Salzburger Botanische Arbeitsgemeinschaft Museum Haus der Natur Museumsplatz 5 5020 Salzburg [email protected] Tel.: +43 662 8044 77370 www.hausdernatur.at/sabotag

Sehr geehrte Damen und Herren, liebe KollegInnen! Ich darf Sie auf das nachstehende Programm der Salzburger Botanischen Arbeitsgemeinschaft für das Sommersemester 2017 aufmerksam machen und würde mich sehr freuen, wenn Sie unser Angebot nutzen würden. Wir haben uns bemüht auch in diesem Semester wieder ein abwechslungsreiches Programm mit Vorträgen und vor allem Exkursionen zu erstellen. Somit ist auch dieses Mal wieder sowohl für Spezialisten als auch für Hobbybotaniker etwas dabei. Bitte empfehlen Sie unser Programm auch Ihren geschätzten FreundInnen und KollegInnen weiter! Mit besten Grüßen Peter Pilsl (Leiter der Sabotag)

Sommersemester-Programm 2017 Anmerkung:  Vorträge finden im ÖNJ-Heim statt. Der Eingang befindet sich neben der Haus-Ecke links vom Eingang ins Haus der Natur. Dienstag, 18.4.2017 Farne im Sprühnebel: Die Pteridophytenflora der Krimmler Wasserfälle Referent: Mag. Dr. Oliver Stöhr (Nussdorf-Debant) Beginn: 19:00 önj-Heim Im Auftrag des Nationalparkes Hohe Tauern/NP-Verwaltung Salzburg, wurde im Jahr 2016 vom Referenten eine systematische Kartierung der Farnflora im Bereich der Krimmler Wasserfälle durchgeführt. Im Zuge der Geländeerhebungen wurden 36 Arten und Unterarten an Gefäßsporenpflanzen nachgewiesen, dazu konnten 5 Hybriden festgestellt werden. Die Erhebungen haben gezeigt, dass das Gebiet der Krimmler Wasserfälle für die Pteridophytenflora als "sehr bedeutend" einzustufen ist und eine für die Zentralalpen überaus repräsentative Farnwelt mit einigen bemerkenswerten Taxa wie Polystichum braunii oder Lycopodium clavatum subsp. monostachyon beherbergt. Die Studie darf als beispielhaft gelten, da keine vergleichbaren Erhebungen in Österreich bisher in Auftrag gegeben wurden. In dem Vortrag von Oliver Stöhr werden die farnkundlichen Besonderheiten der Krimmler Wasserfälle in Wort und Bild dargestellt sowie auf taxonomische und naturschutzfachliche Aspekte eingegangen.

Farne im Sprühnebel der Krimmler Wasserfälle (Foto: Stöhr) Samstag, 06.05.2017 Frühjahrsexkursion auf den Kapuzinerberg Publikumsexkursion mit Mag. Günther Nowotny und Georg Pflugbeil, MSc Treffpunkt: 14:00 Uhr, Aussichtsplatz vor dem Kapuzinerkloster Voraussichtliches Ende: 17:00 Uhr Der Kapuzinerberg gilt als eine der „Grünen Lungen“ der Stadt Salzburg und ist ein beliebtes Naherholungsziel inmitten des Stadtzentrums. Im Gegensatz zu der eher offenen Landschaft auf dem Mönchsberg ist der Kapuzinerberg fast zur Gänze von Wäldern bestockt. An der kühleren Nordseite sind dichte hallenartige Rot-Buchenwälder vorhanden, an der Südseite gehen diese in lockere und wärmegetönte Mischwälder mit Hainbuchen, Linden und Spitz-Ahornen über. Im Frühjahr – wenn das Sonnenlicht durch die noch unbelaubten Baumkronen dringt – wird der Waldboden von einer üppigen und bunten Blütenvielfalt geprägt. Neben bekannten Arten wie Busch-Windröschen und Leberblümchen sind auch seltenere Pflanzenarten zu finden. So gedeihen auch der Mittel-Lerchensporn und der – aus den Hochlagen der Alpen bekannte – Almrausch (Alpenrose) auf dem Kapuzinerberg. Mitzubringen: Interesse an der Pflanzenwelt (botanische Fachkenntnisse sind nicht Voraussetzung), Lupe (falls vorhanden)

Mittel-Lerchensporn (Foto G. Pflugbeil) Samstag, 10. Juni 2017 Auf der Suche nach der Ufer-Tamariske, der Äskulapnatter und dem Kiesbankgrashüpfer im Europaschutzgebiet Tauglgries Exkursionsleitung: DI Jakob Pöhacker (Ornithologie, Schutzgebietsbetreuung), Peter Kaufmann MSc (Herpetologie) und Georg Pflugbeil MSc (Botanik) Treffpunkt: 9:00 beim Parkplatz Römerbrücke. Das rund 50 ha große Europaschutzgebiet Tauglgries beherbergt eine der letzten weitgehend unberührten Flusslandschaften Salzburgs mit einer ganzen Reihe selten gewordener Lebensräume, sowie hoch spezialisierten Tier- und Pflanzenarten. Durch eine aktive Betreuung des Gebietes werden an der Taugl Naturschutzmaßnahmen beispielsweise für den im gesamten Bundesland nur hier vorkommenden Kiesbankgrashüpfer (Chorthippus pullus) oder ein Wiederansiedelungsprojekt der Ufer- Tamariske (Myricaria germanica) umgesetzt. In den strukturreichen Waldrandbereichen finden auch einige Reptilienarten, darunter die eindrucksvolle Äskulapnatter (Zamenis longissimus), einen guten Lebensraum. Im Rahmen der Exkursion werden die Aktivitäten der Schutzgebietsbetreuung im Gebiet vorgestellt, die einzelnen Arten und Lebensräume vor Ort besprochen und mit etwas Glück auch beobachtet. Dauer und Charakteristik: ca. 4 Stunden, leichte Wanderung ohne größere Höhenunterschiede Bei An- und Abreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln ist eine Abholung beim Bahnhof Hallein möglich. In diesem Falle wird um Anmeldung bei Jakob Pöhacker gebeten: 0664/9249054 Sonntag, 11.6.2017 Die Flora der Trockenhänge des hinteren Großarltales Eintägige Kartierungs-Exkursion ins hintere Großarltal, geeignet auch für „schwache Geher“ Leitung: Dr. Helmut Wittmann Treffpunkt: 9:00 Uhr bei der Kirche in Großarl (es werden jedoch auch Fahrgemeinschaften gebildet, die um ca. 8:00 vom Hofer-Parkplatz nahe der Autobahn-Abfahrt Salzburg-Süd starten) Das hintere Großarltal hat Anklänge an das Klima eines „inneralpinen Trockentales“. Zudem besitzt es süd- und westexponierte steile Felswände, die die Trockenflora begünstigen. Dadurch erreichen einige, der im Lungau häufigen und typischen Trockenrasen-Arten, wie Sebenstrauch (Juniperus sabina), Tauern-Kugel-Fransenhauswurz (Jovibarba globifera ssp. arenaria) oder Molineri-Rispengras (Poa molinerii) hier den Pongau. Auch die Vegetation der Magerrasen ist an den Unterhängen der Felswände noch relativ gut entwickelt und artenreich. Diese floristisch durchaus interessanten Lokalitäten sind – vor allem in jüngerer Zeit – nie genauer kartiert worden. Dies ist das Ziel der Exkursion, die nicht nur für Fachleute, sondern auch für Laien und Hobby-Botaniker Interessantes bietet. Die Anfahrt erfolgt mit Privat-PKW’s, die Exkursionsroute wird vor Ort besprochen und festgelegt. Erforderliche Ausrüstung: Wanderausrüstung mit festem Schuhwerk, Anorak und

Regenschutz, Proviant und Trinkflüssigkeit nicht vergessen! Die Exkursion findet bei (fast) jedem Wetter statt. Um Anmeldung unter [email protected] oder 0664/9069993 zwecks Koordination der Fahrgemeinschaften wird ersucht.

Die Sand-Hauswurz reicht vom Lungau gerade bis ins Großarltal (Foto: Wittmann) Donnerstag, 20.7. – Sonntag, 23.7.2017 Mehrtägige Exkursion ins Saalachtal um Lofer Leitung: Mag. Peter Pilsl & Gertrud Vogel Unsere mehrtägige Alpen-Exkursion führt uns heuer in das Gebiet um Lofer. Potentielle Ziele sind die Loferer Steinberge bis zur Schmied-Zabierov-Hütte, der Loferer Steppenhang (Federgras), die Unkenberger Mähder, die Loferer Alm oder auch das Gebiet vom Heutal Richtung Sonntagshorn. Neben der aktiven Kartierungsarbeit kommen auch Erklärungen und Bestimmungstipps nicht zu kurz, womit die Exkursion auch für interessierte Hobbybotaniker geeignet ist.

Das exakte Exkursionsprogramm wird – je nach Wetter – vor Ort festgelegt. Für ev. Abendveranstaltungen (Pflanzenbestimmung durch ExpertInnen, Vorstellen von ausgewählten Pflanzengruppen) stehen Räume beim Quartier zur Verfügung. Die Exkursion findet bei jeder Witterung statt. Nähere Informationen werden den angemeldeten TeilnehmerInnen rechtzeitig bekannt gegeben. Achtung: Kondition, Trittsicherheit und Bergerfahrung sind erforderlich! Begrenzte Teilnehmerzahl (20); um verbindliche Anmeldung unter [email protected] oder +49 8662 2180 bzw. +49 861 58327 bis spätestens 20. Mai 2017 wird gebeten. Samstag 5.8.2017; Das Adneter Moos. Möglichkeiten und Grenzen von Renaturierungsmaßnahmen in einem Schutzgebiet Leitung: Dr. Christian Eichberger & Mag. Claudia Arming Treffpunkt: 9.00 Uhr beim Parkplatz zum Adneter Moos südlich der Kirche von Adnet (ausreichend Parkflächen vorhanden) Voraussichtliches Ende: 17:00 Uhr Das Adneter Moos nahe Hallein (Bezirk Tennengau, Salzburg) ist etwa 40 ha groß und seit 1983 als Geschützter Landschaftsteil ausgewiesen. Es handelte sich 2003 um ein verbrachtes und teilweise verbuschtes Niedermoorgebiet. Bis 2005 wurde ein Landschaftspflegeplan für das Gebiet erarbeitet, der in den Folgejahren umgesetzt wurde. Die Fläche der bewirtschafteten Streuwiesen hat sich bis heute verfünffacht, zahlreiche seltene und einige hier nicht bekannte bzw. verschollene Pflanzen- und Tierarten sind aktuell für das Adneter Moos nachgewiesen. Mit der Eröffnung eines Erlebnisweges wurden die Managementmaßnahmen vorerst abgeschlossen. Ein Rückblick auf Möglichkeiten und Grenzen von Renaturierungsmaßnahmen.

Renaturierung mit dem Mulch-Traktor im Adneter Moos (Foto: Eichberger)