird nördlich begrenzt durch die Linie Goldene Wiege – Triftweg –Denickestraße, im Süden durch den Ehestorfer Weg, westlich durch den Vahrenwinkelweg, östlich durch die Weusthoffstraße. Der Sozialraum Eißendorf-Ost umfasst die statistischen Gebiete 96001 (Lühmannstraße/ Op de Bünte), 960002, 96004, 96005, 96008 und 96010.

2 Soziodemografische Daten 2.1 Gesamtbevölkerung Im Sozialraum Eißendorf-Ost leben 13.688 Menschen, von denen 14,27% unter 18 Jahre, 22,79% älter als 65 Jahre und 6,49% älter als 80 Jahre alt sind. 16,83% der Bewohner/-innen haben einen ausländischen Pass. Der Anteil der unter 18jährigen Ausländer/-innen beträgt 14,85% und der über 65-jährigen Ausländer/-innen 6,22%.

61

Auffallend ist der über dem Bezirksdurchschnitt liegende Anteil älterer und hochbetagter Bewohner/-innen. Auch der Anteil der Menschen mit einem ausländischen Pass liegt mit 16,83% höher als im bezirklichen Durchschnitt (15,52%). Liegt der Gesamtanteil der unter 18-jährigen fast drei Prozent niedriger als im bezirklichen Durchschnitt, so beträgt der Anteil der unter 18-jährigen Ausländer/-innen 14,85% und liegt damit zwei Prozent über dem bezirklichen Durchschnitt. Der Anteil derer, die einen Migrationshintergrund haben, liegt mit 35,54 % im bezirklichen Durchschnitt (36,68%). Für die meisten der hier lebenden Menschen mit Migrationshintergrund ist die Türkei das Bezugsland. Von den unter 18-jährigen hat mehr als jeder Zweite einen Migrationshintergrund (bezirklicher Durchschnitt: 54,19%). (Quelle: MldRegister Dez. 2009/ Schätzungen mit MigraPro)

Bevölkerung unter 18-Jährige 65 J. und älter (Senioren) ab 80 Jahre (Hochbetagte) Ausländer unter 18-jährige Ausländer ab 65 J. Ausländer

13.688 1.953 3.120 889 2.304 290 194

an Gesamtbevölkerung an Gesamtbevölkerung an Gesamtbevölkerung an Gesamtbevölkerung an Gesamtbevölkerung an u-18-Jährigen an ab 65-Jährigen

in %

Bezirk in %

14,27 22,79 6,49 16,83 14,85 6,22

8,98 17,19 20,12 5,17 15,52 12,77 5,87

Quelle: MldRegister Dez. 2009

In Eißendorf-Ost werden 7.765 Haushalte gezählt, von denen 52,7% Einpersonenhaushalte sind (Harburg ges. 45,2%). Der Anteil von Einpersonenhaushalten, in denen Personen leben, die älter als 65 Jahre sind, beträgt 27,6% (Harburg ges. 27,7%). In 16,2% aller Haushalte leben Kinder unter 18 Jahren. In 36,3% aller Haushalte mit Kindern handelt es sich um Alleinerziehende.

Haushalte gesamt Einpersonenhaushalte Haushalte mit Kindern Alleinerziehende Personen über 65 in Einpersonenhaushalten

in %

Bezirk in%

7.765 4.091 1.255 456

52,7 16,2 36,3

45,2 20,5 28,6

1.129

27,6

27,7

Quelle: MldRegister Dez.2009

2.2 Soziale Situation Der Anteil der SGB II-Empfänger/-innen an der Gesamtbevölkerung liegt mit 15,09% leicht über dem bezirklichen Durchschnitt, der 14,4% beträgt. Ebenfalls über dem bezirklichen Durchschnitt liegt der Anteil der 15- bis unter 25-jährigen SGB II-Empfänger (15,93%) sowie der Anteil der unter 15-jährigen nicht-erwerbsfähigen Hilfebedürftigen (35,71%).

SGB II-Empfänger/-innen SGB II-Empfänger/-innen unter 25 Jahre Nicht-erwerbsfähige Hilfebedürftige

275

an Gesamtbevölkerung an Bev.15 bis u. 25 Jahre

585

an unter 15-jährigen

2.066

in %

Bezirk in %

15,09

14,40

15,93

14,94

35,71

29,95

Datenquelle/ Stand PROSA Durchschnittswerte 2009 und 06/2008

62

Der Anteil der über 60-jährigen, der 2010 Grundsicherungsleistungen erhält, ist im Vergleich zu 2009 gestiegen und liegt jetzt knapp über dem bezirklichen Durchschnitt.

Anzahl Grundsicherungsempfänger/-innen 2009

an ab 60Jährigen

an ab 60Jährigen

an ab 60Jährigen

an ab 60Jährigen (ges.)

(ges.)

(männl.)

(weibl.)

in %

133

Anzahl Grundsicherungsempfänger/-innen 2010 Anzahl Grundsicherungsempfänger/-innen außerhalb Einrichtungen

163

55

108

156

k.A.

k.A.

Bezirk

Datenquelle/ Stand

in %

3,43

3,86

4,20

4,14

PROSA Durchschnittswerte 2009 GS-Datawarehouse, Geschäftsstatistik BSB, Jahresdurchschnittsfälle

Die Anzahl der gewährten Hilfen zur Erziehung ist von 2009 auf 2010 stark angestiegen und 2011 wieder gesunken und liegt damit nur leicht über dem bezirklichen Durchschnitt. in %

Bezirk in %

Jahresdurchschnittsfälle 2009

66

an 0 bis unter 21Jährigen

2,70

1,86

Jahresdurchschnittsfälle 2010

98

an 0 bis unter 21Jährigen

4,02

3,10

Jahresdurchschnittsfälle 2011

75

an 0 bis unter 21Jährigen

3,08

2,90

Datenquelle/ Stand HZE-Fallzahlen Im Jahresdurchschnitt Auswertung JADatawarehouse

2.2.1 Beschäftigungssituation Die Arbeitslosenquote im Sozialraum Eißendorf-Ost liegt bei 9% und damit deutlich über dem Hamburger Durchschnitt von 6,6% (Bundesagentur für Arbeit; Melderegister 31.12.2009). 2.3 Sprache und Bildung Im Schuljahr 2009/ 2010 haben nur 3% aller Schüler/-innen die Schule ohne einen Hauptschulabschluss entlassen. 48% konnten die Schulzeit mit dem Abitur beenden.

Eißendorf Ost Bezirk Harburg Stadt Hamburg

ohne HSAbschluss in % 3 9 8

mit HSAbschluss in % 27 20 18

Realschulabschluss in % 22 31 27

Abitur/ FH in % 48 41 47

Quelle: Schulische Daten für RISE-Hamburger Datenmonitor; Herbststatistik 2008/2009

Für 34% der Grundschüler/-innen ist Deutsch nicht die überwiegend gesprochene Sprache in der Familie.

63

Schüler Wohnort

Familiensprache der Schüler und SchülerInnen der Klassen 1 bis 4 in % Deutsch

Eißendorf Bezirk Harburg Stadt Hamburg

Nicht Deutsch 66 67 74

34 33 26

Quelle: Schulische Daten für RISE-Hamburger Datenmonitor; Herbststatistik 2008/2009

3 Infrastrukturdaten 3.1 Wohnen und Wohnumfeld Ausgangspunkt Eißendorfs war das Dorf, dessen Reste in Form von alten Bauernhäusern im Göhlbachtal zu sehen sind. Das Göhlbachtal bietet noch heute eine größere zusammenhängende Grünfläche rund um den Göhlbach und den Lohmühlenteich. Angrenzend befindet sich eine Kleingartenanlage. Im Zuge des Groß-Hamburg-Gesetzes wurde Eißendorf im Jahre 1937 Hamburg angegliedert. Im Gebiet dieses Sozialraumes Eißendorf-Ost befinden sich zwei Großsiedlungen der 20er Jahre, nämlich der Adolf-von-Elm-Hof sowie die Zeilenbauten in der Eißendorfer Straße 115133. Beide Bauvorhaben wurden durch Baugenossenschaften realisiert. Der Adolf-von-ElmHof wurde im Stil des Neuen Bauens erstellt und umfasst vier Backstein-Zeilen, welche einen Innenhof bilden. Obgleich die Putzbau-Zeilen in der Eißendorfer Straße mit ihren flachen Satteldächern und zwischenzeitlich renovierten Details eher auf Nachkriegssiedlungen schließen lassen, stammen beide Bauvorhaben jedoch aus einer Zeit. In Eißendorf-Ost überwiegt Geschosswohnungsbau der Vor- und Nachkriegszeit; entsprechend ist der Wohnungsstandard nicht mehr zeitgemäß. Nordöstlich der Bremer Straße befindet sich - angrenzend an das Kleingartengelände - ein Areal mit Wohnungsbau des Eisenbahnbauverein Harburg. Hier fallen besonders die in den 70er Jahren erstellten vier Hochhäuser sowie die sechs flacheren Geschossbauten am Gottschalkring auf. Vor diesen Gebäuden befinden sich genossenschaftliche VorkriegsWohngebäude. Der südöstlich der Bremer Straße liegende Teil hebt sich mit seiner homogenen Struktur einer Einzelhaus-Bebauung wesentlich vom Rest des Sozialraumes ab. In den 50er-Jahren wurde die Siedlung Lühmannstraße/Op de Bünte errichtet. Das Gebiet stellt sich im Wesentlichen als ein Quartier dar, welches Anfang der 60er Jahre entstanden ist, um den Bedarf an Wohnraum in der Nachkriegszeit zu decken. Dabei orientierte man sich an dem Leitbild der lichtdurchfluteten und stark durchgrünten Stadtlandschaft. Es handelt sich überwiegend um 3-geschossige Etagenhäuser in Zeilenbauweise. Daneben existieren die sogenannten Duplex-Häuser (Reihenhäuser mit jeweils einer Wohnung pro Geschoss, die gegebenenfalls zu einer Wohneinheit zusammengefasst werden können) sowie ein Punkthaus mit acht Geschossen. Das integrierte Nahversorgungszentrum bietet zwei kleinen Lebensmittelgeschäften Raum. Alle Wohnungen entstanden im Rahmen der öffentlichen Förderung und zählen überwiegend zum Bestand der GWG bzw. der SAGA. Anfang der 2000er Jahre wurden die Gebäude der GWG von außen und innen saniert und modernisiert. Das Quartier wurde in den Jahren 1999 bis 2004 im Rahmen des Programms der Sozialen Stadtteilentwicklung betreut. Das Image des Stadtteils hat sich nach den Sanierungsarbeiten im Quartier Lühmannstraße etwas gebessert. Die Eißendorfer Straße ist nicht schön anzusehen, aber wenn man in die Seitenstraßen gelangt, ist der Eindruck oftmals kleinstädtisch. 3.1.1 Einkaufsmöglichkeiten Im Bereich der Eißendorfer Straße sind die Einkaufsmöglichkeiten gut. Es befinden sich dort drei Discounter (Penny, Netto, Rewe) und viele kleine Geschäfte. Außer Kleidung ist alles für den täglichen Bedarf zu bekommen, sogar Bioware. An der Eißendorfer Straße sind drei Banken bzw. Sparkassen angesiedelt. 64

Südlich der Bremer Straße gibt es nur sehr eingeschränkte Einkaufsmöglichkeiten in einem Discounter (Lidl). 3.1.2 Treffpunkte (Cafés, Kneipen, Restaurants) Eißendorf-Ost bietet eine große Vielfalt an internationalen Restaurants, Cafes und Imbissen, insbesondere an der Bremer Straße. An der Friedhofstraße befindet sich ein weiteres griechisches Lokal mit Saal und Kegelbahn. Auch an der Eißendorfer Straße gibt es diverse Möglichkeiten (Croques 72, polnische Spezialitäten, Schweinske, Janny‘s Eis) 3.1.3 Gesundheitliche Versorgung Die gesundheitliche Versorgung wird, bis auf die zu geringe Zahl der physiotherapeutischen Praxen, mit gut bewertet. So finden sich ausreichend Apotheken, Arztpraxen, Zahnarztpraxen und Pflegedienste in Eißendorf-Ost. Die Asklepios Klinik Harburg befindet sich in direkter Nachbarschaft des Sozialraums am Eißendorfer Pferdeweg / Denickestraße. 3.2 Verkehr Die Parksituation im Bereich der Eißendorfer Straße ist angespannt. Die Anbindung an den ÖPNV ist im Bereich der Hauptstraßen gut. Die Eißendorfer Straße wird von vier Buslinien (14, 143, 146, 443) versorgt, die Bremer Straße mit drei Buslinien (144, 340, 4244). Zusätzlich fährt der Nachtbus (Linie 644) bis nach Marmstorf. Bedauert wird, dass es keine Querverbindung zwischen der Bremer Straße und Eißendorfer Straße gibt. Die Busverbindung geht immer über die S-Bahn-Station Harburg-Rathaus. Zu Fuß ist der Friedhof zu überqueren. Die Lärmbelästigung ist im Bereich der Eißendorfer Straße hoch. Da die Bremer Straße eine Bundesstraße (75) mit Zufahrt zur Stadtautobahn 253 ist, sind das Verkehrsaufkommen und die Lärmbelastung dort noch höher durch den starken LKW-Verkehr. Diese Strecke ist mautpflichtig. Die Initiative „engagierte Harburger“ bemüht sich um ein Nachtfahrverbot für LKW und um Tempo 50 3.3 Soziales 3.3.1 Familien, Alleinerziehende, Kinder Das interkulturelle Müttercafé und das Eltern-Kind-Zentrum sind sehr gut ausgelastet. Die Kindertagesstätten führen Wartelisten. Das Sozialraumteam Eißendorf-Ost/ Harburg-Kern hat das Ziel, niedrigschwellige lebensweltorientierte Angebote für Familien, Kinder und junge Menschen im Sozialraum zu schaffen und die Durchlässigkeit der einzelnen Leistungsbereiche durch die Arbeit im Netzwerk zu erhöhen. 3.3.2 Jugendliche Das Jugendcafé Eißendorf wurde 2009 eröffnet und wird seitdem sehr gut besucht. Das Gelände der Stadtteilschule Ehestorfer Weg kann nachmittags von den Schülern genutzt werden. Viele Jugendliche nutzen öffentliche Räume als Treffpunkte, die dafür nicht gedacht sind, wie z.B. die Bushaltestelle Lübbersweg, den Vorraum der Volksbank oder den Tunnelweg Mehringweg / Femerlingstraße. Insgesamt fehlt es an Abendangeboten für Heranwachsende. 3.3.3 Menschen mit Migrationshintergrund Das interkulturelle Müttercafé des DRK in der Lühmannstraße wird gut angenommen von Frauen unterschiedlicher kultureller Herkunft. Ebenso haben viele Mütter, die mit ihren Kindern das Eltern-Kind-Zentrum besuchen, einen Migrationshintergrund.

65

Bedauert wird, dass es nicht mehr Angebote für Familien mit Migrationshintergrund gibt. Insbesondere fehlten Angebote für Eltern mit älteren Kindern, die Unterstützung in schulischen oder ausbildungsrelevanten Fragen benötigen. Die Migrationsberatung des DRK ist mehr als ausgelastet. Die Zahl der Beratungssuchenden steigt ständig und kann kaum noch bewältigt werden. Als Probleme werden häufig genannt: Wohnungsprobleme, Schulden und Vertragsfallen. Es wird von Beratungssuchenden berichtet, die als Erwachsene nach Deutschland eingereist seien und trotz A2 Deutschkurs keine ausreichenden Deutschkenntnisse besäßen, um die Korrespondenz mit den Behörden zu verstehen. Als ein Grund für vorhandene Sprachprobleme wird die häufige Isolation genannt. Die Bereitwilligkeit der Menschen mit Migrationshintergrund zur Integration sei sehr groß. Wünschenswert wären mehr interkulturelle Angebote im Sozialraum. 3.3.4 Seniorinnen/Senioren Der Anteil der über 65-Jährigen liegt über dem bezirklichen Durchschnitt. Die Wohnungen der Wohnungsbaugenossenschaften sind in der Regel eher nicht barrierefrei. Eine Ausnahme bilden die Seniorenwohnanlagen. Das DRK Seniorenpflegeheim Eichenhöhe Wolckenhauer-Bahr bietet eine vollstationäre Versorgung in verschiedenen Wohnformen, die „Lebenswelten“ genannt werden. Der größte Bereich ist der „Residenzbereich“ mit kleinen Appartements und Balkon oder Terrasse. Die ev.-luth. Kirchengemeinde Luther macht Angebote für Senioren, wie zum Beispiel die Gymnastikgruppe, den Seniorenchor oder den wöchentlichen Seniorennachmittag mit Spielen, Tanzen und gelegentlichen Ausflügen. Einen weiteren Seniorentreff bietet das DRK in der Lühmannstraße. 3.3.5 Menschen mit Behinderungen Es liegen keine Erkenntnisse vor. 4 Beschäftigung Es liegen keine Erkenntnisse vor. 5 Freizeitangebote Zwischen Göhlbachtal und Bremer Straße befinden sich mehrere Kleingartenvereine. Dem Gartenbauverein Reiherhoop von 1917 e.V. ist der Schießclub Reiherhoop I angeschlossen, der nur für Gartenmitglieder geöffnet ist.

5.1 Kultur und Bildung Der Hamburger Bücherbus hält alle 14 Tage montags an der Grundschule Weusthoffstraße, am Kirchenhang. In Eißendorf-Ost gibt es die dreizügige Grundschule Dempwolffstraße, die Stadtteilschule Ehestorfer Weg mit Ganztagsbetreuung, deren Oberstufe mit der Lessing-Stadtteilschule zusammen am Standort Hanhoopsfeld geführt wird, sowie das Heisenberg-Gymnasium in der Triftstraße, ebenfalls mit Ganztagsbetreuung. Auf der Grenze zu Eißendorf-West befindet sich die Grundschule Weusthoffstraße. 5.2 Sport Ein Sportplatz befindet sich am Ehestorfer Weg. 5.3 Ehrenamt/ Netzwerke Berichtet wird, dass die Bewohner/-innen nur wenig Interesse zeigen würden, um sich ehrenamtlich zu engagieren. Ehrenamtliche Tätigkeiten bieten die Ev. Luthergemeinde, die

66

Schulen und der Kleingartenverein. Auch der DRK Treffpunkt für Senioren/ Seniorinnen wird ehrenamtlich durchgeführt. Die Vernetzung der Angebote im Sozialraum findet noch nicht bereichs- oder zielgruppenübergreifend statt. Viele Einrichtungen im Bereich Familien, Jugend und Kinder sind im Sozialraumteam vertreten. Die soziale Netzwerkarbeit soll als Möglichkeit dienen, Versorgungslücken zu schließen, bedarfsgerechte Angebote zu entwickeln und die im Sozialraum lebenden Menschen befähigen, ihre Probleme zu lösen. Um die Vernetzung auch auf andere Gruppen (z.B. Senioren, Menschen mit Behinderungen) auszuweiten, wird der Wunsch nach einer Stadtteilkonferenz geäußert. Im Rahmen des Projektes PROREGIO II fördert die BSB zwischen 2010 bis 2013 gemeinsame Projekte der Stadtteilschule Ehestorfer Weg und des Jugendcafés Eißendorf. 6 Stadtteilentwicklung Es liegen keine Informationen vor. 7

Problemlagen und Ressourcen

o o o o o

Überdurchschnittlich hohe Arbeitslosenzahl Anteil der SGBII-Empfänger/-innen leicht über dem bezirklichen Durchschnitt Verkehrs- und Lärmbelästigung im Bereich der Eißendorfer Straße hoch Abendangebote im Bereich Freizeitgestaltung für Heranwachsende fehlen Unterstützende Angebote für Familien mit Migrationshintergrund im Bereich Übergang Schule Beruf, allgemeine Migrationsberatung fehlen

 

Eltern-Kind-Zentrum und internationales Müttercafe werden sehr gut angenommen Gute Vernetzung im Bereich Kinder-, Jugend- und Familienhilfe durch SRT Eißendorf-Ost/ Harburg-Kern Anteil der Jugendlichen, der die Schule ohne Hauptschulabschluss verlässt, liegt unter dem bezirklichen Durchschnitt und Anteil derjenigen, der die Schule mit Abitur verlässt, ist überdurchschnittlich hoch; Gute Einkaufsmöglichkeiten Ausreichende Angebote im Rahmen der gesundheitlichen Versorgung



 

67

Sozialraum Eißendorf-West 1 Räumliche Beschreibung Der Sozialraum wird nördlich begrenzt durch den Ehestorfer Weg, im Süden durch die Landesgrenze, östlich durch die Straßenzüge Weusthoffstraße, Friedhofstraße, Bremerstraße , Vahrendorfer Stadtweg sowie westlich der BAB 7 entlang. Im Westen bildet die Landesgrenze die Begrenzung des Sozialraumes. Strucksbarg stellt einen Teilraum des Sozialraumes Eißendorf-West dar. Es wird nördlich begrenzt durch die Linie In der Alten Forst – Hainholzweg – Strucksbarg Beerentalweg, westlich durch den Straßenzug Beerentaltrift – Hügelhain – Beerentalweg Kusselhang, östlich durch die Friedhofstraße – Bremer Straße. Der Sozialraum beinhaltet die statistischen Gebiete 96003, 96006, 96007, 96009 und 96011. Die Fläche (ohne Gewässer) des Sozialraumes beträgt 567 ha.

2 Soziodemografische Daten 2.1 Gesamtbevölkerung Im Sozialraum Eißendorf-West leben 9.745 Menschen, von denen 17,83% unter 18 Jahre, 22,07% älter als 65 Jahre und 5,18% älter als 80 Jahre alt sind. 8,21% der Bewohner/-innen haben einen ausländischen Pass. Der Anteil der unter 18jährigen Ausländer/-innen beträgt 7,02% und der über 65-jährigen Ausländer/-innen 2,51%. Auffallend ist der über dem Bezirksdurchschnitt liegende Anteil älterer Bewohner/-innen. Der Anteil der Menschen mit einem ausländischen Pass liegt um fast die Hälfte niedriger als im bezirklichen Durchschnitt (15,52%). Ebenso beträgt der Anteil der unter 18-jährigen Ausländer/-innen nur 7,02% und liegt damit mehr als fünf Prozent unter dem bezirklichen Durchschnitt. 68

Bevölkerung unter 18-Jährige 65 J. und älter (Senioren) ab 80 Jahre (Hochbetagte) Ausländer unter 18-jährige Ausländer ab 65 J. Ausländer

9.745 1.738 2.151 505 800 122 54

an Gesamtbevölkerung an Gesamtbevölkerung an Gesamtbevölkerung an Gesamtbevölkerung an Gesamtbevölkerung an u-18-Jährigen an ab 65-Jährigen

in %

Bezirk in %

17,83 22,07 5,18 8,21 7,02 2,51

6,39 17,19 20,12 5,17 15,52 12,77 5,87

Quelle: MldRegister Dez. 2009

In Eißendorf-West haben 23,9% aller Bewohner/-innen einen Migrationshintergrund (Harburg ges. 34,51%). Der Anteil der unter 18-jährigen mit Migrationshintergrund liegt bei 36,7% (Harburg ges. 48,1 %) und der Anteil der über 65-jährigen bei 7,1% (Harburg ges.13,1%). (Quelle: MldRegister Dez. 2009/ Schätzungen mit MigraPro) Im Stadtteil Eißendorf kommen die unter 18-jährigen Ausländer/-innen zum überwiegenden Teil aus der Türkei, gefolgt von Polen und Serbien/ Montenegro. In Eißendorf-West werden 4.649 Haushalte gezählt, von denen 36,5% Einpersonenhaushalte sind (Harburg ges. 45,2%). Der Anteil von Einpersonenhaushalten, in denen Personen leben, die älter als 65 Jahre sind, beträgt 36,5% und liegt damit über dem bezirklichen Durchschnitt von 27,7%. In 23,5% aller Haushalte leben Kinder unter 18 Jahren. In 22,1% aller Haushalte mit Kindern handelt es sich um Alleinerziehende.

Haushalte gesamt Einpersonenhaushalte Haushalte mit Kindern Alleinerziehende Personen über 65 in Einpersonenhaushalten Quelle: MldRegister Dez.2009

in %

Bezirk in%

4.649 1.699 1.091 241

36,5 23,5 22,1

45,2 20,5 28,6

620

36,5

27,7

2.2 Soziale Situation Der Anteil der SGB II-Empfänger an der Gesamtbevölkerung beträgt mit 6,71% weniger als die Hälfte des bezirklichen Durchschnitts, der 14,4% beträgt. Ebenfalls deutlich unter dem bezirklichen Durchschnitt liegt der Anteil der 15- bis unter 25-jährigen SGB II-Empfänger (9,52%) sowie der Anteil der unter 15-jährigen nicht-erwerbsfähigen Hilfebedürftigen (14,67%).

SGB II-Empfänger SGB II-Empfänger u. 25 Jahre

654 104

Nicht-erwerbsfähige Hilfebedürftige

212

an Gesamtbevölkerung an Bev.15 bis u. 25 Jahre an unter 15-jährigen

in %

Bezirk in %

6,71

14,40

9,52

14,94

14,67

29,95

Datenquelle / Stand PROSA Durchschnitts -werte 2009 und 06/2008

Der Anteil der über 60-jährigen, der 2010 Grundsicherungsleistungen erhält, ist im Vergleich zu 2009 gestiegen, liegt aber weiterhin deutlich unter dem bezirklichen Durchschnitt.

69

Anzahl Grundsicherungsempfänger/-innen 2009 Anzahl Grundsicherungsempfänger/-innen 2010 Anzahl Grundsicherungsempfänger/-innen außerhalb Einrichtungen

an ab 60Jährigen

an ab 60Jährigen

an ab 60Jährigen

an ab 60Jährigen (ges.)

(ges.)

(männl.)

(weibl.)

in %

40

1,49

47

23

24

47

23

24

1,75

Bezirk

Datenquelle/ Stand

in %

3,86 4,14

PROSA Durchschnittswerte 2009 GS-Datawarehouse, Geschäftsstatistik BSB, Jahresdurchschnittsfälle

Die Anzahl der gewährten Hilfen zur Erziehung ist seit 2009 angestiegen, bleibt aber deutlich unter dem bezirklichen Durchschnitt. in %

Jahresdurchschnittsfälle 2009

Bezirk in %

6

an 0 bis unter 21Jährigen

0,27

1,86

Jahresdurchschnittsfälle 2010

19

an 0 bis unter 21Jährigen

0,93

3,10

Jahresdurchschnittsfälle 2011

24

an 0 bis unter 21Jährigen

1,16

2,90

Datenquelle/ Stand HZE-Fallzahlen Im Jahresdurchschnitt Auswertung JADatawarehouse

2.2.1 Beschäftigungssituation Die Arbeitslosenquote im Sozialraum Eißendorf-West, ohne das Quartier Strucksbarg liegt bei etwa 4% und damit unter dem Hamburger Durchschnitt von 6,6% (Bundesagentur für Arbeit; Melderegister 31.12.2009). 2.3 Sprache und Bildung Im Schuljahr 2009/ 2010 haben 6% aller Schüler/-innen die Schule ohne einen Hauptschulabschluss verlassen. ohne HSmit HSRealschulAbitur/ FH Abschluss in % Abschluss in % abschluss in % in % Eißendorf West 6 15 28 50 Bezirk Harburg 9 20 31 41 Stadt Hamburg 8 18 27 47 Quelle: Schulische Daten für RISE-Hamburger Datenmonitor; Herbststatistik 2008/2009

Für 13% der Grundschüler/-innen ist Deutsch nicht die überwiegend gesprochene Sprache in der Familie. Schüler Wohnort

Familiensprache der Schüler und SchülerInnen der Klassen 1 bis 4 in %

Deutsch Nicht Deutsch Eißendorf West 87 Bezirk Harburg 67 Stadt Hamburg 74 Quelle: Schulische Daten für RISE-Hamburger Datenmonitor; Herbststatistik 2008/2009

13 33 26

70

3 Infrastrukturdaten 3.1 Wohnen und Wohnumfeld Eißendorf-West besteht aus einer Mischung von Geschosswohnungsbauten sowie Einzelhäusern. Im Gebiet des Sozialraumes befindet sich der Neue Friedhof, der 1927 eröffnet wurde. In diesem stadtferneren östlichen Teil von Eißendorf dominiert Einzelhausoder Reihenhausbebauung. Ende der 50er sowie Anfang der 60er Jahre wurden mehrere neue Reihenhaus-Siedlungen sowie Geschosswohnungen erbaut. Charakteristisch für dieses Gebiet ist die bewegte Topographie mit relativ steil abfallenden Hängen und Straßen, welche sich durch Täler winden. In der Großen Straße und im Hainholzweg werden nach und nach die älteren Einzelhäuser abgerissen und durch repräsentative Mehrfamilienhäuser ersetzt. Nördlich des Beerentalweges existiert eine ehemalige Kleinsiedlung der HobumWerke (Ölschlägerweg), welche in den 30er Jahren entstanden und mittlerweile in Eigentum übergegangen ist. Auf einem ehemaligen Freizeitgelände der Volkswohl GmbH (einer Organisation, die der Schaffung von erschwinglichen Freizeitangeboten von Arbeitern diente) entstand am heutigen Volkswohlweg Ende der 50er Jahre ein Ensemble von Mietwohnungshäusern mit Kleinwohnungen. Zunehmend wurden diese von problematischen Mieter/-innen bewohnt, so dass man sich in den 90er Jahren zu einer Sanierung und Zusammenlegung der Wohnungen entschloss. Südlich des Strucksbarg wurde Anfang der 70er Jahre die Siedlung Strucksbarg mit integriertem Nahversorgungszentrum in stark verdichteter Bauweise erstellt, welche sich augenscheinlich von der Umgebung abhebt. Strucksbarg stellt sich im Wesentlichen als ein Quartier dar, in welchem sich Geschosswohnungsbau der 70er Jahre stark von der Umgebung der Einzelhäuser abhebt. Ein 13-geschossiges Punkthochhaus sowie ein langgestreckter 3- bis 9-geschossiger Zeilenbau mit Fertigteil-Elementen wirken in der Umgebung wie ein Fremdkörper. Aus der gleichen Entstehungszeit stammen die in der Höhe gestaffelten Zeilenbauten (3-8 Geschosse) sowie ein 12-geschossiges Punkthochhaus, welche durch den Beerenberg erschlossen werden und den gesamten Komplex bis an den Beerentalweg heranreichen lassen. Mitte der 70er Jahre wurde zwischen Beerentalweg und Bremer Straße ein weiteres Quartier erschlossen, welches sich von der Einzelhaus-Umgebung unterscheidet: der Geschosswohnungsbau an der Beerenhöhe sowie die Reihenhäuser am Metzendorfer Weg. Die Wohnungen in der Beerenhöhe befinden sich an einer sich windenden ansteigenden Straße und heben sich zudem noch durch ihre Höhe (2- bis 6-geschossig angelegt) von der Umgebung ab. Zunehmend werden diese Wohnungen mit problematischen Mietergruppen belegt. Die Anwohner/-innen selber beschreiben Eißendorf-West in Form der „Drei Hügel“. Der Nordhügel mit der Marie Kroos-Stiftung (Altenheim) reicht über die Eißendorfer Straße bis zum Bauer Martens Gelände. Hier wohnen gut situierte Harburger. Der mittlere Hügel um den Hainholzweg herum mit vielen kleineren Siedlungshäusern und großen Grundstücken. Hier wohnen die Alteingesessenen. Die meisten kennen sich schon seit vielen Jahren und man spricht von guter Nachbarschaft und gegenseitiger Hilfsbereitschaft, insbesondere auch im Kreise der Senioren. Der dritte Hügel ist der Südhügel, der bis zur Bremer Straße reicht und eine sehr gemischte Bevölkerungsstruktur aufweist. Hier wohnen viele Menschen mit Migrationshintergrund, häufig mit einem russischen. Die Menschen wohnen gerne in Eißendorf-West. Ihnen gefällt die Nähe zum Wald und zu den Harburger Bergen. Sie mögen den dörflichen Charakter von Eißendorf-West. 3.1.1 Einkaufsmöglichkeiten Die Eißendorfer Str. bietet Einkaufsmöglichkeiten für den täglichen Bedarf. Ansonsten wird die Einkaufssituation in Eißendorf-West als eher spärlich bezeichnet. Neben dem Discounter Penny und einem Bäcker wird der Kiosk am Ehestorfer Weg, Ecke Fahrenwinkelweg besonders hervor gehoben. Er bietet als eine Art „Tante Emma-Laden“ alles, was dringend 71

benötigt wird. Bedauert wird, dass es keinen Schlachter im Einkaufszentrum Strucksbarg gibt und dass viele andere Geschäfte es auch nicht geschafft haben, sich zu halten. Einmal die Woche bietet „Tills rollender Bauernhof“ frisches Obst und Gemüse. Insbesondere für Senioren/ Seniorinnen ist die Einkaufssituation unbefriedigend. 3.1.2 Treffpunkte (Cafes, Kneipen, Restaurants) Berichtet wird, dass insbesondere die Senioren ein Café in erreichbarer Nähe vermissen. Zwar schenke der Bäcker auch Kaffee aus, aber der Ausschank ist nur über mehrere Stufen zu erreichen. Allerdings könne man im Sommer draußen sitzen. Es gibt einige Restaurants im Sozialraum, aber viele Eißendorfer/-innen nutzen auch gerne die Restaurants der Umgebung. 3.1.3 Gesundheitliche Versorgung Die ärztl. Versorgung wird als gut bezeichnet. Es gibt immer noch Hausärzte, die auch Hausbesuche machen. Allerdings haben einige Praxen keinen Fahrstuhl und sind deshalb für gehbehinderte Menschen nicht zu erreichen. Pflegedienste sind ausreichend vorhanden, ebenso der Service „Essen auf Rädern“. Berichtet wird, dass noch ein Teil der in Eißendorf lebenden Senioren/ Seniorinnen in der Lage ist, durch den Einkauf von Leistungen zu kompensieren, was sie selber nicht mehr können (z.B. Fußpflege, Friseure, die ins Haus kommen). Allerdings seien hier auch Veränderungen zu beobachten, z.B. nimmt der Anteil der Selbstzahler/-innen im Seniorenheim ab. 3.2 Verkehr Eißendorf-West ist gut durch den ÖPNV erschlossen. 3.3 Soziales 3.3.1 Familien, Alleinerziehende, Kinder Im Sozialraum Eißendorf-West gibt es außer den Kindertageseinrichtungen keine weiteren geförderten Einrichtungen der Kinder- und Jugendhilfe. Die ev.-luth. Apostelkirche macht eine sehr engagierte Gemeindearbeit mit vielen Angeboten für alle Altersgruppen. Für Eltern mit kleinen Kindern gibt es an mehreren Vormittagen Eltern-Kind-Gruppen, für die Wartelisten bestehen, da sie einen sehr guten Zulauf haben. Kinder und Jugendliche im Alter von sieben bis 14 Jahre haben die Möglichkeit, Pfadfinder im Matthias Claudius Stamm zu werden. Der Bedarf an Freizeitangeboten für Familien ist groß. Deshalb verlassen viele Familien für ihre Freizeitgestaltung den Sozialraum. Geäußert wird der Wunsch nach einem „Wegweiser“ für Familienangebote im Bezirk Harburg. Im Neubaugebiet Schäferweg leben viele junge Familien mit kleinen Kindern. Kleine Spielplätze sind zwischen den Häusern angelegt. Auch der Spielplatz am Ende des Hainholzwegs wird viel genutzt. Bedauert wird, dass der Spielplatz Große Straße/ Ecke Hainholzweg nur noch vom Norden aus zu erreichen ist. 3.3.2 Jugendliche Die Apostelgemeinde macht eine sehr engagierte Jugendarbeit, z.B. im Kinder- und Jugendzentrum. Einmal im Monat findet am Sonntag ein Jugendgottesdienst statt, zu dem bis zu 180 Jugendliche in die Kirche kommen. Bedauert wird, dass es zu wenig freie „Bolzplätze“ für Jugendliche gibt. Der ehemalige HTBSportplatz ist jetzt Neubaugebiet und steht damit nicht mehr zur Verfügung. Treffpunkte der Jugendlichen findet man auf dem Penny-Parkplatz am Beerentalweg, auf dem Gemeindeplatz der Apostelkirche oder in der Buskehre am Strucksbarg.

72

3.3.3 Menschen mit Migrationshintergrund Es liegen keine Erkenntnisse vor. 3.3.4 Seniorinnen/ Senioren Die Apostelkirche bietet zweimal im Monat einen Seniorenkreis und alle zwei Monate ein Seniorenfrühstück. Gehbehinderte Senioren werden durch den Fahrdienst abgeholt. Jedes Gemeindemitglied wird ab seinem 75. Geburtstag von den Pastoren besucht. Seit Januar 2011 gibt es eine Gruppe für Verwitwete und Geschiedene aller Altersgruppen, die sehr gut angenommen wird. Die Veranstaltungsreihe der Apostelkirche für alle „jungen Alten“ wird sehr gut angenommen. Es werden Vorträge zu aktuellen theologischen, ethischen oder gesellschaftlichen Fragen angeboten mit anschließender Diskussion. Die Treffen werden extra angekündigt und finden jeweils in der Apostelkirche, Hainholzweg 52 statt. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Die gute Beteiligung in allen angebotenen Gruppen zeigt den großen Bedarf an gemeinschaftlicher Kommunikation. Das Zusammenleben zwischen alt und jung in Eißendorf West wird als angenehm empfunden. Bedauert wird, dass es keine öffentlichen Cafés in Fußnähe gibt. Für Rollstuhlfahrer und Gehbehinderte mit dem Rollator ist die hügelige Landschaft, speziell auch der Friedhof am Beerentalweg, nur schwer zu bewältigen. Fußwege und Straßen sind gut zu nutzen; die große Straße ist ein Hindernis für Senioren. Das Marie Kroos-Stift am Ehestorfer Weg verfügt über 89 gut geschnittene Appartements. und bietet pflegebedürftigen Menschen und auch „jungen“ Seniorinnen und Senioren ein neues Zuhause.

3.3.5 Menschen mit Behinderungen Im Alltag trifft man in der Eißendorfer Öffentlichkeit selten Menschen mit offensichtlichen Behinderungen. 4 Beschäftigungssituation Es liegen keine Erkenntnisse vor. 5 Freizeitangebote 5.1 Kultur und Bildung Kommerzielle Kulturangebote findet man in Eißendorf nicht. Die Nachmittagsveranstaltungen des Harburger Theaters werden gerne von älteren Bewohnerinnen genutzt. 5.2 Sport Zum Eißendorfer Schützenverein von 1878 e.V. gehören mehrere Schützengruppen, eine Damenschützengruppe, die Jungschützen sowie der Spielmannzug 1920. Die Schießsportanlage befindet sich am Strucksberg. Jährlich veranstaltet der Schützenverein auf dem Festplatz im Lübbersweg das Eißendorfer Dorffest. Die Angebote der Sportvereine werden gut genutzt, ebenfalls das Sportzentrum Eichenhof sowie die private Balletschule am Strucksberg. Auch unorganisierter Sport wie Walken und Joggen ist in Eißendorf West gut möglich. Bedauert wird, dass es zu wenige Freiflächen für Jugendliche zum Bolzen und Skaten gibt. 5.3 Ehrenamt/ Netzwerke Die ev.-luth. Apostelgemeinde bietet eine Vielzahl von Möglichkeiten für Menschen aller Altersgruppen, sich ehrenamtlich zu engagieren. Etwa 300 ehrenamtliche Mitarbeiter/-nnen sind in den verschiedenen Bereichen der Gemeindediakonie tätig. 73

Auch die Albert und Marie Wendt Stiftung sucht laufend Ehrenamtliche für die Unterstützung der Seniorenarbeit Die Freiwillige Feuerwehr Eißendorf und die Jugendfeuerwehr sind weitere Möglichkeiten, sich ehrenamtlich zu engagieren. 6 Stadtteilentwicklung Es liegen keine Informationen vor. 7

Problemlagen und Ressourcen

o o o

Freizeitangebote für Jugendliche fehlen fehlende Freiflächen für Jugendliche zum Bolzen und Skaten Unbefriedigende Einkaufssituation für Senioren/ Seniorinnen

     

Aktive ev. Apostelgemeinde für alle Altersgruppen Aktives Sportvereinsleben Viele engagierte Menschen, die ansprechbar sind Natur, Waldflächen werden zur Freizeitgestaltung gerne genutzt schnelle Verbindung in die Harburger Innenstadt Viele Möglichkeiten, sich ehrenamtlich zu engagieren

74

Sozialraum Heimfeld-West 1 Räumliche Beschreibung Der Sozialraum wird nördlich begrenzt durch die B 73 Cuxhavener Straße - Stader Straße, im Süden durch die Linie Stadtscheide – Vahrenwinkelweg – Goldene Wiege - Ehestorfer Weg – Triftweg – Denickestraße, westlich durch die nach Süden gedachte Verlängerung der Hausbrucher Bahnhofstraße sowie östlich durch den Milchgrund – Lohmannsweg – Haakestraße – Wattenbergstraße. Heimfeld West umfasst die statistischen Gebiete 97004 bis 97006 und 97010. Die Fläche (ohne Gewässer) des Sozialraumes beträgt 698 ha.

2 Soziodemografische Daten 2.1 Gesamtbevölkerung Im Sozialraum Heimfeld-West leben 7436 Menschen, von denen 18,17% unter 18 Jahre, 20,8% älter als 65 Jahre und 6,93% älter als 80 Jahre alt sind. 11,46% der Bewohner/-innen haben einen ausländischen Pass. Der Anteil der unter 18jährigen Ausländer/-innen beträgt 7,18% und der über 65-jährigen Ausländer/-innen 4,46%. Der Anteil der unter 18-jährigen und der über 65-jährigen liegt nur leicht über dem bezirklichen Durchschnitt. Nur der Anteil der hochbetagten Menschen liegt fast zwei Prozent über dem bezirklichen Durchschnitt. Es leben weniger Menschen mit einem ausländischen Pass in Heimfeld-West als im bezirklichen Durchschnitt. Der Anteil derer, die einen Migrationshintergrund haben, liegt mit 31,8 % unter dem bezirklichen Durchschnitt (36,68%). Für die meisten der hier lebenden Menschen mit Migrationshintergrund ist die Türkei das Bezugsland. Von den unter 18-jährigen hat jeder 75

Zweite einen Migrationshintergrund (bezirklicher Durchschnitt: 54,19%). Für etwa ein Viertel aller Migranten/ Migrantinnen im Stadtteil Heimfeld ist die Türkei das Bezugsland. (Quelle: MldRegister Dez. 2009/ Schätzungen mit MigraPro) in % Bevölkerung unter 18-Jährige 65 J. und älter (Senioren) ab 80 Jahre (Hochbetagte) Ausländer unter 18-jährige Ausländer ab 65 J. Ausländer

7.436 1.351 1.547 515 852 97 69

an Gesamtbevölkerung an Gesamtbevölkerung an Gesamtbevölkerung an Gesamtbevölkerung an Gesamtbevölkerung an u-18-Jährigen an ab 65-Jährigen

18,17 20,80 6,93 11,46 7,18 4,46

Bezirk in % 4,88 17,19 20,12 5,17 15,52 12,77 5,87

Quelle: MldRegister Dez. 2009

In Heimfeld-West werden 3.842 Haushalte gezählt, von denen 46% Einpersonenhaushalte sind (Harburg ges. 45,2%). Der Anteil von Einpersonenhaushalten, in denen Personen leben, die älter als 65 Jahre sind, beträgt 30,9% und liegt damit leicht über dem bezirklichen Durchschnitt von 27,7%. In 21,9% aller Haushalte leben Kinder unter 18 Jahren. In 23,3% aller Haushalte mit Kindern handelt es sich um Alleinerziehende.

Haushalte gesamt Einpersonenhaushalte Haushalte mit Kindern Alleinerziehende Personen über 65 in Einpersonenhaushalten

in %

Bezirk in%

3.842 1.768 842 196

46,0 21,9 23,3

45,2 20,5 28,6

547

30,9

27,7

Quelle: MldRegister Dez.2009

2.2 Soziale Situation Der Anteil der SGB II-Empfänger/-innen an der Gesamtbevölkerung ist mit 10,93% niedriger als im bezirklichen Durchschnitt, der 14,4% beträgt. Ebenfalls niedriger ist der Anteil der 15bis unter 25-jährigen SGB II-Empfänger (10,97%). 21,62% aller unter 15-jährigen Kinder zählen zu den Nicht-erwerbsfähigen Hilfebedürftigen.

SGB II-Empfänger SGB II-Empfänger unter 25 Jahre Nicht-erwerbsfähige Hilfebedürftige

813 86

245

an Gesamtbevölkerung an Bev.15 bis u. 25 Jahre an unter 15-jährigen

in % 10,93

Bezirk in % 14,40

10,97

14,94

21,62

29,95

Datenquelle/ Stand PROSA Durchschnittswerte 2009 und 06/2008

Quelle: MldRegister Dez. 2009

Der Anteil der über 60-jährigen, der Grundsicherungsleistungen erhält, hat sich um mehr als einen Prozent erhöht, auf 3,03 und liegt damit aber noch unterhalb des bezirklichen Durchschnitts. Auffallend ist die doppelt so hohe Zahl von Frauen, die Grundsicherungsleistungen erhält.

76

an ab 60Jährigen

an ab 60Jährigen

an ab 60Jährigen

(ges.)

(männl.)

(weibl.)

Bezirk

an ab 60Jährige n (ges.)

Datenquelle/ Stand

in %

in %

Anzahl Grundsicherungsempfänger/-innen 2009

37

Anzahl GrundsicherungsEmpfänger/-innen 2010

57

19

38

Anzahl Grundsicherungsempfänger/-innen außerhalb Einrichtungen

53

k.A.

k.A.

1,97

3,86

3,03

4,14

PROSA Durchschnittswerte 2009 GS-Datawarehouse, Geschäftsstatis tik BSB, Jahresdurchsc hnittsfälle

Die Anzahl der gewährten Hilfen zur Erziehung ist seit 2009 stark angestiegen und liegt deutlich über dem bezirklichen Durchschnitt. in %

Jahresdurchschnittsfälle 2009

Bezirk in %

23

an 0 bis unter 21Jährigen

1,11

1,86

Jahresdurchschnittsfälle 2010

19

an 0 bis unter 21Jährigen

0,93

3,10

Jahresdurchschnittsfälle 2011

24

an 0 bis unter 21Jährigen

1,16

2,90

Datenquelle/ Stand HZE-Fallzahlen Im Jahresdurchschnitt Auswertung JADatawarehouse

2.2.1 Beschäftigungssituation Die Arbeitslosenquote liegt bei 6% und damit leicht unter dem Hamburger Durchschnitt von 6,6% (Bundesagentur für Arbeit; Melderegister 31.12.2009). 2.3 Sprache und Bildung Im Schuljahr 2009/ 2010 haben 8% aller Schüler/-innen die Schule ohne einen Hauptschulabschluss entlassen.

Heimfeld West Bezirk Harburg Stadt Hamburg

ohne HSAbschluss in % 8 9 8

mit HSAbschluss in % 20 20 18

Realschulabschluss in % 30 31 27

Abitur/ FH in % 43 41 47

Quelle: Schulische Daten für RISE-Hamburger Datenmonitor; Herbststatistik 2008/2009

Für 27% der Grundschüler/-innen ist Deutsch nicht die überwiegend gesprochene Sprache in der Familie. Schüler Wohnort

Familiensprache der Schüler und SchülerInnen der Klassen 1 bis 4 in % Deutsch

Heimfeld West Bezirk Harburg Stadt Hamburg

Nicht Deutsch 73 67 74

27 33 26

Quelle: Schulische Daten für RISE-Hamburger Datenmonitor; Herbststatistik 2008/2009

77

3 Infrastrukturdaten 3.1 Wohnen und Wohnumfeld Heimfeld West besteht zum größten Teil aus Forst- und Grünflächen. Die im Westen liegenden Staatsforste Emme und Haake gehen östlich der Autobahn über in den Meyers Park und das Heimfelder Holz und schließen direkt an die Wohngebiete nördlich der Heimfelder Straße an. Das Gebiet stellt sich im Wesentlichen als ein durchgrüntes Gebiet gehobener Wohnlage dar. In einigen Straßenzügen dominieren gründerzeitliche Villen mit entsprechenden Gartenanlagen das Straßenbild. Diese Villen wurden von Industriellen und Kaufleuten erbaut, die im Zuge der Industrialisierung Harburgs zu Reichtum gelangt waren. In HeimfeldWest bot sich ihnen die Möglichkeit, in Stadtnähe und trotzdem landschaftlich reizvoll zu leben. Neben den Villen existieren Stadthäuser in geschlossener Bauweise, die ebenfalls aus der gleichen Entstehungszeit stammen. Weitere Villen bzw. repräsentative Einzelhäuser wurden in späteren Zeiten dem jeweiligen Zeitgeschmack entsprechend erbaut. Auf dem Gelände einer ehemaligen Kaserne wurde im Rahmen der Konversion ein neues Baugebiet (Scharnhorsthöhe) geschaffen. Ende der 90er Jahre wurden hier ca. 600 Wohnungen in Reihenhäusern sowie Geschoss-Wohnungsbauten – darunter auch Eigentumswohnungen - bezogen, welche von Genossenschaften und privaten Bauherren errichtet worden sind. Im südwestlichen Teil des Sozialraumes befinden sich überwiegend relativ einfache Nachkriegs-Geschosswohnungsbauten. 3.1.1 Einkaufsmöglichkeiten Einkaufsmöglichkeiten gibt es in Heimfeld West nicht. 3.1.2 Treffpunkte (Cafes, Kneipen, Restaurants) Es liegen keine Erkenntnisse vor. 3.1.3 Gesundheitliche Versorgung Es liegen keine Erkenntnisse vor. 3.2 Verkehr Die Autobahnabfahrt Hamburg-Heimfeld der AB 7 liegt im Sozialraum Heimfeld-West und bietet damit eine verkehrsgünstige Anbindung in den Norden und Süden Hamburgs. Die S-Bahn Station Heimfeld befindet sich im angrenzenden Sozialraum Heimfeld Nord und schafft die direkte Anbindung ins Harburger Zentrum sowie zum Hamburger Hauptbahnhof. 3.3 Soziales 3.3.1 Familien, Alleinerziehende und Kinder Es liegen keine Erkenntnisse vor. 3.3.2 Jugendliche Die ev.-luth. Kirchengemeinde St. Petrus macht verschiedene Angebote für Kinder und Jugendliche der Kirchengemeinde. 3.3.3 Menschen mit Migrationshintergrund Es liegen keine Erkenntnisse vor. 3.3.4 Seniorinnen/ Senioren Die ev.-luth. Kirchengemeinde St. Petrus bietet für die Senioren der Kirchengemeinde verschiedene Angebote, z.B. Seniorengymnastik oder offene Seniorennachmittage zweimal im Monat am Wochenende. .

78

3.3.5 Menschen mit Behinderungen Es liegen keine Erkenntnisse vor. 4 Beschäftigung Es liegen keine Erkenntnisse vor. 5 Freizeitangebote Die Nähe zum Wald bietet den Bewohner/-innen viele Möglichkeiten der Freizeitgestaltung im Freien. Die Wälder sowie Meyers Park sind beliebte Jogging-, Walking- und Mountainbike Gebiete. . 5.1 Kultur und Bildung Es liegen keine Erkenntnisse vor. 5.2 Sport Die Tennisgesellschaft Heimfeld e.V. bietet am Rande des Naherholungswaldes „Haake“ neun Tennisplätze, zwei Hockeyplätze, eine Tennishalle sowie eine Hockeyhalle. 5.3 Ehrenamt/ Netzwerke Die ev.-luth. Kirchengemeinde St. Petrus bietet Jugendlichen die Möglichkeit, sich zur Teamer/-innen ausbilden zu lassen, um die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen der Kirchengemeinde ehrenamtlich zu gestalten. 6 Sozialraumentwicklung Geplant ist, dass für Neubauten in dem Gebiet zwischen Meyers Park und Milchgrund nur noch zwei Wohneinheiten genehmigt werden, um eine „schleichende“ Verdichtung des Wohngebietes zu verhindern. Eine Ausnahme bildet der Eißendorfer Pferdeweg. Dort sollen auch Häuser mit bis zu sechs Wohnungen gebaut werden können. 7

Problemlagen und Ressourcen

o

Einkaufsmöglichkeiten, Restaurants oder Cafes sind nicht fußläufig zu erreichen (Anteil der über 60-Jährigen und Hochbetagten steigend)



Anteil von SGB II-Empfänger/-innen und nichterwerbsfähigen Hilfebedürftigen liegt ca. 4% unter dem bezirklichen Durchschnitt Anteil der über 60-jährigen Grundsicherungsempfänger/-innen liegt unter dem bezirklichen Durchschnitt Viele Forst- und Grünflächen bieten Möglichkeiten der Freizeitgestaltung Gehobene Wohnlage Verkehrsgünstige Lage durch Autobahnanschluss und S-Bahn Station in HeimfeldNord

   

.

79

Sozialraum Heimfeld-Nord 1 Räumliche Beschreibung Der Sozialraum Heimfeld-Nord wird nördlich begrenzt durch die B 73 Stader Straße – Buxtehuder Straße, im Süden durch den die Linie Haakestraße – Wattenbergstraße Denickestraße, westlich durch den Straßenzug Milchgrund – Lohmannsweg, östlich durch die Grumbrechtstraße - Bissingstraße. Der Sozialraum Heimfeld-Nord umfasst die statistischen Gebiete 97007 bis 97009 und 97011. Die Fläche (ohne Gewässer) des Sozialraumes beträgt 62 ha.

2 Soziodemografische Daten 2.1 Gesamtbevölkerung Im Sozialraum Heimfeld-Nord leben 10.566 Menschen, von denen 16,88% unter 18 Jahre, 15,59% älter als 65 Jahre und 5,35% älter als 80 Jahre alt sind. 19,3% der Bewohner/-innen haben einen ausländischen Pass. Der Anteil der unter 18jährigen Ausländer/-innen beträgt 16,98% und der über 65-jährigen Ausländer/-innen 8,80%. Der Anteil der über 65-jährigen liegt deutlich über dem bezirklichen Durchschnitt. Das trifft auch für den Anteil der über 65-jährigen Ausländer/-innen zu. Insgesamt leben mehr Menschen mit einem ausländischen Pass in Heimfeld-Nord als im bezirklichen Durchschnitt. In Heimfeld-Nord haben 37,28% aller Bewohner einen Migrationshintergrund (Harburg ges. 34,51%). Der Anteil der unter 18-jährigen liegt bei 54,5% (Harburg ges. 48,1 %) und der Anteil der über 65-jährigen bei 16,6% (Harburg ges.13,1%). Für etwa ein Viertel aller Migranten/ Migrantinnen im Stadtteil Heimfeld ist die Türkei das Bezugsland. (Quelle: MldRegister Dez. 2009/ Schätzungen mit MigraPro)

80

Bevölkerung unter 18-Jährige 65 J. und älter (Senioren) ab 80 Jahre (Hochbetagte) Ausländer unter 18-jährige Ausländer ab 65 J. Ausländer

10.566 1.784 1.647 565 2.039 303 145

an Gesamtbevölkerung an Gesamtbevölkerung an Gesamtbevölkerung an Gesamtbevölkerung an Gesamtbevölkerung an u-18-Jährigen an ab 65-Jährigen

in %

Bezirk in %

16,88 15,59 5,35 19,30 16,98 8,80

6,93 17,19 20,12 5,17 15,52 12,77 5,87

Quelle: MldRegister Dez. 2009

In Heimfeld-Nord werden 5914 Haushalte gezählt, von denen 55,9% Einpersonenhaushalte sind (Harburg ges. 45,2%). Der Anteil von Einpersonenhaushalten, in denen Personen leben, die älter als 65 Jahre sind, beträgt 18,5%. In 18,5% aller Haushalte leben Kinder unter 18 Jahren. In 34,2% aller Haushalte mit Kindern handelt es sich um Alleinerziehende.

Haushalte gesamt Einpersonenhaushalte Haushalte mit Kindern Alleinerziehende Personen über 65 in Einpersonenhaushalten Quelle: MldRegister Dez.2009

in %

Bezirk in%

5914 3308 1093 374

55,9 18,5 34,2

45,2 20,5 28,6

613

18,5

27,7

2.2 Soziale Situation Der Anteil der SGB II-Empfänger an der Gesamtbevölkerung liegt mit 17,17% höher als im bezirklichen Durchschnitt, der 14,4% beträgt. Ebenfalls höher ist der Anteil der 15- bis unter 25-jährigen SGB II-Empfänger (15,48%). 32,74% aller unter 15-jährigen Kinder zählen zu den Nicht-erwerbsfähigen Hilfebedürftigen.

SGB II-Empfänger SGB II-Empfänger u. 25 Jahre

in %

Bezirk in %

1.814

an Gesamtbevölkerung

17,17

14,40

233

an Bev.15 bis u. 25 Jahre

15,48

14,94

500

an unter 15-jährigen

32,74

29,95

Hamburg in %

Nicht-erwerbsfähige Hilfebedürftige Quelle: MldRegister Dez. 2009

Der Anteil der über 60-jährigen, der Grundsicherungsleistungen erhält, hat sich von 2009 auf 2010 um mehr als drei Prozent erhöht und liegt nach Harburg-Kern an der Spitze im bezirklichen Vergleich. Zu berücksichtigen ist, dass 2010 die Seniorenwohnanlage „An der Rennkoppel“ erweitert wurde.

81

Anzahl Grundsicherungsempfänger/-innen 2009 Anzahl GrundsicherungsEmpfänger/-innen 2010 Anzahl Grundsicherungsempfänger/-innen außerhalb Einrichtungen

an ab 60Jährigen

an ab 60Jährigen

an ab 60Jährigen

an ab 60Jährigen (ges.)

(ges.)

(männl.)

(weibl.)

in %

99

Bezirk

in %

4,85

163

68

95

128

55

73

Datenquelle/ Stand

7,99

3,86

4,14

PROSA Durchschnitts-werte 2009

GS-Dataware-house, Geschäftsstatistik BSB, Jahresdurchschnittsfälle

2.2.1 Beschäftigungssituation Es liegen keine Erkenntnisse vor. 2.3 Sprache und Bildung Im Schuljahr 2009/ 2010 haben Hauptschulabschluss entlassen.

13%

aller

Schüler

die

Schule

ohne

ohne HSmit HSRealschulAbitur/ FH Abschluss in % Abschluss in % abschluss in % in % Heimfeld Nord 13 24 31 Bezirk Harburg 9 20 31 Stadt Hamburg 8 18 27 Quelle: Schulische Daten für RISE-Hamburger Datenmonitor; Herbststatistik 2008/2009

einen

43 41 47

Für 32% der Grundschüler ist Deutsch nicht die überwiegend gesprochene Sprache in der Familie. Schüler Wohnort

Familiensprache der Schüler und SchülerInnen der Klassen 1 bis 4 in %

Deutsch Nicht Deutsch Heimfeld Nord 68 Bezirk Harburg 67 Stadt Hamburg 74 Quelle: Schulische Daten für RISE-Hamburger Datenmonitor; Herbststatistik 2008/2009

32 33 26

3 Infrastrukturdaten 3.1 Wohnen und Wohnumfeld Das Gebiet stellt im Wesentlichen ein Quartier dar, welches den Bedarf an günstigem Wohnraum für die rasch anwachsende Anzahl der Arbeiter der Harburger Industriebetriebe abgedeckt hat. Insofern handelt es sich um ein ehemaliges Stadterweiterungsgebiet für das damalige Harburg. Ausgehend von gründerzeitlichen Etagenhäusern rund um die Meyerstraße über den Geschosswohnungsbau der dreißiger Jahre (Alter Postweg) mit dem Schulkomplex „Friedrich-Ebert-Gymnasium“ sowie der integrierten „Friedrich-Ebert-Halle“ als Veranstaltungsort sowie Schlicht-Wohnungen der Nachkriegszeit sind alle Facetten der verdichteten Wohnformen des Industriezeitalters vertreten. Blockrandbebauung als auch offene Bauformen mit durchschnittlich 3 bis 4 Etagen dominieren das Straßenbild. Den sozialen Wohnungsbau der 60er und 70er Jahre repräsentieren vier Hochhäuser, die im

82

Besitz einer Wohnungs-Baugenossenschaft sind. Besonders charakteristisch für dieses Quartier sind die Zeilenbauten der SAGA aus den 50er Jahren. Bis 2003 wurde der Sozialraum über das Programm der Sozialen Stadtteilentwicklung gefördert. In dem Rahmen wurden die Wohnungen modernisiert und durch Zusammenlegung wurden zeitgemäße Wohnungen für Familien geschaffen. Durch die Sanierung der Wohnhäuser gibt es viele schöne Altbauwohnungen und der Stadtteil scheint auch bei Studenten immer beliebter zu werden. Berichtet wird aber auch, dass durch die dichte Besiedelung des Sozialraumes das Zusammenleben der Generationen nicht ohne Probleme ablaufe. Im Sozialraum fällt die zunehmende Verschmutzung auf, wie zum Beispiel Schmierereien an den Hauswänden, Hundekot, wilde Sperrmüllablage. Durch die zunehmende Bebauung wird es im Sozialraum als immer „ enger „ empfunden und die Bewegungsmöglichkeiten für die Bewohner/-innen dadurch immer mehr eingeschränkt. 3.1.1 Einkaufsmöglichkeiten Die Grundversorgung sei gewährleistet. Für den täglichen Bedarf stehen ein schlecht sortierter Discounter ohne Parkmöglichkeiten, ein russischer Lebensmittelladen und zwei Gemüseläden zur Verfügung. 3.1.2 Treffpunkte (Cafes, Kneipen, Restaurants) Viele Bierkneipen, einige Restaurants und Imbisse seien vorhanden. Dafür fehle es an Cafés und einem Mittagstisch für Senioren/ Seniorinnen. 3.1.3 Gesundheitliche Versorgung Es gäbe genügend Hausärzte, leider fehle es an Fachärzten wie z.B. Kinderärzte. Apotheken seien ausreichend und auch fußläufig erreichbar vorhanden. Es befinden sich zwei Krankenhäuser in der unmittelbaren Nähe. 3.2 Verkehr Die S- Bahn mit der S_Bahn Station Heimfeld sowie zwei Buslinien verbinden den Sozialraum mit der Innenstadt. Der Bedarf für die Heimfelder Straße sei aber deutlich höher und ein Ausbau wünschenswert. . 3.3 Soziales 3.3.1 Familien, Alleinerziehende, Kinder Seit 1994 besteht das, vom Margaretenhort betriebene Treffpunkthaus Heimfeld, das ein sehr umfangreiches Angebot für alle Bewohner/-innen in Heimfeld vorhält. Die unterschiedlichen Aktivitäten tragen zu einem bunten Stadtteilleben bei. Die Angebote, wie zum Beispiel die Spielplatzgruppe, die Mütterberatung, das Müttercafe, verschiedene Tanzgruppen, der Frühstückstreff, die Alleinerziehendengruppe, Selbsthilfegruppen, das kostenlose Mittagessen am Samstag und die verschiedenen Arbeitsgruppen, stehen für die Zusammenarbeit verschiedener Einrichtungen und Institutionen. Die vielen Angebote für fast alle Zielgruppen werden sehr gut genutzt. Es fehle aber an Kindertageseinrichtungen für vier bis fünf Stunden Betreuung. Das Zusammenleben funktioniere recht gut. Die Straßenfeste werden gerne von den Bewohnern angenommen. Die Reihenhäuser am Heimfelder Berg seien noch nicht integriert, da die Bewohner/-innen sich noch abgrenzten. 3.3.2 Jugendliche Der Jugendclub mit angrenzendem Spielplatz wird rege genutzt von Jugendlichen bis etwa 16 Jahre. Die älteren Jugendlichen kämen eher nicht. Leider sei er nicht durchgehend 83

geöffnet, was viele Jugendliche sich wünschten. Weitere organisierte Treffpunkte für Jugendliche sind nicht vorhanden. Leer stehende Häuser am Gildering und in der Rennkoppel würden dagegen von Jugendlichen als Treffpunkt genutzt, da sie dort nicht unter Beobachtung stünden. Auch weichen die Jugendlichen häufig ins Phoenixcenter und in die Moorstraße aus. Am Petersweg treffen sich viele Spätaussiedler aus Russland, die aus Neuwiedenthal und dem Landkreis kommen, um dann nach Hamburg weiter zu fahren. 3.3.3 Menschen mit Migrationshintergrund Der Sozialraum bietet den Bewohnern viele Integrationsangebote, Veranstaltungen und Straßenfeste. Dennoch sei das Miteinander schwierig, da sich Bewohner/-innen mit und ohne Migrationshintergrund voneinander abgrenzten. Kulturelle Konflikte seien nicht das Problem, da es sich anscheinend eher um Desinteresse an den Mitmenschen handele. 3.3.4 Senioren/ Seniorinnen Im Stadtteil leben im Verhältnis wenige Senioren/ Seniorinnen, allerdings wird vermutet, dass von den im Pflegeheim lebenden Senioren/ Seniorinnen viele nicht dort gemeldet seien. Die Angebote der Kirchengemeinden sind vielfältig. Der Kindergarten der St. Paulus-Kirchengemeinde kooperiert mit der Seniorenwohnanlage Domicil Heimfeld. Es finden gegenseitige Besuche statt. 2010 wurde die neu erbaute und renovierte Pflegeeinrichtung „An der Rennkoppel“ in Betrieb genommen. 235 Bewohner leben hier in unterschiedlichen Wohnbereichen, je nach Pflege- und Betreuungsaufwand. 2011 soll auf dem Gelände eine Kindertagesstätte entstehen. 3.3.5 Menschen mit Behinderungen Berichtet wird, dass die allgemeine Verkehrssituation für Menschen mit Behinderungen schlecht sei, zu schmale Gehwege, zu eng geparkte Autos. Ein barrierefreier Zugang zur SBahn Station ist nicht vorhanden, soll aber in den nächsten Jahren gebaut werden. Freizeitangebote für Menschen mit Behinderungen gibt es regelhaft nicht, das Stadtteilfest und die Benefizdisco der St. Paulus Gemeinde im Februar bilden die Ausnahme. Im Sozialraum sind verschiedene Einrichtungen für Menschen mit Behinderungen vorhanden, wie Wohngruppen, Integrative Schule und eine Förderschule unter freier Trägerschaft. Sport für Kinder mit psychomotorischen Störungen wird in der Turnhalle bei der Michelschule angeboten 4 Beschäftigung Die Zahl der SGB II Empfänger ist sehr hoch, wodurch auch viele Kinder betroffen sind. Beobachtet wird, dass viele der Arbeitssuchenden sich Ihrem Schicksal ergeben haben. Die Arbeitssuchenden treffen sich an den Kiosken und an der Kirche vor der S-Bahn. 5 Freizeitangebote Der Sozialraum bietet nur wenige Möglichkeiten im Bereich Sport, da es keinen ansässigen Sportverein gibt. Die Anlage für Skater und Biker hinter dem Jugendclub wurde auf Grund baulicher Mängel geschlossen. Freizeitmöglichkeiten für die 10-11 jährigen fehlen. Seit kurzem gibt es einen Fitnessclub für Frauen. 5.1 Kultur und Bildung Der Verein „Alles wird schön e.V.“ bietet zahlreiche Möglichkeiten, sich künstlerisch zu betätigen. Einmal im Jahr findet ein „Poetry-Slam“ statt (Heimfeld ist Reimfeld). Allerdings sind die Räumlichkeiten eingeschränkt, seitdem das Café Leben geschlossen hat. Klassische Konzerte und Schlagerveranstaltungen finden gelegentlich in der Friedrich-EbertHalle statt. Für Jugendliche ist selten ein Angebot vorhanden. Die Friedrich-Ebert-Halle wird als nicht zum Stadtteil zugehörend angesehen. Die Schule Grumbrechtstraße gibt Pausenhallenkonzerte mit Nachwuchskünstlern.

84

Bedauert wird, dass es keine Außenstelle der Volkshochschule gibt. Der Bücherbus der Bücherhalle Hamburg kommt 14-tägig in den Sozialraum. Die St. Paulus-Kirchengemeinde veranstaltet einen Tauschring im Gemeindesaal. Gelegentlich findet ein Umsonstmarkt statt. Die viermal im Jahr durch das Treffpunkthaus Heimfeld herausgegebene Stadtteilzeitung wird sehr gut angenommen. 5.2 Sport Im Sozialraum selbst gibt es keinen Sportverein. Durch die Hallennutzung an den Schulen gibt es Möglichkeiten, Sport durch andere Vereine auszuüben. 5.3 Ehrenamt/ Netzwerke Möglichkeiten, ein Ehrenamt wahrzunehmen, sind ausreichend vorhanden. Es fehlt an Betreuung für die Ehrenamtlichen. Jährlich, 2011 bereits zum 11. Mal, wird der Heimfeld-Preis verliehen, ein Preis, mit dem Menschen geehrt werden, die sich in besonderer Weise für ihren Stadtteil oder ihre Mitmenschen eingesetzt haben. Der Stadtteilbeirat Heimfeld-Nord, das Friedrich-EbertGymnasium, die integrative Grundschule Grumbrechtstraße sowie die evangelischen Kirchengemeinden St. Petrus und St. Paulus wollen damit das „Wir-Gefühl“ in dem Stadtteil stärken. Die Zusammenarbeit der Einrichtungen ist sehr gut. Allerdings wird die Situation zum Teil auch als „übervernetzt“ empfunden, da Parallelstrukturen vorhanden seien. 6 Stadtteilentwicklung Es liegen keine Informationen vor. 7

o o o o

o o o     

Problemlagen und Ressourcen

Überdurchschnittlich hoher Anteil Alleinerziehender Überdurchschnittlich hoher Anteil SGB II-Empfänger Überdurchschnittlich hoher Anteil Hilfen zur Erziehung Überdurchschnittlich hoher Anteil von über 60-Jährigen, der Grundsicherungsleistungen erhält (große Seniorenpflegeeinrichtung von Fördern und Wohnen) Überdurchschnittlich hoher Anteil von Jugendlichen, der die Schule ohne Abschluss verlässt Abendliche Freizeitangebote für Jugendliche fehlen Sehr gute Vernetzung führt teilweise zu Parallelstrukturen Bis 2003 Förderung durch Programm soziale Stadtteilentwicklung, dadurch Sanierung vieler Wohnanlagen Gute Vernetzung im Bereich Familien-, Kinder- und Jugendeinrichtungen Aktive ev. Paulusgemeinde Treffpunkthaus Heimfeld als sozialer „Stützpunkt“ wird gut angenommen Jährlich verliehener Heimfeldpreis fördert die Identifikation

85

Sozialraum Altenwerder/ Moorburg 1 Räumliche Beschreibung Der Sozialraum wird nördlich begrenzt durch die Finkenwerder Straße, im Süden durch den Moorburger Hinterdeich, westlich durch den Wasserlauf Hohenwischer Schleusenfleet Landscheide , östlich durch die Linie Köhlbrand – Kattwykdamm - Moorburger Hauptdeich. Altenwerder/ Moorburg umfasst die statistischen Gebiete 99001 und 99002 (Altenwerder), 98001 bis 98003 (Moorburg). Die Fläche (ohne Gewässer) des Sozialraumes beträgt 1538 ha.

2 Soziodemografische Daten 2.1 Gesamtbevölkerung Im Sozialraum Altenwerder/Moorburg leben 771 Menschen, von denen 19,33% unter 18 Jahre, 13,36% älter als 65 Jahre und 3,1% älter als 80 Jahre alt sind. Auffallend ist, dass der Anteil der unter 18-Jährigen mehr als 2% über dem bezirklichen Durchschnitt liegt. Dagegen ist der Anteil der über 65-Jährigen der niedrigste in allen Harburger Sozialräumen. Der Anteil der über 80-Jährigen wird nur noch durch den Sozialraum Neuland/ Gut Moor unterboten. Gut 3,63% der Bewohner/-innen haben einen ausländischen Pass. Der Anteil der unter 18jährigen Ausländer/-innen beträgt 0,67% und der über 65-jährigen Ausländer/-innen fast 2%. Ebenso leben deutlich weniger Ausländer/-innen in Altenwerder/Moorburg als im Bezirksdurchschnitt. Bei den unter 18-Jährigen sind es gut 12% weniger. Ebenso ist der Anteil derer, die einen Migrationshintergrund haben, mit 10,7 % nur noch in Francop niedriger (bezirklicher Durchschnitt: 36,68%). Für 20,8 % der hier lebenden Menschen mit Migrationshintergrund ist Polen das Bezugsland. Von den unter 18-jährigen haben nur 8,51% einen Migrationshintergrund (bezirklicher Durchschnitt: 54,19%). 86

Bevölkerung unter 18-Jährige 65 J. und älter (Senioren) ab 80 Jahre (Hochbetagte) Ausländer/-innen Unter 18-jährige Ausländer/-innen ab 65 J. Ausländer/-innen

771 149 103 24 82

an Gesamtbevölkerung an Gesamtbevölkerung an Gesamtbevölkerung an Gesamtbevölkerung an Gesamtbevölkerung an u-18-Jährigen

in % 100,00 19,33 13,36 3,11 3,63 0,67

Bezirk in % 0,49 17,19 20,12 5,17 15,52 12,77

1,94

5,87

an ab 65-Jährigen

Hamburg in %

Quelle: MldRegister Dez. 2009

2.2 Soziale Situation Der Anteil der SGB II-Empfänger an der Gesamtbevölkerung liegt mit 9% deutlich unter dem bezirklichen Durchschnitt, der 14,4% beträgt. Der Anteil der 15- bis unter 25-jährigen SGB IIEmpfänger beträgt 12,63% und damit über 2% weniger als im Durchschnitt des Bezirkes (14,94%). 14,63% aller unter 15-Jährigen zählen zu den Nicht-erwerbsfähigen Hilfebedürftigen.

SGB II-Empfänger SGB II-Empfänger u. 25 Jahre Nicht-erwerbsfähige Hilfebedürftige

70 12

an Gesamtbevölkerung an Bev.15 bis u. 25 Jahre

in % 9,08 12,63

Bezirk in % 14,40 14,94

14,63

29,95

an unter 15-jährigen

Hamburg in %

18

Quelle: MldRegister Dez. 2009

Der Anteil der über 60-jährigen, der Grundsicherungsleistungen erhält, ist von 2009 auf 2010 nicht nennenswert gestiegen und liegt unterhalb des Bezirksdurchschnitts. An ab 60Jährigen

An ab 60Jährigen

An ab 60Jährigen

( ges.) 4

(männl.)

(weibl.)

Anzahl Grundsicherungsempfänger 2010

5

k.A.

Anzahl Grundsicherungsempfänger außerhalb Einrichtungen

5

k.A.

Anzahl Grundsicherungsempfänger 2009

An ab 60Jährigen (ges.) In % 2,84

Bezirk

k.A.

k.A.

4,14

k.A.

k.A.

in % 3,28

Datenquelle / Stand

Projuga, Durchschnittswerte 2009 GS-Datawarehouse, Geschäftsstatisti k BSB, Jahresdurchschn ittsfälle

Die Anzahl der gewährten Hilfen zur Erziehung ist seit 2009 um zwei angestiegen und liegt über dem bezirklichen Durchschnitt. Zu berücksichtigen ist die absolute Zahl. in %

Jahresdurchschnittsfälle 2009 Jahresdurchschnittsfälle 2010

Bezirk in %

4

an 0 bis unter 21Jährigen

2,43

1,86

6

an 0 bis unter 21Jährigen

3,61

3,10

Datenquelle/ Stand HZE-Fallzahlen Im Jahresdurchschnitt Auswertung JADatawarehouse

87

Jahresdurchschnittsfälle 2011

6

an 0 bis unter 21Jährigen

3,41

2,90

2.2.1 Beschäftigungssituation Die Arbeitslosenquote beträgt 5% und ist damit niedriger als im Hamburger Durchschnitt (6,6%). 2.3 Sprache und Bildung Auf Grund der geringen Zahlen kann keine Aussage darüber getroffen werden, wie viele Schüler/-innen im Schuljahr 2009/ 2010 die Schule mit welchem Abschluss verlassen haben.

Altenwerder/ Moorburg Bezirk Harburg Stadt Hamburg

ohne HSAbschluss in % k.A. 9 8

mit HSAbschluss in % k.A. 20 18

Realschulabschluss in % k.A. 31 27

Abitur/ FH in % k.A. 41 47

Quelle: Schulische Daten für RISE-Hamburger Datenmonitor; Herbststatistik 2008/2009

Für alle Grundschüler/-innen ist Deutsch die überwiegend gesprochene Sprache in der Familie. Schüler/-innen Wohnort

Familiensprache der Schüler und SchülerInnen der Klassen 1 bis 4 in % Deutsch

Altenwerder/ Moorburg Bezirk Harburg Stadt Hamburg

Nicht Deutsch 100 67 74

33 26

Quelle: Schulische Daten für RISE-Hamburger Datenmonitor; Herbststatistik 2008/2009

3 Infrastrukturdaten 3.1 Wohnen und Wohnumfeld Das Gebiet besteht aus dem ehemaligen Elbdorf Altenwerder, welches als Hafenerweiterungsgebiet dem Containerterminal Altenwerder Platz machen musste und dem angrenzenden Dorf Moorburg, welches ebenfalls seit Jahrzehnten als Hafenerweiterungsgebiet vorgesehen ist. Mittlerweile wurde jedoch ein Bestandsschutz bis zum Jahre 2035 ausgesprochen, so dass in Moorburg eine gewisse Planungssicherheit gewonnen werden konnte. Das heutige Altenwerder hat keine Einwohner mehr. Als Konsequenz aus der Verabschiedung des Gesetzes zur Hafenerweiterung kaufte die Stadt Hamburg ab ca. 1960 Grundstücke auf und siedelte die Anwohner um. Zwischen 1973 und 1978 wurde eine Enteignung angekündigt, weshalb sich viele Menschen teilweise mit Entschädigung zum Umzug bewegen ließen. 1998 verließen die letzten Bewohner/-innen Altenwerder. 2002 wurde der lang geplante Containerterminal Altenwerder (CTA) in Betrieb genommen. Vom ehemaligen Dorf Altenwerder sind nur noch die Kirche St. Gertrud, zur ThomasKirchengemeinde Hausbruch gehörend, sowie der sie umgebende Friedhof vorhanden. Sie stehen nahe der Autobahn A7 in einem verbliebenen Grünstreifen mit altem Baumbestand. Neben diesem einzig verbliebenen Gebäude des ehemaligen Dorfes Altenwerder prägen heute Logistikhallen und Containerbrücken des Containerterminals CTA, der nördlich davon gelegene Sandauhafen mit dem Hansaport (für Massenschüttgüter) und die Müllverbrennungsanlage Rugenberger Damm an der Köhlbrandbrücke den Stadtteil. 2009 erhielt der Stadtteil zwei Windkraftanlagen mit einer Gesamthöhe von 198,5 Metern. Sie zählen zu den höchsten Bauwerken der Hansestadt. Moorburg stellt sich als ein noch sehr dörflich-beschaulicher Sozialraum dar, der geprägt wird von großen Bauernhäusern sowie landwirtschaftlichen Flächen und Wiesen mit Obstbaumbestand. Es ist ein lang gezogenes Straßendorf und war lange Zeit das längste 88

Straßendorf Europas. Südlich des Moorburger Elbdeiches befinden sich zudem Einzelhäuser sämtlicher Bauepochen, die von Gärten umgeben sind. In Anbetracht der drohenden Hafenerweiterung haben viele Moorburger bereits in den 70er-Jahren den Ort verlassen und im Tausch Grundstücke in anderen Stadtteilen des Süderelberaumes erhalten. Durch den Ort schlängelt sich - entlang des Deiches - der Moorburger Elbdeich, eine relativ vielbefahrene Straße, welche als „Schleichweg“ in Richtung Francop, Neuenfelde und das niedersächsische Umland dient. Diese Straße durchschneidet den Ort ebenso wie die Waltershofer Straße. Seit 1982 liegt Moorburg im Hafenerweiterungsgebiet. Seitdem hat die Stadt Hamburg fast 90% der Immobilien und Grundstücke in Moorburg aufgekauft. Ein Erwerb von Eigentum ist durch die Regelungen des Hafenerweiterungsgesetzes ausgeschlossen. Die jetzigen Bewohner/-innen haben Mietverträge mit der SAGA-GWG. Die Koalitionsvereinbarung für die 19. Wahlperiode sah vor, dass keine Planungen für die Inanspruchnahme von Moorburg für ein neues Containerterminal erfolgen dürfen. Bereits laufende Planungen sollten danach eingestellt werden. Obwohl keine langfristige Sicherheit für die Bevölkerung in Moorburg besteht, haben sich in den vergangenen Jahren immer mehr Künstler angesiedelt, die die fast dörfliche Abgeschiedenheit zu schätzen wissen. 3.1.1 Einkaufsmöglichkeiten Eine Infrastruktur und Versorgung ist so gut wie nicht vorhanden. Hier existiert lediglich ein kleiner Lebensmittelladen ohne Frischware; es gibt keinen Arzt und auch keine anderweitigen Dienstleistungen. 3.1.2 Treffpunkte ( Cafés, Kneipen, Restaurants ) Ein Treffpunkt für Mittagstisch, Kaffee und Kuchen und Nähen ist das Cafe Elbdeich des Vereins elbdeich e.V. 3.1.3 Gesundheitliche Versorgung Es gibt keine niedergelassenen Ärzte in Moorburg. 3.2 Verkehr Busse bieten eine Anbindung an den öffentlichen Personennahverkehr. Die Buslinie 157 verbindet Moorburg in ca. 30 Minuten mit S-Bahnhof Harburg. Leider fahren diese Busse durchschnittlich nur stündlich. Die Buslinie 250 verkehrt häufiger und führt in ca. 25 Minuten durch den Elbtunnel bis zum Bahnhof Altona. Moorburg wird von der Bundesautobahn 7 durchschnitten. Über die östlich verlaufende Süderelbe führt die Kattwykbrücke, eine Hubbrücke für den Straßenverkehr und die Züge der Hamburger Hafenbahn. Sie verbindet den Moorburger Hauptdeich mit der Elbinsel Wilhelmsburg und dem zentralen Freihafengebiet. Die Waltershofer Straße verläuft von der B73 in nördlicher Richtung und ist sowohl Verbindungsstraße zu den Industrieansiedlungen am Moorburger Elbdeich, als auch Ausweichstrecke für den Süderelberaum. Der Radfernweg Hamburg-Cuxhaven verläuft über den Moorburger Kirchendeich und Moorburger Elbdeich. 3.3 Soziales 3.3.1 Familien, Alleinerziehende und Kinder Moorburg ist geprägt durch einen dörflichen Charakter mit entsprechend hohem Anteil an Einzelhausbebauung mit Gärten. Für Kinder gibt es ausreichend Bewegungsraum im Grünen. Zwei Spielplätze befinden sich am Moorburger Elbdeich und am Moorburger Kirchdeich. Die Kita „Kinderland Moorburg“ ist ein eingetragener Verein mit Anerkennung auf Trägerschaft der freien Jugendhilfe. Derzeit werden hier 60 Kinder im Alter von 0 bis 10 89

Jahren in der Zeit von 6:45 Uhr bis 17 Uhr betreut. Im letzten Jahr vor der Einschulung werden die Vorschulkinder zweimal pro Woche intensiv auf die Schule vorbereitet. 3.3.2 Jugendliche Freizeitangebote gibt es für Kinder und Jugendliche im Moorburger Turn- und Sportverein, für Jugendliche im Schützenverein, in der Jugendfeuerwehr und im Verein elbdeich e.V. 3.3.3 Menschen mit Migrationshintergrund Die Anzahl der dauerhaft hier lebenden Menschen mit Migrationshintergrund ist sehr gering. Die auf dem Bau des Kohlekraftwerkes beschäftigten Arbeiter kommen aus allen Teilen Europas. Sie sind zumeist zur Untermiete bei Privatleuten in der Umgebung einquartiert 3.3.4 Seniorinnen/ Senioren Die evangelisch-lutherische St. Maria-Magdalena-Kirche mit etwa 500 Gemeindemitgliedern, ist die älteste Kirche in der Region und mit dem Gemeindehaus das östlichste Gebäude im Ort. Im Pastorat finden regelmäßig Veranstaltungen für Kinder, Jugendliche und Senioren statt. 3.3.5 Menschen mit Behinderungen Es liegen keine Erkenntnisse vor. 4 Beschäftigung Es liegen keine Erkenntnisse vor. 5 Freizeitangebote 5.1 Kultur und Bildung Aufgrund nicht ausreichender Anmeldezahlen wurde die Moorburger Grundschule im Jahr 2007 geschlossen. Die Schule ist seit 2009 komplett, mit zwei Schultrakten, einem Verwaltungstrakt und der Pausenhalle an den Kulturverein elbdeich. e. V. vermietet. Der Verein elbdeich e.V möchte mit seinen vielfältigen Aktivitäten zur Lebendigkeit beitragen, einen Raum für geselliges und kulturelles Miteinander zur Verfügung stellen und eine lebendige Plattform für Kunst, Kultur, Musik, Sport, Spaß und Jugendarbeit bieten. Im Zentrum liegt der Kultursaal (ehemalige Pausenhalle). Die ehemaligen Klassenräume werden von Musikgruppen, Druckerei, Fotoatelier und offener Kunstwerkstatt genutzt. Sie sind als Ateliers an Künstler vermietet. In der Pausenhalle finden kulturelle oder sonstige Veranstaltungen statt. Die Kita „Kinderland Moorburg“ befindet sich auf dem Gelände. Das angeschlossene Café Elbdeich ist bis auf montags täglich nachmittags geöffnet. Neben regelmäßig, einmal die Woche stattfindenden Kursen, werden Lesungen, Stammtische, Rate-Krimi Abende und Spiele-Abende angeboten. Das Kindertheater „Die Sterntaler“, ein Puppentheater, hat seine eigene Spielstätte mit Auftrittsraum und Puppenbauwerkstatt in den Räumen des Kulturvereins. Die Sterntaler treten in vielen Kindergärten, Schulen, Bücherhallen, Firmen und auf Festen mit Märchen aus aller Welt auf. Ihr Programm wechselt halbjährlich. Die einzige Schule Moorburgs, die Grundschule Moorburg, wurde 2007 geschlossen. Seitdem müssen die Moorburger Grundschulkinder die Grundschulen Quellmoor, Lange Striepen oder Hausbruch in Neuwiedenthal - Hausbruch besuchen. Die nächstgelegenen weiterführenden Schulen sind südlich von Moorburg gelegen, die Gesamtschulen Süderelbe und Fischbek/ Falkenberg und nördlich von Moorburg, in Finkenwerder, die Gesamtschule Finkenwerder.

90

5.2 Sport Südlich des Moorburger Elbdeiches gelegen befindet sich der Sportplatz des Moorburger Turn-und Sportvereines. Darüber hinaus existieren größere Grünflächen jenseits des Deiches sowie auf den Spülflächen nördlich der Hauptverkehrsstraße. Freizeitangebote werden im Rahmen der Vereinsarbeit des Moorburger Turn- und Sportvereines, des Schützenvereines sowie der freiwilligen Feuerwehr gemacht. 5.3 Ehrenamt /Netzwerke Die Bürgerinitiative „Runder Tisch Moorburg/ Hohenwisch“ richtet ihre Aktivitäten gegen die, vom Senat favorisierte, Südtrasse der Hafenquerspanne. Ebenfalls wehrt sich die Bürgerinitiative gegen eine Schlickdeponie in Moorburg. Die Hafenverwaltung Hamburg Port Authority prüft derzeit die Standorte Moorburg und Neuenfelde (westlich Nincoper Deich/südlich Nincoper Straße). 6 Stadtteilentwicklung Vattenfall Europe baut am Standort Moorburg auf einer Fläche von 23 Hektar seit Oktober 2007 das Kohlekraftwerk Moorburg. Das Kohlekraftwerk soll primär als Ersatz für das 2011 vom Netz gehende Heizkraftwerk Wedel entstehen. Die Inbetriebnahme der ersten Kesselanlage ist im Herbst 2012 vorgesehen; die komplette Fertigstellung ist ein halbes Jahr später geplant. Elf Millionen Megawatt Stromleistung soll die Anlage pro Jahr liefern. Das Kraftwerk Moorburg erhält zur Elbseite eine für Hamburger Gebäude typische rote Klinkerfassade, zur Seite des Moorburger Hauptdeichs wird die Fassadenverkleidung aus grauem Trapezblech montiert. Die „Hafenquerspange“, eine seit Jahren geplante Autobahn zur Entlastung des Hafenverkehrs durch Verbindung der Autobahnen A 26 und A 7, soll nach dem Willen des Senats auf der Südtrasse verlaufen . Die Querspange soll westlich von Moorburg sowohl an die Autobahn 7 als auch an die künftige A 26 anschließen und im Osten bei der Anschlussstelle Stillhorn auf die A 1 treffen. Das Projekt schließt eine neue, 800 Meter lange Brücke über die Süderelbe neben dem Kattwykdamm ein. Die Stadtentwicklungsbehörde hatte verschiedene Varianten untersucht und gegeneinander abgewogen. Dabei setzte sich die 9,4 Kilometer lange "Süd 1"-Trasse durch. Wann mit dem Bau begonnen werden kann, ist derzeit noch unklar. Das Planfeststellungsverfahren könnte 2011 oder 2012 eingeleitet werden. Die Hamburg Port authority (HPA) plant eine 30 Meter hohe Hafenschlickdeponie auf einem 45 Hektar umfassenden Entwässerungsfeld in Moorburg-Mitte, östlich der A7, zwischen Moorburger Elbdeich im Norden und Fürstenmoordamm im Süden. Voraussichtlich 2014, wenn die Kapazität des seit 1991 angelegten Schlickhügels in Francop erschöpft ist, könnte mit dem Deponiebau begonnen werden. 7

Problemlagen und Ressourcen

o o o

Moorburg als Hafenerweiterungsgebiet bietet langfristig keine Lebensperspektive Einkaufsmöglichkeiten für den täglichen Bedarf fehlen Kraftwerk Moorburg in unmittelbarer Nachbarschaft

    

Anteil von SGB II-Empfängern unter dem bezirklichen Durchschnitt Anteil der Grundsicherungsempfänger unter dem bezirklichen Durchschnitt Arbeitslosenquote niedriger als im bezirklichen Durchschnitt Junge, kreative Szene Selbstverwalteter Treffpunkt bietet offenen Bürgeraustausch 91

    

Busanbindung nach Harburg und Altona Dörflicher Charakter Viele Einzelhäuser mit Garten Günstige Mieten in Einzelhäusern (negativ = befristete Mietverträge) Aktive Kirchengemeinde

92

SozialraumHausbruch-Nord 1 Räumliche Beschreibung Der Sozialraum wird nördlich begrenzt durch die Linie Moorwettern – Landscheide – Moorburger Hinterdeich bis an die Bundesautobahn A 7, im Süden durch den die Linie Minnerweg –Minnerstieg – Lange Striepen – Altwiedenthaler Straße bis nördlich der Bahnlinie, westlich durch den Straßenzug Francoper Straße – Rehrstieg – nördlich des Erlenbruches und des Moorburger Ringes bis an den Minnerweg, östlich durch die Linie Moorburger Hinterdeich westlich der BAB A7 bis Am Radeland. Der Sozialraum beinhaltet die statistischen Gebiete 100001 bis 100006. Die Fläche (ohne Gewässer) des Sozialraumes beträgt 397 ha.

2 Soziodemografische Daten 2.1 Gesamtbevölkerung Im Sozialraum Hausbruch-Nord leben 5.808 Menschen, von denen 21,13% unter 18 Jahre, 15,08% älter als 65 Jahre und 2,88% älter als 80 Jahre alt sind. 8,35% der Bewohner haben einen ausländischen Pass. Der Anteil der unter 18-jährigen Ausländer beträgt 5,79% und der über 65-jährigen Ausländer 3,54%. In Hausbruch-Nord haben 35,36% aller Bewohner einen Migrationshintergrund (Harburg ges. 34,51%). Der Anteil der unter 18-jährigen liegt bei 43,1% (Harburg ges. 48,1%) und der Anteil der über 65-jährigen bei 12,3% (Harburg ges.13,1%). Für 22,3% aller Migranten/ Migrantinnen im Stadtteil Hausbruch ist Russland das Bezugsland, gefolgt von der Türkei (16,7%) und Polen (15,5%). (Quelle: MldRegister Dez. 2009/ Schätzungen mit MigraPro)

93

in % Bevölkerung unter 18-Jährige 65 J. und älter (Senioren) ab 80 Jahre (Hochbetagte) Ausländer unter 18-jährige Ausländer ab 65 J. Ausländer

5.808 1.227 876 167 485 71 31

an Gesamtbevölkerung an Gesamtbevölkerung an Gesamtbevölkerung an Gesamtbevölkerung an Gesamtbevölkerung an u-18-Jährigen an ab 65-Jährigen

21,13 15,08 2,88 8,35 5,79 3,54

Bezirk in % 3,81 17,19 20,12 5,17 15,52 12,77 5,87

Quelle: MldRegister Dez. 2009

In Hausbruch-Nord werden 2.339 Haushalte gezählt, von denen nur 25% Einpersonenhaushalte sind (Harburg ges. 45,2%). Der Anteil von Einpersonenhaushalten, in denen Personen leben, die älter als 65 Jahre sind, beträgt 33,7% und liegt damit über dem bezirklichen Durchschnitt von 27,7%. In 31,2% aller Haushalte leben Kinder unter 18 Jahren. In 17,5% aller Haushalte mit Kindern handelt es sich um Alleinerziehende. Damit hat Hausbruch-Nord den niedrigsten Anteil von Alleinerziehenden im Bezirk Harburg.

Haushalte gesamt Einpersonenhaushalte Haushalte mit Kindern Alleinerziehende Personen über 65 in Einpersonenhaushalten Quelle: MldRegister Dez.2009

2.339 584 730 128 197

in %

Bezirk in %

25,0 31,2 17,5 33,7

45,2 20,5 28,6 27,7

2.2 Soziale Situation Der Anteil der SGB II-Empfänger/-innen an der Gesamtbevölkerung ist fast um die Hälfte niedriger als im bezirklichen Durchschnitt, der 14,4% beträgt. Der Anteil der 15- bis unter 25jährigen SGB II-Empfänger (6,59%) beträgt weniger als die Hälfte des bezirklichen Durchschnitts. 14,54% aller unter 15-jährigen Kinder zählen zu den Nicht-erwerbsfähigen Hilfebedürftigen.

SGB II-Empfänger SGB II-Empfänger u. 25 Jahre Nicht-erwerbsfähige Hilfebedürftige

442 60

an Gesamtbevölkerung an Bev.15 bis u. 25 Jahre an unter 15-jährigen

131

in % 7,61

Bezirk in % 14,40

6,59

14,94

14,54

29,95

Datenquelle/ Stand PROSA Durchschnittswerte 2009 und 06/2008

Quelle: MldRegister Dez. 2009

Der Anteil der über 60-jährigen, der Grundsicherungsleistungen erhält, hat sich von 2009 auf 2010 leicht erhöht, bleibt aber unterhalb des bezirklichen Durchschnitts.

Anzahl GrundsicherungsEmpfänger/-innen 2009 Anzahl Grundsicherungs Empfänger/innen

an ab 60Jährigen

an ab 60Jährigen

an ab 60Jährigen

an ab 60Jährigen (ges.)

(ges.)

(männl.)

(weibl.)

in %

20

26

1,77

14

12

2,30

Bezirk

in %

Datenquelle/ Stand

3,28

PROSA Durchschnitts-werte 2009

4,14

GS-Dataware-house, Geschäftsstatistik BSB, Jahresdurchschnittsfälle

94

2010

Die Anzahl der gewährten Hilfen zur Erziehung ist seit 2009 stark angestiegen und liegt dennoch deutlich unter dem bezirklichen Durchschnitt. in %

Jahresdurchschnittsfälle 2009

Bezirk in %

9

an 0 bis unter 21Jährigen

Jahresdurchschnittsfälle 2010

16

an 0 bis unter 21Jährigen

1,10

3,10

Jahresdurchschnittsfälle 2011

23

an 0 bis unter 21Jährigen

1,56

2,90

0,63

1,86

Datenquelle/ Stand HZE-Fallzahlen Im Jahresdurchschnitt Auswertung JADatawarehouse

2.2.1 Beschäftigungssituation Die Arbeitslosenquote in Hausbruch-Nord liegt unter dem Hamburger Durchschnitt von 6,6%. 2.3 Sprache und Bildung Im Schuljahr 2009/ 2010 haben 7% aller Schüler die Schule ohne einen Hauptschulabschluss entlassen. Die meisten Schüler/-innen haben die Schule mit dem Realschulabschluss verlassen (41%) ohne HSmit HSRealschulAbitur/ FH Abschluss in % Abschluss in % abschluss in % in % Hausbruch Nord 7 15 41 Bezirk Harburg 9 20 31 Stadt Hamburg 8 18 27 Quelle: Schulische Daten für RISE-Hamburger Datenmonitor; Herbststatistik 2008/2009

37 41 47

Für 28% der Grundschüler/-innen ist Deutsch nicht die überwiegend gesprochene Sprache in der Familie. Schüler Wohnort

Familiensprache der Schüler und SchülerInnen der Klassen 1 bis 4 in %

Deutsch Nicht Deutsch Hausbruch Nord 72 Bezirk Harburg 67 Stadt Hamburg 74 Quelle: Schulische Daten für RISE-Hamburger Datenmonitor; Herbststatistik 2008/2009

28 33 26

3 Infrastrukturdaten 3.1 Wohnen und Wohnumfeld Die Neuwiedenthaler Straße trennt den Sozialraum in den älteren südlichen und den neuen nördlichen Teil. Südlich, zwischen der Neuwiedenthaler Straße und den Gleisanlagen der Deutschen Bahn AG befindet sich das „alte“ Hausbruch-Nord, mit älteren Einfamilienhäusern, z.T. auch kleinen Doppelhäusern und älteren Bürgerhäusern in der Alt Wiedenthaler Straße und Neuwiedenthaler Straße. Teilweise befindet sich hier noch etwas Landwirtschaft sowie Kleingewerbe. Ein Generationenwechsel ist zu erkennen. Neben vielen hier lebenden älteren Bewohnerinnen und Bewohnern ziehen zunehmend jüngere Familien zu. 95

Markant ist die Kleinsiedlung „Lange Striepen“ im südwestlichen Teil von Hausbruch-Nord, die in den 30er Jahren entstanden ist. Nördlich der Hausbrucher Straße befindet sich das in den 80er Jahren entstandene Neubaugebiet mit vielen Einfamilienhäusern sowie kleineren Mehrfamilienhäusern mit maximal sechs Einheiten. Hier wohnen viele, finanziell eher gut gestellte Zuwanderer aus den osteuropäischen Ländern und junge Familien. Nördlich des Wohngebietes befinden sich ausgedehnte Feld- und Wiesenflächen. 3.1.1 Einkaufsmöglichkeiten Hausbruch-Nord ist ein reines Wohngebiet. Einkaufsmöglichkeiten gibt es hier, außer einem Blumenladen und einem Getränkemarkt, nicht. Die meisten Anwohner/-innen fahren zum Einkaufen nach Neugraben, Ehestorf, Vahrendorf oder nach Neuwiedenthal in das Einkaufszentrum am Rehrstieg. 3.1.2 Treffpunkte (Cafes, Kneipen, Restaurants) Es gibt direkt in Hausbruch-Nord keine Treffpunkte. Im alten Dorfkern gibt es ein griechisches Restaurant, den ehemaligen Dorfkrug. Ältere Anwohner/-innen haben die Möglichkeit, den DRK-Seniorentreff in der Neuwiedenthaler Straße in Neuwiedenthal zu besuchen. Auch das Kulturhaus Süderelbe e.V. im Ehestorfer Heuweg steht den Anwohner/-innen in Hausbruch-Nord mit seinen Angeboten zur Verfügung. 3.1.3 Gesundheitliche Versorgung Gesundheitseinrichtungen und Ärzte gibt es im Sozialraum Hausbruch-Nord nicht. Die meisten Anwohner/-innen nutzen die Einrichtungen in Neuwiedenthal. Das Praxiszentrum Striepenweg ist direkt an der S-Bahn-Station Neuwiedenthal im Stadtteilzentrum gelegen. und beherbergt neben verschiedenen Fachärzten auch eine Apotheke und eine Praxis für Physiotherapie. 3.2 Verkehr Die Gehwege sind in einem guten Zustand, die Kantsteine an den Übergängen meistens abgesenkt. Die Gehwege im Neubaugebiet sind neu und in einem sehr guten Zustand, teilweise sehr schmal. Für Rollstuhlfahrer stellt die vielbefahrene Cuxhavener Straße ein Hindernis dar. Die beiden Tunnel, die die Bahngleise unterführen, haben ein teilweise beschwerliches Gefälle/ Anstieg, so dass sie von Rollstuhlfahrern und Gehbehinderten mit Rollator eher gemieden werden. Ein subjektives Gefühl der Unsicherheit vermittelt der Minnerweg mit seinen hohen, nicht einsehbaren Hecken. Minnerweg und Stölkenhofwinkel sind zwei Wege, in denen in den Büschen verhältnismäßig viel Unrat liegt und wenig gesäubert wird. Die Busanbindung wird als gut beschrieben. Die Haltestellen der Buslinien 250, 251 und E40 befinden sich auf der Neuwiedenthaler Straße. Kritisiert werden die Lärm- und Abgasbelästigung durch die Cuxhavener Straße und Hafenbahn. Da die Bremer Straße mautpflichtig ist, nutzen viele LKW-Fahrer den Ehestorfer Heuweg, um auf die B 73 zu kommen. 3.3 Soziales 3.3.1 Familien, Alleinerziehende und Kinder In Hausbruch-Nord haben viele Familien einen Garten zur Verfügung, der in der Freizeit genutzt wird. Der Schulhof der Grundschule „Lange Striepen“ wird nachmittags von vielen Familien mit Kleinkindern besucht. Auch Jugendliche treffen sich dort gerne, da es auch Unterstellmöglichkeiten gibt. Konflikte zwischen den verschiedenen Altersgruppen wurden bislang nicht beobachtet. Auch der Spielplatz Hausbrucher Straße, Ecke Minnerweg wird sehr gut angenommen, sowohl von kleineren Kindern als auch von Jugendlichen. Hier 96

kommt es im Sommer manchmal zu Konflikten mit den Anwohner/-innen, die sich durch Lärm beeinträchtigt fühlen. Der Spielplatz am Wiedenthaler Sand wird regelmäßig von vielen Kindern aus den Straßen Jungfernmühle, Hausbrucher Bahnhofstraße und dem Wiedenthaler Sand genutzt. 3.3.2 Jugendliche Jugendliche empfinden den Sozialraum eher als langweilig. Ein Treffpunkt ist der Spielplatz an der Thomasgemeinde, der gerne genutzt wird, um sich „heimlich“ zu treffen, da er nicht so gut einsehbar ist. Ansonsten fehlen offene, kostenlose Treffpunkte oder Angebote. Deshalb orientieren sich die Jugendlichen eher nach Neuwiedenthal, z.B. gehen sie in den Mädchenclub oder sie fahren in die Harburger Innenstadt, ins Phönixcenter. 3.3.3 Menschen mit Migrationshintergrund Die in Hausbruch-Nord lebenden Zuwanderer scheinen finanziell besser gestellt zu. Sie leben zum großen Teil in ihren eigenen Häusern. Das Zusammenleben zwischen Menschen mit und ohne Migrationshintergrund wird als unproblematisch beschrieben. Viele Gemeinsamkeiten sind aber auch nicht zu beobachten. Jede Gruppe scheint eher unter sich zu bleiben. 3.3.4 Seniorinnen/ Senioren Berichtet wird, dass inzwischen viele Einfamilienhäuser barrierefrei umgebaut wurden. Ein Großteil der Senioren strebt an, so lange wie möglich im eigenen Haus leben zu können. Durch vorhandene finanzielle und familiäre Ressourcen ist dies auch für viele hier lebende ältere Menschen möglich. Ausreichend Hilfsangebote stehen zur Verfügung. Die Thomasgemeinde bietet einen Seniorenkreis , der gerne besucht wird. 3.3.4 Menschen mit Behinderungen In den Betrieben der Elbe-Werkstätten am Dubben, an der Schleuse und in Hausbruch arbeiten insgesamt 140 Menschen mit Behinderungen. 4 Beschäftigungssituation Östlich und getrennt durch die Waltershofer Straße sowie der Hafenbahn vom eigentlichen Wohngebiet ist Gewerbe angesiedelt. Die Süderelbe Logistik GmbH betreibt dort seit Mitte 2009 eine der modernsten Kontraktlogistik-Hallen mit 24.000 Quadratmetern und 53.000 Palettenplätzen. Weitere ansässige Unternehmen sind die Beiersdorf AG, das Briefverteilzentrum der Deutschen Post, Kühne & Nagel / Stute (Airbuszulieferzentrum) Stiebel Eltron, Laboranlagen zur DNS Forschung, Motorenbauer, Tischlerwerkstätten, Busdepot , Containerhandel , EAS Zulieferfirmen sowie das Logistikzentrum von Blume 2000. Außerdem befindet sich in Hausbruch Hamburgs letzte funktionierende Reeperbahn (Tau-Werke), die Lippman GmbH. Das Gewerbegebiet bietet eine Vielzahl von Arbeitsplätzen in Harburg, vorzugsweise im Bereich Logistik. Die S-Bahn Station Neuwiedenthal und die Autobahnauffahrt Heimfeld bieten gute Voraussetzungen zur Erreichbarkeit von Arbeitsplätzen außerhalb Harburgs. 5 Freizeitangebote 5.1 Kultur und Bildung Freizeitangebote gibt es in unterschiedlichen Bereichen, wie Sport (HNT), Kultur (Kulturhaus Süderelbe), der Volkshochschule oder auch in den Jugendfreizeiteinrichtungen, wie dem Mädchenclub. Die meisten Angebote befinden sich allerdings außerhalb des Sozialraums. Berichtet wird, das insbesondere ältere Anwohner/-innen, die die Angebote im Kulturhaus Süderelbe nutzen, Angst haben, abends durch den Straßentunnel zu gehen. Die Konzerte der Thomaskirche werden gut angenommen. Im Sommer ist das Freizeitbad Neugraben gut zu erreichen. 97

Viele Anwohner fahren in die Harburger Innenstadt, den Hamburger Norden oder nach Buxtehude oder Stade (stadeum), um kulturelle Angebote zu nutzen. 5.2 Sport Die HNT ist mit ca. 4500 Mitgliedern der größte Sportverein im Süden Hamburgs und liegt außerhalb von Hausbruch-Nord, wird aber von den Anwohner/-innen besucht. Die HNT bietet die Bereiche Freizeitsport und Fitness, Breitensport und Ausbildung, Leistungs- und Spitzensport und Gesundheitssport (Prävention, Rehabilitation und "50 Plus"). 5.3 Ehrenamt/ Netzwerke Der Schützenverein Hausbruch Alt- und Neuwiedenthal von 1898 e.V. sowie die Freiwillige Feuerwehr Hausbruch haben ihren Standort zwar nicht in Hausbruch-Nord, bieten aber dennoch für alle Hausbrucher die Möglichkeit, sich in ihrer Freizeit dort zu engagieren. Der Bürgerverein Süderelbe e.V. beschäftigt sich mit der Gestaltung und den Verkehrsfragen der Ortsteile und fordert seine Mitwirkung beim Bau von Großprojekten, wie z.B. bei der Hafenerweiterung und der Erweiterung des Airbusgeländes. Der Förderverein „Unser Freibad Neugraben“ e.V. besteht aus zahlreichen engagierten Bewohner/-innen aus dem Raum Süderelbe und setzt sich seit 2005 für den langfristigen Erhalt des Freibads Neugraben ein. Mit vielfältigen Aktionen und Veranstaltungen wirbt er Gelder und neue Mitglieder ein. Diese kommen dem Freibad zugute, z.B. bei der Förderung von günstigen Schwimmkursen. 6

Stadtteilentwicklung

Es liegen keine Informationen vor. 7

Problemlagen und Ressourcen

o o

Fehlende Freizeittreffs für Jugendliche Lärm- und Abgasbelästigung Cuxhavener Straße Hohes LKW-Verkehrsaufkommen auf Zubringerstraßen zum Gewerbegebiet, „Wildes Parken“ im und um das Gewerbegebiet herum, unzureichende Müllentsorgung und Sanitäranlagen Einkaufsstraße Lange Striepen wenig attraktiv Teiche und Grünflächen am nördlichen Rand von Hausbruch wirken ungepflegt

  

Gewachsenes Wohngebiet Viel Grün in der Nähe Guter Zusammenhalt durch Vereinsaktivitäten

o o o o

98

Sozialraum Hausbruch-Süd 1 Räumliche Beschreibung Der Sozialraum wird nördlich begrenzt durch die Gleisanlagen der S 3/S 31, im Süden durch die Landesgrenze, westlich durch die Linie Rehrstieg - Scharpenbargsweg - Falkenbergsweg - Neugrabener Heideweg und östlich durch die Linie A 7 - Cuxhavener Straße - südliche Verlängerung der Hausbrucher Bahnhofstraße. Der Sozialraum umfasst die statistischen Gebiete 100008 (zwischen Cuxhavener Straße und S-Bahnlinie) und 100009 (Altwiedenthal). Die Fläche (ohne Gewässer) des Sozialraumes beträgt 279 ha.

2 Soziodemografische Daten 2.1 Gesamtbevölkerung Im Sozialraum Hausbruch-Süd leben 2340 Menschen, von denen 18,55% unter 18 Jahre, 20,81% älter als 65 Jahre und 5,68% älter als 80 Jahre alt sind. 9,27% der Bewohner/-innen haben einen ausländischen Pass. Der Anteil der unter 18jährigen Ausländer/-innen beträgt 5,07% und der über 65-jährigen Ausländer/-innen 4,72%. Auffallend ist der niedrige Anteil hier wohnender Menschen in allen Altersgruppen, die einen ausländischen Pass haben. In Hausbruch-Süd haben 22,67% aller Bewohner/-innen einen Migrationshintergrund (Harburg ges. 34,51%). Der Anteil der unter 18-jährigen liegt bei 32,6% (Harburg ges. 48,1 %) und der Anteil der über 65-jährigen bei 8,6% (Harburg ges.13,1%). Damit liegt der Anteil der Menschen mit Migrationshintergrund im unteren Drittel, verglichen mit allen Harburger Sozialräumen. Im Stadtteil Hausbruch ist für 22,4% aller Migranten/ Migrantinnen das Bezugsland die Türkei und für 19,4% Russland. (Quelle: MldRegister Dez. 2009/ Schätzungen mit MigraPro) 99

in % Bevölkerung unter 18-Jährige 65 J. und älter (Senioren) ab 80 Jahre (Hochbetagte) Ausländer unter 18-jährige Ausländer ab 65 J. Ausländer

2.340 434 487 133 217 22 23

an Gesamtbevölkerung an Gesamtbevölkerung an Gesamtbevölkerung an Gesamtbevölkerung an Gesamtbevölkerung an u-18-Jährigen an ab 65-Jährigen

18,55 20,81 5,68 9,27 5,07 4,72

Bezirk in % 1,54 17,19 20,12 5,17 15,52 12,77 5,87

Hamburg in %

Quelle: MldRegister Dez. 2009

In Hausbruch-Süd werden 1109 Haushalte gezählt, von denen 37,4% Einpersonenhaushalte sind (Harburg ges. 45,2%). Der Anteil von Einpersonenhaushalten, in denen Personen leben, die älter als 65 Jahre sind, beträgt 32,3% und liegt damit über dem bezirklichen Durchschnitt von 27,7%. In 22,5% aller Haushalte leben Kinder unter 18 Jahren. In 22,5% aller Haushalte mit Kindern handelt es sich um Alleinerziehende.

Haushalte gesamt Einpersonenhaushalte Haushalte mit Kindern Alleinerziehende Personen über 65 in Einpersonenhaushalten Quelle: MldRegister Dez.2009

in %

Bezirk in%

1109 415 249 56

37,4 22,5 22,5

45,2 20,5 28,6

134

32,3

27,7

2.2 Soziale Situation Der Anteil der SGB II-Empfänger an der Gesamtbevölkerung ist mit 5,13% um fast zweidrittel niedriger als im bezirklichen Durchschnitt, der 14,4% beträgt. Ebenfalls sehr niedrig ist der Anteil der 15- bis unter 25-jährigen SGB II-Empfänger (4,76%). Nur 7,89% aller unter 15jährigen Kinder zählen zu den Nicht-erwerbsfähigen Hilfebedürftigen.

SGB II-Empfänger SGB II-Empfänger u. 25 Jahre Nicht-erwerbsfähige Hilfebedürftige

120 13

an Gesamtbevölkerung an Bev.15 bis u. 25 Jahre an unter 15-jährigen

27

in % 5,13

Bezirk in % 14,40

4,76

14,94

7,89

29,95

Datenquelle/ Stand PROSA Durchschnittswerte 2009 und 06/2008

Quelle: MldRegister Dez. 2009

Der Anteil der über 60-jährigen, der Grundsicherungsleistungen erhält, war 2009 so gering, dass er aus datenschutzrechtlichen Gründen nicht ausgewiesen werden konnte. Er liegt auch 2010 deutlich unter dem bezirklichen Durchschnitt.

Anzahl Grundsicherungsempfänger/-innen 2009 Anzahl GrundsicherungsEmpfänger/-innen 2010

an ab 60Jährigen

an ab 60Jährigen

an ab 60Jährigen

an ab 60Jährigen (ges.)

(ges.)

(männl.)

(weibl.)

in %

k.A.

6

k.A.

k.A.

k.A.

0,96

Bezirk

Datenquelle/ Stand

in %

3,28

PROSA Durchschnittswerte 2009

4,14

GS-Datawarehouse, Geschäftsstatisti k BSB, Jahresdurchschn

100

ittsfälle

Die Anzahl der gewährten Hilfen zur Erziehung ist seit 2009 gleich geblieben und liegt deutlich unter dem bezirklichen Durchschnitt. in %

Jahresdurchschnittsfälle 2009

Bezirk in %

4

an 0 bis unter 21Jährigen

0,77

1,86

Jahresdurchschnittsfälle 2010

5

an 0 bis unter 21Jährigen

1,03

3,10

Jahresdurchschnittsfälle 2011

5

an 0 bis unter 21Jährigen

0,92

2,90

Datenquelle/ Stand HZE-Fallzahlen Im Jahresdurchschnitt Auswertung JADatawarehouse

2.2.1 Beschäftigungssituation 2.3 Sprache und Bildung Für Hausbruch-Süd werden aus datenschutzrechtlichen Gründen keine Angaben gemacht, wie viele Schülerinnen und Schüler im Schuljahr 2009/ 2010 die Schule mit welchem Schulabschluss verlassen haben. ohne HSmit HSRealschulAbitur/ FH Abschluss in % Abschluss in % abschluss in % in % Hausbruch Süd k.A. k.A. k.A. Bezirk Harburg 9 20 31 Stadt Hamburg 8 18 27 Quelle: Schulische Daten für RISE-Hamburger Datenmonitor; Herbststatistik 2008/2009

k.A. 41 47

Für 19% der Grundschüler ist Deutsch nicht die überwiegend gesprochene Sprache in der Familie. Schüler Wohnort

Familiensprache der Schüler und SchülerInnen der Klassen 1 bis 4 in %

Deutsch Nicht Deutsch Hausbruch Süd 81 Bezirk Harburg 67 Stadt Hamburg 74 Quelle: Schulische Daten für RISE-Hamburger Datenmonitor; Herbststatistik 2008/2009

19 33 26

3 Infrastrukturdaten 3.1 Wohnen und Wohnumfeld Der Sozialraum stellt sich im Wesentlichen als ein Wohnquartier dar, welches gehobeneren Wohnansprüchen entspricht. Bereits Anfang des 19. Jahrhunderts wurden in den hügeligen Ausläufern der Haake erste Land- und Ferienhäuser gebaut. Begünstigt durch den Bau der Unterelbebahn mit eigenem Bahnhof wurde Hausbruch ab dem Jahre 1880 als Ausflugsziel für die Nord-Hamburger interessant. Damals gab es hier eine Sommerrodelbahn, einen Skilift sowie diverse Ausflugslokale. Die Besiedelung wurde in den 20er und 30er Jahren fortgesetzt und erfuhr im Süden ihren Höhepunkt in der Bautätigkeit der 60er Jahre. Gutverdienende bezogen repräsentative Einfamilienhäuser und Bungalows mit großen Gartenanlagen. Nachdem diese Grundstücke nunmehr auf die Erben-Generation übergegangen sind, besteht die Tendenz, diese Grundstücke in kleinere Parzellen aufzuteilen und als Baugrund zu veräußern. Auf diesem Wege verliert sich zunehmend die Exklusivität und die Großzügigkeit der Wohnlage. 3.1.1 Einkaufsmöglichkeiten 101

Im Norden des Sozialraumes befindet sich - an der B 73 gelegen - die ehemalige Geschäftsstraße von Hausbruch. Jedoch auch hier konnten sich die kleinen Geschäfte, die Post und die Sparkasse nicht halten. Auf dem Gelände des ehemaligen Hausbrucher Bahnhofes sowie eines angrenzenden ehemaligen Ausflugslokals befindet sich nunmehr ein großer Lebensmittel-Discountmarkt. Den Ersatz für den Hausbrucher Bahnhof stellt die SBahn-Haltestelle Neuwiedenthal dar. 3.1.2 Treffpunkte (Cafes, Kneipen, Restaurants) Es liegen keine Erkenntnisse vor. 3.1.3 Gesundheitliche Versorgung Es liegen keine Erkenntnisse vor. 3.2 Verkehr Die Cuxhavener Straße trennt den kleinen Streifen des nördlichen Teils von Hausbruch-Süd von dem größeren südlichen Teil. 3.3 Soziales 3.3.1 Familien, Alleinerziehende, Kinder und Jugendliche Die in Hausbruch-Süd lebenden Familien leben überwiegend Mehrfamilienhäusern und in kleineren Wohnanlagen.

in

Ein-

oder

3.3.2 Jugendliche Für Jugendliche gibt es keine kommunalen Angebote in Hausbruch-Süd. 3.3.3 Menschen mit Migrationshintergrund Es liegen keine Erkenntnisse vor. 3.3.4 Seniorinnen/ Senioren Obwohl der Anteil der über 65-jährigen überdurchschnittlich hoch ist, gibt es keine Seniorenangebote in Hausbruch-Süd. 3.3.5 Menschen mit Behinderungen Im äußersten östlichen Teil von Hausbruch-Süd, nördlich der Cuxhavener Straße liegen die Elbe-Werkstätten. 4 Beschäftigung In den Betrieben der Elbe-Werkstätten am Dubben, an der Schleuse und in Hausbruch arbeiten insgesamt 140 Menschen mit Behinderungen. 5 Freizeitangebote 5.1 Kultur und Bildung Das Kulturhaus Süderelbe im Ehestorfer Weg zieht nach Fertigstellung in das BGZ Neugraben. In Hausbruch-Süd befindet sich die anthroposophische Rudolf-Steiner Schule. 5.2 Sport Es liegen keine Erkenntnisse vor. 5.3 Ehrenamt/ Netzwerke Es liegen keine Erkenntnisse vor. 6 Stadtteilentwicklung Es liegen keine Erkenntnisse vor. 102

7

o

o o

 

Problemlagen und Ressourcen

Einkaufsmöglichkeiten, Restaurants und Cafes befinden sich an der B 73, nicht aber in den Wohngebieten (Anteil von Einpersonenhaushalten mit über 65Jährigen liegt über dem bezirklichen Durchschnitt) Angebote für Seniorinnen/ Senioren fehlen Kommunale Freizeitangebote für Familien, Kinder und Jugendliche sind nicht vorhanden Gehobene Wohnlage (Einfamilienhäuser, große Gärten) Wald- und Grünflächen umgeben den Sozialraum und ermöglichen Freizeitgestaltung

103

Sozialraum Neuwiedenthal 1 Räumliche Beschreibung Der Sozialraum gehört überwiegend zum Stadtteil Hausbruch, in Teilen jedoch auch zum Stadtteil Neugraben-Fischbek. Neuwiedenthal wird nördlich begrenzt durch die Linie Redderweg – Niedermoor – Weidenbruch – Birkenbruch – Erlenbruch – Kreetortteich –bis zum Minnerweg, im Süden durch die S-Bahnlinie, westlich durch die Linie Neuwiedenthaler Straße – Francoper Straße – Hochfeldeck, östlich durch die Straßenzüge Minnerstieg und Lange Striepen. Der Sozialraum umfasst die statistischen Gebiete 100004, 100007 und 101006, 101007. Die Fläche (ohne Gewässer) des Sozialraumes beträgt 125 ha.

2 Soziodemografische Daten 2.1 Gesamtbevölkerung Im Sozialraum Neuwiedenthal leben 13.421 Menschen, von denen 22,08% unter 18 Jahre, 19,43% älter als 65 Jahre und 4,95% älter als 80 Jahre alt sind. Auffallend ist der hohe Anteil der unter 18-jährigen Bewohner/-innen. 16,28% der Bewohner/-innen haben einen ausländischen Pass. Der Anteil der unter 18jährigen Ausländer/-innen beträgt 13,50% und der über 65-jährigen Ausländer/-innen 6,94%. In Neuwiedenthal haben 57,63% aller Bewohner/-innen einen Migrationshintergrund (Harburg ges. 34,51%). Der Anteil der unter 18-jährigen liegt bei 66,3% (Harburg ges. 48,1 %) und der Anteil der über 65-jährigen bei 25,9% (Harburg ges.13,1%). Damit leben im Sozialraum Neuwiedenthal, verglichen mit allen Sozialräumen Harburgs, die meisten Menschen mit einem Migrationshintergrund. Für die überwiegende Mehrheit der Migranten/ Migrantinnen sind Russland und Polen die Bezugsländer, gefolgt von der Türkei. (Quelle: MldRegister Dez. 2009/ Schätzungen mit MigraPro)

104

13.421 2.963 2.608

an Gesamtbevölkerung an Gesamtbevölkerung an Gesamtbevölkerung

22,08 19,43

Bezirk in % 11,32 17,19 20,12

665 2.185 400

an Gesamtbevölkerung an Gesamtbevölkerung an u-18-Jährigen

4,95 16,28 13,50

5,17 15,52 12,77

6,94

5,87

in % Bevölkerung ges. unter 18-Jährige 65 Jahre und älter (Senioren/ Seniorinnen) ab 80 Jahre (Hochbetagte) Ausländer/-innen unter 18-jährige Ausländer/-innen ab 65 Jahre Ausländer/innen

181

an ab 65-Jährigen

Quelle: MldRegister Dez. 2009

In Neuwiedenthal werden 5.468 Haushalte gezählt, von denen 30,9% Einpersonenhaushalte sind (Harburg ges. 45,2%). Der Anteil von Einpersonenhaushalten, in denen Personen leben, die älter als 65 Jahre sind, beträgt 42% und ist damit nach Marmstorf der zweithöchste Anteil im Bezirk. In einem Drittel aller Haushalte leben Kinder unter 18 Jahren. Nach Hausbruch-Nord ist Neuwiedenthal der kinderreichste Sozialraum. In 28,3% aller Haushalte mit Kindern handelt es sich um Alleinerziehende.

Haushalte gesamt Einpersonenhaushalte Haushalte mit Kindern Alleinerziehende Personen älter als 65 Jahre in Einpersonenhaushalten Quelle: MldRegister Dez.2009

in %

Bezirk in%

5.468 1.688 1,641 464

30,9 30,0 28,3

45,2 20,5 28,6

709

42,0

27,7

2.2 Soziale Situation Der Anteil der SGB II-Empfänger/-innen an der Gesamtbevölkerung liegt mit 29,16% mehr als doppelt so hoch wie im bezirklichen Durchschnitt, der 14,4% beträgt. Ebenfalls doppelt so hoch wie im bezirklichen Durchschnitt liegt der Anteil der 15- bis unter 25-jährigen SGB IIEmpfänger/-innen (29,87%). Mehr als jedes zweite Kind unter 15 Jahren zählt zu den Nichterwerbsfähigen Hilfebedürftigen.

SGB II-Empfänger/-innen SGB II-Empfänger/-innen u. 25 Jahre Nicht-erwerbsfähige Hilfebedürftige

3.913 554 1.253

an Gesamtbevölkerung an Bev.15 bis u. 25 Jahre an unter 15-jährigen

in % 29,16

Bezirk in % 14,40

29,87

14,94

51,69

29,95

Datenquelle/ Stand PROSA Durchschnitts-werte 2009 und 06/2008

Der Anteil der über 60-jährigen, der Grundsicherungsleistungen erhält, hat sich 2010, im Vergleich zum Vorjahr, deutlich erhöht. Er ist mehr als doppelt so hoch wie im bezirklichen Durchschnitt. Zu berücksichtigen ist dabei, dass sich im Sozialraum mehrere Altenwohnanlagen befinden.

an ab

an ab

an ab

an ab

Bezirk

Datenquelle/

105

Anzahl Grundsicherungsempfänger/-innen 2009 Anzahl GrundsicherungsEmpfänger/-innen 2010

60Jährigen

60Jährigen

60Jährigen

60Jährigen (ges.)

(ges.)

(männl.)

(weibl.)

in %

259

312

8,10

99

213

9,76

Stand

in %

3,28

PROSA Durchschnittswerte 2009

4,14

GS-Datawarehouse, Geschäftsstatisti k BSB, Jahresdurchschn ittsfälle

Die Anzahl der gewährten Hilfen zur Erziehung ist seit 2009 stark angestiegen und liegt deutlich über dem bezirklichen Durchschnitt. in %

Jahresdurchschnittsfälle 2009

Bezirk in %

77

an 0 bis unter 21Jährigen

Jahresdurchschnittsfälle 2010

146

an 0 bis unter 21Jährigen

4,27

3,10

Jahresdurchschnittsfälle 2011

124

an 0 bis unter 21Jährigen

3,64

2,90

2,27

1,86

Datenquelle/ Stand HZE-Fallzahlen Im Jahresdurchschnitt Auswertung JADatawarehouse

2.2.1 Beschäftigungssituation Die Arbeitslosenquote liegt in Neuwiedenthal bei 12,25% und damit deutlich über dem Harburger Durchschnitt ((Bundesagentur für Arbeit; Melderegister 31.12.2009). 2.3 Sprache und Bildung Im Schuljahr 2009/ 2010 haben 17% aller Schüler/-innen die Schule ohne einen Hauptschulabschluss entlassen. Das sind doppelt so viele wie im Hamburger Durchschnitt. Im Harburger Vergleich liegt Neuwiedenthal damit an der Spitze. ohne HSmit HSRealschulAbitur/ FH Abschluss in % Abschluss in % abschluss in % in % Neuwiedenthal 17 24 25 Bezirk Harburg 9 20 31 Stadt Hamburg 8 18 27 Quelle: Schulische Daten für RISE-Hamburger Datenmonitor; Herbststatistik 2008/2009

34 41 47

Für 55% der Grundschüler/-innen ist Deutsch nicht die überwiegend gesprochene Sprache in der Familie. Schüler Wohnort

Familiensprache der Schüler und SchülerInnen der Klassen 1 bis 4 in %

Deutsch Nicht Deutsch Neuwiedenthal 45 Bezirk Harburg 67 Stadt Hamburg 74 Quelle: Schulische Daten für RISE-Hamburger Datenmonitor; Herbststatistik 2008/2009

55 33 26

106

3 Infrastruktur 3.1 Wohnen und Wohnumfeld Das Gebiet stellt sich im Wesentlichen als eine Großwohnsiedlung im Plattenbaustil der 60er Jahre dar. Die stark verdichtete Bebauung wird dominiert von Hochhäusern sowie Baublöcken. Nur sehr vereinzelt existieren auch Reihenhäuser. Die Wohnblöcke sind in gradlinigen Zeilen angeordnet, die teilweise rechte Winkel bilden. In den Jahren 1973 bis 1977 wurde das Gebiet um die Siedlung Neuwiedenthal-Nord erweitert. Diese Bebauung, die im konventionalen Mauerwerksbau kombiniert mit Fertigteilbauweise erstellt wurde, ist jedoch mit vorwiegend 4-geschossiger Bauweise wesentlich weniger verdichtet als der erste Bauabschnitt. Lediglich am Rande des Gebietes sind einige Hochhäuser (mit bis zu 14 Geschossen) platziert. Hier sind die Blöcke als einseitig offene Gruppierungen angeordnet, so dass sich begrünte Innenhöfe bilden. Unter dem Motto „Gartenstadt Neuwiedenthal“ hat die SAGA/ GWG hat die Außenanlagen in den Mehrfamilienhäusern Luhe- und Hardauring als Begegnungsflächen für die Bewohner/-innen nutzbar gemacht. Zu diesem Zweck wurden die Innenhöfe der rechtwinkelig angeordneten Mehrfamilienhäuser durch neu gepflanzte Hecken umgeben. Die dadurch entstandenen Nachbarschaftshöfe können durch die Bewohner/-innen individuell als Freizeit- oder Nutzgartenfläche genutzt werden. In die Siedlung integriert sind 3 Altenwohnanlagen. Das Zentrum der Großwohnsiedlung Neuwiedenthal besteht aus dem Einkaufszentrum Rehrstieg Galleria, mehreren Einzelhändlern und Dienstleistern entlang des Striepenwegs, drei Punkthochhäusern und einem Wohnriegel rings um das EKZ sowie dem SBahnhaltepunkt Neuwiedenthal. Der S-Bahnhof mit seinen zwei Zu-/ Ausgängen sowie die westlich gelegene Straßenunterführung Rehrstieg durch den S-Bahndamm sind das Eingangstor zur Großwohnsiedlung und der Bereich unmittelbar nördlich des S-Bahnhofs ist das Nahversorgungszentrum für das gesamte Gebiet. Die Wohnsituation hat sich in den letzten Jahren verbessert. Saga/GWG haben einen Teil des Wohnraumes saniert; die Grünanlagen im direkten Wohnumfeld sind gepflegt und sehr schön angelegt. Dennoch gibt es auch noch Wohnraum mit älterer Ausstattung. Als besonders sauber wird Hof Neumoorland genannt. Die Bewohner/-innen arbeiten aktiv an einer Verbesserung des Images von Neuwiedenthal, das ihrer Meinung nach zu schlecht von den Medien dargestellt wird. Sie sind zufrieden mit Ihrem Sozialraum und halten ihn mittlerweile für besser als seinen Ruf. Der öffentliche Raum wird sehr gut angenommen. Besonders wird hier der Drachenpark erwähnt, der nach seiner Umgestaltung als Anziehungspunkt für die Freizeitgestaltung genutzt wird. Fehlende öffentliche Toiletten in der Nähe werden bemängelt. Ältere Bewohner/-innen bemängeln das häufige Fehlen der Barrierefreiheit im direkten Wohnumfeld. Auch äußern die älteren Bewohner/-innen Ängste durch zu stark bewachsene öffentliche Wege, die ihnen nicht sicher genug erscheinen. Hier werden als Beispiele der Minnerweg und der Gleisstieg genannt. Der Mehrgenerationen Bewegungsparcours, der teilweise abgebaut wurde (Materialverschleiß), wird wenig genutzt. Dagegen kann man häufiger Männer beim Karten spielen beobachten. Die öffentlichen Flächen bieten nach Aussage der Bewohner/-innen und in Neuwiedenthal Beschäftigten viele Hindernisse für Rollstühle und Kinderwagen. Zu wenige Kantsteine seien abgesenkt, die Fahrstühle am S-Bahnhof seien häufig defekt und es stehe dann nur noch eine Rolltreppe zur Verfügung. Im Allgemeinen wünschen sich die Bewohner/-innen, dass mehr auf Barrierefreiheit geachtet würde.

107

Ende November 2010 hat die Hamburger Stadtreinigung den für den Süderelberaum zuständigen Recyclinghof im Striepenweg 35 geschlossen. Dafür wurde im Dezember 2010 Hamburgs modernster Recyclinghof in der Straße Am Aschenland 11 in NeugrabenFischbek eröffnet. 3.1.1 Einkaufsmöglichkeiten Einkaufsmöglichkeiten für den täglichen Bedarf sind vorhanden. 3.1.2 Treffpunkte (Cafes, Kneipen, Restaurants) Es fehle im Sozialraum an Treffpunkten für alle Altersgruppen. Vorhanden sind einige Restaurants (Griechisch, Türkisch). Wünschenswert seien kommerzielle Treffpunkte für Jugendliche sowie ein Cafe für alle Bewohner/-innen. 3.1.3 Gesundheitliche Versorgung Die ärztliche Versorgung sowie andere Gesundheitseinrichtungen werden als ausreichend vorhanden beschrieben. Einige ältere Bewohner/-innen wünschen ein Apotheke in fußläufiger Entfernung. 3.2 Verkehr Die Siedlung verfügt über eine eigene S-Bahn-Station (S3/S31), die sich im Süden der Siedlung befindet. Bis zur Innenstadt Hamburg fährt man ca. 25 Minuten, nach Harburg 10 Minuten. Die S-Bahn wird stark genutzt. Weiterhin existieren drei Buslinien, die die Siedlung anbinden. Es wird bemängelt, dass es abends zu wenige Busverbindungen nach Neugraben gibt. Zudem sei die Frequenz der Busse nicht ausreichend (ab 19 h). Die Linienführung am Rehrstieg wird als unglücklich beschrieben. Der Sozialraum wird durch den Verlauf der Neuwiedenthaler Straße zerschnitten. Durch den Bau von Verkehrsinseln konnte der Durchgangsverkehr auf dieser Straße etwas reduziert werden. 3.3 Soziales 3.3.1 Familien, Alleinerziehende, Kinder und Jugendliche Die am Stubbenhof gelegene Grün- und Freizeitfläche wurde in eine attraktive Spiellandschaft ("Drachenthalpark") mit unterschiedlich gestalteten Spiel- und Freizeitflächen umgestaltet. Zudem wurde ein Multifunktionsspielfeld in die Parkfläche integriert. Die Hausbetreuerloge im Stubbenhaus achtet auf Sauberkeit, verhindert durch ihre Anwesenheit Vandalismus etc. Zwei größere und gut ausgestattete Spielplätze liegen weit voneinander entfernt und sind für kleinere Kinder im vorderen Bereich der Neuwiedenthaler Straße schwer erreichbar. Die Inliner-Bahn wird von größeren Kindern genutzt. Attraktiv ist auch der im Sommer geöffnete Bauspielplatz. Die Stiftung Mittagskinder betreut regelmäßig mehr als 80 sozial benachteiligte Kinder im Alter von fünf bis elf Jahren unterschiedlicher Kulturen. Die Kinder erhalten ein gemeinsames Mittagessen und Abendbrot sowie eine Frühstücksbox. Zusätzlich werden verschiedene Angebote für die Freizeitgestaltung gemacht und Schulkinder erhalten eine Hausaufgabenunterstützung. Die Elternschule Neuwiedenthal im Rehrstieg ist ein beliebter Treffpunkt für junge Familien. Das Eltern-kind-Zentrum „Stubbennest“ wird gut besucht von Müttern mit Kleinkindern bis zu drei Jahren. 3.3.2 Menschen mit Migrationshintergrund Durch die frühere Wohnunterkunft für Spätaussiedler am Rehrstieg wurde Neuwiedenthal schrittweise für viele Aussiedler aus den Staaten der ehemaligen Sowjetunion zur neuen Heimat.

108

Etwa 120 Familien gehören zur Gemeinde der aramäischen Christen. Sie kommen aus der Türkei und Syrien, sind als Gastarbeiter nach Deutschland gekommen oder aus ihren Heimatländern geflüchtet. Der Zusammenhalt unter den Aramäern ist sehr stark. In ihrer Kirche in der Neuwiedenthaler Straße findet ein lebendiges Gemeindeleben mit vielfältigen Angeboten für Jugendliche, Kinder und Erwachsene statt. Der Bibelkreis ist offen für alle Interessierten. Unterstützende Angebote für Migranten gibt es in Form von Integrationskursen, Sprachkurse, Dolmetscherhilfen, Hilfen beim Ausfüllen von Formularen etc. Bedauert wird von vielen, dass MigrantInnen und NichtmigrantInnen eher unter sich und in ihren jeweiligen Kulturkreisen bleiben. Gemeinsame Aktivitäten finden selten statt. 3.3.3 Seniorinnen/ Senioren Für Seniorinnen/ Senioren bestehen in der Galleria/ Striepenweg gute Einkaufsmöglichkeiten. Die ärztliche Versorgung ist im Therapiezentrum (Galleria/Striepenweg) vorhanden. Ein Sanitätshaus deckt den Bedarf an pflegerischen Hilfsmitteln. 3.3.4 Menschen mit Behinderungen Es liegen keine Erkenntnisse vor. 4 Beschäftigung Viele Einrichtungen in Neuwiedenthal, wie z.B. die Kompetenzagentur von INVIA, die Straßensozialarbeit, die Jobbörse im Jugendcafe und im Mädchenclub Neuwiedenthal, bieten niedrigschwellige Angebote für Jugendliche im Bereich Jobvermittlung, -beratung, Bewerbungen schreiben etc an. Problematisch ist die Situation für junge alleinerziehende Mütter bezüglich eines Wiedereinstiegs in den Beruf bzw. Ausbildung. Viele Mütter arbeiten als Reinigungskräfte zu Zeiten, in denen eine Kinderbetreuung problematisch ist. Ein in 2011 gestartetes ESF-/AGHProjekt soll Alleinerziehende unterstützen, in die Berufstätigkeit zurück zu kehren. 5 Freizeitangebote 5.1 Kultur und Bildung Seit Mai 2007 ist der Verein „Neuwiedenthal Aktiv“ mit Kinder- und Jugendarbeit im Stubbenhof aktiv. Der Verein will in Neuwiedenthal positive Lebensbedingungen nicht nur für Kinder und Jugendliche schaffen, sondern auch Erwachsene, Familien, Alleinerziehende und Senioren mit einbeziehen. Der Verein ist mit seinen Angeboten hauptsächlich im Stadtteilhaus Neuwiedenthal tätig. So bietet er z.B. regelmäßig einmal im Monat Kinderkino im Stadtteilhaus, Stubbenhof, für einen Euro Eintritt an. Die SAGA GWG bietet regelmäßige Kulturangebote mit der Kulturreihe „Neuwiedenthal live“. Das kulturelle Angebot wird als zu gering beschrieben. Gewünscht wird eine Gemeinschaftseinrichtung, wie z.B. ein Bürger- oder Kulturhaus, in dem unterschiedliche Veranstaltungen durchgeführt werden könnten. 2010 wurde der „Striepensaal“ eröffnet, ein Anbau an der SAGA Seniorenanlage „Neuwiedenthaler Weitblick“ am Striepenweg 40. In diesem Anbau werden auch stadtteiloffene Angebote für Erwachsene durchgeführt, z.B. Angebote von der Volkshochschule oder dem DRK. Auch kulturelle Veranstaltungen sollen dort durchgeführt werden. Der Afghanisch-islamische Kulturverein Süderelbe ist ein Treffpunkt für Einwanderer und deren Kinder aus Afghanistan.

109

Im Verein der Deutschen aus Russland treffen sich vorwiegend ältere Aussiedler. Bedauert wird, dass bislang keine Deutschen ohne Migrationshintergrund an den Treffen teilnehmen. Der Chor des Vereins „Abendstern“ ist durch Auftritte über Neuwiedenthal hinaus bekannt. 5.2 Sport Der HNT (Hausbruch Neugrabener Turnerschaft), engagiert sich im Stadtteil mit verschiedenen Angeboten, unter anderem auch mit einem Sommerferienprogramm. Angebote macht auch der FTSV Altenwerder. Seit etwa 10 Jahren besteht eine „Strasomannschaft“, geleitet durch den Straßensozialarbeiter. Sie ist vereinsunabhängig und offen für alle Jugendlichen. Ein anderer Straßensozialarbeiter spielt jeden Freitag mit jungen Männern mit russischem Migrationshintergrund Fußball. Die Polizei organisiert jährlich das Süderelbe-Fußballturnier „Sport statt Gewalt“ für Straßenmannschaften in der Sporthalle Neuwiedenthal. Insgesamt ist in Neuwiedenthal ein vielseitiges Sportangebot vorhanden. 5.3 Ehrenamt/ Netzwerke Seit 2003 finanzieren zehn Vermieter vor Ort sowie das Einkaufszentrum Galleria ein Stadtteilmarketing. Ziel ist es, über die Vielfalt der Bürgeraktivitäten im Stadtteil zu informieren, das Gemeinschaftsgefühl zu stärken und so einen Beitrag zu leisten, das Image des Stadtteils zu verbessern. Das Stadtteilmarketing ist Herausgeber der Stadtteilzeitung „Kreuz & Quer im Neuwiedenthal“, der Homepage www.neuwiedenthal.de und veranstaltet jährlich ein ‚Dorffest’. Die Möglichkeit für Initiativen und Selbsthilfegruppen, im "Stubbenhaus" Räumlichkeiten für Sitzungen und Veranstaltungen zu mieten, wird gut angenommen. Es gibt in Neuwiedenthal vielfältige Möglichkeiten sich ehrenamtlich zu engagieren. Als Anlaufstellen für ehrenamtliches Engagement gibt es die Katholische Kirche, den zum katholischen Verband der Mädchen und Frauensozialarbeit gehörende Träger INVIA und das Stadtteilhaus Neuwiedenthal. Letztere vermitteln auch an andere Träger/Institutionen weiter und bereiten den Markt des Ehrenamts vor, der im Stadtteilhaus veranstaltet wird. Hier stellen sich in Neuwiedenthal ansässige Träger, Institutionen mit ihren Wünschen nach ehrenamtlicher Unterstützung aus. Diese einmal im Jahr stattfindende „Freiwilligenbörse“ bietet den Neuwiedenthaler Bürgerinnen/ Bürgern die Möglichkeit sich schnell und umfassend über ehrenamtliche Tätigkeiten in ihrem Sozialraum zu informieren . 6 Stadtteilentwicklung In der Großsiedlung werden seit 1991 Maßnahmen im Rahmen des jeweils aktuellen Programms der Hamburgischen Stadtteilentwicklung durchgeführt. Strukturellen Mängeln der Wohnform Großsiedlung mit all ihren sozialen Folgeerscheinungen soll auf diesem Wege entgegen getreten werden. In diesem Kontext werden Sanierungsund Modernisierungsmaßnahmen sowie Stadtteilpflegeprojekte vorgenommen. Flankierend erfolgten weitere Maßnahmen zur Stützung der sozialen Situation der Bewohner (Beschäftigungsprojekte, soziale Projekte, Befähigung zur Selbsthilfe). In den letzten Jahren wurde der gesamte GWG Bestand im Neuwiedenthaler Osten modernisiert. Alle Häuser wurden wärmegedämmt. Umfangreiche Wohnumfeldmaßnahmen werden der Modernisierung der Häuser folgen Im Rahmen des Konzeptes „Freiraum und Mobilität für ältere Menschen in Hamburg“ wurden in Neuwiedenthal die öffentlichen Wege neu gestaltet. Sie sind neu gepflastert, breiter und insgesamt seniorenfreundlicher. Im Zuge der Umgestaltung wurde auch ein öffentlicher Spielplatz erneuert.

110

Als Bauvorhaben gelten noch, Gartenstadt Neuwiedenthal, Straßenraum Striepenweg / SBahn-Umfeld 7

o o o o o

o o o o o   

        

Problemlagen und Ressourcen

Zweithöchster Anteil von Einpersonenhaushalten mit über 65-Jährigen im Bezirk Anteil der SGB II-Empfänger doppelt so hoch wie im bezirklichen Durchschnitt (fast jeder dritte Bewohner) Mehr als jedes zweite Kind gehört zu den nicht-erwerbsfähigen Hilfebedürftigen Anzahl von Hilfen zur Erziehung ist steigend und liegt über dem bezirklichen Durchschnitt Anteil der über 60-Jährigen, der Grundsicherungsleistungen erhält, ist steigend und liegt doppelt so hoch wie im bezirklichen Durchschnitt (Altenwohnanlagen sind zu berücksichtigen) Höchster Anteil von Schulabgängern ohne Hauptschulabschluss im Bezirk Für mehr als jedes zweite Grundschulkind ist Deutsch nicht die überwiegend gesprochene Sprache in der Familie Barrierefreiheit nicht durchgängig vorhanden Dichter Bewuchs öffentlicher Wege verunsichert ältere Menschen (z.B. Minnerweg) Durchgangsverkehr in der Neuwiedenthaler Straße hoch Kinderreichster Sozialraum nach Hausbruch-Nord Unterstützungsangebote für Familien und Kindern vorhanden Seit 1991 Sanierungsmaßnahmen im Rahmen der Hamburger Stadtentwicklung: große Teile der Wohnanlagen wurden durch SAGA/ (Entstehung von Nachbarschaftshöfen) saniert viele BewohnerInnen identifizieren sich mit ihrem Sozialraum engagiertes Quartiersmanagement der SAGA/ GWG engagierte Netzwerkarbeit verschiedener Träger und Einrichtungen Regelmässige Herausgabe der Stadtteilzeitung „Kreuz und Quer in Neuwiedenthal“ und eigene Homepage Engagierte Kirchendiakonie Vielfältige Möglichkeiten des ehrenamtlichen Engagements Viele Sportangebote Einkaufsmöglichkeiten für den täglichen Bedarf gut erreichbar Verkehrsanbindung gut, in den Abendstunden keine ausreichende Frequenz

111

Sozialraum Neugraben-Fischbek Süd 1. Räumliche Beschreibung Der Sozialraum wird nördlich begrenzt durch die B 73 Cuxhavener Straße – Fischbeker Weg –Fischbeker Heuweg – Dritte Meile – dem Gleiskörper der Deutschen Bundesbahn folgend – Hochfeldeck – Cuxhavener Straße, im Süden und Westen durch die Landesgrenze, östlich durch die Linie Scharpenbargsweg – Falkenbergsweg – Neugrabener Heideweg. Neugraben-Fischbek Süd ist der am weitesten im Südwesten gelegene Stadtteil Hamburgs. Im Süden befindet sich das Naturschutzgebiet Fischbeker Heide mit dem Fischbektal und der höchsten Erhebung in Hamburg, dem Hasselbrack (116mtr.). Er befindet sich an der südlichen Grenze zu Niedersachsen in den Schwarzen Bergen, einem Nordausläufer der Harburger Berge. Der Sozialraum Neugraben-Fischbek Süd umfasst die statistischen Gebiete 100010 sowie 101010 bis 101016. Die Fläche (ohne Gewässer) des Sozialraumes beträgt 1184 ha.

2. Soziodemografische Daten 2.1 Gesamtbevölkerung Im Sozialraum Neugraben-Fischbek Süd leben 17.262 Menschen, von denen 16,68% unter 18 Jahre, 25,21% älter als 65 Jahre und 5,61% älter als 80 Jahre alt sind. Auffallend ist der hohe Anteil der über 65-jährigen Bewohner/-innen. Über ein Viertel aller Menschen ist älter als 65 Jahre. Nur 7,64% der Bewohner/-innen haben einen ausländischen Pass. Der Anteil der unter 18jährigen Ausländer/-innen beträgt 6,15% und der über 65-jährigen Ausländer/-innen 2,64%. 24% aller Bewohner/-innen haben einen Migrationshintergrund (Harburg ges. 34,51%). Der Anteil der unter 18-jährigen liegt bei 32,7% (Harburg ges. 48,1 %) und der Anteil der über 65jährigen bei 9,6% (Harburg ges.13,1%). Für 40,3% der im Stadtteil Neugraben-Fischbek lebenden Migranten/ Migrantinnen sind Polen und Russland die Bezugsländer, für 14,5 % ist es die Türkei. (Quelle: MldRegister Dez. 2009/ Schätzungen mit MigraPro) 112

16,68 25,21 5,61 7,64 6,15

Bezirk in % 11,32 17,19 20,12 5,17 15,52 12,77

2,64

5,87

in % Bevölkerung unter 18-Jährige 65 J. und älter (Senioren) ab 80 Jahre (Hochbetagte) Ausländer/innen unter 18-jährige Ausländer/-innen ab 65 J. Ausländer/-innen Quelle: MldRegister Dez. 2009

17.262 2.880 4.351 968 1.318 177 115

an Gesamtbevölkerung an Gesamtbevölkerung an Gesamtbevölkerung an Gesamtbevölkerung an Gesamtbevölkerung an u-18-Jährigen an ab 65-Jährigen

In Neugraben-Fischbek-Süd werden 8.464 Haushalte gezählt, von denen 39% Einpersonenhaushalte sind (Harburg ges. 45,2%). Der Anteil von Einpersonenhaushalten, in denen Personen leben, die älter als 65 Jahre sind, beträgt 39,2% und liegt damit über dem bezirklichen Durchschnitt von 27,7%. In 20,1% aller Haushalte leben Kinder unter 18 Jahren. In 26,8% aller Haushalte mit Kindern handelt es sich um Alleinerziehende.

Haushalte gesamt Einpersonenhaushalte Haushalte mit Kindern Alleinerziehende Personen über 65 in Einpersonenhaushalten Quelle: MldRegister Dez.2009

8464 3269 1704 456 1282

in %

Bezirk in%

38,6 20,1 26,8 39,2

45,2 20,5 28,6 27,7

2.2 Soziale Situation Der Anteil der SGB II-Empfänger an der Gesamtbevölkerung liegt mit 10,66% unter dem bezirklichen Durchschnitt, der 14,4% beträgt. Ebenfalls unter dem bezirklichen Durchschnitt liegt der Anteil der 15- bis unter 25-jährigen SGB II-Empfänger (12,13%) sowie der Anteil der nicht-erwerbsfähigen Hilfebedürftigen von 21,78%.

SGB II-Empfänger/-innen

1.840

SGB II-Empfänger/-innen u. 25 Jahre Nicht-erwerbsfähige Hilfebedürftige

236

an Gesamtbevölkerung

in % 10,66

Bezirk in % 14,40

12,13

14,94

21,78

29,95

an Bev.15 bis u. 25 Jahre an unter 15-jährigen

Datenquelle/ Stand PROSA Durchschnittswerte 2009 und 06/2008

506

Der Anteil der über 60-jährigen, der Grundsicherungsleistungen erhält, hat sich von 2009 auf 2010 leicht erhöht, bleibt aber unterhalb des bezirklichen Durchschnitts. an ab 60Jährigen

an ab 60Jährigen

an ab 60Jährigen

an ab 60Jährigen (ges.)

(ges.)

(männl.)

(weibl.)

in %

Anzahl GrundsicherungsEmpfänger/-innen 2009

121

Anzahl GrundsicherungsEmpfänger/-innen 2010

150

57

93

Bezirk

Datenquelle / Stand

in %

2,25

3,28

2,91

4,14

PROSA Durchschnitts -werte 2009 GSDatawarehouse, Geschäftsstat

113

istik BSB, Jahresdurchs chnittsfälle

Die Anzahl der gewährten Hilfen zur Erziehung ist seit 2009 stark angestiegen und liegt im bezirklichen Durchschnitt. in %

Jahresdurchschnittsfälle 2009

Bezirk in %

65

an 0 bis unter 21Jährigen

Jahresdurchschnittsfälle 2010

115

an 0 bis unter 21Jährigen

3,31

3,10

Jahresdurchschnittsfälle 2011

99

an 0 bis unter 21Jährigen

2,90

2,90

1,86

1,86

Datenquelle/ Stand HZE-Fallzahlen Im Jahresdurchschnitt Auswertung JADatawarehouse

2.2.1 Beschäftigungssituation In Neugraben-Fischbek Süd liegt die Arbeitslosenquote bei 7% (Bezirk Harburg 8%, Hamburg ges. 6,6%), Die Rate der ausländischen Arbeitslosen nach SGB II liegt bei 11% (Bezirk Harburg 8%, Hamburg ges.7,6 %) 2.3 Sprache und Bildung Im Schuljahr 2009/ 2010 haben 11% aller Schüler/-innen die Schule ohne einen Hauptschulabschluss entlassen. ohne HSAbschluss in %

mit HSAbschluss in %

Realschulabschluss in % 36

Abitur/ FH in %

Neugraben-Fischbek 11 15 Süd Bezirk Harburg 9 20 31 Stadt Hamburg 7 18 27 Quelle: Schulische Daten für RISE-Hamburger Datenmonitor; Herbststatistik 2008/2009

38 41 47

Für 20% der Grundschüler ist Deutsch nicht die überwiegend gesprochene Sprache in der Familie. Schüler Wohnort

Familiensprache der SchülerInnen der Klassen 1 bis 4 in %

Deutsch Nicht Deutsch Neugraben-Fischbek Süd 80 Bezirk Harburg 67 Stadt Hamburg 74 Quelle: Schulische Daten für RISE-Hamburger Datenmonitor; Herbststatistik 2008/2009

20 33 26

3. Infrastrukturdaten 3.1 Wohnen und Wohnumfeld In den 20er Jahren war Neugraben-Fischbek noch recht ländlich geprägt und dünn besiedelt. Die alten Bauernhöfe im Scheideholzweg lassen noch heute den Ursprung des Siedlungsgebietes erkennen; hier wurden dann auch die ersten Einzelhäuser errichtet. Große Heide- und Waldflächen prägen bis heute das Bild. Das Gebiet außerhalb des historischen Dorfkerns Neugraben ist vornehmlich durch zwei Entwicklungsschübe in den 1960er und 1980er Jahren geprägt worden. Ausgehend von der Flutkatastrophe im Jahr 1962 hatte Neugraben als Siedlungsschwerpunkt an Bedeutung 114

gewonnen. Wenig später entstand westlich der Neugrabener Bahnhofstraße, der damaligen Hauptverkehrsader, das heutige Neugrabener Einkaufszentrum mit Einzelhandels-, Freizeitund Dienstleistungsangeboten, die Marktfläche mit einem dreimal wöchentlich stattfindenden Markt sowie die Bücher- und Schwimmhalle . Das Ortsamt Süderelbe existiert seit der Verwaltungsreform 2007 nicht mehr. Heute befinden sich in dem Gebäude als kommunale Einrichtungen das Kundenzentrum Süderelbe, das Fachamt Jugend- und Familienhilfe/ Region Süderelbe, das Bauprüfamt für die Region Süderelbe sowie die öffentliche Rechtsauskunft und Vergleichsstelle. Heute ist der Sozialraum einerseits stark geprägt von Einzelhausbebauung mit Gärten und andererseits von größeren Gebieten mit Mehrfamilienhäusern in der Petershof- und Bahnhofsiedlung. Mitte der 30er Jahre wurde zwischen Neugrabener und Fischbeker Heide eine Kleinsiedlung für Hafen- und Industriearbeiter der Rhenania-Ossag (später Deutsche Shell) geschaffen, die Rhenania-Siedlung. Nach dem Krieg entstand beiderseits der Neugrabener Bahnhofstraße die FalkenbergSiedlung. In Beton-Skelettbauweise wurden 330 Einzel- und Doppelhäuser erstellt. Durch Anbauten wurden die Gebäude Ende der 50er bis Anfang der 60er Jahre dem gestiegenen Anspruch an Wohnraum angepasst und im Stile von Bungalows modernisiert. Die Häuser gingen in Erbpacht an die Bewohner über. Durch die Neugrabener Heide getrennt, liegt im südöstlichen Teil des Sozialraumes die Siedlung Waldfrieden. Diese Kleinsiedlung entstand in den Jahren 1949-50 und war als Genossenschaftssiedlung (Wohnungsbaugenossenschaft Süderelbe) die erste Kleinsiedlung, die nach dem Krieg in Hamburg erbaut wurde. Die als Doppelhäuser angelegten Gebäude boten jeweils vier Wohneinheiten Platz. Um den heutigen Anforderungen an Wohnraum zu entsprechen, wurden viele Wohnungen zusammengelegt, so dass Doppelhäuser entstanden. Manche Häuser wurden durch die Bewohner zwischenzeitlich erworben. Neben der oben beschriebenen, eher höherwertigen Wohnbebauung mit einem guten Image, findet man in Neugraben-Fischbek Süd auch Wohnsiedlungen aus den 60er Jahren, wie die Petershofsiedlung östlich der Neugrabener Bahnhofstraße mit ihren drei zwölfgeschossigen Wohnhochhäusern sowie dem Wohnhochhaus im Süderelbering/ Süderelbebogen/ Ecke Cuxhavener Strasse, in denen Menschen unterschiedlicher Kulturen und sozialem Stand leben. Derzeit werden die Wohnblöcke und das Wohnumfeld der Petershofsiedlung, unter Mieterbeteiligung, durch die SAGA/ GWG umgestaltet. Insbesondere für die älteren Bewohner/-innen werden die Eingänge, die sich im Hochparterre befinden, mit einem Rampenzugang versehen, so dass ein Zugang auch mit Rollstuhl und/ oder Gehwagen erleichtert wird. Die Erdgeschossmieter freuen sich besonders über das Anlegen von Terrassen und Mietergärten. Ein langsamer Imagewechsel kann seitdem beobachtet werden, der dazu führt, dass die Petershofsiedlung zunehmend auch für Wohnungssuchende interessant wird. Während die vorhandenen Spielplätze der SAGA/ GWG Wohnhäuser nach und nach umgestaltet werden und somit an Attraktivität gewinnen, gibt es für Jugendliche keine öffentlichen Plätze, die gerne für den Aufenthalt im Freien genutzt werden. Die Spielplätze werden als Treffpunkte genutzt, wodurch sich kleinere Kinder und Mütter beeinträchtigt fühlen und es zu gelegentlichen Konflikten kommt. Insbesondere der Spielplatz am Brunnenschutzgebiet ist davon betroffen. Als ein Problembereich für ältere Menschen, die trittunsicher sind oder den Gehwagen nutzen müssen und für Menschen im Rollstuhl wird die Pflasterung der Einkaufszone im Neugrabener Zentrum genannt: die Gehwegplatten seien verschoben, die Wege uneben und viele Geschäfte haben Stufen in ihrem Eingangsbereich.

115

Der S-Bahnhof sei für Rollstuhlfahrer und Menschen mit Rollator nur über den westlichen Eingang erreichbar. Der Aufgang über die Brücke sei für viele zu steil und damit nicht zu bewältigen. Problematisiert wird, dass das Bahnhofsumfeld um die Brücke herum einen eher verwahrlosten Eindruck erwecke. Verstärkt wird dieser Eindruck durch häufig zu schnell fahrende Autos auf der Cuxhavener Straße und dem damit verbundenen hohen Lärmpegel. Ältere Menschen nutzten nur ungern den schmalen Durchgang zur Petershofsiedlung. Ebenso wie in der Marktpassage fühlten sie sich hier unsicher. Beobachtet wird, dass seitdem der Trampelpfad hinter der Neugrabener Bahnhofstraße 27 durch den Eigentümer des Grundstücks geschlossen wurde, viele Jugendliche über den Zaun klettern, um die Abkürzung in die Petershofsiedlung zu nehmen. 3.1.1 Einkaufsmöglichkeiten Am nördlichen Ende der Fußgängerzone befindet sich das Süderelbe-Einkaufszentrum (SEZ). Es wurde zusammen mit dem S-Bahnhof und der erneuerten Busumsteigeanlage 1981 eröffnet. und bildet eine bauliche Einheit mit Geschosswohnungsbau. Eine Brücke über die Bundesstraße 73 verbindet den nördlichen mit dem südlichen Teil des Zentrums. Seit der Eröffnung von Kaufland 2006 in dem ehemaligen Karstadtgebäude mussten immer mehr Geschäfte schließen. Viele Ladenflächen im SEZ stehen leer, das Gebäude macht einen renovierungsbedürftigen Eindruck. Auch rund um das SEZ herum machen sich die Geschäftsleute Sorgen um den Fortbestand des kleinen Nahversorgungszentrums: ein Branchenmix sei nicht mehr gegeben, die Marktpassage und die kleinen Gassen drum herum bieten keine Verweilqualität. Insbesondere für Produkte, die nicht täglich benötigt werden, sei es notwendig, in die Harburger Innenstadt oder nach Stade zu fahren. Durch die damit immer weniger gewordenen interessanten Schaufenster fehle auch der Anreiz für einen Bummel durch das Zentrum. 3.1.2 Treffpunkte (Cafes, Kneipen, Restaurants) Das Neugrabener Zentrum bietet ein gutes Angebot von verschiedenen Mittagstischen, die sich anbieten, wenn es schnell gehen und günstig sein soll. Bemängelt wird, dass es zu wenig Restaurants oder Gaststätten gibt, die durch eine ansprechende Gestaltung und Atmosphäre zum Essengehen oder als Treffpunkt mit Freunden oder der Familie einladen. Ebenso wird ein nettes Cafe vermisst, dass sich sowohl für das Frühstück, als auch für den Mittagstisch und den nachmittäglichen Kaffee und Kuchen anbietet. Hinter der Bücherhalle betreibt die AWO für Senioren den Seniorentreff. Die Petershofsiedlung verfügt über keinen Treffpunkt. Die SAGA/GWG betreibt kein Mietercafe. Das Falkcafé in der Schule am Falkenberg wird ehrenamtlich betrieben und ist einmal die Woche (dienstags) mit einigen Angeboten für Jugendliche geöffnet. 3.1.3 Gesundheitliche Versorgung Im Neugrabener Zentrum befinden sich mehrere Fachärzte. Zum Teil sind die Praxen für ältere oder gehbehinderte Menschen nur schwer zu erreichen, da sie sich in alten Häusern ohne Fahrstuhl befinden. Insbesondere für neue Kunden ist es manchmal schwer, einen neuen Arzt zu finden. Hausärzte machen oft nur noch Hausbesuche bei schon länger bekannten Patienten oder Fachärzte sind so überlaufen, dass lange Wartezeiten nötig sind (Orthopäde). Gewünscht wird ein modernes Gesundheitszentrum, das mehrere Fachärzte und Gesundheitsdienste an einem Ort vereint. Das Angebot an Apotheken und ambulanten Pflegediensten wird als ausreichend beurteilt. Dagegen fehlen spezielle Gesundheitsangebote wie Logopädie, ambulante Psychotherapie oder Angebote für ältere Menschen wie Ergotherapie. Für demenzkranke Bewohner bietet 116

der ASB einen Fahrdienst, so dass dienstags von 14 – 18 Uhr das Cafe Freiraum im Harburger Zentrum genutzt werden kann. Eine Tagesbetreuung für Demenzkranke könnte zukünftig auch in Neugraben-Fischbek interessant sein. Die schulärztliche Dienststelle des Fachamtes für Gesundheit befindet sich im Groot Enn. 3.2 Verkehr Die nördlich und durch den Sozialraum verlaufende Cuxhavener Straße (B 73) ist die z.Zt. bedeutendste Straßenverkehrsverbindung im Unterelberaum zwischen Hamburg und Cuxhaven. Für die Städte Stade und Buxtehude ist sie die wichtigste Verbindungsstraße nach Hamburg und stellt daneben die Verknüpfung mit dem Autobahnnetz im Süden (A7, A1, A250) her. Dementsprechend hoch ist das tägliche Verkehrsaufkommen und die damit verbundene Lärm- und Abgasbelästigung. Durch den Bau der A 26 von Stade bis zum Anschluss an die Autobahn 7 in Höhe Moorburg soll die B73 großräumig ersetzt werden. Die geplante Trasse soll nördlich des Naturschutzgebietes Moorgürtel verlaufen. Bei einer Bauzeit von vier Jahren und einem frühestmöglichen Beginn 2012, kann mit der Fertigstellung erst 2016 gerechnet werden. Die Verkehrsanbindung des Neugrabener Zentrums ist gut. Die S-Bahnlinien S3/ S31 verkehren regelmäßig zwischen Stade und Hamburg Hauptbahnhof. Die Siedlungen Waldfrieden und Falkenberg sind durch HVV-Buslinien mit dem S-Bahnhof verbunden. 3.3 Soziales 3.3.1 Familien, Alleinerziehende und Kinder Die im Sozialraum lebende Bevölkerung weist eine heterogene Struktur auf. Die soziale Situation ist geprägt von überwiegend stabilen Familienkonstellationen. Lediglich die verdichteten Wohngebiete des sozialen Wohnungsbaus (westliches Scheideholz, Am Neugrabener Bahnhof, Petershofsiedlung) bilden eine Ausnahme. 3.3.2 Jugendliche Die im Sozialraum verankerten Kirchengemeinden Cornelius, Michaelis und Thomas bieten im Rahmen der Ev. Jugend Süderelbe gemeinsame offene Kinder- und Jugendangebote. Der Förderverein Neugraben organisiert einmal jährlich eine Kinderrallye. Einmal wöchentlich steht der mobile Falkenflitzer im Sozialraum und bietet verschiedene Spiele für Kinder bis zu ca. 12 bis13 Jahren. Das Eltern-Kind-Zentrum (EKIZ) an der Falkenbek bietet eine offene Kindergruppe für 03jährige. Bedauert wird, dass es zu wenig offene Angebote für Familien mit Kindern und für Jugendliche gibt, die kostenlos sind und dass wenig Angebote am Wochenende stattfinden. Die Jugendlichen halten sich daher oft an für sie ungeeignete Plätze auf und langweilen sich. 3.3.3 Menschen mit Migrationshintergrund Der Anteil der Menschen, die einen Migrationshintergrund haben, liegt in NeugrabenFischbek Süd unter dem bezirklichen Durchschnitt. Viele von ihnen kommen aus Polen oder aus Ländern der ehemaligen Sowjetunion. Die meisten der im Sozialraum lebenden Ausländer haben die türkische Nationalität. Obwohl das Neugrabener Zentrum und die Petershofsiedlung gemischt bevölkert sind, kann beobachtet werden, dass deutsche, osteuropäische und Gruppen türkischer Herkunft eher unter sich bleiben. Die katholische Heilig Kreuz-Kirchengemeinde bietet eine kirchliche Heimat für viele polnisch stämmige Migranten. Der Verein „Bündnis der islamischen Gemeinden“ und die ev.-luth. Michaeliskirche bieten einen regelmäßigen Austausch zwischen den Glaubensangehörigen an. Einmal im Jahr 117

veranstaltet die Moschee einen Tag der offenen Tür für alle Interessierten. Außerdem beteiligt sie sich an dem Stadtteilfest „Neugraben erleben“ und hat jedes Mal viele interessierte Besucher unterschiedlicher kultureller Herkunft. Kulturübergreifende Veranstaltungen und Angebote sind eher selten zu finden, werden allerdings als Wunsch für die Zukunft, in Form von Mieter- oder Stadtteilfesten, geäußert. Die Anzahl der Angebote zur Integration von Menschen mit Migrationshintergrund, insbesondere auch Sprachförderangebote, wird als zu gering beurteilt. Eine kostenlose Hausaufgabenhilfe gibt es nur für jugendliche Migranten, die älter als 15 Jahre sind. Die Bücherhalle bietet im Rahmen des Projektes „Dialog in Deutsch“ Frauen, die nach erfolgreicher Teilnahme an einem Integrationskurs ihre Deutschkenntnisse weiter trainieren wollen, einmal wöchentlich ein kostenloses Treffen an. Die Gesprächsgruppe wird von zwei ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen geleitet. In dem Reisebüro Katuschka können einmal wöchentlich deutsche und russische Bücher ausgeliehen werden. Organisiert wird die Buchausleihe über den Hamburger Verein der Deutschen aus Russland. Positiv erwähnt wird die stark ausgeprägte nachbarschaftliche Hilfsbereitschaft der polnisch stämmigen Bewohner/-innen. 3.3.4 Seniorinnen/ Senioren Über ein Viertel aller Menschen im Sozialraum Neugraben-Fischbek Süd ist älter als 65 Jahre. Ein großer Teil von ihnen lebt in Einpersonenhaushalten. Das Angebot für Senioren ist sehr begrenzt, insbesondere in den Abendstunden. Gerade abends ist für viele das nach Hause kommen mit öffentlichen Verkehrsmitteln ein Problem. Viele Ältere nehmen längere Wege in Kauf, um die aus ihrer Sicht unsicheren Plätze zu meiden. Generationenverbindende Projekte gibt es nicht. Die Seniorenresidenz Neugraben, ein Haus der Vereinigten Hamburger Wohnungsbaugenossenschaft (vhw) liegt direkt am Fuß des Falkenbergs. Im Haus gibt es 133 Appartements und 34 stationäre Pflegewohnplätze in Einzel- und Doppelzimmern. Die Appartements werden komplett mit eigenen Möbeln ausgestattet. Ein hauseigener Shuttlebus fährt zum Neugrabener Markt und zum Wochenmarkt. 3.3.5 Menschen mit Behinderungen Es liegen keine Erkenntnisse vor. 4 Beschäftigung Der Anteil der SGB II-Empfänger ist fast vier Prozent geringer als im bezirklichen Durchschnitt. Arbeitsplätze gibt es vor allem in den Bereichen Handel und Dienstleistungen. Der Beschäftigungsträger Hamburger Arbeit (HAB) betreibt an der Cuxhavener Straße eine große Betriebsstätte mit verschiedenen Beschäftigungsbereichen. Gewünscht werden mehr Beratungsangebote für arbeitslose Jugendliche und Erwachsene. Das ESF-Projekt „Unterstützung des Einzelhandels“, das von Unternehmer ohne Grenzen e.V. in den Jahren 2011 und 2012 durchgeführt wird, richtet sich an einzelne Betriebe und Einkaufszentren, die passgenaue Beratungs- und Coachingangebote zu Themen wie Marketing, Unternehmenspersönlichkeit, Werbung und Produktpräsentation nutzen können.

118

5 Freizeitangebote 5.1 Kultur und Bildung Kulturelle Angebote finden im Rahmen von gelegentlichen Veranstaltungen (Lesungen, Ausstellungen, Theatervorführungen) in der Bücherhalle, der Altentagesstätte sowie der Falkenberg-Halle statt. Der Förderverein Neugraben organisiert einmal jährlich das Kulturfest „Neugraben erleben“, das die Möglichkeit für alle Institutionen bietet, sich dem Bürger vorzustellen und sehr gut angenommen wird. Die öffentliche Bücherhalle befindet sich im ehemaligen Ortsamt Neugraben. Jede zweite Woche findet dort eine Beratung zu allen Fragen im Bereich Weiterbildung durch „Weiterbildung und Beratung Hamburg“ statt. Sie betreut zudem die „kleinste“ Bücherhalle Hamburgs, eine ausrangierte Telefonzelle am Neugrabener Markt, in der jedermann/ jedefrau kostenlos Bücher einstellen und entnehmen kann. Das Falkcafé bietet ebenso Veranstaltungen wie der Kulturkreis Süderelbe e.V. oder auch die Seniorenresidenz Neugraben mit wechselnden Kunstausstellungen. Seit 2011 gibt es im Süden Fischbeks den privaten Gemeinschaftsgemüsegarten „Erntezeit“. Auf 8380 m² Ackerfläche pflanzen die privaten Betreiber auf 60 Parzellen im Frühjahr 25 verschiedene Gemüsesorten und Kräuter und verpachten die Beete für 160€ für eine Saison weiter. Durch die Busverbindung nach Neu-Wulmstorf sind sowohl das Kino als auch die Spielscheune Fuxi‘s für die Bewohner/-innen Neugraben-Fischbeks interessant. 5.2 Sport Durch die Nähe zu den Naturschutzgebieten Fischbeker Heide und Neugrabener Heide sind selbstorganisierte Freizeit- und Sportmöglichkeiten für Familien, Jugendliche und Erwachsene in der Natur ausreichend vorhanden. Viele, insbesondere auch Ältere, nutzen die grüne Umgebung für Spaziergänge oder das Nordic Walken. Der Sportplatz der Schule am Falkenberg ist ein offener Treff für Kinder, Jugendliche und Erwachsene zum Fußballspielen. Die Hausbruch-Neugrabener Turnerschaft ist mit 4500 Mitgliedern der größte Hamburger Sportverein südlich der Elbe. Die HNT bietet ein umfangreiches Sportprogramm für alle Altersgruppen. Durch das Programm „Kids in die Clubs“ ist es auch für Kinder aus sozial schwächer gestellten Familien möglich, die Angebote zu nutzen. Neben den bereits vorhandenen Angeboten im Bereich Seniorensport werden gesundheitspräventive, wie z.B. „Feldenkrais“ oder ähnliches, gewünscht. Mit dem FitHus im Bildungs- und Gemeinschaftszentrum bietet die HNT ein spezielles Angebot mit freien Trainingszeiten, vergleichbar mit anderen Fitnessstudios. Ein spezielles Fitnessstudioangebot für Frauen gibt es nicht. Die Sportanlagen auf dem ehemaligen Kasernengelände der 2005 geschlossenen RöttigerKaserne werden durch verschiedene Vereine genutzt. Ganz im Westen, in der Fischbeker Heide, an der Grenze zu Neu-Wulmstorf, liegt der Segelflugplatz des Segelflugvereins Fischbek. 5.3 Ehrenamt/ Netzwerke In Neugraben-Fischbek Süd gibt es unterschiedliche Möglichkeiten, sich ehrenamtlich zu engagieren. Das Projekt INVIA / Tandem bietet Jugendlichen mit Migrationshintergrund Unterstützung im Bereich Übergang Schule Beruf. Vorwiegend sind es Studenten, die sich hier engagieren. Der ASB bietet mit seinem Projekt „Zeitspender“ die Möglichkeit der 119

ehrenamtlichen Betätigung im Rahmen der Nachbarschaftshilfe. Die Michaeliskirche organisiert mit Unterstützung von Ehrenamtlichen ein Obdachlosenfrühstück und die Kleiderausgabe für Bedürftige. Ein Gremium zur Mitwirkung von Bürgern und zur Förderung der Stadtteilidentifikation ist im Rahmen der Integrierten Stadtteilentwicklung der Stadtteilbeirat, der ehrenamtlich arbeitet. Es gibt verschiedene Netzwerke, wie z.B. das Unterstützungsnetzwerk Süderelbe (Büro bei der HAB), die Arbeitsgemeinschaft Süderelbe (AGS), die Arbeitsgruppe zur Erarbeitung eines Pädagogische Handlungskonzeptes, den Arbeitskreis Migration, die zwar nicht alle in Neugraben-Fischbek-Süd verortet sind, aber Menschen und Institutionen aus dem Sozialraum verbinden. Bemängelt wird die fehlende Transparenz für neu Hinzukommende und die Wahrnehmung von sich überschneidenden Maßnahmen. Eine Vernetzung von generationsübergreifenden Interessensvertretungen ist nicht bekannt. Ein speziell im Neugrabener Zentrum agierendes Netzwerk ist der Förderverein Neugraben, der die Interessen der Gewerbetreibenden vertritt. 6 Stadtteilentwicklung Das Fördergebiet der Integrierten Stadtteilentwicklung Neugraben umfasst das Bahnhofsumfeld des S- und Bahnhofs "Neugraben", das nördlich davon liegende Grundstück des Bildungs- und Gemeinschaftszentrums, den im Süden liegenden Zentrumsbereich sowie die Petershofsiedlung. In dem, die Sozialräume Neugraben-Fischbek Nord und NeugrabenFischbek Süd betreffenden, etwa 44 ha großen Gebiet, leben rund 3.400 Menschen. Als Bezirksentlastungszentrum wird Neugraben eine sehr große Bedeutung auch für das weitere Umland zugewiesen. Dieser Funktion kann das Zentrum gegenwärtig aufgrund baulichräumlicher Defizite, gestalterischer Mängel und Defiziten in der Versorgungsstruktur jedoch nur eingeschränkt gerecht werden. Auch angesichts umfangreicher Neubauvorhaben bei sich gleichzeitig abzeichnenden Funktions- und Attraktivitätsverlusten des Einzelhandelsstandortes hat die Freie und Hansestadt Hamburg das Gebiet „Zentrum Neugraben/ Bahnhofssiedlung/ Petershofsiedlung“ im Jahr 2007 in das Programm „Integrierte Stadtteilentwicklung“ aufgenommen und die steg im Juli 2009 mit der Aufgabe betraut. Die dreimal im Jahr erscheinende Stadtteilzeitung „Quartiersnachrichten Neugraben“ erscheint in einer Auflage von rund 3.400 Exemplaren und wird kostenlos im Fördergebiet und an weitere Stadtteilakteure verteilt. Ziel ist es, mit Hilfe eines integrierten Entwicklungskonzeptes, anknüpfend an die Vielzahl von Potentialen, eine Stabilisierung und Aufwertung des Gebietes zu erreichen. Das Gebiet Zentrum Neugraben/Bahnhofssiedlung/Petershofsiedlung soll sich so als nachgefragter Wohnstandort und als attraktives Versorgungszentrum mit einem zeitgemäßen, ausdifferenzierten Waren- und Dienstleistungsangebot etablieren. Insbesondere wird das Bildungs- und Gemeinschaftszentrum (BGZ, Sozialraum Neugraben-Fischbek Nord), das im 4. Quartal 2011 fertig gestellt werden soll, ein umfassendes, attraktives und zukunftsweisendes Bildungs-, Freizeit- und Kulturangebot für Kinder, Jugendliche und Familien bieten. Auf dem 63 ha großen Areal des Neubaugebietes Neugraben Fischbek 65 (NF65, sozialraum Neugraben-Fischbek Nord)) ist der Bau von 1250 Wohnungen, davon die Hälfte Reihenhäuser, vorgesehen. Das Gelände der ehemaligen Röttiger-Kaserne südlich der Cuxhavener Straße, steht seit der Räumung durch die Bundeswehr im Jahre 2004 für eine zivile Nachnutzung zur Verfügung. Ab 2013 sollen etwa 450 Wohneinheiten in Form von Einzel-, Doppel- und Reihenhäusern zumeist als Wohneigentum entstehen. Drei ehemalige Kasernengebäude sollen erhalten bleiben und kommen für eine gewerbliche und/ oder sportliche Nutzung in Betracht. Das 120

insgesamt ca. 52 ha große Plangebiet befindet sich in unmittelbarer Nähe zu Niedersachsen und dem Naturschutzraum der Fischbeker Heide. Es zeichnet sich durch einen sehr umfangreichen Grünbestand aus. 7 o o o o o o o o        

Problemlagen und Ressourcen Überdurchschnittlich hoher Anteil von Schulabgängern ohne Hauptschulabschluss Wenig öffentliche, geeignete Plätze und kostenlose Einrichtungen für Jugendliche Bahnhofsumfeld erweckt verwahrlosten Eindruck Lärmbelästigung durch Cuxhavener Straße Süderelbe-Einkaufszentrum (SEZ) bietet nur wenige attraktive Läden Sprachförderangebote für Menschen mit Migrationshintergrund zu wenig vorhanden Interkulturelle Angebote eher wenig vorhanden Hoher Anteil von über 65-Jährigen in Einpersonenhaushalten Fördergebiet Integrierte Stadteilentwicklung (RISE-Gebiet) Ortszentrum mit Marktplatz und Dienstleistungsangeboten Gute Verkehrsanbindung mit dem ÖPNV Ausgedehnte Heide- und Waldflächen im Sozialraum Umfangreiche Sanierungen steigern Wohnqualität (Förderung der Barrierefreiheit) und Image Engagierte Kirchengemeinden Umfangreiches Sportprogramm für alle Altersgruppen Vielseitiges Angebot für ehrenamtliches Engagement

121

Sozialraum Neugraben-Fischbek Nord 1 Räumliche Beschreibung Der Sozialraum wird nördlich begrenzt durch die Linie Neuenfelder Hinterdeich – Francoper Hinterdeich, im Süden durch die B 73 – Fischbeker Weg – Fischbeker Heuweg – Dritte Meile - entlang der Gleisanlagen der S- bzw. Fernbahn, westlich durch die Landesgrenze, östlich durch die Linie Francoper Straße – Rehrstieg – nördlich der Straße Erlenbruch – Neuer Burgweg – Minnerweg – Neumoorland – Neuwiedenthaler Straße – Francoper Straße. Der Sozialraum umfasst die statistischen Gebiete 101001 bis 101005 sowie 101008 und 101009. Die Fläche (ohne Gewässer) des Sozialraumes beträgt 1039 ha.

2 Soziodemografische Daten 2.1 Gesamtbevölkerung Im Sozialraum Neugraben-Fischbek (Nord) leben 5.034 Menschen, von denen 19,98% unter 18 Jahre, 17,62% älter als 65 Jahre und 3,56% älter als 80 Jahre alt sind. 14% der Bewohner haben einen ausländischen Pass. Der Anteil der unter 18-jährigen Ausländer beträgt 11,63% und der über 65-jährigen Ausländer 6,09%. Auffällig sind der im bezirklichen Vergleich höhere Anteil der unter 18-Jährigen und der niedrigere Anteil der Seniorinnen/ Senioren und Hochbetagten. In Neugraben-Fischbek Nord haben 49,83% aller Bewohner einen Migrationshintergrund (Harburg ges. 34,51%). Der Anteil der unter 18-jährigen liegt bei 55,7% (Harburg ges. 48,1 %) und der Anteil der über 65-jährigen bei 19,6% (Harburg ges.13,1%). Damit hat jeder zweite Bewohner einen Migrationshintergrund. Betrachtet man nur die Siedlung Sandbek, so haben dort 62% aller Bewohner/-innen einen Migrationshintergrund. 122

Für 40,3% der im Stadtteil Neugraben-Fischbek lebenden Migranten/ Migrantinnen sind Polen und Russland die Bezugsländer, für 14,5 % ist es die Türkei. (Quelle: MldRegister Dez. 2009/ Schätzungen mit MigraPro) Bezirk in %

in % Bevölkerung unter 18-Jährige 65 J. und älter (Senioren) ab 80 Jahre (Hochbetagte) Ausländer unter 18-jährige Ausländer ab 65 J. Ausländer

5.034 1.006 887 179 705 117 54

an Gesamtbevölkerung an Gesamtbevölkerung an Gesamtbevölkerung an Gesamtbevölkerung an Gesamtbevölkerung an u-18-Jährigen an ab 65-Jährigen

19,98 17,62 3,56 14,00 11,63 6,09

3,30 17,19 20,12 5,17 15,52 12,77 5,87

Quelle: MldRegister Dez. 2009

In Neugraben-Fischbek-Nord werden 2.143 Haushalte gezählt, von denen 30,1% Einpersonenhaushalte sind (Harburg ges. 45,2%). Der Anteil von Einpersonenhaushalten, in denen Personen leben, die älter als 65 Jahre sind, beträgt 34,5% und liegt damit über dem bezirklichen Durchschnitt von 27,7%. In 28,1% aller Haushalte leben Kinder unter 18 Jahren. In 27,6% aller Haushalte mit Kindern handelt es sich um Alleinerziehende.

Haushalte gesamt Einpersonenhaushalte Haushalte mit Kindern Alleinerziehende Personen über 65 in Einpersonenhaushalten Quelle: MldRegister Dez.2009

in %

Bezirk in%

2143 644 602 166

30,1 28,1 27,6

45,2 20,5 28,6

222

34,5

27,7

2.2 Soziale Situation Der Anteil der SGB II-Empfänger an der Gesamtbevölkerung liegt mit 22,35% wesentlich über dem bezirklichen Durchschnitt, der 14,4% beträgt. Ebenfalls weit über dem bezirklichen Durchschnitt liegt der Anteil der 15- bis unter 25-jährigen SGB II-Empfänger (25,79%) sowie der Anteil der Nicht-erwerbsfähigen Hilfebedürftigen von 41,35%.

SGB II-Empfänger SGB II-Empfänger u. 25 Jahre Nicht-erwerbsfähige Hilfebedürftige

an Gesamtbevölkerung

in % 22,35

Bezirk in % 14,40

181

an Bev.15 bis u. 25 Jahre

25,97

14,94

344

an unter 15-jährigen

41,35

29,95

1.125

Datenquelle/ Stand PROSA Durchschnittswerte 2009 und 06/2008

Der Anteil der über 60-jährigen, der Grundsicherungsleistungen erhält, hat sich mit 4,28 % in 2009 auf 5,44 in 2010 deutlich erhöht.

123

an ab 60Jährigen

an ab 60Jährigen

an ab 60Jährigen

(ges.)

(männl.)

(weibl.)

an ab 60Jährig en (ges.)

Bezirk

Datenquelle/ Stand

in %

in %

Anzahl GrundsicherungsEmpfänger/-innen 2009

48

Anzahl GrundsicherungsEmpfänger/-innen 2010

60

23

37

4,28

3,28

5,44

4,14

PROSA Durchschnittswerte 2009 GS-Datawarehouse, Geschäftsstatistik BSB, Jahresdurchschnitt sfälle

Die Anzahl der gewährten Hilfen zur Erziehung ist seit 2009 angestiegen und liegt gering über dem bezirklichen Durchschnitt. in %

Jahresdurchschnittsfälle 2009

Bezirk in %

23

an 0 bis unter 21Jährigen

Jahresdurchschnittsfälle 2010

49

an 0 bis unter 21Jährigen

3,97

3,10

Jahresdurchschnittsfälle 2011

38

an 0 bis unter 21Jährigen

3,10

2,90

1,84

1,86

Datenquelle/ Stand HZE-Fallzahlen Im Jahresdurchschnitt Auswertung JADatawarehouse

2.2.1 Beschäftigungssituation Es liegen keine Informationen vor. 2.3 Sprache und Bildung Für Neugraben-Fischbek Nord werden keine Angaben gemacht, wie viele Schüler/-innen im Schuljahr 2009/ 2010 die Schule mit welchem Schulabschluss verlassen haben. ohne HSAbschluss in % k.A.

mit HSAbschluss in % k.A.

Realschulabschluss in % k.A.

Abitur/ FH in %

Neugraben-Fischbek Nord Bezirk Harburg 9 20 31 Stadt Hamburg 8 18 27 Quelle: Schulische Daten für RISE-Hamburger Datenmonitor; Herbststatistik 2008/2009

k.A. 41 47

Für 48% der Grundschüler/-innen ist Deutsch nicht die überwiegend gesprochene Sprache in der Familie. Schüler Wohnort

Familiensprache der Schüler und SchülerInnen der Klassen 1 bis 4 in %

Deutsch Nicht Deutsch Neugraben-Fischbek Nord 52 Bezirk Harburg 67 Stadt Hamburg 74 Quelle: Schulische Daten für RISE-Hamburger Datenmonitor; Herbststatistik 2008/2009

48 33 26

124

3 Infrastrukturdaten 3.1 Wohnen und Wohnumfeld Das Gebiet stellt sich im Wesentlichen als ein Wohngebiet dar, in welchem Einzelhäuser mit Gärten dominieren. Neben Reihenhäusern sind jedoch auch Geschosswohnungen in diesem Sozialraum zu finden. Besonders hervorzuheben ist die Siedlung Sandbek, eine Wohnsiedlung im Plattenbaustil der 60er Jahre mit insgesamt 1.233 Wohneinheiten. Die 3bis 4-geschossigen Wohnblöcke heben sich stark von den umgebenden Einzelhäusern und dem angrenzenden Fischbeker Dorfkern ab. Die Wohnblöcke sind in Zeilen angeordnet; dazwischen liegen Grünflächen als Abstandsgrün. Die Erschließung der Siedlung erfolgt über eine Ringstraße, von der zwei Nebenstraßen abzweigen und wieder im Ring enden. Ein Ensemble aus Hochhäusern in gelber Fertigbauweise wurde in den 70er Jahren an der Straße "Im Neugrabener Dorf" errichtet - sie heben sich negativ von der ReihenhäuserUmgebung ab. Die Wohnungen befinden sich zu ca. 80% im Besitz der SAGA. Diese hat seit Mitte der 90er Jahre Sanierungen - besonders der Dächer und Fassaden - vorgenommen. Die meisten Wohnungen bestehen aus 3 Zimmern; jedoch gibt es auch Wohnungen mit 4 Zimmern. Im Zuge der Sanierungen wurden den Erdgeschosswohnungen kleine Mietergärten zugewiesen, die individuell gestaltet werden können. In Neugraben-Fischbek-Nord befinden sich noch diverse historische Hofstellen, die vom dörflichen Ursprung Fischbeks zeugen. An der östlichen Grenze des Sozialraumes befindet sich zudem der ehemalige Dorfkern von Neugraben mit reetgedeckten Bauernhäusern und Katen. Große Teile des Sozialraumes Neugraben-Fischbek Nord bestehen aus Wiesen und Moorlandschaft, die eine schützenswerte Fauna und Flora beherbergen. Viele der Flächen werden als Weiden und Äcker noch landwirtschaftlich genutzt. Viele Bewohner Sandbeks ziehen nach Neugraben – Fischbek, sobald es ihre persönliche Situation zulässt, da Sandbek über die Grenzen hinaus ein schlechtes Image anhaftet. Trotzdem gibt es kaum freistehenden Wohnraum. Besonders für Kinder ist der Reiterhof attraktiv und eine beliebte Freizeitattraktion. Als Brennpunkt im Sozialraum gilt das Gebiet um das Spielhaus am Ohrnsweg. Alkohol, Vandalismus und Drogen werden hier als Problem von den Bewohner/-innen angesehen, wobei wohl keine „harten Drogen„ konsumiert werden. Das Gebiet um das Spielhaus, der Süderelbe-Bogen-Ring und allgemein Sandbek werden nach Einbruch der Dunkelheit als unsicher beschrieben. Das Neugrabener Dorf ist sehr beliebt und durch alte Bauernhäuser geprägt. Die erste Generation wohnt noch dort und Wohnraum wird meist weiter vererbt. Die vorhandenen Flächen werden im Allgemeinen gut genutzt. Der Bahnhof und das Umfeld gelten für Menschen mit Behinderungen und Kinderwagen als Problembereich. Die Brücke zum Bahnhof sowie der steile Anstieg unter der S-Bahn (Süderelbe-Bogen) sind schwer zu bewältigen, wie auch der Weg vom Bahnhof zum Parkhaus. Die Rampe am Bahnhof wird vielfach witterungsbedingt abgesperrt. Die Aufzüge sind häufig defekt und die Alternativen eher schlecht, da lange Wartezeiten auf die S-Bahn die Folge defekter Aufzüge sind. 3.1.1 Einkaufsmöglichkeiten Einkaufsmöglichkeiten sind in Sandbek kaum vorhanden. Für den täglichen Bedarf gibt es einen Penny-Markt. 3.1.2 Treffpunkte (Cafes, Kneipen, Restaurants) Es gibt zwei Restaurants ( Schützenhof und Die Börse ). In der Schule findet 2x wöchentlich ein Mütter-Cafe statt. 125

3.1.3 Gesundheitliche Versorgung Die gesundheitliche Versorgung wird als sehr gut beschrieben. Alle Einrichtungen seien in fußläufiger Entfernung, wobei einige Fachärzte, wie z.B. Augenarzt, Orthopäde oder Dermatologe nicht barrierefrei zu erreichen seien. Vermisst werde ein Logopädieangebot. 3.2 Verkehr Tagsüber ist der Sozialraum gut ins öffentliche Verkehrsnetz eingebunden. Erst in den späten Abendstunden ist die Erreichbarkeit der bahnhofsferneren Gebiete schwieriger. Hier wäre eine bessere Taktung des Linienverkehrs wünschenswert. Es wird als großer Verlust empfunden, dass der Metronom nicht mehr in Neugraben hält. Früher war Cuxhaven, insbesondere im Sommer, ein lohnendes und verkehrstechnisch gut zu erreichendes Ausflugsziel Die südlich des Sozialraums verlaufende Cuxhavener Straße (B 73) ist die z.Zt. bedeutendste Straßenverkehrsverbindung im Unterelberaum zwischen Hamburg und Cuxhaven. Für die Städte Stade und Buxtehude ist sie die wichtigste Verbindungsstraße nach Hamburg und stellt daneben die Verknüpfung mit dem Autobahnnetz im Süden (A7, A1, A250) her. Dementsprechend hoch ist das tägliche Verkehrsaufkommen. Durch den Bau der A 26 von Stade bis zum Anschluss an die Autobahn 7 in Höhe Moorburg soll die B73 großräumig ersetzt werden. Die geplante Trasse verläuft nördlich des Naturschutzgebietes Moorgürtel. Bei einer Bauzeit von vier Jahren und bei einem frühestmöglichen Beginn 2012, kann mit der Fertigstellung erst 2016 gerechnet werden. Im Dezember 2010 eröffnete die Hamburger Stadtreinigung Hamburgs modernsten Recyclinghof in der Straße am Aschenland 11. Es wird neben Sperrmüll auch Elektroschrott und Problemstoffe entgegen genommen. 3.3 Soziales 3.3.1 Familien, Alleinerziehende, Kinder In Sandbek erhält ein hoher Anteil von Menschen staatliche Unterstützung. Viele Großfamilien sind hier ansässig. Es wird von häufigen Konflikten in den Familien berichtet, die die Unterstützung des ASD erfordern. Angebote für alle Altersgruppen gibt es über die ansässigen Sportvereine und für Kinder im Spielhaus. Gewünscht werden eine Elternschule, weitere Sprachkurse und Angebote der VHS Für Alleinerziehende gibt es keine speziellen Angebote. 3.3.2 Jugendliche Die Schulen sind für Jugendliche gut zu erreichen. Allerdings fehlen weiterführende Angebote, z. B für die überbetriebliche Ausbildung. Zurzeit gibt es nur Angebote über die HAB (Hamburger Arbeit). Für die Jugendlichen besteht die Möglichkeit, den Jugendtreff zu besuchen (Jugendclub Sandbek). Die Jugendfeuerwehr bietet weitere Freizeitmöglichkeiten. Bemängelt wird, dass Angebote am Wochenende und in den Abendstunden fehlen. Hallenzeiten stehen für offene Angebote wenig oder gar nicht zur Verfügung. Sinnvoll wären auch Musikräume, in denen die Jugendlichen kreativ werden können. Die Freizeitanlage an der Schule sollte verbessert werden. 3.3.2 Menschen mit Migrationshintergrund Durch die häufig vorhandenen Sprachbarrieren haben die Menschen mit Migrationshintergrund wenig Perspektiven. INVIA bietet Integrationsangebote an (z.B. mit dem Projekt „Miteinander Leben“), die sehr gut angenommen werden und noch ausbaufähig wären. Sprach – und Ernährungsangebote fehlen, werden als dringend notwendig erachtet. 126

Das Miteinander im Sozialraum ist eher gemeinschaftlich geprägt. Veranstaltungen wie das Stadtteilfest werden von allen Bewohnern besucht. 3.3.3 Seniorinnen/ Senioren Für die ältere Bevölkerung gestaltet sich das Leben im Sozialraum eher schlecht. Fehlende Infrastruktur sowie mangelnde Barrierefreiheit stellen große Hindernisse da. Die evangelische Corneliusgemeinde in Neugraben-Fischbek hat eine bedeutende Rolle in der Seniorenarbeit. Ein Seniorenkreis findet zweimal monatlich statt. Zweimal jährlich finden größere Veranstaltungen statt, wie z.B. jahreszeitliche Feste. Das Seniorenbüro Hamburg unterhält eine Gruppe, die sich wöchentlich im Mieter-Cafe im Ohrnsweg trifft. Senioren, die sich noch in ihrer Wohnung weitestgehend selbst versorgen und pflegebedürftig sind, engagieren einen ambulanten Pflegedienst. Senioren, die sich in Einrichtungen des betreuten Wohnens oder gar in stationäre Pflege begeben, ziehen in die benachbarten Stadtteile Neugraben und Hausbruch. 3.3.4 Menschen mit Behinderungen Auch für Menschen mit Behinderungen fehlen Angebote, wie z.B. gemeinsame Sportangebote und ein offener Treffpunkt für Menschen mit und ohne Behinderungen. Die Michaelis-Gemeinde bietet einmal im Monat an einem Sonntag einen Spielenachmittag mit Kaffee und Keksen an Andererseits vereinfacht der dörfliche Charakter die Situation für Menschen mit geistigen Behinderungen. Menschen mit Behinderung erleben das Verhalten älterer Bewohner/-innen hin und wieder als diskriminierend. 4 Beschäftigung Der Sozialraum bietet wenige Möglichkeiten für qualifizierte Ausbildung oder auch Beschäftigung. Ältere, meist arbeitslose Bewohner, nutzen Plätze im öffentlichen Raum, um sich zu treffen und oft auch, um gemeinsam Alkohol zu konsumieren. Hilfestellung für Jugendliche ohne Ausbildung bietet IN VIA mit dem Kompetenzzentrum. 5 Freizeitangebote 5.1 Kultur und Bildung Bildungs- und kulturelle Angebote werden als nicht ausreichend bewertet. Die Stadtteilschule Süderelbe bietet Musikangebote für Ihre Schüler. Es fehlen Angebote der VHS. Das Bildungs- und Gemeinschaftszentrum (BGZ) entsteht auf den jetzigen Freiflächen nördlich des Bahnhofs und wird im 4. Quartal 2011 fertig gestellt. Das künftige Bürgerzentrum bietet Kindern, Jugendlichen und Familien ein umfassendes, attraktives und zukunftsweisendes Bildungs-, Freizeit- und Kulturangebot. Die rund 18.000m² teilen sich zukünftig die Ganztagsgrundschule Quellmoor, die Kindertagesstätte „Cuxe 400“, eine Freizeitlounge, die Evangelische Beratungsstätte Süderelbe, das Kulturhaus Süderelbe, das FitHus vom HNT und der VT Arubis. Dazu kommen Gastronomie und eine integrierte Veranstaltungshalle (Dreifeld-Sporthalle) zur Belebung des Sport- und Kulturangebots im Süderelberaum. In Neugraben-Fischbek Nord befinden sich drei Schulen, die Stadtteilschule Fischbek/ Falkenberg mit angegliederter Grundschule sowie die Grundschule Quellmoor, die in das BGZ einziehen wird. Die Grundschule Ohrnsweg befindet sich am westlichen Rand der Seehofsiedlung. 5.2 Sport Das Sportangebot wird über die ansässigen Vereine abgedeckt. Allerdings sollten die Trainingszeiten für Berufstätige flexibler gestaltet werden, damit diese auch die Möglichkeit 127

haben, aktiv daran teil zu nehmen. Allgemein wird geäußert, dass Hallenzeiten für offene Angebote fehlen. Im Herbst 2011 wurde die neue Dreifeldhalle mit 2020 Zuschauerplätzen im Rahmen der Errichtung des BGZ NF65 eröffnet. Sie ist nach neuesten internationalen Standards hergerichtet und soll für entsprechende hochkarätige Veranstaltungen genutzt werden. Hier spielt zukünftig auch die Volleyball-Bundesliga des VT Aurubis Hamburg. 5.3 Ehrenamt/ Netzwerke Das Engagement der Bewohner/-innen, sich aktiv im Ehrenamt zu betätigen, wird als sehr gering beschrieben. Einige wenige engagieren sich. Möglichkeiten bietet der Sozialraum zur Genüge. Sportvereine, Feuerwehr, Kirche, der Verein Leben mit Behinderung sind Einrichtungen, die gerne noch mehr ehrenamtliche Mitarbeiter/-innen beschäftigen würden. Die Vernetzung unterschiedlicher Träger und Einrichtungen im Sozialraum ist sehr gut. 6 Stadtteilentwicklung Das vom Senat 2007 beschlossene Gebiet „Neugraben Zentrum/ Bahnhofsiedlung/ Petershofsiedlung im Rahmen des Programms „Aktive Stadtteilentwicklung“ (jetzt Fördergebiet der Integrierten Stadtteilentwicklung RISE) betrifft die beiden Sozialräume Neugraben-Fischbek Nord und Neugraben-Fischbek Süd, wobei im südlichen NeugrabenFischbek der größere Anteil liegt. Hier verläuft die Gebietsgrenze östlich entlang des Falkenbergwegs und des Störtebekerwegs bis zum Wasserwerk Neugraben, dass es noch umfasst. Im Süden verläuft die Grenze des Stadtentwicklungsgebiets südlich des Brunnenschutzgebiets, wobei der westlich der Bahnhofstrasse gelegene Teil nicht mehr dazu gehört. Über den Scheideholzweg verläuft die Grenze dann im westlichen Teil in nördliche Richtung, parallel zur Bauernweide. Das Gebiet soll bis 2015 gezielt aufgewertet werden. Die Zentrumsfunktion soll gestärkt und das Bahnhofsumfeld attraktiver gestaltet werden, um Abwanderungstendenzen entgegenzuwirken und den Aufbau von familienfreundlichen Strukturen zu fördern. Die Ergebnisse eines Gutachtens sehen vor, einen kleinen Vorplatz entstehen zu lassen, an den sich im Westen ein kompakter, als Insel gestalteter Haltestellenplatz anschließt. Südlich der Bahnsteige sollen in einem größeren und neu zu errichtenden Gebäuderiegel zusätzlich ein Kiosk und eine großzügige Fahrradstation untergebracht werden. Weiter nördlich, auf dem 63 ha großen Areal des Neubaugebietes Neugraben Fischbek („Elbmosaik“) ist in der ersten Baustufe der Bau von etwa 250 Wohneinheiten vom Einfamilienhaus bis zum Reihenhaus vorgesehen. Eine Erweiterung bis um 1000 Wohneinheiten ist möglich. Im Dezember 2009 wurde das Stadtteilbüro Neugraben in der Neugrabener Bahnhofstrasse eingerichtet. Die vom Bezirksamt für acht Jahre beauftragten Quartiersentwickler der STEG werden u.a. das Entwicklungskonzept erarbeiten, die Beteiligungsstrukturen organisieren sowie erste Projekte in die Umsetzung bringen. Die dreimal im Jahr erscheinende Stadtteilzeitung „Quartiersnachrichten Neugraben“ erscheint in einer Auflage von rund 3.400 Exemplaren und wird kostenlos im Fördergebiet und an weitere Stadtteilakteure verteilt.

128

7

Problemlagen und Ressourcen

o o o o o      

Für fast jede/-n zweiten/-n Grundschüler/-in ist Deutsch nicht die in der Familie überwiegend gesprochene Sprache Sandbek hat ein schlechtes Image wenig Einkaufsmöglichkeiten in Sandbek vorhanden „Brennpunkt“-Gebiet um das Spielhaus am Ohrnsweg (Sandbek) S-Bahnhof Neugraben und Umgebung wirken ungepflegt und verbaut Wohngebiet mit Einzelhäusern und Gärten (Ausnahme Sandbek) und dörflichem Charakter Engagierte Kirchenarbeit Bauliches Entwicklungsgebiet Bildungs- und Gemeinschaftszentrum Gute Verkehrsanbindung durch ÖPNV Naturnahe Lage

129

Sozialraum Francop 1 Räumliche Beschreibung Der Sozialraum wird nördlich begrenzt durch den Verlauf der Alten Süderelbe, im Süden durch den Francoper Hinterdeich, westlich durch die Linie Viersielener Schleusenfleet Vierzigstücken - nach Süden bis an den Francoper Hinterdeich heran, östlich durch die Alte Süderelbe - Hohenwischer Schleusenfleet - Moorwettern. Der Sozialraum umfasst das statistische Gebiet 102001. Die Fläche (ohne Gewässer) des Sozialraumes beträgt 854 ha.

2 Soziodemografische Daten 2.1 Gesamtbevölkerung Im Sozialraum Francop leben 636 Menschen. Davon sind 17,61% unter 18 Jahre. Der Anteil der 10- bis unter 14-jährigen ist mit 27,9% der höchste im bezirklichen Vergleich. 19,97% der Bewohner/-innen sind älter als 65 Jahre und 5,03% älter als 80 Jahre alt. Nur 2,83% der Bewohner/-innen haben einen ausländischen Pass. Der Anteil der unter 18jährigen Ausländer/-innen ist so niedrig, dass er nicht ausgewiesen werden kann. Der Anteil der über 65-jährigen Ausländer/-innen liegt bei 1,57%. Auffallend ist, dass der Anteil der ausländischen Bewohner/-innen sehr gering ist. Im bezirklichen Vergleich leben in Francop am wenigsten Menschen mit einem ausländischen Pass. Der Anteil derer, die einen Migrationshintergrund haben, liegt mit 6,13 % ebenfalls weit unter dem bezirklichen Durchschnitt (36,68%). Für die meisten der hier lebenden Migranten/ Migrantinnen ist Polen das Bezugsland, dicht gefolgt von der Türkei. Von den unter 18jährigen haben nur 2,52% einen Migrationshintergrund (bezirklicher Durchschnitt: 54,19%). (Quelle: MldRegister Dez. 2009/ Schätzungen mit MigraPro)

130

Bevölkerung unter 6-Jährige unter 18-Jährige 65 J. und älter (Senioren) ab 80 Jahre (Hochbetagte) Ausländer unter 18-jährige Ausländer ab 65 J. Ausländer

636

an Gesamtbevölkerung an Gesamtbevölkerung an Gesamtbevölkerung an Gesamtbevölkerung an Gesamtbevölkerung an Gesamtbevölkerung an u-18-Jährigen an ab 65-Jährigen

112 127 32 18 0 2

in % 100,00

Bezirk in % 0,42

17,61 19,97 5,03 2,83 0 1,57

17,19 20,12 5,17 15,52 12,77 5,87

Quelle: MldRegister Dez. 2009

Haushalte gesamt Einpersonenhaushalte Haushalte mit Kindern Alleinerziehende Personen über 65 in Einpersonenhaushalten

in %

Bezirk in%

298 110 69 k.A.

37 23 k.A.

45,2 20,5 28,6

89

30

27,7

2.2 Soziale Situation Der Anteil der SGB II-Empfänger/-innen an der Gesamtbevölkerung liegt mit 4,25% deutlich unter dem bezirklichen Durchschnitt, der 14,4% beträgt. Im bezirklichen Vergleich der 15- bis unter 25-jährigen SGB II-Empfängern liegt auch hier der Anteil mit 8,47% wesentlich niedriger als im Durchschnitt (14,94%). 11,34% aller unter 15-Jährigen zählen zu den Nichterwerbsfähigen Hilfebedürftigen.

SGB II-Empfänger SGB II-Empfänger Jahre Nicht-erwerbsfähige Hilfebedürftige

u.

25

27 5

an Gesamtbevölkerung an Bev.15 bis u. 25 Jahre

11

an unter 15-jährigen

in % 4,25 8,47

Bezirk in % 14,40 14,94

11,34

29,95

Hamburg in %

Quelle: MldRegister Dez. 2009

Der Anteil der über 60-jährigen, der Grundsicherungsleistungen erhält, war sowohl 2009 als auch 2010 so niedrig, dass er aus datenschutzrechtlichen Gründen nicht ausgewiesen werden kann. Die Anzahl der gewährten Hilfen zur Erziehung ist 2011 um die Hälfte gesunken und liegt dennoch über dem bezirklichen Durchschnitt. in %

Jahresdurchschnittsfälle 2009

Bezirk in %

10

an 0 bis unter 21Jährigen

Jahresdurchschnittsfälle 2010

10

an 0 bis unter 21Jährigen

7,22

3,10

Jahresdurchschnittsfälle 2011

5

an 0 bis unter 21Jährigen

3,49

2,90

7,30

1,86

Datenquelle/ Stand HZE-Fallzahlen Im Jahresdurchschnitt Auswertung JADatawarehouse

131

2.2.1 Beschäftigungssituation 2.3 Sprache und Bildung Für Francop werden aus datenschutzrechtlichen Gründen keine Angaben gemacht, wie viele Schülerinnen und Schüler im Schuljahr 2009/ 2010 die Schule mit welchem Schulabschluss verlassen haben. ohne HSmit HSRealschulAbitur/ FH Abschluss in % Abschluss in % abschluss in % in % Francop k.A. k.A. k.A. Bezirk Harburg 9 20 31 Stadt Hamburg 8 18 27 Quelle: Schulische Daten für RISE-Hamburger Datenmonitor; Herbststatistik 2008/2009

k.A. 41 47

Für alle Grundschüler/-innen ist Deutsch die Familiensprache. Schüler Wohnort

Familiensprache der Schüler und SchülerInnen der Klassen 1 bis 4 in %

Deutsch Nicht Deutsch Francop 100 Bezirk Harburg 67 Stadt Hamburg 74 Quelle: Schulische Daten für RISE-Hamburger Datenmonitor; Herbststatistik 2008/2009

0 33 26

3 Infrastrukturdaten 3.1 Wohnen und Wohnumfeld Der Sozialraum stellt sich im Wesentlichen als ein Gebiet dar, welches durch landwirtschaftliche Nutzung geprägt wird. In Francop beginnt das Alte Land, Europas größtes zusammenhängendes Obstanbaugebiet. Die reetgedeckten Fachwerkhäuser befinden sich entlang der hinter dem Deich verlaufenden Straße. Viele der großzügigen Höfe beherbergen Familienbetriebe, die bereits seit Generationen vom Obstanbau leben. Zunehmend geht die jüngere Generation jedoch auch beruflichen Tätigkeiten nach, die außerhalb der Landwirtschaft angesiedelt sind. 3.1.1 Einkaufsmöglichkeiten In Francop sind keine Geschäfte zu finden. Gemüse und Obst kann über die ansässigen Obst- und Gemüsehöfe bezogen werden. 3.1.2 Treffpunkte ( Cafés, Kneipen, Restaurants ) Das Hotel und Restaurant „Deutsches Haus“ in der Hohenwischer Straße ist ein beliebter Treffpunkt für die ansässigen Vereine. 3.1.3 Gesundheitliche Versorgung Es liegen keine Erkenntnisse vor. 3.2 Verkehr Die Hohenwischer Straße ist die Verbindung von der Autobahn A7 in die Harburger Stadtteile Francop, Neuenfelde und Cranz. Außerdem ist sie der Zubringer in das Alte Land und entsprechend viel befahren. In Francop verkehren zwei HVV-Buslinien, die Linie 157 Bf. Harburg - Moorburg Hohenwisch und die Linie 257 S-Neugraben - Francop - Neuenfelde - Jork. 3.3 Soziales 3.3.1 Familien, Alleinerziehende und Kinder Es liegen keine Erkenntnisse vor. 3.3.2

Jugendliche 132

Es liegen keine Erkenntnisse vor. 3.3.3 Menschen mit Migrationshintergrund Es liegen keine Erkenntnisse vor. 3.3.4 Seniorinnen/ Senioren Es liegen keine Erkenntnisse vor. 3.3.5 Menschen mit Behinderungen Es liegen keine Erkenntnisse vor. 4 Beschäftigung Es liegen keine Erkenntnisse vor. 5 Freizeitangebote 5.1 Kultur und Bildung Die Francoper sind sehr heimatverbunden. Viele gehören dem Heimatverein an, kümmern sich um Kultur und Denkmalpflege oder singen in der „Liedertafel Frohsinn“. Im Herbst findet der Laternenumzug statt, im November wird das Erntefest gefeiert und im Winter treffen sich die Dorfbewohner zum Bingospielen. 5.2 Sport Es liegen keine Erkenntnisse vor. 5.3 Ehrenamt/ Netzwerke Es liegen keine Erkenntnisse vor. 6

Stadtteilentwicklung

7

Problemlagen und Ressourcen

o o o

Fehlende Infrastruktur Durchgangsstraße „Hohenwischer Straße“ viel befahren Schlechte Anbindung mit ÖPNV

 

Gewachsene dörfliche Strukturen Traditionelles Vereinsleben

133

Sozialraum Neuenfelde 1 Räumliche Beschreibung Der Sozialraum wird nördlich begrenzt durch das Mühlenberger Loch, im Süden durch den Neuenfelder Hinterdeich, westlich durch die Linie Nincoper Schleusenfleet – Domänendeich – Domänenweg – Nincoper Straße - westliche Landesgrenze, östlich durch das Viersielener Schleusenfleet – Vierzigstücken – durch die Felder bis an den Neuenfelder Hinterdeich (dort, wo der Fischbeker Heuweg auf den Hinterdeich trifft). Der Sozialraum umfasst die statistischen Gebiete 103001 bis 103004. Die Fläche (ohne Gewässer) des Sozialraumes beträgt 1530 ha.

2 Soziodemografische Daten 2.1 Gesamtbevölkerung Im Sozialraum Neuenfelde leben 4.453 Menschen, von denen 22,05% unter 18 Jahre, 15,97% älter als 65 Jahre und 3,59% älter als 80 Jahre alt sind. Gut 23,65% der Bewohner haben einen ausländischen Pass. Der Anteil der unter 18jährigen Ausländer/-innen beträgt 22,05% und der über 65-jährigen Ausländer/-innen 13,36%. Auffällig sind der hohe Anteil der unter 18-Jährigen und der niedrige Anteil der über 65jährigen und älteren Bewohner/-innen Neuenfeldes. Allerdings hat die Gruppe der über 65jährigen Ausländer/-innen den, im bezirklichen Vergleich, zweithöchsten Anteil (nach Harburg-Zentrum) an allen Senioren/ Seniorinnen (65 Jahre und älter) im Sozialraum. Der Anteil derer, die einen Migrationshintergrund haben, liegt mit 38,63 % über dem bezirklichen Durchschnitt (36,68%). Für 62,2% der hier lebenden Migranten/ Migrantinnen ist 134

die Türkei das Bezugsland, gefolgt von Polen mit 11,3%. Von den unter 18-jährigen haben 53,06% einen Migrationshintergrund (bezirklicher Durchschnitt: 54,19%). (Quelle: MldRegister Dez. 2009/ Schätzungen mit MigraPro) in % Bevölkerung unter 18-Jährige 65 J. und älter (Senioren) ab 80 Jahre (Hochbetagte) Ausländer unter 18-jährige Ausländer ab 65 J. Ausländer

4.453 982 711 160 1.053 982 95

an Gesamtbevölkerung an Gesamtbevölkerung an Gesamtbevölkerung an Gesamtbevölkerung an Gesamtbevölkerung an u-18-Jährigen an ab 65-Jährigen

22,05 15,97 3,59 23,65 14,77 13,36

Bezirk in % 2,92 17,19 20,12 5,17 15,52 12,77 5,87

Quelle: MldRegister Dez. 2009

Haushalte gesamt Einpersonenhaushalte Haushalte mit Kindern Alleinerziehende Personen über 65 in Einpersonenhaushalten

in %

Bezirk in%

1946 663 545 113

34,06 28,00 20,73

45,2 20,5 28,6

168

25,33

27,7

2.2 Soziale Situation Der Anteil der SGB II-Empfänger/-innen an der Gesamtbevölkerung liegt mit 10,51% unter dem bezirklichen Durchschnitt, der 14,4% beträgt. Unter dem bezirklichen Durchschnitt liegen auch die 15- bis unter 25-jährigen SGB II-Empfänger/-innen mit 11,73% sowie die Nicht-erwerbsfähigen Hilfebedürftigen mit 21,24%.

SGB II-Empfänger SGB II-Empfänger Jahre Nicht-erwerbsfähige Hilfebedürftige

468 u.

70

an Gesamtbevölkerung an Bev.15 bis u. 25 Jahre

171

an unter 15-jährigen

25

in % 10,51

Bezirk in % 14,40

11,73

14,94

21,24

29,95

Hamburg in %

Quelle: MldRegister Dez. 2009

Der Anteil der über 60-jährigen, der Grundsicherungsleistungen erhält, hat sich von 2009 auf 2010 nicht verändert. Er liegt deutlich unterhalb des bezirklichen Durchschnitts. an ab 60Jährigen

an ab 60Jährigen

an ab 60Jährigen

an ab 60Jährigen (ges.)

(ges.)

(männl.)

(weibl.)

in %

Bezirk

in %

Anzahl Grundsicherungsempfänger/-innen 2009 13

1,41

3,28

1,41

4,14

Anzahl GrundsicherungsEmpfänger/-innen 2010 13 Anzahl Grundsicherungsempfänger/-innen außerhalb Einrichtungen

4

9

Datenquelle/ Stand

PROSA Durchschnittswerte 2009 GS-Datawarehouse, Geschäftsstatisti k BSB, Jahresdurchschn ittsfälle

135

Die Anzahl der gewährten Hilfen zur Erziehung ist von 2010 auf 2011 stark gesunken und liegt jetzt unter dem bezirklichen Durchschnitt. in %

Jahresdurchschnittsfälle 2009

Bezirk in %

29

an 0 bis unter 21Jährigen

Jahresdurchschnittsfälle 2010

44

an 0 bis unter 21Jährigen

3,85

3,10

Jahresdurchschnittsfälle 2011

28

an 0 bis unter 21Jährigen

2,46

2,90

2,57

1,86

Datenquelle/ Stand HZE-Fallzahlen Im Jahresdurchschnitt Auswertung JADatawarehouse

2.2.1 Beschäftigungssituation Die Arbeitslosenquote liegt in Neuenfelde bei 6,0% und damit unterhalb des bezirklichen Durchschnitts von 6,6% (Bundesagentur für Arbeit; Melderegister 31.12.2009). 2.3 Sprache und Bildung Im Schuljahr 2009/ 2010 haben 7% aller Schüler/-innen die Schule ohne einen Hauptschulabschluss entlassen.

Neuenfelde Bezirk Harburg Stadt Hamburg

ohne HSAbschluss in % 7 9 8

mit HSAbschluss in % 9 20 18

Realschulabschluss in % 42 31 27

Abitur/ FH in % 42 41 47

Quelle: Schulische Daten für RISE-Hamburger Datenmonitor; Herbststatistik 2008/2009

Für 42% der Grundschüler/-innen ist Deutsch nicht die überwiegend gesprochene Sprache in der Familie. Schüler Wohnort

Familiensprache der Schüler und SchülerInnen der Klassen 1 bis 4 in %

Neuenfelde Bezirk Harburg Stadt Hamburg

Deutsch 58 67 74

Nicht Deutsch 42 33 26

Quelle: Schulische Daten für RISE-Hamburger Datenmonitor; Herbststatistik 2008/2009

3 Infrastrukturdaten 3.1 Wohnen und Wohnumfeld Das langgezogene Strassendorf wird geprägt durch den Obstanbau. Es dominiert eine ländlich-dörfliche Bauweise. Charakteristisch für diesen Sozialraum sind Bauernhöfe und landwirtschaftlich genutzte Flächen. 2008 wurden 86 Obstbaubetriebe gezählt. Dazwischen sind jedoch auch Einzelhäuser mit größeren Gärten sowie Mehrfamilienhäuser in der Seehofsiedlung zu finden. Der Sozialraum Neuenfelde beinhaltet am westlichen Rand die Seehofsiedlung. Sie wird nördlich begrenzt durch den Graben Liedenkummer Wettern, im Süden durch den Domänenweg, westlich durch Neuenfelder Fährdeich, östlich durch den Straßenzug Seehof Urenfleet. In der eher ländlich geprägten Umgebung des Sozialraumes Neuenfelde wirkt die Siedlung wie eine Insel. Dieser Umstand wird durch die geografische Lage direkt am äußeren Rand des Stadtgebietes verstärkt.

136

Die Seehofsiedlung wurde Anfang der 60 er Jahre durch Sietas erbaut und in den Jahren 1974 und 1993 erweitert. Die Wohnungen wurden als Werkswohnungen an die Mitarbeiter der SietasWerft vermietet. Sie besteht aus 2- und 3-geschossigen Backsteinhäuserzeilen. Im Oktober 2011 verkaufte Sietas die 450 Wohnungen an die Immobiliengesellschaft Property Partner & Friends. Im Jahre 1994 wurden dann nochmals 63 Wohneinheiten in Form von 3geschossigen roten Backsteinbauten durch die SAGA errichtet Die Verlängerung der Airbus-Start- und Landebahn war ein jahrelanger Streitpunkt. Nachdem Hamburger Verwaltungsrichter auf eine neuerliche Bedarfsprüfung verzichteten und den Baustopp aufhoben, wurde die Landebahn bis zum Neuenfelder Hauptdeich verlängert und im Sommer 2007 eingeweiht. Seit vielen Jahren stehen die Häuser an der Hasselwerder Straße und am Organistenweg leer. Die Liegenschaftsverwaltung der Finanzbehörde hatte wegen der AirbusWerkserweiterung sowie der Start- und Landebahnverlängerung die Immobilien gekauft und unbewohnt von der SAGA/ GWG verwalten lassen. Seit einiger Zeit gibt es Bestrebungen, die leer stehenden Häuser baulich zu überprüfen und wieder zu vermieten. 3.1.1 Einkaufsmöglichkeiten Im Arp Schnitger Stieg befinden sich mehrere kleine Geschäfte, wie z.B. ein Bäcker, ein Fleischer und ein Tabakwarengeschäft. Ebenso findet man hier eine Apotheke, einen Friseur und eine Autowerkstatt. Ein Lidl Markt hat sich in der Nincoper Straße, Ecke Marschkamper Deich angesiedelt. In der Seehofsiedlung findet man keine Einkaufsmöglichkeiten. 3.1.2 Treffpunkte ( Cafés, Kneipen, Restaurants ) Im ländlichen Umfeld befinden sich viele Gaststätten und Ausflugslokale. Zur Zeit der Obstblüte verwandelt sich das Alte Land - zu dem Neuenfelde zählt - zu einer touristischen Attraktion. 3.1.3 Gesundheitliche Versorgung Im Arp-Schnitger-Stieg gibt es eine Zahnarztpraxis und einen praktischen Arzt. 3.2 Verkehr Die Buslinie 257 fährt, von Neugraben kommend, durch Neuenfelde und dann abwechselnd nach Jork und Cranz. Die Busse der Linie 150 fahren mehrmals stündlich von Cranz über Neuenfelde und Finkenwerder durch den Elbtunnel nach Ottensen bis zum Bahnhof Altona. 3.3 Soziales 3.3.1 Familien, Alleinerziehende und Kinder In Neuenfelde leben mehr Familien mit unter 18-jährigen Kindern als im bezirklichen Durchschnitt. 3.3.2 Jugendliche Freizeitangebote werden durch die ev. Kirche St. Pankratius (z.B. Bülkau Freizeiten) und die Moschee in Neuenfelde (z.B. Fußball) für Jugendliche und Kinder gemacht. Viele Jugendliche nehmen die Angebote des DRK-Jugendzentrums in der Seehofsiedlung in Neuenfelde wahr. Durch die isolierte Lage von Neuenfelde ist es für Jugendliche nicht einfach, Kontakte und Angebote außerhalb von Neuenfelde wahrzunehmen. 3.3.3 Menschen mit Migrationshintergrund Die in Neuenfelde lebenden Menschen mit Migrationshintergrund sind überwiegend türkischer Herkunft. Viele gehören zur ersten Migrantengeneration, die in den 60er Jahren für die Sietas-Werft angeworben wurden und in Neuenfelde heimisch geworden sind.

137

Die Kücük Istanbul Camii der Islamischen Gemeinde Neuenfelde e.V. befindet sich am Neuenfelder Fährdamm. Das Einzugsgebiet ist Neuenfelde, Cranz und Francop. Verschiedene Kinder- und Jugendgruppen finden regelmäßig statt. Sie werden ehrenamtlich betreut. Die Moschee unterhält einen Laden mit Grundnahrungsmitteln. 3.3.4 Seniorinnen/ Senioren In Neuenfelde leben überdurchschnittlich viele Ausländer, die älter als 65 Jahre sind. 3.3.5 Menschen mit Behinderungen Es liegen keine Erkenntnisse vor. 4 Beschäftigung Die größten Arbeitgeber und Ausbildungsbetriebe in der näheren Umgebung sind die Schiffswerft Sietas KG in Neuenfelde und der Flugzeughersteller Airbus in Finkenwerder. Die Sietas-Werft musste Ende 2011 Insolvenz anmelden. Zudem gibt es noch viele Familienbetriebe, die überwiegend Äpfel, aber auch Kirschen, Himbeeren, Birnen und Johannisbeeren anbauen. In kleinen Hofläden wird das Obst verkauft, der große Teil geht allerdings an die Verkaufsgenossenschaft Elbe Obst. 5 Freizeitangebote 5.1 Kultur und Bildung Am ersten Sonnabend im September laden seit 1978 fast alle Vereine, Einrichtungen und Gruppen aus Neuenfelde und Francop zum wieder belebten „Neefeller Markt“ rund um die Neuenfelder Kirche ein. Auftakt ist ein Laternenumzug am Vorabend mit kostenloser Laterne für jedes Kind, angeführt vom Spielmannszug der Neuenfelder Schützen. Traditioneller Höhepunkt ist der Wettkampf vieler Vereinsmannschaften um den „Wanderfloh“. Die St.-Pankratius-Pfarrkirche, 1682 erbaut, ist u.a. als Arp-Schnitger-Stätte berühmt. Sie beherbergt Schnitgers größte erhaltene Orgel von 1688, Kirchenstuhl und Gruft. Nach einer Restaurierung der figürlichen Bemalung ihres Tonnengewölbes ist sie seit Oktober 2005 wieder täglich für Besucher geöffnet. Von April bis Dezember finden jeden 1. Sonntag im Monat Konzerte auf der Arp-Schnitger-Orgel statt. Kultfeld (Kultur in Neuenfelde e.V.) ist ein Verein für Kultur in Neuenfelde, der im April 2000 gegründet wurde. Geboten werden u.a. Musikunterricht sowie Kurse für Breakdance und klassischen Tanz. Regelmäßig werden Feste und Konzerte veranstaltet. Auch der Sport- und Schützenverein sowie der Jugendspielmannszug Neuenfelde machen verschiedene Freizeitangebote. Die Schule Arp-Schnitger-Stieg ist eine offene Ganztagsschule, die nach dem Unterricht ein freiwilliges Nachmittags-Programm bietet. Ein besonderes Angebot ist das Projekt „Jedem Kind ein Instrument“. Als besonderes Sprachangebot wird Englisch ab Klasse 1 und als offenes Angebot in der Vorschulklasse gelehrt. Im Rahmen der GBS (Ganztägige Bildung und Betreuung an Schulen) kooperiert die ArpSchnitger-Grundschule mit dem Kindergarten Este 06/70. Weitere Kooperationen bestehen mit der Sprachheilschule Frieda-Stoppenbrink-Schule, dem Gymnasium Finkenwerder, den Vereinen Sportvereinigung Este 06/70, Tischtennisclub TTC Neuenfelde e.V. sowie der St. Pankratius-Kirche Neuenfelde und der Musik-Insel Finkenwerder e.V. Weiterführende Schulen finden sich in Finkenwerder (STS Finkenwerder, Gymnasium Finkenwerder) und Neugraben-Fischbek (STS Fischbek/ Falkenberg). 138

5.2 Sport Das Angebot an Sportvereinen ist umfangreich und vielfältig. 5.3 Ehrenamt/ Netzwerke Sowohl die Sportvereine als auch die St. Pankratiusgemeinde und die Islamische Gemeinde Neuenfelde e.V. bieten verschiedene Möglichkeiten, sich ehrenamtlich zu engagieren. 6 Stadtteilentwicklung Es liegen keine Informationen vor. 7

o o o o o o     

Problemlagen und Ressourcen

Isolierte Lage der Seehofsiedlung Verkehrsanbindung schlecht Wenig Infrastruktur Leerstand von Wohnhäusern Viele Freizeitangebote für Jugendliche sind an jeweiliger Religion (Moschee und ev. Kirche) orientiert (nicht DRK Jugendzentrum) Arbeitsplätze durch Insolvenz der Sietas-Werft gehen verloren Beliebtes Ausflugsziel Gewachsene Gemeinschaft Seehofsiedlung (viele Migranten/ Migrantinnen mit Bezugsland Türkei der ersten Generation) Dörflicher Charakter um St. Pankratius-Kirche und Arp-Schnitger-Stieg Aktives, traditionelles Vereinsleben Viele Sportangebote

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Sozialraum Cranz 1 Räumliche Beschreibung Cranz ist der westlichste Sozialraum und Stadtteil von Harburg und wurde 1937 aufgrund des Groß-Hamburg-Gesetzes eingemeindet. Der Sozialraum wird nördlich begrenzt durch die Landesgrenze Niedersachsen, im Osten durch das Mühlenberger Loch, im Süden durch den Verlauf der Este und im Westen ebenfalls durch die Landesgrenze Niedersachsen. Der Sozialraum umfasst das statistische Gebiet 104001. Die Fläche (ohne Gewässer) des Sozialraumes beträgt 121 ha.

2 Soziodemografische Daten 2.1 Gesamtbevölkerung Im Sozialraum Cranz leben 744 Menschen, von denen 4,7% unter sechs Jahre, 15% unter 18 Jahre, 19% älter als 65 Jahre und 4,5% älter als 80 Jahre alt sind. Gut 11% der Bewohner/-innen haben einen ausländischen Pass. Der Anteil der unter 18jährigen Ausländer/-innen beträgt fast 11% und der über 65-jährigen Ausländer/-innen etwas mehr als 6%. Auffallend ist, dass der Anteil der unter 18-Jährigen zwei Prozent niedriger liegt als im bezirklichen Durchschnitt. Ebenso ist der Ausländeranteil deutlich geringer als im Bezirk Harburg gesamt. Auch der Anteil derer, die einen Migrationshintergrund haben, liegt mit 24,37 % unter dem bezirklichen Durchschnitt (36,68%). Für 52,1 % der hier lebenden Menschen mit Migrationshintergrund ist die Türkei das Bezugsland. Von den unter 18-jährigen haben 47,9% einen Migrationshintergrund (bezirklicher Durchschnitt: 54,19%). (Quelle: MldRegister Dez. 2009/ Schätzungen mit MigraPro) 140

Bevölkerung unter 6-Jährige unter 18-Jährige 65 J. und älter (Senioren) ab 80 Jahre (Hochbetagte) Ausländer unter 18-jährige Ausländer ab 65 J. Ausländer

744 35 113 144 34 82 113 9

Bezirk in % 0,49

in % 100,00 4,70 15,19 19,35 4,57 11,02 10,62 6,25

an Gesamtbevölkerung an Gesamtbevölkerung an Gesamtbevölkerung an Gesamtbevölkerung an Gesamtbevölkerung an Gesamtbevölkerung an u-18-Jährigen an ab 65-Jährigen

17,19 20,12 5,17 15,52 12,77 5,87

Quelle: MldRegister Dez. 2009

2.2 Soziale Situation Der Anteil der SGB II-Empfänger an der Gesamtbevölkerung liegt mit 9% deutlich unter dem bezirklichen Durchschnitt, der 14,4% beträgt. Noch auffälliger ist der bezirkliche Vergleich bei den 15- bis unter 25-jährigen SGB II-Empfängern. Sie sind mit 5,68% wesentlich geringer vertreten als im Durchschnitt des Bezirkes (14,94%). Fast 24% aller unter 15-Jährigen zählen zu den Nicht-erwerbsfähigen Hilfebedürftigen.

SGB II-Empfänger SGB II-Empfänger u. 25 Jahre Nicht-erwerbsfähige Hilfebedürftige

an Gesamtbevölkerung an Bev.15 bis u. 25 Jahre an unter 15-jährigen

in % 9,14 5,68 23,66

Bezirk in % 14,40 14,94 29,95

Quelle: MldRegister Dez. 2009

Der Anteil der über 60-jährigen, der Grundsicherungsleistungen erhält, lag 2009 bei 3,16 % und 2010 nur unwesentlich darüber, bei 3,68%. Zu berücksichtigen ist bei der Bewertung die absolute Zahl. an ab 60Jährigen

an ab 60Jährigen

an ab 60Jährigen

an ab 60Jährigen (ges.)

(ges.)

(männl.)

(weibl.)

in %

Bezirk

Datenquelle/ Stand

in %

Anzahl Grundsicherungsempfänger/-innen 2009

6

3,16

3,28

PROSA Durchschnittswerte 2009

Anzahl GrundsicherungsEmpfänger/-innen 2010

7

3,68

4,14

GS-Datawarehouse, Geschäftsstatistik BSB, Jahresdurchschnittsfälle

Anzahl Grundsicherungsempfänger/-innen außerhalb Einrichtungen

Die Anzahl der gewährten Hilfen zur Erziehung steigt seit 2009 an und liegt über dem bezirklichen Durchschnitt. Zu berücksichtigen ist die absolute Zahl. in %

Jahresdurchschnittsfälle 2009 Jahresdurchschnittsfälle 2010

k.A.

an 0 bis unter 21Jährigen

4

an 0 bis unter 21Jährigen

k.A.

2,68

Bezirk in %

1,86

3,10

Datenquelle/ Stand HZE-Fallzahlen Im Jahresdurchschnitt Auswertung JADatawarehouse

141

Jahresdurchschnittsfälle 2011

an 0 bis unter 21Jährigen

6

4,23

2,90

2.2.1 Beschäftigungssituation Die Arbeitslosenquote liegt in Cranz bei 4,7% und damit deutlich unterhalb des bezirklichen Durchschnitts von 6,6% (Bundesagentur für Arbeit; Melderegister 31.12.2009). 2.3 Sprache und Bildung Für Cranz werden aus datenschutzrechtlichen Gründen keine Angaben gemacht, wie viele Schüler/-innen im Schuljahr 2009/ 2010 die Schule mit welchem Schulabschluss verlassen haben. ohne HSAbschluss in % Cranz Bezirk Harburg Stadt Hamburg

9 8

mit HSAbschluss in %

Realschulabschluss in %

20 18

31 27

Abitur/ FH in % 41 47

Quelle: Schulische Daten für RISE-Hamburger Datenmonitor; Herbststatistik 2008/2009

Für 43% der Grundschüler/-innen ist Deutsch nicht die überwiegend gesprochene Sprache in der Familie. Damit liegt Cranz deutlich über dem bezirklichen Durchschnitt. Allerdings ist bei der Bewertung die absolute Zahl der Kinder im Alter zwischen sechs und 10 Jahre zu betrachten. Schüler Wohnort

Familiensprache der Schüler und SchülerInnen der Klassen 1 bis 4 in % Deutsch

Cranz Bezirk Harburg Stadt Hamburg

Nicht Deutsch 57 67 74

43 33 26

Quelle: Schulische Daten für RISE-Hamburger Datenmonitor; Herbststatistik 2008/2009

3 Infrastrukturdaten 3.1 Wohnen und Wohnumfeld Cranz ist, wie auch das umliegende Alte Land, ein beliebtes Ausflugsziel der Hamburgerinnen und Hamburger. An und auf den Deichen von Elbe und Este ziehen sich in bunter Mischung von altem Fachwerk bis zum Neubau die Häuserfronten entlang. Das Hinterland dient fast ausschließlich dem Obstanbau. Cranz hat seinen überwiegend dörflichen Charakter mit Obstbauernhöfen und Einzelhausbebauung erhalten. Insgesamt befinden sich viele Gärten und Grünflächen in diesem Sozialraum. In den 1970er Jahren wurde im äußersten Süden des Stadtteils die viergeschössige Siedlung Estebogen erbaut, in der vorwiegend Werftarbeiter leben, die in der Sietas-Werft in Neuenfelde arbeiten. In der Estebogen-Siedlung verfügt fast jedes Haus über eine Wiese oder einen Spielplatz. Die Sietas-Werft, welche durch ihre markante Krananlage weithin sichtbar ist, befindet sich an der Mündung der Este in die Elbe. Nach der Sturmflut 1962 wurde das Este-Sperrwerk erbaut. Von der Este-Klappbrücke aus bietet sich dem Betrachter ein reizvoller Blick auf das gegenüberliegende Blankenese 3.1.1 Einkaufsmöglichkeiten Für den täglichen Bedarf führt das Cafe Albers an sieben Tagen in der Woche ein kleines Sortiment an Lebensmitteln, Getränken, Süßwaren, Drogeriewaren, Presseerzeugnisse etc. Für sonstige Dinge des täglichen Bedarfs befindet sich ein Lidl-Markt in Neuenfelde, so dass 142

die Bewohner/-innen nicht immer nach Neugraben oder in die Innenstadt Harburgs fahren müssen. Viele Cranzer Bürger orientieren sich auch Richtung Altona über die HVV – HADAG-Elbfähre. Die Hofläden der ansässigen Bauern runden das Bild ab. 3.1.2 Treffpunkte ( Cafés, Kneipen, Restaurants ) Das Cafe Albers am Estedeich ist von Montag bis Sonntagvormittag geöffnet und barrierefrei zu erreichen. 3.1.3 Gesundheitliche Versorgung Ärzte und andere Gesundheitseinrichtungen gibt es in Cranz nicht. 3.2 Verkehr Cranz befindet sich in einer geografisch isolierten Lage. Insbesondere in den Abendstunden dauert es mit öffentlichen Verkehrsmitteln lange, um in die Innenstadt Harburgs zu gelangen. Mit dem HVV-Bus der Linie 257 sind es ca. 35 Minuten bis zur S-Bahn Neugraben. Von dort sind es mit der S3 12 Minuten zum Bahnhof Harburg und noch einmal 17 Minuten zum Hauptbahnhof. Die Buslinie 150 fährt in ca. 45 Minuten direkt zum Bahnhof Altona. Von Cranz nach Stade benötigt man gut 30 Minuten. Die Fährzeiten der HVV-HADAG-Elbfähre Cranz-Neuenfelde-Blankenese variieren saisonal. Die Überfahrt dauert 25 Min. Die Straßen in Cranz sind z.T. sehr eng und unübersichtlich; lediglich die am Cranzer Elbdeich gelegene Durchgangsstraße Richtung Altes Land verfügt über eine höheres Verkehrsaufkommen. 3.3 Soziales 3.3.1 Familien, Alleinerziehende und Kinder Cranz bietet für Kinder Spielplätze „hinter’m Haus“ oder den eigenen Garten als Spielmöglichkeit. Am Cranzer Elbdeich gibt es einen gut 5000 m² großen Spiel- und Bolzplatz. Kommerzielle Freizeitangebote existieren nicht. Viele Jugendliche nehmen die Angebote des DRK-Jugendzentrums in der Seehofsiedlung in Neuenfelde wahr. Die öffentlichen Spielplätze sind gut erreichbar; es fehlt jedoch ein richtiger Sportplatz. Die Grundschule Cranz ist eine einzügige Ganztagsschule und befindet sich am Estebogen. 3.3.2 Jugendliche Freizeitangebote werden durch die ev. Kirche St. Pankratius (z.B. Bülkau Freizeiten) und die Moschee in Neuenfelde (z.B. Fußball) für Jugendliche und Kinder gemacht. Auch die St. Mattias-Kirche im niedersächsischen Jork bietet Spielkreise und Gesprächsrunden an. Durch die isolierte Lage von Cranz ist es für Jugendliche nicht einfach, Kontakte und Angebote außerhalb von Cranz wahrzunehmen. 3.3.3 Menschen mit Migrationshintergrund Die in Cranz lebenden Menschen mit Migrationshintergrund sind überwiegend türkischer Herkunft. Viele gehören zur ersten Migrantengeneration, die in den 60er Jahren für die Sietas-Werft angeworben wurden und in Cranz heimisch geworden sind. Sie wohnen zum großen Teil im äußersten Süden des Sozialraums, in der viergeschossigen Wohnsiedlung Estebogen. 3.3.4 Seniorinnen/ Senioren Spezielle Angebote für Senioren gibt es in Cranz nicht.

143

3.3.5 Menschen mit Behinderungen Das Cafe Albers Miteinander, als Kooperationspartner der Winterhuder Werkstätten, bietet in Bäckerei, Laden und Backstube Menschen mit Behinderungen einen Platz zum Leben, Wohnen und Arbeiten. 4 Beschäftigung Cranz wird auch als „Schlafdorf“ bezeichnet, da die meisten Bewohner/-innen relativ lange Arbeitswege in Kauf nehmen müssen, um zu ihren Arbeitsplätzen im Stadtgebiet zu gelangen. Die größten Arbeitgeber und Ausbildungsbetriebe in der näheren Umgebung sind die Schiffswerft Sietas KG in Neuenfelde und der Flugzeughersteller Airbus in Finkenwerder. Ende 2011 musste die Sietas-Werft Insolvenz anmelden. Zudem gibt es noch viele Familienbetriebe, die überwiegend Äpfel, aber auch Kirschen, Himbeeren, Birnen und Johannisbeeren anbauen. In kleinen Hofläden wird das Obst verkauft, der große Teil geht allerdings an die Verkaufsgenossenschaft Elbe Obst. 5 Freizeitangebote 5.1 Kultur und Bildung Cranz ist, wie das umliegende Alte Land, ein beliebtes Ausflugsziel der Hamburger, insbesondere im Frühjahr zur Blütenzeit der Obstbäume. 5.2 Sport Vereins- oder Sportangebote sind in den umliegenden Sozialräumen Neuenfelde und in Finkenwerder vorhanden (Schützenverein, Fanfarengruppe, Sport- und Segelvereine). Die Segler-Kameradschaft Cranz-Neuenfelde e.V.(SKCN) , Spielvereinigung Este 06/70 e.V. Der Fußballverein SV Este 06/70 spielt 2011/ 2012 in der Hamburger Landesliga. 5.3 Ehrenamt/ Netzwerke Cranz hat eine eigene Internetseite (www.hamburg-cranz.de), bei der sich jeder Cranzer anmelden und Beiträge einstellen kann. Sie wird ehrenamtlich gepflegt. Aktuelle Informationen findet man hier ebenfalls. Die Freiwillige Feuerwehr Cranz mit derzeit etwa 20 aktiven Feuerwehrmännern besteht seit 1902. 6 Stadtteilentwicklung Es liegen keine Informationen vor. 7

Problemlagen und Ressourcen

o o

Isolierte Lage im äußersten Südwesten Hamburgs Verkehrsanbindung schlecht

  

Dörflicher Charakter Ausflugsziel Gewachsene Gemeinschaft im Estebogen (viele Migranten/ Migrantinnen mit Bezugsland Türkei der ersten Generation)

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