So erreichen Sie Ihre Ziele Aus Träumen/Wünschen realistische Ziele formulieren und wahr werden lassen

Holger Woeltje

Liebe Abonnentinnen und Abonnenten meines Zeit-im-Griff.de-Newsletters, damit Sie Ihre Vorsätze und Ziele erreichen, habe ich ein 5-Schritte-Programm für Sie vorbereitet. Versuchen Sie bitte nicht, alles auf einmal durchzuarbeiten. Nehmen Sie sich eine Aufgabe nach der anderen intensiv und konzentriert vor. Nehmen Sie sich für jeden der fünf Schritte ca. 20 Minuten Zeit. Sie müssen nicht alles an einem Tag erledigen – es klappt sogar besser, wenn Sie sich jeden Tag nur einen Schritt vornehmen, dafür aber voll konzentriert und intensiv bei der Sache sind. So stellen Sie mit diesem Arbeitsheft in einer Woche Ihr persönliches Erfolgsprogramm auf. Danach heißt es, jede Woche dran zu bleiben. Je nach Vorsatz/Ziel täglich oder auch nur einmal die Woche, für einige Wochen oder ein ganzes Jahr. Dann haben Sie Ihr Ziel erreicht und nehmen sich das nächste vor. Also, worauf warten Sie noch? Suchen Sie sich ein ruhiges Plätzchen, schalten Sie Ihr Telefon aus und beginnen Sie mit Schritt 1! Ich wünsche Ihnen viel Erfolg! Ihr

Über Holger Wöltje Holger Wöltje ist der Experte für elektronisches Zeitmanagement. Er unterstützt unter anderem Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Deutschen Post, Lufthansa, SAP, Schweizer Bahn und des Malteser Rettungsdienstes dabei, ihren Arbeitsstil zu optimieren und mehr Zeit für das zu gewinnen, was ihnen wirklich wichtig ist. Er ist mehrfacher Buchautor mit über 200.000 verkauften Exemplaren und Lehrbeauftragter für Zeitmanagement. In Vorträgen und Seminaren zeigt er Outlook-, Blackberry und iPhone-/iPad-Anwendern, wie sie ihre Termine, Aufgaben und E-Mails in den Griff bekommen. Um Holger Wöltje für einen Vortrag/ein direkt in Ihrem Unternehmen zu buchen oder sich für ein offenes Seminar anzumelden, besuchen Sie einfach seine Website: www.zeit-im-griff.de Den Videokurs „Meine Zeit im Griff mit Outlook“, der Ihnen zeigt, wie Outlook Sie beim Aufgaben- und E-Mailmanagement unterstützt, finden Sie komplett kostenfrei hier: www.zeit-im-griff.de/outlook-2010

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Schritt 1 von 5: Vorsatz: Schaffen Sie Klarheit!



Protokollieren Sie den Ist-Zustand und definieren Sie, was Sie wollen.



Das erste und größte Problem, das viele Menschen am Erreichen Ihrer Ziele hindert, ist: •





Viele wissen nicht, was sie überhaupt wollen oder können und ob das realistisch ist. „Ich müßte auch mal mehr für meine Gesundheit tun“, „besser für meine Kinder da sein“, „mich vernünftiger ernähren“, „weniger Stress haben“usw. ist viel zu schwammig. Das beginnt damit, das wir meist noch nicht einmal den Ist-Zustand genau kennen. Wir wollen etwas erreichen, wissen aber nicht, wo wir momentan stehen und was sich ändern soll. Bei der Fülle von Möglichkeiten, die sich uns täglich bieten, schauen viele dann lieber erstmal einen Film im Fernsehen, gehen ans Telefon sobald es klingelt, leiten belanglose YouTubeVideos weiter, spielen „ein bisschen“ FarmVille und schon ist der Tag wieder um…

Überlegen und definieren Sie im ersten Schritt also, wo Sie gerade stehen (Ist-Zustand) und was genau Sie wollen (ein Vorsatz, aus dem Sie in Schritt zwei ein konkretes Ziel machen). Was heißt z.B. „besser ernähren“? •



Wollen Sie weniger essen? Oder mehr? Wollen Sie die Gesamtmenge gleich lassen, aber in mehrere kleinere oder weniger große Mahlzeiten teilen? Mittags immer warm esen? Wollen Sie sich mehr Zeit nehmen, in Ruhe zu essen? Oder regelmässige Zeiten für die Mahlzeiten einhalten? Das Frühstück nicht mehr auslassen, sondern lieber früher aufstehen?

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Brauchen Sie weniger bzw. mehr Kohlenhydrate, Fette/bestimmte Fette, Eiweis, Ballaststoffe, Salz? Wollen Sie bestimmte Inhaltsstoffe/Nahrungsmittel ganz vermeiden (keine Cola, kein Fleisch, keine Eier, keinen süßen Nachtisch) oder mehr bzw. häufiger zu sich nehmen (Fisch, grünen Tee, Gemüse, Obst, leckeren Nachtisch – auch wenn er süß ist…)? Anbau und Zubereitung der Mahlzeiten: Nur noch Bioprodukte oder Markenprodukte kaufen? Bestimmte Restaurant bevorzugen oder meiden? Nichts mehr aus der Mikrowelle/aus Dosen essen? Zwei mal pro Woche selber kochen?

Verschiedene Menschen, die sich alle besser ernähren wollen, werden Ihnen verschiedene Antworten auf diese Fragen liefern. Suchen Sie sich zumindest einen der Aspekte heraus und nehmen Sie nicht zu viel auf einmal vor. Das gleiche gilt für „besser für meine Kinder da sein“: Wollen Sie mehr Zeit mit Ihren Kindern verbringen? Oder in dieser Zeit bewusst nicht anderes tun, statt dauernd E-Mails auf dem iPhone zu beantworten? Früher zu Hause sein – oder an zwei Tagen die Woche später, dafür an zwei anderen aber früher? Weniger schimpfen oder strengere Grenzen setzen bzw. diese einfach nur anders kommunizieren? Erst einmal zuhören und verstehen, bevor Sie schimpfen? Mit Ihren Kindern gemeinsam herausfinden, was ihnen Spaß macht, statt sie von einer anstrengenden Aktivität zur nächsten zu schleppen zu der sie gar keine Lust haben? Auch wenn Sie erst einmal nur wissen was sie nicht wollen kann Ihnen das helfen – finden Sie danach aber bitte eine positive Formulierung, was Sie stattdessen wollen. Etwas einfach sein zu lassen/nicht zu tun, ist unheimlich schwer. Eine Angewohnheit durch eine andere zu ersetzen, ist viel einfacher. Etwas zu vermeiden ist schwer. Stattdessen

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etwas anderes/besseres/das Gegenteil zu tun und sich auf das zu konzentrieren, was sie stattdessen tun möchten, ist wesentlich einfacher. Definieren Sie den Ist-Zustand, wo Sie jetzt stehen: Wie ernähren Sie sich bisher? Was am Umgang mit Ihren Kindern gefällt Ihnen und was nicht – und wie sehen Ihre Kinder das? Was macht Ihnen Stress und was hilft Ihnen wirklich zu entspannen (erstaunlich viele Menschen schalten immer wieder zur Entspannung den Fernseher ein, fühlen sich dann aber eine Stunde später auch nicht besser sondern körperlich und mental sogar noch etwas angespannter…)? Wenn Sie „etwas für Ihren Rücken tun“ möchten: Wo belasten Sie Ihren Rücken gerade besonders, im Büro, beim Schlafen, beim Auto fahren, beim Fernsehen, bei der Gartenarbeit, oder immer (fangen Sie dann mit den zwei schlimmsten bzw. normalerweise am längsten dauernden Tätigkeiten an)? Den Ist-Zustand aufzuschreiben, hilft Ihnen, später passende Wege zum Erreichen Ihres Zieles zu finden und den Fortschritt zu überprüfen. Manchmal wird Ihnen dabei auch schlagartig bewusst, wie wichtig es ist, jetzt etwas zu ändern: Andere sagen vielleicht, Sie arbeiten zu viel/gehen zu spät ins Bett. Sie selber finden das gar nicht so schlimm. Sie sind doch meist noch recht früh zu Hause/gehen früh schlafen, die anderen übertreiben halt und sind einfach faul/Frühaufsteher, denken sie… Protokollieren Sie dann einfach eine Woche mal auf einem Blatt Papier, wann Sie von der Arbeit nach Hause kommen/tatsächlich abends das Licht ausschalten. Ein Protokoll mit „zu Haus um 21:00, 20:00, 23:00, 20:45, 19:30“ / „Licht aus um 03:00, 02:20, 03:30, 03:10, 05:30, 06:00, 04:10“ wird Ihnen schlagartig die Augen öffnen.

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Jetzt sind Sie an der Reihe: a. )Was ist Ihr Vorsatz? Bitte jetzt nur einen Vorsatz (z.B. besser ernähren), ruhig mit zwei bis drei Teilaspekten (siehe Beispiele):

b.) Messen Sie, wo Sie jetzt stehen (Zeit, Qualität, Menge… siehe Beispiele). Wenn es zu Ihrem Vorsatz passt, führen Sie bitte zusätzlich eine Woche lang jeden Tag Protokoll (z.B. Frühstück: ja/nein und Zeit, Schlafdauer und Beginn usw.):

Mo: Di: Mi: Do: Fr: Sa: So: Fazit/Durchschnitt:

c.) Definieren Sie, wo Sie hin wollen. Konzentrieren Sie sich auf positive Aspekte (z.B. statt „nicht mehr so viel Süßkrams fressen“ jetzt „ich esse einmal die Woche einen richtig großen, leckeren Nachtisch“ (das „nur“ dabei einfach weglassen), „statt künstlichem Dessert ab sofort leckeres, frisches Obst“ oder „Dessert nur noch wenn Schokolade drin ist, dann aber dafür immer gleich zwei Portionen“). Schreiben Sie auf, was Sie an Ihrem Vorsatz mögen, was er Ihnen bringt, was Sie davon haben, warum er sich lohnt:

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Schritt 2 von 5 Ziele – wissen, wohin Sie wollen Legen Sie genau die Richtung und das exakte Ziel fest, um einen passenden Weg zu finden. Verwandeln Sie Ihren Vorsatz nun in ein exaktes Ziel. Viele Menschen überschätzen, was sie in zwei bis drei Stunden oder einem Tag schaffen können. Auf der anderen Seite unterschätzen die meisten, was sie in ein paar Wochen, Monaten und Jahren alles erreichen können. Der Schlüssel zum Erreichen Ihrer Vorsätze sind klare, schriftlich festgehaltene Ziele. •

Wenn Sie genau wissen, wo Sie hinwollen, können Sie den Weg und einzelne Etappen festlegen.



Wenn Sie ein Ziel vor Augen haben, ist es viel leichter, in harten Zeiten dranzubleiben und viel Energie aufzubringen. Zudem haben Sie eine Motivation für unangenehme, zermürbende Teilschritte.





Oft laufen Dinge mehr oder weniger anders als geplant. Mit einem klaren Ziel können Sie dann einen neuen Weg suchen: Wenn es links um einen Berg nicht weitergeht, dann eben rechts vorbei. Mit klaren Zielen können Sie jederzeit Ihren momentanen Fortschritt kontrollieren: Liegen Sie gut im Rennen? Wo müssen Sie ggf. nachbessern oder mehr tun, um noch da anzukommen, wo Sie hinwollen, bevor es zu spät ist? Müssen Sie das Ziel ggf. korrigieren bzw. ist es noch realistisch?

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Bedenken Sie, was Sie über lange Zeit in kleinen Schritten erreichen können Kommt Ihnen ein Ziel zu verträumt vor? Können Sie sich z.B. vorstellen, einen kompletten Marathonlauf zu schaffen (42,195 km)? Was würden Sie sagen, wenn ein 50jähriger, kurzatmiger Mann mit über 20 kg Übergewicht, der so gut wie keine Kondition hat, sich einen Marathon vornimmt? Joschka Fischer begann mit 110 kg Gewicht sein Lauftraining – er lief lediglich 500 m um den Bundestag. Viele würden diese kurze Strecke als lächerlich empfinden. Ein Jahr später bereitete er einen ersten Marathon vor. Viele würden sich das nie zutrauen. Insgesamt eineinhalb Jahre später (1998) lief er im Alter von 50 Jahren den HamburgMarathon in 3:42 Stunden und hatte 35 kg abgenommen. (Die Zahlen stammen aus »Perfektes Lauftraining« von Ulrich Pramann und Herbert Steffny, der Fischers Marathoncoach war.)

Joschka Fischer ist weder ein geborenes SportAss noch hatte er alle Zeit der Welt zum Trainieren. Er hatte genug anderes zu tun. Mit einem klaren Ziel, einem konsequent verfolgten Plan, dieses in kleinen Schritten zu erreichen, und eiserner Disziplin hat er eine bewundernswerte Höchstleistung erbracht (siehe Kasten), die ihm vorher kaum jemand zugetraut hätte. Was Sie zu großen Leistungen brauchen, sind klare Ziele, für die Sie realistische Teilziele und schließlich einzelne Schritte setzen. Danach gilt es, konsequent den ersten Schritt zu gehen, sich das Ziel vor Augen zu halten und nun ständig mit eisernem Willen und Disziplin dranzubleiben.

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Am besten suchen Sie sich für die Realitätsüberprüfung und vor allem für ständige Überprüfung der Fortschritte, Ermutigung, Ermahnung und ggf. Kurskorrektur jemanden, der Sie unterstützt – je nach Ziel z.B. einen guten Freund oder erfahrenen Coach. Entscheiden Sie, was Ihnen ein hoher Einsatz und Dranbleiben über längere Zeit wert sind. Halten Sie es als Ziel konkret schriftlich fest. Beginnen Sie, in einzelnen Schritten daran zu arbeiten. Jeder von uns hat Grenzen. Doch wir alle können langfristig weitaus mehr erreichen, als wir uns oft zutrauen. Haben Sie große Träume – und träumen Sie diese nicht nur, leben Sie Ihre Träume auch! Um keinen falschen Eindruck zu erwecken: Bei Zielen muss es nicht um berufliche oder sportliche Höchstleistung gehen, bei denen Sie über Ihre Grenzen hinauswachsen. Setzen Sie sich auch für kleinere Dinge und im privaten Bereich Ziele. Ziele helfen Ihnen nicht nur, große Leistungen zu erbringen, sondern auch klarer zu sehen, was Ihnen langfristig wichtig ist, und das Steuer für die Balance in der Hand zu behalten. Setzen Sie Ziele mit der 3m-Regel: messbar, machbar, motivierend Es gibt viele Kriterien für Ziele. Aus den drei wichtigsten lassen sich alle anderen ableiten. Formulieren Sie Ihre Ziele mithilfe dieser einfachen 3m-Regel. Ziele sind: messbar – Wer? Was? Wie viel? Wann? (Gegebenenfalls) Wo? Formulieren Sie konkret und quantifizierbar. machbar – In manchen Unternehmen wird falsch mit Zielen umgegangen. Mancher Mitarbeiter bekommt dabei völlig unrealistische Vorgaben, frei nach dem Motto: »Die Steigerung des Gewinns aus dem letzten Jahr verdoppeln, auch wenn die Nachfrage sinkt, das Budget halbiert ist und die halbe Abteilung inzwischen entlassen … Tsjakkaa, Sie schaffen

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das schon – und wehe wenn nicht!« Dies führt zu absolut kurzfristigem Denken, bei dem man es irgendwie schafft, die Zahlung für einen großen Auftrag aus dem nächsten Jahr noch in das aktuelle vorzuziehen, um so die Vorgabezahlen nicht zu stark zu unterschreiten. Langfristig verstärkt ein solches Verhalten nur die Probleme und fügt den Mitarbeitern sowie letztendlich dem ganzen Unternehmen Schaden zu. Selbst im harmlosesten Fall demotiviert es zumindest und senkt damit die Leistung und Zufriedenheit. Überprüfen Sie daher auch nach dem Setzen des Ziels in regelmäßigen Abständen, ob Ihre Ziele machbar sind. Korrigieren Sie ggf. rechtzeitig. Greifen Sie ruhig nach den Sternen, solange Sie dabei darauf achten, mit beiden Beinen auf der Erde zu bleiben. Nehmen Sie sich Großes vor! Bleiben Sie realistisch – und denken Sie dabei an Joschka Fischer, trauen Sie sich ruhig etwas zu. motivierend – Dieser Punkt umfasst zwei Aspekte: •

Formulieren Sie wie schon in Schritt 1 geübt positiv (keine Verneinung) und tätigkeitsorientiert (statt »könnte«, »sollte«, »müsste« oder »will« bitte ein direktes Verb und Sie als Handelnder). Also statt »Dieses blöde Chaos müsste vielleicht mal aufhören« z.B. »Ich habe ab dem 15. Februar einen aufgeräumten, leeren Schreibtisch, auf dem abends maximal fünf offene Vorgänge liegen. Wichtige Notizen schreibe ich in meinen Blackberry in die Notizanwendung und habe sie so immer dabei. Papierdokumente finde ich in meinen Hängemappen und lege sie dort sofort nach jeder Bearbeitung sortiert ab.«. So kann sich Ihr Unterbewusstsein ein Bild machen, das Sie bereits auf Erfolg programmiert.

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Bei einigen Zielen ist sofort klar, warum sie sich lohnen. Bei anderen schreiben Sie dies bitte dazu (das war bereits die dritte Übung im ersten Schritt). Das hilft Ihnen, auch etwas unangenehme Dinge, die aber für das Erreichen Ihrer Träume oder anderer Ziele wichtig sind, anzufangen und durchzuhalten. Wenn Sie partout keine Begründung finden können, warum ein Ziel den Aufwand wert ist: Gehen Sie noch einmal in sich und streichen Sie es, wenn Sie keinen Grund finden.

Achten Sie darauf, dass das Ziel auch (gerade beim Punkt messbar) wirklich das widerspiegelt, was Sie wollen, und überprüfen Sie diesen Punkt regelmäßig. Quälen Sie sich mit Joggen, obwohl Sie das Laufen hassen, nur um etwas für Ihre Gesundheit zu tun? Vielleicht passen Radfahren oder Salsa-Tanzen viel besser für Sie! Denken Sie auch hier an Joschka Fischer: Inzwischen hat er wieder mächtig an Bauchumfang und Übergewicht zugelegt. Darum ist er so ein wundervolles Beispiel für erfolgreiche Zielsetzung: Wenn Sie sich (wie er) das Ziel setzen, einen Marathon zu laufen, ist das viel schwieriger und härter, als nur Ihr Gewicht zu reduzieren.

Wenn Sie dann den Marathon erfolgreich gelaufen sind, haben Sie Ihr Ziel erreicht und sind fertig – wenn Sie ansonsten so weitermachen wie vorher, sind nach ein paar Monaten/Jahren die ganzen positiven gesundheitlichen Auswirkungen wieder verschwunden. Wenn Sie nur etwas für Ihre Gesundheit tun und Ihr Gewicht reduzieren möchten, geht das viel einfacher als mit Marathontraining – und mit der richtigen Zielsetzung auch viel nachhaltiger, sodass Sie dauerhafte Erfolge haben. Jetzt sind Sie dran: Formulieren Sie Ihren Vorsatz aus Schritt 1 konkret als messbares, machbares, motivierendes Ziel. Eventuell schreiben Sie dabei mehrere Sätze, um alle Teilaspekte zu integrieren – versuchen Sie dann jedoch trotzdem, das ganze im ersten Satz zusammen zu fassen. Je kürzer, desto besser – solange es dabei konkret messbar bleibt: Wer (Sie selbst? Ihr Team? Sie und Ihre beste Freundin)?

Beispiel: So wird aus einem Vorsatz ein gut formuliertes Ziel Wie gehen Sie vor, wenn Sie keine klaren Zahlen zum Messen haben, z.B. für »Ich will ein besserer Vater werden«? Überlegen Sie jetzt, wie Sie »besserer Vater« aus Schritt 1 klar und vor allem exakt messbar definieren. Wenn Sie in Schritte 1 als Ist-Zustand ermittelt haben »Ich verbringe zu wenig Zeit mit meiner Tochter und wir unterhalten uns kaum.«, dann setzen Sie jetzt mit der 3m-Regel ein Ziel: »Ab sofort vereinbare ich jeden Samstag beim Mittagessen mit meiner Tochter einen Tennistermin für die nächste Woche. Wir fahren zusammen zu einem Tennisplatz, der 30 Minuten entfernt liegt.« (So haben Sie Zeit, sich zu unterhalten, ohne hochpsychologisch wirkende »Gesprächsstunden« einführen zu müssen.) Als Nächstes lassen Sie sich von Ihrer Frau kontrollieren – »ein besserer Vater werden« war noch schwammig, doch wenn Sie sich jetzt um den wöchentlichen Termin drücken oder wieder andere Dinge vorziehen, fällt es sofort auf (hoffentlich bereits Ihnen selbst noch rechtzeitig bei der Wochenplanung).

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Was genau (welcher Teilaspekt und welche Messgröße aus Schritt 1)?

Wie viel (wie viel von dem „was genau“, wie schnell, wie lange jeden Tag usw.)?

Wo (überall? Im Büro? Zu Hause)?

Wann/bis wann (jedes Wochenende? Täglich? Jeden morgen in der ersten halben Stunde nach dem Aufstehen? Immer am ersten Urlaubstag? Jeden Urlaubstag? Einmal pro Woche? Bis Weihnachten? Ab dem 15.02. immer)?

Und jetzt bitte so kurz wie möglich all das in einem Satz (bzw. wenigen Sätzen) zusammenfassen. Schreiben Sie sich dieses Ziel in Ihr Smartphone, kleben Sie es sich an den Monitor, den Spiegel usw. (wenn andere Leute es nicht sehen sollen: Schreiben Sie auf den Deckel Ihres Tagebuchs, einen Zettel in Ihrer Brieftasche usw.):

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Schritt 3 von 5 Analyse – den Weg wählen und sich vorbereiten Prüfen Sie die möglichen Wege, was Ihnen im Weg steht und holen Sie andere mit ins Boot. Sie haben Ihren Vorsatz konkret als Ziel formuliert. Als nächstes gilt es, den Weg zu finden. Vielleicht stellen Sie dabei auch fest, das es Ihnen doch zu aufwendig wird und Sie sich lieber etwas anderes vornehmen. Manchmal denken Sie beim Definieren des Zieles bereits an einen bestimmten Weg, der jedoch sehr lange, teuer oder anstrengend sein kann. Suchen Sie daher nach anderen, alternativen Wegen. Wenn das Ziel unerreichbar scheint, können Sie ausarbeiten, was Ihnen fehlt bzw. im Weg steht. Diese Hindernisse können Sie dann entweder umgehen oder sich zuerst als Zwischenziel (siehe nächster Schritt) vornehmen: Fehlen Ihnen z.B. 5.000 Euro? Überlegen Sie, ob Ihnen das Ziel die Sache wirklich wert ist. Wenn ja: Finden Sie einen Weg (z.B. vier Jahre lang warten und jeden Monat 105 Euro zurücklegen) oder eine Alternative (Müssen Sie das Geld wirklich jetzt komplett in bar haben, oder können Sie sich eine Ratenzahlung oder einen Kredit dafür leisten, den Sie in den nächsten Jahren abbezahlen?) Können Freunde, Kollegen oder Fremde (z.B. mit einer Information oder als bezahlte Dienstleister) Ihnen helfen bzw. Dinge erledigen, die Sie selber nicht können? Sammeln Sie verschiedene Wege, streichen Sie die, die nicht in Frage kommen, vergleichen Sie dann den Aufwand für die zwei bis drei die Ihnen am Besten gefallen und entscheiden Sie sich für einen. Falls sich später die Umstände ändern, können Sie ggf. noch auf den zweiten bzw. dritten Weg als Alternative ausweichen.

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Beginnen Sie mit dem Sammeln von Ideen: Auf welche Art könnten Sie Ihr Ziel erreichen? Bewerten Sie noch nicht, sondern sammeln Sie erstmal nur Stichworte und bewerten Sie am Ende. Wenn Sie etwas negatives los werden möchten, bedenken Sie, das Sie an drei Stellen ansetzen können. Wenn Sie z.B. immer enorm gestresst sind, weil Ihr Sohn so laut E-Gitarre spielt, können Sie: a.) die anderen/deren Verhalten/äußere Einflüsse ändern bzw. abschalten (das ist meist recht schwer, weil Sie keine direkte Kontrolle über andere/externe Ereignisse haben). In diesem Fall also z.B. (erst einmal nur sammeln, noch nicht bewerten): Einen Übungsraum mit einer Spitzen-Anlage im Keller spendieren, den Strom in seinem Zimmer abschalten sobald er spielt oder die Gitarre zertrümmern (Umstände ändern) oder ihn bitten nicht mehr nach 17:00 Uhr Gitarre zu spielen bzw. ihm einen phänomenal klingenden Kopfhörer mit der Bedingung schenken, das er zu Hause dafür nicht mehr den Lautsprecher benutzt (sein Verhalten ändern). Vielleicht ist er aber dazu nicht bereit, sie haben keinen Übungsraum zur Verfügung oder er will ihn nicht benutzen, so dass Sie an einer anderen Stelle ansetzen müssen: b.) sich selber / Ihren Umgang mit der Situation ändern (darüber haben Sie direkte Kontrolle, eventuell aber Nachteile/viel Aufwand, so dass Sie in bestimmten Situationen doch a oder c wählen). Gegen die laute E-Gitarre können Sie z.B.: Per Kopfhörer so laut Musik hören, das Sie es nicht mehr merken, drei Sorten Ohrenstöpsel ausprobieren, bis Sie eine finden die bequem ist und Ihnen Ruhe lässt oder sich einfach entscheiden das es gar nicht so laut ist und Sie sich einfach nicht mehr aufregen. Wenn diese Möglichkeiten für Sie nicht passen weil es z.B. tierisch laut ist und Sie Ruhe zum Arbeiten im Home-Office brauchen, bleibt

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c.) die Situation verlassen (ständig oder zeitweise). Den Gitarren-Lärm sind Sie für immer los wenn Sie alleine ausziehen oder Ihren Sohn rausschmeißen (diese Wege für das Beispiel bitte gleich streichen – bei Lärm neben dem von Ihnen reservierten Sitz im Zug hingegen könnte das jedoch die friedlichste, schnellste und einfachste Lösung sein. Denken Sie auch daran das es diese Lösung immer gibt wenn Sie es wirklich nicht mehr aushalten und alles andere wirklich nicht möglich ist). Oder Sie gehen einfach für ein bis zwei Stunden ins Fitness-Studio bzw. zum Arbeiten am Notebook / zum Lesen in ein nettes Cafe nebenan oder in Ihre Hängematte im Garten, bis er fertig ist zu spielen. Wenn Ihnen der tägliche Weg zur Arbeit zu lang ist könnten Sie z.B.: a.) Ihren Chef um einige Homeoffice-Tage oder eine Versetzung bitten bzw. um andere Arbeitszeiten, so dass Sie den Berufsverkehr meiden. Vielleicht ist er zu nichts davon bereit. b.) ein anderes Vekehrsmittel (Auto/Zug/Fahrrad) wählen oder 10 Minuten länger mit dem Zug statt mit dem Auto fahren, dafür aber während der Zeit am Laptop arbeiten und so eher aus dem Büro zurück nach Hause kommen. Oder ein paar Euros mehr für die nicht so überfüllte erste Klasse zahlen bzw. statt auf den Stau zu fluchen ein Hörbuch bzw. Ihre Lieblings-CD genießen und die Fahrtzeit zur Entspannung machen. Oder im Extremfall c.) den Job wechseln bzw. (sofern es für die anderen in Ihrer Familie passt) umziehen, so dass die Fahrzeit kürzer ist und sie auch noch direkt nebenan einkaufen können sowie die Kinder bessere Möglichkeiten zur Freizeitgestaltung haben. Das wird zwar teuer und aufwendig, zahlt sich auf die nächsten Jahre gesehen aber vielleicht durchaus aus wenn Sie darüber mal genau nachdenken…

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Wenn Sie mehr Freizeit haben möchten, fällt Ihnen vielleicht folgendes ein: a.) Eine Haushaltshilfe engagieren, Homeoffice-Tage bei Ihrer Chefin beantragen (spart Fahrtzeit) usw. b.) aufs Fernsehen verzichten, einfach „nein“ zu Überstunden sagen, statt Samstags die Kundenakquise noch besser vorzubereiten lieber auf den Bonus verzichten und so zwar etwas weniger Geld, dafür aber mehr Zeit zu haben oder drei Tage Ihr Zeitmanagement und Ihre Arbeitsweise intensiv überdenken, so dass Sie danach das gleiche in 3 Stunden weniger Arbeitszeit pro Woche schaffen. Schließlich bleiben c.) den Job/die Firma wechseln oder Ihr zusätzliches Amt als Kassenwart im Sportverein aufgeben, um mehr Zeit für andere Dinge zu haben.

Schauen Sie jetzt die Wege durch, die Sie aufgeschrieben haben. Streichen Sie die unrealistischen. Vielleicht haben Sie dann bereits einen klaren Favoriten oder es bleibt nur noch einer übrig. Ansonsten wählen Sie zwei bis drei aus, die Ihnen besonders gefallen. Analysieren Sie dann Aufwand, eventuelle Hindernisse und besondere Vorteile für die jeweiligen Wege und entscheiden Sie sich für einen. Bitten Sie bei großen, schwierigen Zielen ruhig Kollegen und Freunde um Hilfe beim Ideen-Sammeln / bei der Auswahl. Erzählen Sie danach möglichst vielen Leuten von Ihrem Ziel und dem Weg – erstens können andere Ihnen dann helfen, wenn jemand eine gute Idee / einen Einfall hat oder z.B. im Urlaub ein besonders günstig zum Verkauf stehendes Haus in Griechenland entdeckt hat (und Sie ein Ferienhaus kaufen möchten).

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Zweitens schaffen Sie dadurch eine Herausforderung und positiven Druck für sich: Wenn Sie sich heimlich vornehmen, ab sofort dreimal pro Woche zu joggen, können Sie sich recht einfach drücken. Wenn Sie aber wirklich anfangen wollen und allen Kollegen sowie Freunden davon erzählen, werden die nach einigen Wochen immer mehr Sprüche und Witze über Sie loslassen wenn Sie noch immer nicht angefangen haben – so dass Sie jetzt doch loslegen. Drittens gehen viele Dinge zusammen einfach besser: Wenn Sie sich mit zwei Freunden fürs Fitness-Studio verabreden oder mit dem ganzen Team ab Montag rückenfreundliches Sitzen im Büro sowie 10 Minuten Dehnübungen zu Beginn der Mittagspause starten, ist es viel einfacher als alleine.

Sammeln Sie jetzt auf einem separaten Blatt so viele Ideen wie möglich, auf welchen Wegen Sie Ihr Ziel erreichen könnten. Denken Sie an die drei Faktoren die Sie ändern können / die Ihnen helfen können: a.) Situation ändern/verbessern, Verhalten von anderen ändern/andere um Hilfe bitten, ggf. gegen Bezahlung Aufgaben an externe Dienstleister / Spezialisten abgeben b.) Sich selber ändern, Ihr Verhalten ändern, anders mit der Situation umgehen, neues Verhalten erlernen c.) Eine negative Situation verlassen, sich zeitweise Erholung davon gönnen oder eine positive bzw. noch bessere Situation schaffen Streichen Sie nach dem Sammeln der Ideen die unrealistischen und die, die Sie nicht wählen möchten. Listen Sie dann für zwei bis drei Favoriten mögliche Hindernisse, Aufwand und Vorteile auf und entscheiden Sie sich für einen. In den nächsten Schritten setzen wir diesen Weg dann im Alltag um!Die schwersten Schritte haben Sie jetzt bereits hinter sich, der Rest geht einfacher und schneller. Entscheiden noch heute, wem Sie gleich von Ihrem Plan erzählen und fangen Sie damit an.

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Hier ist Platz, um Ihre Ideen zu sammeln:

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Schritt 4 von 5 Die Route wählen, starten und Zwischenstopps einlegen „Einen Elefanten isst man, indem man ihn in kleine Stücke schneidet“ – zerlegen Sie Ihr Vorhaben in kleine, realistische Schritte, die Sie nacheinander umsetzen können. Sie haben Ihren Vorsatz in ein konkretes Ziel verwandelt, haben es analysiert und einen Weg zum Ziel gewählt. Schätzen Sie jetzt genau den Zeit- sowie Finanzbedarf. Legen Sie dann die genaue Route und Zwischenziele / Teilschritte / „Boxenstopps“ fest. Für manche kleineren Ziele (z.B. „Ab sofort nehme ich jeden Tag eine 1,5 l-Flasche kohlensäurefreies Wasser mit ins Büro, trinke bis mittags die Hälfte und habe die Flasche bis zum Feierabend ganz ausgetrunken, damit ich genug Flüssigkeit zu mir nehme“) ist eine weitere Aufteilung nicht nötig. Für andere brauchen Sie nur mehrere Schritte am Anfang (vorsichtshalber zuerst ein Test + Gespräch beim Hausarzt, wenn er sein OK gegeben hat geeignete All-Wetter-Kleidung zum Laufen kaufen, zwei gute Paar Laufschuhe sowie eine Pulsuhr finden und kaufen, eine schöne Route raussuchen, ein Trainingsprogramm erstellen und einhalten bis Sie eine halbe Stunde ohne Pause Joggen können. Danach dann einfach jede Woche Mo, Mi und Fr eine halbe Stunde bei Puls 130-150 laufen). Und dann gibt es Ziele, die Sie Jahre lang mit verschiedenen Schritten beschäftigen, z.B. eine große Segelreise (Segeln lernen, ein Team finden, das nötige Geld sparen, ein Boot mieten oder kaufen, die Route und Ausrüstung festlegen usw.).

(was haben Sie bis wann geschafft?), bei größeren Zielen auch konkrete Teilziele die Sie wie in Schritt 2 definieren. Setzen Sie sich in einem halben Jahr einen Termin, um das nächste halbe Jahr zu planen. Jetzt sind Sie an der Reihe: 1.) Wie viel Geld benötigen Sie für Ihr Ziel und woher nehmen Sie es, wenn Sie es gerade nicht einfach auf einmal von Ihrem Konto abheben können?

2.) Wie viel Zeit benötigen Sie für Ihr Ziel in den nächsten Monaten (am Anfang 2x 4 Stunden und dann wöchentlich 2x je eine Stunde? Jede Woche 1x 2 Stunden? Täglich 30 Minuten? Jeden Monat zweimal das ganze Wochenende?)? Wo nehmen Sie die Zeit her bzw. wann werden Sie die Aufgabe erledigen?

3.) Welche Teilziele/Schritte werden Sie bis wann erreichen (das große ganze bis zum Ende + was werden Sie bis zum Ende dieses Jahres erreicht haben)?

Welche Teilschritte und Aufgaben werden Sie wann in den nächsten Monaten erledigen? Bitte konkret und mit einem Datum (zumindest „bis 20. März“/„bis Ende März“) aufschreiben!

Legen Sie einen groben Plan fest (wann ist es soweit? In 3 Jahren? Was muß bis Ende des zweiten Jahres fertig sein? Was bis Ende dieses Jahres?). Planen Sie dann die Schritte und Teilaufgaben für das nächste halbe Jahr

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Schritt 5 von 5 PPP + B – die Umsetzung: Priorisieren, im Alltag Planen, Protokollieren/Kontrollieren und Belohnen! Planen Sie Termine mit sich selbst zur Erledigung, bleiben Sie dran, fangen Sie an, überprüfen Sie Ihren Erfolg und belohnen Sie sich! Jetzt gilt es, Prioritäten zu setzen: Ihr Ziel ist Ihnen wichtig, also lassen Sie es nicht im Alltag untergehen! Nehmen Sie sich regelmässig Zeit mit dem Kieselprinzip, setzen Sie Termine mit sich selbst: Das Kieselprinzip Die Woche ist nah genug, um konkret Termine mit sich selbst zu setzen und die Tage grob vorzuplanen. Gleichzeitig ist eine Woche groß genug, um flexibel auf unvorhergesehenes zu reagieren. Wenn Montag ein Termin ausfällt, können Sie eine Aufgabe von Mittwoch vorziehen – wenn jetzt Dienstag etwas unvorhergesehes dazwischen kommt, haben Sie sie Mittwoch trotzdem fertig. Eine gute Wochenplanung können Sie sich vorstellen wie das Füllen eines großen Eimers: •

Solange der Eimer noch leer ist, können Sie ganz in Ruhe drei Ziegelsteine hineinlegen – wenn noch nichts anderes drin ist, funktioniert das prima.



Nun nun können Sie Kieselsteinchen hineinschütten, die sich in den Lücken verteilen. Ist der Eimer voll? Nein:



Jetzt ist noch immer genug Platz für Sand...



... und sogar noch, um als letztes eine ganze Flasche Wasser in die Lücken zu kippen, wenn der Eimer randvoll mit Steinen und Sand ist.

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So rum klappt alles viel sauberer und stressfreier, als wenn Sie versuchen würden, den Eimer andersherum zu befüllen (zuerst das Wasser…). Die meisten Menschen planen nur grob große Projekte und verlieren sich dann im Alltag immer wieder in Kleinigkeiten, die „man ja noch schnell erledigen kann“. Das wäre ein mit Wasser und Sand gefüllter Eimer, der kaum noch bzw. gar keinen Platz mehr für Kiesel- und Ziegelsteine hat. Machen Sie es anders: Planen Sie das wichtigste, die Aufgaben mit hoher Hebelwirkung, zuerst.

P lanen Sie Term ine m it sich selbst Zwar können Sie Ihren Posteingang auch immer noch morgen aufräumen – dann suchen sie aber immer wieder im entscheidenden Moment viel zu lang nach den gerade relevanten Nachrichten oder übersehen in diesem Müllhaufen wichtige Mails, Abgabetermine usw. Auch um mit dem Joggen anzufangen, Ihrer Partnerin wieder einmal Blumen mitzubringen und mit ihrem Sohn ins Kino zu gehen ist "auch morgen immer noch genug Zeit" – wenn sie diese Aufgaben nicht konkret planen, bleiben sie leider schnell tage-, wochen- und monatelang liegen… Suchen Sie sich daher zu Anfang jeder Woche (Montag morgen als erstes oder am Samstag der Vorwoche ganz in Ruhe) für jedes Ihre Ziele und größeren Projekte eine wichtige Aufgabe, auch wenn sie Aufgabe nicht dringend ist sondern noch warten könnte. Setzen Sie jetzt für jeden Tag einen einstündigen Termin mit sich selbst, den Sie in Ihrem Kalender wie eine wichtige Besprechung mit Ihrem Chef/wichtigsten Kunden eintragen. Wenn ein Tag zu voll ist, setzen Sie an einem anderem zwei Termine mit sich selbst (z.B. zwei private am Wochenende). Manchmal dauert ein solcher Termin nur 30 Minuten, ein anderer dafür 2 Stunden. Nehmen Sie als Richtwert 7 x 1 Stunde pro Woche.

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Übertreiben Sie es nicht: Lieber nur 7 x 1 oder noch besser 5 x1 Stunde planen und das realistisch einhalten, als sich zu viel vorzunehmen. Z.B. zwei bis dreimal pro Woche einen Termin mit sich selbst für Ihren Vorsatz/Ihr wichtigstes Ziel (z.B. 3x pro Woche eine halbe Stunde Joggen + Umziehen und Duschen= an drei Tagen pro Woche ein Termin für eine Stunde). Sobald das gut funktioniert, können Sie für andere Ziele und berufliche Projekte noch weitere Termine mit sich selbst hinzu nehmen – aber bitte nicht mehr als 7 pro Woche!

7 Stunden pro W oche für die Dinge im Leben, die I hnen am w ichtigsten sind – so viel Zeit haben Sie im m er, w enn Sie sich die Zeit rechtzeitig nehm en und nach dem K ieselprinzip im K alender block en.

„Wenn ich meinen Outlook-Posteingang aufgeräumt und ihn zwei Wochen lang unter 20 dort herumliegenden E-Mails gehalten habe, gönne ich mir ein Wellness-Wochenende in einem Hotel in XYZ“. Am Besten suchen Sie sich einen guten Freund/eine Freundin und vereinbaren eine kleine Strafe, wenn ein Zwischenziel nicht klappt (z.B. jede Woche, in der Sie Freitag bei Feierabend noch über 30 Mails im Posteingang haben, sein Auto per Hand waschen) und eine Belohnung (z.B. backt er einen ErdbeerKuchen für Sie), wenn es klappt. Motivieren Sie sich gegenseitig! Legen Sie jetzt los! Starten Sie sofort: a.) Legen Sie fest, wer Ihnen hilft, definieren Sie eine Sanktion und Belohnung.

Jetzt haben wir es schon fast geschafft: Es fehlen nur noch das Protokollieren Ihrer Fortschritte (Nachkontrolle), ggf. eine entsprechende Anpassung Ihres Plans und vor allem: Eine Belohnung! Prüfen Sie am Ende der Woche, wie weit Sie auf dem Weg zu Ihrem Ziel vorangekommen sind. Führen Sie je nach Ziel ggf. täglich Protokoll (siehe Schritt 1, z.B. Zeit wann Sie von der Arbeit nach Hause kommen). So sehen Sie, ob Sie ggf. hinter dem Plan zurück sind und in Zukunft mehr tun oder den Plan anpassen müssen, sehen sofort, wenn Sie etwas anpassen müssen um in ein paar Monaten auch wirklich Ihr Ziel erreicht zu haben und können auch analysieren, wo es eventuell hakt. Sie können stolz auf sich sein wenn Sie im Plan liegen oder sogar schneller/weiter vorwärts kommen. Solche Erfolgserlebnisse spornen an! Legen Sie kleine Belohnungen fest, z.B. „für jedes dieser ätzenden Formulare esse ich mir eine MozartKugel, wenn es fertig ausgefüllt ist“, „sobald ich eine halbe Stunde ohne Pause laufen kann, kaufe ich mir eine richtig coole Pulsuhr“ oder

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b.) Setzen Sie für die nächsten zwei Wochen Termine mit sich selbst für die ersten Zwischenziele. Tragen Sie diese in Ihren Kalender bzw. Outlook ein!

c.) Tragen Sie Ende dieser Woche bzw. Anfang nächster Woche einen Termin mit sich selbst für die Wochenplanung, Nachkontrolle und Belohnung ein – das wiederholen Sie wöchentlich! Legen Sie jetzt den ersten Termin fest – bitte wieder im Kalender/Outlook eintragen.

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Ich wünsche Ihnen jetzt viel Spaß und Erfolg bei der Umsetzung! Starten Sie jetzt, und machen Sie Ihren Vorsatz und Ihre Ziele zur Realität!

Ihr

Holger Wöltje

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Mehr Spaß, Erfolg, Gesundheit und weniger Stress. Mehr Zeit für Ihre Familie, Freunde und sich selbst. Geht es Ihnen auch manchmal so? Sie wollen produktiv arbeiten, aber Sie werden ständig herausgerissen von E-Mails, Ihrem Blackberry oder iPhone? Dabei wollen Sie sich auf das Wesentliche konzentrieren, sich moderne Technik souverän zu nutze machen und mehr Zeit für das gewinnen, was Ihnen wirklich wichtig ist! Tun sie es jetzt. Holger Wöltje zeigt Ihnen, wie!

Dipl.-Ing. (BA) Holger Wöltje Breite Straße 25-27 53111 Bonn Tel.: +49 228 184 965 85 Fax: +49 228 184 965 92 [email protected] www.zeit-im-griff.de