Sonderbeilage vom 23. Februar 2017

AKTUELL IM FRÜHLING: ATTRAKTIVE ANGEBOTE ZUM JUBILÄUM Sonderbeilage vom 23. Februar 2017 St. Galler Tagblatt • Thurgauer Zeitung • Appenzeller Zeitu...
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AKTUELL IM FRÜHLING: ATTRAKTIVE ANGEBOTE

ZUM JUBILÄUM

Sonderbeilage vom 23. Februar 2017 St. Galler Tagblatt • Thurgauer Zeitung • Appenzeller Zeitung • Toggenburger Tagblatt • Der Rheintaler Wiler Zeitung • Liechtensteiner Vaterland • Werdenberger & Obertoggenburger • Rheintalische Volkszeitung

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25 Jahre Voralpen-Express

Donnerstag, 23. Februar 2017

Jubiläumsangebote Feiern Sie mit Dieses Jahr wird der Voralpen-Express 25 Jahre alt – ein guter Grund, gemeinsam zu feiern! Anlässlich des Geburtstags wurde eine Jubiläumsbroschüre mit Gutscheinen für zwölf attraktive Freizeitangebote lanciert. So profitieren Sie jeden Monat von einer Ermässigung in der Höhe von 25 % oder von 25 Franken Rabatt auf verschiedene Highlights und Ausflugstipps entlang der Strecke. Sichern Sie sich jetzt Ihr Voralpen-Express-Gutscheinheft und erhalten Sie noch bis Ende Februar 25 Franken Rabatt auf den Familieneintritt ins Verkehrshaus der Schweiz in Luzern. Weitere Infos zum 25-Jahr-Jubiläum sowie zum Gutscheinheft finden Sie unter: www.voralpen-express.ch/jubilaeum

Spezialbillett für 25 Franken Im März bietet der Voralpen-Express zusätzlich zum Jubiläumsangebot im Gutscheinheft, exklusiv zu seinem 25-jährigen Bestehen, ein Spezialbillett St. Gallen–Luzern retour in der 2. Klasse zum einheitlichen Jubiläumspreis von nur 25 Franken an. Bestellt werden kann das Spezialbillett ab sofort unter der Adresse: fanshop.sob.ch/voralpen-express.html Dieses Spezialbillett ist nur im Voralpen-Express für eine Hin- und Rückfahrt zwischen dem 1. und 31. März 2017 gültig. Es können pro Person maximal vier Spezialbillette bestellt werden. Es werden keine zusätzlichen Ermässigungen gewährt. Das Angebot ist gültig, solange der Vorrat reicht. (alo)

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Editorial

Die schnellste und schönste Verbindung ins Tessin Liebe Leserinnen, liebe Leser Es war der 31. Mai 1992. An diesem Sonntag verkehrte der Zug von St. Gallen nach Luzern erstmals unter eigenem Namen: Voralpen-Express. Schon damals galt die Strecke als wichtige Verbindung für die Reise ins Tessin, da sie die Ost- mit der Zentralschweiz verbindet. Heute, 25 Jahre später, ist der Voralpen-Express aus dem Schweizer Schienennetz nicht mehr wegzudenken. Dies auch aus gutem Grund: Denn wer einmal mit dem beliebten Zug unterwegs war, weiss, dass die Verbindung nicht nur die schnellste, sondern eben auch die schönste ins Tessin darstellt.

Hochmoorebene nach Luzern – die Stadt, die mit dem Vierwaldstättersee und Blick auf den Pilatus zum Verweilen einlädt.

Fahrzeugen befahren, die unseren Fahrgästen einen hohen Komfort bieten. Die neuste Technik wird sowohl in den Wagen der 1. Klasse als auch in jenen der 2. Klasse und im Bistrowagen verwendet.

Von St. Gallen aus wird der Sitterviadukt, mit seinen 99 Metern das höchste Eisenbahnviadukt der Schweiz, überquert. Danach führt die Fahrt durchs hügelige Toggenburg nach Rapperswil mit Aussicht auf die Zürichseelandschaft. Anschliessend gelangt man via Rothenthurmer

Das Paradeprodukt der Schweizerischen Südostbahn AG (SOB) ist bei Jung und Alt bekannt. Seit einem Vierteljahrhundert dürfen wir täglich Tausende von Personen mit dem Voralpen-Express befördern. Erwartungsvoll blicken wir nun in eine Zukunft, die viele Veränderungen mit sich bringt. Zum Fahrplanwechsel 2019/2020 werden wir die gesamte Flotte erneuern. Die insgesamt sechs Kompositionen werden durch hochmoderne Fahrzeuge ersetzt. Diesem Schritt blicken wir sowohl mit einem lachenden, als auch mit einem weinenden Auge entgegen. Die unterschiedlichen Lokomotiven und die heimelige Atmosphäre in den Wagen sind zum Kult auf den Schienen geworden. Mit dem neuen Rollmaterial verliert der Voralpen-Express aber keineswegs seine Einzigartigkeit. Die atemberaubende Strecke wird künftig mit

Heinrich Güttinger Leiter Geschäftsbereich Verkehr, Schweizerische Südostbahn AG

Die Vorgänger des Voralpen-Expresses fuhren bereits in den 40er-Jahren. 5

Gerüstet für die Zukunft: Auf der Strecke verkehren ab Ende 2019 neue Züge. 6-7

Einblicke in den Alltag auf der Strecke zwischen St. Gallen und Luzern. 9

Es bleibt spannend. Auf den folgenden Seiten schwelgen wir sowohl in Erinnerungen an die vergangenen 25 Jahre, blicken aber auch in eine vielversprechende Zukunft. Ich wünsche Ihnen viel Spass beim Durchlesen und weiterhin eine erlebnisreiche Fahrt im Voralpen-Express.

Eine Sonderbeilage des St. Galler Tagblatts in Zusammenarbeit mit der Schweizerischen Südostbahn AG. Redaktion: Martina Luterbacher Redaktionelle Mitarbeit: Tim Büchele, Ursel Kälin, Anne-Andrea Looser, Carla Ullmann Layout: Sina Item Titelbild: SOB Verlag: St. Galler Tagblatt AG, Fürstenlandstrasse 122, 9001 St. Gallen, Telefon 071 271 78 88. Druck: Tagblatt Print, NZZ Media Services AG, Im Feld 6, 9015 St. Gallen Inserate: NZZ Media Solutions AG, Fürstenlandstr. 122, Postfach, 9001 St. Gallen, Telefon 071 272 77 77, [email protected] Leiterin Verkauf Beilagen: Marina Brezovac

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25 Jahre Voralpen-Express

Donnerstag, 23. Februar 2017

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Von der Linie zum Express

Die Verbindung von der Ostschweiz in die Zentralschweiz und weiter ins Tessin besteht seit den 40er-Jahren. Der Voralpen-Express entstand 1992 aus einem Gemeinschaftsprodukt. Die Elektrifizierungen der Bodensee-Toggenburg-Bahn (BT) im Jahr 1931 und der Südostbahn (SOB) im Jahr 1939 waren die Grundlage für eine direkte Linie Bodensee–Innerschweiz anstelle der Verbindung über Zürich. Zunächst arbeiteten nur BT und SOB zusammen. Die SBB standen diesem Konkurrenzangebot abwartend gegenüber, beteiligten sich dann aber doch. Seit den 40er-Jahren verkehrten «namenlose» Züge zwischen Romanshorn und Arth-Goldau. Die Betriebsleistungen teilten die Bahngesellschaften entsprechend ihrer Eigentumsstrecken. Seit 1947 fuhren Züge mit dem Namen «Direkte Linie» bis Luzern. Bis zur Einführung des Taktfahrplans 1982 gaben Buffetwagen den Zügen ein besonderes Gepräge. An deren Stelle trat der Minibarservice. Das neue Fahrplanangebot war für die «Direkte Linie» mit sechs Schnellzugspaaren ein wichtiger Meilenstein.

des Typs EW I entstanden die neuwertigen Fahrzeuge «Revvivo». Gemeinsam mit den SBB wurden acht pendelzugfähige Kompositionen für den Betrieb von einheitlichen Zügen Romanshorn–Luzern beschafft. Sie wurden mit eigenständigem Fahrzeugdesign ab 1997 sukzessive in Betrieb genommen.

SOB übernimmt den Voralpen-Express

Fahrzeug-Mix wird vereinheitlicht Das Zugsangebot der drei Partner BT, SOB und SBB bestand anfänglich aus unterschiedlichsten Kompositionen, deren Vereinheitlichung beschwerlich war. Von 1960 bis 1986 prägten leistungsstarke Triebwagen die Züge von BT und SOB. Eine Weltneuheit der Zugtraktion erfolgte 1987. Auf der «Direkten Linie» kamen BT-Lokomotiven in Umrichtertechnik zum Einsatz. 1991 war ein Wendepunkt: Eine Verein-

Ein Plakat aus dem Jahr 1946 bewirbt die direkte Linie.

heitlichung der Kompositionen wurde in den neuen klimatisierten Wagen des Typs EW IV der SBB gefunden. Diese Züge erfreuten sich hoher Beliebtheit, waren aber als

19 de 92 rN am Aus e ei «V ne or m al pe We n- tt b Ex ew 19 pr e 9 7 5 e s rb un s» ge d D 22 er he ht V U rv hr AE or im ve r St ke un h de rt z 19 nt wi ne 97 ak sc hm he t D n en ie de Re n vvi Be vo tri -F eb ah au rze 20 f ug Ei 12 e ge /1 nt 3 üm D er ie in SO de B s VA wird E 20 de 13 rS -B De ah r V n AE in ge ver än ke de hrt 20 rte se r K it d Li 14 ch om er tf B po Ein ür un si fü di d tio hr e un Ro d n un g llm Ka at nto er n 20 ia e g lb Ro 16 es eb llm ch en D at e af gr er r A fu ün ia u ng e l g ftr s eh ag t a fü n rd St a 20 ad s n de 19 le eu rR e m /2 Fa 0 ai l hr pl Ein an sa w tz ec d hs er el ne 20 ue 19 n Z /2 ü 02 ge 0 ab

Meilensteine in der Geschichte

Wendezüge über die Bergstrecke nicht geeignet. BT und SOB entwickelten in Zusammenarbeit mit Stadler Altenrhein AG ein geeignetes Fahrzeugkonzept. Aus Wagen

Für das Marketing suchten die drei Bahnen einen Produktenamen – die Wahl fiel auf «Voralpen-Express» (VAE). Seit 1992 verkehren die Züge unter diesem Namen. Das verbesserte Angebot und erfreuliche Frequenzzunahmen führten 1999 zur Gründung der Marketinggesellschaft Voralpen-Express. Die Kosten für Rollmaterial und Betrieb verteilten SBB, BT und SOB je auf einen Drittel. Mit der Fusion von BT und SOB zur Schweizerischen Südostbahn AG im Jahr 2001 wechselten die Anteile. Im Februar 2012 erwarb dann die SOB den Anteil der SBB. Die ÖV-Projekte Bahn 2000, Neat und S-Bahn St. Gallen 2013 sind weitere Meilensteine in der Entwicklung der tangentialen Verbindung von der Ost- in die Zentralschweiz. Sie sollen schrittweise das Angebot weiter verbessern und den VAE zwischen St. Gallen und Luzern beschleunigen. Ebenfalls werden neue Möglichkeiten für Zugsüberholungen und -kreuzungen bei Betriebsstörungen geschaffen und die Fahrplanstabilität erhöht. (ukä/wdi)

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25 Jahre Voralpen-Express

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Züge mit höchstem Komfort

Ab Ende 2019 verkehren topmoderne Züge auf der Strecke St. Gallen–Luzern. Der Voralpen-Express der Zukunft bietet den Reisenden mehr Komfort und grosszügig Platz. Wer ab Dezember 2019 von St. Gallen mit dem Voralpen-Express (VAE) Richtung Tessin reist, von Herisau einen Ausflug in die Innerschweiz unternimmt oder täglich von Rapperswil nach Wattwil pendelt, wird die Reise noch mehr geniessen. Die elf innovativen Triebzüge, die die SOB im letzten Juni beim Fahrzeughersteller Stadler bestellt hat, lassen keine Wünsche offen. Touristen und Wochenend-Ausflügler werden die fantastische Aussicht aus den Panoramafenstern geniessen. Pendlerinnen und Pendler werden nicht nur die Steckdosen schätzen, die es an jedem Platz gibt, sondern generell den Komfort und die grosszügigen Platzverhältnisse.

Topmoderne und stilvoll gestaltete Wagen Die nächste VAE-Fahrzeug-Generation übernimmt viele bewährte Merkmale der bisherigen Züge, wartet indes gleichzeitig mit zahlreichen wertvollen Neuerungen auf. Damit schreibt die SOB die Erfolgsgeschichte weiter, die auch darauf basiert, dass auf

dieser Linie keine gewöhnlichen Standardzüge verkehren, sondern stilvoll und komfortabel gestaltete Wagen mit eigener Identität. Mit dem Voralpen-Express soll die erste Reiseetappe in den Süden oder der Ausflug in die Innerschweiz auch künftig mehr sein als nur gewöhnliche Fortbewegung. Die einzigartige Strecke mit einem Wechsel von landschaftlicher Schönheit, spektakulären Kunstbauten und einigen urbaneren Gebieten bietet den Fahrgästen ein genussvolles Reiseerlebnis. Dazu zählt im Winter in den schneebedeckten Voralpen das Heissgetränk im bequemen Sessel, im Sommer bei perfekt justierter Klimaanlage das durststillende Erfrischungsgetränk oder der Snack. In zwei Bistrowagen können sich die Reisenden an modernsten Getränke- und Snackautomaten bedienen und finden genug Platz an grosszügigen Tischen. Bei den elf Zügen handelt es sich um sechs 8-teilige und fünf 4-teilige Triebzüge. Die sehr hochwertige Innenausstattung

Stadler Rail liefert insgesamt elf neue Triebzüge.

ist speziell auf die Bedürfnisse der unterschiedlichen Benutzergruppen ausgerichtet. Die ebenerdigen Einstiege und breiten Türen ermöglichen Reisenden einen bequemen und hindernisfreien Zugang in den Zug. Sie profitieren von grossen Mehrzweckflächen in den Eingangsbereichen mit viel Platz für Velos, Sportgeräte, Kinderwagen, Rollstühle und Gepäck. Für Reisende mit Kindern steht ein eigener Familienwagen zur Verfügung.

Grosszügige Platzverhältnisse in beiden Klassen Die Bestuhlung im gesamten Fahrzeug bietet echten Fernverkehrskomfort, der seit einigen Jahren auch auf gewissen längeren Strecken des Landes in Frage gestellt wird. Im neuen VAE gibt es – so wie auch in allen anderen SOB-Zügen – im 1.-Klasse-Abteil Vierer- und Zweier-Bestuhlung mit viel Beinfreiheit. In den 2.-Klasse-Abteilen sitzen sich Fahrgäste auf bequemen

Visualisierungen: SOB

Sitzen in Viererabteilen ebenfalls mit viel Abstand gegenüber. Die Reise auf dieser Strecke soll für alle ein echter Genuss sein.

Publikumsumfragen im Vorfeld Mit zwei Kundenumfragen hatte die SOB vor der Fahrzeugbestellung die Wünsche und Meinungen der VAE-Reisenden abgeholt: mit einer Befragung zur Innenausstattung und zu Verpflegungsmöglichkeiten sowie zu einer Bewertung von Musterstühlen. Die Erwartungen der Fahrgäste galt es mit den behördlichen Sicherheitsauflagen sowie den weiteren zahlreichen betrieblichen und infrastrukturbedingten und topographischen Randbedingungen in Einklang zu bringen. Das Produkt darf sich sehen lassen. Dank der Tatsache, dass stark frequentierte Züge neben einem 8-Teiler problemlos zusätzlich mit einem 4-Teiler verstärkt werden können, nimmt die Flexibilität zu und es können stets genügend Plätze angeboten werden. Mit den neuen Zügen ist der Voralpen-Express gerüstet für die Zukunft und kann auf der wunderschönen Voralpenstrecke ein noch genussvolleres Reiseerlebnis bieten. (tbü)

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Die Bestuhlung in den neuen Fahrzeugen bietet viel Komfort und Beinfreiheit – in beiden Klassen.

Die Fahrgäste profitieren unterwegs von Verpflegungsmöglichkeiten.

Nachgefragt

«Dank innovativer Technologie realisieren wir namhafte Energieeinsparungen» Peter Bruderer, Sie waren vor dem Start des Voralpen-Express-Projektes in verschiedenen Industrieunternehmen massgeblich an der Entwicklung neuer Züge beteiligt. Was ist für Sie am VAE-Projekt besonders? Die Voralpen-Express-Strecke mit ihren aussergewöhnlichen Steigungen, engen Kurven und vielen Einspurabschnitten ist eine echte Herausforderung. Es müssen neben dem hohen Komfort gleichzeitig unzählige technische Anforderun-

gen gemeistert werden. Zudem wird der Zug sowohl von Pendlern als auch von Touristen und Ausflüglern genutzt. Diese beiden Anforderungen gilt es unter einen Hut zu bringen. Was haben Sie für Vorstellungen und Verbesserungen mit einfliessen lassen? Dank der Kundenumfragen können wir den höchstmöglichen Komfort erzielen. Und dank modernster innovativer Technologie, die wir in

Versuchen erprobt haben, realisieren wir Energieeinsparungen von bis zu 15 Prozent im Vergleich zu unserer bereits sehr energieeffizienten Flirt-Flotte.

Peter Bruderer, Projektleiter Rollmaterialbeschaffung SOB. Bild: SOB

Was bedeutet es für Sie, einen komplett neuen Zug zu bauen? Nach intensiver, jahrelanger Arbeit gibt es ein Ergebnis, das für jedermann sichtbar ist und danach während Jahrzehnten von der breiten Bevölkerung genutzt wird. Das bereitet viel Freude. (tbü)

Herzlichen Glückwunsch! Wir gratulieren dem Voralpen-Express zum 25-Jahr-Jubiläum und bedanken uns für die erfolgreiche Zusammenarbeit.

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Wir gratulieren dem Voralpen-Express zu einem Vierteljahrhundert Eisenbahngeschichte! Damit die Verbindung ins Tessin nicht nur die Schönste, sondern auch die Schnellste bleibt, steuern wir mit unseren Ingenieurleistungen ein halbes Jahrhundert an Wissen und Erfahrung bei.

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AB IN DEN SÜDEN

Mit dem Voralpen-Express als Gotthard-Zubringer ins Tessin UMSTEIGEN IN ARTH-GOLDAU

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Wir gratulieren zum 25-Jahre-Jubiläum und wünschen allzeit eine Handbreit Kies unter den Schienen.

25 Jahre Voralpen-Express

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Pendelt zwischen St. Gallen und Luzern: Die Zugkomposition mit der Fernweh-Lok Re 446 017-6 unterwegs bei Rothenthurm.

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Bild: Andreas Gerber, SOB

Ein Hauch Alltag

Zwei Tage lang unterwegs mit mir, der Fernweh-Lok Re 446 017-6: Spannende Einblicke aus einer ganz neuen Perspektive. Es ist Donnerstagmorgen, kurz vor fünf Uhr. Von weitem höre ich die Stimme eines Lokführers und erwache. Gut gelaunt begrüsst er mich, schaltet die Stromzufuhr ein und schon fange ich an zu summen. Wer ich bin? Ich wurde im Jahr 1982 geboren und kam mit 13 Jahren zur SOB. Seitdem bin ich fast täglich auf den Schienen zwischen St. Gallen und Luzern unterwegs. Mein Aussehen ist einmalig: Zurzeit ummantelt mich blaugraue Farbe und der Schriftzug «Ein Hauch Fernweh». Genau, ich bin die Re 446 017-6.

15 Stunden lang auf den Schienen Auf den Schienen bin ich mit meiner Partnerin, der Re 446 015-0, unterwegs. Sie befindet sich am anderen Ende des Zuges. Vom Depot in Luzern begeben wir uns nach Luzern Hauptbahnhof, wo die heutige Tour startet. Diese sieht wie folgt aus: Luzern–St. Gallen–Luzern–St. Gallen– Luzern–St. Gallen–Herisau (Depot). Meine Vorfreude ist riesig. Schliesslich darf ich auf der schönen 125 Kilometer langen Strecke mehrmals hin und zurück fahren. In Luzern

steigen die ersten Fahrgäste ein. Hier wird die Kapazität von 466 Personen erstmals ausgeschöpft. Wir bringen sie zur Schule oder zur Arbeit. Um 10.05 Uhr verlassen wir St. Gallen wieder. Die Sonne scheint und damit steigt auch die Stimmung der Fahrgäste. Eine Reisegruppe mit 15 Rentnern steigt in unsere Komposition und freut sich auf den Tagesausflug. Diese Menschen sind ähnlich wie ich. Auch sie geniessen die Aussicht und bestaunen das Panorama, das sich ihnen während der Fahrt bietet. Dann erreichen wir wieder Luzern und ich erkenne unschwer, dass es Mittagszeit ist. Der Geruch von Döner Kebab, TakeAway-Salaten und Sandwiches breitet sich im Innern des Zuges aus. Etliche Fahrgäste verspeisen ihren Lunch während der Fahrt zum nächsten Termin. Die Mittagshektik legt sich schnell wieder und ich geniesse den Nachmittag. Ich beobachte, wie eine Mutter mit ihren Kindern einsteigt. Jetzt kann ich mich auch vor den jungen Passagieren profilieren: Die Tischlein im Zug werden eifrig be-

staunt und sorgen für grosse Augen. Ich fühle mich geehrt, dass dem einzigartigen Accessoire so viel Aufmerksamkeit geschenkt wird. Danach ist es bereits 17 Uhr und draussen dämmert es. Diese Zeit mag ich besonders. Ich darf die Fahrgäste nach Hause zu ihren Liebsten oder zu ihren Freizeitaktivitäten befördern. Kurz vor 20 Uhr erreichen wir zum letzten Mal St. Gallen. Die 15-Stunden-Schicht

Gründliche Reinigung in Herisau. Bild: SOB

macht sich langsam bemerkbar. Wir fahren ins Depot in Herisau, wo ich in einen tiefen wohligen Schlaf falle.

Wohlfühltag im Servicezentrum Am nächsten Morgen werde ich von einer Person in oranger Weste wachgerüttelt: Heute ist Wohlfühltag! Den ganzen Tag verbringen wir im Servicezentrum Herisau, wo wir gründlich behandelt werden. Gleich drei Mitarbeiter aus dem Reinigungsteam kümmern sich um uns. Zuerst werden der Abfall entsorgt und die Zeitungen weggebracht. Danach werden die Polster gebürstet – was für ein Peeling! Anschliessend werden die Tischlein, Heizungen und Fenster geputzt. Dies ist eine Heidenarbeit, wenn man bedenkt, dass ein Voralpen-Express eine stolze Länge von 203 Metern besitzt. Die wohltuende Pflege zahlt sich aus: Nachdem der Boden gewischt wurde, erstrahlen wir in neuem Glanz. Ein 5er-Team kümmert sich schliesslich um die Reparaturen und stecken mich unter die Dusche. Ich bin sichtlich erholt und freue mich auf die kommenden Tage. (cul)

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25 Jahre Voralpen-Express

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Eine Fahrt wird zum Erlebnis

Morgens und abends von Pendlern genutzt, ist der Voralpen-Express tagsüber wegen seiner wunderschönen Strecke auch bei Tagesausflüglern und Touristen beliebt. Pünktlich um 6.55 Uhr verlässt Anna ihre Wohnung in St. Gallen und begibt sich zum Bahnhof. Dort, auf Gleis 6, wartet bereits der Voralpen-Express auf seine Abfahrt. Vor den Zugtüren bildet sich die übliche Menschentraube: Einige steigen aus, andere versuchen, möglichst schnell einzusteigen und sich einen der Sitzplätze am Fenster zu ergattern. Erfreulicherweise ist «ihr» Sitzplatz im Bistrowagen heute noch frei. Anna gönnt sich ihren morgendlichen Kaffee, blättert gedankenverloren in der Zeitung und lässt sich entspannt zur Arbeit chauffieren. Gleichzeitig ist auch John aus Oslo unterwegs. Mit dem Interrail-Pass reist der 24-Jährige durch Europa. Heute führt ihn der Weg mit dem Voralpen-Express in die Innerschweiz. Die Vorfreude auf die kommenden gemütlichen zwei Stunden ist für den reiselustigen Touristen gross.

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mehr als genug: Kein anderer Zug verbindet auf einer so kurzen Strecke so viele unterschiedliche Regionen und Landschaften, Naturschönheiten und Feriendestinationen.

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Der Voralpen-Express führt durch malerische Landschaften.

eine vielfältige und äusserst attraktive Landschaft führt und bei Pendlern und Touristen gleichermassen beliebt ist – als solches ist der Voralpen-Express ein Unikat in der Schweiz. Zu sehen und erleben gibt es entlang der abwechslungsreichen 125 Eisenbahnkilometer wahrlich

Bild: SOB

Ab in den Süden Seit der Eröffnung des Gotthard-Basistunnels ist der Voralpen-Express der schnellste Zubringer von St. Gallen ins Tessin und nach Italien.

Von der Metropole St. Gallen, deren Stiftsbezirk 1983 zum Unesco-Weltkulturerbe ernannt wurde, führt der Weg ins Appenzellerland – über den atemberaubenden Sitterviadukt, der mit seinen 99 Metern Höhe zurecht den Titel «höchstes Eisenbahnviadukt der Schweiz» trägt. Nach den Hügeln des Toggenburgs und einer Fahrt durch den Rickentunnel – mit seinen 8,6 Kilometern der längste Tunnel der Strecke – tauchen die Fahrgäste in die weite Zürichseelandschaft ein. Weiter geht es bergauf, auf die Hochebene von Rothenthurm, um ein paar Minuten später wieder nach Arth-Goldau hinunterzufahren. Von dort schlängelt sich der Voralpen-Express dem Zuger- und Vierwaldstättersee entlang, bis er schliesslich Luzern erreicht. (alo)

Einmalige Brückenvielfalt Entlang der Voralpen-Express-Strecke gibt es nicht nur Naturschönheiten zu bewundern – auch die Bau- und Ingenieurskunst kann sich sehen lassen. Die SOB ist eine der kunstbautenreichsten Bahnen der Schweiz. Rund ein Achtel der Eigentumsstrecke liegt auf Brücken oder in Tunnels; die direkte Verbindung zwischen der Ost- und der Zentralschweiz liess sich wegen der nicht einfachen topographischen Verhältnisse im voralpinen Gelände nur mit zahlreichen Kunstbauten verwirklichen. 177 Brücken, Viadukte, Unterund Überführungen, mit einer Gesamtlänge von rund 4,7 km umfasst die SOB-Infrastruktur. Allein die 18 Tunnels der Strecke St. Gallen– Luzern messen zusammen beachtliche 17 Kilometer. Neben den zahl-

reichen, teils spektakulären Brücken aus der Gründerzeit wie dem Sitterviadukt, dem Glattalviadukt oder dem Weissenbachviadukt baut die SOB auch neue Brücken, um ihr Angebot zu verbessern.

Logistische Meisterleistung am Viadukt Eine dieser Brücken ist der Neue Kirchtobelviadukt, der im Rahmen des Doppelspurausbaus Schachen (2011 bis 2013) neben dem bereits bestehenden Kirchtobelviadukt (Bauzeit: 1907 bis 1910) erstellt wurde. Ermöglicht hat diesen Bau die Kombination zweier ÖV-Konzepte,

Der Neue Kirchtobelviadukt vor dem alten Viadukt. Bild: Christoph Sonderegger

der S-Bahn 2013 St. Gallen und der Neuen Eisenbahnalpentransversale (NEAT). Für die zweite Fahrbahn wurde mehrheitlich unter laufendem Betrieb eine 169 m lange vorgespannte Brücke aus Stahlbeton unmittelbar neben der bestehenden, rund 100 Jahre alten Natursteinkonstruktion erstellt. Durch die Doppelspur wurde auf dieser Strecke der Halbstundentakt möglich und der Voralpen-Express auf der Strecke St. Gallen–Luzern beschleunigt. Zudem wurden neue Möglichkeiten für Zugsüberholungen und -kreuzungen geschaffen sowie die Fahrbahnstabilität erhöht. (ukä/alo)

VERBUNDEN Der Voralpen-Express wird 25 Jahre alt. Wir gratulieren. Und wir sagen danke für die starke Partnerschaft, die auf Zuverlässigkeit und Präzision baut. Für Fahrgäste zahlt sich das in Reisekomfort und Pünktlichkeit aus. www.stadlerrail.com