Simultaner bilingualer Spracherwerb unter entwicklungs- und kognitionspsychologischen Aspekten
Inaugural-Dissertation zur Erlangung des Doktorgrades der Philosophie an der Ludwig-Maximilians-Universität München
vorgelegt von
Corinna Belliveau aus Herrsching
Referent:
Herr Prof. Dr. Rolf Oerter
Korreferentin: Frau Prof. Dr. Beate Sodian Tag der mündlichen Prüfung: 25.02.2002
Berichte aus der Psychologie
Corinna Belliveau
Simultaner bilingualer Spracherwerb unter entwicklungs- und kognitionspsychologischen Aspekten
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Shaker Verlag Aachen 2002
Die Deutsche Bibliothek - CIP-Einheitsaufnahme Belliveau, Corinna: Simultaner bilingualer Spracherwerb unter entwicklungs- und kognitionspsychologischen Aspekten / Corinna Belliveau. Aachen : Shaker, 2002 (Berichte aus der Psychologie) Zugl.: München, Univ., Diss., 2002 ISBN 3-8322-0932-8
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Copyright Shaker Verlag 2002 Alle Rechte, auch das des auszugsweisen Nachdruckes, der auszugsweisen oder vollständigen Wiedergabe, der Speicherung in Datenverarbeitungsanlagen und der Übersetzung, vorbehalten. Printed in Germany.
ISBN 3-8322-0932-8 ISSN 0945-0971 Shaker Verlag GmbH • Postfach 101818 • 52018 Aachen Telefon: 02407 / 95 96 - 0 • Telefax: 02407 / 95 96 - 9 Internet: www.shaker.de • eMail:
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Vorwort Meine Studie über frühkindliche Zweisprachigkeit konnte nur durch die Unterstützung, die ich von allen Beteiligten erfahren habe, realisiert werden. Wie es bei so vielen Studien zum Bilingualismus der Fall ist, wurde auch ich durch meine eigene familiäre Situation zur wissenschaftlichen Auseinandersetzung mit dem Thema angeregt. Mein Dank gilt daher an erster Stelle meiner Tochter Sophia und meinem Mann Stefan. Sophia lieferte sprachliches Datenmaterial, das sowohl zu wertvollen Erkenntnissen führte, als auch unterhaltsame Anekdoten enthielt. Mein Mann erwies sich als geduldiger und flexibler Kommunikationspartner, dem es als ‚native speaker‘ gelang, Sophia aussagekräftige Formulierungen in englischer Sprache zu entlocken. Zu großem Dank verpflichtet bin ich Herrn Professor Dr. Rolf Oerter für sein Interesse am Thema, die Betreuung der Dissertation an der Ludwig-MaximiliansUniversität München und die fachliche Unterstützung, die er mir gewährte. Im Rahmen ihrer Zulassungsarbeit unterstützte mich Frau Stefanie Seitz, deren Hilfe bei Testdurchführung und –auswertung ganz wesentlich zum erfolgreichen Abschluss der Studie beitrug. Ebenso stand mir Frau Diplom-Psychologin Silvia Kratzer immer wieder mit Rat und Tat zur Seite. Den teilnehmenden Kindern und ihren Eltern danke ich sehr für ihre Kooperationsbereitschaft, ihr Interesse sowie ihre freudige und disziplinierte Mitarbeit. Ohne die Hilfe meiner Eltern schließlich wäre das Projekt nicht zu realisieren gewesen. Ich danke ihnen von Herzen dafür, dass sie meine Familie und mich während dieser anstrengenden Zeit immer tatkräftig und geduldig unterstützten. Auch allen Freunden und Verwandten sei noch einmal für ihr Interesse und ihre vielfältige Hilfe gedankt.
Herrsching, im August 2002
Corinna Belliveau
3
4
Inhalt
Seite 9
1
Einleitung
2 2.1 2.1.1 2.1.2 2.1.3 2.2 2.2.1 2.2.2 2.2.3 2.2.4 2.3 2.3.1 2.3.2 2.3.3
Begriffsbestimmung Definitionen Abgrenzung zur Einsprachigkeit Terminologische Abgrenzungsversuche Wer ist zweisprachig? Theoretische Modelle zur Zweisprachigkeit Compound bilinguals vs. coordinate bilinguals Early bilinguals vs. late bilinguals Grad der Sprachbeherrschung Pseudo-Zweisprachigkeit Modelle der Sprachvermittlung Une personne, une langue Eine Sprache zu Hause, eine außerhalb des Hauses Weitere Möglichkeiten der Sprachvermittlung
13 13 13 14 17 19 19 19 20 21 21 21 22 23
Entwicklungspsychologische Aspekte des bilingualen Spracherwerbs Organisation der Sprachen Kontakt der Sprachen Sprache als System Ein System oder zwei? Die Ein-System-Hypothese Die Zwei-System-Hypothese Diskussion der Fragestellung Zwei Untersuchungsaspekte Das Drei-Phasen-Modell Zweisprachiges Bewusstsein Schneller Worterwerb für Objekte und Eigenschaften Die Hauptschritte der lexikalischen Entwicklung Constraint-Theorie: Die Disjunktionsannahme (mutual exclusivity constraint) 3.4.3 Untersuchung zum disambiguation effect
25 25 25 29 29 30 37 40 41 41 45 48 48
4 4.1 4.1.1 4.1.2 4.1.3 4.1.4 4.2 4.2.1
59 59 59 61 62 63 64 64
3 3.1 3.1.1 3.1.2 3.2 3.2.1 3.2.2 3.2.3 3.3 3.3.1 3.3.2 3.4 3.4.1 3.4.2
Zweisprachigkeit und kognitive Entwicklung Kognitive Aspekte der Zweisprachigkeit Sprache und Kognition Hirnanatomische Grundlagen von Sprache Die zerebrale Lateralisation bei Zweisprachigen: Ambilateralität Die „Critical Period Hypothesis“ – Das biologische Argument Idealisierung von Ein- und Zweisprachigkeit Idealisierung der Einsprachigkeit 5
49 52
4.2.2 4.2.3 4.3 4.3.1 4.3.2 4.3.3
Idealisierung der Zweisprachigkeit Kritik an Untersuchungsergebnissen Neuere Forschungsergebnisse Metalinguistische Kompetenz Metalinguistische Fähigkeiten und Zweisprachigkeit: analysis und control Versuch zur Verbindung von metalinguistischer und nonverbaler Ebene: Cognitive Complexity and Attentional Control
68 75 80 80 82
5
Forschungshypothesen
97
6 6.1 6.2 6.3 6.3.1 6.3.2 6.3.3
Forschungsmethoden Stichprobenbeschreibung Versuchsleiterinnen Untersuchungsdesign Fallstudie Querschnittstudie Testdurchführung
101 101 102 102 102 105 105
7 7.1 7.1.1 7.1.2 7.1.3 7.1.4 7.2 7.2.1 7.2.2 7.2.3 7.3 7.4 7.4.1 7.4.2 7.4.3 7.5 7.5.1 7.5.2
Ergebnisse Drei-Phasen-Modell Überprüfung von Phase I: Der frühe Wortschatz Überprüfung von Phase II: Syntax Überprüfung von Phase III: lexikalische und syntaktische Trennung Zusammenfassung Zweisprachiges Bewusstsein Kontextsensitivität Metalinguistische Äußerungen Zusammenfassung Disambiguation-Test K-ABC Wortschatztest Skala intellektueller Fähigkeiten Skala ganzheitlichen Denkens und Skala einzelheitlichen Denkens Cognitive Complexity and Attentional Control Moving Word Task Dimensional Change Card Sort Task
113 113 113 116 134 136 137 137 146 151 152 154 154 155 156 157 157 160
8 8.1 8.1.1 8.1.2 8.1.3 8.1.4 8.1.5
Diskussion Interpretation und Diskussion der Ergebnisse Drei-Phasen-Modell Zweisprachiges Bewusstsein Disambiguation-Test Intellektuelle Fähigkeiten Cognitive Complexity und Attentional Control
165 165 165 167 169 171 173
6
85
8.1.6 Zusammenfassung 8.2 Ausblick
176 177
9
179
Zusammenfassung
Literaturverzeichnis
183
Anhang
194
7