Sie machen den Weg frei

Wirtschaftszeitung für die Region Ostwürttemberg • www.wirtschaft-regional.de Juni 2017 | Nummer 6 l Ralph Heinisch l Der CEO der Weleda AG kann ...
Author: Lioba Scholz
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Wirtschaftszeitung für die Region Ostwürttemberg • www.wirtschaft-regional.de

Juni 2017 | Nummer 6

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Ralph Heinisch

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Der CEO der Weleda AG kann mit dem Jahr 2016 zufrieden sein. Dennoch wollen die Schweizer ihr Wachstum in den internationalen Märkten forcieren – und endlich eine defizitäre Sparte wieder profitabel machen. Seite 6

INHALT

Standort Neresheim

Die Stadt gedeiht dank des starken Gewerbegebiets Riegel und der guten Infrastruktur. Report l

Voith Der Maschinenbauer forciert die Digitalisierung – und investiert Millionen. Seite 4

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Harley Davidson Die amerikanische Kultmarke kommt nach Schwäbisch Gmünd.. Seite 7

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Bosch AS Lieferprobleme führen zum Kauf eines Zulieferers. Die Hintergründe. Seite 8

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Dr. Michael Tojner Der Aufsichtsratschef und Haupteigner der Varta AG bekennt sich zum 130. Geburtstag klar zu dem Ellwanger Unternehmen – und hat noch einiges vor. Mehr über die Pläne und das Jubiläum lesen Sie auf Seite 9

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ie Fusion ist in trocken Tüchern: Die VR-Bank Aalen fusioniert mit der Volksbank Schwäbisch Gmünd zur VR-Bank Ostalb. Damit entsteht das größte genossenschaftliche Geldinstitut der Region: Die neue Bank hat in der Region mehr als 100.000 Kunden und besteht aus gut 52.000 Mitgliedern. Die Bilanzsumme der VR-Bank Ostalb liegt bei mehr als 1,6 Milliarden Euro, an den Hauptstellen in Gmünd und Aalen und 37 Bankstellen arbeiten 417 Mitarbeiter, die ein Kundenvolumen von knapp 2,2 Milliarden Euro betreuen. Allerdings fiel das Votum der Aalener Vertreter um einiges knapper aus als das der Gmünder, die zuvor mit fast 98 Prozent für den Zusammenschluss stimmten. Warum es so knapp wurde – und welche Pläne das neue Institut verfolgt, lesen Sie auf Seite 3

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Dr. Markus Peter

Foto: opo

Maschinenbauforum Ostwürttemberg feiert Premiere Aalen. Kaum eine Branche ist so international aufgestellt wie der deutsche Maschinenbau. Weltweit steht die Branche nach Umsatz gemessen hinter ihren chinesischen und USamerikanischen Pendants auf Platz drei. Technologisch rangiert sie auf Platz eins. Diese Spitzenposition ist nicht in Stein gemeißelt, der Wettbewerb nimmt zu, die Märkte sind kompliziert. Wie der Maschinenbau Spitze bleibt, dem ging das erste von Wirtschaft Regional und SHW WM veranstaltete Maschinenbauforum nach. Mehr in unserem Spezial MASCHINENBAUFORUM

AIMD

Voba Heidenheim

VR-Bank Ellwangen

SPEZIALS

Kunststofftechnik ab Seite 21

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Neubau Nubert Seite 26/27

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Neubau Betzold

Arbeitsmarkt in der Region schreibt weiter Rekorde Ostwürttemberg. Die gute wirtschaftliche Entwicklung

belebt den regionalen Arbeitsmarkt. Doch bleiben zwei zen-

trale Probleme. Mehr: Arbeitsmarktforum auf Seite 14

Seite 28-30

RUBRIKEN

Handwerk

Seite 33

Zukunftsinitiative

Seiten 34/35

Starke Frau der Region

Sissi Barth

Seite 2

Personalia

Seite 38

Registereintragungen

Seite 36/37

Überregionales

Seite 28

Gemeinsam mit seinem Partner Matthias Weik und dm-Gründer Götz Werner teilt der Buchautor wieder ordentlich aus. Warum der Euro tot und ein bedingungsloses Grundeinkommen die Zukunft ist: Seiten 13+14

...für die VR-Bank Ostalb. Mehr über die Gründe und die Vertreterversammlungen in Gmünd und Aalen. Seite 3

Auch im 150. Jahr ihres Bestehens hat die Bank gut gewirtschaftet. Seite 16

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Marc Friedrich

Sie machen den Weg frei...

Die Genossen bilanzieren erneut ein sehr gutes Geschäftsjahr. Seite 15 l

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Der Steuerrechtsexperte der Aalener Kanzlei Peter & Partner berichtet von einem Milliardendeal, den seine Kanzlei für die Schweizer SSN Group AG steuerlich strukturiert hat. Zudem wird die Kanzlei expandieren. Seite 11

Die ehemalige Scholz-Tochter wurde erneut verkauft – nach einem wahren Wirtschaftskrimi Seite 8 l

Einzelpreis 4,–

Die Zahl der Arbeitslosen sank seit Januar 2017 um rund 1000.

Grafik: Younik/Quelle: Arbeitsagentur.

Übernahme? Aalen. Dem Autozulieferer SHW AG könnte nicht nur die Übernahme bevorstehen. Um das Wasseralfinger Traditionsunternehmen könnte zudem ein echter Bieterwettstreit entbrennen. Nachdem schon der chinesische Konzern Anhui ARM mehr als zehn Prozent der Anteile gekauft hatte, forcierte nun die Schweizer QCP ihre Bemühungen. Das Unternehmen, hinter dem der österreichische KTM-Chef Stefan Pierer steht, hat den Aktionären ein Übernahmeangebot von 35 Euro je Aktie unterbreitet. Die Hintergründe lesen Sie auf Seite 4

Analyse

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Starke Frau der Region: Sissi Barth

Editorial

Die Genossen treffen eine historische Entscheidung

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ertreterversammlungen von Genossenschaftsbanken sind selten geschichtsträchtig. Sie dauern Stunden, Vorstandsvertreter erläutern endlose Zahlenkolonnen, während die Vertreter gesättigt vom zuvorigen Mahl die Stimmkarten in die Höhe recken, Aufsichtsräte wieder wählen oder Jahresergebnisse absegnen. In diesem Jahr war bei der VR-Bank Aalen und der Volksbank Schwäbisch Gmünd alles anders: Das CCS in Gmünd war ebenso proppevoll wie die Stadthalle Aalen. Eine historische Entscheidung stand an: Gehen diese beiden Banken in Zukunft tatsächlich den gemeinsamen Weg? Die Vorgeschichte war wenig hoffnungsvoll: Nicht mal die Ellwanger konnten sich vor gerade mal knapp zehn Jahren zum Zusammenschluss mit der VR-Bank Aalen aufraffen. 2012 scheiterte überdies das Zusammengehen der Bopfinger Bank mit der Raiffeisenbank Volksbank Nördlingen Ries. Die Struktur der Genossenschaftsbanken ist in der Region vor allem im Ostalbkreis noch relativ stark fragmentiert. Vor 20 Jahren wäre eine Ehe der Gmünder und Aalener Genossen unvorstellbar gewesen. Doch die Zeiten ändern sich im Bankensektor schneller als in jeder anderen Branche. Digitalisierung, Niedrigzins, Regulatorik sind die drei Schlagworte, die von den Bankern und Genossenschaftsvertretern beinahe gebetsmühlenartig (nicht nur in den Vertreterversammlungen) auf den Schild gehoben werden. Auch die Kreispolitik rührte mächtig die Werbetrommel für die Fusion, allen voran die OBs Rentschler und Arnold sowie Landrat Pavel. Zu groß die Sorge, die Volksbank Stuttgart könne sich die kränkelnde Volksbank Gmünd unter den Nagel reißen. Dass am Ende Gmünd klar für die Fusion votierte, hatte wohl vor allem damit zu tun. Dass die Angelegenheit in Aalen aber überraschenderweise zur Zitterpartie geriet, an deren Ende nur 13 Stim-

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men weniger die Fusion hätten scheitern lassen, liegt nicht nur an der an Krisen reichen kürzeren Vergangenheit der Volksbank Gmünd, sondern auch am Wesen der Genossenschaft: Die besteht aus ihren Mitgliedern – und die wollen nicht nur freundlich und kritiklos Stimmkarten in die Höhe rechen, sondern auch in Zukunft über ebenjene Zukunft mitbestimmen. So finden sich die Genossenschaften vor allem im Finanzsektor vor einem kaum lösbaren Dilemma wieder: Nur durch eine entsprechende Größe samt funktionierendem Geschäftsmodell haben Regionalbanken in diesen schwierigen Zeiten eine Chance. Die Größe mindert (mindestens gefühlt) wiederum die gefühlte Mitbestimmung der Mitglieder. Das knappe Votum für die Fusion ist deshalb vor allem ein Auftrag an die neuen Bank, sich trotz der künftigen Größe und neuen Stärke nicht zu weit von der Basis zu entfernen. Gleichzeitig hat die Fusion wiederum Pilot- und Vorbildcharakter für die Region. Spätestens wenn die Niedrigzinsphase in einigen Jahren richtig ins Kontor der Banken schlägt, die Zahlen schlechter werden, das Kreditgeschäft abflaut und die regionale Wirtschaft vom Rekordkurs abkommt, dürften weitere Fusionen folgen. Das Gute: Mit der VR-Bank Ostalb und der Heidenheimer Volksbank hat die Region schon jetzt zwei starke genossenschaftliche Institute. Klar ist allerdings jetzt schon: Die Vertreterversammlungen der Genossenschaftsbanken dürften in Zukunft um einiges spannender werden… Seite 3

Robert Schwarz Chefredakteur Wirtschaft Regional

Impressum

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Optimistisch trotz schwerer Zeiten A uch mit inzwischen 78 Jahren ist Sissi Barth, Trägerin des Bundesverdienstkreuzes, Mutter von drei Kindern, sportlich und künstlerisch fast täglich im Einsatz, seit 58 Jahren mit demselben Mann verheiratet und für ihr Alter fit wie ein Turnschuh. Die gelernte Hauswirtschafterin blickt auf ein sehr bewegtes Leben zurück. „Das war nicht leicht und vor allem von Arbeit geprägt“, sagt sie und ist trotzdem frei von Gram. „Mir geht’s gut“, betont die alte Dame, als wir mit ihr im Heidenheimer Naturtheater reden, wo sie, wie so oft in den vergangenen Jahren, in beiden Sommerstücken mit auf der Bühne steht und seit 27 Jahren zu den Aktiven gehört. Das ist freilich nicht der einzige Wirkungskreis dieser rüstigen und rührigen Seniorin. Sie ist aktives Mitglied in der Heidenheimer Schützengesellschaft, wo sie mit dem Luftgewehr nach wie vor zielsicher umgeht und schon bei so mancher deutschen Meisterschaft ins Schwarze traf. Früher habe sie auch mit dem Kleinkalibergewehr geschossen. Doch davon sei sie abgekommen. „Ich bin ein bisschen zappelig und da ist das Schießen sehr gut“, schmunzelt sie. Die Treffsicherheit erfordere ein hohes Maß an Konzentration und um die zu erreichen „muss man alles andere vergessen“. In längst vergangenen Zeiten spielte sie aktiv und erfolgreich Tischtennis beim Postsportverein Heidenheim. Seit 32 Jahren leitet sie die Behinderten-Sportgruppe beim Sportverein Mergelstetten und betreut vorwiegend geistig behinderte Menschen im Lehrschwimmbecken. Da ihre in-

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Sissi Barth

(Foto: nopf)

zwischen verstorbene Tochter selbst behindert war, kann sie sich bestens in die Situation der Behinderten einfühlen. Doch das ist noch längst nicht alles, was Sissi Barth auf die Beine stellte. Über 20 Jahre lang veranstaltete sie alljährlich in den großen Ferien drei Wochen lang eine Kinderfreizeit für 60 bis 80 Kinder im Auftrag der Sportkreisjugend. Dabei, so betont sie, seien einige damals jugendliche Mitglieder des Naturtheaters ihre „Lehrlinge“ gewesen und hätten diese Idee dann ins Naturtheater mitgenommen, wo seit Jahren ebenfalls eine Kinderfreizeit stattfindet. Der ehemalige Ministerpräsident Günther Oettinger würdigte ihre vielfältigen Aktivitäten im Jahr 2008 mit dem Bundesverdienstkreuz. 2002 war sie schon mit der Goldenen Münze der Stadt geehrt worden. Im Naturtheater kann man sich nicht vorstellen, dass Sissi Barth eines Tages nicht mehr zum Ensemble gehören wird. Sie hat ihre Kinder und Enkel mit dem Theatervirus infiziert, steht nach wie vor mit Begeisterung auf der Bühne und erklärt: „Ich brauche das.“ Lang-

weilig wurde es der AmateurSchauspielerin nie in ihrem Leben. Auch wenn’s auf der Bühne nichts zu tun gibt, ist ihre Mithilfe gefragt. Zum Beispiel als Aufsichtsperson bei Klausurarbeiten in der Dualen Hochschule oder bei der IHK. Sie kann mit Stolz auf ihr Leben zurückblicken. „Mir wurde nichts geschenkt, ich musste für alles kämpfen“, sagt sie. Ihre Eltern starben früh, deshalb wurde sie von den Großeltern in Großkuchen erzogen, von einem allzu strengen, unnachgiebigen Großvater. Sie verließ das Haus, sobald es möglich war, absolvierte eine Ausbildung als Hauswirtschafterin und war unter anderem im Haushalt des langjährigen Voith-Chefs Hugo Rupf tätig, bevor sie zu den Heidenheimer Firmen Edelmann und Voith wechselte. „Früher gab’s für mich nur eines – schaffen und sparen“, erinnert sich Sissi Barth und lächelt. In wenigen Minuten wird man sie in ihrem Kostüm bei der Durchlaufprobe des Naturtheater-Sommerstücks „My fair Lady“ sehen. Das ist die Welt, in der sie sich wohlfühlt. Norbert Pfisterer

Stengel GmbH, Ellwangen

Firmen von A – Z

Gültig ist die Anzeigenpreisliste Nr. 26 vom 1. Januar 2017. Jeder von uns veröffentlichte Text und jede von uns gestaltete Anzeige dürfen nicht zur gewerblichen Verwendung durch Dritte übernommen werden.

Albert Ziegler GmbH, Giengen 17

Hebo Spezialglas, Aalen

Arnulf Betzold GmbH, Ellwangen 29, 30, 31

IHK Ostwürttemberg

Insbesondere ist die Einspeicherung und/oder Verarbeitung in Datenbanksystemen ohne Zustimmung des Verlages unzulässig. Im Falle höherer Gewalt besteht kein Anspruch auf Lieferung oder Entschädigung.

Innovationszentrum Inno-Z

19

Varta AG, Ellwangen

Autohaus Mulfinger GmbH, Schwäbisch Gmünd 24

IVH Heidenheim

39

Voith Konzern, Heidenheim

5

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Voith Paper, Heidenheim

5

Bopfinger Bank Sechta-Ries

IVW-kontrollierte verbreitete Auflage 3. Quartal 2016: 12.273 Expl. Diese Zeitung besteht aus mindestens 70% Altpapier und ist zu 100% recyclingfähig!

Anzeigenschluss: Donnerstag, 6. Juli 2017

TE Connectivity GmbH, Wört 22

18,34

Josef Bader GmbH, Aalen

9

15

VR-Bank Ellwangen

16

Bosch AS GmbH, Schwäbisch Gmünd 8

Kreisbau Ostalb, AalenWasseralfingen

VR-Bank Ostalb

1,3

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Bosch Siemens Hausgeräte GmbH, Giengen 10

Kreisbaugesellschaft Heidenheim GmbH

Wirtschaftsclub Ostwürttemberg

25

20

Bühler Entsorgung GmbH, Bopfingen

Landratsamt Ostalb

4

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Licht Kreativ, Nattheim LMT, Oberkochen

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Meeting 4.0 GmbH & Co. KG, Steinheim 12

Carl Zeiss 3D Automation GmbH, Aalen

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Carl Zeiss AG, Oberkochen

17

Metallbau Wiedmann GmbH, Rainau 30

24

Naturtheater Heidenheim

Commerzbank Aalen

Dürr & Feil GmbH & Co. KG, Ellwangen 31 Dwyer Group, Ellwangen

7

Elektro Technologie Zentrum Aalen 18 Eplanung Hutter, Ellwangen 30

Telefon 0 73 61 / 5 94 - 2 26 Fax 0 73 61 / 5 94 - 2 31

21, 34, 35

18

Volksbank Heidenheim

C. F. Maier GmbH & Co KG, Königsbronn 23

Umwelt/Recycling/Energie Immobilien & Altbausanierung Ingenieurbüros in OW

Hochschule Aalen

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Kampa GmbH, AA-Waldhausen 37

16

Sonderthema Juli 2017:

Modulare Lösungen mit Zukunft!

Wirtschaft Regional | Juni 2017

Eura AG, Ellwangen

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Golfclub Hochstatt, Neresheim 25 Handwerkskammer Ulm Harley-Davidson Vertragshändler

33 7

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Spezial: Kunstofftechnik

Seiten 21-23

Aktuelles Interview: Matthias Weik und Marc Friedrich

Seite 13

Nubert electronic GmbH, Schwäbisch Gmünd 26,27

Tipps:

Operfestspiele Heidenheim

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Arbeitgeberseite

Seite 12

Peter & Partner, Aalen

11

Gesundheitstipp

Seite 12

Raiffeisenbank Westhausen 17

Kulturtipp

Seite 20

Regionale Kompetenzstelle Energieeffizienz, Aalen

Tagen in OW

Seite 32

32

Röwaplan AG, Abtsgmünd

11

Schönblick, Schwäbisch Gmünd

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Festspielsommer Heidenheim Seite 39 Europäische Kirchenmusik Seite 40

SHW AG, Aalen-Wasseralfingen 1,4

Reports:

Sparda Bank

37

Maschinenbau-Forum

Stadt Aalen

19

Standortreport-Neresheim

Firmen & Märkte

Wirtschaft Regional | Juni 2017

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Die Fusion zur VR-Bank Ostalb ist perfekt Mit dem Zusammenschluss entsteht die größte Genossenschaftsbank der Region – Die entscheidende Vertreterversammlung wurde allerdings zum Nervenspiel. l

Robert Schwarz

A

m Ende sind es nur 13 Stimmen, die über einen historischen Schritt entscheiden. Was vor 20 Jahren noch undenkbar schien, wird nun Realität: Die VR-Bank Aalen und die Volksbank Schwäbisch Gmünd fusionieren zu einer VR-Bank Ostalb – obwohl es am Ende knapper war als erhofft: Mit 260 zu 70 Stimmen votiert die Vertreterversammlung der VR-Bank Aalen für den Zusammenschluss, 248 wären nötig gewesen, 78,8 Prozent der anwesenden Vertreter sagten in der Stadthalle Aalen Ja zur zweitgrößten Bank im Ostalbkreis und der drittgrößten in der Region. Dabei war in der Stadthalle Aalen vor allem während der Auszählung der Stimmen die Spannung beinahe zu greifen. Fast die gesamten Vorstände der regionalen Genossenschaftsbanken waren anwesend, dazu BWGV-Verbandsdirektor Gerhard Schorr, Aalens OB Thilo Rentschler sowie Landrat Klaus Pavel. Sie alle warben intensiv für den Zusammenschluss: Laut des OB handele es sich um „eine historische Entscheidung und ein starkes Signal, das von Aalen ausgehe“, sagte Rentschler. „Die Bankenlandschaft hat sich rasant verändert“, betonte er. „Das Marktumfeld bietet sich für eine Fusion an.“ Auch Pavel mahnte angesichts der aktuellen Entwicklungen zu einem „starken Zeichen“ und fügte an: „Die Niedrigzinsphase ist eine gewaltige Herausforderung für eine Raumschaft und die regionalen Banken“,

Die Stadthalle Aalen war anlässlich der Vertreterversammlung der VR-Bank Aalen voll besetzt.

so der Landrat. Die Fusion böte ein starkes Fundament, um in die Zukunft zu gehen. „Wir brauchen dringend zwei starke, regional verwurzelte Banken.“ Sowohl Pavel als auch VRBank Vorstandschef Hans-Peter Weber betonten die regionalpolitische Bedeutung der Fusion. Die Alternative sähe weder für die Gmünder noch für die Aalener rosig aus. Die Volksbank Gmünd werde im Falle eines Scheiterns der Fusion einen anderen Partner suchen müssen. „Die Volksbank Gmünd schafft es nicht alleine“, so Weber. „Sie wird fusionieren. Wenn nicht mit uns, dann mit der Volksbank Stuttgart.“ Die würde dann ihr Geschäftsgebiet bis nach Mögglingen ausdehnen. Die VRBank Aalen wäre isoliert. Zwar hatten die Gmünder in der Vergangenheit keine konkreten Verhandlungen geführt. Volksbank-Vorstand Olaf Hepfer hatte betont: „Es gibt keinen Plan B. Plan A ist die Fusion und der wird funktionie-

Claus Albrecht (am Podium) plädiert für die Fusion

ren.“ Allerdings werden dem Chef der Volksbank Stuttgart, Hans Zeisl – einst selbst Vorstand der Volksbank Gmünd seit Jahren Ambitionen in Richtung Osten nachgesagt. Entsprechend offensiv hatten die Stuttgarter im Großraum der Landeshauptstadt fleißig Banken fusioniert. Ein passenderer Begriff wäre angesichts der Größe der Bank, immerhin das fünftgrößte Genossenschaftsinstitut der Bundesrepublik wohl eher „geschluckt“. Genau das wäre der Volksbank Gmünd und ihren mehr als 100 Mitarbeitern dann wohl auch passiert. Dass die Volksbank überhaupt in die missliche Lage gekommen ist, hat mit der bekannten Schieflage vor sechs Jahren zu tun, als die damaligen Vorstände das Kreditgeschäft gegen jede Vernunft und Warnung ausgeweitet hatten. Von den Folgen hat sich die Bank inzwischen gelöst auch dank der Sicherheitseinrichtung des Genossenschaftssektor, der kurzfristig 60 Millio-

nen Euro zur Verfügung stellte, von denen allerdings lediglich 44 Millionen Euro von der Voba in Anspruch genommen wurde. „Ich verschweige nicht, dass die Volksbank Gmünd eine schwierige Phase hinter sich habe. Aber ich betone das ‘hinter sich’“, sagte Weber. Die 44 Millionen Euro würden der Voba erlassen – allerdings nur im Falle einer Fusion. „Ein ‘Weiter so’ ist im aktuellen Umfeld nicht darstellbar“, erklärte Hepfer bei der Vertreterversammlung in Gmünd. „Mit einer Fusion wäre die Sanierung der Volksbank Gmünd beendet.“ Entsprechend problemlos war auch die Fusion von der Vertreterversammlung in Gmünd zehn Tage vor der Entscheidung in Aalen verlaufen. Da stimmten 97,6 Prozent der 289 abstimmenden Vertreter der Volksbank Schwäbisch Gmünd im Congress-Centrum Stadtgarten für eine neue große Genossenschaftsbank im Kreis. Lediglich sieben NeinStimmen gab es. „Die Fusion

Der neue Vorstand der VR-Bank Ostalb samt den Aufsichtsratschefs

Fotos: Oliver Giers

verbessert unsere Leistungsund Wettbewerbsfähigkeit und sichert die Existenz der Bank nachhaltig. Wir ergänzen uns ideal, was die Marktgebiete betrifft. Der neue Name ist gut gewählt“, sagte Gmünds Vorstandschef und künftige stellvertretende Vorstandssprecher der VR-Bank Ostalb, Gruntram Leibinger, der wie sein Aufsichtsratschef Martin Bläse bei der Versammlung offensiv für den Zusammenschluss geworben hatte. „Wir haben das Geschäftsjahr 2016 noch ordentlich abgeschlossen.“ Dasselbe gilt auch für die VRBank Aalen. Leibinger sagte nach dem klaren Votum für den Zusammenschluss. „Die Abstimmung gibt der VRBank Aalen Rückenwind.“ Im Nachhinein: Zumindest so viel, dass es über die Ziellinie gereicht hat. Dass es knapper wurde, als von vielen prognostiziert, lag auch an den vermeintlichen Folgen der Schieflage. Deshalb hatte es im Vorfeld einige kritische Stimmen gegeben – was

sich dann im knappen Ergebnis von 78,8 Prozent (75 Prozent wären notwendig gewesen) widerspiegelte. Neben der vermeintlichen Belastung durch die Schieflage war sich bei der Vertreterversammlung die Besetzung des Aufsichtsrats und der Vorstands Thema: Einigen ist das Vorstands-Gremium mit nun fünf Mitgliedern und der Aufsichtsrat mit 18 Mitgliedern zu groß. Ein entsprechender Antrag auf Verkleinerung soll auf der Versammlung im kommenden Jahr eingereicht werden. Entsprechend froh und erleichtert sind Vorstand und Aufsichtsrat der VR-Bank Aalen über das knappe Votum. „Wir sind mit dem Ergebnis absolut zufrieden und freuen uns über das Votum unserer Vertreter für die Fusion“, erklärte Vorstandssprecher Hans-Peter Weber. „Wir wissen den, wenn auch knappen, Vertrauensvorschuss zu schätzen“, sagte Ralf Baumbusch erleichtert. Aufsichtsrat Claus Albrecht war ebenfalls zufrieden, dass die Fusion zustande kam, sagte aber: „Ich hätte mir ein deutlicheres Ja gewünscht“, so Albrecht, der als Aufsichtsratschef wiedergewählt wurde. Er hatte auf ein Ergebnis von „mindestens 85 Prozent“ gehofft. Fazit: Zehn Tage vor der Entscheidung in Aalen hatte Gmünds OB Richard Arnold beim Zusammentreffen der Gmünder Vertreter noch treffend zusammengefasst: „Es ist vielleicht keine Liebesheirat, eher eine Vernunftehe. Mit diesen Gemeinschaften wurden jedoch schon früher prosperierende Reiche geschaffen.“

Im CCS hatten die Gmünder Vertreter den Weg frei gemacht.

Foto: hh

Die Gründe für die Fusion Der Vorstand der neuen VR-Bank Ostalb will Synergien nutzen, Kosten senken, sich den Herausforderungen entschlossen stellen – und auch wachsen. l

Robert Schwarz

B

ereits seit Monaten warb der Vorstand der nunmehr alten VR-Bank Aalen um seinen Sprecher Hans-Peter Weber und seine Kollegen Kurt Abele und Ralf Baumbusch für die Fusion mit der Volksbank Gmünd. Bei der Vertreterversammlung erklärten sie die Gründe für die angestrebte Fusion, die nun rückwirkend zum 1. Januar vollzogen wird. „Wir haben die Pflicht, diese Organisation weiterzuentwickeln“, so der Vorstandssprecher. „Wir wollen keine größere Bank, weil es gerade schick ist. Unser Ziel ist die Schaffung einer starken genossenschaftlichen Regionalbank.“

Der Region bringe die Fusion den Nutzen, aufstrebende mittelständische Unternehmen weiterhin zu begleiten und damit Arbeitsplätze zu sichern und schaffen. „Unsere Pflicht ist es, den nachfolgenden Generationen eine leistungsfähige Regionalbank zu übergeben“, so Weber, der nun als Vorstandssprecher die neue Bank gemeinsam mit seinen Stellvertretern Kurt Abele und Guntram Leibinger sowie den ordentlichen Vorstandsmitgliedern Ralf Baumbusch und Olaf Hepfer führen wird. Auch auf das operative Geschäft ging Weber ein: „Gemeinsam können wir die unter Druck geratene Ertragslage stabilisieren, Marktchancen

nutzen und unser Leistungsangebot erweitern“, sagte Weber. Gleichzeitig werde man durch die Fusion die Möglichkeiten für Synergien nutzen. Mit den Arbeitnehmervertretern habe man im Vorfeld „gute“ Lösungen und Betriebsvereinbarungen gefunden. Laut Weber werde es bis ins Jahr 2020 keine betriebsbedingten Kündigungen geben. Die Zahl der Mitarbeiter werde jedoch tendenziell sinken. Vorstandskollege Kurt Abele hatte im Vorfeld auf die Bedeutung des Abends hingewiesen. „Es gibt keinen Plan B“, sagte er. Zwar hatte die VRBank Aalen 2016 dank des starken Kreditwachstums eines der besten Jahre ihrer Ge-

schichte bilanziert, die Ertragslage gerate aber immer stärker unter Druck. Das Zinsergebnis, die Haupteinnahmequelle einer Bank, lag 2016 noch bei 26,7 Millionen Euro. Abele prognostizierte allerdings einen Rückgang auf knapp 20 Millionen Euro im Jahr 2021. Eine herbe Entwicklung, die sich auch unter dem Strich bemerkbar machen werde: Ohne die Fusion werde das Betriebsergebnis von 10,8 auf knapp sieben Millionen Euro sinken. Ähnlich argumentiert Verbandsdirektor Gerhard Schorr: Die Niedrigzinsphase sei die aktuell gefährlichste Herausforderung für die Genossenschaftsbanken. „Die Fusion ist

eine historische Chance, die nicht versäumt werden sollte. Wenn nicht jetzt, wann dann?“, so Schorr in seiner kurzen Rede bei der Vertreterversammlung. Dazu kämen die weiteren Herausforderungen Regulatorik und Digitalisierung. „Vor allem im digitalen Bereich müssen wir viel investieren, obwohl wir angesichts der Niedrigzinsphase sparen sollten“, so Schorr. Die Regulatorik wiederum sei zwar nötig, um den Finanzsektor zu strukturieren, „aber was wir seit der Finanzkrise erleben, ist für kleinere Banken unzumutbar“. Ralf Baumbusch, Vorstandsmitglied der VR-Bank Aalen hob im Vorfeld vor allem auf

die Marktchancen ab, die sich aus der Vereinigung der Banken ergeben. Durch die Fusion ist die VR-Bank Ostalb mit einer kumulierten Bilanzsumme von 1,653 Milliarden Euro die mit Abstand größte Genossenschaftsbank in der Region Ostwürttemberg. Vor allem im Gmünder Raum bieten sich für die Genossen einige Wachstumschancen, denn dieser wird aktuell dominiert von der Kreissparkasse Ostalb. Bereits vor knapp drei Jahren hatte sich deren Vorstandschef Carl Trinkl „einen starken Wettbewerber“ gewünscht und damit auf die schwache Position der Volksbank hingewiesen. Diesen starken Wettbewerber dürfte er nun bekommen.

Firmen & Märkte

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Wirtschaft Regional | Juni 2017

SHW AG vor feindlicher Übernahme durch KTM-Boss Pierer Der Automobilzulieferer ist mit Übernahmeangebot des Österreichers Stefan Pierer konfrontiert – Wird es eine Übernahmeschlacht geben? l

Sascha Kurz

Aalen-Wasseralfingen. Neuer Paukenschlag beim börsennotierten Wasseralfinger Automobilzulieferer SHW AG: Der bekannte österreichische Industrielle Stefan Pierer, dem der Motorrad- und Sportwagenhersteller KTM gehört, hat über seine Firma Swiss AG mittelbar über die vier Firmen QCP Swiss AG, QINO Capital Partners, Swissburg AG und die Ocean Consulting GmbH bereits in den vergangenen Wochen 18,91 Prozent der Anteile am Wasseralfinger Hersteller von Pumpen, Motorkomponenten und Bremsscheiben erworben. Nun will Pierer, der sich als österreichischer Unternehmer gern in die Wirtschaftspolitik seines Landes einmischt, über seine Pierer Industrie AG weitere SHW-Anteile zukaufen. Das teilte die Pierer Industrie AG am späten Abend des 14. Juni mit. Im Zuge eines freiwilligen öffentlichen Übernahmeangebots bietet die Pierer Industrie AG 35 Euro je SHWAktie, der Kurs hat bei Bekanntwerden des Angebots bei 32,82 Euro gelegen. Als Mindestannahmeschwelle wurden 30 Prozent der SHW-Aktien festgelegt. Nun können SHWAktionäre in den kommenden Wochen entscheiden, ob sie das Angebot annehmen. Daraufhin schnellte der Kurs der SHW-Aktie in die Höhe: Von 32,82 Euro stieg er um über zehn Prozent auf 36,20 Euro am Vormittag des 15. Juni an.

Im Sinterofen bei der SHW AG in Wasseralfingen werden pulvermetallurgisch hergestellte Teile für Pumpen und Motorkomponenten „gebacken“. (Foto: SHW AG)

Zeitweise bewegte sich die Aktie danach über dem Niveau von 38 Euro. Pierer strebt offenbar keine Gewinnabführung an, erwartet allerdings, dass die SHW AG keine Anstrengungen unternimmt, um gegen die feindliche Übernahme etwa in Form einer Kapitalerhöhung vorzugehen. Zwei Tage nach Bekanntwerden des Übernahmeangebots der österreichischen Pierer Industrie AG für Aktien der SHW AG schossen jedoch die Spekulationen über die künftige Herrschaft über den Automobilzulieferer ins Kraut. Das Management der SHW AG nahm das nicht abgesprochene Angebot des österreichischen Industriellen nüchtern zur Kenntnis. Eine Prüfung werde erfolgen und zu gegebener Zeit Stellung bezogen – so die

Andreas Rydzewski, Dr. Frank Boshoff und Martin Simon (v.li.) bilden den Vorstand der SHW AG. (Foto: sk)

knappe Verlautbarung der Unternehmensspitze um den Vorstandsvorsitzenden Dr. Frank Boshoff. Gibt es weiteres Angebot? Die Aktienanalystin der Commerzbank, Yasmin Steilen, hält eine Gegenofferte für das aus ihrer Sicht derzeit unattraktive Angebot Pierers von 35 Euro je Aktie beispielsweise des chinesischen SHWGroßaktionärs Anhui ARN Group für wahrscheinlich. Dann wäre eine Übernahmeschlacht um das Unternehmen in vollem Gange. Das Unternehmen selbst übt sich in Gelassenheit. Hinter den Kulissen laufen jedoch die Drähte heiß. Management und Aufsichtsrat beraten intensiv über mögliche Konsequenzen und Reaktionen. Andererseits ist anzunehmen, dass Stefan Pierer auf die anderen Großaktionäre der SHW AG zugeht, um in Gesprächen auszuloten, ob sie bereit sind, ihre Aktienpakete an ihn zu übertragen. Laut SHW-Pressesprecher Michael Schickling hat Pierer Industrie vier Wochen Zeit, die Angebotsunterlagen bei der Bafin einzureichen. Danach prüfe die Bafin das Papier und die SHW AG habe Gelegenheit, darauf zu reagieren. „Die Vorgänge haben keine Auswirkungen auf das operative Geschäft bei der SHW AG“, sagte

Schickling weiter. Vorstand und Aufsichtsrat des Unternehmens würden sich nun intensiv mit dem Thema auseinandersetzen. Seit Anfang 2016 verzeichnet die SHW AG ein verstärktes Interesse durch „eher langfristig orientierte Investoren“, wie Schickling sagte. Keiner der Aktionäre habe bislang versucht, ins operative Geschäft einzugreifen. Die Aktionärsversammlung Anfang Mai im Heidenheimer Congress Centrum war ruhig verlaufen, es gab keinerlei Anträge oder Fragen seitens der Großaktionäre. Schickling: „Vertreter von Anhui wie von QINO waren anwesend.“

te später, im März, teilte die chinesische Anhui ARN Group mit, rund zehn Prozent der SHW-Anteile zu besitzen. Die Chinesen kündigten damals an, binnen Jahresfrist ihre Anteile aufstocken zu wollen. Für 2018 erwartet das SHWManagement wieder ein Umsatzwachstum, die Internationalisierung soll weiter vorangetrieben werden. Beispielsweise geht noch Ende 2017 ein Produktionswerk im rumänischen Sibiu an den Start, wohin Produktionslinien von Pumpen verlagert werden. Wie sich ein stärkeres Engagement Pierers mit gewissen Mitspracherechten im operativen Geschäft sowie der Besetzung des Managements und des Aufsichtsrats auswirkt, kann nicht abschließend beantwortet werden. Auch nicht, was eine Übernahme für die gut 1250 SHW-Mitarbeiter am Hauptsitz sowie an den Produktionsstandorten in Bad Schussenried (Kreis Biberach), Neuhausen ob Eck und Tuttlingen (beide Kreis Tuttlingen) bedeutet, bleibt vorerst offen. Pierer gilt durch seine Leitung beim Motorradbauer KTM, der sich auch in den Bau von alternativen vierrädrigen Vehikeln wie dem KTM X l

KTM und Stefan Pierer

Wechselnde Aktionäre Neben den wechselnden Großaktionären hatte die SHW AG zuletzt 2016 mit Umsatzeinbrüchen durch auslaufende Lieferverträge mit VW im Zuge der Diesel-Affäre, stornierten Aufträgen von Pumpen für Tesla-Modelle in Höhe von 100 Millionen Euro in den kommenden fünf Jahren und einer Restrukturierung der Arbeitsabläufe mit Ergänzungstarifverträgen vor allem am Standort Bad Schussenried zu kämpfen. Seit Januar 2017 ist auch der Luxemburger Vermögensverwalter Sterling Strategic Value mit inzwischen 12,6 Prozent bei dem Automobilzulieferer engagiert. Zwei Mona-

Bow wagt, als Branchenkenner. Bislang hat er seine Beteiligungen meist weiterentwickelt und zum Erfolg geführt. Aalens OB Thilo Rentschler hofft, dass bei einem Schwenk hin zu Großaktionär Stefan Pierer Arbeitsplätze gesichert und sogar aufgebaut werden können. „Pierer scheint gute Branchenkenntnisse zu haben und hat bislang solide operiert“, sagte Rentschler. Ziel müsse „eine starke SHW sein“, die aufbauend auf einer über 650-jährigen Tradition gut in die Zukunft geführt werde. „Eine AG muss letztlich mit dem Wechsel in ihrer Aktionärsstruktur leben“, sagt IG Metall-Bevollmächtigter Roland Hamm. Er sehe das Engagement Stefan Pierers etwas ambivalent: Zwar zeige es, dass die SHW AG als Unternehmen attraktiv sei, das Übernahmeangebot sorge allerdings für Unruhe im Unternehmen. „Ein geordnetes, transparentes Vorgehen in Absprache mit den Vorständen wäre mir lieber“, sagt Hamm weiter. Pierer scheine jedoch branchenaffin zu sein, was positiv sei. Hamm attestierte SHWChef Dr. Frank Boshoff, „einen guten Job bei der SHW AG“ zu machen.

Stefan Pierer Foto: Pierer

Zu KTM Industries zählen Motorradmarken wie KTM, Husqvarna Motorcycles und Pankl, bei dem Pierer erst 2016 eingestiegen war. KTM sieht sich als die am schnellsten wachsende Motorradmarke weltweit - vor BMW und Triumph. Stefan Pierer wird ab Juli Präsident des europäischen Dachverbands der Motorradhersteller. Er hält sich auch mit Kritik an japanischen Herstellern wie Honda nicht zurück. Bereits Mitte Mai hatten Pierers Firmen anlässlich des Überschreitens der 15-Prozent-Aktienmarke erklärt, Einfluss auf die Besetzung von Verwaltungs-, Leitungsund Aufsichtsorganen bei der SHW AG nehmen zu wollen.

Nach dem Abschluss seiner Ausbildung an der Montanuniversität Leoben (Betriebs- und Energiewirtschaft) begann Stefan Pierer seine Karriere 1982 bei der HOVAL GmbH in Marchtrenk als Vertriebsassistent und später als Vertriebsleiter für Oberösterreich und Prokurist. 1987 gründete er die heutige KTM Industries-Beteiligungsgruppe, in der er als Aktionär und Vorstand tätig ist. Seit 1992 ist er Aktionär und Vorstand der KTM AG. Bei einer Erhebung von 2016 rangiert der Industrielle mit einem Vermögen von 675 Millionen Euro auf Rang 50 der reichsten Österreicher. 2012 wurde der 60-Jährige in der Kategorie Wirtschaftsmanagement zum „Österreicher des Jahres“ gewählt. sk

Wenn Industrie und Kunst eine Liaison eingehen Auslobung des ersten „Young Industrial Art Award Ostwürttemberg“. Kreative Arbeit von Auszubildenden in technischen Berufen soll belohnt werden. l

Sarah Scholz

Aalen. Industrielle Produktion und das Erschaffen von Kunstwerken zusammenbringen – der Wettbewerb rund um den „Young Industrial Art Award Ostwürttemberg“ soll dies bewerkstelligen. Ostalbkreis, Landkreis Heidenheim, die IHK und Südwestmetall loben ihn aus, um den Facettenreichtum der Industrie in Ostwürttemberg sichtbar zu machen. Die Schirmherrschaft haben Wirtschaftsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut und Landrat Klaus Pavel inne. Bis zum 14. August können sich Auszubildende in technischen Berufen, die im September das zweite Lehrjahr antreten, anmelden. Das seien über 700 junge Menschen in mehr als 360 Unternehmen, sagt Michaela Eberle, Hauptgeschäfts-

führerin der IHK. Ob Anlagenmechaniker oder Mechatroniker – alle Teilnehmer haben die Möglichkeit, im Kontext industrieller Fertigung Kunstwerke für Innenräume zu erschaffen. Unterstützt werden die Teilnehmer von Künstlern aus der Region: Maler Paul Groll, sowie die Bildhauer Laszlo Haschka, Andreas Welzenbach und Rudolf Kurz. Groll hofft mit der Aktion die Unternehmen „im positiven Sinn durcheinanderzubringen“. Haschka sieht der Zusammenarbeit mit Spannung entgegen. Zu Beginn des Projekts im September zeigen Künstler, Ausbildungsleiter und Lehrer den teilnehmenden Azubis in Workshops Wege zur Produktion ihres Kunstwerkes auf. Klaus Pavel betont beim Startschuss für den Wettbe-

werbs, dass die Region als Industriestandort hervorragend aufgestellt sei. Forschung und Entwicklung seien wichtige Bestandteile der ansässigen Unternehmen. Der Award diene dazu, den Spaß und die Freude an technischer Ausbildung zu erhalten, sagt er. Unter dem Stichwort „Industrie 4.0“

unterstreicht Vitus Riek, Schulleiter der Technischen Schule Aalen, dass die individuelle Produktion in der Industrie immer wichtiger werde, um neue Märkte zu erschließen und Standorte zu sichern. Hierfür seien Azubis mit Mut und Kreativität gefragt. Diese Kompetenzen wertschätzt die

Auslobung des „Young Industrial Art Award“. Teamfähigkeit und eigenständiges Arbeiten würden angeregt. Die Verbindung von Kunst und Industrie solle auch weibliche Auszubildende ansprechen. Laut Jörn P. Makko, Geschäftsführer bei Südwestmetall, biete der Award einen

Sind gespannt auf die Ergebnisse des Wettbewerbs (v.l.): Michaela Eberle, Klaus Pavel, Jörn P. Makko, Paul Groll, Vitus Riek, Laszlo Haschka und Anne Nitschke. Foto: sch

Mehrwert für die Auszubildenden selbst, die Betriebe und die gesamte Region. Die Teams mit den besten Objekten werden mit dem „Young Industrial Art Award“ in Gold, Silber und Bronze ausgezeichnet. Bewertet werden die Kunstwerke aufgrund ihrer Idee, Aussage, gestalterischen Umsetzung, sowie des eingesetzten handwerklichen Geschicks. Bei der Eröffnung des neu gebauten Bildungszentrums der IHK am 9. Dezember werden die Kunstwerke dann präsentiert. Anschließend werden sie für einen guten Zweck versteigert. Nach erfolgreichem Absolvieren soll der Wettbewerb alle zwei bis drei Jahre wiederholt werden. Infos zum Wettbewerb: www.young-industrial-artaward.de

Firmen & Märkte

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Voith setzt voll auf die Digitalisierung Die Stammbereiche entwickeln sich gut, der Umbau zeigt Wirkung. Doch die Digitalisierung kostet Geld.

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Robert Schwarz

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er Start ins Jubiläumsjahr fällt gut aus. Dennoch bleibt für den Heidenheimer Voith-Konzern noch einiges zu tun auf dem Weg, den die Geschäftsführung um ihren Vorsitzenden Dr. Hubert Lienhard eingeschlagen hat. „Der Konzern ist auf Kurs“, sagte Lienhard bei der Präsentation der Zahlen, mit denen Voith das erste Halbjahr des Geschäftsjahres 2016/17, das am 31. März endete, abschloss. „Wir haben im ersten Halbjahr vor allem das operative Kerngeschäft gestärkt“, so der Unternehmenschef, der auf die gute Entwicklung im Bereich Voith Paper verwies. Auch das Auftragsvolumen sei im Vergleich zum Vorjahr gestiegen, während die Kosten gesenkt wurden. Auf dem Weg zur Digitalisierung komme man gut voran, was sich nicht zuletzt im Zukauf der Digitalagentur Ray Sono gezeigt habe. Allerdings haben sich die Geschäftsbereiche durchaus unterschiedlich entwickelt. Wäh-

rend der Papier-Bereich „wunderschöne Aufträge“ (Lienhard) akquiriert und das Volumen von 658 Millionen Euro auf 1,147 Milliarden gesteigert hat, bleibt der Hydro-Bereich weiter unter Vorjahresniveau. In den Büchern stehen Aufträge von 486 Millionen Euro. Im Vorjahr waren es 839 Millionen Euro gewesen. Die Zahl der Mitarbeiter sank spürbar um gut 350 auf 4584. Das liege vor allem an der Marktsituation in Brasilien. „Wir haben die Kapazitäten angepasst“, so Lienhard. Der brasilianische Markt sei seit längerem ein „Totalausfall“. Unterm Strich indes stimmen die Zahlen. „Im ersten Halbjahr ist es Voith gelungen, seine Kapital- und Umsatzrendite im Kerngeschäft zu erhöhen – trotz in etwa gleichbleibenden Umsatzes.“ Das operative Ergebnis indes sank von 97 auf 91 Millionen, was Lienhard mit den massiven Investitionen in den neuen Geschäftsbereich Digital Solutions begründete. „Wir werden in den kommenden beiden Jahren knapp 100

Foto: Voith

Millionen Euro investieren.“ Das drücke das Ergebnis. Ohne die Belastungen habe man ein Plus von sechs Millionen Euro auf 117 Millionen Euro erreicht. Besonders schön für die Konzernführung: Es teilt sich zu drei Dritteln auf die drei Stammgeschäfte Voith, Hydro und Turbo auf. „Das Unternehmen ist damit nach dem erfolgreichen Umbau aufgestellt für nachhaltig profitables Wachstum“, erklärte Lienhard. Die Umstrukturierung hatte in den vergangenen Jahren gleichzeitig Hunderte Jobs gekostet. Ab 2019 soll die Digitalsparte dann schwarze Zahlen schrieben. Bis dahin soll das Betriebsergebnis die Anlaufkosten tragen. „Der neue Konzernbereich Voith Digital Solutions hat schon im ersten Jahr seines Bestehens die in ihn gesetzten Erwartungen voll erfüllt“, so Lienhard. Voith entwickle sich zu einem Unternehmen, das den digitalen Wandel seiner Industrien maßgeblich mitgestalte. Deshalb betreibt der Konzern den Auf-

Voith Paper zukünftig unter neuer Leitung

Der chinesische Ministerpräsident Li Keqiang, Dr. Hubert Lienhard (CEO Voith) und Lu Chun (CEO CTG) unterzeichnen im Beisein der Kanzlerin Merkel eine Vereinbarung über den Ausbau der weiteren strategischen Zusammenarbeit. Foto: Voith

Mahnung an China Lienhard: Joint-Venture-Zwang nicht zeitgemäß Heidenheim/Berlin. VoithChef Hubert Lienhard hat Kritik an der chinesischen Wirtschaftspolitik geübt: „China muss Ernst machen mit seiner Marktöffnung“, sagte Lienhard als Vorsitzender des Asien-Pazifik-Ausschusses der Deutschen Wirtschaft (APA), in Berlin anlässlich des erstmals dort tagenden vierten Deutsch-Chinesischen Beratenden Wirtschaftsausschuss (DCBWA) mit Bundeskanzlerin Angela Merkel und Chinas Ministerpräsident Li Keqiang. Lienhard weiter: „Der 20-Punkte-Plan der chinesischen Regierung vom Januar darf nicht nur ein Marketinginstrument bleiben, mit dem sich China einem internationalen Publikum als Promoter offener Märkte in Zeiten eines wachsenden Protektionismus präsentiert.“ Es sei nun an China, konkrete Vorschläge zur Realisierung des Plans zu liefern. „Dazu gehören etwa eine einheitliche Umsetzung von Richtlinien und Gesetzen oder die Gleichbehandlung auslän-

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Personalrochade beim Maschinenbauer: Der Aufsichtsrat beruft Andreas Endters zum neuen Vorsitzenden Heidenheim. Der Weggang von Bertram Staudenmaier, Geschäftsführer des Konzernbereichs Voith Paper und Mitglied der Konzerngeschäftsführung der Voith GmbH, kam Anfang Mai überraschend. Staudenmaier galt vielen als möglicher Nachfolger von Hubert Lienhard . Doch das Unternehmen teilte damals mit, dass er sich „nach insgesamt dreizehn erfolgreichen Jahren bei Voith noch einmal neu orientieren möchte und deshalb seinen zum Jahresende auslaufenden Vertrag nicht verlängern wird“. Nun steht sein Nachfolger fest. Der Aufsichtsrat hat Andreas Endters mit Wirkung zum 1. Oktober zum Vorsitzenden der Geschäftsführung des Konzernbereichs Voith Paper berufen. Staudenmaier bleibt bis

Ende des Jahres im Unternehmen. Mit Endters setzt der Aufsichtsrat auf ein Eigengewächs, er kam bereits 1995 zu Voith Paper. 2000 wurde er Geschäftsführer bei Voith Paper in Ravensburg, ein Jahr später übernahm er den Vorsitz des Gremiums. 2004 wurde Endters mit Verantwortlichkeit für den Geschäftsbereich Rolls in die Geschäftsführung des Konzernbereichs Voith Paper berufen. 2008 wechselte er in die Konzernbereichsgeschäftsführung von Voith Hydro. Ende 2011 kehrte er zu Voith Paper als Mitglied der Konzernbereichsgeschäftsführung zurück und verantwortete dort zunächst den Bereich Papiermaschinen. „Andreas Endters verfügt über mehr als zwanzig Jahre Erfahrung im Unternehmen,

Andreas Endters

hiervon 19 Jahre bei Voith Paper“, so Lienhard. „Seine Er-

fahrungen im Konzernbereich Voith Paper umfassen sowohl das Großanlagengeschäft wie auch das Geschäft mit Walzen und Verbrauchsmaterial sowie Service.“ Zuletzt habe er führend das Neuanlagengeschäft des Konzernbereichs Paper restrukturiert und erfolgreich durch die Phase der Marktveränderung in der Papierindustrie geführt, lobte Lienhard. „Das Neuanlagengeschäft ist heute auf die neue Marktsituation angepasst und zukunftsfähig aufgestellt. Dies ist auch ein wesentlicher Verdienst von Andreas Endters.“ Er sei ein idealer Nachfolger für Staudenmaier. Die bisherige Position von Endters in der Geschäftsführung von Voith Paper wiederum übernimmt Thomas Holzer. rs

discher Unternehmen bei öffentlichen Ausschreibungen.“ Lienhard verwies zudem auf die liberale Wirtschaftspolitik Deutschlands, von der China profitiere: „Der deutsche Markt steht ausländischen Investitionen gegenüber weitestgehend offen. Das ist auch gut so, denn ausländische Investitionen kommen uns allen zugute.“ In China werde diese Offenheit jedoch bisher nicht in gleichem Maße erwidert. „Diese Asymmetrie ist ein Problem“, so der Voith-Chef. Der APA fordert deshalb die Gleichbehandlung ausländischer Unternehmen in China. Dazu gehört unter anderem eine Aufhebung des Joint-Venture Zwangs in mehreren Branchen. Außerdem werden ausländische Firmen bei der öffentlichen Auftragsvergabe benachteiligt. Auch Protektionismus bei langwierigen Prüfverfahren, Einfuhrquoten oder Kaufpreissubventionen erschwere die Zulassung ausländischer Produkte und Dienstleistungen. rs

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bau der Digital Solutions mit Nachdruck. So hat Voith im März mit „merQbiz“ in den USA die weltweit erste digitale Handelsplattform für den Altpapiermarkt gestartet. „Bis Mitte Mai wurden bereits mehr als 1500 Tonnen Altpapier über diese Plattform umgeschlagen und bezahlt.“ Die Übernahme der Münchner Digitalagentur Ray Sono, die in den kommenden Monaten abgeschlossen sein soll, bezeichnete der Vorsitzende der Geschäftsführung als „erheblichen Schritt“. Zudem habe man zahlreiche Inkubationsprojekte aufgesetzt. „Wir sind mit den Ergebnissen unserer digitalen Agenda vollauf zufrieden.“ Weitere Zukäufe sind geplant. Das hatte der Konzernchef mehrfach angedeutet. Voith baut dabei auf eine gute finanzielle Basis – dank des Verkaufs des Kuka-Anteils. Der Erlös aus der Transaktion erklärt auch das Konzernergebnis auf absolutem Rekordniveau: 566 Millionen Euro. Mit der Netto-Liquidität von 597 Millionen Euro sei man „gut gerüstet,“ sagte Lienhard und fügte an: „Wir verfügen über erhebliche finanzielle Handlungsspielräume für organisches und anorganisches Wachstum, die wir in den kommenden Jahren konsequent nutzen werden – sowohl in unserem angestammten Geschäft als auch im digitalen Bereich“ Die Heidenheimer investieren aber nicht nur in ihre neue Digitalsparte: So wurde unter anderem im abgelaufenen Halbjahr ein neuer Produktionsstandort von Voith Turbo in China eröffnet, der einer der weltweit modernsten im VoithVerbund sein wird. Für das Gesamtjahr 2016/17 ist Voith unverändert zuversichtlich, so Lienhard weiter. „Der Konzern ist auf Kurs. Das laufende Geschäftsjahr verspricht ein weiteres gutes Jahr für Voith zu werden.“ Der Umsatz werde sich auf Vorjahresniveau bewegen. Das Betriebsergebnis jedoch werde sinken. Der Aufbau der Digitalsparte kostet Geld.

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Wirtschaft Regional | Juni 2017

Weleda peilt weltweites Wachstum an

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Mit einer neuen Stärke will Weleda neue Märkte erschließen – und eine defizitäre Sparte endlich erfolgreich machen l

Giengen. Tempus-Consulting gehört nach Meinung des renommierten Wirtschaftsmagazins „Brand eins“ auch 2017 zu den besten deutschen Beratungsunternehmen. Und das zum vierten Mal in Folge. „Die-

Robert Schwarz

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napp fünf Jahre ist es her, da zog Paul Mackay die Reissleine. Weleda war in die Verlustzone geraten, 2011 stand ein Minus von 8,6 Millionen Euro zu Buche. Das Unternehmen hatte Verbindlichkeiten im dreistelligen Millionenbereich. Seither hat Mackay mit der damals neuen, heute etablierten Geschäftsführung den Turn-Around geschafft. „Wir haben in den vergangenen Jahren eine stabile Wirtschaftlichkeit erreicht“, sagt Mackay und betont: „Diese gesunde Basis brauchen wir nicht nur, um unserer gesellschaftlichen Aufgabe gerecht zu werden, sondern auch um uns neuen Aufgaben zu stellen.“ Und die sind nicht gerade klein. Die Gesundung von Weleda hat sich indes 2016 weiter fortgesetzt ist wieder auf Kurs – auch wenn der Umsatz der Firma mit Sitz im Schweizerischen Arlesheim und größtem Standort in Schwäbisch Gmünd im vergangenen Jahr um lediglich 0,1 Prozent auf 389,8 Millionen Euro gewachsen ist. Denn der Wettbewerb im Naturkosmetikbereich ist intensiv, die Stammmärkte von Weleda, Deutschland, Schweiz, Frankreich sind gesättigt, Wachstum ist daher teuer. Hinzu kommt, dass dem Hersteller von Naturkosmetik und anthroposophischer Arzneimittel im vergangenen Jahr noch der Umsatz des Arzneimittels Iscador fehlte, was ein Umsatzminus von knapp sechs Millionen Euro verursachte. Und auch die Arzneimittelsparte, die immerhin rund 28 Prozent zum Erlös beiträgt, „steht noch nicht endgültig auf gesunden Füßen“, wie Verwaltungsratspräsident Peter Mackay bei der Pressekonferenz am Donnerstag erklärte. Auf einen niedrigen zweistelligen Millionenbereich beziffert Weleda den Verlust dieses Geschäftsbereichs 2016. Allerdings habe man hier in den vergangenen Jahren unter anderem durch Effizienzsteigerungen schon Fortschritte erzielt. Dennoch ist man bei Weleda mit dem vergangenen Jahr zufrieden – und optimistisch für die Zukunft. Und das hat mehrere Gründe.

Investitionen in Gmünd geplant Zum einen verdient das Unternehmen wieder gutes Geld. Das Betriebsergebnis sank

se wiederholte Auszeichnung ist für unser 50-köpfiges Team deshalb so herausragend, weil die Jury aus 1800 Unternehmensberatungen und 1500 Kunden besteht“, so sich der geschäftsführende Gesellschafter Prof. Dr. Jörg Knoblauch. In den Kategorien „Strategieentwicklung“ sowie „Führung, Organisation, Personal“ schnitten die Giengener besonders gut ab. Im Bild: Jürgen Kurz, Jürgen Frey, Marcel Miller, Jörg Knoblauch (v.l.)

Die Weleda Geschäftsleitung (von links): COO Andreas Sommer, CFO Michael Brenner, CEO Ralph Heinisch und Dr. Aldo Ammendola, Chef für Forschung und Entwicklung. Foto: Michael Peuckert

zwar im Vergleich zum Vorjahr von 32,9 auf 23,9 Millionen Euro. Das liegt aber an den massiven Investitionen, mit denen Weleda seine Internationalisierung sowie Forschung und Entwicklung ausbauen will. Zudem baut das Unternehmen in Arlesheim ein neues Verwaltungsgebäude. In Gmünd plant Weleda weitere Investitionen in die Infrastruktur. „Wir stoßen am Standort technisch an die Grenzen“, sagt CEO Ralph Heinisch. „Wir müssen unsere Wettbewerbsfähigkeit sichern und uns den aktuellen Herausforderungen wie der Digitalisierung stellen.“ Wie genau der Standort umgebaut wird, ist allerdings noch unklar. „Es sind mehrere Optionen denkbar“, sagte Heinisch. Vor allem die Abläufe in der Logistik stehen auf dem Prüfstand. Dieser Umbau kostet Geld. Gut also, dass Weleda in den vergangenen Jahren die finanziellen Reserven deutlich ausgebaut hat. „Im Jahr 2011 lagen die Verbindlichkeiten bei rund 120 Millionen Euro“, führte Finanzchef Michael Brenner aus. „Im vergangenen Jahr haben wir erneut rund 18 Millionen Euro abgebaut, sodass der Stand aktuell bei knapp 20 Millionen Euro liegt.“ Parallel steigt die Eigenkapitalquote weiter an und beträgt inzwischen 44 Prozent. „Wir haben unsere Unabhängigkeit deutlich gestärkt“, betont Brenner. Auch Heinisch ist zufrieden. „Wir haben 2016 erreicht, was wir uns vorgenommen haben. Das Unter-

Heilpflanzengarten von Weleda in Schwäbisch Gmünd.

nehmen hat inzwischen Handlungsspielräume, die wir bis vor kurzem nicht hatten.“ Und damit das Unternehmen eben jene „nachhaltige Wirtschaftlichkeit hergestellt“, wie sie Mackay fordert. Neue Märkte im Blick So gut gerüstet will Weleda in den kommenden Jahren die eigene Transformation angehen – und dabei die Internationalisierung forcieren. Denn: Noch immer erwirtschaftet das Unternehmen den Großteil des Umsatzes in den Kernmärkten Deutschland, Schweiz, Österreich und Frankreich. Doch diese Märkte sind gesättigt, Wachstum ist entsprechend teuer. „Wir brauchen einen gewissen Grad der Internationalisierung und müssen unsere Abhängigkeit von den Heimatmärkten reduzieren“, so Verwaltungsratspräsident Mackay. Besonders in den Fokus gerückt sind dabei der US-amerikanische sowie der brasilianische Markt. Bei beiden Tochterfirmen sollen nun einheimische Geschäftsführer für Wachstum sorgen, so Heinisch. In Brasilien sieht man vor allem im Arzneimittelmarkt großes Potenzial und hat deshalb eine Produktion mit knapp 80 Mitarbeitern aufgebaut. „Durch die eigene Herstellung können wir lokal sehr flexibel agieren“, erläutert Andreas Sommer, bei Weleda als COO für die Märkte zuständig. Weiterer Grund: Der Export nach Brasilien rechnet sich angesichts einer Einfuhrsteuer

von 34 Prozent nicht, wie CFO Brenner erklärt. Das Land sei jedoch einer der wichtigsten Arzneimittelmärkte. „Wir wachsen dort sehr dynamisch – und das wird auch so bleiben“, betont Sommer optimistisch. Die USA sind ebenfalls im Visier von Weleda. „Die USA sind der größte Naturkosmetikmarkt der Welt“, erklärt Sommer. Angesichts der aktuellen Lage - Weleda setzte dort im vergangenen Jahr lediglich rund 12,9 Millionen Euro um sah man sich in Arlesheim und Gmünd vor der Frage: „Rückzug oder Durchstarten?“, so Sommer. Man entschied sich für die zweite Variante. Seit Mitte vergangenen Jahres entwickelt das Unternehmen nun mit der neuen Geschäftsführung eine entsprechende Strategie, Investitionen sind geplant. 2017 habe das zwar noch keine Früchte getragen, wohl aber eine Stabilisierung gebracht. Für 2018 visiert Weleda allerdings Wachstum an. Weleda baut Forschung aus Jenseits der Marktentwicklung machte die Weleda-Führung deutlich, stärker in Forschung und Entwicklung zu investieren. Seit Oktober ist Dr. Aldo Ammendola in der Geschäftsführung und zeichnet für den neu geschaffenen Geschäftsbereich Forschung und Entwicklung verantwortlich. Das Ziel des Molekular- und Mikrobiologen: „Nicht nur reagieren, sondern Weleda zu einem proaktiv forschenden Unternehmen umbauen.“ Man

wolle die anthroposophischen Arzneimittel durch Neuentwicklungen „mehr in die Mitte der Gesellschaft holen“. Bislang seien diese „eine Nische innerhalb einer Nische“. Um dieses Ziel zu erreichen, setzt Ammendola auch auf Kollaborationen mit klassischen Pharmafirmen. „Der Innovationsdruck in den Märkten ist sehr hoch“, so Ammendola. Dennoch habe Weleda 2016 keine „substanziellen“ Produktinnovationen auf den Markt gebracht. „Das wollen wir ändern und zukunftsgerichtete Innovationen generieren.“ Das ist auch deshalb nötig, weil sich inzwischen immer mehr Wettbewerber in der Nische tummeln, die schon längst ein Wachstumsmarkt geworden ist. „Der Innovationsdruck ist entsprechend hoch“, erklärt der Entwicklungschef. „Weleda ist ein Pionier in dieser Branche und das soll auch so bleiben.“ Deshalb gelte es die Entwicklungszyklen zu reduzieren und wettbewerbsfähig zu bleiben. Ein ambitioniertes Ziel, „aber wir haben jede Menge Projekte in der Pipeline“, verspricht der neue Mann. Eine Wunderheilung der defizitären Arzneimittelsparte erwartet man dadurch nicht – eher im Gegenteil: Die Entwicklung neuer Medikamente ist teuer und kostet schnell zwei- oder gar dreistellige Millionenbeträge. Dennoch will man den Weg gehen: „Wir geben uns die Zeit, die wir benötigen“, sagt Verwaltungsratschef Mackay.

Konfektionierung bei dem Schweizer Unternehmen.

Tempus ausgezeichnet

Fotos: Weleda

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Auf der Ligna vertreten Oberkochen/Hannover. Die Ligna in Hannover ist die internationale Leitmesse für Maschinen, Anlagen und Werkzeuge für die Bearbeitung und Verarbeitung von Holz. Die gesamte Wertschöpfungskette der Holzindustrie wird hier abgebildet. Auch die Leitz-Gruppe aus Oberkochen war dort vertreten – mit Erfolg: Geschäftsführung und Gesellschafter sprechen von „einem sehr erfolgreichen Messeverlauf“ und sehen großes Potenzial für die künftige Geschäftsentwicklung. Der Messestand mit rund 600 Quadratmetern war an allen Messetagen sehr gut besucht, so Leitz. Dadurch sieht sich das Unternehmen in seiner international führenden Marktposition gestärkt und rechnet mit einem erfolgreichen Messenachgeschäft. Insgesamt kamen 93.000 Besucher zur Ligna, wovon rund 45 Prozent aus dem Ausland stammen.

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Gertex zieht um Heldenfingen. Weil der Platz am bisherigen Standort in Gerstetten knapp wird, zieht der Textilspezialist Gertex nach Heldenfingen um. Das Unternehmen will sowohl die Produktion, Logistik als auch die Verwaltung der gesamten Holding, zu der Gertex gehört, dorthin verlagern. Das berichtet die „Heidenheimer Zeitung“. In unmittelbarer Nähe des neuen Standorts befindet sich auch das Unternehmen Zoeppritex, das wie Gertex zur Dr. Zwissler-Holding gehört.

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Erfolgreich bei Messe Aalen. Die Moulding Expo gilt als internationale Leitmesse für Werkzeug, Modell- und Formenbau „Moulding Expo“. Mittendrin: RUD mit seinen Anschlagmitteln und Tools zum sicheren und effizienten Heben, Bewegen und Drehen schwerer Lasten. Der Andrang am RUDStand dementsprechend „überwältigend“, so die Firma. „ Wir freuen uns natürlich über den großen Zuspruch und die breite Anerkennung für unsere pfiffigen Produkte“ erläutert Geschäftsführer Jörg Rieger, „besonders freuen mich aber die großen Fortschritte, verstärkt gemeinsam mit dem Kunden an individuellen, spezifischen Lösungen zu arbeiten.“

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Harley-Davidson kommt nach Schwäbisch Gmünd Im Technologiepark West soll eine 1400 Quadratmeter große Handelsvertretung der Motorrad-Kultmarke entstehen So sieht das Rendering des neuen Harley-Davidson Standorts in Schwäbisch Gmünd aus. l

Sascha Kurz

Schwäbisch Gmünd. Einen Harley-Davidson Vertragshändler gab es in Schwäbisch Gmünd und in ganz Ostwürttemberg bislang nicht. Das wird sich nun ändern: Bernhard Gneithing, 51-jähriger Geschäftsführer von HarleyDavidson Stuttgart Süd in Böblingen, wird in Schwäbisch Gmünd eine Vertretung aufbauen. Gneithing wird knapp drei Millionen Euro investieren und in einem ersten Schritt zwölf Mitarbeiter beschäftigen. „Wenn die Nachfrage nach Harley-DavidsonMotorräder und der Zuspruch in der Werkstatt größer werden, können es bis zu 20 Mitarbeiter werden“, sagt der Geschäftsführer im Gespräch mit dieser Zeitung. Im Technologiepark West direkt an der Bundesstraße 29,

unmittelbar zwischen den Firmen Nubert und dem BMWAutohaus Mulfinger, soll in innovativer Holzbauweise auf rund 1400 Quadratmetern Fläche die neue Harley-DavidsonVertretung entstehen. Pünktlich zur Saison 2018 Anfang April soll der Verkauf sowie der Werkstattbetrieb starten. Gneithing, gebürtiger Ellwanger und selbst seit seinem 22. Lebensjahr passionierter Harley-Fahrer, wird dann die Tore für seinen inzwischen zweiten Betrieb öffnen. Von außen soll das Gebäude nicht nur dank der für die Marke typischen Backsteinoptik des Verkaufsraums zu erkennen sein, sondern auch durch einen Wasserturm auf dem Werkstattdach. Er erinnere an das Original auf dem Firmengelände von Harley-Davidson in Milwaukee, sagt Gneithing. „Er wird bereits von weitem

Fotos: Harley Davidson

auf den neuen Standort im Technologiepark hinweisen“, sagt Gneithing weiter. Seit vier Jahren betreibt Gneithing die Harley-Davidson-Vertretung in Böblingen. Zuvor war er 15 Jahre bei der DeutschlandZentrale des Unternehmens in Neu-Isenburg als Verantwortlicher fürs Marketing in Deutschland, Österreich und der Schweiz beschäftigt. Gmünd perfekter Standort

Bernhard Gneithing

Der Standortwahl, die unterstützend von der Gmünder Wirtschaftsförderung um Alexander Groll begleitet wurde, waren umfangreiche Analysen seitens des Motorrad-Herstellers vorweg gegangen. „Da es in der Region noch nie eine Vertretung gegeben hat, ergab die Analyse, dass in der Raumschaft Bedarf sei“, sagt Gneithing. Gmünd passe perfekt, da

das Einzugsgebiet typischerweise 50 Kilometer betrage. „Aalen oder Ellwangen wären zu weit östlich gelegen“, sagt Gneithing. Die Marke Harley-Davidson habe sich in den vergangenen Jahren in Deutschland gut entwickelt, sagt Gneithing. Seit 2014 stagniert jedoch der Umsatz der Marke. „Die Marktdurchdringung in Ostwürttemberg ist bislang eher unterdurchschnittlich. Wenn es einen Händler vor Ort gibt, steigt erfahrungsgemäß der Zuspruch und die Verkaufszahlen an“, sagt Gneithing. Und was erwartet die Kunden in der neuen Harley-Dependance? „Sie bekommen einen Showroom, in dem sie neben neuen und gebrauchten Motorrädern auch Zubehör und Bekleidung vorfinden werden“, erklärt Gneithing weiter. Wer nach dem Einkauf oder vor

der Fahrzeugübergabe stilecht entspannen möchte, könne die Customer Lounge nutzen. Stilecht und modern „In der großen, modernen Werkstatt werden sämtliche Wartungs- und Servicearbeiten an Harley-Davidson Motorrädern ausgeführt werden“, erläutert er. Die Maschinen könnten dort auch individuell nach Kundenwunsch umgebaut und veredelt werden. „Ich freue mich, unsere zweite Vertretung zu eröffnen. Mit dem neuen Standort wollen wir zur Anlaufstelle für alle Motorradfans im östlichen Württemberg werden“, sagt Gneithing mit Vorfreude auf nächstes Frühjahr. Er werde dann zwischen Böblingen und Schwäbisch Gmünd pendeln. „Wir sind bereits dabei, das Team für die Schwäbisch Gmünder Vertretung zusammenzustellen.“

Die Dwyer Group baut in Ellwangen

LMT expandiert

Bis Januar 2018 entstehen eine Ausbildungshalle mit 400 Quadratmetern und ein Bürogebäude

Werkzeughersteller eröffnet Werk in China

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Achim Klemm

Ellwangen-Neunstadt. Jetzt wird eine weitere Lücke im Gewerbegebiet Neunheim geschlossen. In der Max-EythStraße 12 lässt die Dwyer Group Inc. ein Ausbildungszentrum bauen mit dem eine europaweite Expansion angestrebt wird. Am Mittwoch fand der symbolische erste Spatenstich statt. Die amerikanische Dwyer Group Inc. ist eine der weltweit größten Franchise-Anbieter im handwerklichen Dienstleistungsbereich und ein Sanierungsspezialist. In der MaxEyth-Straße 12 soll bis Anfang 2018 eine Ausbildungshalle mit 400 Quadratmetern Fläche errichtet werden und ein zweigeschossiges Bürogebäude mit Flachdach und ähnlichen Ausmaßen, das Platz für 25 Büros bietet. Später sollen hier 35 Mitarbeiter beschäftigt werden. Der Geschäftsführer der Dwyer Group Europe, Hartwig Finger, erläuterte die Details der Baumaßnahme. „Wir haben in Ellwangen ideale Voraussetzungen, um weiter expandieren und unser Ausbildungszentrum realisieren zu können.“ In der Ausbildungshalle werden beispielsweise Rußbildungen nachgestellt, Schimmel- und Wasserschäden simuliert. Rohrbruchortungen und Leckagen gehören

Packten beim Spatenstich für das neue Ausbildungszentrum der Dwyer Group im Gewerbegebiet Neunstadt gemeinsam an (von links): Bürgermeister Volker Grab, Daniel Roth (Academy-Leiter Firma Locatec), Hartwig Finger (Geschäftsführer Dwyer Group Europe), Steffen Altmannsberger (Academy-Leiter Firma Rainbow-International) und Bauingenieur Horst Trittler. Foto: ak

ebenfalls dazu. In erster Linie sollen in Ellwangen eigene Franchise-Mitarbeiter zur Schadensermittlung und Bearbeitung ausgebildet werden. Später sollen dann auch Kunden eine Ausbildung erhalten. Die Ausbildung ist modular aufgebaut mit verschiedenen Qualifizierungsstufen und beinhaltet unter anderem eine Startausbildung und Aufbauschulung mit umfassender Theorie- und Praxisschulung.

Rund 130 Mitarbeiter werden jährlich im Dwyer Campus Ellwangen unter dem Dach der Dwyer Group Inc. ausgebildet. Bürgermeister Volker Grab freute sich, dass die Dwyer Group sich für Ellwangen als weiteren Niederlassungsstandort entschieden hat: „Es ist besonders schön, dass ein Ausbildungsbetrieb hier entsteht. Das ist eine Investition in die Zukunft.“ Auch Leute von außerhalb sollen hier ausgebildet

werden. Der für die Gesamtplanung verantwortliche Horst Trittler von der Firma Heinrich Hebel Gewerbe- und Industriebau urteilte: „Die Stadt hat bei diesem Projekt voll mitgezogen und wir konnten das Bauvorhaben in Rekordzeit zur Genehmigungsfähigkeit bringen.“ Bereits zum 1. Januar 2018 soll das Ausbildungszentrum und der Bürotrakt fertiggestellt sein und der Betrieb aufgenommen werden.

Oberkochen/Schwarzenbek. Nach dem Rekordjahr 2015 mit einem Ergebnis von 380 Millionen Euro wurde der Umsatz 2016 auf Vorjahresniveau gehalten. Weltweit beschäftigt die LMT Group mehr als 2200 Mitarbeiter. „Wir verfolgen konsequent das Ziel, Best-ofClass-Anbieter für Spezialtechnologien in globalen Märkten zu sein. Dabei setzen wir auf eine hohe Profitabilität und nachhaltiges Wirtschaften“, so Olaf J. Müller, CEO der LMT Group. In der Pharmaindustrie steige die Nachfrage nach Maschinen, die toxische Substanzen sicher und effizient verarbeiteten. Diese Wirkstoffe seien zentraler Bestandteil von hochwirksamen Medikamenten. Die auf Spezialwerkzeuge ausgerichtete Division LMT Tools entwickelt ihre Struktur

weiter. In vier Kompetenzzentren bietet Leitz Kunden Dienstleistungen für die Entwicklung, Auslegung und Wiederaufbereitung von Werkzeugen an. Der neue Standort der chinesischen Gesellschaften von Fette Compacting und LMT Tools in Nanjing wird wie geplant 2018 eröffnet. Ziele des Investments sind die Verdopplung in der Tablettenpressenproduktion und die Erweiterung des Serviceangebots bei Präzisionswerkzeugen.

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Wirtschaft Regional | Juni 2017

Bosch AS löst Lieferprobleme pragmatisch – und kauft Gießerei Der italienische Aluminiumguss-Spezialist Albertini Cesare ist jetzt in den Bosch-Konzern integriert. Aber Lieferausfall an BMW beschädigt Image von Bosch l

Winfried Hofele

Schwäbisch Gmünd. Das Jahr 2017 steht für Bosch wahrlich unter keinem guten Stern. Der Technologiekonzern kommt aus den medialen Negativschlagzeilen nicht heraus. Erst die Verwicklung in die Dieselaffäre, dann die Turbulenzen bei der Bosch Automotive Steering (AS) GmbH über die künftige Ausrichtung des Standortes Schwäbisch Gmünd und schließlich noch der große Ärger mit dem Lieferstopp von Lenksystemen an BMW. Eine Aufarbeitung. Stellenabbau und Zukunft Mitte Mai wurden die von heftigen Protesten begleiteten Verhandlungen zwischen Geschäftsleitung und Arbeitnehmervertretern über den sozialverträglichen Abbau von 760 Stellen in der Produktion und den Ausbau des Standorts zum Leitwerk für Entwicklung und Produktion von Lenksystemen wie berichtet friedlich beendet. Kurz darauf stand Gmünds größtem Arbeitgeber der nächste Ärger ins Haus. BMW greift Bosch an Wie der Bosch-Kunde BMW die Gmünder Lenkungshersteller an den Pranger stellte und unter Druck setzte, war ungewöhnlich: „Bosch AS ist derzeit nicht in der Lage, uns mit einer ausreichenden Zahl von Lenkgetrieben für die 1er-, 2er-, 3er- und 4er-Reihe zu be-

Bosch-CEO Dr. Volkmar Denner

Zuverlässig gelieferte Aluminiumguss-Gehäuse in bester Qualität sind für Elektrolenkungen wesentliche Komponenten. Deshalb ist der Kauf von Albertini Cesare für die Schwäbisch Gmünder Bosch AS gut. Fotos: Bosch

liefern“, klagte der BMW-Einkaufsvorstand Markus Duesmann in München. Über 8000 Fahrzeuge könnten nicht wie geplant hergestellt und ausgeliefert werden. Betroffen davon waren die BMW-Werke in München und in Leipzig sowie in Tiexi/China und Rosslyn/Südafrika. Ein fehlendes Gussteil brachte die Fließbänder ins Stocken. Anstatt Autos zu bauen, machten die Beschäftigten Urlaub, feierten Überstunden ab oder erledigten Wartungsarbeiten. Während sonst in der Branche Probleme zwischen Herstellern und Zulieferern diskret gelöst werden, drohte BMW Bosch öffentlich mit Regressforderungen: „Wir gehen davon aus, dass Bosch für den uns entstandenen Schaden einstehen wird“, erklärte Duesmann. Der Einkaufsvorstand nannte keine Zahlen – das hänge von der Dauer des Lieferengpasses ab; BMW rechne aber mit einem längeren Lieferausfall. Warum Bosch nicht lieferte Die Gmünder erhielten ein

wesentliches Bauteil für die Lenkgetriebe, das Aluminiumguss-Gehäuse, von ihrem Zulieferer Albertini Cesare aus Villasanta bei Mailand nicht mehr in ausreichender Zahl. „Der Fehler liegt in Schwäbisch Gmünd“, titelte darauf die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“. Bosch AS-Betriebsratsvorsitzender Harald Brenner und der IG Metall-Bevollmächtige Roland Hamm gingen auf die Barrikaden: „Die Gmünder Belegschaft kann für dieses Desaster aber auch gar nichts!“ Man habe mehrfach darauf hingewiesen, dass es unverantwortlich sei, bei diesem kleinen, aber wichtigen Bauteil, nur auf einen einzigen Lieferanten zu bauen und den dann auch noch preislich unter Druck zu setzen, klagten die Arbeitnehmervertreter. Aber seit der Übernahme der früheren ZFLS durch Bosch treffe nur noch der zentrale BoschEinkauf in Feuerbach solche Entscheidungen. Die Probleme mit Albertini Cesare seien nicht plötzlich gekommen, sondern hätten sich seit über einem Jahr angedeutet. Aber

die Manager in Feuerbach hätten nicht reagiert. Auf Nachfrage nach den Gründen und der Dauer der Lieferengpässe gab sich die Bosch-Pressestelle bedeckt – aus gutem Grund, wie sich schnell zeigte. Die überraschende Wende Schon zwei Tage später kam von der Schillerhöhe in Gerlingen die Meldung: Bosch kann seinen Kunden BMW seit Mittwoch, 31. Mai 2017, wieder mit elektrischen Lenkungen beliefern. Der Engpass wurde in Zusammenarbeit zwischen Bosch, BMW und Albertini behoben. Die eingeschränkte Produktion der Gussgehäuse wurde wieder hochgefahren, so dass die vereinbarten Mengen ausgeliefert werden. Höchste Priorität habe für Bosch, die Kundenbelieferungen abzusichern und Lieferrückstände aufzuholen. Auf Nachfrage, weshalb das Lieferproblem so schnell aus der Welt geschafft werden konnte, antwortete eine BoschSprecherin nur: „Wir sind froh, dass die Produktion nun wieder anlaufen kann.“

Denner schaltet sich ein Dann meldete sich plötzlich Bosch-CEO Volkmar Denner persönlich: „Wir übernehmen Albertini Caesare mit 400 Mitarbeitern an zwei Standorten, damit sich dieses Desaster nicht wiederholt.“ Umgehend wurde beim Bundeskartellamt in Bonn der geplante Kauf beantragt; bereits Mitte Juni lagen die Genehmigungen der Kartellbehörden in Deutschland und in Italien vor. Inzwischen wurde die rechtswirksame Eigentumsübertragung an die Robert Bosch GmbH vollzogen. Zum Kaufpreis machte Bosch keine Angaben. Albertini Cesare ist nun zu 100 Prozent in den Bereich Bosch Automotive Steering integriert, dessen rund 15 000 Mitarbeiter in zwölf Ländern Lenksysteme-Lösungen für Pkws und Nutzfahrzeuge entwickeln und produzieren. Albertini Cesare ist ein führender europäischer Lieferant für Alu-Druckgussteile, der im Jahr 2015 über 100 Millionen Euro umsetzte. Kunden sind Automobilhersteller wie Audi, BMW, Mercedes oder VW sowie Zulieferer wie Bosch oder Pierburg. Mit Deal nicht gerechnet „Damit habe ich nicht gerechnet und vor allem nicht so schnell. Was genau abgelaufen ist und was dahintersteckt, darüber lagen uns keine Informationen vor“, kommentierten Roland Hamm und Harald Brenner den Kauf. Der Betriebsratsvorsitzende sah den Deal aber pragmatisch: „Ich finde es gut, dass wir nun die Gussteilefertigung selbst in der Hand haben und wieder Planungssicherheit für unsere Beschäftigten in der Produktion gegeben ist“. Auswirkungen in Gmünd Für die Bosch-Mitarbeiter in Gmünd hatte der Lieferausfall durch Albertini relativ wenige Auswirkungen. Es wurde niemand in den Urlaub geschickt

und es gab auch keine Kurzarbeit. Gerüchte, dass es auch mit der Belieferung an VW Schwierigkeiten gebe, wurde von Bosch AS und dem Betriebsrat dementiert – für VW bezieht Bosch AS die Module von einer anderen Gießerei. Rückstand schnell aufholen Inzwischen haben sich Werkleitung und Arbeitnehmervertreter verständigt, wie der Lieferstau an BMW schnell abgebaut werden kann. „Wir haben die direkt betroffenen 35 Mitarbeiter an den Bändern in die Gespräche eingebunden“, sagte Harald Brenner. Alle seien bereit, „bis Ende Oktober quasi rund um die Uhr zu arbeiten“, ließ der Betriebsratsvorsitzende wissen. Es seien verschiedene Schichtmodelle diskutiert worden, darüber hätten die Beschäftigten dann abgestimmt. Um die Urlaubszeit zu überbrücken, sei auch die befristete Einstellung von Leiharbeitern vereinbart worden, sagte Brenner. In Sachen Entlohnung gebe es gute Vereinbarungen: „Die Mitarbeiter dokumentieren damit, dass sie hoch motiviert zu Bosch AS stehen und für ihren Arbeitgeber kämpfen!“ Dies bestätigte auch Bosch-Sprecherin Annette Fischer: „Die Bereitschaft der Mitarbeiter in Schwäbisch Gmünd und in Italien, den Lieferrückstand schnell abzubauen, war und ist sehr hoch. Dafür ist die Unternehmensleitung sehr dankbar!“

Bosch-Betriebsrat Harald Brenner.

Kontiunität an der Gmünder Rathausspitze Wiedergewählt: OB Richard Arnold, Erster Bürgermeister Dr. Joachim Bläse, Baubürgermeister Julius Mihm l

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Winfried Hofele

Schwäbisch Gmünd. Die Bevölkerung und der Gemeinderat von Schwäbisch Gmünd sind mit ihrer Rathausspitze offensichtlich hochzufrieden: Sowohl Oberbürgermeister Richard Arnold (59) als auch der Erste Bürgermeister Dr. Joachim Bläse (48) und Baubürgermeister Julius Mihm (51) wurden in ihren Ämtern bestätigt und für weitere acht Jahre gewählt. Auftakt des Gmünder „WahlTriathlons“ war am 7. Mai die Kür des Oberbürgermeisters. 46.607 Gmünderinnen und Gmünder waren zur Stimmabgabe aufgerufen. Die Wahlbeteiligung lag bei 36,05 Prozent, bei der OB-Wahl 2009, als Richard Arnold (CDU) den SPD-Mann Wolfgang Leidig aus dem Amt kippte, waren es 49,3 Prozent, 2001 noch 52,4 Prozent. Am 27. Juni ist die offizielle Amtseinsetzung von

Richard Arnold

Dr. Joachim Bläse

Julius Mihm

(Fotos: Stadt GD)

Richard Arnold. Mit 85,41 Prozent der abgegebenen Stimmen entfielen auf Richard Arnold, sein Herausforderer Rudolf Michael Scheffold erhielt 1981 Stimmen (12,01 Prozent). 314 Stimmen waren ungültig. 424 Wähler trugen andere Namen auf ihrem Stimmzettel ein, 202 von ihnen den des Ersten Bürgermeisters Dr. Joachim Bläse. Ungültig waren die jeweils eine Stimme für Donald Trump, für den Rattenfänger von Hameln, für

Bud Spencer, für die Jediritter und für Obi-Wan Kenobi. Die Bürgermeister wurden nicht von der Bevölkerung, sondern von den Gemeinderäten plus dem OB gewählt. Bei der Wahl des Ersten Bürgermeisters am 10. Juni hatte der Amtsinhaber Dr. Joachim Bläse (CDU) keinen Gegenkandidaten. 40 von 42 Stimmen entfielen auf Bläse, es gab nur eine Gegenstimme und eine Enthaltung. Nicht ganz so souverän setzte sich der parteilose

Julius Mihm (56) am 21. Juni bei der Wahl des Baubürgermeisters durch. Der Amtsinhaber vereinigte 30 Stimmen auf sich, Vladimir Nekola bekam zwei Stimmen, Lutz Scharla keine. Es gab zehn Enthaltungen und vier ungültige Stimmen – offensichtlich die Quittung dafür, dass sich Mihm vor zwei Jahren (vergeblich) um den Baubürgermeisterposten in Ulm beworben hatte und nicht in Gmünd wohnt. Das will er ab 2018 ändern.

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Varta-Eigner Michael Tojner bekennt sich zum Unternehmen Dreifachjubiläum in Ellwangen: Die Marke Varta existiert seit 130 Jahren – Seit zehn Jahren hat Mikrobatterien-Sparte neuen Eigentümer – Fünf Jahre Speicherbau l

Sascha Kurz

Ellwangen. Bei der Varta AG in Ellwangen wurde dreifach gefeiert. 130 Jahre hat die Firma Varta auf dem Buckel. Seit zehn Jahren gehört die Mikrobatterien-Sparte der Montana Tech Components (MTC), einer Holding im Besitz des Varta AG-Aufsichtsratsvorsitzenden Dr. Michael Tojner. Und: Seit nunmehr fünf Jahren ist der Batteriehersteller, der zu den bekanntesten 30 Marken Deutschlands gehört, unter die Energiespeicher-Bauer gegangen. Tojner und Teile des Varta-Aufsichtsrats, darunter Sven Quandt, feierten mit den rund 800 Mitarbeitern auf dem Firmenareal. Dabei hatte Varta-CEO Herbert Schein die letzten zehn Jahre im Fokus. Der Umsatz der Mikrobatterien-Sparte habe um 75 Prozent auf über 200 Millionen Euro im Jahr 2016 zugelegt, das EBIT sei verfünffacht worden, alle Erträge seien reinvestiert worden, um Innovationen wie die Lithium-Ionen-Serie Coin Power auf den Weg zu bringen. In Deutschland zähle die Unternehmensgruppe heute 50 Prozent mehr Mitarbeiter. „Wir wollen in Zukunft noch schneller wachsen. Innovationen, die in unserer Forschungs- und Entwicklungsabteilung entstehen, sind der Motor für dieses Wachstum. Unser enormes Entwicklungs-Know-how ist unsere DNA!“, sagt ein gut gelaunter Varta-CEO. Schein macht dafür vor allem die Montana Tech Components um deren Frontmann Michael Tojner verantwortlich. Herbert Schein bezeichnet Tojner als Visionär und Unternehmer mit langfristigen Zielen. 2007

In Ellwangen werden Hörgerätebatterien hergestellt und verpackt.

wussten sie in Ellwangen nicht so recht etwas anzufangen mit dem smarten Österreicher, der von der Deutschen Bank die Mikrobatteriensparte von Varta übernahm, nachdem die Firmenaktivitäten nach 2002 zerschlagen worden waren. Tojner zeigt in Ellwangen ein Bild des Firmensitzes von MTC in Wien, auf dessen Dach der Leuchtreklame-Schriftzug „Tomorrow Varta“ prangt. „Ich möchte als stolzer Eigentümer von Varta die Zukunft miterfinden und mit gestalten“, sagt der österreichische Hüne unter dem Applaus der Varta-Mitarbeiter. Zehn bewegte Jahre Dann erinnert sich Tojner an die Anfänge in Ellwangen. Der einstige Geschäftsführer Dr. Dejan Ilic kommt darin auch vor. „Kaufen Sie die Sparte nicht, Sie werden scheitern, weil Sie die Technologie nicht verstehen“, hatte Ilic Tojner geraten. „Herausforderungen sind das Meine. Nach der Schlüsselübergabe und einem

holprigen Start mit dem Schließen der Lithium-Polymer-Produktion wurden die Banken schon leicht nervös“, erinnert sich Tojner. „Doch wir haben auf den richtigen Mann gesetzt und ihm vertraut“, fügt er an. Michael Tojner meint damit Herbert Schein, den er 2009 zum Geschäftsführer gemacht hatte. Tojner und Schein sind seither ein schlagkräftiges Duo an der Varta-Spitze. Tojner ist ein Aufbauer, kein reiner Geldvermehrer. Den gesamten Gewinn hat der Montana-Chef, der promovierter Rechts- und Wirtschaftswissenschaftler ist, ins Unternehmen gesteckt. Nachdem Tojner in der Gastronomie seine erste Schilling-Million erwirtschaftet hatte, beteiligte er sich an mehreren Dutzend Start-ups. Das bekannteste davon: der Online-Sportwettenanbieter Bwin. Das Versprechen, das er der Belegschaft vor fünf Jahren beim 125-jährigen Firmenjubiläum gegeben hatte, erneuert er 2017: „Ich bleibe Mehrheitseigentümer von Varta. Auch wenn das Unternehmen

AR in Baubranche auf Vorstoß Neues EurA-Technologienetzwerk fusioniert Sensorik und Digitalisierung im Bau Ellwangen. Augmented Reality (AR) steht kurz vor dem Durchbruch. Eine DeloitteStudie sagt der Technik der „erweiterten Realität“ mittels speziellen, informationsübertragenden Brillen großes Marktpotenzial voraus: Bis 2020 könne in Deutschland ein Umsatz von einer Milliarde Euro erzielt werden. Dabei geht das Anwendungsspektrum weit übers Entertainment hinaus. Die Ellwanger Innovationsberatungsgesellschaft EurA widmet sich der Integration dieser neuen Technik auch in der Baubranche. Das vom Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie geförderte Netzwerk AR-Sensor*4.0 lädt Interessenten zum Erfahrungsaustausch über die intelligente Verarbeitung von Sensordaten sowie deren Visualisierung. Das Netzwerk AR-Sensor*4.0 hat die Vision, Augmented Reality zum breiten Einsatz in der Industrie zu verhelfen und zu einem festen Bestandteil der Entwicklungen im Industrie 4.0-Umfeld zu machen. „Um es so weit zu bringen, sind jedoch zahlreiche Entwicklungsschritte notwendig“, erklärt Netzwerkma-

AR und Wearable Computing auf der Baustelle. (Foto: Ubimax)

nager Patrick Hiesinger von EurA. „Erste Lösungen existieren bisher nur als Insellösungen für einzelne Anwendungsfelder, beispielsweise im Bereich der Logistik, der Montageassistenz oder im Bereich Service und Instandhaltung.“ Aus diesem Grund standen in einer ersten Netzwerkkonferenz die Themen Sensorik und Digitalisierung am Bau im Mittelpunkt. Im Rahmen des Treffens wurden erste Bedarfe für neue Entwicklungen im Bau, in der Bauüberwachung und Instandhaltung formuliert, die über Forschungs- und Entwicklungsprojekte weiterverfolgt werden sollen. „Ein zukunftsträchtiger Use-Case liegt beispielsweise in der Digitalisierung von Raumdaten“, so Hiesinger.

So eröffne AR neue Möglichkeiten, wenn es um Vermessungsmethoden und Gutachten von Bestandsgebäuden ginge. In einer Art „virtuellem Rundgang“ könnten etwa Risse in Wänden leicht dokumentiert werden. Bei der Errichtung von Neubauten biete die Technik Potenzial: „Über Ausgabegeräte wie AR-Brillen kann die genaue Position von Bauteilen und Leitungstrassen gesehen werden - Abweichungen vom Bauplan können direkt über die Kamera in der Brille dokumentiert und an Planer weitergeleitet werden.“ Die Zusammensetzung des AR-Sensor*4.0-Netzwerkes ist vielfältig: So leisten Komponentenhersteller, Verarbeiter von Bild- und Sensordaten sowie Softwareanbieter ihren Beitrag. Ziel des Netzwerks ist die gemeinschaftliche Entwicklung der Technologien der erweiterten Realität mit Fokus auf die Bereiche Produktion, Montage und Service. In einer weiteren Netzwerksitzung im Spätsommer sollen die Ansätze entsprechend der Anforderungen aus der Praxis angepasst und konkretisiert werden. Das Vorhaben ist offen für weitere Teilnehmer.

auf deutsche Unternehmen und zollten ihnen Respekt – der sechsfache Vater Michael Tojner ist einer, der sich auch in politische Debatten gerne einmischt und Akzente setzt. In Ellwangen haben sie mittlerweile durchaus Gefallen gefunden am Österreicher, der mehr mitredet, als andere Eigentümer in anderen Firmen. Und der angetreten ist, um langfristig zu gestalten. Herbert Schein setzt die Zielvorgaben von Tojner konsequent um und will die Produktion von Lithium-Ionen-Zellen massiv ausweiten. Neben Kommunikationslösungen wie Headsets sollen aber auch Gerätschaften und Werkzeuge wie Bohrmaschinen mit Batterien aus dem Hause Varta ausgerüstet werden. „Wir wollen für solche Megatrends Energielösungen liefern. Die Stromversorgung wird zum strategischen Element werden“, sagt Schein. Aber auch die Produkte von Varta Storage, die jetzt gerade einen nagelneuen Energiespeicher vorstellt und über Zukäufe im Ausland den Markt rasch erschließt, sollen zum rasanten

Wachsen beitragen. Katrin Schütz, Staatssekretärin im Wirtschaftsministerium, hat ebenfalls zum Festakt den Weg nach Ellwangen gefunden. Sie warf einen Blick auf die „wechselvolle Geschichte“ der Varta. Die Firma habe die Krise überstanden und gehöre jetzt zu den weltweit bedeutendsten Herstellern für Batterien für Spezialanwendungen, sagt Schütz. Ostalb-Landrat Klaus Pavel lobt, die Varta erfinde sich immer wieder neu. „Varta ist in der Welt zu Hause und in Ellwangen daheim.“ Pavel erinnert daran, dass es eine der ersten Aktionen von Herbert Schein gewesen sei, die nach Singapur ausgelagerte Herstellung von Varta-Knopfzellen nach Ellwangen zurückzuholen. OB Karl Hilsenbek freut sich, dass Varta den Namen Ellwangen in die Welt hinaustrage. Die Stadt rüste sich im Gegenzug, indem sie für die VartaMitarbeiter ausreichend Bauplätze und eine qualitätsvolle Stadt biete: „Die Stadt wünscht sich, dass diese Erfolgsgeschichte fortgeschrieben wird“, sagt der OB.

Dr. Michael Tojner ist mit seiner Montana Tech Components seit 2007 Eigentümer der Mikrobatterien-Sparte von Varta. (Fotos: rat)

Herbert Schein leitet das Unternehmen seit 2009.

(Foto: Varta AG)

an die Börse gebracht wird, wird das gelten“, sagt er. Die Varta AG mit ihren Sparten Mikrobatterien und Energiespeicher hatte im November 2016 den geplanten Börsengang erstmal ad acta gelegt, aber betont, dass er möglicherweise nur verschoben sei. Sein Vater hätte bewundernd aufgeschaut, wenn er mit bekommen hätte, was Tojner aus der Varta gemacht hat, betont der 51-jährige Österreicher. Viele Österreicher schauten

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Wirtschaft Regional | Juni 2017

70 Jahre BSH in Giengen Tradition trifft auf Moderne BSH-Standort Giengen feiert 70-jähriges Jubiläum

A

m ältesten Produktionsstand der BSH Hausgeräte GmbH in Giengen arbeiten rund 2.900 Mitarbeiter an der Entwicklung und Produktion von Kühlschränken, Gefriergeräten und Kühl-Gefrierkombinationen. Die innovativen Geräte aus Giengen benötigen besonders wenig Strom und bieten gleichzeitig höchsten Komfort. In diesem Jahr feiert der BSH-Standort bereits sein 70-jähriges Bestehen.

Weltweit erfolgreich Die BSH Hausgeräte GmbH ist eines der weltweit führenden Unternehmen der Branche und der größte Hausgerätehersteller in Europa. Im Jahr 1967 als Gemeinschaftsunternehmen der Robert Bosch GmbH (Stuttgart) und der Siemens AG (München) gegründet, gehört die BSH seit Januar 2015 zu 100 Prozent zur BoschGruppe. In ihrer 50-jährigen Unternehmensgeschichte, hat sich die BSH vom deutschen Exporteur zum zweitgrößten Hausgerätehersteller der Welt entwickelt. Mit mehr als 58.000 Mitarbeitern weltweit konnte die BSH im Jahr 2016 ihren Umsatz auf rund 13,1 Milliarden Euro steigern. In rund 40 Fabriken weltweit produziert die BSH das gesamte Spektrum moderner Hausgeräte. Das Produktportfolio reicht dabei von Herden, Backöfen und Dunstabzugshauben über Geschirrspüler, Waschmaschinen, Trocknern, Kühl- und Gefrierschränken bis hin zu kleinen Hausgeräten wie Staubsaugern, Kaffeevollautomaten oder Küchenmaschinen. Standort Giengen: Tradition trifft auf Moderne Der Standort Giengen, die älteste Produktionsstätte der BSH, existiert bereits seit

Auch in der Werbung haben Kühlschränke aus dem Hause BSH stets eine gute Figur gemacht.

Rund 350 Entwickler arbeiten an den Kühl- und Gefriergeräten von morgen.

In Giengen werden heute täglich 7.000 hocheffiziente Kältegeräte produziert.

Kühlgeräte aus Giengen arbeiten nach einem einfachen Prinzip: weniger Strom, mehr Komfort.

1944. Von der damaligen Bosch-Tochter Sundgau Maschinenbau GmbH gegründet, werden in Giengen seit 1949 Kühlgeräte hergestellt. Im ersten Produktionsjahr mit Start im Dezember wurden lediglich 14 Kühlschränke produziert –gut zehn Jahre später lief bereits der zweimillionste Kühlschrank vom Band. Bis heute wurden in Giengen 80 Millionen Geräte produziert. Heute zählt Giengen zu den

Der erste Kühlschrank made in Giengen aus dem Jahr 1949.

Blick in die Kühlschrankmontage im Jahr 1958.

Fotos: BSH

High-Tech-Standorten des Unternehmens. Täglich verlassen rund 7000 Geräte in den verschiedensten Ausführungen, Größen und Kombinationen die Fertigung. Neben der Produktion von Kühlschränken, Gefriergeräten und Kühl-Gefrier-Kombinationen koordiniert das ansässige Kompetenzzentrum mit einem Team von rund 350 Entwicklern zudem die Entwicklungs- und Forschungsaktivitäten für die Kältegeräte der BSH weltweit. Von Giengen in über 60 Ländern in die Welt Im Norden des Fabrikgeländes liegt auch das größte deutsche Logistikzentrum der BSH. Hier werden auf einer Fläche von mehr als 20 Fußballfeldern Hausgeräte gelagert und umgeschlagen. Es sind Kühl- und Gefriergeräte aus der Produktion in Giengen sowie Groß- und Kleingeräte aus den anderen süddeutschen BSH-Werken, die von Giengen aus in die ganze Welt transportiert werden. Durchschnittlich sind es 250 Lkw- oder Containerladungen, die hier am Tag zusammengestellt und weltweit versendet werden. Dabei erhält jeder Kunde in Zentraleuropa seine Bestellung innerhalb von 48 Stunden. Kühl- und Gefriergeräte aus Giengen sparen Strom und schonen den Geldbeutel Für die BSH ist Umwelt- und Klimaschutz seit vielen Jahren fest in der Unternehmensstrategie verankert. Als weltweit erster Hersteller produzierte

die BSH im schwäbischen Werk bereits 1993 nur noch FCKW- und FKW-freie Kühlgeräte. Wichtiger Innovationstreiber ist das Thema Energieeffizienz, denn Kühlschrank und Gefriertruhe sind 24 Stunden am Tag, 365 Tage im Jahr im Einsatz. In den vergangenen Jahren konnte der Energieverbrauch der BSH-Kühlschränke um rund 73 Prozent gesenkt werden. Moderne, supereffiziente Geräte verbrauchen gerade einmal so viel Strom wie eine 20-Watt-Glühbirne. Das schont die Umwelt und spart durch geringere Stromkosten bares Geld. Orientierung am Konsumenten Mit Blick auf die individuellen Bedürfnisse der Verbraucher entwickelt die BSH Hausgeräte, die sich neben Energieeffizienz auch durch intelligentes Design und Bedienfreundlichkeit auszeichnen. Dabei setzt die BSH immer wieder neue Maßstäbe – wie zum Beispiel mit „Home Connect“, der weltweit ersten Lösung, mit der sich vernetzte Hausgeräte von mehr als einer Marke mit einer einzigen App steuern lassen. Von unterwegs einen Blick in den Kühlschrank werfen und die Vorräte überprüfen – das ist mit den neuen Kühlgeräten, die in Giengen entwickelt wurden, keine Zukunftsmusik mehr. Wer also beispielsweise im Supermarkt wissen möchte, ob noch Tomaten im Gemüsefach liegen oder Eier für das Frühstück benötigt werden, prüft dies einfach und bequem über das Smartphone!

Laufende Kontrollen sichern die hohen Qualitätsstandards der Kühl- und Gefriergeräte.

Per App und Smartphone kann der Kunde von unterwegs einen Blick in den Kühlschrank werfen.

Der Transport der Geräte erfolgt Großteils umweltschonend per Bahn.

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Aalener Steuerrechts-Kanzlei strukturiert Milliarden-Deal Steuerexperten von Peter & Partner stemmen für die SSN Group AG eine Immobilientransaktion, die zu den größten im ganzen Bundesgebiet im Jahr 2017 zählt l

Sascha Kurz

Aalen. Einer kleinen, aber feinen Steuerrechtskanzlei auf der Ostalb würde man einen solch großen Deal auf den ersten Blick gar nicht zutrauen. Doch er ist zur Realität geworden. Die Experten um Prof. Dr. Markus Peter optimierten bei einer Immobilientransaktion mit einem Volumen von 2,3 Milliarden Euro die steuerlichen Angelegenheiten für die Schweizer SSN Group AG. Und die Zeichen stehen bei der Aalener Kanzlei auf Wachstum: KonzernsteuerrechtsSpezialist Dr. Stephan Vossel ergänzt ab August 2017 das Team von Peter & Partner. In Köln soll in diesem Zuge eine Dependance entstehen. Die SSN GROUP ist eine konzernunabhängige Unternehmensgruppe, die seit der Gründung im Jahr 2004 als Immobilien-Projektentwickler mit Kompetenzschwerpunkten in deutschen Großstädten und in der Schweiz tätig ist. Aktuell bereitet die SSN GROUP AG mit Sitz im Schweizer Kanton Zug eigene Immobilien-Projekte im Umfang von etwa 3,3 Milliarden Euro vor. „Jüngst hat das Schweizer Unternehmen die Anteile an der deutschen Gerch Development GmbH erworben“, erklärt Markus Peter im Gespräch mit

einzelnen Fällen“, schildert Markus Peter. „Wir werden immer dann zu Rate gezogen, wenn es um komplexe steuerrechtliche Fragestellungen, Steuergestaltungen, internationale Verrechnungspreise oder um gerichtliche Verfahren vor dem Finanzgericht oder dem Bundesfinanzhof geht,“ betont Prof. Günter Titze weiter, der ebenfalls in der Aalener Kanzlei tätig ist. Klare Schwerpunkte sorgen für Wachstum

Die Partner der Kanzlei Peter & Partner haben allen Grund zum Feiern (v.li.): Prof. Günter Titze, Gabriela Hellstern, Katharina Peter und Prof. Dr. Markus Peter. (Foto: Peter & Partner)

dieser Zeitung. Über den Kaufpreis hätten die Parteien Stillschweigen vereinbart. „Die SSN GROUP beteiligt sich damit an einem der interessantesten DevelopmentPortfolien in Deutschland mit neun Projekten und einem Gesamtinvestitionsvolumen von rund 2,3 Milliarden Euro, darunter das rund 86.500 Quadratmeter große Areal der Holsten-Brauerei in Hamburg sowie das ehemalige IBM-Gelände in Stuttgart-Vaihingen –

bekannt als Garden Campus Vaihingen“, erläutert Michael Tockweiler, CEO der Schweizer SSN Group AG. Und genau bei diesem Riesen-Deal hat sich das Unternehmen steuerliche Unterstützung bei der Aalener Steuerrechts-Kanzlei Peter & Partner geholt, welche die „rechtliche Struktur für den gesamten Unternehmenserwerb von Anfang an gestaltet, begleitet und umgesetzt hat“, wie Markus Peter darstellt.

Peter & Partner ist eine Steuerkanzlei mit Schwerpunkten in den Bereichen internationales Steuerrecht, Konzernsteuerrecht, Umwandlungssteuerrecht sowie Umsatzsteuerrecht. Prof. Dr. Markus Peter erläutert die Vorgehensweise der Kanzlei: „Unsere Mandanten sind Unternehmen in allen Größenordnungen, welche – wie auch wir – regional verankert und international vernetzt sind. Auch Berufskollegen unterstützen wir bundesweit in

Die Zeichen stehen deshalb bei Peter & Partner auf Wachstum. Ab August 2017 verstärkt kein geringerer als der Kölner Konzernsteuerrechtsspezialist Dr. Stephan Vossel das junge Spezialisten-Team. Vossel hat am renommierten SteuerLehrstuhl von Prof. Dr. Norbert Herzig an der Universität zu Köln promoviert und war dort in Jahren 2008 bis 2013 wissenschaftlicher Mitarbeiter. Vossel legte 2013 das Steuerberaterexamen ab und hat die fachliche Leitung des Fachbereichs „Steuern“ bei der Steuer-Fachschule Dr. Endriss in Köln inne. „Stephan Vossel ist Autor zahlreicher Publikationen“, ergänzt Markus Peter. Nicht zuletzt sei er ein erfahrener Praktiker und bundesweit aktiver Dozent im Bilanz- und

Steuerrecht, unter anderem beim Master of Arts in Taxation der Hochschule Aalen in Kooperation mit der SteuerFachschule Dr. Endriss in Köln. Parallel zu dieser personellen Verstärkung wird von Peter & Partner im Sommer eine Niederlassung in Köln eröffnet. „Wir haben uns für diesen Schritt bewusst Zeit gelassen, um auch die richtige Büroimmobilie zu finden“, erklärt Gabriela Hellstern, Mitarbeiterin in der Kanzlei. „Wir sind davon überzeugt, dass uns dies bei unserer neuen Adresse in der Kölner Lichtstraße gelungen ist“, sagt Hellstern weiter. Der dortige Standort VulcanKöln ist ein Ensemble aus denkmalgeschützten und neuen Gebäuden, eine grüne Insel mit viel Freifläche und altem Baumbestand. Hierzu ergänzt Katharina Peter, Frau von Markus Peter und ebenfalls in der Kanzlei tätig: „Bei dieser lebendigen, urbanen Mischung, diesem gesunden, pulsierenden Mikrokosmos können wir unseren Leitgedanken – Leidenschaft, Kreativität, Kompetenz – geradezu idealtypisch umsetzen.“ Dr. Stephan Vossel und der frisch gebackene Aalener Steuerberater Marco Wolpert freuten sich heute schon auf die neuen Räumlichkeiten in der Domstadt. ANZEIGE

Umsatzrendite statt Umsatz – mit drei Schritten bis zu 50 % mehr Gewinn

U

msatz ist die übliche kommunizierte Kennzahl über die Leistungsfähigkeit des Unternehmens. Aber genau darüber sagt diese Kennzahl nichts aus. Der Gewinn ist die eigentliche Leistungskennzahl eines effizienten Unternehmens, sowohl als absoluter Betrag als auch als Verhältnis zum Umsatz, der Umsatzrendite. Während der Umsatz aber kommuniziert wird, bleibt der Gewinn und damit die Umsatzrendite, wenn möglich, ein Geheimnis des Unternehmens. Die Unternehmen, die mit wenig Umsatz viel Gewinn erwirtschaften, d.h. eine hohe Umsatzrendite haben, wissen worauf es ankommt. Hohe Umsätze allein sind nur ein großes Risiko. Bereits leichte Rückgänge im Umsatz führen bei kleinen Umsatzrenditen zu Verlust. Das Bestreben des Unternehmers muss es daher sein, die Umsatzrendite möglichst hoch zu gestalten, was schließlich zur Stabilität des Unternehmens führt. Wie aber gelangt man zu einer höheren Umsatzrendite? Schaut man sich das Unternehmen sehr abstrakt an, gibt es drei Hebel zur Steigerung der Umsatzrendite: Günstiger einkaufen, teurer verkaufen

oder die Wertschöpfung effizienter gestalten. Günstiger einkaufen oder teurer verkaufen sind Attribute des Marktes. Jeder Unternehmer wird versuchen, sich hier optimal zu positionieren. Tendenziell sind die Spielräume wesentliche Effizienzsteigerungen im Einkauf oder erhebliche Preissteigerungen im Verkauf zu erzielen, gering. Ausnahmen bestätigen natürlich die Regel. Viel größere Möglichkeiten für eine bessere Umsatzrendite liegen in der Effizienz im Unternehmen, in der eigenen Wertschöpfung. Widmen wir uns also dieser dritten Möglichkeit und betrachten diese etwas detaillierter. Die eigene Wertschöpfung lässt sich differenzieren in die Kernprozesse, die direkt der Wertschöpfung dienen und die indirekten Prozesse (Hilfsprozesse), welche die Kernprozesse unterstützen. Alles was zum Unternehmen gehört, alles was das Unternehmen und jeder einzelne Mitarbeiter macht, dient letztendlich diesen beiden Prozesstypen. Die wertschöpfenden Kernprozesse sind je nach Branche und Unternehmen sehr differenziert. Es können Produktionsprozesse, Lager- und Logistik-

prozesse, Distributionsprozesse, Projektprozesse, Beratungsprozesse oder all die vielen anderen Prozesse sein, für die der Kunde letztendlich bezahlt. Alle weiteren Prozesse dienen den Kernprozessen. Hierzu gehört Personalwesen, Instandhaltung und Instandsetzung, Finanzwesen, Vertrieb und Marketing, BackofficeProzesse, Qualitätssicherungsprozesse, Controlling u.v.a.m. Fragt man einen Unternehmer nach der Effizienz seiner Kernprozesse, wird er oft antworten, dass man hier schon alles Mögliche getan hat um diese zu optimieren. Unterstellen wir einmal, dass das so ist. Zur Analyse der Gesamteffizienz betrachten wir aber alle Ressourcen, Infrastrukturen und Mitarbeiter, die das Unternehmen ausmachen und bilden ein Verhältnis zwischen dem Aufwand für die Kernprozesse und dem Aufwand für die Hilfsprozesse. Gehen wir für eine Berechnung davon aus, dass 75 % aller Aufwände den Kernprozessen und 25 % den Hilfsprozessen zuzurechnen sind. Werden nur diese 25 % für die Hilfsprozesse effizienter gestaltet, tragen sie natürlich auch indirekt zu einer effizienteren Wertschöpfung bei. Gelingt es beispielsweise diese 25 % der Aufwände um 20 % zu reduzieren, wird die Wertschöpfung insgesamt 5 % effizienter. Mit dem gleichen Mitteleinsatz, d. h. den gleichen Investitionen und dem gleichen Personal lässt sich so die Rendite um 5 % steigern. Erwirtschaftete das Unterneh-

men im Beispiel seither eine Umsatzrendite von 10 %, würde sich durch die Effizienzsteigerung, allein der indirekten Prozesse, eine zusätzliche Steigerung der Renite von 5 % erzielen lassen. Bei einer bisherigen Umsatzrendite von 10 % sind dies dann 15 % oder relativ eine um 50 % höhere Umsatzrendite und natürlich auch ein 50 % höherer absoluter Gewinn. Zusammenfassend lässt sich mit der Effizienzsteigerung der eigenen Wertschöpfung, der eigenen Prozesse, ein erhebliches Effizienzpotential heben. Widmen wir uns dem WIE: Um die dargestellten Vorteile zu erreichen, sind die Prozesse zu analysieren. Viele Unternehmer können das Wort Prozesse, auch im Zusammenhang mit der ewigen Diskussion um Industrie 4.0 und Digitalisierung, schon nicht mehr hören. Das ist aber ein Fehler. Prozesse sind letztendlich all das, was ein Unternehmen tut. Wer sich nicht um die Prozesse kümmert, kümmert sich nicht um das, was sein Unternehmen macht. Jede effiziente Prozessgestaltung beginnt zunächst mit dem ersten Schritt, dem Kennen und Benennen der Prozesse. Während die wertschöpfenden Prozesse üblicherweise gekannt und benannt werden können, liegt dies bei den indirekten Prozessen häufig anders. Auch diese sind durch die Unternehmer deutlich zu machen und zu benennen. Die reine implizierte Durchführung dieser Prozesse reicht für eine Optimierung und Effizienz-

steigerung nicht aus. Im zweiten Schritt sind die Prozesse zu beschreiben und zu modellieren. Beschreiben und modellieren heißt tatsächlich visuell darzustellen. Hierzu gibt es verschiedene Möglichkeiten - ein Tipp ist die Nutzung von BPMN (Business Process Modeling and Notation). Die visualisierten Prozesse dienen dann aber nicht nur der Ablage im QS-Ordner für die nächste ISO 9001-Zertifizierung. Die visualisierten Prozesse sind die Basis für die Optimierung. Diese erfolgt im dritten Schritt. Erst visualisierte Prozesse können wirklich optimiert werden. Am besten erfolgt dies mit den Einheiten, welche die entsprechenden Tätigkeiten auch durchführen. Unternehmer staunen immer, wieviel Innovationspotential in ihrem Unternehmen und in den Mitarbeitern liegt, wenn nur danach gefragt wird. Oftmals reichen wenige Stunden oder Tage, um erhebliche Optimierungspotentiale zu heben. Diese können dann am visualisierten Prozessplan als „SOLL-Stand“ dargestellt werden und bilden die Basis der Optimierung. Hierbei kann die Optimierung durch veränderte Arbeitsabläufe oder durch eine zunehmende Digitalisierung, d.h. Software-Abbildung der Prozesse, erreicht werden. Erst nach diesen drei Schritten ist damit auch so etwas wie Industrie 4.0 möglich. Nur wer seine Prozesse kennt, diese aufgezeichnet hat und dadurch Optimie-

rungspotentiale feststellte, kann diese Prozesse auch in Software abbilden. Für das Erfassen und Benennen der Prozesse gibt es genauso Methoden wie für deren Visualisierung und Optimierung. Der Aufwand ist viel kleiner als man weithin annimmt. Der Aufwand lohnt sich aber: Er hat das Potential die Umsatzrendite um 50 % zu steigern, wenn die Annahme des dargestellten Rechenbeispiels zutrifft. Eine um 50 % höhere Umsatzrendite macht das Unternehmen erheblich stabiler und lässt den Unternehmer ruhiger schlafen. Probieren Sie es aus! Bleiben Sie neugierig, unternehmen Sie etwas! Ihr Heiko Rössel

Firmen & Märkte

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Tipps zu Gesundheit – Fitness – Ernährung – mentale Balance

Dreidimensionales Training mit der Kinesis Das Wort Kinesis kommt aus dem Griechischen und bedeutet Bewegung. Mit der Idee, die Natürlichkeit von Bewegungen mit Kraft-, Stabilisations- und Flexibilitätstraining zu verbinden, entwickelte die Firma Technogym ein gleichnamiges Trainingsgerät, welches diese Form des Trainings möglich macht. Es handelt sich dabei um ein Seilzugsystem. Das Trainingsgerät Kinesis wurde aus der Idee heraus entwickelt, den Menschen die Natürlichkeit von körperlicher Bewegung näherzubringen und somit die Lebensqualität zu steigern. Das Training an diesem Gerät kehrt zurück zu den Wurzeln der natürlichen Bewegung. Ein komplett freies Bewegungsmuster, das den eigenen Körper und seine Funktionalität wiederentdecken lässt, birgt eine unvergleichliche Erfahrung. In jedem der freitragenden Arme der Kinesis stehen drei Gelenkdrehsysteme, in deren Inneren das Drahtseil bei Zug- und Rückkehrbewegungen läuft. Das macht ein Training in alle Bewegungsrichtungen möglich. Der hydraulische Widerstand lässt sich stufenlos über ein Display verändern und ermöglicht so das Anpassen an den jeweiligen Leistungsstand. Dank der drei Griffmöglichkeiten in verschiedenen Positionen und der Fußschlaufen lassen sich mehr als 200 Übungen durchführen. Die Kinesis sorgt für Bewegungsfreiheit und ermöglicht ein dreidimensionales Training. Anhand der Grundbewegungen lassen sich spezifische Muskelpartien (Brust, Rücken, Bauch, Po, Oberschenkel) trainieren, während bei Bewe-

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gungskombinationen verschiedene Muskelgruppen gleichzeitig und synergetisch aktiviert werden (vordere und hintere Bewegungskette, Stabilisierungsmuskulatur des Rumpfes). Somit können gezielt Bewegungsabläufe trainiert und damit optimiert werden. Um nur ein Beispiel eines klassischen - im Alltag oft benötigten - Bewegungsablaufes zu nennen, der mit Hilfe der Kinesis trainiert werden kann, ist das Einladen bzw. Ausladen eines Getränkekastens in einen PKW. Ein

(Quelle: life-house) gesunder und funktioneller Bewegungsablauf beinhaltet ein leichtes in die Hocke gehen, das Aktivieren der Bein- und Gesäßmuskeln, sowie die Rumpf- und Armuskulatur. Mit einer leichten Rotation wird der Kasten in bzw. aus dem Kofferraum gehoben. Diesen Ablauf kann man mit Hilfe der Kinesis trainieren und so Verletzungen vorbeugen. Jeder, der sich schon mal „verlupft“ hat, weiß wie schmerzhaft und langwierig solche Verletzungen sein können. Das Training eignet sich sowohl für Anfänger, wie auch für Fortgeschrittene. Die Vielfältigkeit der Übungen erlaubt die Ausführung von einfachen Bewegungen, bis hin zu komplexen

Wirtschaft Regional | Juni 2017

Laucher hat AIMD gekauft Die indische Amtek Group ist komplett raus – Alle 150 Mitarbeiter übernommen l

EVA MALETIC OSTERWIESENSTRASSE 35/1 73574 IGGINGEN TELEFON 0 71 75 9 23 33 23 MOBIL 01 51 12 57 97 55 WWW.LIFE-HOUSE.EU [email protected] Bewegungsabläufen für den ganzen Körper. In Kombination mit Kleingeräten, wie einem Gymnastikball oder einen Balance Pad sind zusätzlich verschiedenen Variationen im Training möglich. So können unterschiedliche Schwerpunkte, wie zum Beispiel Balance- oder Stabilisationstraining unterstützt werden. Auch ein sportartspezifisches Training ist mit er Kinesis möglich. So können zum Beispiel durch Training an der Kinesis der Aufschlag im Tennis oder der Abschlag beim Golf optimiert werden. Durch die Vielfalt der Möglichkeit wird ein Training mit der Kinesis sowohl im Freizeitsport wie auch in der Reha genutzt. Vom Personal Trainer, über renommierte Fitnessstudios bis hin zum Physiotherapeuten findet diese Form des Trainings Anklang. Auch für den Heimanwender stehen Modelle zur Verfügung, so das nach einer guten Einweisung durch einen fachkundigen Trainer, dem Training mit diesem System zu Hause nichts mehr im Weg steht. Trainieren mit der Kinesis macht Spaß, ist abwechslungsreich und gibt die Möglichkeit, Fähigkeiten wie Gleichgewicht, Kraft, Koordination und Beweglichkeit ganz neu zu entdecken. Eva Maletic

Winfried Hofele

Essingen. Die Amtek International Metall Division (AIMD) GmbH in Essingen ist nicht mehr ein Unternehmen des indischen Automobilzulieferers Amtek Group. Neuer Besitzer ist die SL Unternehmensbeteiligungsgesellschaft in München. Deren Inhaber und alleiniger Gesellschafter ist Dr. Stefan Laucher. Der promovierte Volkswirt hat sich als Berater für eine führende Investmentbank einen guten Ruf in Sachen Private Equity-Aktivitäten erworben. Der Münchner gründete vor 30 Jahren die Gesellschaft für Ablauforganisation, Informationsverarbeitung und Kommunikationsorganisation (GABO), ein Lösungsanbieter für Geschäftsprozesse in den Bereichen digitale Zusammenarbeit und Business Intelligence. Nachdem Laucher Ende Mai in Basel mit den indischen Amtek-Gesellschaftern den Vertrag zum Kauf der AIMD GmbH zeichnete, ist nun der Übergang aller Geschäftsanteile nach Erfüllung einiger Bedingungen notariell abgesegnet, wie Laucher dieser Zeitung bestätigte. Über den Verkaufspreis sei Stillschweigen vereinbart worden, sagte Laucher, der den Merger nicht in Zusammenhang mit der Insolvenz der Amtek Küpper Group in Velbert sieht: „Der Verkaufsprozess für AIMD lief

Besitzerwechsel bei Essinger Stahlhandelsfirma.

schon seit mehr als einem halben Jahr, da war von finanziellen Problemen in Velbert noch nicht die Rede“. Vielmehr seien der Verkäufer Amtek, deren Berater und das Management zur Überzeugung gelangt, mit der SL Unternehmensbeteiligungsgesellschaft einen langfristig orientierten Investor und guten Eigentümer gefunden zu haben. Stefan Laucher hat die AIMD mit deren Tochtergesellschaften HAPU in Essingen, Droste Stahlhandel in Bochum, OWZ Ostalb Warmbehandlungszentrum in Aalen, SRT (Rissprüftechnik) und WTL (Wertstofftechnik-Labor) in Essingen übernommen. Dies ist der Kern der früheren Scholz Edelstahl (SES) GmbH, die zum 1. September 2014 im Zuge der Restrukturierung des Scholz-Konzerns an die Amtek Group veräußert wurde. Zwei damals zur SES-

Foto: M. Burkardt

Gruppe gehörende Schmieden sind in separate Gesellschaften überführt worden. Lauber war schon 2014 an der Übernahme von SES interessiert, kam aber nicht zum Zug. Wie das Unternehmen in Kürze heißen wird, will Laucher mit dem künftigen Führungsteam absprechen. Zunächst gehe es darum, die im Stahlhandel mit den entsprechenden Dienstleistungen gut aufgestellte Firma weiter zu stärken und auf Expansionskurs zu bringen; die gute Stahlkonjunktur gebe dazu Rückenwind. Laucher übernimmt alle derzeit 150 Mitarbeiter und plant die Belegschaft aufzustocken. Spätestens bis Ende Juni will Stefan Laucher auch sein neues Führungsteam präsentieren. Dazu wird auf jeden Fall der bisherige AIMD-Interims-CEO Carl-Heinz Schütte gehören. OWZ, SRT und WTL sollen weiterhin von Andreas Zott verantwortet werden.

Analysen, Trends und Entwicklungen aus erster Hand von den Arbeitgeberverbänden für die Firmen der Region

Die Themen des Monats Juni 2017 im Überblick Arbeitsrecht • BAG: Nichtigkeit eines nachvertraglichen Wettbewerbsverbots bei fehlender Karenzentschädigung Ein nachvertragliches Wettbewerbsverbot ist nichtig, wenn die Vereinbarung entgegen den gesetzlichen Vorschriften der § 110 GeWO i.V.m. § 74 Abs. 2 HGB keine Karenzentschädigung vorsieht, so das Bundesarbeitsgericht mit Urteil vom 22.03.2017, Az: 10 AZR 448/15. Die Klägerin nahm die Beklagte auf Zahlung einer Karenzentschädigung in Anspruch, da durch eine salvatorische Klausel im Arbeitsvertrag das unwirksame Wettbewerbsverbot durch ein wirksames ersetzt worden sei, das entsprechend den gesetzlichen Vorgaben eine Entschädigung vorsehen würde. Das Bundesarbeitsgericht sah anders als noch die Vorinstanzen das Wettbewerbsverbot als nichtig an und wies die Klage ab. Zur Begründung führte es aus, dass wegen der Notwendigkeit, spätestens unmittelbar nach der Beendigung des Arbeitsverhältnisses eine Entscheidung über die Einhaltung des Wettbewerbsverbots zu treffen, sich die Wirksamkeit aus der Vereinbarung ergeben müsse. Daran fehle

es bei einer salvatorischen Klausel, nach der wertend zu entscheiden sei, ob die Vertragsparteien in Kenntnis der Nichtigkeit eine wirksame Vereinbarung abgeschlossen hätten und welchen Inhalt diese gehabt hätte. • Grafik des Monats Einkommensverteilung: Die Vermessung der Mitte Immer wieder wird die Frage aufgeworfen, ob eine nennenswerte Mittelschicht nicht nur eine Illusion sei, zuletzt unter anderem von „stern.de“. Das Institut der Deutschen Wirtschaft hat daher eine einkommensabhängige Aufteilung in fünf Schichten vorgenommen. Die Zuteilung zu den Schichten erfolgt anhand der Relationen zum Medianeinkommen, das für einen Single im Jahr 2014 monatlich 1.758 Euro netto betrug. Die Mittelschicht umfasst dabei Einkommen von 60 bis 250 Prozent des Medians, wobei die Mittel im engen Sinn über ein Einkommen von 80 bis 150 Prozent des Medians verfügt. Danach ist Deutschland nach wie vor eine Mittelschichtsgesellschaft. 80 Prozent der Bundesbürger gehören nach der Erhebung zur Mittelschicht, davon knapp 48 Prozent zur Mitte im engen Sinn, also der klassischen Mittelschicht. Die Grenze zur Mittelschicht verläuft dabei nicht mehr an der Grenze von Arbeiter zu Angestellten. Fast 70 Prozent der Facharbeiter, Vorarbeiter und Meister gehören zur Mittelschicht. Nähere Informationen erhalten Sie über: [email protected]

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Entgeltfortzahlung: Krankheit kostet Milliarden Im Jahr 2015 haben die Arbeitgeber schätzungsweise 45 Milliarden Euro al-

bildungsordnung vorgeschrieben war. Ab dem 1. Oktober 2017 wird das Führen eines Ausbildungsnachweises zu einer generellen Verpflichtung von Auszubildenden und Ausbildenden. Der Ausbildungsnachweis kann entweder schriftlich oder elektronisch geführt werden. Die ausgewählte Form des Ausbildungsnachweises muss dann als zwingender Vertragsbestandteil in den Ausbildungsvertrag aufgenommen werden. Ausbildende sind nach der Neuregelung verpflichtet, das Berichtsheft regelmäßig zu überprüfen. Der gesamte Ausbildungsnachweis muss als Zulassungsvoraussetzung bei der Anmeldung zur Prüfung seitens des Auszubildenden und des Ausbilders persönlich unterschrieben werden bzw. mit einer elektronischen Signatur versehen werden. Bereits laufende und vor dem 1. Oktober 2017 abgeschlossene Verträge müssen nicht geändert werden.

lein für die Entgeltfortzahlung im Krankheitsfall aufgewendet. Diese umfasst die Leistungen der Arbeitgeber in Höhe von 100 Prozent des Bruttogehalts für die ersten sechs Wochen einer krankheitsbedingten Arbeitsunfähigkeit. Zusammen mit den 8,9 Milliarden Euro an Beiträgen zur Sozialversicherung mussten die deutschen Unternehmen im Jahr 2015 damit insgesamt 53,9 Milliarden Euro für ihre erkrankten Mitarbeiter aufwenden. Seit dem Jahr 2006 stiegen die Kosten um 114 Prozent. Verantwortlich dafür ist nicht alleine eine höhere Kran-

kenquote, die 2015 bei 17,3 Arbeitsunfähigkeitstagen je Pflichtmitglied der Betriebskrankenkassen lag und damit gegenüber den 12,9 Tagen aus 2006 deutlich anstieg. Neben der höheren Krankenquote bedingen aber noch weitere Faktoren die gestiegenen Kosten, etwa die steigenden Entgelte der Beschäftigten sowie die wachsende Beschäftigung, die bei gleicher Krankenquote für mehr Ausfalltage sorgt. Bei einer Rückführung der Krankenquote auf 12,9 Tage ließen sich jedoch knapp 14 Milliarden Euro einsparen.

Änderung des Berufsbildungsgesetzes – Form des Ausbildungsnachweises ist künftig zwingender Inhalt der Ausbildungsverträge Am 5. April 2017 ist mit dem Gesetz zum Abbau verzichtbarer Anordnungen der Schriftform im Verwaltungsrecht des Bundes eine Änderung des Berufsbildungsgesetzes (BBiG) bezüglich der Form des Ausbildungsnachweises (Berichtsheft) in Kraft getreten. Seither musste der Auszubildende einen schriftlichen Ausbildungsnachweis führen, soweit dies durch die jeweilige Aus-

Seminarangebot im Bildungswerk der Baden-Württembergischen Wirtschaft • Prozessmapping – Schnittstellen in der bereichsund abteilungsübergreifenden Zusammenarbeit optimieren 7. Juli 2017, Haus Reutlingen • Agilität im Unternehmen? Oder: Welche Potenziale bietet eine agile Organisation?! 13. September 2017, Haus Reutlingen Bei Interesse wenden Sie sich bitte an: [email protected] Kontakt: Südwestmetall Bezirksgruppe Ostwürttemberg Telefon 0 73 61 92 56-0 [email protected] www.suedwestmetall.de

Analyse

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Das aktuelle Interview „Der Euro hat langfristig keine Chance“ S

ie gelten als streitbare Querdenker, die dem aktuellen Finanzsystem den Kampf angesagt haben. Matthias Weik und Marc Friedrich, die in Lorch und Stuttgart als Berater arbeiten, haben bereits zwei Bestseller gelandet. Für ihr neustes Werk haben sie sich mit dm-Gründer Götz Werner zusammengetan. Warum sie wie er für ein bedingungsloses Grundeinkommen eintreten, wie das finanziert werden soll und warum auch in Deutschland eine Immobilienblase heranwächst, erklären sie im Interview mit Robert Schwarz Herr Friedrich, Herr Weik, den Brexit haben Sie vorausgesagt, auch die Wahl von Donald Trump. Ihre nächste Prognose: Die Abwahl von Angela Merkel im Herbst. Wie soll das angesichts der aktuellen Umfrageergebnisse und der Schwäche der SPD überhaupt möglich sein? Weik: Momentan sieht es so aus, als ob sich die SPD unter dem zum Heilsbringer aufgebauschten St. Martin selbst versenkt. Wenn jemand wie Schulz – als ehemaliger EUParlamentspräsident – gegen das Establishment wettert, dann ist dies völlig unglaubwürdig. Wenn er dann auch noch von sozialer Gerechtigkeit schwadroniert, selbst aber offensichtlich in Brüssel wenig Gelegenheiten ausgelassen hat, um sich die eigenen Taschen zu füllen und nicht gerade hilfreich bei der Lux-LeaksAffäre um die Steueroase in Junkers Luxemburg war, dann erscheint mir sein Gebaren doch mehr als scheinheilig. Die Wähler sind zum Glück nicht auf den Kopf gefallen und lassen sich von einem EUPopulisten wie Schulz nicht mehr blenden. Abgesehen davon hat es sich Schulz’ Traumpartner, die Grünen anscheinend auf die Agenda geschrieben, mit vollkommen weltfremden Aussagen so viel Wähler wie nur möglich zu vergraulen, mit dem offensichtlichen Ziel in der politischen Versenkung zu verschwinden. Wenn Schulz’ SPD und die Grünen weiter so agieren, dann wird Merkel die Wahl gewinnen ohne dafür sonderlich etwas tun zu müssen. In Ihrem neuen Buch haben Sie sich mit dm-Gründer Götz Werner prominente Unterstützung geholt. Wie er plädieren Sie für ein bedingungsloses Grundeinkommen. Warum das?

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Das Buch

Von links: Marc Friedrich, Götz Werner, Matthias Weik.

Friedrich: Unser jetziges System ist nicht zukunftsfähig, teuer, kompliziert und menschenunwürdig. Jeder Mensch hat das Recht bescheiden aber menschenwürdig zu leben. Dafür braucht er ein Einkommen. Dass Arbeit und Einkommen verkoppelt sind, funktioniert nicht mehr. Das bedingungslose Grundeinkommen (BGE) ist ein Auftrag der Gemeinschaft an den Einzelnen, sich mit seinen Talenten und Fähigkeiten einzubringen. Was ist mit der Digitalisierung? Weik: Durch die nächste große Industrialisierung – die digitale Industrialisierung – wird sich unsere Arbeitswelt komplett wandeln. Diese wird heftigere Auswirkungen auf unser Leben haben, als die Industrialisierung vor knapp 250 Jahren. Ein gigantischer – für die meisten noch vollkommen unsichtbarer – Tsunami rollt auf uns zu: die Welle der Digitalisierung, das Ersetzen menschlicher Arbeit durch Maschinen und Computerprogramme. Die Industrialisierung 4.0 wird die Welt grundlegend verändern. Im Zuge der Industrie 4.0 und der Digitalisierung werden so viele Jobs wegfallen, dass es ohne Grundeinkommen gar keine andere Lösung gibt. Die UN und die Weltbank gehen

Foto: privat

von 50 bis 75 Prozent aller Arbeitsplätze aus, die obsolet werden – durch alle Branchen hinweg. Ohne das BGE ist die digitale Welt nicht möglich. Auch zahlreiche Topmanager haben dies erkannt. Herr Käser von Siemens, Elon Musk von Tesla, Telekom-Vorstand Timotheus Höttges und viele andere sind bestimmt nicht urplötzlich Sozialromantiker geworden und sprechen sich heute dennoch für ein BGE aus. Wie soll das Grundeinkommen überhaupt finanziert werden? Eine massive Mehrwertsteuererhöhung wurden den Sinn torpedieren, die Preise explodieren lassen? Weik: Weder dies, noch geht das BGE bei den nicht so wohl betuchten Schichten für die nun viel höheren Steuern auf Konsum drauf, wenn nur der Konsum besteuert wird. Wir begründen im Buch ausführlich und plausibel, warum alle Steuern ohne Ausnahme in den Preisen von Waren und Dienstleistungen enthalten („eingepreist“) sind. Gibt es nur noch eine Konsumsteuer, quasi eine Mehrwertsteuer 2.0, dann wandern die Steuern auf Einkommen und Unternehmensgewinne, Substanzsteuern wie die Grundsteuer sowie sämtliche heutigen indirekten Steuern – schrittweise – aus den INFO

Die beiden Ökonomen, Querdenker, Redner und Honorarberater Matthias Weik und Marc Friedrich schrieben 2012 gemeinsam den Bestseller „Der größte Raubzug der Geschichte – warum die Fleißigen immer ärmer und die Reichen immer reicher werden“. Es war das erfolgreichste Wirtschaftsbuch 2013. In ihrem zweiten Buch „Der Crash ist die Lösung – Warum der finale Kollaps kommt und wie Sie Ihr Vermögen retten“ war das erfolgreichste Wirtschaftsbuch 2014. Im Mai 2016 ist ihr dritter Bestseller „Kapitalfehler – Wie unser Wohlstand vernichtet wird und warum wir ein neues Wirtschaftsdenken brauchen“ erschienen. Im April 2017 folgte nun ihr viertes Buch „Sonst knallt’s!: Warum wir Wirtschaft und Politk radikal neu denken müssen“, das sie gemeinsam mit Götz Werner (Gründer des Unternehmens dm Drogeriemarkt) geschrieben haben. Matthias Weik und Marc Friedrich sind Initiatoren von Deutschlands erstem offenem Sachwertfonds, dem „Friedrich und Weik Wertefonds“. Weitere Informationen über die Autoren finden Sie unter: www.friedrich-weik.de, bei Facebook unter www.facebook.com/friedrichundweik/ und bei Twitter www.twitter.com/FRIEDRICH_WEIK.

Preisen aus. Dafür kann die Konsumsteuer – schrittweise – ansteigen. Von eventuellen kurzfristigen Sondereffekten abgesehen, wäre das bezüglich der Preise alles neutral. Wer etwas anderes behauptet, der muss letztlich bestreiten, dass es auf freien Märkten Preiswettbewerb gibt. Was wohl die kühnste These von allen wäre. Friedrich: Wir sehen zur Gegenfinanzierung vier maßgebliche Säulen. Erstens: Der Wegfall der bisherigen, überbürokratisierten Transferleistungen wie Hartz 4, Wohngeld, ALG, Kindergeld und so weiter. Zweitens: Den damit verbundenen Abbau eines immens teueren und ineffizienten Wasserkopfs an Behörden und Mitarbeitern. Drittens: Durch die Einführung einer reinen Konsumsteuer. Und viertens: Durch diese Steuerrevolution wäre Steuervermeidung Geschichte. Dann würden auch Konzerne und Superreiche ihren fairen Anteil an die Gemeinschaft bezahlen und die Steuerlast würde sich erstmalig gleichmäßig verteilen. Wir gehen sogar von sehr positiven Auswirkungen auf den Bundeshaushalt aus. Sie gelten als scharfe Kritiker des aktuellen Turbo-Kapitalismus, prophezeien seit Jahren, dass es zum Crash kommt. Wann ist es denn nun soweit? Friedrich: Das Zeitfenster wird immer kleiner – nicht größer. Wir sind auf dem besten Weg dahin und zwar mit Vollgas. Seit Jahren geben die Notenbanken und Politik jeden Tag mehr Gas und haben sich parallel noch abgeschnallt und den Airbag ausgeschaltet. Der Crash ist unvermeidlich. Mehr denn je sind wir uns sicher. Wir sind schon mittendrin im Crash: Trump, Brexit, Nullzinsphase. 1,66 Billionen Euro, die die EZB bis dato in ein nachweislich unwirksames Auflaufprogramm gesteckt hat und damit Insolvenzverschlep-

pung betreibt. Griechenland, Italien, Spanien sind nach wie vor Pleite und den Ländern ging es noch nie schlechter wie aktuell unter dem Euro. Wer die Bücher kennt, weiß auch wie viele unserer Prognosen leider schon eingetroffen sind. Der Euro in seiner jetzigen Form wird in drei bis fünf Jahren passé sein. Weik: Wir haben lediglich den Crash mit Unsummen in die Zukunft verschoben. Seit 2008 ist die globale Verschuldung von 100 Billionen auf 300 Billionen gestiegen. Wir haben also Schulden mit Schulden bezahlt. Das kann auf Dauer nicht funktionieren. Ferner haben die Notenbaken weltweit die Druckpressen angeworfen. Aber die Wirtschaft in der EU hat sich zuletzt stabilisiert... Weik: Noch nie wurde eine Krise nachhaltig mit Gelddrucken gelöst. Folglich ist es, mathematisch gesehen, lediglich eine Frage der Zeit bis der Crash kommt. Die nächste Weltwirtschaftskrise wird kommen. Wann das kann keiner genau sagen. Südeuropa wird mit dem Euro niemals wirtschaftlich auf die Beine kommen. Aufgrund der irrsinnigen Politik der Notenbanken global sind gigantische Blasen entstanden. In China haben wir beispielsweise eine riesige Immobilienblase und in den USA die Studentenkredit- und die Autokreditblase. Obendrein sind zahlreiche Staaten faktisch bankrott und folglich wird irgendwann die Mutter aller Blasen platzen – die Staatsanleihenblase. Gegenwärtig wird in großem Stil Insolvenzverschleppung betrieben. Die EU versucht sich nach Trump und Brexit neu zu orientieren. Macron sucht den Schulterschluss mit Merkel, man will mehr Verantwortung in der Welt übernehmen. Haben die EU und der Euro doch noch eine Chance?

Weik: Nein, der Euro hat langfristig keine Chance, denn er ist viel zu schwach für Deutschland und viel zu stark für Südeuropa. Währungsunionen sind immer gescheitert und so wird es auch der Euro tun. Die EU-Politik in Brüssel hat sich vollkommen von den Bürgern entfernt und holt diese schon lange nicht mehr ab. In allen EU-Ländern driftet die Gesellschaft immer weiter auseinander. Viele Parteien vertreten längst nicht mehr die Interessen der Bürger, sondern die von Konzernen und Finanzlobbys. Obwohl Deutschland seit Jahren wirtschaftlich auf der Überholspur fährt, kommt dieser Wohlstand bei vielen Menschen nicht an. Kleine Unternehmen bezahlen hohe Steuern, während internationale Konzerne kaum Steuern bezahlen. Europaweit werden Steuergelder verprasst. Warum wird Steuergeldverschwendung eigentlich nicht ebenso hart geahndet wie Steuergeldhinterziehung? Friedrich: Obendrein zahlt Deutschland selbst als Exportweltmeister in Rekordjahren mit Rekordsteuereinnahmen keinen Cent Schulden zurück. Gleichzeitig erwarten wir dies aber von anderen bankrotten Ländern wie beispielsweise Griechenland? Es ist nicht von der Hand zu weisen, dass in Europa etwas gewaltig schief läuft. Wir erleben immer schlimmere Krisen und eine Finanzmarktblase nach der anderen. Der Euro und die EU wanken spätestens nach dem Brexit bedenklich. Zwar hat Macron in Frankreich gewonnen, aber es haben bereits 40 Prozent der Franzosen EUund eurofeindliche Parteien gewählt. Wenn Macron jetzt nicht liefert, dann können wir uns alle ausmalen, wer die nächste Wahl gewinnt. Dieses Jahr wir in Italien voraussichtlich noch gewählt und ob sich die proeuropäischen Kräfte durchsetzen ist eher unwahrscheinlich. Die Brennelemente-Steuer ist gekippt. Der Steuerzahler hat sie zuvor brav mitsubventioniert. Der CumExSkandal ist einer von unglaublichem Ausmaße, laut Zeit der größte Steuerraub in der deutschen Geschichte. Der deutsche Bundesbürger scheint das wenig aufgeregt wahrzunehmen. Warum? Weik: Weil es den Menschen offensichtlich noch viel zu gut geht und unsere Sozialsysteme im Vergleich zu vielen Ländern der Welt ausgezeichnet funktionieren. Essen, Getränke und Alkohol sind im Vergleich zu vielen Ländern in Deutschland unfassbar günstig. Friedrich: Des Weiteren werden die Leute ja perfekt in unserer Brot- und Spiele-Gesellschaft abgelenkt. Hätten wir eine Woche in Deutschland kein Kabelfernsehen und kein Internet, dann würde voraussichtlich der ein oder andere auf die Straße gehen. Nicht auszumalen ist, was in Deutschland los wäre, wenn nur einen Monat keine staatlichen Leistungen ausbezahlt werden. Weiter auf Seite 14

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„Es ist eine Frage der Zeit, bis die Immobilienblase platzt“ Fortsetzung von Seite 13. Die Vorkommnisse untermauern auch Ihre Kritik an fehlgeleiteten Eliten und am Lobbyismus. Die Frage ist: Kann man beide überhaupt los werden oder sind Sie einfach – wie der Blick auf die vergangenen Jahrhunderte zeigt – einfach hinzunehmen? Friedrich: Wir werden es niemals hinnehmen vor den „fehlgeleiteten“ Eliten zu kapitulieren. Im Laufe der Geschichte sind die Bürger schon viele ihrer Eliten losgeworden. Wenn wir wollen, dann können wir auch heute ganz schnell unsere „fehlgeleiteten“ Eliten

loswerden, denn wir sind auf jeden Fall mehr. Weik: Der Wandel wird von unten kommen. Wenn wir Glück haben friedlich so wie 1989 in Leipzig, wenn wir Pech haben so wie 1789 in Paris. Es liegt an uns. In Ihrem neuen Buch regen Sie die Schaffung einer „Monetative“ an. Was kann man sich darunter vorstellen? Friedrich: Eine vierte Staatsgewalt, demokratisch von den Bürgern gewählt, die die unabhängige Macht über unser Geld hat. Damit soll keine Bank mehr die Möglichkeit haben Geld aus dem Nichts zu erzeugen und Krisen in Zukunft vermieden werden.

Der Immobilienmarkt galoppiert auch in Deutschland. Die Preise steigen, die Baubranche boomt. Dennoch wollen die Banken und Finanzierer nichts von einer Blase wissen. Wie lauten Ihre Einschätzungen? Friedrich: Wir haben eine Blase und diese wird platzen! Selbst die Bundesbank und der IWF haben sich erst unserer Meinung angeschlossen. Weik: Selbstverständlich wollen die Profiteure dieses Irrsinns nichts davon wissen. Es ist empörend, dass die EZB ihr unverantwortliches Spiel auf Zeit weiterführt. Ein Spiel auf Kosten von uns Sparern, die wir täglich enteignet wer-

den und mit unseren Ersparnissen im Notfall für das Börsenkasino des Herrn Draghi haften müssen. Nach wie vor kreieren die Notenbanken mit ihrer irrsinnigen Niedrigzinspolitik eine Finanzmarktblase nach der anderen, um das Geldkarussell weiterhin am Laufen zu halten. Welche Konsequenz hat das? Weik: Dies bedeutet für uns einerseits, dass die Blasen an den Aktien- und Immobilienmärkten in vielen Regionen Deutschlands weiter mit neuem zusätzlichem Geld aufgepumpt werden und andererseits Sparer aufgrund von nullProzent-Zinsen enteignet wer-

den und junge Menschen der Möglichkeit beraubt werden für das Alter etwas anzusparen. Dank Draghis Politik der günstigen Refinanzierung werden nicht nur die EuroStaaten dazu verführt, dringend erforderliche Reformen aufzuschieben und weiter entspannt auf Pump zu leben, sondern auch Immobilienbesitzer in oftmals vollkommen überteuerte Immobilien getrieben, welche sie sich eigentlich überhaupt nicht leisten können. In zahlreichen Städten lohnt sich die Immobilie als Investment seit geraumer Zeit bereits nicht mehr. Es ist lediglich eine Frage der Zeit, bis die Immobilienblase platzen wird.

Welche Konsequenzen ergeben sich dadurch (und durch einen eventuell anstehenden Crash) eigentlich für die zahlreichen Häuslebauer und die investierenden Unternehmen? Friedrich: Dafür müssen wir nur nach Spanien, Irland, USA usw. schauen. Auch da hat es nicht funktioniert. Wenn die Blase platzt, werden wir sehen, wer sich wirklich seine Immobilie leisten kann und wer nicht. Viele Bürger werden, wie in den USA, Spanien, Irland… ihre Immobilie an die Bank verlieren. Andere werden in der Krise sich günstig eine Immobilie zulegen – des einen Leid des anderen Freud.

Arbeitsmarkt-Konferenz 2017 „Das Hauptrisiko ist der wachsende Fachkräftemangel“ Zwischen Digitalisierung und Demografie: Wie sieht der Arbeitsmarkt in Zukunft aus? Damit beschäftigten sich in Aalen Experten, Professoren und Firmenlenker. l

Sascha Kurz & Robert Schwarz

Aalen. Der Mangel an Fachkräften in der Region Ostwürttemberg ist deutlich zu spüren, vor allem im Raum Ellwangen, wo die Arbeitslosenquote bei knapp 1,8 Prozent, im Ostalbkreis bei 3,2 Prozent. Die Vollbeschäftigung ist nahe. Dennoch steht der Arbeitsmarkt vor grundlegenden Herausforderungen. Diesen ging die mit 150 Teilnehmern gut besuchte Arbeitsmarkt-Konferenz im Landratsamt auf den Grund. „Wir müssen heute alles unternehmen, dass die Situation in fünf bis zehn Jahren noch

genauso gut ist wie heute“, erklärte Landrat Klaus Pavel. Die zentralen Fragen seien: Wie bildet man den harten Kern der Arbeitslosen so aus, dass sie Zugang zum Arbeitsmarkt erhalten und wie begegnet man dem Fachkräftemangel. Und von den Impulsreferaten aus den Häusern Zeiss und Mapal sowie der Hochschule Aalen identifizierte Pavel Hausaufgaben, die in der Region erledigt werden müssten. Insofern sprach der Landrat von „hervorragenden Erkenntnissen“, die bei der Konferenz zutage getreten seien. Die beiden Extreme Weiter-

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Bei der Arbeitsmarkt-Konferenz trafen sich (v.li.) zum Austausch: Josef Rettenmaier, Gerhard Schneider, Elmar Zillert, Klaus Pavel, Jochen Kress, Ulrich Walwei und Thomas Koch. Foto: hag

bildung und Fachkräftemangel werden auch die Zukunft prägen, erläuterte Dr. UIrich Walwei, Vizedirektor der des Instituts für Arbeitsmarkt und Berufsforschung (IAB): „Das Hauptrisiko sind der wachsende Fachkräftemangel auf der einen und die sich verfestigende Arbeitslosigkeit auf der anderen Seite.“ Denn obschon die Zahl der Erwerbstätigen in Deutschland mit 46,8 Millionen so hoch wie nie sei, zeichnet die demografische Entwicklung ein trübes Bild: Ohne Migration sinke die Zahl der Erwerbstätigen auf knapp 30 Millionen im Jahr 2060. Walweis Erkenntnis: Ohne Migration gehen der deutschen Wirtschaft die Fachkräfte aus – trotz Mobilisierung der stillen Reserve. „Zuwanderung ist der stärkste Hebel, an dem wir ansetzen können.“ Hinzu kommt: „Die Nachfrage im Arbeitsl

markt steht vor einem kräftigen Strukturwandel“, so Walwei. Die fortschreitende Digitalisierung führe zu höheren Anforderungen an die Beschäftigten: Von ihnen erwarte man etwa eine bessere Ausbildung, mehr soziale Kompetenzen und eine höhere Flexibilität. Schon heute könnten zahlreiche Tätigkeiten digitalisiert werden. Das betreffe aber nicht nur Helfer-, sondern auch Fachkräfte- wie auch Akademikerberufe. „Der Ostalbkreis ist ob seiner starken technologischen Ausrichtung stärker betroffen als andere Regionen“, machte Walwei deutlich. Sein Fazit: Die Arbeitswelt steht vor erheblichen Veränderungen, diese seien aber auch eine große Chance. „Wir müssen keine Angst haben. Aber wir müssen reagieren.“ Um den harten Kern der Arbeitslo-

Die Arbeitsmarkt-Konferenz wird unterstützt von:

sen zu reduzieren, schlägt Walwei vor: „Prävention ist der Königsweg. Fördermaßnahmen müssen ganzheitlich betrachtet werden. Hochrisikogruppen müssen wir intensiv betreuen und zugleich einen sozialen Arbeitsmarkt entwickeln.“ Was folgte, waren drei Impulsreferate, die ein Szenario der wachsenden Digitalisierung zeichneten. Dr. Jochen Kress, Mitglied der Geschäftsleitung bei Mapal, betonte, dass bis 2025 das jetzige Wissen bei Mapal digitalisiert werden müsse, um danach schlanke Prozesse mit digitalen Mitteln zu generieren. „Die beruflichen Anforderungsprofile ändern sich sehr schnell. Bei digitalen Aufgaben ist der Bedarf nach Arbeitskräften derzeit höher als das Angebot“, sagte er. Das jetzige Bildungsangebot – sowohl bei der dua-

len wie auch bei der Hochschulausbildung – werde sehr unterschiedlich bewertet bezüglich der Passgenauigkeit für den Arbeitsmarkt. Dr. Florian Mezger, Recruiting Manager beim Technologiekonzern Zeiss, erläuterte, dass sich die Mitarbeiterzahl bei seinem Unternehmen erhöhen werde. „Zeiss wird zur Netzwerkfirma. Die Veränderungen in der Organisation werden rasch vollzogen. Diese Geschwindigkeit sucht ihresgleichen!“, sagte er. Als Diskussionsgrundlage gab er den Teilnehmern drei Thesen mit auf den Weg. Eine digitale Grundausbildung sei erstens für alle Arbeitnehmer notwendig. Und: „Es wird eine Abkehr vom reinen Fachexpertentum geben.“ Angesichts aktuell 50 offener Stellen in Digitalisierungsbereichen bei Zeiss allein auf der Ostalb plädierte Mezger für einen Ausbau der Bildungsinfrastruktur in diesem Bereich. „Sonst werden hoch qualifizierte Arbeitsplätze abwandern.“ Für Hochschulrektor Prof. Dr. Gerhard Schneider ist klar, dass zu automatisierende Tätigkeiten über kurz oder lang einen Arbeitsplatzabbau mit sich zögen. „Aus Studien vermag ich langfristig nicht zu sagen, ob der Saldo der Digitalisierung bezüglich der Arbeitsplatzzahl positiv oder negativ ausfällt“, betonte Schneider kritisch. Die Digitalisierung werde durch eine Wertediskussion über den Stellenwert von Arbeit begleitet sein. In vier Foren wurden Themen wie die Qualifikationen der Zukunft, die Stellung der Personengruppe 50+, die Jobinitiative Ostalbkreis (ESF) sowie die gesellschaftliche Teilhabe im Ostalbkreis angesprochen. Die gut dreistündige Veranstaltung endete mit einer Podiumsdiskussion unter Moderation von Klaus Pavel. „Wir müssen unsere Hausaufgaben machen und uns der Frage stellen, was unsere Arbeitgeber von der Region und der Gesellschaft erwarten“, schloss er in gewohnt zielstrebiger Art.

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Erträge der Volksbank Heidenheim werden weiter fallen Die Genossenschaftsbank bilanziert zu ihrer Vertreterversammlung das Geschäftsjahr 2016. Der Zinsüberschuss sinkt auf 23,3 Millionen Euro Heidenheim. An den Rahmenbedingungen für Banken hat sich 2016 nichts Wesentliches geändert. Regulatorik, Nullzinsniveau, verändertes Kundenverhalten aufgrund steigender Digitalisierung sowie eine verschärfte Wettbewerbssituation durch Direktbanken sorgen für ein schwieriges Marktumfeld. Kurzum: Die Volksbank Heidenheim hat sich durchs Jahr 2016 durchgekämpft. Das Ergebnis, das die Genossenschaftsbank zu ihrer Vertreterversammlung präsentiert hat, kann sich mehr als sehen lassen. Als Ergebnis weist sie 9,8 Millionen Euro aus. „Wir sind angesichts des Umfelds zufrieden, das Ergebnis ist aber nicht gut“, konstatiert Oliver Conradi, Vorstandsvorsitzender der Volksbank Heidenheim. Immerhin liegt das Ergebnis vor Bewertung mit 0,95 Prozent der durchschnittlichen Bilanzsumme weiter deutlich über dem Durchschnitt aller Genossenschaftsbanken im Land. Die weiteren Kennzahlen der Volksbank Heidenheim lesen sich unspektakulär. Die Bilanzsumme stieg leicht auf 1,115 Milliarden Euro. Wesentlich aussagekräftiger als die Bilanzsumme sind jedoch die Entwicklungen von Kundenkrediten und Kundeneinlagen. Gegenüber dem Vorjahr gingen die bilanziellen Kredite inklusive der Bürgschaften und Avale zwar um rund 4 Millionen auf 728 Millionen Euro zurück, aber ergänzt um die an die genossenschaftlichen Verbundunternehmen vermittelten

Elke Müller-Jordan (Vorstandsmitglied), Vorstandsvorsitzender Oliver Conradi und Ulrich Hasenmaier (stellvertretendes Vorstandsmitglied) rechnen mit rückgehenden Erträgen. (Foto: Volksbank Heidenheim)

Kredite stieg das gesamte Kreditvolumen auf 880 Millionen Euro an. „Dies ist angesichts der Tilgungsleistungen unserer Kunden in Höhe von rund 70 im bilanziellen und 34 Millionen Euro im außerbilanziellen Bereich umso erstaunlicher. Diese Regel- und Sondertilgungen von 104 Millionen Euro wurden durch ein Kreditneugeschäft von 107 Millionen Euro sogar noch leicht überkompensiert. Das gesamte bearbeitete Volumen an Neukrediten und Prolongationen belief sich 2016 auf 198 Millionen Euro, also pro Arbeitstag fast eine Million Euro“, erklärt Conradi. Bei den Kundeneinlagen sei es der Volksbank Heidenheim nicht ausreichend gelungen, das hohe Volumen an Bankeinlagen angesichts Negativver-

zinsung durch die EZB umzuschichten – „Leider“, wie Conradi betont. Dementsprechend ist das bilanzielle Kundenvermögen auf über 932 Millionen Euro gestiegen. „Trotz der wiederholten Nullrunde im Zinsbereich bauen unsere Kunden auf eine hohe Liquidität“, ergänzt Conradi. Neben den bilanziellen Einlagen verfügten die Voba-Kunden über hohe Vermögenswerte bei den Unternehmen der genossenschaftlichen Finanzgruppe und in Wertpapierdepots. Dieses außerbilanzielle Vermögen war mit über 1,9 Milliarden Euro mehr als doppelt so hoch wie die Kundenanlagen direkt bei der Volksbank Heidenheim. „In Summe betrug das Vermögen unserer Kunden somit rund 2,85 Milliarden Euro“, sagt Conradi. Das be-

treute Kundenvolumen aus Anlagen und Krediten belief sich zum Jahresende 2016 somit auf 3,73 Milliarden Euro. Der Zinsüberschuss stellt nach wie vor die wichtigste Ertragsquelle der heidenheimer Genossenschaftsbank dar. Durch das weiter abgesenkte Zinsniveau ging der Zinsüberschuss um drei auf 23,3 Millionen Euro zurück. Die zweite Einnahmensäule der Bank, die Provisionserlöse, blieben im Jahr 2016 relativ konstant und lagen bei 10,2 Millionen Euro – knapp 100 000 Euro niedriger als im Vorjahr. „Im Verwaltungsaufwand ist uns dagegen eine Verbesserung von gut 300.000 Euro auf 23,3 Millionen Euro gelungen“, konstatiert Conradi. Nach Berücksichtigung des Steueraufwandes in Höhe von

rund 3,5 Millionen Euro und der Stärkung des Kernkapitals durch die Einstellung von 4 Millionen Euro in den Fonds für allgemeine Bankrisiken, im Hinblick auf die ständig steigenden aufsichtsrechtlichen Eigenmittelanforderungen, verbleibt bei der Volksbank Heidenheim ein Jahresüberschuss von rund 2,3 Millionen Euro. Die Vertreterversammlung der Volksbank Heidenheim hat der Zahlung einer Dividende in Höhe von einem Prozent auf die Geschäftsguthaben nach 1,5 Prozent im Vorjahr zugestimmt. Dies entspricht rund 295 000 Euro. „Zudem haben wir unser Eigenkapital weiter gestärkt und weisen deshalb den Rücklagen zwei Millionen Euro zu“, sagt Conradi weiter. Zusätzlich zur Dividende erhalten die Mitglieder der Genossenschaftsbank einen durchschnittlichen Bonus von 1,35 Prozent aus dem Mitgliederbonusprogramm, sodass die durchschnittliche Gesamtdividende für 2016 bei 2,35 Prozent auf die Geschäftsanteile liegt. Blick in die Zukunft Oliver Conradi geht davon aus, dass die EZB die Leitzinsen „wohl noch für einen längeren Zeitraum auf diesem tiefen Niveau halten wird“. „Den Banken geht es so gut wie den Unternehmen in der Region“, sagt Conradi und verweist auf einige Flaggschiffe in der Wirtschaft, denen es gut gehe. Ein verändertes Kundenverhalten durch eine zunehmende

Digitalisierung sei eine der großen Herausforderungen. Trotz aller technischen Neuerungen stehe im Mittelpunkt der Geschäftstätigkeit, die Zufriedenheit und Nähe zu den Mitgliedern und Kunden. „Regional und digital, wir sind Ihre Heidenheimer Volksbank, lautet unser Credo“, betont der Vorstandsvorsitzende. Insgesamt rechnet er für das Geschäftsjahr 2017 mit einer zurückhaltenden Entwicklung des bilanziellen Geschäfts. Er geht von einem moderaten Rückgang der Bilanzsumme aus. „Wir setzen auf qualitatives Wachstum.“ Die Zinsspanne im Geschäftsjahr 2017 wird weiter belastet und die Rentabilität im zinsabhängigen Geschäft werde sich weiter vermindern. „Ausgehend von diesen Erwartungen wird der Zinsüberschuss weiter sinken“, blickt Conradi in die Zukunft. Das außerbilanzielle Dienstleistungsgeschäft soll ausgebaut werden. Conradi weiter: „Die Verwaltungsaufwendungen planen wir trotz Tariflohnerhöhungen und Erhöhungen der Sachkosten konstant zu halten.“ Beim Betriebsergebnis vor Risiko erwarten die Heidenheimer Volksbanker einen Wert von 0,79 Prozent, der dann wohl immer noch leicht über dem Durchschnittswert im Verbandsgebiet liegen dürfte. „2017 wird definitiv nicht leichter für unsere Branche, aber wir werden alles daran setzen, die Herausforderungen zu meistern“, sagt Oliver Conradi.

Zaster-Laster kommt gut an Was die Volksbank Heidenheim neben den Bilanzzahlen noch umtreibt l

Sascha Kurz

Heidenheim. 2016 hat die Volksbank Heidenheim sieben ihrer Standorte geschlossen. „Wir haben Alternativen geschaffen“, sagt Vorstandsvorsitzender Oliver Conradi. Dazu gehörten die 24-Stunden-Telefonbank, der VOBA-ZasterLaster als mobile Filiale sowie das Aufrüsten der Online-Geschäftsstelle. Jeden Monat würden beispielsweise 5000 Prozesse am Telefon abgewickelt – 170 pro Tag. „Der Zaster-Laster erfreut sich großer Beliebtheit. 500 Abhebungen und rund 400 Kontoauszüge werden pro Monat dort abgewickelt“, sagt Conradi. On-

line-Geschäftsstelle und VRBanking-App würden alle Rekorde schlagen, betont der Vorstandsvorsitzende. 2,3 Millionen App-Anmeldungen verzeichnete die Bank 2016. Dennoch: Der stationäre Vertrieb auf den Geschäftsstellen bleibe Dreh- und Angelpunkt des Kundengeschäfts. Bargeldsummen würden bewegt, über 26 000 Beratungstermine hätten 2016 stattgefunden, 2300 Baufinanzierungsberatungen kämen hinzu. Conradi: „Das sind Zahlen aus dem Leben. Das ist eine Bank!“ Conradi geißelt mit scharfen Worten die Regulatorik sowie eine übertriebene Debatte um Gebührentransparenz. „Ja, wir

haben die Kontoführungsgebühren angepasst. Wir sind am Ende der Umsonst-Kultur angelangt“, sagt Conradi. Er verweist auf Unterhaltkosten von Automaten und ein umfangreiches Berichtswesen. „Wie kleine Banken das stemmen, ist mir ein Rätsel“, sagt er. Fusionen von Genossenschaftsbanken würden weiter um sich greifen. Die Volksbank Heidenheim führe jedoch aktuell keine Gespräche dazu. „Die Frage, wann über Fusionen nachgedacht werden muss, stellt sich, wenn die Ziele der genossenschaftlichen Betreuung wie der Förderung der Mitglieder zur Disposition stehen“, sagt Conradi resolut.

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Der Zaster-Laster der Volksbank Heidenheim wird gut frequentiert.

(Foto: Volksbank Heidenheim)

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Wirtschaft Regional | Juni 2017

Die VR Bank will weiter wachsen Über die Strategie in Zeiten von Niedrigzins sprechen Jürgen Hornung, Bernd Finkbeiner sowie Karl Groß.

Stehen solide unter dem genossenschaftlichen Dach (v.li.): Vorstandsvorsitzender Wolfgang Probst, Aufsichtsratsvorsitzender Georg Seidenfuß und Vorstandsmitglied Franz Zekl. Foto: sk

Gute Kapitalquote Sie sehen die VR Bank Ellwangen auf gutem Kurs: (v.l.) Vorstandsvorsitzender Jürgen Hornung, Aufsichtsratsvorsitzender Karl Groß, Vorstand Bernd Finkbeiner. Foto: privat l

Gerhard Königer

Ellwangen. Mit der Niedrigzinspolitik der europäischen Zentralbank ist das klassische Geschäft der Banken, nämlich den Kunden Geld gegen Zins zu verleihen, im Kern getroffen. Wie geht ein regionales Institut damit um? Wir sprachen darüber mit den Vorständen Jürgen Hornung und Bernd Finkbeiner sowie dem Aufsichtsratsvorsitzenden Karl Groß. Wie sehr trifft die VR Bank Ellwangen das Zinstief? Jürgen Hornung: Wir haben im vergangenen Jahr trotz anhaltender Niedrigzinsphase unseren Zinsertrag erhöht, um 81 000 Euro. Doch bei einem Wachstum um 42 Millionen Euro kann das nicht zufriedenstellen. Das Zinstief kostete uns 800 000 Euro. Hinzu kommt: Die Banken leiden doppelt: Die Zinserträge für ausgegebene Kredite werden immer geringer. Gleichzeitig müssen wir Negativzins bezahlen, wenn wir unsere Kundeneinlagen bei der Zentralbank deponieren. Mit welcher Strategie gehen sie dagegen vor? Bernd Finkbeiner: Wir haben 2016 trotz der widrigen Umstände einen Jahresüberschuss von 1,4 Millionen Euro erzielt. Wir wollen weiter wachsen, nicht nur bei den eigenen Kunden sondern auch indem wir Marktanteile zugewinnen. In Ellwangen haben Deutsche Bank und BW Bank

ihre Filialen geschlossen. Wir sind überzeugt, dass wir mit unserem Konzept eine überzeugende Alternative darstellen. Was ist ihr Konzept? Wie können Sie gegen Internetbanken mit günstigen Angeboten noch punkten? Hornung: Wir hatten im vorigen Jahr so viele Beratungsgespräche wie nie zuvor. Das zeigt doch, dass die Kunden den persönlichen Kontakt suchen. Wir sind präsent, durch unser Filialnetz, wir schaffen Vertrauen über den persönlichen Kontakt mit unseren Beratern und wir bieten Verlässlichkeit durch unsere regionale Verwurzelung. Hinzu kommt, dass wir den strengen deutschen Bankenrichtlinien unterliegen, was für Internetbanken, die ihren Sitz irgendwo haben, nicht gilt. Unsere harte Kernkapitalquote von 15,1 Prozent (Stand heute) spricht für eine solide Eigenkapitalausstattung. In direkter Umgebung haben sich mit Feuchtwangen und Dinkelsbühl erneut VRBanken zusammengeschlossen. Wie lange kann die VR Bank Ellwangen noch allein bestehen? Karl Groß: Wie man am Ergebnis 2016 sieht, können wir weiter wachsen, auch ohne eine Fusion. Natürlich beobachten wir genau, was sich in der Umgebung tut. Doch einen Druck spüren wir nicht. Hornung: Im genossenschaftlichen Bankenverbund sind wir bestrebt, Aufgaben zu

bündeln und zu kooperieren, wo es sinnvoll ist. Beispielsweise haben wir mit der VR Bank Aalen eine gemeinsame Immobilientochter. Und wenn für einen unserer Kunden eine Summe zu finanzieren ist, die unseren Rahmen übersteigt, nehmen wir einen Partner dazu. Sie haben den Negativzins angesprochen. Müssen VRBank-Kunden für ihre Guthaben bald Negativzinsen zahlen? Finkbeiner: Für Privatkunden kann man das derzeit ausschließen. Bei Unternehmen und Kommunen ist das durchaus irgendwann möglich. Derzeit kann man beobachten, wie sich ausgehend vom Bodenseeraum immer mehr Banken dazu entschließen, einen Negativzins zu erheben. Bei der momentanen Ertragslage sind Sie auch gezwungen, Kosten zu sparen. Zum Beispiel die Kontoauszüge über ein elektronisches Postfach zuzustellen. Wir haben im ersten Schritt das elektronische Postfach den Kunden angeboten, die ohnehin ihre Bankgeschäfte überwiegend online abwickeln. 90 Prozent der Angefragten haben umgestellt. Auch weil es sehr bequem ist, die Auszüge als Dateien zu haben, die auch vom Finanzamt akzeptiert sind. Zudem überarbeiten wir derzeit unsere Kontomodelle. Hierbei berücksichtigen wir die Ergebnisse unserer umfangreichen Kundenbefragung aus dem Frühjahr 2017.

Wird die VR-Bank Ellwangen auch das Netz der Geschäftsstellen ausdünnen? Hornung: Wir setzen weiterhin auf Nähe. Über die Filialen sind wir nah am Kunden und das ist ein Kernpunkt unseres Konzepts. Das Beratungsgespräch in der örtlichen Geschäftsstelle hat eine enorme Bedeutung für uns und für den Kunden. Wir bieten heute eine ganze Palette an Möglichkeiten, wie der Kunde seine Bankgeschäfte abwickeln kann: am Bankautomaten, online, über unsere App oder auch am Schalter. Diese Bandbreite bleibt bestehen und wird noch größer. Was wir allerdings sehen: Der Bankschalter wird immer weniger genutzt, deshalb kann es sein, dass wir die Öffnungszeiten anpassen werden. Seit Jahren boomt der Wohnungsmarkt, manche sprechen bereits von einer „Blase“. Wie bewerten sie das Risiko für die VR-Bank Ellwangen durch Immobilienkredite? Groß: Es wird tatsächlich viel gebaut, auch in unserer Region. Aber die Gefahr einer „Blase“ sehen wir derzeit nicht. Und auch kein erhöhtes Risiko für unsere Bank, weil wir keine 100 Prozent-Finanzierungen anbieten. Hornung: Wir machen die Geschäfte hier in der Region, wo wir uns auch auskennen. Und zudem legen wir größten Wert auf Zinssicherheit für unsere Kunden, zum Beispiel durch Kredite mit einer Zinsbindung auf bis zu 30 Jahre.

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Die VR Bank Ellwangen Bei der Vertreterversammlung am 16. Mai 2017 wurde der Jahresabschluss 2016 vorgestellt: Kredite:

422 Millionen Euro

Einlagen:

558 Millionen Euro

Zinsergebnis: 15,7 Millionen Euro Provisionen: 5,3 Millionen Euro Bilanzsumme: 727 Millionen Euro

vertrauen ist die basis einer soliden geschäftsbeziehung. verTrauen sie auf uns – ihre vr-Bank ellwangen. Telefon 07961 8800 | www.vrbank-ellwangen.de

Bilanzgewinn: 1,37 Millionen Euro Harte Kernkapitalquote: 15,1 Prozent Mitglieder: 19 736 mit 55 704 Geschäftsanteilen Dividende: 4 Prozent

Trotz schwierigen Umfelds wächst die Bopfinger Bank Sechta-Ries auch im Jahr 2016 weiter. l

Sascha Kurz

Bopfingen. Die Bopfinger Bank Sechta-Ries stellt am Montag in ihrer Mitgliederversammlung die Zahlen fürs Geschäftsjahr 2016 vor. Trotz des schwierigen Umfelds mit Nullzinsniveau, Demografie und wachsender Digitalisierung sieht sich die Genossenschaftsbank mit ihren 7115 Mitgliedern gewappnet für die kommenden Jahre. Bis 2021 liegt ihre Gesamtkapitalquote ausreichend über den Vorgaben für die finanzielle Ausstattung. Fünf Jahre nach der gescheiterten Fusion mit dem Nördlinger Pendant sieht sich die Bopfinger Bank gut aufgestellt und für die weitere Selbstständigkeit gut ausgestattet. Der Jahresüberschuss 2016 von 538 000 Euro liegt – bereinigt um Einmaleffekte – auf Höhe des Abschlusses von 2015. Der Versammlung wird jedoch eine von 3,5 auf drei Prozent reduzierte Dividende vorgeschlagen. Dies würde rund 100 000 Euro entsprechen. „Die Prüfer attestieren uns eine leicht überdurchschnittliche Ertragssituation. Klar ist jedoch auch, dass unsere Überschüsse in den kommenden Jahren nicht mehr wachsen können“, machte Vorstandsmitglied Franz Zekl klar. Durch eine Kombination aus Sparbemühungen und dem Erschließen neuer Ertragsquellen solle ein ausgewogenes Ergebnis in den Folgejahren zustande kommen. Das Erhöhen der Kontoführungsgebühren sei kein Tabu, betonte Aufsichtsratsvorsitzender Georg Seidenfuß. Dafür werde die Bank auf Negativzinsen für die Kunden verzichten, sagte er. Zahl der Filialen unverändert Vorstandsvorsitzender Wolfgang Probst und Vorstandskollege Franz Zekl sowie Georg Seidenfuß informierten vorab über die Entwicklung der Bankgeschäfte. „Wir haben in unserem Marktgebiet Gesichter vor Ort für unsere Kunden“, hob Probst auf die Präsenz mit acht Filialen ab. Die sollen bleiben – und auch die Öffnungszeiten stünden aktuell nicht auf dem Prüfstand. Durch das Verlagern hin zum Online-Banking frei werdende Servicekapazitäten würden sukzessive in den zunehmenden Beratungsbedarf umgeschichtet. Zekl: „Bereits heute beträgt der Anteil der Beratung

am Kundenkontakt rund 70 Prozent.“ Die Zahlen in der Bilanz zeugen von der guten Geschäftsentwicklung. „Den äußeren Umständen zum Trotze“, wie Zekl betont. Mit 63 Mitarbeitern wurde ein Kundenvolumen von 466 Millionen Euro betreut. Dabei lag das Anlagevolumen mit 315,2 Millionen Euro über doppelt so hoch wie das Kundenkreditvolumen, das bei 150,8 Millionen Euro lag. Schon daraus lässt sich ablesen, dass die Risikosituation der Bank überschaubar ist. Seit 2012 habe sich das Eigenkapital von rund 19 auf 24,1 Millionen Euro verbessert, betonte Probst. Es sei mühsamer geworden, beim Kreditvolumen zu wachsen. Zekl: „Für das Wachstum um 6 Millionen Euro mussten Neukredite von 25 Millionen Euro vermittelt werden, weil viele Kunden Sondertilgungen vornahmen.“ Erfreulich sei, dass der Sparwille der 11 500 Kunden ungebrochen sei. Probst: „Für 2017 haben wir bereits fünf Millionen Euro mehr Einlagen als im Vorjahr in den Büchern.“ Die Kredite würden zum Großteil in die Baufinanzierungen der Kunden fließen. Die landwirtschaftlichen Investitionen verliefen etwas verhaltener und auch Unternehmen fragten zurückhaltender Kredite nach. „Der Anteil der gewerblichen Kredite liegt bei 40 Prozent“, sagte Probst. Und was bewegt die Bopfinger Bank Sechta-Ries noch? Bei einer Mitgliederbefragung in den Filialen wurden Dinge wie das Erscheinungsbild der Geschäftsstellen, die Kompetenz der Mitarbeiter, die Erreichbarkeit und andere Parameter abgefragt. „Wir sehen uns in unserer Strategie bestätigt“, sagte Zekl. Die Digitalisierung werde aktiv vorangetrieben, ein Mitarbeiter kümmert sich mit den Kunden ausschließlich ums Erläutern digitaler Vorgehensweisen. Bei den Auszubildenden stellt die Bank einen Bewerberrückgang fest. Probst: „Wir versuchen, weiterhin zwei neue Azubis pro Jahr einzustellen.“ Die Bank wolle beim angestammten Geschäftsmodell bleiben. Im Gespräch ist jedoch, eine eigene Wohnimmobilie zu bauen. Verschiedene Immobilien, darunter die Geschäftsstellen, befinden sich bereits im Besitz der Bank.

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Beharrlich und risikofreudig

Ziegler auf Kurs

Michael Kaschke, ein großer Firmenlenker der Region, wird 60 Jahre.

Feuerwehrspezialist steigert Umsatz

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Winfried Hofele

Oberkochen. Prof. Dr. Michael Kaschke, Vorstandsvorsitzender der Carl Zeiss AG ist 60 Jahre alt geworden. Zusätzlich kann Kaschke auf eine 25-jährige Firmenzugehörigkeit zurückblicken: 1992 begann seine Laufbahn bei Zeiss als wissenschaftlicher Mitarbeiter in der Forschung. Seit seiner Berufung in den Vorstand im Jahr 2000 hat der Diplom-Physiker dem Unternehmen als Innovator und Manager Impulse gegeben. Als Vorstandsvorsitzender konnte Kaschke seit 2011 deshalb das Unternehmen in die erfolgreichste Phase seiner jüngeren Geschichte führen. Kaschke lebt die DNA des Firmengründers Carl Zeiss konsequent und beweist, dass die dort postulierten Tugenden in der modernen Unternehmensführung noch Maßstab sein können.Beispiel eins: hohes Qualitätsbewusstsein. Dies verlangt Kaschke von allen Mitarbeitern, allen Produkten und Prozessen. Qualität bestimme die Marke. Beispiel zwei: gesunde Experimentierfreudigkeit. Zehn Prozent des Umsatzes investiert Kaschke in die Forschung und Entwicklung. Über 85 Prozent des Umsatzes wird mit Produkten gemacht, die nicht älter als drei Jahre sind. Beispiel drei: unternehmerisches Risiko eingehen. Kaschke war schon als Finanzchef der Treiber, als Zeiss den zweitgrößten Brillenglashersteller Sola zusammen mit der

Zeiss-Vorstandschef Dr. Michael Kaschke feierte am Sonntag, den 18. Juni, seinen 60. Geburtstag. Foto: Carl Zeiss AG

schwedischen Private Equity Gesellschaft EQT kaufte und in eine eigenständige 50:50-Gesellschaft mit der eigenen Brillenglassparte einbrachte. Später ordnete Kaschke den Rückkauf an – heute ist Zeiss Vision Care wieder ein ertragreicher Unternehmensbereich. Beispiel vier: Beharrlichkeit. Genau diese Tugend zeigte Kaschke im Verbund mit Dr. Hermann Gerlinger in der Halbleitertechnik. Kein anderes Unternehmen hatte bei der Entwicklung der bahnbrechenden EUV-Technologie diesen langen Atem wie Zeiss. und jetzt steigt sogar der langjährige Partner ASML ein. Zeiss SMT und ASML stehen vor einem weiteren Quantensprung. Kaschkes Verständnis für Innovation und strategische Ge-

schäftsentwicklung hat die Bereiche Medizintechnik, Mikroskopie und Vision Care vorangebracht. Seine Erfahrungen im internationalen Umfeld erwarb Michael Kaschke unter anderem beim Ausbau der Zeiss-Aktivitäten in Asien. Krisenmanager Kaschke Der heutige Zeiss-Chef übernahm 2008, als Meditec Probleme hatte, zusätzlich dort den Vorstandsvorsitz und ging 2010, als das Unternehmen wieder auf Kurs war, zurück auf den Posten als Aufsichtsratschef. Meditec ist heute im TEC-Dax notiert, die Aktie erlebt derzeit einen Höhenflug. Kaschke handelt konsequent, wenn in Bereichen Probleme drohen. So geschehen 2016 im Mikroskopie-Bereich, als er

einen sozialverträglichen Personalabbau ankündigte und durchzog. Michael Kaschke und sein Förderer, der jetzige Aufsichtsratsvorsitzende Dr. Dieter Kurz gelten als die beiden Modernisierer von Zeiss. Beide haben beispielsweise die Stiftungsreform gegen Widerstände betrieben. Als herausragende Eigenschaft von Michael Kaschke gilt seine hohe Auffassungsgabe. Er wertschätzt seine Mitarbeiter und seine Gesprächsparner gleichermaßen. Die Verbindung zwischen Wissenschaft und Wirtschaft ist dem Geburtstagskind wichtig. Kaschke engagiert sich auch außerhalb des Unternehmens für Forschung und Technologie. 2014 wurde er in den Deutschen Wissenschaftsrat berufen. Zudem ist er Vorsitzender des Hochschulrates der Hochschule Aalen. 2009 wurde er zum Honorarprofessor an der Fakultät für Elektrotechnik und Informatik des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) ernannt. Kaschke ist Mitglied in den Aufsichtsräten der Henkel AG, der Deutschen Telekom AG und der Robert Bosch GmbH. Kaschkes großes Hobby ist das Fotografieren mit einer Zeiss-Kompaktkamera, die als Alternative zur Spiegelreflexkamera zählt. Kaschke sagt aber, dass seine Frau Sylvia besser fotografieren könne. Ein weiteres Hobby von ihm ist die Astronomie: Er sitzt oft nächtelang draußen und beobachtet den Sternenhimmel.

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Robert Schwarz

Giengen. Bereits während der langen Insolvenz gehörte das Land Hessen zu den treusten Kunden des Feuerwehrausrüsters Ziegler. „Sie haben uns damals das Vertrauen ausgesprochen“, sagte René Pol, Mitglied der Ziegler Geschäftsführung der „Südwestpresse“. Nun hat Ziegler das inzwischen 100. Löschfahrzeug für den Katastrophenschutz nach Hessen ausgeliefert. Und auch sonst laufen die Geschäfte im 126. Jahr des Bestehens auch unter dem neuen Eigentümer, des chinesischen Großkonzerns CIMC, sehr gut. „Wir sind sehr glücklich mit der Entwicklung“, sagt Pol. „Wir haben das Boot gedreht und sind als Firma so gut aufgestellt, dass wir unsere Position ausbauen können.“ Das spiegelt sich auch in den Zahlen wider: Im vergangenen

Jahr hat Ziegler einen Umsatz von 220 Millionen Euro erzielt und damit erstmals die Marke von 200 Millionen übertroffen. 2017 sollen die Erlöse gar auf 235 Millionen Euro steigen. Das zeigt: Ziegler und sein Besitzer setzen weiter auf Wachstum. Und das kommt vor allem aus dem Ausland. Vor der Insolvenz lag die Exportquote bei 25 Prozent, inzwischen erwirtschaften die Giengener rund die Hälfte des Umsatzes in den internationalen Märkten. Ziegler liefert heute sogar in die Karibik oder nach Thailand. Um noch internationaler zu werden, nutzt man auch das Netzwerk des chinesischen Konzerns, so Pol in der Südwestpresse. Das kommt aber auch dem Standort Giengen zu Gute. Nach der Insolvenz lag die Zahl der Beschäftigten bei 578, heute arbeiten mehr als 640 Menschen für Ziegler.

Ziegler ist einer der traditionsreichsten Feuerwehrausrüster der Welt. Foto: Ziegler

Klein, aber sehr erfolgreich am Markt Mehr Mitglieder, mehr Vermögen, mehr Ertrag – Der Blick auf die Geschäftszahlen 2016 stimmt die Verantwortlichen der Raiba Westhausen optimistisch. l

Martin Simon

Westhausen. Gut unterwegs ist die Raiffeisenbank Westhausen eG. Das machen die Geschäftszahlen für das Jahr 2016 deutlich. Fazit: Die Bank wächst weiter, und zwar über dem Schnitt im Kreis. Die Vorstände Gert Maisenhelder und Gerd Rohtenbacher und der Generalbevollmächtigte Werner Schneider freuen sich über eine gute Vermögens- und Ertragslage. Die Eigenkapitalanforderungen, die Basel III vorschreibt, könne man bereits heute erfüllen, sagen sie. Besonders schön sei der erneute Mitgliederzuwachs um 3,4 Prozent auf 3615 Mitglieder Ende 2016. „Im laufenden Jahr haben wir bereits rund 100 neue Mitglieder hinzugewonnen“, ist Rohtenbacher zufrieden. Den Erfolg will die Bank an die Mitglieder weitergeben, begründet er, weshalb auch für 2016 wieder eine Dividende von fünf Prozent ausgeschüttet werden soll. Die Bank 2016 in Zahlen Bilanzsumme: Die Raiba Westhausen weist für 2016 eine Bilanzsumme von 184,4 Millionen Euro aus. Das ist ein Plus von 5,3 Prozent im Vergleich zu 2015 (175,2 Millionen Euro). Einlagen: Die Einlagen lagen

„Grundstück und das massive Gebäude gehören uns. Das Haus ist top in Schuss, eine Fotovoltaikanlage auf dem Dach und wir haben einen Mietvertrag mit Netto für 15 Jahre“, erklärt Rohtenbacher. Weitere Investitionen auf dem Felde „alternativer Erträge“ seien denkbar und vorgesehen. Aktuell liefen Gespräche, Konkretes sei aber noch nicht zu verkünden. „Haben Sie noch etwas Geduld“, sagt Rohtenbacher. Ein Bekenntnis zum Standort und den Filialen geben die Bankvorstände ebenfalls ab. „An dieser Struktur wird sich so schnell nichts ändern. Die Nähe zu den KunDie Hauptstelle der Raiffeisenbank Westhausen wird gerade innen modernisiert.

bei 143 Millionen Euro, ein Plus von 6,8 Prozent (2015: 133,9 Millionen Euro). Kredite: Das Kreditgeschäft wuchs um 5,4 Prozent. 2016 lag das Volumen hier bei 75,5 Millionen Euro (2015: 71,7 Millionen Euro). Wertpapiere: Ein gutes Händchen haben die Westhausener im Wertpapiergeschäft. Wachstum hier – 9,4 Prozent. 2016 betrug das Volumen 82 Millionen Euro (2015: 74,9 Millionen Euro). Eine Fusion sei anbetracht der Erfolgszahlen kein Thema, versichert Rohtenbacher. „Wir wären eine attraktive Braut,

aber im Moment besteht hierzu kein Anlass“, meint er. Eines von vielen Rezepten für den Erfolg sehen die Verantwortlichen im Festhalten am kostenfreien Privat-Giro-Konto. „Damit sind wir inzwischen in Baden-Württemberg die einzige Raiffeisenbank“, sagt Rohtenbacher. Gehe man von drei Konten im Schnitt in einer Familie aus, ließen sich hier rund 300 Euro im Jahr Gebühren sparen, rechnet er vor. Der Kundenservice hat aber seinen Preis. Rund 400 000 Euro pro Jahr entgehen der Raiffeisenbank Westhausen dadurch. Gebühren fürs Geld-

den ist unsere Stärke.“ Dieses Bekenntnis drückt sich auch in Investitionen aus. Rund 1,4 Millionen Euro nimmt die Bank in die Hand, um die Hauptstelle in Westhausen zu erweitern und zu modernisieren und um die Fassaden der Geschäftsstellen in Dalkingen und Lippach zu erneuern. Ein Tag der offenen Tür in der Hauptstelle in Westhausen ist für den 24. September vorgesehen. Auch innen tut sich was. So sollen im Juli neue Geldausgabeautomaten in allen Geschäftsstellen installiert sein, neue Kontoauszugsdrucker sind bereits in Betrieb.

Foto: mas

abheben zu verlangen oder die negative Zinsentwicklung weiterzugeben, das komme für die Raiffeisenbank Westhausen nicht infrage. „Das Geld müssen wir eben auf anderen Feldern verdienen“, meint Werner Schneider und zeigt auf, wie: So hat die Bank bereits 2012 ein 3,5 Hektar großes Solarfeld in Vahldorf, nahe Magdeburg, gekauft. Die Photovoltaik-Anlage dort sei bestens in Schuss und rentabel, sagen die Vorstände. Ebenfalls als gutes Geschäft erweise sich der Kauf der Immobilie in Neuler, die seit November 2016 an den Discounter Netto vermietet ist.

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Ausschüsse nehmen Arbeit auf IHK-Gremien diskutieren Fachthemen und wählen ihre Vorsitzenden. Heidenheim. Verschiedene Ausschüsse, die der IHK-Vollversammlung und den Geschäftsbereichen der IHK Ostwürttemberg beratend zur Seite stehen, haben sich neu konstituiert und ihre Leitungsfunktionen festgelegt.

Zsòlt Bogos und Andrea Uhl präsentieren ein Systembad der Stengel GmbH. Die im Ellwanger Gewerbegebiet ansässige Firma soll über 2000 solcher Nasszellen für den „Center Parcs Allgäu“ anfertigen. Foto: rat

Stengel beliefert Center Parcs Der Blechumformer hat einen Großauftrag an Land gezogen l

Franz Rathgeb

Ellwangen. Die im Gewerbegebiet Neunstadt/Neunheim ansässige Stengel GmbH ist bereits seit 50 Jahren im Bereich Blechumformung tätig. Zur 50 000 Teile umfassenden Produktpalette zählen Büromöbel und Küchenzeilen sowie Nasszellen für den Hochbau und den maritimen Bereich. Vor zwei Wochen hat die Firma einen Großauftrag über 2000 Systembäder erhalten. Bereits seit 2009 fertigt Stengel komplette Nasszellen für Kreuzfahrtschiffe. Standardzellen sind etwa 2,20 auf 2,50 Meter groß und jeweils mit Dusche und WC sowie Waschbecken und Heizkörper ausgestattet. Die etwas größeren Luxus-Nasszellen werden mit Badewanne oder gar einem Whirlpool bestückt. Bei der Firma Stengel werden pro Jahr rund 6000 solcher Nasszellen für Kreuzfahrtschiffe hergestellt, sagt der kaufmännische Leiter Frank Schäffler. Daneben werden 1000 Kabinen für den Hochbau, sprich für große Wohn- und Hotelanlagen, wie Boardinghäuser, und für Pflegeeinrichtungen gebaut. Die Kabinen werden aus Blechelementen montiert, die Stengel selbst fertigt. Lediglich die Sanitärarmaturen sowie die Komponenten für die Stromversorgung, Heizung und Beleuchtung müssten zugekauft werden. Aus Gewichtsgründen werde zunehmend auf Fliesen verzichtet.

Stattdessen werden Muster eingestanzt und auflackiert. Derzeit laufen bei Stengel die Vorbereitungen für die Abwicklung des Großauftrages. Anfang Februar hat sich das Unternehmen an einer Ausschreibung der FerienparkKette „Center Parcs“ beteiligt. Das niederländische Touristikunternehmen errichtet derzeit bei Leutkirch auf dem rund 184 Hektar großen Konversions-Gelände eines ehemaligen Munitionsdepots einen Freizeitpark mit rund 1000 Ferienwohnungen und 5000 Betten. Vor zwei Wochen bekam die Stengel GmbH den Zuschlag zur Lieferung von über 2000 Badezimmern. An der Ausschreibung hatten sich mehrere große Systembad-Hersteller beteiligt, sagt Schäffler, und ist stolz, dass die Ellwanger Firma den Zuschlag erhalten hat. Die Auftragssumme beziffert Schäffler auf einen hohen einstelligen Millionenbetrag. Damit sei eine Steigerung des Jahresumsatzes um etwa zehn Prozent verbunden. Der „Center Parc Allgäu“ soll Ende 2018 eröffnet werden. Deshalb müsse der Auftrag innerhalb von eineinhalb Jahren abgearbeitet werden. Derzeit werden etwa 20 bis 30 verschiedene Muster-Nasszellen angefertigt und die Arbeitsabläufe koordiniert. Anfang Juli soll die Produktion beginnen. Die Nasszellen für Kreuzfahrtschiffe werden im Ellwanger Werk lediglich angefertigt und in Teilen auf Paletten in

die Werft geliefert. Die Systembäder für Center Parcs dagegen werden in Ellwangen zusammengebaut. Ab August sollen täglich ein bis zwei Lkw ins Allgäu fahren und die Bäder ausliefern. Montagefacharbeiter gesucht Für die Montage der Nasszellen werden mehrere qualifizierte Bauhandwerker der Bereiche Schreiner/Zimmermann und Heizung/Sanitär sowie ausgebildete Metaller, wie beispielsweise Industriemechaniker, gesucht, erklärt der für den Montagebereich verantwortliche Patrick Mayer. Darüber hinaus werden für die Fertigung der Einzelkomponenten auch WIG-Schweißer gesucht. Der Arbeitsmarkt sei quasi erschöpft, sagt der Firmenchef Josef Stengel im Hinblick auf die niedrige Arbeitslosenquote im Raum Ellwangen in Höhe von 1,7 Prozent. Stengel spricht aber auch ein „Gesellschaftsproblem“ an: Viele Eltern hätten den Anspruch, dass ihre Kinder studieren sollen. Deshalb würden der Wirtschaft und dem Handwerk zunehmend handwerklich geschickte Auszubildende und Facharbeiter entzogen. Stengel hofft dennoch, dass er genügend Fachkräfte findet. Ansonsten müsse er andere Aufträge ablehnen. Im Bereich Nasszellen für Kreuzfahrtschiffe seien die Auftragsbücher bis ins Jahr 2025 gefüllt, verrät Schäffler, und gibt damit indirekt eine Arbeitsplatzgarantie.

IHK-Verkehrsausschuss Andreas Zielke von der Paul Hartmann AG wurde in seinem Amt als Vorsitzender bestätigt. Der IHK-Verkehrsausschuss besteht aus 21 ehrenamtlichen Mitgliedern. Das Gremium berät die IHK-Vollversammlung zu verkehrspolitischen und verkehrsrelevanten Themen. Zielke, Director Logistik von Paul Hartmann Deutschland, steht seit 2015 an der Spitze dieses Fachgremiums. Auf der Tagesordnung der Sitzung standen neben der Wahl die Anpassung der verkehrspolitischen Positionen sowie das Thema Elektromobilität. Dazu werden die bestehenden Positionen um die aktuellen sowie regionalen Gegebenheiten angepasst. Innovative Fahrkonzepte, E-Mobilität, autonomes Fahren oder die Umsetzung der regionalen Maßnahmen des Bundesverkehrswegeplans 2030 sind Themen. Außerdem berichtete Ulrich Rau (OVA) über deren ersten Erfahrungen beim Einsatz eines neuen Elektrobusses. Dr. Alfred Diemer, Heiko Maas und Dieter Pichler sind aus dem Gremium ausgeschieden. IHK-Finanz- und Steuerausschuss tritt zusammen In der ersten Sitzung des IHK-Finanz- und Steuerausschusses wurde Josef Helmer in seinem Amt als Vorsitzender einstimmig bestätigt. Der Ausschuss besteht aus 21 ehrenamtlichen Mitgliedern. Josef Helmer steht seit 2007 an der Spitze dieses Gremiums. Auf der Tagesordnung stand etwa ein Erfahrungsaustausch über die „Grundsätze zur ordnungsmäßigen Führung und Aufbewahrung von Büchern, Aufzeichnungen und Unterlagen in elektronischer Form sowie zum Datenzugriff (GoBD)“. Grundlage der Diskussion war eine Umfrage des DIHK. Die Ausschussmitglie-

Die Fachausschüsse beraten die Geschäftsbereiche der IHK.

der bestätigten das Ergebnis dieser Erhebung, wonach die Praktikabilität und Verständlichkeit der GoBD-Regelungen stark zu wünschen übrig lasse. Eine Überprüfung dieser Grundsätze zur digitalen Buchführung hinsichtlich deren Praxistauglichkeit sei erforderlich. Insbesondere für KMU seien die Regelungen schwer verständlich. Unklar sei, welche Unterlagen vernichtet werden könnten, weshalb diese häufig zu lange aufbewahrt würden. Gerade wegen der Komplexität der Regelungen bestehe Bedarf an der Erteilung verbindlicher Auskünfte durch die Finanzverwaltung. Solche Auskünfte würden derzeit grundsätzlich verweigert. Weiteres Thema der Sitzung waren die Erwartungen der Ausschussmitglieder an eine Reform der Unternehmensteuern. Josef Helmer verabschiedete Veit Reinhart aus dem Ausschuss. IHK-Rechtsausschuss Bei der ersten Sitzung des Rechtsausschusses wurde der bisherige Vorsitzende, Dr. Michael Banz, Leiter der Rechtsabteilung der Paul Hartmann AG in Heidenheim, einstimmig bestätigt. Das ehrenamtlichen Gremium mit seinen 13 Persönlichkeiten wird sich mit den rechtlichen Rahmenbedingungen für Unternehmen befassen. Dabei legte der erstmals für eine fünfjährige Amtsperiode gewählte Ausschuss in der Sitzung seinen Schwerpunkt auf die Fortentwicklung der politischen Positionen der IHK. Ansatzpunkte hierfür werden einerseits im Abbau bestimmter Bürokratie gesehen. Exemplarisch wurden eine Neufassung und prak-

(Foto: IHK)

tikabel handhabbare Regelungen zur Scheinselbständigkeit sowie die Berücksichtigung der Rechtsprechung des EuGH zum Arbeitsrecht in den deutschen Regelungen genannt. Weiterer Bedarf wurde in einer Weiterentwicklung der Verbraucherpolitik gesehen. Ein weiterer Schwerpunkt lag in einer Erörterung der Neuregelungen zum Arbeitnehmerüberlassungsgesetz. IHK-Industrieausschuss Franz A. Rieger wurde als Vorsitzender wiedergewählt. Der Ausschuss besteht aus 17 ehrenamtlichen Mitgliedern. Rieger ist seit 1993 Mitglied des Industrieausschusses und seit 2013 dessen Vorsitzender. Hauptpunkt war die Sicherheit bei der Stromversorgung. Frank Hose, Vorstand der EnBW ODR, informierte über den Stand der Energiewende. Dringend erforderlich sei der Ausbau und die Verstärkung der Stromverteilnetze. Laut Hose liegt der Anteil an erneuerbaren Energien an der Stromabgabe im Versorgungsgebiet der EnBW ODR derzeit bei 53 Prozent. IHK-Handelsausschuss Alfred Krauss wurde in seinem Amt als Vorsitzender bestätigt. Als stellvertretender Vorsitzender wurde Peter Hail wiedergewählt. Der IHK-Handelsausschuss besteht aus 20 Mitgliedern. Sowohl Krauss als auch Hail stehen seit 2005 an der Spitze des Gremiums. Das Gremium sprach in der Situng über die Aktualisierung der beiden Einzelhandelsberufe sowie die zum 1. Januar eingeführte Registrierkassenpflicht. sk

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(Foto: etz)

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Zwischen Material und digital Kreativ-Forum Ostwürttemberg taucht in die Materialvielfalt ein Schwäbisch Gmünd. Einen Einblick in die Welt der Materialien lieferte das Kreativ-Forum Ostwürttemberg, das Designer, Anwender und Studierende in die Schwäbisch Gmünder Hochschule für Gestaltung (HfG) lockte. Einer der Schwerpunkte lag auf dem Spannungsfeld zwischen Materialeigenschaften und digitaler Anwendung und der Feststellung, dass trotz aller virtuellen Hilfsmittel das traditionelle handwerkliche Materialwissen noch immer eine große Rolle spielt. Ein wichtiges und immer bedeutsamer werdendes Kompetenzfeld in der Region ist die

Kultur- und Kreativwirtschaft. Auch deshalb hatten die HfG, die Kontaktstelle Frau und Beruf Ostwürttemberg und die regionale Wirtschaftsförderung WiRO zum dritten Mal zum Kreativ-Forum Ostwürttemberg eingeladen. HfG-Rektor Ralf Dringenberg wies darauf hin, dass es beim Design von Produkten stets darum gehe, einen bestmöglichen Nutzen für den Anwender zu bewirken. Dabei müsse der Designer wissen, welche Materialien zur Verfügung stehen und welche Vor- und Nachteile diese mit sich brächten. Welche Materialien es gibt, wie diese sich verhalten und

An Thementischen erlebten die Teilnehmer Materialien.

(Foto: WiRO)

was sie alles können, zeigte Hannes Bäuerle, Geschäftsführer von raumPROBE in Stuttgart, der mit 60 000 Materialproben größten Materialbibliothek in ganz Europa. Er sprach davon, dass es aufgrund der explodierenden Materialvielfalt die große Kunst sei, im richtigen Moment das richtige Material zu finden. Besonders interessant seien „Smart Materials“, die selbständig und mit positiven Effekten auf Einflüsse von außen reagieren. Die Idee zur Gestaltung des Forums lieferte, so Carolin Morlock, der vom bekannten Kultursoziologen Richard Sennett geprägte Begriff „Craftsmanship, also „Handwerkskunst“. Die Leiterin der Kontaktstelle Frau und Beruf Ostalbkreis erklärte, dass digitale Simulation kein ausreichender Ersatz für Sinneswahrnehmung sei. Materialbewusstsein entstehe erst durch handwerkliches Erfahrungswissen. Deshalb hatten die Teilnehmer die Möglichkeit, sich an Thementischen zu den Materialien Holz, Textil und Metall sowie zur Oberflächen- und Formoptimierung zu informieren.

Kreative treffen sich im Inno-Z Netzwerk der Kultur- und Kreativwirtschaft ist lebendig Aalen. Über 60 kreative Aalener kamen beim Netzwerktreffen der Kultur- und Kreativwirtschaft zusammen und tauschten sich aus. Veranstaltungsort war dieses Mal das Innovationszentrum Inno-Z an der Hochschule Aalen. Eine Führung von Inno-Z-Geschäftsführer Dr. Andreas Ehrhardt durch das 2015 eröffnete Gebäude stieß auf großes Inte-

resse. Nach der Begrüßung durch Wolfgang Weiß, Leiter der Wirtschaftsförderung der Stadt Aalen, stellte Stephanie Hock von der MFG Innovationsagentur Medien- und Kreativwirtschaft Baden-Württemberg das Angebot der von ihrer Organisation initiierten Orientierungsgespräche vor: Es handelt sich um ein neues, regionales Informations- und Bera-

Dr. Andreas Ehrhardt, OB Thilo Rentschler, Carina Nitschke (Projektleiterin Kultur- und Kreativwirtschaft der Stadt Aalen, HfG-Rektor Prof. Ralf Dringenberg und Stephanie Hock (MFG; v.li.) im Inno-Z. (Foto: Stadt Aalen)

tungsangebot, das Kultur- und Kreativschaffende am 31. Mai wahrnehmen konnten. Dr. Andreas Ehrhardt stellte neben den Räumlichkeiten auch einige der dort ansässigen Unternehmensgründer vor. Im Laufe des Abends gab es ausreichend Zeit und Raum für alle Teilnehmer, sich in entspannter Atmosphäre mit Aalens OB Thilo Rentschler und untereinander auszutauschen, um sich miteinander besser zu vernetzen. „Die Wirtschaftsförderung der Stadt Aalen lädt regelmäßig zu diesen Netzwerktreffen ein und hat damit eine Kommunikationsplattform geschaffen, bei der sich Akteure aus den unterschiedlichsten Bereichen der Kulturund Kreativwirtschaft – von Künstlern über Autoren, Filmschaffende, Designer, Fotografen, Architekten bis hin zu Werbegestaltern – treffen und austauschen können“, betonte Thilo Rentschler.

Seminar: Facebook konkret Infos zur Plattform-Kultur, dem Nutzen und Best-Practice-Beispielen

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ängst wird Facebook auch von Freelancern und kleinen Unternehmen als Marketinginstrument eingesetzt. Doch wie wird ein professioneller Auftritt daraus? Wie lassen sich die enormen Chancen nutzen? Und wo stecken die Herausforderungen? In dem praxisorientierten Seminar, das am 25. Juli im Innovationszentrum am Aalener Burren stattfindet, erfahren die Teilnehmer alle relevanten Schritte, um Kunden, Interessenten oder auch neue Mitarbeiter aufmerksam zu machen und die Plattform in ihrem Sinne einzusetzen. Zudem werden

wertvolle Tipps gegeben, die über einen erfolgreichen Facebook-Auftritt entscheiden. Damit können Kreativschaffende ihre eigene Facebook-Kommunikation zukünftig erfolgreicher und zielgerichteter aufstellen, kennen die Rahmenbedingungen und sind auf mögliche Fallstricke vorbereitet. Zum Seminar-Programm: • Plattformnutzen und Herangehensweise • Passende plattformspezifische Kommunikationsformen • Strategische Einbettung in eine Social-Media-Strategie • Best-Practice-Beispiele Das Seminar behandelt insbe-

sondere Grundlagen und richtet sich eher an Einsteiger. Die Zielgruppe Kreativschaffende, Freelancer, Gründer und kleine Unternehmen aus der Kreativwirtschaft sowie Mitarbeiter und Führungskräfte aus dem öffentlichen und privaten Kultursektor Termin: 25. Juli 2017 Uhrzeit: 14 bis 18 Uhr Ort: Innovationszentrum an der Hochschule Aalen Kosten: 45 Euro zzgl. MwSt., für Studierende 20 Euro zzgl. MwSt. Anmeldung: [email protected]

Die Smart City realisieren Aalen erarbeitet Entwicklungskonzept für eine vernetzte Stadt

Intelligent vernetzte Dienstleistungen spannen ein Netz über die Smart City Aalen. l

Sascha Kurz

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ie Stadt Aalen will Bewusstsein für die Digitalisierung in allen Wirtschaftsund Lebensbereichen schaffen. „Wir möchten Vorreiter sein, wenn es darum geht, den technologischen Fortschritt in einer vernetzten Welt vor Ort umzusetzen. Dazu zählt beispielsweise auch eine digitalisierte Verwaltung“, sagt Aalens OB Thilo Rentschler. Denn: Der Systemumbruch nehme an Fahrt auf. Gemeinderat und Verwaltung haben verschiedene Handlungsfelder identifiziert, auf denen rasch Fortschritte erzielt werden sollen. Geplant ist auch die Gründung eines Beirats, in dem Persönlichkeiten aus Wirtschaft, Politik und Forschung vertreten sein sollen. Im ersten Schritt wollen sich Stadt und Hochschule Aalen gemeinsam an die Thematik herantasten. „Die Idee der Smart City geht mit dem Nutzbarmachen digitaler Technologien als Reaktion auf die wirtschaftlichen, sozialen und politischen Herausforderungen postindustrieller Gesellschaften einher“, sagt Rentschler. „Aus den Möglichkeiten der Digitalisierung und sonstigen Einflussfaktoren soll eine weitere Dimension unserer integrierten Stadtentwicklung entstehen.“ Neben dem bereits heute allseits präsenten Thema Mobilität hat Oberbürgermeister Thilo Rentschler dabei auch die Verwaltungsprozesse im Auge. Durch das föderale System der Bundesrepublik würden viele Veränderungen verlangsamt. „Doch die Zeit drängt. Es gibt Möglichkeiten, Entscheidungen und Dienstleistungsprozesse wieder dezentraler abzuwickeln“, sagt Rentschler. Beispielsweise durch schnelle Internetverbindungen könnten in einer Flächenstadt wie Aalen Geschäftsprozesse und Service mehr in die Teilorte in die dortigen Rathäuser verla-

gert werden“, ist er sich sicher. Rentschler: „Vor Ort kann wieder mehr Verantwortung ausgeübt werden.“ Die Stadt Aalen wird in Kooperation mit der SteinbeisStiftung eine Strategie erarbeiten, um ein Handlungskonzept für den Bereich Verwaltung 4.0 umzusetzen. Aalen will beim Entwickeln einer eigenen digitalen Strategie seine herausragende Stellung als größte Stadt der Region mit einer dynamischen Forschungslandschaft der Hochschule Aalen und der Kooperation mit der Hochschule für Gestaltung (Gmünd) sowie der enormen regionalen wirtschaftlichen Potenz nutzen. „Akteure aus Wirtschaft, Wissenschaft und

OB Thilo Rentschler

den Bürgern werden uns Impulse geben. Und auch im Zusammenspiel mit Existenzgründern im Inno-Z werden sich Initiativen für die Smart City ergeben“, sagt Rentschler. „Wir wollen nicht ausschließlich den Programmierern die Weiterentwicklung überlassen. Aalen bietet einen großen Schmelztiegel: Mit der engen Verzahnung aus Wirtschaft und Wissenschaft als großes Pfund wollen wir wuchern.“ Als Beispiel nennt Rentschler den Reinhard-vonKoenig-Technikpreis der Stiftung Schloss Fachsenfeld, bei dem sich die Verantwortung für die Zukunft manifestiere. Dieser wurde im letzten Jahr an ein Projekt rund um das autonome Fahren vergeben. „Ein anspruchsvolles Vortrags- und Seminarprogramm soll unsere Initiative flankie-

(Fotos: Stadt AA)

ren“, sagt Rentschler. „Aalen möchte eine vernetzte Stadt der Zukunft werden. Die Stadtverwaltung Aalens will den Schritt ins digitale Zeitalter aktiv mitgestalten und alle Bürgerinnen und Bürger sowie die Akteure der Wirtschaft auf diesem Weg einbinden“, resümiert Rentschler. Die Themen Demografie, Urbanisierung, Energiewende und Mobilität würden unter dem Einfluss der Digitalisierung die Smart City der Zukunft schaffen, so Rentschler. Und genau zu diesen Themen soll es Impulsveranstaltungen geben. Eine erste wird die Fachtagung am 23. Oktober 2017 in der Aula der Hochschule Aalen sein. „Wie smart wird die City?“ soll das Motto lauten. Prof. Dr. Werner Sobek, Kind der Stadt Aalen, wird seine Idee einer elektrischen Stadt erläutern. Susanne Schatzinger, vom Fraunhofer-Institut IAO sowie Dr. Christine Lemaitre von der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB) werden smarte und nachhaltige Städte aus Baden-Württemberg vorstellen. Prof. Dr. Anna Nagl von der Hochschule Aalen wird auf nachhaltige Geschäftsmodelle in der E-Mobilität eingehen und Matthias Müller von der Cellent GmbH wird die City-Logistik für die Industrie 4.0 ausbreiten. „Die Vernetzung aller Lebensbereiche betrifft in einer Stadt alle. Auch wenn technisch alles umsetzbar scheint, muss jede Stadt erklären, welche Schwerpunkte gesetzt werden. Vor dem Hintergrund des interkommunalen Wettbewerbs ist es Ziel, auch morgen noch eine hohe Standortattraktivität zu besitzen“, gibt Thilo Rentschler die Stoßrichtung der Initiative vor. Ansprechpartner für weitere Informationen und Anregungen ist die Wirtschaftsförderung: [email protected] Tel. 0 73 61 52-11 81

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Die Kreisbau ist auf Kurs Auch 2016 hat das Unternehmen wieder erfolgreich gewirtschaftet Giengen. Die Kreisbaugesellschaft Heidenheim GmbH mit Sitz in Giengen hat im Geschäftsjahr 2016 erfolgreich gewirtschaftet und einen sehr guten Jahresabschluss 2016 präsentiert. Demnach ist die Bilanzsumme des Unternehmens um 7,66 Prozent auf den neuen Spitzenwert von 98,1 Millionen Euro angestiegen. Das Unternehmen erwirtschaftete im vergangenen Geschäftsjahr einen Jahresüberschuss von über 1,9 Millionen Euro und lag damit 400.000 Euro über Plan. „Toll, dass wir an den Erfolg aus 2015 anknüpfen konnten und erneut einen sehr guten Jahresabschluss erreicht haben. Einmal mehr hat sich unsere Unternehmensstrategie ausgezahlt und wir haben erneut in allen betrieblichen Kennzahlen sehr gute Werte erzielt“, erklärt Wilfried Haut, Geschäftsführer der Kreisbau. Neben der Bilanzsumme ist auch der Eigenkapitalanteil der Kreisbau gestiegen, und zwar auf mehr als 34 Millionen Euro. Das entspricht einem Plus von 1,9 Millionen Euro gegenüber dem Vorjahr. Damit liegt die Eigenkapitalquote des Unternehmens bei 34,87 Prozent. „Das ist ein hervorragender Branchenwert“, erklärt Prokurist Hans-Jürgen Kling, Finanzchef der Kreisbau. Der Spitzenwert in der Bilanzsumme ist dem Anstieg des Anlagevermögens auf 90

Freuen sich über das gute Jahresergebnis: Wilfried Haut (links) und HansJürgen Kling. Foto: Kreisbau

Millionen Euro geschuldet und dieses Wachstum ist vor allem auf das Neubauvolumen zurückzuführen. So hat das Unternehmen im Geschäftsjahr 2016 insgesamt 28 Wohnungen fertig gestellt, davon 18 Wohneinheiten auf dem ehemaligen AWG-Areal und zehn Wohnungen für die Anschlussunterbringung von Flüchtlingen in Herbrechtingen. Zudem hat die Kreisbau 2016 mit dem Bau von 98 neuen Wohnungen begonnen. 18 davon entfallen auf den zweiten Bauabschnitt im Rahmen des Wohnbauprojekts „Wohnen an der Brenz“, dem ehemaligen AWG-Areal. Die weiteren 80 Wohnungen werden im Zuge des Projekts „Wohnraum für Flüchtlinge“ gebaut und noch in diesem Jahr fertiggestellt. Hierfür konnte sich die Kreisbau 2,86 Millionen Euro an Zuschüssen für Flüchtlingswohnungen vom Land Baden-Württem-

berg sichern. Bei der Finanzierung der Neubauaktivitäten profitiert die Kreisbau nicht nur von der Förderung des Landes, sondern auch von der aktuellen Zinspolitik EZB. Auch in Zukunft will die Kreisbaugesellschaft Heidenheim verstärkt den Fokus auf den Bau von Mietwohnungen legen, speziell auf den kostengünstigen Mietwohnungsneubau. „Wir stellen uns den Herausforderungen der kommenden Jahre und suchen gezielt nach Lösungen, damit sich Familien Wohnraum in den Zentren der Gemeinden leisten können. Immerhin sind wir die einzigen, die Mietwohnungsneubau noch im großen Stil betreiben“, so Haut. Das Jahr 2017 wird das Jahr der Fertigstellungen für die Kreisbau. Auf dem AWG-Areal und in den Anschlussunterkünften für Flüchtlinge werden fast 100 Wohnungen fertig.

Wirtschaft Regional | Juni 2017

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Gewerbeimmobilien werden jetzt auch vermarktet „Wir sind seit über 60 Jahren auf dem Immobilienmarkt erfolgreich“, sagt der Geschäftsführer der Heidenheimer Treuhand, Mattias Dümcke und ein wenig Stolz schwingt zurecht bei dieser Aussage mit. Das Immobilienunternehmen, eine hundertprozentige Tochter der Heidenheimer Volksbank, ist auf dem Markt in Stadt und Kreis Heidenheim bestens etabliert und als seriös und zuverlässig bekannt. Man weiß es: Immobilienkauf und Immobilienverkauf ist eine wich-

tige Entscheidung und Vertrauenssache. Erfahrene Fachleute sollten an diesem Geschäft beteiligt sein. „Mit einer starken Bank im Rücken sind wir die richtige Adresse für Sie“, betont Mattias Dümcke. In den vergangenen sechs Jahrzehnten haben er und sein Team sowie frühere Kolleginnen und Kollegen 4650 Immobilien in der Region vermarktet. Eine beachtliche Zahl, die beweist, dass die Heidenheimer Treuhand nicht nur ihr Geschäft versteht, sondern auch

Heidenheimer Treuhand: Mattias Dümcke und Immobilienmaklerin Iris Junginger.

Heidenheimer Treuhand GmbH Karlstraße 3 89518 Heidenheim a. d. Brenz Telefon 0 73 21 93 01 -0 Telefax 0 73 21 93 01 -20 [email protected] www.htimmobilien.de

das notwendige Vertrauen genießt. Bisher beschränkte sich das namhafte Unternehmen ausschließlich darauf, Wohnimmobilien aller Art zu vermarkten. Das soll sich jetzt ändern. Die Immobilienmaklerin Iris Junginger, eine Kollegin von Dümcke bei der Heidenheimer Treuhand, ist in Zukunft für die Vermarktung von Gewerbeimmobilien zuständig. „Es hat sich gezeigt, dass dafür ein erhöhter Bedarf besteht. Dieser Entwicklung wollen wir gerecht werden“, so der Geschäftsführer. Frau Junginger wird sich generell mehr um die Vermarktung von Immobilien kümmern, während Mattias Dümcke sich mit der Verkehrswertermittlung beschäftigt. Die beiden Fachleute sind Garanten für eine solide Geschäftsabwicklung, wie man das von der im Gebäude der Heidenheimer Volksbank angesiedelten Treuhand schon in der Vergangenheit gewöhnt war. Als Mitglied im Immobilienverband Deutschland bietet die Treuhand Kompetenz und Seriosität in allen Fragen des Immobiliengeschäfts.

Winterbach, Festivalgelände

Ludwigsburg, Scala

Heidenheim, Rittersaal Schloss Hellenstein

Dienstag, 18. Juli, 20 Uhr

Mittwoch, 28. Juni, 20.15 Uhr

Freitag, 7. Juli, 20 Uhr, Premiere

Amy Macdonald

Otello - The Royal Opera live im Kino

Der Fliegende Holländer

Jedem schießt beim Namen Amy Macdonald sofort ihr großer Adoleszenzsong „This Is The Life“ in den Kopf, und auf der Stelle ist er wieder da, dieser wunderbare Ohrwurm, mit dem es sich herrlich leichtfüßig durch den Tag tänzeln lässt. Seit Macdonald mit diesem Hit und der gleichnamigen Platte im Jahr 2007 ins Rampenlicht trat, ist sie ein Star. Ihre folkigen und locker-leichten Melodien zu eingängigen Lyrics, die nie den Bezug zur alltäglichen Realität verlieren, hat sie zu einem ihrer Geheimrezepte gemacht. Tickets: an allen bekannten Vorverkaufsstellen. Foto: privat

Der weltberühmte Tenor Jonas Kaufmann gibt in Verdis leidenschaftlicher Nacherzählung von Shakespeares großer Tragödie über Eifersucht, Betrug und Mord sein Rollendebüt als Otello. In einer Neuinszenierung des mit dem Olivier Award ausgezeichneten Regisseurs Keith Warner wird Sopranistin Maria Agresta seine Desdemona und Bariton Ludovic Tézier sein Erzfeind Jago sein. Antonio Pappano, Musikdirektor der Royal Opera, dirigiert dieses italienische Meisterwerk. (In italienischer Sprache mit englischen Untertiteln.) Tickets und Informationen: Tourist Info Ludwigsburg, Eberhardstraße 1,Telefon: (07141) 9102252. Foto: privat

Das tosende Meer und der Matrosenchor der Ouvertüre führen direkt in die sturmgewaltige, düstere Atmosphäre des Fliegenden Holländers. Der Legende nach ist der Seefahrer dazu verdammt, in einem Geisterschiff über die Weltmeere zu fahren und nur alle sieben Jahre am Land nach einer Frau zu suchen, die ihn durch Liebe und ewige Treue von seinem Fluch befreit. Nach den großen Erfolgen der letzten Jahre - vor allem mit italienischen Belcanto-Opern - steuern die Opernfestspiele in der Saison 2017 nordisch raue Gefilde an. Mit dem österreichischen Regisseur Georg Schmiedleitner haben sich die Opernfestspiele eines Regisseurs versichert, der - u. a. ausgezeichnet mit dem renommierten Nestroy-Theaterpreis - starke Bilder produziert und dabei den Stoff immer plausibel „an der Realität reiben“ lässt. Weitere Termine unter www.opernfestspiele.de. Tickets und Informationen: Tourist-Information Heidenheim, (07321) 3274910. Foto: privat

Schwäbisch Gmünd - Wetzgau, Himmelsgarten Samstag, 5. August, 20 Uhr SWR1 Pop & Poesie in Concert Die Erfolgsgeschichte von „SWR1 Pop & Poesie in Concert“ begann im Jahr 2009. Seither sorgt die Mischung aus Konzert, Lesung, Comedy und Show regelmäßig für ausverkaufte Hallen. Hinter vielen Songtexten stecken poetische und lyrische Kleinode, spannende Geschichten oder schlicht witzige Erzählungen, die auf ihre Entdeckung warten. SWR1 Baden-Württemberg sucht diese Perlen der Popmusik, nimmt sich ihrer seit Jahren in der Reihe „SWR1 Pop & Poesie“ an und hat bis heute fast 200 der größten Hits aller Zeiten übersetzt. Tickets und Informationen: i-Punkt Schwäbisch Gmünd, Telefon (07171) 603-4250. Foto: privat

Lauchheim, Schloss Kapfenburg Freitag, 21. Juli, 20.30 Uhr Stiftungsfest „in situ 18 - nominiert!“ Meisterwerke der Filmmusik Die Junge Philharmonie Ostwürttemberg spielt unter der Leitung von Uwe Renz Meisterwerke der Filmmusik. Es handelt sich dabei um eine Auswahl von Werken, die für den Oscar nominiert oder mit diesem wichtigsten aller Filmpreise ausgezeichnet wurden. Musikalische Unterstützung erhält die JPO von den Philharmonie Merck Horns und Mundharmonika-Supertalent Michael Hirte. Studiozauber im Fruchtkasten, Jungfernfahrt auf der Titanic, Ganovenjagd mit James Bond, Krieg der Sterne, Lichterspiele und Feuerwerk - das und vieles mehr erwartetdie Zuschauer bei „in situ 18 - nominiert!“ Tickets nur noch telefonisch unter (07363) 96 18 17 erhältlich. Foto: privat

Neresheim, Abteikirche Kloster Sonntag, 16. Juli, 16 Uhr OH! Im Kloster Die einzigartige Symbiose von Raum und Klang ist bei den OH! im Kloster-Konzerten auch in dieser Spielzeit einmal mehr zu erleben. Zu der Schaulust in der Balthasar-Neumann-Abteikirche des Klosters Neresheim gesellt sich ein exquisites Klangerlebnis - insbesondere, da es den Opernfestspielen gelungen ist, mit Dorothee Oberlinger eine der weltbesten Blockflötisten für ein Konzert zu gewinnen. Sie wird mit dem Organisten und Cembalisten Peter Kofler musizieren. Mit der Kombination Blockflöte-Orgel kehrt Dorothee Oberlinger zu ihrem Ursprung zurück, stammt die Blockflötistin doch von der traditionsreichen Orgelbaufamilie Oberlinger aus Windesheim ab. Tickets an allen bekannten Vorverkaufsstellen Foto: opo

KULTURTIPP KULTUR

Kunststofftechnik in Ostwürttemberg

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Kunststofftechnik in Ostwürttemberg

SPEZIAL

Additiv gefertigte optische Komponenten „Physik ist cool!“ hhgvjhj l

Andreas Heinrich

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ie Entwicklung additiver Fertigungsmethoden ist in den letzten Jahren rasant vorangeschritten. Meist werden hierbei mechanische Bauteile betrachtet. Aber die additive Fertigungstechnologie bietet auch hohes Potential im Bereich der Optik, da mit ihr neue Designfreiheitsgrade und damit komplett neue Lösungsansätze möglich sind. In diesem Beitrag werden kurz die wichtigsten Methoden für die additive Fertigung von Kunststoff-Optiken vorgestellt und verglichen.

Additive Fertigungsverfahren für optische Komponenten Additive Fertigungstechnologien unterscheiden sich von „konventionellen“ Fertigungstechnologien dahin gehend, dass Material aufgetragen statt abgetragen wird. Dabei kommen verschiedene additive Fertigungstechnologien zum Einsatz. Grundsätzlich kann man im Bereich der Optik zwischen reflektiven (spiegelnden) und transmissiven Elementen unterscheiden. Für die letztere Gruppe sind optisch transparente Bauteile notwendig. Damit wäre eine Einteilungsmöglichkeit der existierenden additiven Fertigungsverfahren beispielsweise bezüglich des verwendeten Materials. Es kann zwischen metallischen Werkstoffen und Kunststoffen unterschieden werden. Für die reflektierenden Optiken kommt Aluminium infrage. Ein Verfahren, mit dem pulverförmige Metalle verarbeitet werden können ist das Selektive Laser Melting (SLM). Im Gegensatz dazu existieren gängige additive Fertigungsmethoden für transparente Materialien. Ein Verfahren, das FDM, basiert auf der Aufschmelzung eines oder mehrerer Kunstl

Forschungspreis der Hochschule Aalen portmaterials. Für den Einsatz der additiven Fertigungsmethoden für optische Anwendungen ist es entscheidend, die komplette Prozesskette zu betrachten. Diese ist in der Abbildung gezeigt. Da die additive Fertigung eine Individualisierung und Optimierung auf eine Aufgabe hin Prozesskette additive Fertigung von optischen Elementen: „Ziel der Forschungen an der ermöglicht, Hochschule Aalen ist, ein Mess- oder optisches Beleuchtungssystem zu bauen“, sagt Prof. Dr. Andreas Heinrich. (Fotos: Andreas Heinrich) steht immer eine spezielle stofffäden mittels eines oder Bei der SLA-Methode ge- Anwendung im Fokus. mehrerer Extrusionsköpfe, nannten Anordnung kommen welche im Raum beweglich meist Epoxidharze zum EinProzesskette betrachten sind. Damit können Schicht- satz, welche schichtweise aufAls Beispiel ist hier die weise 3D-Bauteile aufgebaut getragen und entweder mithil- Formvermessung des „Tanwerden. Typische Schichtdi- fe eines Lasers oder mithilfe nenbaums“ einer Turbinencken liegen bei rund 100µm. einer Maskenabbildung ausge- schaufel angeführt. Dazu gilt Für Anwendungen im Bereich härtet werden. Minimale es eine Laserlinie kontinuierder Optik ergeben sich mit die- Schichtdicken liegen hier zum lich über das Bauteil zu führen. sem Verfahren allerdings zu Teil bei unter 10µm. Um über- Mittels eines Kamerasystems inhomogene Bauteile, was zu hängende Strukturen realisie- wird die Deformation der Laeiner starken Lichtstreuung im ren zu können, wird das Bau- serlinie erfasst, so dass über Bauteil führt. Des Weiteren ist material zugleich auch als Triangulation die Form des die Oberflächengüte bei die- Supportmaterial verwendet. Bauteils berechnet werden sem Verfahren vergleichsweise Die Generierung der Sup- kann. Die Aufgabe ist damit schlecht. portstruktur erfolgt als filigra- eine Optikkomponente zu reaEin anderes Verfahren ne Struktur, die über „Soll- lisieren, die eine entsprechend (MJM) ist vergleichbar mit bruchstellen“ an den Baube- komplex geformte Laserlinie dem Ink-Jet-Druck. Hier wird reich anschließen. Daraus re- aus einem punktförmigen Laein flüssiges, UV-reaktives sultieren raue Bauteiloberflä- serstrahl generiert. Kunstharz direkt mit einem chen nach Entfernen des SupDazu ist ein entsprechendes Druckkopf schichtweise aufOptikdesign notwendig. Als getragen. Minimale SchichtdiErgebnis erhält man eine komcken liegen bei wenigen 10µm. plexe Optikform, welche nicht Um überhängende Strukturen mittels konventionellen Fertizu realisieren wird neben dem gungsverfahren realisiert werBaumaterial oftmals ein zweiden kann. Die simulierte Optes Material (Supportmaterial) tikkomponente wird mittels eials Unterlage parallel genes 3D Druckers hergestellt, druckt. Dieses kann anschliekann so jedoch aufgrund der ßend beispielsweise mittels eiOberflächenrauheit noch nicht nes Wasserbades oder Löfür optische Anwendungen sungsmittels aus dem Bauteil Stützstrukturen für ein additives eingesetzt werden. Sie muss gelöst werden. nachbearbeitet werden. Fertigungsverfahren

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erstreute Freaks mit dicken Brillengläsern und karierten Hemden, die vor sich hinmurmelnd abstrakte Formeln auf Wandtafeln kritzeln – so ein gängiges Klischee über Physiker. Brille? Ja. Abstrakte Kritzeleien auf der Wandtafel? Auch. Zerstreut und „abgespaced“? Auf keinen Fall! Andreas Heinrich ist ein Mann der Praxis, der sich mit großer Leidenschaft der angewandten Forschung verschrieben hat – der praktische Nutzen als Forschungsergebnis ist ihm wichtig. Für sein Engagement im Bereich der additiven Fertigung wurde Prof. Dr. Andreas Heinrich mit dem Forschungspreis der Hochschule Aalen ausgezeichnet. „Von hinten durch die Brust ins Auge.“ So beschreibt Prof. Dr. Andreas Heinrich seinen Ausbildungsweg. Als Kind tüftelte er mit Fischer-Technik und dem Elektronikbaukasten. Als Schüler wusste er nicht so richtig, was er nach der Realschule machen sollte. Also entschied er sich für eine Lehre zum Bankkaufmann. Andreas Heinrich holte auf der Fachoberschule Ingolstadt das Fachabitur nach und entdeckte seine Leidenschaft fürs Tüfteln und Forschen neu. Für den „Jugend forscht“-Wettbewerb mo-

difizierte der damals 20-Jährige das Profil eines Flügels. Er entschied sich, Technische Physik an der Fachhochschule München zu studieren und wechselte nach dem Vordiplom an die TU München. Mit theoretischer Physik hat er nicht viel am Hut. Heinrich ist ein leidenschaftlicher Experimentalphysiker. Nach seinem Physikstudium promovierte er am Lehrstuhl Experimentalphysik und ging im Anschluss für seine Habilitation an die Universität Augsburg. Um Forschung auch aus dem Blickwinkel der Industrie zu sehen, übernahm Heinrich eine Projektleiterstelle in der Entwicklungsabteilung der Carl Zeiss SMT. Danach wechselte er in die Zentrale Forschung bei Zeiss. Seit seiner Berufung im Jahr 2013 lehrt er nun im Studiengang „Optical Engineering“ und ist ins Zentrum für Optische Technologien (ZOT) eingebunden. Im Zentrum seiner Forschung steht die additive Fertigung von Optiken (siehe Artikel links). Andreas Heinrich war vor wenigen Wochen einer der Referenten beim von Zeiss, der Hochschule Aalen und von Wirtschaft Regional initiierten Forum Optical Engineering. sk

Forschungspreisträger Prof. Dr. Andreas Heinrich entwickelt neue optische Mess- und Beleuchtungssysteme. (Foto: Hochschule)

Firmen im Bereich Kunststofftechnik in Ostwürttemberg Adolf Scholze GmbH & Co. 73525 Schwäbisch Gmünd Tel.: 0 71 71 22 82 [email protected] APK Kunststoffverarbeitungs GmbH, 73614 Schorndorf Tel.: 0 71 81 99 49 06 www.apk-gmbh.de aprithan Schaumstoff GmbH 73453 Abtsgmünd Tel.: 0 73 66 8 80 www.aprithan.de BKT Bauer Kunststofftechnik 74429 Sulzbach-Laufen Tel.: 0 79 76 9 85 50 www.bkt-kunststoff.de BSH Hausgeräte GmbH 89527 Giengen Tel.: 0 73 22 9 20 www.bshg.com Bruno Weisser GmbH & Co. KG 73450 Neresheim Tel.: 0 73 26 96 03-0 www.bruno-weisser.de BULLYLAND GmbH 73565 Spraitbach Tel.: 0 71 76 3 03-0 www.bullyland.de

Carl Zeiss AG 73447 Oberkochen Tel.: 0 73 64 20-0, www.zeiss.de C. F. Maier GmbH & Co. KG 89551 Königsbronn Tel.: 0 73 28 81-01 www.c-f-maier.de Eisele GmbH Kunststoffteile und Spritzgussformen 73550 Waldstetten Tel.: 0 71 62 92 97 97 Elring Klinger GmbH Kunststofftechnik GmbH 89520 Heidenheim Tel.: 0 73 21 96 41-0 www.elringklinger-kunststoff.de Fritz Kunststofftechnik 89542 Herbrechtingen Tel.: 0 73 24 98 80 www.heinz-fritz.de Gardena Kress + Kastner GmbH 89547 Gerstetten Tel.: 0 73 24 95 20 www.gardena.com Gaugler & Lutz OHG 73432 Aalen Tel.: 0 73 67 9 66 60 www.gaugler-lutz.de

Nanogate GfO Systems AG 73529 Schwäbisch Gmünd Tel.: 0 71 71 91 07-0 www.nanogate-gfo.de F. & G. Hachtel GmbH & Co. KG 73431 Aalen Tel.: 0 73 61 3 70 40 www.fg-hachtel.com Hausner Kunststofftechnik 73565 Spraitbach Tel.: 0 71 76 4 51 02 34 www.hausnerkunststofftechnik.de Heibel Formplast 73572 Heuchlingen Tel.: 0 71 74 8 99 99-10 www.heibel-formplast.de Hinterberger Kunststofftechnik GmbH 89547 Gerstetten Tel.: 0 73 24 87 74 www.hkt-kunststoffe.de IBF Sorg GmbH 73547 Lorch Tel.: 0 71 72 9 26 26-0 www.ibf-sorg.de

IngenieurBüro Hannebaum 73434 Aalen Tel.: 0 73 61 94 31 66 www.hannebaum.de Kühnplast GmbH & Co. KG 73563 Mögglingen Tel.: 0 71 74 2 95 www.kuehnplast.de Kunststofftechnik Heidenheim GmbH 73432 Aalen-Waldhausen Tel.: 0 73 67 96 22-0 www.kunststofftechnik-hdh.de Luffler Holz- und Kunststoffverarbeitung GmbH 73499 Wört Tel.: 0 79 64 9 00 50 www.luffler.de MAPAL Präzisionswerkzeuge Dr. Kress KG 73431 Aalen Tel.: 0 73 61 5 85-0 www.mapal.com Mezger Günther Verpackungen 73479 Ellwangen Tel.: 0 79 61 91 90-0 www.mezger-verpackungen.de

Mürdter Metall- und Kunststoffverarbeitung GmbH 73557 Mutlangen Tel.: 0 71 71 7 04-0 www.muerdter.de Novo-Plan GmbH Oberflächen+ Werkstofftechnik 73431 Aalen Tel.: 0 73 61 9 28 40 www.novoplan.com Pollet Kunststofftechnik 73479 Ellwangen Tel.: 0 79 61 27 40 www.pollet.de Puren GmbH 73453 Abtsgmünd Tel.: 0 73 66 88-0 www.puren.com Reimer & Grau GmbH 74417 Gschwend Tel.: 0 79 72 9 30 00 www.reimer-gschwend.de Schleich GmbH 73527 Schwäbisch Gmünd Tel.: 0 71 71 8 00 10 www.schleich-s.com

Rolit Moc KG 73479 Ellwangen Tel.: 0 79 61 90 06 www.rolit-moc.de Schock Profilsysteme GmbH & Co. KG 73547 Lorch-Waldhausen Tel.: 0 71 72 1 89 20 www.schock-profilsysteme.de S & O Kunststoffe 73527 Schwäbisch Gmünd Tel.: 0 71 71 1 04 99 20 www.sailer-kunststoffe.de S + E Kunststoffe GmbH 89520 Heidenheim Tel.: 0 73 21 9 68 00 www.se-ku.de TE Automotive Tyco Electronics AMP Deutschland GmbH 73499 Wört Tel.: 0 79 64 20 10 www.te.com Weisser Spulenkörper GmbH & Co. KG 73450 Neresheim Tel.: 0 73 26 8 20 www.weisser.de

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Hightech-Spritzgusswerkzeuge für komplexe Kunststoffteile für die Automobilindustrie Wört/Dinkelsbühl. TE Connectivity ist ein weltweit führendes Technologieunternehmen mit einem Umsatz von 12 Milliarden US-Dollar. Unser Engagement für Innovation ermöglicht Fortschritte in den Bereichen Transport, industrielle Anwendungen, Medizintechnologie, Energietechnik, Datenkommunikation und für das Zuhause. TE bietet eine unübertroffene Bandbreite an Verbindungs- und Sensorlösungen, die sich bereits unter rauesten Bedingungen bewährt haben, und hilft so, unsere Welt zuverlässiger, sauberer, intelligenter und besser vernetzt zu machen. Mit 75.000 Mitarbeitern, darunter 7.000 Entwicklungsingenieuren, arbeiten wir mit Kunden aus fast 150 Ländern in allen führenden Industriebranchen zusammen. Unsere Überzeugung ist auch unser Motto: EVERY CONNECTION COUNTS. Die Standorte Wört und Dinkelsbühl mit rund 1.600 Mitarbeitern fertigen seit 1974 bzw. 1985 Steckverbindungssysteme und beliefern mehr als 2.600 Kunden in über 53 Ländern der Welt über das europäische Verteilzentrum in Wört. Im Industriegebiet Sinbronn in Dinkelsbühl fertigt die TE Connectivity Germany GmbH komplexe Kunststoffteile für ziemlich alle Kraftfahrzeughersteller. Auf über 100 Kunststoff-Spritzgussmaschinen und mit fast 1.000 Spritzgusswerkzeugen werden elektrische Steckverbinder, Steckerleisten, Sensorgehäuse, ABS-Gehäuse und Airbag-Gehäuse für alle Bereiche im PKW und auch LKW produziert. Die Produktion läuft rund um die Uhr an 7 Tagen 24 Stunden. Der eigene Werkzeugbau entwickelt, konstruiert und baut am Standort die dafür nötigen komplexen Spritzgusswerkzeuge. Jährlich werden ca. 50 neue Werkzeuge fertig gestellt, die nach einer aufwendigen Prozessinstallation und Prozessabnahme an die Fertigung übergeben werden. Es kommen verschiedene

Andreas Lutz, Site-Manager in Wört-Dinkelsbühl

Ablaufschema einer Spritzgußmaschine.

Werkzeugtechnologien zum Einsatz. Bei den Einlegewerkzeugen werden Metallteile (Stanzgitter), Buchsen oder Vorspritzlinge in ein Werkzeug automatisiert eingelegt, umspritzt, entnommen, durch eine Prüfstation geschleust und automatisch verpackt. Bei 2-Komponentenwerkzeugen werden zuerst Teile aus Kunststoff gespritzt und automatisiert entweder im gleichen Werkzeug oder in ein zweites Werkzeug umgesetzt und dann

eine Silikon-Dichtung angespritzt. Das so genannte Endlos-Werkzeug ermöglicht das Spritzen von Produkten endlos aneinander, damit diese Produkte dann aufgespult und somit leichter weiter verarbeitet werden können. Ähnliches Konzept ist das Reel-to-ReelWerkzeug. Hierbei werden Kunststoffteile auf ein Metallband aufgespritzt. MicroWerkzeuge sind speziell für Kleinstteile und spezielle Spritzgussmaschinen konzi-

piert. In Family-Werkzeugen werden verschiedene Produkte aus gleichem oder auch aus unterschiedlichen Materialien gleichzeitig in einem Werkzeug gespritzt und automatisiert im Werkzeug oder neben dem Werkzeug montiert. Nicht zuletzt werden viele aufwendige Standardwerkzeuge von einfachen bis vielfachen Kavitäten gebaut. Hier kommen fast immer Seitenschieber, Schrägauswerfer, Klinkenzüge, Stufenauswerfer und Hydraulikzylinder zum Einsatz. In unseren Werkzeugen werden auch Innendrucksensoren verbaut, um in der Fertigung die korrekte Füllung der Kavität abzufragen. Ebenfalls wird Heißkanaltechnik eingesetzt, um den Kunststoffabfall soweit wie möglich zu reduzieren. Nach Möglichkeit wird direkt auf dem Produkt mit Nadelverschluss-Heißkanalsystemen angespritzt. Auch seitliche Direktanspritzung wird angewendet. Um die Zykluszeiten so gering wie möglich zu halten wird u.a. auch mit konturnaher Kühlung gearbeitet. Hierbei werden die Formeinsätze über Laserschmelzen hergestellt.

Somit ist es möglich die Kühlung nahe und gleichmäßig an die Kavität zu legen. Die Konstruktion der Werkzeuge findet in der eigenen Konstruktionsabteilung statt. Bei jedem Projekt kommen zuerst Füllsimulationen, Verzugs-/Schwindungsberechnungen und FEM-Analysen zum Einsatz, um die optimale Werkzeugauslegung zu finden. Nach Fertigstellung der Konstruktion im 3D-CAD System werden die Einzelteile meist extern beschafft, daher wird auf eine hohe Qualität der CAD-Daten sehr viel Wert gelegt, auch hinsichtlich späterer Ersatzteilfertigung. Die Montage der Werkzeuge erfolgt immer im Haus, da hier sehr viel Sorgfalt und erfahrene Werkzeugmechaniker nötig sind, um die Teile in einer Präzision von 0,005 mm zusammen zu fügen. Nach der Montage erfolgt eine Bemusterung der Werkzeuge nach einer speziellen Prozedur und Checkliste. Nach erfolgreicher Bemusterung werden die Teile am Computertomografen oder optisch gescannt und danach ausgemessen.

Weltweit enthält jedes Auto mindestens eine TE – Komponente.

Hermann Regele, Operations-Manager, Dinkelsbühl

Das Werk Dinkelsbühl aus der Vogelperspektive.

TE Connectivity Germany GmbH Ampèrestraße 14 73499 Wört Telefon 0 79 64 201-0 [email protected] www.te.com

Evtl. Maßkorrekturen werden dann wieder zuerst in die Konstruktionsdaten eingearbeitet und danach werden die Formeinsätze auf den eigenen Werkzeugmaschinen nachgearbeitet. Hier ist man ebenfalls in der Lage neue Formeinsätze jeglicher Art kurzfristig mit CAM und CNC-5-Achs-Fräsmaschinen, CNC-Drahterodiermaschinen, CNC-Senkerodiermaschinen und CNCSchleifmaschinen zu fertigen. Nachdem die Produkte maßlich in Ordnung sind müssen noch langwierige Labortests, Einbauversuche und Kundenfreigaben bestanden werden, bevor dann das Werkzeug nach einem erfolgreichen Testlauf an die Fertigung übergeben werden kann. Hier muss es Millionen Zyklen bei gleich bleibender Qualität bestehen. Da der Werkzeugbau auch gleichzeitig die Instandhaltung der Produktionswerkzeuge zur Aufgabe hat und der Neuwerkzeugbau räumlich integriert ist, hat man den Vorteil einer unmittelbaren Rückmeldung, wie sich die Werkzeuge im Produktionsumfeld bewähren und kann Verbesserungen unverzüglich in neue Werkzeuge einfließen lassen. Eine eigene Ausbildungsabteilung sorgt für einen stetigen Nachwuchs an Werkzeugmechanikern. Durchschnittlich 90 jugendliche Azubis und Studenten in unterschiedlichen Berufsrichtungen in Ausbildung sorgen für stetigen Nachwuchs. Über 500 solcher ausgebildeten Nachwuchskräfte bilden heute das Grundgerüst unserer beiden Werke in Wört und Dinkelsbühl und sind stetig auf der Suche nach neuen Talenten. Unser Motto: Unsere langjährige Erfahrung, Innovationskraft und Motivation nutzen wir, um mit sicheren und kompetenten Lösungen der Partner für unsere globalen Kunden zu sein => Zukunft ist unsere Gegenwart!

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Professioneller Leasing-Check bei Bader P

erfekte Fahrzeugaufbereitung fürs Leasing-Fahrzeug hat sich die Firma Josef Bader GmbH in der Oberen Bahnstraße 9 in Aalen seit vielen Jahren ins Stammbuch geschrieben. „Hoher Standard bei Karosserie und Lack ist unser Metier“, beschreibt Geschäftsführer Marius Bader die Philosophie des Traditionsunternehmens. „Sie verleasen, wir sorgen für den Rest“, lautet die Maxime. Die Firma Bader sorgt für den verlässlichen und kompetenten Vorab-Check, wenn Firmen, Flottengesellschaften und Privatbesitzer

ihre Autos nach Ablauf des Leasing-Vertrags zurückgeben. Bader bereitet die Leasing-Rückläufer auf. Beulen, Kratzer oder Dellen werden kostengünstig und fachgerecht

mit FairRepair-Methoden beseitigt. „Dadurch steigern wir den Wert der Autos und der Kunde ist vor unliebsamen Überraschungen bei der Versicherung gefeit“, sagt Marius Bader. Die Firma Bader ist dabei Teil des bundesweitstarken Netzwerks IDENTICA. Das IDENTICA-Qualitätssiegel bescheinigt den bundesweit über einhundert Betrieben hohes Service-Niveau und verlässliche Reparaturqualität. Vorabcheck bedeutet Wertsteigerung „Es kommt vor, dass Fahr-

zeughalter gar nicht wissen, dass sie einmal einen Hagelschaden hatten“, so Marius Bader im Gespräch mit Wirtschaft Regional. Dies ist nur eines der vielen Beispiele, das auf der Agenda des LeasingChecks steht. Das Auge der Fachleute ist überall, innen wie außen. Die Spezialisten der Firma Bader wissen den Unterschied zwischen Gebrauchsspuren und wirklichen Schäden fachgerecht einzuschätzen. Bei der Rücknahme von Fahrzeugen geht es für

Fuhrparks darum, rechtzeitig Schäden gegenüber der Versicherung zu melden, um nicht selbst finanziell herangezogen zu werden. „Eine Prävention quasi, um nicht ins kalte Wasser zu fallen“, erklärt Marius Bader, dessen Firma für Komplett-Service steht. Der Vorabcheck ist – weitsichtig gedacht – eine Wertsteigerung fürs Fahrzeug. Und Karosserie-Instandsetzung ist Vertrauenssache, weil nicht selten der große Aufwand mit teuren Ersatzteilen oder einer

Josef Bader GmbH Obere Bahnstraße 9 73431 Aalen Telefon 0 73 61 93 41 30 Telefax 0 73 61 93 14 50 [email protected] www.identica-bader.de

gesamten Neulackierung gar nicht nötig ist. „Es ist Anspruch und Ziel, dass unsere Kunden bei der Rückgabe ihres Leasing-Fahrzeugs nur positive Überraschungen erleben“, so Bader abschließend. Lothar Schell

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MdB Kiesewetter zu Besuch im tunesischen C.F. Maier-Werk D

erzeit beschäftigt C.F. Maier in 10 Unternehmen rund 1 000 Mitarbeiter in Deutschland, den USA, der Türkei, in Ungarn und Tunesien. Es waren zunächst private Kontakte, die vor 30 Jahren Friedrich Maier, den heutigen Seniorchef der C.F. Maier-Firmengruppe, nach Tunesien führten. Doch daraus sollten sich bald auch geschäftliche Ansätze entwickeln. Die klimatischen Gegebenheiten vor Ort und natürlich die wirtschaftlichen Bedingungen waren eine gute Voraussetzung für eine Produktion von Bauteilen aus glasfaserverstärkten Polyesterharzen (GFK) im Handlaminierverfahren. 1988 setzte man bei C.F. Maier den Entschluss in die Tat um, in Tunesien ein Werk zu eröffnen. Nur wenige Kilometer vom Touristenzentrum Hammamet entfernt, wurde die Industrie Tuniso-Allemande du Plastique S.a.r.l. – kurz ITAP – in Tazarka gegründet. Es war die erste von heute fünf Firmen der Gruppe, die außerhalb Deutschlands angesiedelt sind und die im Auftrag der C.F. Maier Europlast, mit Sitz in Königsbronn, für deren Kunden produzieren. Auf einer Produktionsfläche von ca. 10 000 m² werden heute von rund 200 Mitarbeitern Bauteile für großflächige Abdecksysteme für die Wasserund Abwasserwirtschaft, Komponenten für Nutzfahr-

Roderich Kiesewetter, MdB, im Rahmen seiner Reise nach Tunesien zu Besuch bei der Tochterfirma von C.F. Maier in Tazarka. Von links: Dr. Martin Henkelmann (Geschäftsführer AHK Tunis), Petra Dachtler (Ständige Vertreterin des Botschafters), Dieter Wahl (Geschäftsführer C.F. Maier, Königsbronn), Michael Heil (Geschäftsführer ITAP), Roderich Kiesewetter (MdB), Kais Ben Hamadi (Wirtschaftsprüfer, Tunis), Julian Ostendorf (wissenschaftl. Mitarbeiter von MdB Kiesewetter). Fotos: C.F. Maier

zeuge, Omnibusse, Wohnmobile und Baumaschinen sowie große Filterkessel für Schwimmbadanlagen nach deutschen Qualitätsstandards hergestellt. Dabei ist das Handlaminieren längst durch technisch höher entwickelte Verfahren ergänzt bzw. ersetzt worden. Neben dem Vakuum-RTM-Verfahren, das zur Herstellung großformatiger Bauteile wie z. B. Fronten für Reisemobile dient, wird seit rund einem Jahr auch das sogenannte Vakuum-Expansions-Verfahren – kurz VEX-Verfahren genannt – angewendet. Diese bei C.F. Maier entwickelte Technologie wird seit

VEX-Produktionsstraße mit Gelcoatkabinen im Hintergrund.

vielen Jahren erfolgreich für die Produktion von Teilen für Wohnmobile, Landmaschinen, LKWs und Krankentransportfahrzeugen eingesetzt. Der Schwerpunkt dieser Fertigung lag bisher im ungarischen C.F. Maier-Werk. Bei der Verarbeitung werden Glasfasermaterialien und schäumbare Polyesterharze zu hoch belastbaren, leichten Komponenten mit hervorragender Oberflächenqualität verarbeitet. Geringes Gewicht und die beidseitig glatte Oberfläche machen solche Teile beispielsweise für die Fahrzeugindustrie besonders interessant. Auch die C.F. Maier-Eigenmarke SCA, in der Wohnmobilbranche be-

kannt für Aufstell- und Hochdächer für Wohnmobile auf Kastenwagenbasis, profitiert von dem Know-how. Höhere Werkzeugkosten setzen allerdings einen größeren Bedarf voraus, der bei Fahrzeugtypen wie dem VW-Bus und einigen anderen Modellen durchaus gegeben ist. Von der Leistungsfähigkeit und den Produktionsbedingungen des tunesischen C.F. Maier-Werks konnte sich vor Kurzem MdB Roderich Kiesewetter anlässlich eines Regierungsbesuchs in Tunesien ein eigenes Bild machen. Vor dem Hintergrund, dass Tunesien seit der Revolution 2011 das einzige Land des sog.

Produktionshalle der C.F. Maier-Firma in Tunesien.

„Arabischen Frühlings“ ist, das mit breiter Unterstützung der Bevölkerung eine demokratische Staatsform eingeführt hat und Reformen zur Konsolidierung in Verwaltung, Sicherheitsbehörden sowie für eine faire und freie Marktwirtschaft vorantreibt, ist für Kiesewetter wichtig: „Unser gemeinsames Interesse ist, dass wir dabei helfen, in Tunesien Beschäftigungsperspektiven für junge Menschen zu schaffen. Dafür sollten wir unsere Hilfe bei den Reformbemühungen intensiv fortsetzen – Fördern und Fordern ist das Motto!“ Gleichwohl verweist Kiesewetter auf die schwierige politische Situation: „Aufgrund der instabilen Lage Nordafrikas, insbesondere im Nachbarland Libyen, sind Sicherheitsaspekte maßgebend. Ohne Sicherheit gelingt auch keine Entwicklung und damit steigen zudem Anreize zur Flucht.“ Deshalb fügte Kiesewetter hinzu: „Nordafrika soll-

C.F. Maier GmbH & Co KG Postfach 11 10 89548 Königsbronn Wiesenstraße 24 89551 Königsbronn Telefon 0 73 28 81-01 Telefax 0 73 28 81-104 [email protected] www.c-f-maier.de

te aufgrund seines Entwicklungspotenzials gestärkt werden, um auch Flüchtlingen aus dem südlichen Afrika Perspektiven zu bieten.“ Für Kiesewetter ist das tunesische C.F. Maier-Werk ein hervorragendes Beispiel zur Rolle mittelständischer Unternehmen, die mit deutschem Know-how zur Bildung von Wertschöpfungsketten in Tunesien und somit für eine Perspektive der dortigen Bevölkerung beitragen. „Durch gezielte Förderung von Infrastruktur sowie von Investitionen in der Region profitiert Europa und das nördliche Afrika. Dies wirkt nachhaltig dem Sterben auf dem Mittelmeer entgegen und schafft eine vertrauensvolle Zusammenarbeit Europas im südlichen Umfeld“, so Kiesewetter abschließend.

Dachlukenklappe für den Mercedes Sprinter, hergestellt im VEX-Verfahren.

ITAP-Mitarbeiter bei der Qualitätskontrolle.

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Digitalisierung und mehr Filialen Commerzbank geht bei Digitalisierung in die Offensive. Bereichsvorstand Werner Braun präsentiert in Aalener Filiale die neue Baufinanzierungs-App der Bank. l

Sascha Kurz

Aalen. Werner Braun fragt: „Wie lange ist es her, dass Sie sich eine Bahnfahrkarte am Schalter gekauft haben?“ Der Bereichsvorstand ist zum Gespräch in die Aalener Filiale gekommen. Er zeigt neue, digitale Angebote und entwickelt ein Bild von künftiger Banknutzung durch die Kunden. Filialen hätten weiterhin ihre Berechtigung – wenn auch in veränderter Form. „Weil wir planen, neue Filialen zu eröffnen und andere Banken ihre schließen, werden wir gefragt: Fühlt ihr euch nicht wie Geisterfahrer?“, erklärt Braun. Die Geschwindigkeit des technologischen Fortschritts hat drastisch zugenommen. „Wenn Facebook ein Land wäre, hätte es mehr Einwohner als China oder Indien“, vergleicht Werner Braun. In Zukunft würden Menschen ihre Finanzprodukte viel häufiger mobil abschließen. „Schicke Finanz-Apps reichen aber nicht aus. Bankkunden erwarten Geschwindigkeit. Sie wol-

len das Konto oder den Ratenkredit sofort nutzen“, sagt er. Mit ihrer „Strategie 4.0“ wandele sich die Commerzbank zu einer Multikanalbank, in der 80 Prozent aller relevanten Prozesse digitalisiert sein werden – so das Ziel. Bis Ende 2020 soll sich die Commerzbank zu einem digitalen Technologieunternehmen entwickeln. Rund 700 Millionen Euro sollen pro Jahr in ihre Digitalisierung investiert werden. „Der Kunde muss einen hohen Nutzen und auch Spaß mit unseren Produkten haben. Sie müssen einfach, transparent und selbsterklärend sein. Und er muss sie rund um die Uhr auf allen Kanälen abschließen können“, sagt Braun. Damit das funktioniert, hat die Commerzbank die neue digitale Plattform „ONE“ entwickelt und im Herbst 2016 gestartet. „Die Plattform ist aktuell einzigartig. Unsere Berater und Kunden nutzen dieselbe Oberfläche und können jederzeit und an jedem Ort die gleichen Informationen in Echtzeit einsehen“, erläutert er. So kön-

Bereichsvorstand Werner Braun, IT-Mitarbeiter Christoph Droste und Johannes Haas (v.re.) erläuterten die Baufinanzierungs-App. Foto: hag

ne der Kunde seine Baufinanzierung zu Hause beginnen und in der Filiale abschließen – oder umgekehrt. „Die Trennung zwischen Filiale und Online wird abgeschafft.“ Digital Campus gegründet Um ein höheres Tempo bei der Umsetzung zu erreichen, hat die Commerzbank einen „Digital Campus“ gegründet. Dort arbeiten Fach- und ITAbteilungen mit Kundenbera-

tern und Spezialisten eng zusammen. Über 600 Experten sind es schon, bald sollen 1000 Mitarbeiter dort tätig sein. Die Experten arbeiten an der Automatisierung aller wichtigen Prozesse und an der Einführung neuer digitaler Angebote. Zu ihren ersten Ergebnissen gehört der digitale Ratenkredit. Braun erläutert: „Ratenkredite sind margenstark und bieten ein hohes Ertragspotenzial im Niedrigzinsumfeld. Hier die Nase vorne zu haben,

sichert uns Wachstum.“ Seit April könnten Kunden rund um die Uhr innerhalb von zehn Minuten eine verbindliche Kreditzusage erhalten. Da der Kreditentscheidungsprozess digitalisiert wurde, laufen Selbstauskunft und SchufaAbfrage automatisiert im Hintergrund. Ist eine Kreditentscheidung nicht besser, wenn sie vom Menschen getroffen wird? „Das stimmt nicht, denn im Zweifelsfall ist sie emotional beeinflusst“, sagt Braun. Dann lüftet er ein „Betriebsgeheimnis“ und stellt exklusiv die neue BaufinanzierungsApp der Commerzbank vor – die kommt voraussichtlich Mitte Juni auf den Markt. Über wenige Clicks wird durchs Eingeben von persönlichen Daten ein maximaler Immobilienkaufpreis, der gestemmt werden kann, aufs Tablet gespielt. In derselben Anwendung kann er gezielt nach Immobilien suchen. Bestehende Immobilien können bewertet werden. „Wir sind die erste Bank, die eine digitale Baufinanzierung von Anfang bis

Ende anbietet. Makler von Immobilien werden obsolet“, prognostiziert Braun. Die Abläufe sollen übertragbar auf den Auto- oder Möbelkauf sein, schwebt ihm vor. „Durch die neue Technologie erzeugen wir Bedarf.“ Die Ansprache der Kunden müsse digitalisiert werden. „Interessenten werden über eine personalisierte Ansprache kontaktiert und so mit einer höheren Wahrscheinlichkeit Neukunden“, erklärt Braun. Bestandskunden erhielten statt allgemeiner Werbung ein persönliches Angebot. Und abwanderungsgefährdete Kunden könnten identifiziert und gehalten werden. Erste Ergebnisse sind vielversprechend: 50.000 Neukunden, zehn Prozent mehr Produktabschlüsse im Bestand und 25 Prozent weniger Kündigungen. Braun zieht sein Fazit: „Digital und persönlich wird das Bankgeschäft weiterhin sein. Wachstum ohne Digitalisierung gibt es nicht. Wachstum ohne Filialen aber genauso wenig!“

Der neue BMW 5er Touring steht bei Mulfinger bereit I

nnovationen verwirklichen, die keine Grenzen kennen. Die Möglichkeiten der Digitalisierung optimal nutzen. Den Arbeitsalltag vereinfachen. Den Fortschritt gestalten. Mit der Ästhetik und dem Charakter eines Sportlers. Mit dem Komfort und der intelligenten Funktionalität eines Allrounders. Das sind die neuen Maßstäbe der Businessklasse. Das ist der neue BMW 5er Touring. Der neue BMW 5er unterstützt bei der Parkplatzsuche. Mit der Funktion „On-Street Parking Information“ (OnStreet Parking Information und ParkNow setzen das optionale Navigationspaket ConnectedDrive voraus) erfahren Fahrer in Echtzeit, in welcher Straße gerade mit freien Parkplätzen zu rechnen ist. Und mit ParkNow kann ein Parkticket direkt

im Fahrzeug gelöst werden. On-Street Parking Information ist aktuell in zehn deutschen Innenstädten verfügbar. Mit dem neuen BMW 5er und der BMW Connected App erhalten Fahrer zum Beispiel automatisch eine Benachrichtigung, wenn sie früher losfahren müssen, um den Termin rechtzeitig zu erreichen. Ob per Touch-*, Gestik-* oder intelligenter Sprachsteuerung*: Der neue BMW 5er lässt sich intuitiv bedienen. (* optional verfügbar). Mit dem Driving Assistant Plus (optional verfügbar) werden Sie in vielen Situationen unterstützt und spürbar entlastet. Grenzenlos flexibel Wer sich für einen Touring entscheidet, möchte vor allem eines: keine Kompromisse.

Umbau bei Mulfinger

BMW 5er Touring

Der neue BMW 5er Touring bietet noch mehr Möglichkeiten und eine nahezu grenzenlose Variabilität für höchste Ansprüche. Der neue BMW 5er Touring ist ein Design-Statement. Seine dynamische Linienführung und die lang gestreckte Silhouette, die auffälligen adaptiven LED-Scheinwerfer und die serienmäßig

DIE EROBERUNG DER DIGITALEN WELT. Freude am Fahren

(Foto: BMW)

zweibordigen Endrohre lassen eine eindrucksvolle Harmonie entstehen. Kräftige BMW TwinPower Turbo-Motoren, ein sportliches und zugleich komfortables Fahrwerk, intelligenter Leichtbau und Integral-Aktivlenkung (optional): So entsteht ein Fahrerlebnis, das sportlich und zugleich komfortabel ist.

Um das BMW Markenerlebnis zu intensivieren und damit für Kunden und Interessenten einen begeisternden Aufenthalt zu schaffen – mit diesem Ziel baut das Autohaus Mulfinger um. Nach der geplanten Fertigstellung erwarten alle Besucher moderne, offene Verkaufsräume. Besonderen Wert legt Geschäftsführer Ulrich Mulfinger auf hochwertige Materialien, anspruchsvolles Design und viel Raum für ein angenehmes Erlebnis: „Die Bedürfnisse unserer Kunden verändern sich ständig und damit auch der Handel. Wir investieren, damit sich unsere Kunden bei uns zukünftig noch wohler fühlen. Ich bin überzeugt, dass unser neues Autohaus mit noch mehr Service, Innovation und viel Komfort

gut ankommen wird – eben das Autohaus der Zukunft.“ Mit der Neu-/Umbaumaßnahme festigt Autohaus Mulfinger nochmals seine Präsenz an allen Standorten und garantiert eine positive Beschäftigungsentwicklung und sichere Arbeitsplätze für die Region. „Wir stellen mit unserer Modernisierung frühzeitig die Weichen für ein zukunftsfähiges Unternehmen und freuen uns, unseren Kunden bald noch mehr Service, Innovation und Komfort bieten zu können.“ Das Autohaus in Heidenheim ist bereits fertiggestellt. Die Häuser in Essingen und Schwäbisch Gmünd sind noch in der Umbauphase. Teilweise kann es zu Einschränkungen im täglichen Ablauf kommen, das Autohaus bleibt aber während der gesamten Umbauphase geöffnet.

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Firmen & Märkte

Wirtschaft Regional | Juni 2017

REGIO-TICKER l

„Golf trifft Wirtschaft“ Der Wirtschaftsclub Ostwürttemberg (WCO) war mit dem Turnier „Golf trifft Wirtschaft“ zu Gast beim Golfclub Hochstatt (GCH). Brigitte Bosch-Klement, aktuelle WCO-Vorsitzende, begrüßte bei idealem Golf-

wetter die 44 Turnierspieler. Im Anschluss schickte GCH-Präsident Egon Maier nach Einweisung in die Spielform die elf Flights an die zugewiesenen Tees. Danach wurde es für sieben Golfinteressierte, die sich zum Schnupperkurs angemeldet hatten, ernst. Head Pro Bill Pringle begeisterte seine „Schüler“ für den Golfsport. Um 18 Uhr trafen sich die Turnierspieler, Schnuppergolfer sowie Mitglieder und Gäste des WCO auf der Clubterrasse zur Siegerehrung. Brigitte BoschKlement (2.v.li.) überreichte zusammen mit dem Organisator des Turnieres, Gerhard Rieger (re.) die Urkunden. Ergebnisse: Longest Drive: Daniel De la Iglesia Dölger u. Claudia Dölger Nearest to the Pin: Jose Sixto De la Iglesia Garcia Guerrero u. Reinhold Kaufmann. 1. Netto: Friedhelm Schellert (li.) u. Tim Funk (2.v.re.). Egon Maier gab einen Einblick in die Entwicklung des Golfsports auf Hochstatt sowie das Wirtschaftsunternehmen GCH. Zwischenzeitlich hatte Patrick Kurka mit seinem Team ein Buffet vorbereitet und das Sommerfest. Bei guten Begegnungen und Gesprächen wurde Networking betrieben.

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Duftes Schnuppergolfen mit Wirtschaft Regional Monatszeitung kooperiert mit dem Golfclub Hochstatt Härtsfeld-Ries – Intensives Training mit Partnern kommt gut an

D

ie Partner der Monatszeitung Wirtschaft Regional hatten die Möglichkeit, auf dem Hofgut Hochstatt (GCH) bei Neresheim in die Welt des Golfens reinzuschnuppern. Auf der 18-Loch-Anlage des Golfclubs Hochstatt HärtsfeldRies nutzten sie die Gelegenheit, sowohl auf dem Putting Green als auch auf der Driving Range die Grundzüge des Golfsports zu erlernen. GCH-Spielführer Michael Murgul gab sogar Extraeinblicke: Er nahm die Gäste seines Clubs mit auf den Golfparcours und demonstrierte sein Können beim Abschlag und dem Annähern ans Grün. GCH-Presseverantwortliche Susanne Pitz begleitete die Partner von Wirtschaft Regional an den einzelnen Stationen. Golf-Pro Bill Pringle nahm sich viel Zeit, um jedem der 15 Teilnehmer am Führring auf der Driving Range ein Gefühl für den richtigen Golfschwung mitzugeben. Jeder Probant durfte danach selbstständig die

Bill Pringle (re.) im Führring. Michael Murgul (li.) erläuterte auf der Spielbahn die notwendige Golfausrüstung.

kleinen weißen Bälle über die Bahn der Driving Range schlagen. Dabei waren Abschläge über die 100-Meter-Marke keine Seltenheit. An dem lauen Sommerabend rann nach Dutzenden von Abschlägen beim einen oder anderen Golfschnupperer ordentlich der

Schweiß – was beweist, dass Golfen durchaus anstrengender Sport ist. Beim anschließenden gemütlichen Teil auf der Terrasse des Clubrestaurants wurde bei einem Imbiss die Siegerehrung des zuvor absolvierten PuttingTurniers vorgenommen.

Die Golf-Schnupper-Gruppe tauschte sich angeregt aus – der Netzwerkgedanke obsiegte. Wirtschaft Regional wird das Event im September wiederholen – und bedankt sich bereits heute für die ausgesprochen nette und intensive Betreuung des GCH. sk

l

Infos zum Golfclub Wer Lust auf Golfen bekommen hat, kann sich zum SchnupperGolferlebnis bei der Golf-Akademie „Art of Golf - Bill Pringle“ anmelden (Preis: 19 Euro pro Person). Am zweiten Sonntag im Monat ab 13 Uhr gibt es ein Schnuppertraining mit PGA-Pro Scott Bennett. An jedem vierten Samstag im Monat betreut Head-Pro Bill Pringle ab 16 Uhr das Schnuppertraining. Anmeldungen sind bis zu sieben Tage vor dem Termin möglich. Auf Anfrage können auch Termine an anderen Tagen vereinbart werden. Kontakt: Telefon 0 73 26 56 49 oder [email protected] Weitere Infos: www.golfclub-hochstatt.de

Das Putten wurde fleißig geübt.

(Fotos: hag)

Nach Anleitung schlugen die Teilnehmer Bälle auf der Driving Range.

- 18-Loch-Meisterschaftsplatz - Greenfee wochentags 50 Euro, Wochenende 60 Euro - Barockes Clubhaus mit Clubrestaurant

Gewinn bei der Kreisbau Ostalb mehr als verfünffacht Genossenschaftliches Immobilienunternehmen macht 2016 gute Geschäfte – . Der Bestand ist voll vermietet, das Bauträgergeschäft läuft auf Hochtouren l

Sascha Kurz

Aalen-Wasseralfingen. Georg Ruf, hauptamtlicher Vorstand der Kreisbau Ostalb, sieht das genossenschaftliche Immobilienunternehmen mit seinen 36 Mitarbeitern auf gutem Weg. Das 1935 gegründete Unternehmen zeigt im westlichen Ostalbkreis starke Präsenz. In Aalen, Heubach, Schwäbisch Gmünd und Waldstetten investiert die Kreisbau derzeit in Neubaumaßnahmen. Die Genossenschaft blickt hinsichtlich ihres Wohnungsbestandes auf eine Vollvermietung. Die Bilanzsumme ist in den letzten fünf Jahren um 26 Prozent auf heute rund 56,8 Millionen Euro gestiegen. Der Jahresüberschuss wächst auf

Georg Ruf ist seit 2011 Vorstand.

Das Verwaltungsgebäude der Immobiliengenossenschaft Kreisbau Ostalb in der Wasseralfinger Maiergasse. (Fotos: Kreisbau)

fast eine Million Euro, die Dividende soll von zwei auf drei Prozent steigen. „Unser Kerngeschäft ist und bleibt vorrangig die Förderung unserer Mitglieder durch eine gute, sichere und sozial verantwortbare Wohnungsversorgung“, sagt Georg Ruf bei der Vorstellung der Bilanzzahlen. Seit 2011 hat das Unternehmen rund fünf Millionen Euro in die Sanierung ihrer Bestandsimmobilien investiert. „Die Erlöse aus der Hausbewirtschaftung sind von rund 4,8 auf 5,8 Millionen Euro gestiegen. Die Durchschnittsmiete beläuft sich auf derzeit sechs Euro pro Quadratmeter Wohnfläche“, sagt Ruf. Die Kreisbaugenossenschaft vermietet

und verwaltet rund 1300 eigene und fremde Wohnungen. Daneben hat die Kreisbau Sonderimmobilien, wie das Ärztehaus in Aalen, ein Pflegeheim in Schwäbisch Gmünd und das Landratsamt in Ellwangen im Eigentum. Derzeit habe die Kreisbau ständig ein Bauvolumen von über 20 Millionen Euro im Bauträgerbereich am Start, erklärt Ruf. „Es hat sich als richtig erwiesen, dass wir unser Geschäftsgebiet aktiv in den Raum Schwäbisch Gmünd ausgedehnt haben.“ Die Kreisbau verzeichnet eine sehr gute Nachfrage nach Neubauwohnungen. Verstärkt sei zu spüren, dass die Käufer auf qualitativ hochwertigen Wohnraum

setzten. Ein kommendes Projekt: Zusammen mit dem Stuttgarter Architekturbüro Werner Sobek wird aktuell ein Gebäude auf dem Aalener Stadtoval geplant. Baubeginn soll hier im Herbst sein. Auch in den Bereichen Property- und Facility-Management sowie in der Verwaltung von Wohneigentumsgemeinschaften hat sich die Kreisbau sukzessive ausgeweitet. Der vom nebenamtlichen Vorstand Ottmar Schweizer betreute Bereich wurde stabil ausgebaut. Kunden fragten immer häufiger nach einer Rundumbetreuung ihrer Kapitalanlage an. Hier könne die Kreisbau den gewünschten technischen und verwaltungsmäßigen Vollservice anbieten, betont Ruf. Der Wachstumskurs in allen Geschäftsfeldern schlägt sich bei der Kreisbau auch im Ergebnis nieder. Der Jahresüberschuss konnte gegenüber dem Vorjahr von 180 000 Euro auf 965 000 Euro gesteigert werden. Dieser werde „nahezu eins zu eins in den Wohnungsbestand investiert werden“, erklärt Ruf. Das Bilanzvolumen ist in den letzten fünf Jahren kontinuierlich auf heute 57 Millionen Euro gestiegen. Die Gesamt- und Eigenkapitalrentabilität habe sich mit 3,2 bzw. 7,1 Prozent deutlich nach oben

bewegt. In beiden Kennzahlen liege die Kreisbau Ostalb im Vergleich mit anderen Unternehmen der Branche auf einer guten Platzierung. „Wir haben ein stabiles nachhaltiges Wachstum zu verzeichnen. Dementsprechend wird die Aufwärtsentwicklung auch 2017 anhalten“, sagen die Vor-

stände Ruf und Schweizer. Die 1427 Mitglieder der Kreisbau Ostalb sollen vom guten Ergebnis profitieren. Vorstand und Aufsichtsrat der Genossenschaft empfehlen der Mitgliederversammlung deshalb eine Anhebung der Dividende von zwei auf drei Prozent.

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Wirtschaft Regional | Juni 2017

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Hebo ist Spezialist für optische Gläser Aalen. Die 1989 gegründete Hebo Spezialglas GbR vertreibt weltweit optische Gläser und Komponenten für die Photonik. Forschungseinrichtungen, Institute, Universitäten und Firmen der optischen Industrie greifen auf das im Aalener Proviantamt ansässige Unternehmen als Lieferant von

Marcus Heuschmid (li.) und Frank Bock leiten Hebo, das im Proviantamt Aalen ansässig ist. (Foto: sk)

Sondermaterialien für optische Anwendungen zurück. „Dieses zweite Standbein neben dem Vertrieb von klassischen Filtergläsern, Quarzglas und optischen Gläsern haben wir durch unseren Partner Valley Design aus den USA erschlossen. Mandi und Erik Indars leiten die Firma und haben beste Kontakte weltweit“, erklärt Frank Bock, der gemeinsam mit Marcus Heuschmid das Unternehmen Hebo Spezialglas leitet. Eine zweite Partnerschaft mit der Firma Applied Diamond Corp. bezüglich Diamantmaterialien ist seit 2016 im Aufbau. Die Anwendungsgebiete der Filter und sonstigen optischen Gläser ist vielfältig: In Messtechnik, Analytik, Medizintechnik, Avionik und Sensorik kommen die Spezialgläser, von denen Hebo ständig rund 30 Tonnen auf Lager hat, zur Anwendung. Ein eigenes Fil-

Auswahl optischer Gläser von Hebo Spezialglas.

terglasprogramm bildet das Rückgrat der Firma. „Wir sind sehr breit aufgestellt und können meist rasch liefern, da wir auch auf Filter und optische Gläser namhafter Hersteller zurückgreifen“, sagt Marcus Heuschmid. Sämtliche gängigen Bearbeitungsverfahren wie Beschichten, thermisches Härten, Polieren, Wasserstrahlschneiden, Lackieren oder Verkleben bietet Hebo nach Spezifikationen

(Foto: Hebo)

der Kunden an. Der Vertrieb in Frankreich, den Benelux-Staaten, Italien, den USA und in Skandinavien erfolgt über Partner des Spezialglasanbieters. Seit 2005 ist Hebo Spezialglas im Clusternetzwerk Photonics BW Mitglied und wird regelmäßig von namhaften Kunden zertifiziert und als A-Lieferant bewertet. „Durch das Netzwerk Photonics BW wurden uns bereits mehrfach gute Kontakte vermittelt“, sagt

Frank Bock. Insgesamt zählt Hebo rund 400 Kunden weltweit. Dabei werden sowohl Kleinserien oder Muster geliefert als auch Großserien für Consumerprodukte wie Haarentfernungsgeräte mit Stückzahlen im siebenstelligen Bereich abgewickelt. Und Frank Bock erzählt von interessanten Anwendungsfällen für optische Gläser. So würden beispielsweise Filtergläser für die Spektralanalyse von Flammen in Öloder Gasbrennern geliefert. „In winzigen Blutzuckermessgeräten, die in eine Vene implantiert werden, sind ebenfalls Filtergläser enthalten“, schildert Heuschmid. Hebo Spezialglas ist regelmäßig auf den Weltleitmessen „Laser“ in München, der „Optatec“ in Frankfurt oder der „Photonics West“ in San Francisco vertreten, um Kontakte zu Herstellern wie Kunden zu

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intensivieren. „Die Zukunft gehört technischen Gläsern, die viele Eigenschaften vereinen. Darauf wollen wir unser Augenmerk künftig legen“, sagt Bock. Hebo biete zudem ein selbst programmiertes Kalkulationsprogramm an, mit dem Kunden selbst die optischen Eigenschaften von Spezialgläsern vorausberechnen können. „Wir helfen unseren Kunden, die vielfältigen Anwendungsmöglichkeiten moderner Photonik zu erschließen“, sagt Bock. sk

Neubau in Schwäbisch Gmünd Nubert nimmt neuen Meilenstein in Betrieb Das neue Logistik- und Entwicklungszentrum in der Schwäbisch Gmünder „Krähe“ soll dem Boxenbauer einen weiteren Schub geben.

K

napp 7,5 Millionen Euro hat der Boxenbauer Nubert in sein neues Logistikund Entwicklungszentrum im Schwäbisch Gmünder Westen investiert. Mit der offiziellen Inbetriebnahme setzt Nubert Schluss- und Startpunkt zugleich. Zum einen hatte das

Hochwasser im vergangenen Jahr schwere Schäden an den Standorten von Nubert hinterlassen. Mit dem Neubau richten Spiegler und Leis den Blick nun endgültig in die Zukunft. „Der Neubau wird uns einen richtigen Schub geben“, sagt der stellvertrende Ge-

schäftsführer Roland Spiegler. Drei Jahre wurde intensiv und ausführlich geplant, denn die Logistik eines Unternehmens mit eigener Entwicklung, verlängerter Werkbank und Direktvertrieb in einem neuen Gebäude abzubilden, ist eine anspruchsvolle und komplexe Aufgabe. „Wir sind froh, dass wir mit der Firma Fuchs nun einen Generalunternehmer gefunden haben, mit dem die Zusammenarbeit so gut klappt“, erklärt Spiegler. Die Gesamtnutzfläche des neuen Entwicklungs- und Vertriebszentrums beträgt 7900 Quadratmeter, davon entfallen 5500 Quadratmeter auf das Lager. Die neue Anlage im Gewerbegebiet „In der Krähe“ beherbergt die Entwicklungsabteilung, Logistik mit Warenlager, Versand, Prüf- und Instandsetzungseinrichtungen sowie Teile der Verwaltung wie Marketing und IT. Etwa 30 Mitarbeiter arbeiten dort. Der Neubau ist auch ein weiterer Meilenstein in der Geschichte des Unternehmens, eines Mittelständlers, der es nie wirklich einfach gehabt hat und dennoch seinen Weg gegangen ist. Die Geschichte des Tüftlers Günther Nubert, der Gmünder Unternehmen Nubert gemeinsam mit Roland Spiegler in den vergangenen drei Jahrzehnten von der Garagenfirma zu einem florierenden Mittelständler gemacht hat, in einem Satz zusammengefasst: „Wir hätten keine Begeisterung für Waschmaschinen oder Mixer aufbringen können“, sagt Spiegler. Aber eben für Boxen,

Das neue Entwicklungs- und Vertriebszentrum der Firma Nubert im Gewerbegebiet In der Krähe in Schwäbisch Gmünd wurde in Betrieb genommen. Auf 7900 Quadratmetern Gesamtfläche hat das Unternehmen hier eine neue Firmenzentrale erhalten. Foto: Tom

die in der Branche längst mehr als ein Geheimtipp sind. Dabei ist dieser Markt nicht gerade einfach: Die Umsätze der Unterhaltungselektronik-Industrie stehen seit Jahren gewaltig unter Druck. Im Segment Audio sind viele große Namen und Marken verschwunden. Der Name Nubert ist geblieben. Was auch mit der Strategie zu tun hat. Nubert setzt seit der Gründung auf den Direktvertrieb. Das findet der Einzelhandel selbstverständlich nicht gut, doch Spiegler sagt: „Wir stecken das beim Vertrieb gesparte Geld lieber in die Güte unsere Produkte.“ Die Gmünder profitieren aber auch in einer anderen Hinsicht vom direkten Kontakt mit dem Nutzer. Waren Nubert-Boxen bis etwa zur Jahrtausendwende ein Geheimtipp, änderte das Internet vieles. Die Boxenbauer nutzten die Gunst der Stunde,

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bauten aber nicht nur einen klassischen Internet-Shop auf, sondern setzten frühzeitig ein Forum (das „nuForum“) auf, in dem sich Musikbegeisterte und sonstige Audiophile austauschen und direkt mit dem Hersteller in Verbindung treten. „Das größtenteils positive Feedback freut uns sehr – und treibt uns an“, sagt Spiegler. Heute ist die Webseite www.nuforum.de eines der größten Szene-Foren in Deutschland. Nubert wächst seither beinahe in jedem Jahr.

In Gmünd werden die Boxen, Subwoofer oder Verstärker entwickelt. Günther Nubert mischt trotz seiner 67 Jahre noch immer kräftig mit. Die Fertigung übernehmen Partnerfirmen, mit denen Nubert seit vielen Jahren zusammenarbeitet. Komplett kann man sich dem Trend nach Fernost natürlich nicht verschließen, einige Produkte werden etwa in China hergestellt, Deutschland und Europa sind aber noch immer die wichtigsten Produktionsmärkte. rs

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Der Neubau soll die Nubert-Boxen noch besser machen Ostalb-Vorzeigefirma Nubert electronic GmbH hat neues Entwicklungs- und Vertriebszentrum im Gmünder Gewerbepark „In der „Krähe“ in Betrieb genommen. l

Winfried Hofele

Schwäbisch Gmünd. im Jahre 2009 wurde im Hause Nurbert erstmals daran gedacht, drei Jahre wurde geplant und der erste Spatenstich erfolgte bei eisigen Temperaturen Anfang 2016 – das furchtbare Hochwasser vom 29. Mai 2016 schwemmte dann aber alle Einweihungstermine die Rems hinunter. Deshalb konnte erst am 1. Juni die Gmünder Vorzeigefirma Nubert electronic GmbH ihr neues Entwicklungs- und Vertriebszentrum

im Gewerbepark „In der Krähe“ in Betrieb nehmen. „Darüber sind wir sehr glücklich“, freuten sich der Firmengründer Günther Nubert sowie die Prokuristen Roland Spiegler und Martin Leis beim Einweihungsfest. „Das Ladengeschäft und der Service bleiben in der Goethestraße“, betonte Roland Spiegler besonders und stellte den Festgästen den Neubau vor. Auf 7900 Quadratmetern Fläche haben die 30 Beschäftigten im 5500 Quadratmeter großen Zentrallager, in der Material-

Blick in das hochmoderne Lager im neuen Entwicklungs- und Logistikzentrum der Nubert electronic GmbH in Schwäbisch Gmünd. Foto: Tom

Beeindruckend: Das neue Entwicklungs- und Logistikzentrum von Nubert im Gewerbepark „In der Krähe“ in Schwäbisch Gmünd. Fotos: Tom

dispo, der Qualitätskontrolle, dem Versand, der Entwicklungs-, EDV- und die Marketingabteilung modernste Arbeitsplätze. Im August werden noch das Akustik-Entwicklungslabor mit Hör- und Messräumen – alles natürlich auf dem neuesten Stand der Technik – bezogen. Prokurist Roland Spiegler bedankte sich bei allen am Neubau beteiligten Unternehmen und deren Beschäftigten, bei Architekt Roman Reichl, beim Generalunternehmen Hans

Fuchs GmbH und APS Bau: „Wir waren sicherlich keine einfachen Kunden, für Umwelt- und Brandschutz, Sicherheit und Energieversorgung mussten wir hohe Auflagen erfüllen. Aber wir haben jetzt ein schönes Referenzprojekt.“ Deshalb und durch die Bauverzögerung wegen des Hochwassers „explodierten“ die Kosten für das neue Entwicklungsund Logistikzentrum – Roland Spieler: „Von ursprünglich veranschlagten fünf auf acht Millionen Euro“.

Für Oberbürgermeister Richard Arnold, der später zur Festgesellschaft stieß, überbrachten Hauptamtsleiter Helmut Ott und der Wirtschaftsbeauftragte Alexander Groll die Grüße der Stadt Schwäbisch Gmünd. Dass die Adresse nun Nubertstraße 1 laute, „ist eine Wertschätzung dafür, dass Nubert-Boxen den Namen der Stadt Schwäbisch Gmünd in die ganze Welt hinaustragen“, sagte Helmut Ott und fügte augenzwinkernd an: „Was Bill Gates für das Silicon Valley in Kalifornien ist, ist Günther Nubert für das Remstal“.Alexander Groll „outete“ sich als jahrzehntelanger Nubert-Bo-

xen-Freak: Der Wirtschaftsbeauftragte brachte als Geschenk Boxen der Reihe 388 mit den Seriennummern 1974 und 2018 mit, „die ich 1982 nach einem Beratungsgespräch mit Günther Nubert im Hörraum des damaligen Firmensitzes im Hinterhof des Kettelerheimes gekauft habe, wodurch mein Geldbeutel deutlich erleichtert wurde.“ Groll freute sich als Privatperson,„dass die Boxen heute noch voll funktionieren“ und als Wirtschaftsbeauftragter darüber, „dass Nubert sich bereits jetzt schon weitere Flächen für die nächste Firmenerweiterung reserviert hat“.

Die Redner beim Einweihungsfest (v.l.): Martin Leis, Roland Spiegler, Günther Nubert, Helmut Ott und Alexander Groll. Foto: wh

Hifi-Spezialist setzt weiter auf die Standorte Gmünd und Aalen Die Nubert electronic GmbH beschäftigt insgesamt über 80 Mitarbeiter / Das neue Entwicklungs- und Logistikzentrum kostete rund acht Millionen Euro Schwäbisch Gmünd. Für die Kunden der Nubert electronic GmbH ändert sich durch die Inbetriebnahme des neuen Entwicklungs- und Logistikzentrums in der Nubertstraße 1 im Westen der Stadt im Grunde nichts. Im Gmünder Stammhaus in der Goethestraße 69 bleiben weiterhin das Ladengeschäft, die Telefon-Hotline sowie Teile der Verwaltung wie zum Beispiel die Buchhaltung. Keine Veränderungen gibt es auch am Nubert-Standort Aalen in der Bahnhofstraße. Beide Fachmärkte verfügen insgesamt über zehn Hörstudios für HiFi und Heimkino. Im Neubau im Gmünder Gewerbepark „In der Krähe“ sind wie in der Goethestraße rund 30 Mitarbeiter beschäftigt, in Aalen sind es 20. Die Unter-

Im Bistro des Nubert-Neubaus: Andreas Görtler und Markus Pedal.

nehmensleitung um Geschäftsführer Günther Nubert und Prokurist Roland Spiegler hat ihre Büros im Neubau bezogen. Der Firmengründer Nubert selbst wird sowohl in sei-

nem bisherigen Labor in der Goethestraße, als auch im Neubau arbeiten. Martin Leis, Prokurist und weiteres Mitglied der Geschäftsleitung, ist in Aalen präsent. Während Nu-

Optimierte Abläufe: Warenausgang im neuen Logistikzentrum.

bert und Spiegler das Unternehmen aufgebaut und auf den grandiosen Erfolgskurs geführt haben, steht mit Martin Leis bereits die nächste Führungsgeneration in der Verant-

Schlüsselfertige Ausführung

Kurt Wolf (Geschäftsführer)

wortung. Auch Leis „lebt“ die Nubert-DNA, die der Firmengründer so definiert: „Boxen von Nubert sind durch und durch ehrliche Lautsprecher mit höchsten Ansprüchen an Material und Verarbeitung. Deren Klangqualität erachten vielen tausend Musik- und Heimkinoliebhabern als unübertrefflich!“ Deshalb ist das Herzstück des Neubaus so wichtig – das neue Akustik-Labor mit exakt ausgetüftelten Abmessungen. Die

sind nötig, um die Boxen, Verstärker oder Subwoofer, die Nubert entwickelt, zu jener Perfektion zu bringen, die dem Unternehmen das außergewöhnliche Wachstum und die erworbene Reputation ermöglichte. Das Labor mit den Hör- und Mess-Räumen ist natürlich auf dem allerneuesten Stand der Technik. Auf dem Dach des Neubaus der Halle können aufwendige Freifeld-Messungen vorgenommen werden. Durch den Neubau wird auch die Nubert-Logistik optimiert. Die Lagerung der Produkte an verschiedenen Standorten ist Geschichte. Bei der Planung des Neubaus standen neben einer effizienten EDV-gestützten Lagerung auch die Verbesserung der Betriebsabläufe sowie die Themen Nachhaltigkeit und Umweltschutz (Beispiel Regenwasserretardierung) im Fokus. Das Gebäude erfüllt zudem alle Anforderungen des Brandschutzes und der Energieeinsparverordnung. Geheizt wird mit einem Tandem aus Pellet- und Gasheizung.

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Wirtschaft Regional | Juni 2017

Überregionales Südwestbank vor Übernahme Stuttgart. Die Entscheidung kommt überraschend: Die BAWAG P.S.K. wird die Stuttgarter Südwestbank zu 100 Prozent übernehmen. Das gaben beide Institute bekannt, wobei man „über den Verkaufsprozess Stillschweigen vereinbart habe“, wie es in einer Mitteilung heißt. Die Südwestbank ergänze das Geschäftsmodell der BAWAG „ideal“, so die Unternehmen weiter. Die Südwestbank eröffne der Käuferin eine solide Grundlage für Wachstum am deutschen Markt. Die Südwestbank war nach einer Kapitalerhöhung in den vergangenen Jahren kräftig gewachsen und hatte vor allem das Kreditgeschäft stetig ausgebaut. Um die Herausforderungen durch den scharfen Wettbewerb ebenso wie die regulatorischen Anforderungen meistern zu können, hatten die Eigentümer der Südwestbank, die Zwillinge Andreas und Thomas Sprüngmann, über ihre Santo Holding vor vier Jahren 400 Millionen Euro in das Eigenkapital der Bank investiert. Das Duo hat das Institut 2004 von der DZ-Bank für einen niedrigen dreistelligen Millionenbetrag übernommen – nun dürfte sich ein Verkauf an die Österreicher rechnent. Das Geschäftsgebiet der als „Württembergische Landwirtschaftsbank“ 1922 gestarteten unabhängigen Privatbank ist Baden-Württemberg. Hier ist

Südwestbank vor Übernahme.

man mit 28 Filialen und 650 Mitarbeitern präsent und betreut rund 100 000 Kunden. Dabei steht die Bank mit ihren sieben Milliarden Euro Bilanzsumme und einem Betriebsergebnis von 79 Millionen Euro vor Steuern aber auch im scharfen Wettbewerb mit den anderen genossenschaftlichen Instituten und den Sparkassen um die Kunden vor Ort. Die BAWAG wiederum mit Sitz in Wien entstand 2005 aus der Fusion der beiden Einzelbanken BAWAG (gegründet 1922) und P.S.K. (gegründet 1883) und betreut heute mehr als 2,2 Mio. Privat- und Firmenkunden in ganz Österreich. Die Bilanzsumme liegt bei 40 Milli-

arden Euro, die Bank zählt eigenen Angaben zufolge zu den vier größten und gleichzeitig ertragstärksten beziehungsweise am besten kapitalisierten Banken in Österreich“. Weber wächst weiter Rheinau-Linx. Der Fertighaushersteller WeberHaus mit Hauptsitz im badischen Rheinau-Linx profitiert vom derzeitigen Bauboom. „Die Auftragslage ist außerordentlich gut“, sagt Heidi Weber-Mühleck, geschäftsführende Gesellschafterin des Unternehmens. Mit 240 Millionen Euro Umsatz im Jahr 2016 konnte eine weitere Steigerung gegenüber dem Vorjahr erzielt wer-

den. Dies bringt einen weiteren Personalbedarf beim Hausbauspezialisten mit sich. Das badische Familienunternehmen WeberHaus präsentiert seit Jahren kontinuierliche Umsatzzuwächse. So erwirtschaftete der Fertighaushersteller im Jahr 2016 ein Umsatzplus von sieben Prozent. Mit 240 Millionen Euro konnte sich der Fertighausbauer im Vergleich zu 2015 (225 Millionen Euro) erneut verbessern. 750 Projekte im Ein- und Zweifamilienhausbau sowie mehrgeschossige Großprojekte im Objekt- und Gewerbebau hat WeberHaus in 2016 realisiert. Auch hinsichtlich der Mitarbeiterzahlen ist das Unternehmen auf Wachstumskurs: 1104 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter waren 2016 in den Werken Rheinau-Linx (aktuell: 872 Mitarbeiter) und im nordrhein-westfälischen WendenHünsborn (229) beschäftigt.

Die Investitionen im Jahr 2016 beliefen sich auf rund neun Millionen Euro. So wurden etwa 4,5 Millionen Euro in die Modernisierung der Fertigungsanlagen sowie in IT-Systeme investiert. Für Aufsehen sorgte das dreigeschossige Verwaltungsgebäude am Stammsitz in Rheinau-Linx. Durch die gesteigerte Mitarbeiterkapazität war zusätzlicher Platzbedarf entstanden. Das Gebäude wurde vom Geschäftsbereich WeberHaus Objektbau geplant und realisiert und schlug bei den Investitionen mit rund 4,5 Millionen Euro zu Buche. Der Exportanteil lag im Geschäftsjahr 2016 bei circa 15 Prozent. WeberHaus ist in der Schweiz, in Luxemburg sowie in Großbritannien aktiv. Den größten Markt stellt nach wie vor Deutschland dar. Die erste Jahreshälfte des laufenden Geschäftsjahres zeigt weiterhin einen positiven Verlauf. So rechnet Heidi Weber-Mühleck mit weiteren Steigerungen bei Umsatz und Mitarbeiterstamm. Weiss mit weißer Weste Satteldorf. Das Bauunternehmen Leonhard Weiss hat seinen Wachstumskurs auch im vergangenen Jahr fortgesetzt. Am Ende lag der Umsatz mit 1,207 Milliarden Euro und damit „weit über Plan“, wie das Unternehmen mitteilt. Zudem habe man ein Betriebsergebnis erzielt, das weit über Branchenschnitt liege, so die Firma,

Heidi Weber-Mühleck

allerdings ohne konkrete Zahlen zu nennen. „Das gute Ergebnis des Vorjahres konnte nochmals leicht gesteigert werden.“ Dieses Wachstum schlägt sich auch bei der Zahl der Mitarbeiter nieder. Knapp 300 Stellen hat das Unternehmen im vergangenen Jahr geschaffen. Inzwischen beschäftigt der Konzern knapp 4700 Mitarbeiter. Und das dürfte noch nicht das Ende gewesen: Bis Jahresende 2017 werde man wohl die 5000-MitarbeiterMarke übertreffen. „Äußerst gut gerüstet“ Die Volksbank Main-Tauber hat auf ihrer Vertreterversammlung eine positive Bilanz des Jahres 2016 gezogen. Insgesamt befindet sich das Institut, das 415 Mitarbeiter beschäftigte weiter auf Wachstumskurs: Die Bilanzsumme legte um 9,2 Prozent auf 1,83 Milliarden Euro zu. Sowohl auf der Aktiv- wie auf der Passivseite gab es satte Zugewinne: das Kreditgeschäft wuchs um 8,4 Prozent auf 1,34 Milliarden Euro, die Anlagen stiegen gar um 9,9 Prozent auf 2,31 Milliarden Euro. Entsprechend zufrieden war Vorstandschef Michael Schneider: „Wir sind ganz gut unterwegs“, sagte er. Zwar stellen auch für die Taubertäler die Niedrigzinsphase, Digitalisierung und Regulatorik große Herausforderungen, aber: „Wir sind gut gerüstet“, so Schneider.

Neue Liashalle in Stödtlen Größer, heller und charmanter Rund vier Millionen Euro hat die Gemeinde Stödtlen in den Umbau der Halle investiert. Das Ergebnis macht alle Beteiligten stolz Stödtlen. Nach nur rund knapp einem Jahr Bauzeit wurde die Liashalle in Stödtlen bereits eingeweiht. Das Highlight der Die Feierlichkeiten, einem Festakt mit geladenen Gästen, war das Konzert der A-cappella-Band „Viva Voce“. Beim anschließenden Tag der offenen Tür konnte sich die Öffentlichkeit ein Bild von der neuen Halle machen. Schon seit Jahren hat man sich in Stödtlen mit der Erneuerung und Erweiterung der alten Mehrzweckhalle befasst. Eine Renovierung, beziehungsweise ein Umbau der 1980 errichteten Halle, war dringend notwendig. Bürgermeister Ralf Leinberger betont: „Wir mussten einfach handeln. In der alten Halle war es manchmal recht zugig und

zum Dach hat es sogar an verschiedenen Stellen hereingeregnet. Die Halle war nicht mehr zeitgemäß.“ In das Großbauprojekt wurden gut vier Millionen Euro investiert. Die Liashalle wurde modern, hell und freundlich gestaltet. Die durchgehende Glasfassade an der Nordseite und die großzügige und verglaste Galerie sorgen nun für deutlich mehr Licht. Die Halle hat auch an Größe gewonnen und wuchs um rund ein Drittel auf nunmehr 1400 Quadratmeter nutzbare Fläche. Die neue Bühne ist ein Highlight. Zwei Tonanlagen sorgen für den guten Klang. Zusammen mit der ausgeklügelten Bühnenbeleuchtung wird technisch eine hohe Qualität geboten. Der Mehrzweckraum wuchs eben-

Wie ein Neubau präsentiert sich Halle nach dem Umbau.

falls auf jetzt über 100 Quadratmeter. Kleinere Veranstaltungen kann man in diesem multifunktionalen Raum stattfinden lassen, der auch für sportliche Zwecke genutzt werden kann.

Foto: AK

An die Halle ist eine großzügige Küche angegliedert, die mit einem Dampfgarer, Kochherd und einer Haubenspülmaschine ausgestattet ist. Damit kann man auch größere Veranstaltungen problemlos meis-

tern. Sogar der Mehrzweckraum bekam eine eigene kleinere Küche. Die sanitären Anlagen und Umkleideräume wurden komplett erneuert. Der neue Sportboden erfüllt außerdem die höchsten Ansprüche. Auf die neu geschaffene Galerie ist man besonders stolz. Durch sie gewinnt die Liashalle an zusätzlichen Charme. Der Vorsitzende des Fördervereins Mehrzweckhalle Stödtlen, Andreas Geiß, freut sich über das großartige Engagement der ganzen Bürgerschaft und der Vereine. „An Eigenmitteln hat der Förderverein 174 000 Euro erwirtschaftet, an Eigenleistungen 150 000 Euro und an Sachspenden 11 000 Euro. Wir hatten uns als Ziel gesetzt 250 000 Euro zur Mitfinanzie-

rung der Halle. Mit insgesamt 335 000 Euro liegen wir deutlich darüber. Das ist ein sehr respektables Ergebnis.“ ak

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Firmen & Märkte

Wirtschaft Regional | Juni 2017

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Neubau: Betzolds neue Heimat Betzold nimmt neues Verwaltungsgebäude in Betrieb Mehr als neun Millionen Euro hat die Ellwanger Gruppe investiert – und vereint am Standort an der A7 endlich alle Unternehmensbereiche l

Von Robert Schwarz

Das neue Verwaltungsgebäude von Betzold in Ellwangen. Foto: Romer Architekten

zold sein. „Man verbringt viel Zeit im Büro, deshalb sollte das so angenehm wie möglich sein“, erklärt der Firmenchef. „Das sind Dinge, die uns wichtig sind.“ Das Gebäude trägt zudem der spezifischen Struktur des Unternehmens Rechnung: 220 Mitarbeiter beschäftigt Betzold in Ellwangen, neben 60 Logistik-Beschäftigten und 25 Produktionsmitarbeitern arbeitet der Großteil der Belegschaft im neuen Schmuckstück. „Wir beschäftigen relativ viele Teilzeitkräfte“, erklärt Personalchefin Tina Betzold. Der Frauenanteil liegt zudem zwischen 65 und 70 Prozent. Viele der Führungspositionen bekleiden entsprechend Frauen, einige sogar in Teilzeit. „Wir sind wie unsere Mitarbeiter absolut flexibel“, sagt Betzold.

Erdgeschoss. Zusätzlich sind im Gebäude ein Video- und Fotostudio (für die Produktbilder), ein Fitnesstudio, Ruhesowie ein Spiele-Raum untergebracht. Letzterer ist mit Konsolen und ähnlichem elektronischen Spielzeug ausgestattet. Allerdings nicht für die Kleinen aus der Krippe, sondern für die Mitarbeiter, etwa jene, die im IT-Bereich des Unternehmens arbeiten – und in der Pause eben etwas daddeln wollen. Die Umgebung der Betzold-Mitarbeiter ist angenehm, aber kein Selbstzweck. „Eine positive Atmosphäre hilft uns, gute Leute zu finden – und zu binden“, so Betzold. Durch den Neubau sind nun also alle Funktionen an einem Standort vereint. An das Verwaltungsgebäude, übrigens das größte seiner Art, das aktuell in der Region gebaut wurde,

zold-Schildes am Hochregallager auch von der prominentesten Nord-Süd-Autobahn Deutschlands auch sehr gut zu erkennen ist. Dabei war der Auftrag an die Architekten ungewöhnlich. „Es sollte möglichst so aussehen wie das alte Gebäude“, erklärt Ulrich Betzold. Bereits das frühere Gebäude stellte

In der Pause können die ITler daddeln Entsprechend ist im neuen Gebäude eine eigene Kinderkrippe für Kinder oder Enkelkinder untergebracht. Die Kinder spielen in modern eingerichteten Räumen, die sogar über einen Außenbereich verfügen. Dasselbe gilt für den großen Cafeteria-Raum im

Die Kinderkrippe mit Außenbereich.

D

as Tageslicht strömt von allen Seiten in die hellen Räume. Die L-Form des Gebäudes mit reichlicher Fensterfläche tut da ihr Übriges. Eine imposante Treppe steigt durchs helle Atrium empor und verbindet die Stockwerke des Neubaus der BetzoldGruppe in Ellwangen-Neunheim. Hier, im gleichnamigen Gewerbegebiet entstand in den vergangenen Monaten das neue Verwaltungsgebäude von Betzold. Der rund neun Millionen Euro teure Neubau ist aus mehreren Gründen ein wichtiger Schritt für das Familienunternehmen. Zum einen wird dadurch der Standort vereint: Bereits zuvor war die Verwaltung von Betzold in Neunheim zu Hause, jedoch an einem anderen Standort, direkt neben den Gebäuden der Firma Stengel. Als die dringend Platz für eine Erweiterung brauchte und zugleich das Gewerbegebiet erneut vergrößert wurde, ergab sich für Betzold die Chance: Ein neues Gebäude an jenem Standort neben der A7, an dem bereits seit vielen die Logistik des Unternehmens beheimatet ist – und dank des großen Bet-

Der Empfangsbereich ist hell und modern gestaltet.

Statik:

Fotos: Betzold

nämlich den Menschen in den Mittelpunkt: Helle Arbeitsplätze, Arbeitsflächen, die miteinander verbunden sind, Gesprächsecken, der große Atriumsbereich, durch den ebenso das Tageslicht flutet wie durch die umfangreichen Fensterflächen. Hell, freundlich, offen – der Neubau soll ein Abbild der Unternehmenskultur von Bet-

Gemütliches Ambiente in der Cafeteria.

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schließt sich nun der Logistiktrakt samt riesigem Hochregalllager an. Letzteres ist knapp 100 Meter lang, 30 Meter hoch und 25 Meter breit und seit 2010 in Betrieb. An Spitzentagen verlassen bis zu 3000 Pakete den BetzoldStandort in Ellwangen – auch deshalb ist die Lage an der A7 nicht nur wegen des weithin sichtbaren Logos für die Ellwanger eminent wichtig. Mit dem Standort Ellwangen ist der Unternehmer ohnehin zufrieden – und lobt die „traditionell vertrauensvolle und gute Zusammenarbeit mit der Stadt“. Der Draht ist kurz, auch auf kleine Details werde Rücksicht genommen, so Betzold. Und durch die Erweiterung des Gewerbegebiets hat das Unternehmen noch Reserveflächen für weiteres Wachstum.

Ruhezonen und Gesprächsecken finden sich im gesamten Gebäude.

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Ausführung der Örtlichen Arbeiten und der Außenanlagen. Wir gratulieren der Firma Betzold zum gelungenen Neubau!

Firmen & Märkte

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Ausgezeichnet und engagiert Die Betzold-Gruppe ist vielfältig aktiv – und wird regelmäßig prämiert

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Alles aus einer Hand

U

nternehmen stehen in der Verantwortung – auch gesellschaftlich. Dessen ist sich die Betzold-Gruppe bewusst und engagiert sich deshalb auf vielen Gebieten aktiv. „Die Stiftung Lesen liegt uns als Bildungsunternehmen sehr am Herzen.“ sagt Geschäftsführer Ulrich Betzold. „Mit unserem jährlichen Stiftungsbeitrag sowie als Mitglied im Stifterrat fördern wir über die Stiftung die Freude am Lesen bei Kindern und Jugendlichen.“ Die Stiftung Lesen organisiert neben vielen anderen Projekten jährlich den bundesweiten Vorlesetag für Kinder im Kindergarten- und Grundschulalter. Als Bildungspartner unterstützt das Ellwanger Unternehmen unter anderem die Johann-Sebastian-vonDrey-Schule in Röhlingen. „Unsere Auszubildenden besuchen jährlich die Abschlussklasse, um Eindrücke in die unterschiedlichen Berufe zu ermöglichen, die wir ausbilden“, so Betzold. Um die Berufe auch einmal in der Praxis zu erleben, besuchen die Schüler der Johann-Sebastian-vonDrey-Schule die Auszubildenden und Mitarbeiter von Betzold im Betrieb. „Ebenso besuchen wir die Schüler, um mit ihnen ein Bewerbertraining zu absolvieren.“ So sollen sie auf den Einstieg in das Berufsleben vorbereitet werden und es in Zukunft leichter bei der Jobsuche haben. Dem Kreisberufsschulzentrum in Ellwangen steht Betzold Firmenvertreter zur Seite. Die Schüler des Technischen Gymnasiums haben im Rahmen des Unterrichts eine Übungsfirma gegründet, in der sie sich Gedanken über einen Namen, ein Logo und den Ablauf des Geschäfts gemacht haben. Die Partnerschaft soll den Schülern den Bezug zur Wirtschaft ermöglichen. Seit Anfang April zählt auch das St.-Jakobus-Gymnasium in Abtsgmünd zu den Bildungspartnern. Ziel der Zusammenarbeit ist es, den Schülern die Vielfalt der Berufswelt näherzubringen und die Orientierung bei der Suche nach dem richtigen Beruf zu erleichtern, so die Firma. Die Kooperationsvereinbarung sieht neben Praktika zum Beispiel auch Betriebsbesuche, Fachvorträge über die beruflichen Möglichkeiten sowie gemeinsame Termine für Lehrkräfte vor.

Lichtdach mit Glaskuppel.

F Von links: Jessica Luh-Fuchs (Laudatorin), Ulrich Betzold, Albrecht Betzold, Barbara Bergmann (Chefredakteurin Versandhausberater). Foto: Norbert Ittermann für NEOCOM

Mehrfach ausgezeichnet Bereits seit 1998 ist das Ellwanger Familienunternehmen Betzold im Internet aktiv. Betzold ist dabei mit Webshops in Deutschland, Österreich und der Schweiz vertreten. Das stets wachsende Engagement im Onlinebereich wurde nun mit einem besonderen Preis gewürdigt. Im Rahmen des A-Commerce-Days in Wien wurden Österreichs beste Webshops mit dem Branchenpreis „Anton Award“ gekürt. Betzold durfte sich in diesem Rahmen über die Auszeichnung „Bester Webshop des Jahres 2016“ im Bereich Business-to-Business freuen. Unter den Finalisten befanden sich namhafte Unternehmen wie Schäfer-Shop, Hilti und Viking. Der Webshop www.betzold.at ist das Shop-Ergebnis von Betzolds eigenem E-Commerce-Team in Ellwangen sowie dem Hamburger Systemhaus Novomind. „Dieser Preis freut uns wirklich sehr. In unseren Onlineshops steckt sehr viel Liebe zum Detail und höchste Kundenorientierung. Das schafft man nur mit einem überaus qualifizierten und engagierten Team, dem ich dafür herzlich danken möchte“, meint Albrecht Betzold, Geschäftsführer des Ellwanger Familienunternehmens. Der „Anton Award“ wird bereits zum dritten Mal verliehen und geht an Unternehmen, die im österreichischen E-Commerce aktiv sind. Bisherige Preisträger waren die Unternehmen Würth und Hornbach. Die Award-Jury besteht aus Fachleuten unterschiedlicher

Für den Neubau des Verwaltungsgebäudes bei der Firma Betzold in Ellwangen realisierte Prinzing die komplette Elektrotechnik Trafo- und Stromversorgung Datentechnik

Prinzing Elektrotechnik GmbH Aalen Robert-Bosch-Str. 33 · 73431 Aalen Tel +49 7361/52915-0 · Fax +49 7361/52915-51 [email protected] · www.prinzing-aalen.de

Sparten des E-Commerce. Über 40 verschiedene Kataloge pro Jahr produziert Betzold und sie an alle deutschen Schulen und Kindergärten verschickt. Dies freut nicht nur die Kunden, sondern überzeugte auch die Jury des renommiertesten Branchenpreises: Aktuell wurde Betzold für seinen Spezialkatalog „Spielen & Lernen 2016“ mit der Auszeichnung „Katalog des Jahres“ im Bereich Business-toBusiness geehrt. Insgesamt konnte sich der Betzold-Katalog gegen 70 Bewerber und zwei weitere Finalisten in der Endausscheidung behaupten. Für die Jury gaben die klare Struktur und Kundenorientierung des 300 Seiten starken Kataloges, sowie die emotionale und ansprechende Darstellung der Produkte den Ausschlag. Betzold plant und erstellt alle Kataloge durch ein eigenes Team. Seitenaufbau, Fotografie, Produkttexte und die Gestaltung des Preiskataloges wurden durch eigene Mitarbeiter in Ellwangen ausgeführt. „Der Preis würdigt eine hervorragende Teamleistung unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, denen ich dafür ganz herzlich danke“, erklärte Ulrich Betzold, bei der Verleihung. Der „Katalog des Jahres“ wird bereits seit über 15 Jahren verliehen und hat sich als Leitpreis des deutschen Direktmarketings etabliert. Die Jury besteht aus Fachleuten aus Versandhandel, E-Commerce, Direktmarketing und Werbung. Bisherige Preisträger waren etwa Conrad Electronic oder Kaiser & Kraft.

Wirtschaft Regional: Die Hot-Line zu Ihren Marktpartnern

ür Erfahrung und Knowhow seit über fünfzig Jahren steht die Firma Metallbau Wiedemann. „Dafür garantieren wir mit einem professionell geschulten Team mit langjähriger Erfahrung“, sagt Geschäftsführerin Andrea Wiedemann. Kompetente Beratung, individuelle Planung, eigene Fertigung und präzise Montage stehen auf der Agenda des Rainauer Unternehmens mit sechzehn Beschäftigten mit Firmensitz in Schwabsberg. Die Verzahnung von Optik und Ästhetik hat sich die Firmenleitung ins Stammbuch geschrieben. Eine wichtige Komponente ist dabei der Transparenz ausstrahlende Ausstellungsraum, der dem Kunden das differenzierte Firmenspektrum und die Vision vom „Spiel mit Licht und Schatten“ anschaulich nahebringt. Die Firma Wiedemann fertigt vor-

wiegend Wintergärten, Terrassenüberdachungen, Fenster, Haustüren, Dachpyramiden und Fassadenkonstruktionen aus Aluminium. Von der Beratung über die Planung und Konstruktion bis hin zum Einbau alles aus einer Hand. „Der Privatbereich ist uns sehr wichtig, aber wir sind auch regional wie überregional im Gewerbebau tätig“, betont Andrea Wiedemann im Blick auf den Fassadenbau. Die Umsetzung von lichtdurchfluteten Räumen ist eine besondere Herausforderung für das Traditionsunternehmen, um Wohnen und Arbeiten angenehm zu gestalten. Dass zur besonderen Expertise der hochwertige Wintergarten gehört und höchste Qualität dabei oberste Maxime ist, lässt Andrea Wiedemann nicht außen vor. Aluminium steht im Fokus, bei Wintergärten, Terrassenüber-

Metallbau Wiedemann GmbH Bahnhofstraße 22 73492 Rainau Telefon 0 79 61 60 15 Telefax 0 79 61 60 17 www.metallbau-wiedemann.de [email protected]

dachungen, Fenstern und Türen. In Sachen Sicherheit und Wärmedämmung bietet Metallbau Wiedemann vom Automatikschloss bis zur Passivhaustüre das höchste Maß an Einbruchschutz, Energieeffizienz und Komfort. Regionale und überregionale Referenzen „Wir sind natürlich stolz, dass wir beim Neubau der Firma Betzold mitwirken konnten“, sagt Andrea Wiedemann. Man hat dort die Fassadenelemente und drei große Lichtdächer mit Glaskuppeln realisiert. Die Dimension war gewaltig, das größte Dach hatte ein Ausmaß von 13,45 x 10 Meter. Es wurden dafür 13 Tonnen Glas verbaut. Weitere Referenzen in Sachen Fassadenbau sind die Fassade der Produktionshalle bei Kessler und Co. und und auch der Business-Club des Zweitligisten 1. FC Heidenheim trägt die Handschrift von Metallbau Wiedemann. Ganz aktuell setzt Wiedemann die Fassade am Barrique-Keller des Weinguts Ellwanger in Winterbach um. Lothar Schell

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Fit in Elektro-Planung

U

mfassenden Service rund um Elektro-Analyse, Planung und Realisierung bietet die Firma E-Planung Hutter in Ellwangen an. Inhaber und Elektromeister Johannes Hutter hat das Elektrohandwerk bei einer Ellwanger Firma gelernt und arbeitete acht Jahre lang als Projektleiter im Objektbau, bevor er sich selbstständig machte. Schwerpunktmäßig beschäftigt sich EPHutter mit Objekt- und Hotelbauten sowie mit Büro- und Industriegebäuden. Das Leistungsspektrum differenziert in Breite und Tiefe und beinhaltet unter anderem die Planung von Daten- und Netzwerktechnik, Gebäudeleittechnik, Beleuchtungsanlagen, Mittel-, Nieder-

Eplanung Hutter Kapuzinerweg 41/1 73479 Ellwangen Telefon 0 79 61 9 86 83 20 Mobil 01 51 537 938 02 [email protected] www.eplanung-hutter.de

Johannes Hutter

Foto: foto-phositiv

spannungs-, Telekommunikations- und Fernmelde- sowie informationstechnische Anlagen. EP-Hutter realisiert auch größere Projekte zur höchsten Kunden-Zufriedenheit. Für den Neubau der Firma Betzold hat Johannes Hutter mit seinem Team die gesamte Elektroinstallation inklusive Anbindung an das BHKW, die

Wir lieferten und verlegten die gesamten Bodenbeläge und gratulieren zum gelungenen Neubau Ihr Meisterbetrieb für:

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Beleuchtungsberechnungen und die Bauüberwachung übernommen. Auch bei einem 5*-Superior-Hotel im schweizerischen Andermatt lag die komplette E-Planung in den Händen von Hutter. Ferner verantwortete er beim AllnaturaNeubau in Heubach die ganze E-Planung. Referenzbilder sind unter www.eplanung-hutter.de zu sehen. Um weiterhin seine Kunden zu begeistern, sucht EP-Hutter einen Bauleiter und einen Planer. Is

Bei eiligen Anzeigenaufträgen Fax (0 73 61) 5 94-2 31

Firmen & Märkte

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„Wir wollen die Zukunft des Unternehmens selbst gestalten“ Einst war Betzold schneller im Netz als Amazon, heute setzt das Unternehmen unter anderem auf Produktion „Made in Germany“ – und auf innovative Werkstoffe l

Von Robert Schwarz

A

uch ein Mittelständler kann schneller sein, als die Internet-Pioniere: Lange bevor Amazon seinen deutschen Ableger startete, war Betzold bereits online: Ende der 1990er-Jahre ging der Betzold-Shop ins Netz. „Damit waren wir einer der Ersten“, erinnert sich Ulrich Betzold heute, knapp 20 Jahre später. „Und von Anfang an haben wir unser Geschäftsmodell permanent optimiert.“ Heute betreibt die Betzold-Gruppe, zu deren Kunden Kinderkrippen, Kindergärten, Grundschulen und Sekundarschulen aber auch Hochschulen und Universitäten und Eltern gehören OnlineShops in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Das Lager umfasst mehr als 13 000 Artikel, die von Ellwangen aus in die Bildungseinrichtungen versandt werden. Zahlen zum Umsatz oder dem Wachstumstempo mag der geschäftsführende Gesellschafter zwar keine nennen, aber: „Mit den vergangenen Jahren waren wir sehr zufrieden“, so Betzold, dessen Eltern das Unternehmen einst gegründet hatten. Inzwischen gibt es auch eine internationale Vertriebsgesellschaft, die die ausländischen Märkte jenseits des deutschsprachigen Raums bedient. Der Ellwanger Händler von Lern- und Lehrmitteln, Sportund Spielzeug, Musik-, Bas-

Die Geschäftsführung auf der Treppe des Atriums im neuen Gebäude. Von links: Ulrich Betzold, Tina Betzold, Albrecht Betzold sowie Firmengründer Arnulf Betzold. Foto: Betzold

tel-, Büro- oder Lehrerbedarf bewegt sich dabei in einem Markt, der ein wenig anders funktioniert als andere Branchen: Noch immer ist der berühmte Betzold-Katalog ein wichtiges Marketing-Instrument. „Schulen und Kindergärten ticken als Kunden etwas anders als der normale Konsument“, so Betzold. Und der Markt ist komplexer: 40 ver-

schiedene Kataloge druckt das Unternehmen jährlich. Die Bildungspläne in den Märkten (den jeweiligen Bundesländern) ändern sich schnell, dazu ist die Konkurrenz groß: Für fast jeden Geschäftsbereich gibt es spezialisierte Konkurrenten während Betzold auf ein umfangreiches Sortiment setzt – und schon längst auf eine eigene Produktion.

Die Möbelproduktion am Standort Ellwangen mit 4500 Quadratmetern Nutzfläche entstand in einer Rekordzeit von nur acht Monaten. „Der Bau war eine Reaktion auf den zunehmenden Bedarf von Schulmöbeln“, erklärt der Chef. Zur Eigenmarke Flexeo gehören etwa 200 Schrankvarianten. Das Ziel: „Wir wollen eine Möbelserie bieten, die den Anforderungen im Schulalltag standhält und langlebig ist.“ Eröffnet wurde die Möbelproduktion im April 2014 und ist für Betzold „ein weiterer Schritt auf einem langen Weg vom Garagen- zum erfolgreichen Mittelstandsbetrieb“. Doch Betzold produziert mittlerweile nicht nur Möbel in Deutschland, auch KunststoffSpielzeug wird neuerdings selbst hergestellt. Denn: „Wir können in Deutschland zu den selben Kosten produzieren wie in Fernost“, so Betzold. Die Produktion dort, etwa China, wird immer teurer. Möglich macht das der hohe Automatisierungsgrad. Auf drei Maschinen wird etwa Rechengeld produziert, das nicht nur von Betzold selbst, sondern auch von der Tochterfirma Vinco weltweit vertrieben wird. Im Ausland schätzt man nicht nur die Qualität Made in Germany, sondern auch die Sicherheit. Mit der Produktion am Standort verfolgt das Unternehmen langfristige Ziele. Die Möbelproduktion sei schon ein wichtiger strategischer Schritt

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Wirtschaftliche Wärmeund Kälteerzeugung für hochmodernes Gebäude D ie Aufgabenstellung an die Wärme, Kälte und Stromerzeugung für das Gebäude war vielseitig: für das hochmoderne Gebäude soll die Anlagentechnik wirtschaftlich, innovativ und flexibel sein. Verbaut wurde ein Blockheizkraftwerk (BHKW) zur Wärme- und Stromerzeugung mit einer elektrischen Leistung von 50 kW und einer thermischen Leistung von 80 kW. Der Strom wird für den Eigenbedarf genutzt. Mit der erzeugten Wärme wird im Winter die Grundlast der Heizung abgedeckt. Ebenfalls ermöglicht das BHKW eine Notstromversorgung des Gebäudes. Im Sommer wird mit der erzeugten Wärme eine Absorptionskältemaschine betrieben. Diese stellt Kälte für die Kühlung des Gebäudes zur Verfügung. Zusätzlich werden die Spitzenlasten des Kältebedarfs über eine Kompressionskältemaschine erzeugt. Die beschriebene Kältemaschine ist reversibel und kann im Bedarfsfall im Winter auch die komplette Wärmeversorgung abdecken. Für die Beheizung und Kühlung der Räume wurde eine oberflächennahe Betonkerntemperierung realisiert. Wassergeführte Leitungen sind zwischen der unteren Bewährungslage und der Decken-

Oberflächennahe Betonkerntemperierung in der Bauphase.

oberfläche angebracht. Durch den geringen Abstand zum Raum ist ein reaktionsschnelles Heizen oder Kühlen der Räume sichergestellt. Der Luftaustausch in sämtlichen Räumen wird durch raumlufttechnische Anlagen sichergestellt. Wärmerückgewinnung über hocheffiziente Rotationswärmetauscher ermöglichen

gewesen und: „Die Produktion in Deutschland wird weiter wachsen.“ Zumal auch die Mindestlöhne in Asien, wo auch Betzold Produkte bezieht, weiter wachsen. Die Produktionskosten nähern sich an, gleichzeitig steigt das Bedürfnis nach Sicherheit und Qualität. Dazu kommt der Bio- und Ökotrend. Entsprechend offen und innovativ zeigt sich Betzold auch bei neuen Ideen. „Aktuell experimentieren wir mit neuen Werkstoffen“, sagt der Geschäftsführer und zeigt eine der Entwicklung: Eine Schublade aus komplett ökologisch und organisch hergestelltem Kunststoff. Der Grund ist einfach: „Wir wollen die Zukunft unseres Unternehmens selbst in der Hand haben.“ Denn trotz der starken Marktstellung und treuer wie zufriedener Kunden ist den Ellwan-

ger klar: „Der Online-Handel über universelle Plattformen wird immer wichtiger. An Amazon kommt keiner vorbei – auch wir nicht“, sagt er. Innovationen, Eigenmarken, Stärkung der Marke Betzold sind nur drei Aspekte, die dabei wichtig seien. Letzteres gehen die Ellwanger auch in den Social-Media-Kanälen offensiv an: Facebook, Youtube, Twitter und ein eigener Blog sollen die Marke Betzold weiter bei den Nutzern und Bestellern verankern. Die können auch per Betzold-App Bestellungen tätigen. Der mittelständische Händler beherrscht die Klaviatur, die für moderne Handelsunternehmen unentbehrlich sind. Aus gutem Grund und mit klarem Ziel: „Wir müssen versuchen, unsere eigene Erfolgsnische zu finden. Daran arbeiten wir.“

Blick in die Möbelproduktion.

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Dürr & Feil GmbH & Co. KG Gebäude- und Energietechnik Mühlgraben 58 73479 Ellwangen Telefon 0 79 61 9 02 90 Telefax 0 79 61 90 29 90 [email protected] www.duerr-feil.de

einen effizienten und wirtschaftlichen Betrieb der Lüftungsanlage. Zusammengeführt sind die komplexen anlagentechnischen Komponenten über eine Gebäudeleittechnik. Dies ermöglicht eine zentrale Überwachung und fortlaufende Optimierung der Anlage. Die komplette Erstellung der Anlagentechnik wurde seitens Dürr & Feil ausgeführt. „Mit der beschriebenen Anlagentechnik wurde die Zielsetzung einer wirtschaftlichen, innovativen und vor allem auch flexiblen Anlagentechnik Rechnung getragen“ so der technische Geschäftsführer Thomas Müller.

Die beiden Geschäftsführer Paul Ebert (li.) und Thomas Müller.

Betzold vertraut auf Bühler Entsorgung

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ualität ist ein Muss, wenn es um Produkte geht, mit denen Kinder täglich umgehen. Die Arnulf Betzold GmbH legt deshalb höchsten Wert auf Sicherheit und Nachhaltigkeit – gerade auch bei Abfall und Recycling im eigenen Unternehmen. Für diese Aufgaben hat sie den Entsorgungsspezialisten Bühler mit ins Boot geholt. Er kümmert sich weit mehr als nur um die fachgerechte Abholung und Weiterverarbeitung – das Bopfinger Unternehmen hat das gesamte Entsorgungsmanagement der Arnulf Betzold GmbH kontinuierlich weiterentwickelt. Effiziente Abläufe: Auf den Bedarf des Unternehmens abgestimmte Behälter an klar definierten Sammelstellen erleichtern das Sortieren. Rechtssicherheit: Bühler erledigt die rechtskonforme Entsorgung und liefert die dafür nötigen Dokumente und Nachweise. Wertschöpfung: Wertstoffe wie Altpapier, Karton und Kunststoff

vermarktet Bühler an spezielle Verwertungsbetriebe weiter und kümmert sich um die korrekte Abrechnung. Schnelle Reaktionszeiten: Saubere Behälter und zeitnahe Abholung sorgen für einen gepflegten Eindruck auf dem Betriebsgelände. Detailliertes Reporting: Abfall- und Wertstoffmengen werden kontinuierlich überwacht. So kann das Entsorgungsmanagement dynamisch an die Entwicklung des Unternehmens angepasst werden. sk

Bühler Entsorgung GmbH An den Eckwiesen 7 73441 Bopfingen Telefon 0 73 62 9 56 04-15 Telefax 0 73 62 9 56 04-20 [email protected] www.entsorgungs-konzepte.de

l

Zitat „Um unternehmerisch Erfolg zu haben müssen wir uns voll auf unsere Märkte konzentrieren. Damit dies funktioniert brauchen wir starke Partner, die uns in allen anderen Bereichen den Rücken freihalten. Dank der Firma Bühler ist die Entsorgung für uns völlig sorgenfrei.“ Ulrich Betzold

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Gas geben für mehr Energieeffizienz! Energieberater und Kompetenzstelle Energieeffizienz Ostwürttemberg KEFF kommen in Dialog beim „KEFF-orum“ Aalen. Dank der Kompetenzstelle Energieeffizienz KEFF war die Aula der Hochschule Aalen Treffpunkt rund ums Thema Energie. Hierzu wurde vom Kompetenzmoderator Dirk Zoller das neue Format des „KEFF-orums“ ins Leben gerufen, das in lockerer Atmosphäre aktuelle Forschungsthemen mit am Thema Energie und Energieeffizienz interessierten Unternehmern verbinden möchte. Dabei geben die rege Teilnehmerzahl und die positiven Rückmeldungen allen Grund, diesen Gesprächsrahmen fortzusetzen. Inhaltlich begann Prof. Dr. Martina Hofmann in ihrem

Vorträge und Netzwerken standen beim „KEFF-orum“ an der Hochschule Aalen im Fokus.

Vortrag mit den Gründen, weshalb KEFF gut an der Hochschule Aalen angesiedelt ist. Auch über ihre persönlichen Beweggründe, sich für das Thema Energie und Energieef-

fizienz einzusetzen sowie zu ihrem größtenteils selbst entworfenen Sonnenhaus, gab sie Einblicke. Ihr folgte Dr. Dirk Engelmann (INEKON), der über die Wichtigkeit des KEFF-Projekts aus der Sicht eines Energieberaters gesprochen hat. Hierbei ging es um die Bedeutung und die zahlreichen Vorteile des KEFF-Projekts für die Unternehmen.

(Fotos: KEFF)

Unter dem Motto „Ein Leben mit KEFF“ wurden Daniel Keller-Heckmann (DZ Bank), Michael Bux (Leiter Firmenkunden VR-Bank Aalen) und Dirk Zoller als Moderator für die Kompetenzstelle Energieeffizienz in Ostwürttemberg vorgestellt. Sie sind gemeinsam unterwegs, um den KMUs die Vorteile der Energie- und Materialeffizienz vorzustellen,

sowie über die unzähligen randvollen Fördertöpfe zu informieren. Bereits 70 Unternehmen konnten vom KEFFEngagement profitieren. Die Firma KW Energie aus Freystadt stellt BHKWs her. Sandro Lauer sprach über die Verbindung von BHKWs mit Ad- und Absorptionsanlagen. Friedrich Riempp aus Oberboihingen von der Firma R.I.E.M.P.P GmbH gibt seinen Kunden das Steuerungstool emsyst an die Hand, welches an den jeweiligen Betrieb angepasst werden kann und analysiert, wo welche Energie wie eingesetzt und verbraucht wird. Das Schlusswort hielt Dr. Volker Diffenhard, Leiter der Koordinierungsstelle des KEFF-Projekts bei der Umwelttechnik BW in Böblingen. Er lobte die gute und erfolgrei-

l

Kontakt

Regionale Kompetenzstelle Energieeffizienz Ostwürttemberg Dirk Zoller Ulmer Straße 124 73431 Aalen Telefon 0 73 61 63 39-5 80 Telefax 0 73 61 63 39-5 83 [email protected] keff-bw.de

che Zusammenarbeit mit der KEFF Ostwürttemberg und sieht diese als Leuchtturm im Osten des Landes, die mit ihrer Erfahrung und innovativen Herangehensweise auch auf andere Regionen abstrahlen sollte.

Tagen in Ostwürttemberg Tagen und Erholen im Grünen Serie

2017

S

eit 101 Jahren bietet der Schönblick inmitten von herrlicher Natur, hoch über der Stadt Schwäbisch Gmünd direkt am Taubentalwald gelegen, viel Raum für Kommunikation, Konzentration und Kreativität. 24 lichtdurchflutete Seminarräume ermöglichen entspanntes, effizientes Tagen. Unser Team kümmert sich um Ihr Wohl, damit Sie sich ganz auf Ihre Inhalte konzentrieren können. Im architektonisch ansprechenden Forum mit der großen Bühne und den ansteigenden Sitzplätzen finden bis zu 1000 Personen Platz. Die moderne Tagungstechnik entspricht allen Anforderungen und ist mit sämtlicher Ton-, Licht- und Videotechnik ausgestattet.

Schönblick inmitten von herrlicher Natur.

Hier finden internationale Kongresse, klassische Konzerte der Spitzenklasse, Feiern mit festlichem Büfett und andere Events statt. Selbstverständlich verfügt der Schönblick über ausreichend kostenlose Parkplätze. Im historischen Gebäude sowie im Seminarhaus stehen in 187 komfortablen Gästezimmern bis zu 540 Betten zur Verfügung.

(Fotos: Schönblick)

Durch eine überdachte Brücke sind alle Gebäude verbunden. Das ermöglicht Tagen, Schlafen und Essen unter einem Dach. Die hauseigene Kapelle lädt ein zu Ruhe und Besinnung. Nachhaltigkeit können Sie bei uns sehen und schmecken: Gemüse und Salat kommen vom eigenen Garten direkt in die Küche. Ein großzügiger Park sowie das angren-

zende ehemalige Landesgartenschaugelände machen es leicht, zwischendurch abzuschalten und bei Bewegung neue Kreativität zu tanken. Sie möchten als Team außergewöhnliche Wege gehen? In der Nachbarschaft des Schönblicks haben Sie dazu Gelegenheit im Kletterpark SKYPARK. Nach getaner Arbeit ist Ausruhen und Erholung ange-

sagt – Schwimmbad und Dampfbad laden zum Entspannen ein. Auch ein Besuch im Schönblick-Café oder Schmökern in der eigenen Buchhandlung kann den Geist beflügeln. Seit 20 Jahren ist Martin Scheuermann Direktor des christlichen Gästezentrums Schönblick. Ein Wort des Theologen Romano Guardini liegt ihm besonders am Her-

MÄRZ

Zimmerbeispiel

NOVEMBER

Kapelle: Raum zur Besinnung.

APRIL

zen: „Das ist der Gastfreundschaft tiefster Sinn, einander Rast zu geben auf dem Weg nach dem ewigen Zuhause.“ Ende des Jahres steht eine Grundsanierung des schlossähnlichen Stammhauses von 1916 an. Nach halbjähriger Bauzeit werden die 66 Gästezimmer, der Speise- und Festsaal und das Schwimmbad modernisiert in neuem Glanz erstrahlen. Während der Bauzeit steht der Gästebetrieb nicht still, da im Seminarhaus und der gepachteten Pension Krone genügend Betten vorhanden sind, die vom Umbau nicht betroffen werden. Christa Gatter

MAI

Schönblick Schwäbisch Gmünd, Großer Saal.

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Handwerk

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„Licht kreativ“ in Nattheim besteht seit 25 Jahren E

ntstanden ist das kleine Unternehmen aus einer Marktveränderung und der Prägung durch den „klassischen Elektroladen“ der Eltern, betont die Inhaberin und Geschäftsführerin Christina Beck. Sie hat daraus in den vergangenen 25 Jahren unter dem Namen „Licht kreativ“ in der Fleinheimer Straße in Nattheim ein hoch spezialisiertes Geschäft für Beleuchtungen aller Art geformt. Inzwischen gehört „Licht kreativ“ zu den Top-Adressen, wenn es darum geht, Haus und Hof stilvoll mit Beleuchtung auszustatten. Hochwertig und designorientiert soll es zuge-

Christina Beck

hen, wenn Christina Beck ihre Kunden aus der ganzen Region berät. Die gelernte Bankkauf-

frau mit dem Sinn für Gestaltung erkannte schnell, dass sie für die Licht-Ausstattung von Häusern und Wohnungen – einschließlich der Außenbereiche, ein ganz besonderes Händchen hat. „Es geht um Klasse, nicht um Masse“, sagt sie und hilft Häuslebauern oder Wohnungseigentümern schon in der Planungsphase des Projekts bei der Auswahl der richtigen und passenden Beleuchtung. Die Lichtplanung, so ihre Feststellung, nehme einen immer breiteren Raum ein und hier sei ihr Rat und ihr Wissen gefragt. Das Geschäft in Nattheim wirkt schon rein äußerlich sehr

stilvoll und in den rund 200 Quadratmeter großen Verkaufsräumen finden die Kunden eine Vielzahl von Leuchten aller Art. Christina Beck ist bekannt für ihren guten Stil bei der Auswahl der Leuchtkörper. Obwohl das Internet zur großen Konkurrenz für das kleine Fachgeschäft wurde, blickt die Inhaberin zuversichtlich in die Zukunft. Sie kennt ihren Kundenstamm, kann sich auf drei Elektriker verlassen, die für die Technik zuständig sind und plant im Jubiläumsjahr eine grundlegende Renovierung der Geschäftsräume und ihrer Warenpräsentation. nopf

„Licht kreativ“ in Nattheim.

(Fotos: Licht kreativ)

Die Berufsaussichten im Hand in Hand: Schulen und Handwerk arbeiten zusammen Handwerk wachsen weiter Ulmer Kammer schließt weitere Bildungspartnerschaften

Handwerksbetriebe melden im Ulmer Kammergebiet 988 freie Lehrstellen

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ine sehr gute Möglichkeit, Azubis fürs Handwerk zu gewinnen, stellen Bildungspartnerschaften der Handwerkskammer Ulm dar. Durch die praktischen Erfahrungen, die Schülerinnen und Schüler in den Handwerksbetrieben machen können, wird die Vielfalt der Handwerksberufe deutlich. So profitieren die Schüler und die Betriebe. Hier werden drei neue Beispiele aus der Region vorgestellt.

(v. l.) Gudrun Hörner-Poncet, Matthias Daul und Veit Botsch bei der Unterzeichnung der Bildungspartnerschaft zwischen dem Hans-Baldung Gymnasium und den Handwerksbetrieben Gebrüder Hörner Bauschutztechnik und Daul Haustechnik. Foto: Hans-Baldung Gymnasium

uf Schulabsolventen warten über 130 Ausbildungsberufe mit hervorragenden Karriereperspektiven. Die Ausbildung im Handwerk steht allen Absolventen offen und stellt, in Bezug auf Verdienst- und Entfaltungsmöglichkeiten, eine sehr gute Alternative zur Hochschule dar. Neben Realschülern und Werkrealschülern entscheiden sich immer mehr Abiturienten für die duale Berufsausbildung. Aktuell sind im Kammergebiet 988 Ausbildungsstellen frei. Im Landkreis Heidenheim sind 60 Lehrstellen und im Ostalbkreis 166 Lehrstellen noch zu besetzen. Der Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Ulm, Dr. Tobias Mehlich, ist sicher, dass das Image der Ausbildungsberufe im Wandel ist: „Den Schülern wird deutlich, dass man mit Händen und Köpfchen im Handwerk etwas errei-

Besiegeln die Kooperation zwischen Kopernikusgymnasium und Holzbau Geiger (v.li.): Schulleiter Michael Weiler und Dipl. Ing. (FH) Antonie Weinelt. Foto: Kopernikus Gymnasium

(v.l.) Steffen und Elke Eisele vom Baubetrieb Eisele, Nuray Glock vom Team der Nachwuchswerbung der Handwerkskammer Ulm, Schulleiter Rektor Heinrich Michelbach und der stellvertretende Schulleiter Ulrich Mildenberger. Foto: Parkschule Essingen

Technologien wurden diskutiert

Großes Vertrauen in Handwerk

Symposium am fem

Handwerk erreicht erneut größte Vertrauenswerte in GfK-Studie

Schwäbisch Gmünd. Unter dem Namen „Gold Silber Gmünd“ versammelte sich die Schmuckszene Gmünds am Forschungsinstitut fem. Das Symposium, das der Förderverein für die Gold- und Silberschmiedeschulen mit dem fem veranstaltete, gab einen Überblick über Themen und Trends. Dr. Ulrich Klotz, Leiter der Abteilung Metallkunde am fem, hob die Bedeutung des Standorts hervor: Goldund Silberschmiede, Ausbildungsstätten und das Forschungsinstitut an einem Fleck – das sei eine einzigartige Situation, von der alle profitierten. Klotz und Franz Held berichteten über die Eigenschaften und Verarbeitungsmöglichkeiten von Platin- und Silberlegierungen aus der konkreten Forschungsarbeit am fem, Margaretha Held zeichnete den Weg der Edelmetalle vom Scheidgut bis zum Recycling nach und Knut Rohaczek informierte über den Stand in Sachen Schmuckdiamanten. Es schloss sich eine rege Diskussion an.

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as Handwerk bleibt der vertrauenswürdigste Wirtschaftsbereich. Das ist das Ergebnis der Studie der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK), die den Vertrauensverlust und -gewinn heimischer Institutionen und Wirtschaftsbranchen bewertet. 85 Prozent der Befragten sind von den Leistungen des Handwerks überzeugt. Im Vergleich mit anderen Branchen belegt es unter den Wirtschaftsbereichen damit zum dritten Mal in Folge den Spitzenplatz. „Die Bevölkerung weiß, dass sie vom Handwerk eine Spitzenleistung erwarten kann und diese auch bekommt“, betont Joachim Krimmer, Präsident der Handwerkskammer Ulm. Die solide Arbeit des Handwerks bleibe hoch im Kurs, weil sein Selbstverständnis von Zuverlässigkeit, Professionalität und Tradition geprägt sei. Krimmer: „Aus diesem Selbstverständnis bildet sich das Vertrauen in unseren Wirtschaftsbereich.“ Die hohen Vertrauenswerte seien auch Resultat der hohen

Auszubildender im Bereich Informationselektronik

chen kann. Vom Gesellen, zum Meister, zum Betriebsinhaber das alles ist möglich.“ Jugendlichen mit Tatendrang und Lust auf praktische Arbeit rät er, direkt auf die Betriebe zuzugehen, in den Beruf reinzuschnuppern und ein Praktikum zu absolvieren. Ob Steinmetz, Informationselektroniker oder Augenoptiker – über alle Gewerke können Schüler zum

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vorragende Perspektive für junge Handwerkerinnen und Handwerker. Zur Studie: Die GfK hat in 25 Ländern die Vertrauensfrage gestellt: Welche Wirtschaftsbranche und welche Institution genießt am meisten Vertrauen, welche am wenigsten? Die Ergebnisse basieren auf 28.000 Verbraucherinterviews. Insgesamt wurden 14 Branchen und zwölf Institutionen abgefragt. Eine Übersicht findet sich auf der Internetseite der GfK.

Ausbildungsstart im September eine Ausbildung beginnen. Ansprechpartnerin bei Fragen zum Thema Berufsausbildung im Handwerk ist Jennifer Kwittung, Tel. 0731 1425-6221, [email protected]. Schüler können auch online über die Lehrstellenradar-App eine Ausbildung in der Region finden: www.lehrstellen-radar.de

Kommentar

Das Vertrauen wird bestätigt

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Ausbildungsstandards für Gesellen und Meister im Handwerk. Im Hinblick auf die anstehenden Betriebsübergaben (mindestens 2200 in den nächsten zwei Jahren) betont Krimmer die gleichbleibend guten wirtschaftlichen Aussichten für angehende Betriebsinhaber: „Diese Zahlen bestätigten, dass die Deutschen den Handwerkern gerne die Türe öffnen und bereit sind, für Qualität zu bezahlen.“ Einen bestehenden Betrieb zu übernehmen, biete eine her-

(Foto: amh-online.de)

ie neuesten Umfragen der Gesellschaft für Konsumforschung belegen zum dritten Mal: Das Handwerk kann auf ein großes Vertrauen in der Bevölkerung setzen. Wir sind Spitzenreiter unter allen Wirtschaftsbereichen. Denn wir sind glaubwürdig in dem, was wir tun. Wir stehen zu dem, was wir sagen. Wir liefern einwandfreie Arbeit ab. Unsere Kunden wissen das und schätzen dies. Sie wissen, dass sie von uns Handwerkerinnen und Handwerker ein erstklassiges Handwerk erwarten können. Das ist unser Anspruch und unser Versprechen. Jede Leistung eines Einzelnen, egal ob Meister oder Azubi, zählt für das große Ganze. Umso mehr freuen wir uns, dass die Bevölkerung uns wertschätzt. Dieses Vertrauen bestärkt uns in unserer Arbeit ebenso wie in der Ausbildung. Das Handwerk ist die Wirtschaftsmacht von nebenan. Alleine zwischen Jagst und Bodensee haben wir über 18.000 Handwerksbetriebe mit 120.000 Mitar-

beitern und Auszubildenden. Die Azubis bilden die Zukunft für das weitere Vertrauen ins Handwerk. Sie werden von Handwerksmeistern oder erfahrenen Gesellen an die Hand genommen und in den Betrieb und den Berufsalltag eingeführt. Diese Meister und Mitarbeiter übernehmen Verantwortung. Sie teilen ihr Wissen und unterstützen einen Jugendlichen bei seinem Werdegang. Jedes Jahr kommen zwischen Jagst und Bodensee über 500 Jung-Meisterinnen und Jung-Meister hinzu. Sie wollten sich für neue Aufgaben rüsten und verfügen nach ihrer Prüfung über mehr Kompetenzen als zuvor. Diese Kompetenz spürt der Kunde. Diese Kompetenz ist letztendlich auch das, was jeden Tag aufs Neue zum Vertrauen in unseren Beruf und unsere Arbeitsweise beiträgt. Joachim Krimmer, Präsident der Handwerkskammer Ulm (Foto: Hofstätter)

Zukunftsinitiative

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Trommeln für Azubi-Plätze

WiRO-Informationen

Die IHK Ostwürttemberg organisiert neue Form des Azubi-Matchings und eine Kampagne l

8. INGENIA®-Fachtagung Ostwürttembergs Unternehmen glänzen durch Kreativität, Innovation und Leistungsfähigkeit und machen die Region damit zum „Raum für Talente und Patente“. Doch wie gelingt es erfolgreichen Unternehmen eigentlich, sich Wettbewerbsvorteile zu verschaffen? Welche Impulse kommen dabei aus neuen Innovationsaspekten wie „Open Innovation“ oder „Design Thinking“ und wie schlagen diese sich, z.B. in Form neuer Geschäftsmodelle, nieder? Ebenso spannend ist, wie Hochschul- und Forschungseinrichtungen auf diese Entwicklung reagieren und zum Wissenstransfer in die Firmen beitragen. Diese und andere Fragen beantworten Experten der Steinbeis 2i GmbH, der DHBW Heidenheim, der zum Leibniz-Institut für innovative Mikroelektronik gehörenden IHP Solutions GmbH sowie der Paul Hartmann AG bei der bereits zum 8. Mal ausgetragenen INGENIA®-Fachtagung Ostwürttemberg. Diese richtet sich an alle, die in und für Unternehmen Ideen entwickeln, Innovationen anstoßen und in marktfähige Produkte und Dienstleistungen umsetzen. Die von der WiRO gemeinsam mit der Stadt Heidenheim organisierte INGENIA® findet am 14. Juli (15 Uhr, Paul Hartmann AG, Heidenheim) im Vorfeld der Verleihung des Innovationspreises Ostwürttemberg statt. Infos: WiRO, www.ostwuerttemberg.de/veranstaltung

„Erasmus for Young Entrepreneurs“ Das von der Europäischen Kommission finanzierte Austauschprogramm bietet Existenzgründern und Startup-Unternehmen (New Entrepreneurs) die Chance, bei einem KMU im europäischen Ausland zu hospitieren. Während des Austauschs hat der Jungunternehmer die Möglichkeit, von dem erfahrenen Unternehmer (Host Entrepreneur) zu lernen und sich die benötigten Fähigkeiten als Unternehmer anzueignen. Der gastgebende Unternehmer profitiert wiederum von neuen Ideen und Visionen des Jungunternehmers. Der Existenzgründer erhält für die Hospitation einen monatlichen Betrag und beide Teilnehmer bekommen einen direkten Einblick in ausländische Märkte. Baden-Württemberg International (bw-i) ist Projektpartner für „Erasmus for Young Entrepreneurs“ und übernimmt als zuständige Vermittlungsstelle die Organisation und findet passende Teilnehmer für den Austausch. Infos: www.bw-i.de/ unternehmen-cluster

Digitalisierung im Handwerk Für immer mehr Arbeitsprozesse im Handwerk werden digitale Lösungen angeboten. Die Herausforderung besteht darin, die für den eigenen Betrieb passenden Angebote herauszusuchen. Wichtig ist auch, im Betrieb die nötige Akzeptanz zu erzielen und die digitalisierten Lösungen mit bereits bestehenden Systemen und Abläufen zu kombinieren. Das Kompetenzzentrum Digitales Handwerk (www.handwerkdigital.de)

bietet deshalb mit der Handwerkskammer Ulm weitreichende Unterstützungsangebote im Bereich „Digitale Prozesse“ an. Information: Handwerkskammer Ulm (Gunter Maetze, 0731 / 1425-6385, [email protected])

Internationalisierungsaktivitäten bw-i Baden-Württemberg International (bw-i) bietet Veranstaltungsformate an, die Unternehmen bei der Internationalisierung unterstützen. So findet vom 25. bis 28. September in Zusammenarbeit mit der Landesagentur für Leichtbau, Leichtbau BW GmbH, eine Wirtschaftsdelegationsreise nach Großbritannien (London, Coventry, Sheffield) zu den Schwerpunktthemen „Leichtbau in der Autoindustrie“ und „Industrie 4.0“ statt. Diese bietet direkten Kontakt zu britischen Unternehmen, Technologienetzwerken, Wirtschaftsverbänden und Hochschulen. Anmeldeschluss ist am 14. Juli. Um sich über Kooperations- und Absatzchancen in Tschechien und der Slowakei zu informieren, organisiert bw-i vom 13. bis 15. November eine Unternehmerreise nach Tschechien (Prag) und vom 4. bis 6. Dezember eine Unternehmerreise in die Slowakei (Bratislava). Anmeldeschluss ist am 15. September. Information: www.bw-i.de/ veranstaltungskalender

Demografie Exzellenz Award 2017 Mit dem Demografie Exzellenz Award werden nachahmenswerte Projekte im Personalmanagement sowie demografieorientierte Produkte und Dienstleistungen ausgezeichnet. Die elf Kategorien des Awards spiegeln dabei die Vielfalt der Herausforderungen in Unternehmen und Organisationen wider. Teilnehmen können Unternehmen jeder Größe und Branche sowie Körperschaften und andere Organisationen. Ausgezeichnet werden Projekte in ganz Deutschland, die in den letzten drei Jahren begonnen oder durchgeführt wurden. Einsendeschluss ist der 30. Juni. Bewerbung: www.demografie-exzellenz.de

Wirtschaftsförderungsgesellschaft Region Ostwürttemberg Bahnhofplatz 5 73525 Schwäbisch Gmünd Telefon 0 71 71 9 27 53-0 Telefax 0 71 71 9 27 53-33 [email protected] www.ostwuerttemberg.de Geschäftsführerin: Dr. Ursula Bilger Aufsichtsratsvorsitzender: Klaus Pavel Landrat des Ostalbkreis

Die WiRO wird unterstützt von:

Kreissparkasse Ostalb Kreissparkasse Heidenheim Volksbanken Raiffeisenbanken Ostalb EnBW/ODR

Sascha Kurz

Heidenheim. Noch ist das Ausbildungsjahr 2017 nicht in trockenen Tüchern. „Trommeln gehört zu unserem Geschäft. Wir bemühen uns, die vielfältigen Möglichkeiten des Bäckerhandwerks zu zeigen und suchen auch für 2017 noch Azubis“, sagt Dario Acri, „Ausbildungskümmerer“ bei der Heidenheimer Bäckerei Gnaier. Zum bundesweiten Tag der Ausbildungschance haben sich 60 junge Menschen bei der IHK angemeldet, um an den 19 Infoständen von Betrieben, Agentur für Arbeit, Handwerkskammer und IHK zu schnuppern. „Wir haben bewusst ein neues Format gewählt, um junge Menschen zu animieren, sich für eine duale Ausbildung zu begeistern“, sagt IHK-Hauptgeschäftsführerin Michaela Eberle bei der Einführung. Und sie versäumt es nicht, damit auch den Startschuss für die bis September laufende Kampagne „Zukunft wird aus Beruf gemacht“ zu geben. Zum 31. Mai sieht die Bilanz der von der IHK betreuten Berufe gut aus. Im Vergleich zum Vorjahr verweist André Louis, Geschäftsfeldleiter Ausbildung bei der IHK, auf eine Steigerung um 2,3 Prozent bei den neu abgeschlossenen Ausbildungsverhältnissen. „Der Sommer wird zeigen, ob es 2017 für ein sauberes Plus rei-

In lockerer Atmosphäre warb IHK-Hauptgeschäftsführerin Michaela Eberle (re.) beim Tag der Ausbildungschance vor 60 jungen Menschen für die duale Ausbildung. Foto: Sascha Kurz

chen wird“, sagt er. Die Auswahl an Ausbildungsplätzen sei in vielen Berufen noch vorhanden, betont er. Vor allem in Dienstleistungsberufen sei in vielen Bereichen wie der Gastronomie der Fachkräftemangel längst Realität. „Gerade kleine Betriebe halten sich die Option, doch noch jemanden als Azubi einzustellen, lange offen“, erklärt Monika Schmid-Ritz, Ausbildungsberaterin im IHK-Team von André Louis. Sie hat den erstmals abgehaltenen Ausbildungsmarkt in den Räumen der IHK organisiert. „Die heute bis 16 Uhr geschaltete IHKBeratungs-Hotline wurde gut angenommen“, sagt sie rückblickend. Harald Schönherr, Ausbildungsleiter der Aalener Maschinenfabrik Seydelmann, in-

formiert am Stand und in einem kurzen Vortrag über die duale Ausbildung und die Chancen. Zwar suche sein Unternehmen für 2017 keine Azubis mehr, dennoch wolle der Mittelständler, der aktuell 28 Azubis beschäftigt, Präsenz zeigen. Felix Cimander, Ausbildungsbotschafter und Mechatroniker-Azubi bei der Mergelstetter Schwenk Zement, informiert die Jugendlichen und ihre Eltern aus erster Hand über die Inhalte und Organisation seines Berufs. „Neuntklässler wissen häufig nicht, was sie lernen sollen oder wohin die Reise beruflich gehen wird“, sagt er. Bis nach 19 Uhr pilgern die 60 Jungs und Mädchen durch die Standreihen und kommen mit den Ausbildungsverant-

wortlichen ins Gespräch. „Es geht uns nicht darum, ein Kannibalisieren mit Studienangeboten vorzunehmen. Die berufliche Orientierung steht für uns im Vordergrund. Wir wollen sowohl bei der dualen wie der Hochschulausbildung die Abbrecherquote möglichst gering halten“, sagt Michaela Eberle. Dabei bedient sich die IHK aller Kommunikationskanäle: Eberle erwähnt den eigens initiierten IHK-Azubi-Blog. Als deutschlandweit erster Blog dieser Art ging er Ende 2015 an den Start. Aber auch auf Facebook, Youtube und Co. trommelt die IHK für die duale Ausbildung. Denn Trommeln gehört auch für die IHK-Organisation zum Geschäft. „Wir sind für die Ausbildung zuständig“, sagt Eberle.

Blick ins autonome Cockpit Martin Zeilinger referiert an der Hochschule Aalen über Trucks der Zukunft Aalen. Rund 90 Prozent der Verkehrsunfälle gehen auf menschliches Versagen zurück. Sind Lastwagen beteiligt, sind die Folgen oftmals verheerend. Eine höhere Sicherheit verspricht das autonome Fahren. Mit Hochdruck entwickelt die Firma Daimler Trucks derzeit einen „Lkw der Zukunft“. Vorgestellt wurde dieser jetzt bei der Vortragsreihe „Industrie 4.0“ auch an der Hochschule Aalen: Martin Zeilinger, Leiter der Vorentwicklung beim Stuttgarter Lkw-Bauer, stellte das Konzept dazu vor. Winfried Kretschmann saß bei der Premiere mit im Cockpit. Der Ministerpräsident hat sich ein Bild davon gemacht, wie der Lkw der Zukunft aussehen könnte: mit einem Fahrer, der nicht mehr aktiv in den Straßenverkehr eingreifen muss. Beim Industriedialog der Vortragsreihe „Industrie 4.0“ referierte Martin Zeilinger nun in der gut besuchten Aula der Hochschule Aalen zum Thema „Autonomes Fahren“. Er präsentierte dabei diesen automatisierten Lastwagen, der in naher Zukunft eigenständig über die deutschen Straßen rollen soll. Prognosen zufolge verdreifache sich der weltweite Straßengüterverkehr bis zum Jahr 2050, so der Entwickler von Daimler Trucks. Ob Lebensmittel, Kleidung, Möbel, Baustoffe – diese und unzählige weitere Dinge würden täglich per Lkw von A nach B trans-

Martin Zeilinger, Leiter der Vorentwicklung bei Daimler Trucks, referierte an der Hochschule Aalen über das autonome Fahren und den „Lkw der Zukunft“. Fotos: Hochschule Aalen

portiert. Hinzu komme ein Zuwachs der Verkehrsleistung bis 2030 um 39 Prozent bei gleichzeitig rückläufigen Investitionen in die Infrastruktur auf den Straßen. Und: Die für viele unattraktive Berufssparte sorge zunehmend für einen Mangel an Berufskraftfahrern. Für Daimler Trucks Grund genug, verstärkt auf den Einsatz von Assistenz- und Telematiksystemen zu setzen, den sogenannten „Highway-Piloten“. Dieser bewege das Fahr-

Martin Zeilinger sprach in Aalen.

zeug hochautomatisiert und unabhängig von anderen Verkehrsteilnehmern innerhalb der erlaubten Geschwindigkeit und mit denen vorgegebenen Sicherheitsabstand, erläuterte Zeilinger. Der studierte Luftund Raumfahrttechniker erklärte den Zuhörern diese Technik. „Verschiedene Kameras und Radarsensoren erfassen die Situation im Verkehr und geben diese an die Fahrzeugsysteme weiter“, sagte Zeilinger, der seit 1987 in der Lkw-Erprobung tätig ist. Diese Systeme würden die Geschwindigkeit und das Lenkverhalten regeln. Dank einer dreidimensionalen Karte wisse der Lkw, wo es lang gehe. Daimler Trunks erhofft sich von den „Highway-Piloten“ auch eine deutlich höhere Sicherheit auf den Straßen. Gerade die Unfallfolgen mit Güterkraftfahrzeugen hätten aufgrund deren Masse und Größe

ungleich schlimmere Folgen. Es sei anzunehmen, dass die Zahlen steigen werden. Und: „Die Fahrer sind wachsenden Belastungen ausgesetzt.“ Stundenlange, monotone Autobahnfahrten seien längst Alltag. Bliebe die Frage, was der Automatisierung im Weg stehe. Zeilinger nannte einige Herausforderungen. Dazu gehörten eingeschränkte Einsatzbedingungen, beispielsweise bei schlechter Sicht. Ebenso die dazu geeignete Infrastruktur auf den Straßen sowie die Gesetzgebung, die Zulassungsrechte regeln müsse. Prof. Dr. Markus Kley, Dekan des Studiengangs Allgemeiner Maschinenbau und Leiter der Steinbeis Transferplattform Industrie 4.0, freute sich über die rege Diskussion sowie die Teilnehmer per Live-Stream. Im Wintersemester werde Künstliche Intelligenz das Thema beim Industriedialog sein.

Zukunftsinitiative

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Raumdaten für die Produktion der Zukunft Ausgezeichnet: Das Temperaturüberwachungssystem „TEMPAR“ der Carl Zeiss 3D Automation GmbH überzeugt Allianz Industrie 4.0

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as vom Land BadenWürttemberg initiierte und geförderte Netzwerk „Allianz Industrie 4.0“ zeichnete im Mai 16 Leuchtturmprojekte für die Produktion der Zukunft aus. Zu den prämierten Lösungen gehört das Temperaturüberwachungssystem „TEMPAR“ der Carl Zeiss 3D Automation GmbH. Ein Produkt, das mit der Erfassung und Dokumentation sämtlicher Umweltbedingungen die NullFehler-Fertigung unterstützt. Auf dem Weg zur Losgröße 1 müssen nicht nur sämtliche qualitätsrelevanten Mess- und Prüfdaten gesammelt und als Feedback in die Produktion gegeben werden. Zunehmend kommt es auch darauf an, die Produktionsbedingungen kon-

Dr. Frank Richter, Geschäftsführer der Carl Zeiss 3D Automation.

stant zu halten. Denn für die maximale Präzision von Fertigungsmaschinen und für stabile Prozesse ist es beispielsweise essenziell, dass die Raumtemperatur nicht den Grenzwert überschreitet, den die Hersteller vorgeben. Insbesondere dann, wenn Firmen Toleranzen von wenigen Mikrometern einhalten müssen, torpedieren Temperaturschwankungen und die damit verbundene Materialausdehnung der Werkstücke bzw. auch die der Maschine die Fertigungsqualität. Mögliche Abweichungen der Raumwerte berechnet und visualisiert das vom Netzwerk „Allianz Industrie 4.0“ prämierte Temperaturüberwachungssystem TEMPAR der Aalener Carl Zeiss 3D Automation GmbH. Den Raum im Visier Entwickelt wurde TEMPAR ursprünglich, um die Umweltbedingungen im Messraum zu erfassen und zu protokollieren. Denn ähnlich wie Fertigungsmaschinen erzielen auch Koordinatenmessgeräte ihre maximale Präzision, wenn Temperatur, Temperaturschwankungen sowie Luftfeuchtigkeit innerhalb bestimmter Grenzwerte liegen. Werden diese eingehalten, garantieren die Hersteller, dass ihre Geräte so präzise wie angegeben messen. Um das Tem-

TEMPAR überspielt die erfassten Daten auch aufs Tablet und ermöglicht dem Messtechniker damit eine Überwachung der Messumgebung von jedem beliebigen Ort aus.

peraturprofil des Messraums oder der Fertigungshalle exakt abzubilden, umfasst das Temperaturüberwachungssystem TEMPAR neun Sensoren. Im Gegensatz zu herkömmlichen Lösungsansätzen – wie dem Einsatz von Temperaturloggern – geht es damit einen großen Schritt weiter: Die im Raum verteilten Sensoren messen nicht nur die Temperatur bis auf 25 Milli-Kelvin ge-

nau. Sie sind auch miteinander vernetzt und erfassen so ohne das Eingreifen der Anwender automatisch das Raumtemperaturprofil. In Echtzeit verdeutlicht TEMPAR damit die Schwankung über einen bestimmten Zeitraum – pro Stunde oder pro Tag – hinweg und andererseits wird die Veränderung der Temperatur in Abhängigkeit zur Entfernung der im Raum verteilten Sensoren an-

gezeigt. Laufen die von TEMPAR ermittelten Werte aus dem Grenzbereich, dann warnt das System über eine Signallampe, am Bildschirm über farblich markierte Zahlen und auf Wunsch auch zusätzlich per E-Mail. Daten in Echtzeit Neben der Temperatur erfasst TEMPAR über weitere Sensoren optional auch Luftfeuch-

tigkeit, barometrischen Druck und Luftströmung. Für Dr. Frank Richter, Geschäftsführer ZEISS 3D Automation, bietet das System Anwendern daher drei Vorteile: Erstens können Anwender auf Knopfdruck den Messprotokollen die erfassten Daten all ihrer Messräume und aus der Produktionsumgebung beifügen. Dies vereinfacht die Dokumentation und erhöht das Vertrauen der Endkunden in die Prozess- und Qualitätssicherung. Zweitens können Anwender sofort ausschließen, dass Maßabweichungen von den Sollwerten auf Temperatureinflüsse in der Messraumumgebung zurückzuführen sind. Denn das System warnt den Anwender nicht nur in Echtzeit, sondern dokumentiert die gemessenen Daten auch langfristig bzw. wertet diese auch statistisch über einen gewünschten Zeitraum aus. Ein Punkt, der eine eventuelle Fehlersuche deutlich beschleunigt. Drittens schafft die Raumüberwachung die Sicherheit, dass die Grenzwerte der Hersteller eingehalten werden. So kann der Anwender die maximale Präzision aus seinen Mess- und Fertigungsmaschinen herausholen. „Alles Punkte, die Unternehmen auf ihrem Weg zur Null-Fehler-Fertigung unterstützen“, fasst Richter zusammen.

Innovationen aus einem Guss

Mit Holz gestalten

Auf dem Gießerei-Kolloquium Innovationen werden neue Einsatzfelder für den Druckguss ausgelotet

Auszeichnung für regionale Holzkompetenz-Initiative

Aalen. Mehr als 200 Teilnehmer kamen zum Gießerei-Kolloquium an die Hochschule Aalen, um sich über die neuesten Entwicklungen im Bereich des Druckgusses zu informieren. Beim Gießereiabend hatten Studierende die Möglichkeit, Praxissemesterplätze, Bachelorarbeiten oder eine erste Anstellung zu diskutieren. Prof. Dr. Lothar Kallien gab einen Überblick über die Forschungsthemen im Gießereilabor. Insbesondere wurde das Forschungsvorhaben „InDiMat“ vorgestellt. Als erster Referent stellte Prof. Dr. Karl Ulrich Kainer vom Helmholtz-Zentrum in Geesthacht neue Entwicklungen bei Magnesiumlegierungen vor. Hier spielen temperaturstabile Legierungen eine große Rolle. Dies kann durch die Zugabe von Kalzium, Strontium, Seltene Erden und Barium realisiert werden. Danach zeigte Dr. Lutz Storsberg von der Daimler AG in Esslingen-Mettingen in seinem Vortrag „Innovativer Duktilitätsnachweis für Strukturbauteile“ die Erfahrungen und den Prozessablauf bei der Herstellung von Strukturguss in der Daimler-Gießerei vor. Dr. Waldemar Sokolowski von der Oskar Frech GmbH & Co. KG referierte über „Hybridbauteile aus dem 3D-Druck für den Druckguss“ und gab einen Einblick in neue Entwicklungen im Werkzeugbau. Es sei inzwischen möglich, konturnahe Temperierungen in Bereichen im Werkzeug, in denen Hotspots auftre-

Stuttgart. Der Kommunalwettbewerb „HolzProKlima“ in Baden-Württemberg prämiert vorbildliches Engagement durch Holzverwendung zugunsten des Klimas. In Stuttgart wurden die Preisträger durch Forstminister Peter Hauk (CDU) ausgezeichnet, darunter auch die Initiative „Holzkompetenz hoch drei“ der Landkreise Heidenheim, Ostalbkreis und Schwäbisch Hall sowie der regionalen Wirtschaftsförderung WiRO, die den Sonderpreis des Landes einheimste. Die Initiative „HolzProKlima“ ist ein Aktionsbündnis aus 14 Bundesverbänden und Organisationen der Forst- und Holzwirtschaft, deren Ziel es ist, der Politik und Öffentlichkeit bewusst zu machen, dass die Verwendung von Holzprodukten zum Bauen und Wohnen aktiver Klimaschutz ist. Zu den Preisträgern, die aus insgesamt 40 Bewerbungen von einer Fachjury unter Vorsitz des aus Aalen stammenden Bauingenieurs und Architek-

Dr. Magnus Wessèn, Per Jansson, Prof. Dr. Karl Ulrich Kainer, Prof. Dr. Lothar Kallien, Hartmut Fischer, Dr. Lutz Storsberg und Dr. Waldemar Sokolowski (v. li.) beim Gießerei-Kolloquium. Foto: HS Aalen

ten, zu realisieren. Den Potenzialen von Magnesium für den Leichtbau widmete sich Hartmut Fischer von der Andreas Stihl AG & Co. KG in Prüm. Fischer zeigte anhand eines benzingetriebenen Trennschleifers, wie das Gewicht einer Schutzabdeckung um 34 Prozent durch Magnesium reduziert und die Herstellkosten halbiert werden konnten. Dieses Jahr konnte Lothar Kallien auch Gäste aus Schweden begrüßen: Dr. Magnus Wessèn von RheoMetal AB aus Stockholm und Per Jansson von COMPtech aus Skillingaryd stellten den Prozess „RheoMetal für Druckgussteile“ in der industriellen Anwendung vor. Der zweite Tag des Kolloquiums begann mit dem Vortrag „Druckguss verstehen und robust gestalten – virtuelle Einflussanalyse des Dosier-

und Schießprozesses auf die Bauteilqualität“. Dr. Sebastian Tewes von der Magma Gießereitechnologie GmbH in Aachen erläuterte die ganzheitliche Produkt- und Prozessentwicklung. Dann stellte Daniel Bieli von der Schweizer Bühler AG mit seinem Vortrag „Predictive Analytics im Druckguss“ den Entwicklungsschwerpunkt Industrie 4.0 in der Gießereibranche vor. Den Abschluss der Vortragsreihe bildete Dr. Stuart Wiesner von der Rheinfelden Alloys GmbH & Co. KG. Er referierte über „Neue Entwicklungen bei Legierungen für Strukturbauteile“. Forschung in Aalen Dann wurden hausinterne Forschungen erläutert. Wolfgang Kuchar beleuchtete, wie man funktionale Hohlräume im Druckguss durch Gasinjek-

tion herstellen kann. Diese Technologie wird seit einigen Jahren an der Hochschule in Aalen entwickelt. Den Vergleich der Dauerfestigkeit von Druckgussteilen aus Aluminium bei unterschiedlichen Gießverfahren erläuterte Dominik Flierl. Prof. Dr. Manfred Rössle zeigte zusammen mit Markus Miller von der Schmid Engineering GmbH die Ergebnisse des Forschungsvorhabens „Datacast“. Dr. Kristina Lakomek stellte das neue Forschungsvorhaben „SmartPro: Smarte Materialien und intelligente Produktionstechnologien für energieeffiziente Produkte der Zukunft“ vor. Den Abschluss bildete Prof. Dr. Lothar Kallien mit seinem Beitrag „InDiMat – Innovative Fügeverfahren und Designkonzepte für hybride Leichtbau CFK-Multimaterialverbunde“.

ten Professor Dr. Werner Sobek ermittelt wurden, gehört auch die regionale Initiative „Holzkompetenz hoch drei“. Sie erhielt den von Sobek in Zusammenarbeit mit dem Netzwerk „proHolzBW“ entwickelten Sonderpreis, mit dem die Jury das Engagement der Initiative in den vergangenen Jahren würdigte. Zu dieser Initiative hatten sich 2011 die Landkreise Heidenheim, Ostalbkreis und Schwäbisch Hall mit der regionalen Wirtschaftsförderung WiRO zusammengeschlossen, um dem in der Raumschaft reichlich vorhandenen Rohstoff Holz und dessen wirtschaftlicher wie auch gesellschaftlicher Bedeutung gerecht zu werden. Seither werden Planer, Bauherren sowie Holzbauunternehmer bei den regionalen Holzbautagen an einen Tisch gebracht, um dort die Chancen und Potenziale des privaten und öffentlichen Holzbaus aufzuzeigen. Dieses Engagement habe, so die Jury, Leuchtturmcharakter. sk

Klaus Pavel (2. v. li.), Dr. Ursula Bilger (4. v. li.) und Thomas Reinhardt (re.) nahmen von Peter Hauk (3. v. li. hinten) und Prof. Dr. Werner Sobek (2. v. re.) den Preis entgegen. Foto: Dieter Ertel

Registereintragungen

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Registereintragungen AMTSGERICHTE ULM, STUTTGART UND AALEN (INSOLVENZEN) l

Neueintragungen

HRA 725395, 11.05.2017 Bürgerwindrad für Gemeinwesen und Gesundheit GmbH & Co. KG, Essinger Straße 12, Königsbronn. Betrieb von Windrädern zur Erzeugung von Strom, Uneigennütziger Geschäftsbetrieb mit modellhafter Gestaltung von Geldströmen zugunsten von gemeinnützigen Zwecken. Persönlich haftender Gesellschafter: Schweizer Honold Windenergie GmbH, Bopfingen (Amtsgericht Ulm, HRB 721437). HRB 735113, 11.05.2017 Coskun Transport GmbH, Leimgrubenäcker 4, Heidenheim. Transportdienstleistungen von Paketen. Stammkapital: 25.000,00 EUR. Geschäftsführer: Coskun, Mehmet Necati, Giengen, Kayaci, Nejdet, Augsburg. HRB 735114, 11.05.2017 Fundwerk Verwaltungs-GmbH, Anhauser Str. 14, Herbrechtingen. Sitz ist von Lauingen (Amtsgericht Augsburg, HRB 27905) nach Herbrechtingen verlegt. Beteiligung sowie Übernahme der Geschäftsführung und persönlichen Haftung bei der Fundwerk GmbH & Co. KG in Herbrechtingen. Stammkapital: 25.000,00 EUR. Geschäftsführer: Klügl, Matthias, Dillingen. HRB 735115, 11.05.2017 fünfundzwanzigste S24 DE GmbH, Ziegelwaldstraße 1, Lorch. Bau, Betrieb, Vermietung und Verkauf von Immobilien. Stammkapital: 25.000,00 EUR. Geschäftsführer: Sattler, Markus, Lorch: Sattler, Matthias, Lorch. HRB 735116, 11.05.2017 einundzwanzigste S24 DE GmbH, Ziegelwaldstraße 1, Lorch. Bau, Betrieb, Vermietung und Verkauf von Immobilien. Stammkapital: 25.000,00 EUR. Geschäftsführer: Sattler, Markus, Lorch; Sattler, Matthias, Lorch. HRB 735117, 11.05.2017 neununddreißigste S24 DE GmbH, Ziegelwaldstraße 1, Lorch. Bau, Betrieb, Vermietung und Verkauf von Immobilien. Stammkapital: 25.000,00 EUR. Geschäftsführer: Sattler, Markus; Lorch, Sattler, Matthias, Lorch. HRB 735119, 11.05.2017 sechsunddreißigste S24 DE GmbH, Ziegelwaldstraße 1, Lorch. Bau, Betrieb, Vermietung und Verkauf von Immobilien. Stammkapital: 25.000,00 EUR. Geschäftsführer: Sattler, Markus, Lorch; Sattler, Matthias, Lorch. HRB 735122, 11.05.2017 sechsundzwanzigste S24 DE GmbH, Ziegelwaldstraße 1, Lorch. Bau, Betrieb, Vermietung und Verkauf von Immobilien. Stammkapital: 25.000,00 EUR. Geschäftsführer: Sattler, Matthias, Lorch; Sattler, Markus, Lorch. HRA 725398, 12.05.2017 ABG GmbH & Co. KG, Heerstr. 8, Gerstetten. Vermögensverwaltung, insbesondere Vermietung von Immobilien. Persönlich haftender Gesellschafter: ABG-VerwaltungsGmbH, Gerstetten. HRB 735126, 12.05.2017 VZ Management GmbH, St. Pöltener Straße 43, Heidenheim. Verwaltung eigenen Vermögens, Beteiligungen an Gesellschaften, insbesondere Übernahme der Geschäftsführung als persönlich haftende Gesellschafterin an und Vertretung von Beteiligungsgesellschaften. Dienstleistungen für verbundene Unternehmen der Voith GmbH Management. Stammkapital: 120.000,00 EUR. Geschäftsführer: Gronbach, Sabine, Nürnberg, Dr. Kondring, Jörg, Heidenheim. HRB 735129, 12.05.2017 ABG Verwaltungs-GmbH, Heerstraße 8, Gerstetten. Beteiligung als persönlich haftende Gesellschafterin und Übernahme von Geschäftsführungstätigkeiten bei anderen Gesellschaften. Stammkapital: 25.000,00 EUR. Geschäftsführer: Brinkhaus-Groth, Andreas Gustav Richard, Syrgenstein. HRA 725402, 15.05.2017 Chocal Holding GmbH & Co. KG, Perlenweg 6, Schwäbisch Gmünd. Verwaltung anderer Unternehmen. Persönlich haftender Gesellschafter: Chocal Verwaltungs-GmbH, Schwäbisch Gmünd.

HRB 735132, 15.05.2017 vierundzwanzigste S24 DE GmbH, Ziegelwaldstraße 1, Lorch. Bau, Betrieb, Vermietung und Verkauf von Immobilien. Stammkapital: 25.000,00 EUR. Geschäftsführer: Sattler, Markus, Lorch; Sattler, Matthias, Lorch. HRB 735133, 15.05.2017 dreiunddreißigste S24 DE GmbH, Ziegelwaldstraße 1, Lorch. Bau, Betrieb, Vermietung und Verkauf von Immobilien. Stammkapital: 25.000,00 EUR. Geschäftsführer: Sattler, Markus, Lorch; Sattler, Matthias, Lorch. HRB 735134, 15.05.2017 fünfunddreißigste S24 DE GmbH, Ziegelwaldstraße 1, Lorch. Bau, Betrieb, Vermietung und Verkauf von Immobilien. Stammkapital: 25.000,00 EUR. Geschäftsführer: Sattler, Markus, Lorch; Sattler, Matthias, Lorch. HRB 735135, 15.05.2017 zweiundzwanzigste S24 DE GmbH, Ziegelwaldstraße 1, Lorch. Bau, Betrieb, Vermietung und Verkauf von Immobilien Stammkapital: 25.000,00 EUR. Geschäftsführer: Sattler, Matthias, Lorch; Sattler, Markus, Lorch. HRB 735139, 15.05.2017 GFW Beteiligungen UG, Steigstraße 103, Giengen. Halten und Verwalten von eigenem Vermögen. Stammkapital: 3.000,00 EUR. Geschäftsführer: Fischer, Karsten, Giengen. HRB 735146, 16.05.2017 Altin´s Transport GmbH, Itzelberger Straße 10, Königsbronn. Transport von Gütern. Stammkapital: 25.000,00 EUR. Geschäftsführer: Altin, Mahir, Bietigheim, Altin, Mustafa, Königsbronn. HRB 735147, 16.05.2017 achtunddreißigste S24 DE GmbH, Ziegelwaldstraße 1, Lorch. Bau, Betrieb, Vermietung und Verkauf von Immobilien. Stammkapital: 25.000,00 EUR. Geschäftsführer: Sattler, Matthias, Lorch; Sattler, Markus, Lorch. HRB 735149, 16.05.2017 vierzigste S24 DE GmbH, Ziegelwaldstraße 1, Lorch. Bau, Betrieb, Vermietung und Verkauf von Immobilien. Übernahme anderer Unternehmen. Stammkapital: 25.000,00 EUR. Geschäftsführer: Sattler, Markus, Lorch; Sattler, Matthias, Lorch. HRA 725409, 18.05.2017 Fundwerk GmbH & Co. KG, Anhauser Str. 14, Herbrechtingen. Sitz von Lauingen (Amtsgericht Augsburg, HRA 17910) nach Herbrechtingen verlegt. Persönlich haftender Gesellschafter: Fundwerk Verwaltungs-GmbH, Herbrechtingen. HRB 735159, 18.05.2017 JF Gmünder Lackierservice GmbH, Weißensteiner Straße 87, Schwäbisch Gmünd. Karosserieund Lackierwerkstatt. Stammkapital: 25.000,00 EUR. Geschäftsführerin: Fautz, Bettina, Schwäbisch Gmünd. GnR 720097, 19.05.2017 Dorfladen Durlangen eG, Schillerstr. 19, Durlangen. Dorfladen. Vorstand: Ladu-Schwarz, Stefanie, Durlangen; Weller, Monika, Durlangen. GnR 720098, 24.05.2017 Zeppelinstraße 1 KG, Scheffelweg 9, Giengen. Persönlich haftender Gesellschafter: Badmann, Walter, Giengen; Neugebauer, Sabine, Giengen.

alle Angaben ohne Gewähr

Vertrieb von Spielwaren, Hobbyund Sportartikeln, Schreibwaren, Werbemitteln und lizenzierten Produkten. Stammkapital: 25.000,00 EUR. Geschäftsführer: Schmitz, Holger, Kaarst. HRB 735190, 29.05.2017 c-Com GmbH, Obere Bahnstraße 13, Aalen. Stammkapital auf 100.000,00 EUR erhöht. Sitz von Stuttgart (Amtsgericht Stuttgart HRB 759804) nach Aalen verlegt. Bisher: Neckarsee 392. V V GmbH, nun: c-Com GmbH. Herstellung, Bearbeitung, Wartung und Vertrieb von Werkzeugen, insbesondere von Sonderwerkzeugen sowie Dienstleistungen im Zusammenhang mit Werkzeugen und anderen Wirtschaftsgütern. Stammkapital nun: 100.000,00 EUR. Bestellt als Geschäftsführer: Fiorucci, Giari,

und Errichtung von Gebäuden. Persönlich haftender Gesellschafter: Bietsch & Mendler GmbH, Heidenheim. HRB 735209, 31.05.2017 Bietsch & Mendler GmbH, Mittlere Gemeinde 2, Heidenheim. Verwaltung eigenen Vermögens, insbesondere Beteiligung an anderen Unternehmen und Übernahme von deren persönlicher Haftung und Geschäftsführung. Stammkapital: 25.200,00 EUR. Geschäftsführer: Bietsch, Franz-Josef, Ofterschwang; Mendler, Siegbert, Heidenheim. HRB 735213, 01.06.2017 Rental Services UG, Saarstraße 2, Aalen. Vermietung von Fahrzeugen, insbesondere von E-Bikes und Kfz, Vermittlung von Mietraum an Unternehmen für deren Arbeitneh-

Esslingen; Dr. Kress, Jochen, Aalen. Nicht mehr Geschäftsführer: Koglin, Andreas, Bonn. HRB 735193, 29.05.2017 Bachmann Solarpark GmbH, Immergrünweg 26, Heidenheim. Sitz von Höchstädt (Amtsgericht Augsburg, HRB 21771) nach Heidenheim verlegt. Errichtung, Betrieb und Verwaltung von eigenen Photovoltaikanlagen, Beratung, Erzeugung, Lieferung und Verkauf von Solarstrom aus erneuerbaren Energien. Stammkapital: 25.000,00 EUR. Geschäftsführer: Bachmann, Oskar, Höchstädt. HRA 725421, 30.05.2017 Zeppelinstraße 1 KG, Scheffelweg 9, Giengen. Verwaltung von eigenem Grundbesitz, insbesondere in der Zeppelinstraße in Giengen. Persönlich haftender Gesellschafter: Badmann, Walter, Giengen; Neugebauer, Sabine, Giengen. HRB 735195, 30.05.2017 Kaiserberg International Trading GmbH, Güglingstraße 85, Schwäbisch Gmünd. Internationaler und nationaler Groß- und Einzelhandel, Vertrieb von Verbrauchs- und Konsumgütern, insbesondere Getränken, Babynahrung und Arzneimitteln. Import- und Exportgeschäfte dafür. Internationaler und nationaler Groß- und Einzelhandel, Vertrieb von Baumaterialien, insbesondere Fenster und Türen. Internationaler und nationaler Groß- und Einzelhandel sowie Vertrieb von Kraftfahrzeugen und Kfz-Teilen. Stammkapital: 60.000,00 EUR. Geschäftsführer: Häberle, Stephan, Schwäbisch Gmünd; Häberle, Hans-Peter, Schwäbisch Gmünd; Kreißl, Denis, Schwäbisch Gmünd. HRB 735204, 30.05.2017 Orgamed Verwaltungs-GmbH, Oggenhauser Straße 13, Giengen.

mer. Stammkapital: 10.000,00 EUR. Geschäftsführer: Zippel, Fabian, Heiligenhaus. Gesamtprokura: Ivancan, Sanja, Aalen; Dr. Zippel, Christian, Schwäbisch Gmünd. HRB 761164, 01.06.2017 Pilato Automotive GmbH, Brühlweg 4, Alfdorf. Herstellung, Montage, Service, Vertrieb und Beratung im Fahrzeugbereich. Stammkapital: 25.000,00 EUR. Geschäftsführer: Maier, Thomas, Schwäbisch Gmünd; Strobel, Andreas, Waldstetten. HRB 735219, 02.06.2017 Chocal Zwischenholding GmbH, Perlenweg 6, Schwäbisch Gmünd. Beteiligung an anderen Unternehmen und deren Verwaltung. Stammkapital: 25.000,00 EUR. Geschäftsführer: Dr. von Niessen, Alexander, Schwäbisch Gmünd; Steinmüller, Christian, Heubach. HRA 725431, 06.06.2017 BMaS-BetriebsManagement am See GmbH & Co. KG, Einhornstraße 1, Schwäbisch Gmünd. Sitz von Markdorf (Amtsgericht Freiburg HRA 702740) nach Schwäbisch Gmünd verlegt. Bestellt als Liquidator: Heinrich, Dirk, Schwäbisch Gmünd; Lelle, Klaus-Dieter, Salem. Persönlich haftender Gesellschafter: BMaS-BetriebsManagement am See Verwaltungs-GmbH, Markdorf. Die Gesellschaft ist aufgelöst. HRA 725434, 06.06.2017 BERNI GmbH & Co. KG, Ziegelstraße 15, Aalen. Beratungsdienstleistungen für andere Unternehmen. Persönlich haftender Gesellschafter: BERNI VerwaltungsGmbH, Aalen. HRB 735229, 07.06.2017 Dynamic-Bau UG, Heidenheimer Str. 73, Herbrechtingen. Sitz von Aindling (Amtsgericht Augsburg

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Erwerb, Halten und Verwalten von Beteiligungen, Übernahme der persönlichen Haftung und Geschäftsführung bei Gesellschaften, insbesondere die Beteiligung als persönlich haftende und geschäftsführende Gesellschafterin bei der ORGAMED SYSTEM Fuchs + Partner KG, Medizinische Datentechnik, künftig Orgamed System GmbH & Co. KG, in Giengen. Stammkapital: 25.000,00 EUR. Geschäftsführer: Dr. Fuchs, Rudolf Georg, Giengen; Fuchs-Brucker, Claudia, Giengen. HRA 725428, 31.05.2017 Bietsch & Mendler Planen & Bauen GmbH & Co. KG, Mittlere Gemeinde 2, Heidenheim. Planung

HRB 31026) nach Herbrechtingen verlegt. Bisher: Federlein & Moldovan UG. Gegenstand nun: Vermittlung von Bauleistungen, Ausführung von Mauerarbeiten sowie Altbausanierung. Stammkapital: 500,00 EUR. Geschäftsführer: Moldovan, Dorel, Herbrechtingen. HRB 735231, 07.06.2017 Michael Wolf GrundstücksGmbH, Ulmer Straße 56, Giengen. Kauf und Verwaltung des Grundstücks Ulmer Str. 56 in Giengen. Stammkapital: 25.000,00 EUR. eschäftsführer: Wolf, Michael, Heidenheim. HRB 735232, 07.06.2017 Invest2Tech UG, Barbarossastraße

35, Schwäbisch Gmünd. Erwerb, Halten, Verwalten und Verwerten von Beteiligungen an Unternehmen und Gesellschaften. Beratungsdienstleistungen im wirtschaftlichen und technologischen Bereich. Stammkapital: 5.000,00 EUR. Geschäftsführer: Bieg, Patrick Dennis, Schwäbisch Gmünd. HRB 735238, 08.06.2017 Familie Demeter BeteiligungsUG, Friedrichstr. 49, Aalen. Halten von Beteiligungen an Unternehmen. Stammkapital: 300,00 EUR. Geschäftsführer: Demeter, Dieter Zoltan, Aalen. HRB 735241, 08.06.2017 MF Wirtschaftspublikationen UG, Albuchst. 19, Steinheim. Versandhandel. Stammkapital: 5.000,00 EUR. Geschäftsführer: Friedel, Wolfgang, Steinheim; Michalek, Lukas, Steinheim. HRB 735245, 08.06.2017 C4 health GmbH, Wildstraße 20, Heidenheim. Entwicklung und Vertrieb von pharmazeutischen Produkten, Nahrungsergänzungsmitteln und Medizinprodukten. Stammkapital: 25.000,00 EUR. Geschäftsführer: Reischl, Tanja, Heidenheim; Stenske, Christian, Heidenheim. HRA 725438, 09.06.2017 Ulrich Immobilien UG, Flamenweg 52, Heidenheim. Halten und Verwalten eigenen Vermögens, auch von Beteiligungen. Persönlich haftender Gesellschafter: Ulrich Immobilien Verwaltungs-UG, Heidenheim. HRB 735250, 09.06.2017 The Force CT GmbH, Wildstraße 20, Heidenheim. Stammkapital um 22.500,00 auf 25.000,00 EUR erhöht. Sitz von Bachhagel (Amtsgericht Augsburg, HRB 31336) nach Heidenheim verlegt. Bisher: The Force CS UG, nun: The Force CT GmbH. Gegenstand: Unternehmensberatung, Personalvermittlung und Personaldienstleistungen, Outsourcingpartner für Unternehmen der pharmazeutischen Industrie. Stammkapital: 25.000,00 EUR. Geschäftsführer: Stenske, Christian, Heidenheim; Reischl, Tanja, Heidenheim. HRB 735256, 12.06.2017 smatrade GmbH, Kistelbergstr. 31, Heidenheim. Herstellung, Handel und Vertrieb von Software, Handel und Vertrieb von Lizenzen, Dienstleistungen. Stammkapital: 25.000,00 EUR. Geschäftsführer: Wetzel, Ralf, Heidenheim. HRB 735257, 12.06.2017 Seastar Trading GmbH, Altdorfer Straße 7, Mutlangen. Sitz von Elchingen (Amtsgericht Memmingen HRB 16919) nach Mutlangen verlegt. Handel mit Waren, insbesondere Schwimmaccessoires. Stammkapital: 25.000,00 EUR. Nicht mehr Geschäftsführer: Erlenbusch, Alexander, Nersingen. Geschäftsführer: Würgler, Mario, Aathal/Schweiz. HRB 735258, 12.06.2017 OA-tec UG, Steinertgasse 76, Aalen. Konstruktion, Entwicklung und Vertrieb von Elektronikkomponenten und Software. Stammkapital: 300,00 EUR. Geschäftsführer: Abele, Roland, Aalen.

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Veränderungen

HRB 501573, 11.05.2017 Carl Zeiss Vision International GmbH, Turnstraße 27, Aalen. Prokura erloschen: Dr. Kühn, Christine, Pürgen. Gesamtprokura: Dr. Hentschel, Michael, Aalen. HRB 702147, 11.05.2017 WVT GmbH, Schechinger Straße 28, Eschach. Prokura erloschen: Dr. Hartmann, Thorsten, Weilheim an der Teck. Gesamtprokura: Dr. Rolfs, Christian, Weilheim an der Teck. HRB 723290, 11.05.2017 Heidenheimer Autoservice GmbH, In den Seewiesen 12, Heidenheim. Neue Geschäftsanschrift: Rinderberg 1, Nattheim. HRB 724491, 11.05.2017 mcmot GmbH, Am Berghain 5, Ruppertshofen. Bestellt als Geschäftsführer: Pissinger, Alexander, Leinzell. Nicht mehr Geschäftsführer: Bareiss, Günter, Mutlangen. HRB 731477, 11.05.2017 GF Immo GmbH, Ahornstraße 17, Lorch. Neue Geschäftsanschrift: Lorcher Straße 34, Lorch. HRB 731954, 11.05.2017 Staiber Projektbau GmbH, Oberbettringer Str. 13, Schwäbisch

Gmünd. Neue Geschäftsanschrift: Robert-von-Ostertag-Straße 4, Schwäbisch Gmünd. HRB 661308, 12.05.2017 itc Institut Time Consultants Graf GmbH, In den Tieräckern 13, Heidenheim. Bestellt als Geschäftsführer: Graf, Julius Rene, Herbrechtingen. Prokura erloschen: Graf, Julius Rene, Herbrechtingen. HRB 701184, 15.05.2017 HK SynergConsulting GmbH, Straßdorfer Straße 21/1, Schwäbisch Gmünd. Bestellt als Geschäftsführer: Hellwig, Manfred, Wüstenrot. HRB 731319, 15.05.2017 ASO Alt-/Bausanierung-Sachverständigenbüro Ostalb GmbH, Stangenhaustraße 68, Herbrechtingen. Gesellschaft durch Eröffnung des Insolvenzverfahrens aufgelöst. HRB 733086, 15.05.2017 KABSO GmbH, Badenbergstraße 40, Heidenheim. Neue Geschäftsanschrift: Leimgrubenäcker 4, Heidenheim. HRB 701238, 16.05.2017 QUACON Gesellschaft für Qualitätsmanagement-Systeme und Personalberatung mbH, Eutighofer Str. 137, Schwäbisch Gmünd. Nicht mehr Geschäftsführer: Bareiß, Kirsten, Schwäbisch Gmünd. Personenbezogene Daten berichtigt bei Geschäftsführer: Muth, Michael Heinrich Wilhelm, Schwäbisch Gmünd. HRB 725788, 16.05.2017 Mayer gamma GmbH, Poststraße 30, Heidenheim. Bestellt als Geschäftsführer: Mayer, Klaus, Heidenheim. Nicht mehr Geschäftsführer: Staiger, Joachim, Neu-Ulm. HRB 727516, 16.05.2017 Ingenieurbüro Wohlfrom GmbH, Edelmühle 12, Bopfingen. Neue Geschäftsanschrift: Fanny-HenselStraße 18, Heubach. HRA 720457, 17.05.2017 Voith Paper Fabric & Roll Systems GmbH & Co. KG, St. Pöltener Straße 43, Heidenheim. Gesamtprokura: Kohler, Melanie, Giengen. Prokura erloschen: Britzelmaier, Frank, Offingen. HRA 729853, 17.05.2017 Schindler KG, Hauptstr. 15, Alfdorf. Eingetreten als persönlich haftender Gesellschafter: Schindler, Reinhardt Kurt, Alfdorf. Ausgeschieden als persönlich haftender Gesellschafter: Schindler, Fabian, Stuttgart. HRB 726023, 17.05.2017 Maria de la Vara Deutschland GmbH, Robert-Bosch-Straße 6, Rechberghausen. Neue Geschäftsanschrift: Im Spagen 5, Schwäbisch Gmünd. AG Augsb., HRB 27905, 08.05.2017 Fundwerk Verwaltungs-GmbH, Pfarrfeldstraße 1, Lauingen. Sitz nun: Anhauser Straße 14, Herbrechtingen (AG Ulm, HRB 735114). HRB 661720, 18.05.2017 MPS Institut Messen-PrüfenSystemanalysen Elektrotechnik GmbH, In den Tieräckern 13, Heidenheim. Geschäftsführer: Graf, Julius Pierre, Lauingen. Prokura erloschen: Graf, Julius Pierre, Giengen. HRB 728494, 18.05.2017 Koller Immobilien GmbH, Talhofstraße 12, Heidenheim. Gegenstand nun: Vermittlung von Immobilliengeschäften, Vertrieb von Immobilien, Projektierung bei Bauvorhaben. HRB 731975, 18.05.2017 Pflegeteam Stefanie GmbH, Heckentalstr. 28, Heidenheim. Neue Geschäftsanschrift: Stubentalstraße 44, Heidenheim. HRB 661105, 19.05.2017 Modulraum GmbH, Amerdinger Str. 16, Dischingen. Nicht mehr Geschäftsführer: Günther, Martin, Welzheim. HRB 701878, 19.05.2017 EMAG Automation GmbH, Am Flugplatz 1, Heubach. Personenbezogene Daten berichtigt bei Geschäftsführer: Dr. Mootz, Andreas Wilhelm, Tettnang. Gesamtprokura: Zeller, Klaus, Heiningen. Prokura erloschen: Stockinger, Friedrich, Stuttgart. HRB 726215, 19.05.2017 Unicorn Energy GmbH, Universitätspark 1/1, Schwäbisch Gmünd. Gesamtprokura: Dr. Pretterebner, Julius, Oppenweiler. HRB 730206, 19.05.2017 e-therm GmbH, Robert-Bosch-Str. 11, Waldstetten. Neue Geschäftsanschrift: Äusserer Möhnhof 1, Bartholomä.

Registereintragungen

Wirtschaft Regional | Juni 2017

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Kampa buhlt um Preis

Sparda ändert Modell

Geht der Deutsche Musterhauspreis nach Ostwürttemberg?

Stuttgarter steigt ins Geschäft mit Selbständigen ein.

Aalen-Waldhausen. Musterhaus.net, das führende Hausbau-Portal Deutschlands, verleiht erstmalig den „Deutschen Musterhauspreis“. 36 Haushersteller bewerben sich um die Auszeichnung für das beste deutsche Musterhaus - aus Ostwürttemberg geht die Kampa GmbH aus Aalen-Waldhausen ins Rennen. Mit Informationen zu mehr als 2.000 Häusern ist Musterhaus.net aus Lüneburg eigenen Angaben zufolge das größte Hausbau-Portal Deutschlands. In diesem Jahr hat das Webunternehmen erstmals den „Deutschen Musterhauspreis 2017“ ausgerufen, um die bei

Die Stadtvilla Setros von Kampa steht jetzt zur Abstimmung für den Deutschen Musterhauspreis 2017. Quelle: Kampa GmbH

Bauherren beliebtesten Häuser zu prämieren. 36 Hausbauunternehmen aus

dem ganzen Bundesgebiet haben sich für die Teilnahme qualifiziert und treten in drei

Kategorien um die Auszeichnung an. Kampa geht dabei mit ihrem „Musterhaus Stadtvilla Setros“ ins Rennen um den Preis. Das Traditionsunternehmen ist eigenen Angaben zufolge eine der bekanntesten deutschen Marken für Fertigbauhäuser und vor allem für seine energieeffiziente Serienbauweise bekannt. „Wir sind guter Dinge beim Musterhauspreis“, sagt Geschäftsführer Peter Hofmann. „Und freuen uns über jede Stimme beim Voting.“ Online-Abstimmung startet Die Abstimmung ist auf www.musterhaus.net/musterhauspreis bereits gestartet.

Stuttgart. Die Sparda-Bank Baden-Württemberg verkündet zwei zentrale Änderungen in ihrem Geschäftsmodell: Das bisher nur für Privatkunden tätige Institut will ins Geschäft mit Selbstständigen einsteigen. Neben ihrem Kerngeschäftsgebiet Baden-Württemberg werden künftig zudem Kunden in ganz Deutschland betreut. Die entsprechenden Satzungsänderungen wurden in der letzten Vertreterversammlung genehmigt und sind ins Handelsregister eingetragen. Gewerbetreibende, Selbstständige und Freiberufler können nun auch – anders als früher – bei der Sparda-Bank ein

Registereintragungen AMTSGERICHTE ULM, STUTTGART UND AALEN (INSOLVENZEN) l

Veränderungen

HRB 726535, 19.05.2017 P+P Montagetechnik & Qualitätssicherung UG, Im Bühl 5, Aalen. Stammkapital um 24.700,00 auf 25.000,00 EUR erhöht. Firma nun: P+P Montagetechnik & Qualitätssicherung GmbH. Geschäftsführer: Panicocolo, Francesco. Nicht mehr Geschäftsführer: Panicocolo, Arcangela, Oberkochen. AG Augsb. HRA 17910, 22.05.2017 Fundwerk GmbH & Co. KG, Pfarrfeldstraße 1, Lauingen. Neue Geschäftsanschrift: Anhauser Straße 14, Herbrechtingen. (Amtsgericht Ulm, HRA 725409). HRB 661184, 22.05.2017 Grinbold-Jodag GmbH, Amerdinger Str. 16, Dischingen. Nicht mehr Geschäftsführer: Günther, Martin, Welzheim. HRB 661556, 22.05.2017 Stadtwerke Giengen GmbH, Mühlenweg 10, Giengen. Gesamtprokura: Röhrer, Holger Alexander, Lauchheim. HRA 660425, 23.05.2017 Hugo Peter Steingaß GmbH & Co. KG, Eugen-Jaekle-Platz 2, Heidenheim. Prokura erloschen: Steingaß, Alexander, Steinheim; Weber, Manfred, Aalen. HRA 723368, 23.05.2017 KFG Carbon GmbH & Co. KG, Buchenweg 1, Aalen. Gesamtprokura: Borowski, Alexander, Königsfeld im Schwarzwald; Huber, Bernhard, Oberndorf am Neckar. HRB 661846, 23.05.2017 Grinbold alpha GmbH, Amerdinger Str. 16, Dischingen. Nicht mehr Geschäftsführer: Günther, Martin, Welzheim. Vertretungsbefugnis geändert bei Geschäftsführer: Grinbold, Martin, Dischingen. HRB 701237, 23.05.2017 voestalpine Beteiligungsgesellschaft Schwäbisch Gmünd mbH, voestalpine Straße 1, Schwäbisch Gmünd. Gesamtprokura: Fink, Cornelius, Urbach. HRB 724858, 23.05.2017 TTL Tapeten-Teppichbodenland Süd Handels-GmbH, In den Tieräckern 11, Heidenheim. Geschäftsführer: Kübler-Plambeck, Miriam, Heidenheim. HRA 660243, 24.05.2017 Vermögensverwaltungsund Großhandelsgesellschaft H.P. Steingaß mbH & Co. KG, EugenJaekle-Platz 2, Heidenheim. Prokura erloschen: Steingaß, Alexander, Steinheim; Weber, Manfred, Aalen. HRB 728474, 24.05.2017 FloorEvent GmbH, In den Tieräckern 11, Heidenheim. Personenbezogene Daten geändert bei Geschäftsführer: Kübler-Plambeck, Miriam, Heidenheim. HRB 732397, 24.05.2017 EnergyTube GmbH, Universitätspark 1/1, Schwäbisch Gmünd. Geschäftsführer: Schmid, Simeon, Heubach. Nicht mehr Geschäftsführer: Dr. Pretterebner, Julius, Oppenweiler.

HRA 722197, 26.05.2017 DeRosTec KG, Tanngasse 14/1, Ruppertshofen. Die Gesellschaft ist aufgelöst. HRB 701184, 26.05.2017 HK SynergConsulting GmbH, Straßdorfer Straße 21/1, Schwäbisch Gmünd. Stammkapital um 20.200,00 auf 51.000,00 EUR erhöht. HRB 722148, 29.05.2017 Gourmetland GmbH, Herzog-Albrecht-Str. 20, Schwäbisch Gmünd. Geschäftsführer: Hormann, Axel-John, Alfdorf. Nicht mehr Geschäftsführer: Koesling, Michael, Kaarst. Personenbezogene Daten berichtigt bei Geschäftsführer: Hormann, Robert Jürgen, Schwäbisch Gmünd. HRB 727849, 29.05.2017 EVB GmbH, Lange Straße 9, Giengen. Neue Geschäftsanschrift: Heidenheimer Straße 80-82, Herbrechtingen. HRB 729946, 29.05.2017 Gansler Beteiligungs- und Verwaltungs-GmbH, Porschestr. 3, Böbingen. Geschäftsführer: Jaissle, Christian, Pliezhausen. HRB 731736, 29.05.2017 KMF Maschinenbau GmbH, Benzholzstraße 44, Schwäbisch Gmünd. Bestellt als Geschäftsführer: Jaissle, Christian, Pliezhausen. HRA 723664, 30.05.2017 Schienen-Logistik-Service GmbH & Co. KG, Im Flügel 1, Heidenheim. Neue Geschäftsanschrift: St. Pöltener Straße 26, Heidenheim. HRB 500714, 30.05.2017 Palm GmbH, Neukochen, Aalen. Neue Geschäftsanschrift: Neukochen 10, Aalen. HRB 501352, 30.05.2017 Palm VermögensverwaltungsGmbH, Neukochen, Aalen. Neue Geschäftsanschrift: Neukochen 10, Aalen. HRB 501353, 30.05.2017 Palm BeteiligungsverwaltungsGmbH, Aalen, Neukochen 1, Aalen. Neue Geschäftsanschrift: Neukochen 10, Aalen. HRB 501436, 30.05.2017 Palm Beteiligungs-GmbH, Neu-

kochen, Aalen. Neue Geschäftsanschrift: Neukochen 10, Aalen. HRB 701174, 30.05.2017 SUNWAY-HOSEN GmbH, Lindenstraße 15, Waldstetten. Nicht mehr Geschäftsführer, nun Liquidator: Schmid, Elvira, Donzdorf; Schmid, Hans Ulrich, Waldstetten. Die Gesellschaft ist aufgelöst. HRB 702079, 30.05.2017 Gerhard Gansler VerwaltungsGmbH, Porschestraße 3, Böbingen. Bestellt als Geschäftsführer: Jaissle, Christian, Pliezhausen. HRB 721627, 30.05.2017 Palm Power Beteiligungs-GmbH, Neukochen, Aalen. Neue Geschäftsanschrift: Neukochen 10, Aalen. HRB 731537, 30.05.2017 Adria Invest GmbH, Bismarckstraße 17, Gingen an der Fils. Firma

privates Konto eröffnen und einen Kredit erhalten. „In der Vergangenheit haben wir oft Immobilienfinanzierungen ablehnen müssen, wenn das Gebäude sowohl wohnwirtschaftlich als auch gewerblich genutzt wurde. Nun haben wir die Möglichkeit, diese Kunden aufzunehmen und auch die Immobilienfinanzierung dieser Kunden in der bewährten Qualität und Geschwindigkeit mit den bekannt guten Konditionen umzusetzen“, sagte Martin Hettich, Vorstandsvorsitzender der Sparda-Bank. Die Genossenschaft betreut fortan über die digitalen Wege auch Mitglieder und Kunden in Deutschland.

alle Angaben ohne Gewähr

nun: BERNI Verwaltungs-GmbH. Sitz nun: Ziegelstraße 15, Aalen. Gegenstand nun: Beteiligung an anderen Gesellschaften, Erhaltung und Verwaltung des Gesellschaftsvermögens. Zu den Beteiligungen gehört die BERNI GmbH & Co. KG in Aalen. Geschäftsführer: Scholz, Nicole, Aalen. Nicht mehr Geschäftsführer: Schmid, Erich, Gingen an der Fils. HRB 660060, 31.05.2017 Hugo Peter Steingaß Beteiligungs-GmbH, Eugen-Jaekle-Platz 2, Heidenheim. Personenbezogene Daten berichtigt bei Geschäftsführer Steingaß, Jürgen Peter, Steinheim Gesamtprokura: Maahs, Sonja, Heidenheim. Prokura erloschen: Weber, Manfred, Aalen. HRB 661813, 31.05.2017 ODDSLINE GmbH, St.-PöltenerStr. 49, Heidenheim. Einzelprokura: Di Muro, Marco, Neu-Ulm.

schäftsführer: Dr. Nonn, Ansgar, Leverkusen. HRB 730067, 02.06.2017 Palm Recycling BeteiligungsGmbH, Neukochen, Aalen. Neue Geschäftsanschrift: Neukochen 10, Aalen. HRA 661187, 06.06.2017 Filz-Creativ e.K., Burgstr. 24, Giengen. Neue Geschäftsanschrift: Magenaustraße 1, Giengen. HRA 723790, 06.06.2017 PaIm Recycling GmbH & Co. KG, Neukochen, Aalen. Neue Geschäftsanschrift: Neukochen 10, Aalen. HRB 661959, 06.06.2017 Kliniken Landkreis Heidenheim gGmbH, Schlosshaustr. 100, Heidenheim. Gesamtprokura: Filter, Robert, Mögglingen. Prokura erloschen: Karasch, Wolfgang, Neuler. HRB 701678, 06.06.2017 Robert Bosch Automotive Steering GmbH, Richard-Bullinger-Stra-

HRB 726581, 12.06.2017 AllergoSkin GmbH, Hintere Schmiedgasse 20, Schwäbisch Gmünd. Neue Geschäftsanschrift: Hauptstraße 71, Heubach. Geschäftsführer: Edler, Elisabeth, Berg. l

Löschungen

HRB 725431, 12.05.2017 PF Marketing GmbH, Stettiner Str. 9, Aalen. HRB 702149, 16.05.2017 Connect-Direct Europe Limited, Felix-Wankel-Str. 8, Aalen. HRB 728375, 16.05.2017 S & G Dienstleistungen UG, Westernachstraße 11, Dischingen. HRA 725275, 19.05.2017 QueTec GmbH & Co. KG, Eichbergweg 12, Schwäbisch Gmünd. HRB 727655, 22.05.2017 Salvere Körperästhetik Aalen

Staplerfahrer Grundausbildung

Ladungssicherung Grundausbildung

am Samstag, 15.07.2017 ab 8.00 Uhr

am Freitag, 21.07.2017 ab 8.00 Uhr

nach VDI 2700

nach DGUV Vorschrift 68

Anmeldung/Info: [email protected]

Anmeldung/Info: [email protected]

Safety First2 GmbH · Fachkräfte für Arbeitssicherheit · Fürst-Eugen-Strarße 4 · 73450 Neresheim HRB 701207, 31.05.2017 VISIBILIA GmbH, Am Flugplatz 2, Heubach. Einzelprokura: Riedel, Ralph, Schwäbisch Gmünd. HRB 724417, 31.05.2017 ViSi Management GmbH, Am Flugplatz 2, Heubach. Prokura erloschen: Baro, Bernd, Giengen. Einzelprokura: Herter, Jürgen Markus, Blaustein. HRB 729772, 31.05.2017 Eisenbahnbetriebe VerwaltungsGmbH, Im Flügel 1, Heidenheim. Neue Geschäftsanschrift: St. Pöltener Straße 26, Heidenheim. HRA 500154, 01.06.2017 Palm Papier GmbH & Co. KG, Neukochen, Aalen. Neue Geschäftsanschrift: Neukochen 10, Aalen. Prokura erloschen: Lange, Hajo, Hamburg. HRA 501000, 01.06.2017 PAFA Palm GmbH & Co. KG, Neukochen, Aalen. Neue Geschäftsanschrift: Neukochen 10, Aalen. HRA 501010, 01.06.2017 Papierfabrik Palm GmbH & Co. KG, Neukochen, Aalen. Neue Geschäftsanschrift: Neukochen 10, Aalen. Prokura erloschen: Lübsen, Stefan, Aalen. HRA 720802, 02.06.2017 Palm Power GmbH & Co. KG, Neukochen, Aalen. Neue Geschäftsanschrift: Neukochen 10, Aalen. Prokura erloschen: Lübsen, Stefan, Aalen. HRB 700718, 02.06.2017 Müller GmbH Drogerie Chemikalien, Krähe 5, Schwäbisch Gmünd. Nicht mehr Geschäftsführer, nun Liquidator: Müller, Bernd, Schwäbisch Gmünd. Die Gesellschaft ist aufgelöst. HRB 721414, 02.06.2017 Frischhut Armaturen- und Formteile GmbH, Meeboldstraße 22, Heidenheim. Nicht mehr Ge-

ße 77, Schwäbisch Gmünd. Prokura erloschen: Dr. Neumann, Norbert, Roth. AG Stgt., HRB 727580, 06.06.2017 GM Stanz- und Tiefziehtechnik GmbH, Obere Schlossstraße 24-26, Alfdorf. Firma nun: Kaesser GmbH. Gegenstand nun: Immobilien- und Vermögensverwaltung, industrienahe Dienstleistungen. HRB 729766, 06.06.2017 Talis Management Holding GmbH, Meeboldstr. 22, Heidenheim. Nicht mehr Geschäftsführer: Dr. Nonn, Ansgar, Leverkusen. Bestellt als Geschäftsführer: Gusenleitner, Christoph, Grünwald. HRB 735209, 08.06.2017 Bietsch & Mendler GmbH, Mittlere Gemeinde 2, Heidenheim. Einzelprokura: Bietsch, Martin, Ofterschwang; Mendler, Karl, Neresheim. HRB 500701, 09.06.2017 Saturn Herrenmode Albrecht GmbH, Spritzenhausplatz 5, Aalen. Nicht mehr Geschäftsführer: Albrecht, Claus, Kaufmann, Aalen. HRB 501626, 09.06.2017 Munksjö Germany Holding GmbH, Nördlicher Stadtgraben 4, Aalen. Firma nun: AhlstromMunksjö Germany Holding GmbH. HRA 660896, 12.06.2017 ORGAMED SYSTEM Fuchs + Partner KG Medizinische Datentechnik, Oggenhauser Str. 13, Giengen. Firma nun: Orgamed System GmbH & Co. KG. Ausgeschieden als Persönlich haftender Gesellschafter: Fuchs, Claudia, Hermaringen. Eingetreten als persönlich haftender Gesellschafter: Orgamed Verwaltungs-GmbH, Giengen. HRB 722996, 12.06.2017 SYNPROCON GmbH, Geißbergstraße 3, Aalen. Firma nun: SPC Werkstofflabor GmbH.

UG, Alte Heidenheimer Straße 98, Aalen. HRB 728464, 22.05.2017 HB Hausbau UG, Hauptstraße 74, Steinheim. HRB 730113, 22.05.2017 Dämmtech Auftragsvermittlung UG, Im Gehren 1, Heuchlingen. HRB 701673, 23.05.2017 Junge Siedlung GmbH, Wetzgauer Str. 49, Mutlangen. HRB 726550, 31.05.2017 drinks + events UG, Lindenstraße 20, Waldstetten. HRB 660950, 01.06.2017 TOP AIR TRANSPORT GMBH, Poststraße 30, Heidenheim. HRB 661170, 06.06.2017 Steinhilber Beteiligungs GmbH, Wilhelmstr. 134, Heidenheim. HRB 282107, 12.06.2017 LIAHAUS GmbH, Alfdorf, Heidestr. 18, Alfdorf. HRB 701683, 12.06.2017 Kugler Elektrotechnik GmbH, Gögginger Straße 6, Leinzell.

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Insolvenzen

1 IN 4/12, 17.05.2017 Das Insolvenzverfahren der BaldufSurface GmbH, Bänglesäcker 25, Schwäbisch Gmünd-Lindach, vertreten durch den Geschäftsführer Siegfried Fitzel, Mutlangen, wurde wird nach Abhalten des Schlusstermins aufgehoben. 1 IN 176/14, 24.05.2017 Im Insolvenzverfahren der Karl Mödinger GmbH & Co. KG, Bahnhofstr. 58, Ellwangen, vertreten durch die persönlich haftende Gesellschafterin Berreth Holzwaren GmbH, Bahnhofstr. 58, Ellwangen,

diese vertreten durch die Geschäftsführer Klaus Berreth, Ellwangen, und Rainer Berreth, Aalen, hat der Insolvenzverwalter angezeigt, dass keine Masseunzulänglichkeit mehr vorliegt. 4 IN 73/17, 01.06.2017 Im Verfahren über den Antrag der BN Transporte UG & Co. KG, Adlerstraße 20, Aalen, vertreten durch die Gesellschafterin BN Verwaltungs-UG, Aalen, diese vertreten durch Gesellschafter Alexander Niederquell, Giengen, und Geschäftsführer Alexander Bartel, Aalen, auf Eröffnung des Insolvenzverfahrens durch die DAK, vertreten durch den Vorstand, Nagelsweg 27-31, Hamburg, wurde zum vorläufigen Insolvenzverwalter bestellt: Rechtsanwalt Tobias Humpf, Gartenstraße 1, Aalen. 4 IN 323/16, 02.06.2017 Das Insolvenzverfahren der Veranda Balkonsystem GmbH, Sontheimer Straße 22, Niederstotzingen, vertreten durch Geschäftsführer Hans-Dieter Schick, Langenau, wurde eröffnet. Insolvenzverwalter: Rechtsanwalt Michael Wahl, Karlstraße 33, Ulm. Prüfungstermin: 03.08.2017. 3 IN 61/17, 06.06.2017 Das Insolvenzverfahren der goseberg gmbh + co. kg exhibition + architecture, Degenfelder Str. 52, Schwäbisch Gmünd, vertreten durch die Komplementärin goseberg verwaltungs-gmbh, Schwäbisch Gmünd, diese vertreten durch Geschäftsführer Christian Goseberg, und Madeleine Susemichel, beide Schwäbisch Gmünd, wurde eröffnet. Insolvenzverwalter: Rechtsanwalt Christian Hellmich Bolzstraße 6, Stuttgart. 3 IN 211/08, 09.06.2017 Das Insolvenzverfahren der MIB Bausysteme GmbH, Wiesentalstr. 11, Königsbronn, vertreten durch Dr. Ulrich Werner Weistermann, München, wurde wegen Masseunzulänglichkeit eingestellt. 3 IN 51/17, 13.06.2017 Im Insolvenzverfahren des Vereins für Rasenspiele 1921 e.V. Aalen, vertreten durch die Vorstände Rudi Feil, Walter Höffner und Roland Vogt, Stadionweg 5/1, Aalen, wurden Vergütung und Auslagen des Insolvenzverwalters festgesetzt. 3 IN 51/15, 13.06.2017 Das Insolvenzverfahren der Limes Dienstleistungen Tugba Keskin e.K., Karlstraße 30, Aalen, Inhaberin Tugba Keskin, Mevlana Mahallesi, Bornovo Caddesi, 715. Sokak 3 Kat Daire 8, Petek evleri, Sasmun Atakum, Türkei, wurde aufgehoben. Der Insolvenzbeschlag bleibt hinsichtlich der von der Schuldnerin zu erstattenden Mietkaution von 600,00 EUR aufrechterhalten. Treuhänder: Rechtsanwalt Christoph Wagner Karlstraße 33, Ulm. IN 48/17, 16.06.2017 Das Insolvenzverfahren der Schriften Michl R. u. A. Michl GbR, An der Jagst 58, Ellwangen, vertreten durch die Gesellschafter Alexander Michl, und Richard Michl, beide Ellwangen, wurde eröffnet. Insolvenzverwalter: Rechtsanwalt Dr. Helmut Eisner, Josef-Schmitt-Straße 10, Lauda-Königshofen. Prüfungsstichtag ist der 18.08.2017.

Personalia

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Wirtschaft Regional | Juni 2017

Personalia Thomas Fritz wurde beim ersten europäische Franchisepartnertreffen der Dwyer Group Europe ausgezeichnet. Im Rahmen eines Großevents in Prag wurde Fritz (Inhaber Rainbow International Ulm / Heidenheim) als Franchisepartner des Jahres 2016 ausgezeichThomas Fritz net. Fritz ist seit Dezember 2007 Franchisenehmer von Rainbow International und bietet professionelle Dienstleistungen im Bereich Wasserund Brandschadensanierung in der Region Ulm / Heidenheim an. Seinen Mitarbeiterstamm konnte der gelernte Maschinenbau-Ingenieur seit seiner Systemzugehörigkeit bereits verfünffachen. „Trotz großer Herausforderungen im Personalbereich konnte er durch ein außergewöhnliches Engagement im vergangenen Jahr ein Rekordergebnis erzielen“, so Hartwig Finger, CEO Dwyer Group Europe und Rainbow International Deutschland. Peter Raue ist neuer Geschäftsleiter Baden-Württemberg des Bahn-Betreibers GoAhead, der auch die Remsbahn betreibt. Seit Juni zeichnet der 48-Jährige unter anderem für den Aufbau der Werkstatt in Essingen sowie ab Juni 2019 für den Betrieb des Bahnverkehrs auf den Strecken des Stuttgarter Netzes 1 verantwortlich. Ab dann wird Go-

Peter Raue

Ahead für seine Fahrgäste rund acht Millionen Zugkilometer zwischen Stuttgart, Würzburg, Crailsheim, Karlsruhe und Ulm befahren. Der promovierte Physiker Peter Raue war zuvor als Bereichsleiter Fahrweg bei den Kölner Verkehrsbetrieben tätig. Davor war er mehr als zehn Jahre in leitenden Funktionen für die Rhein-Neckar-Verkehr GmbH erfolgreich tätig. „Wir freuen uns sehr, dass wir mit Peter Raue einen ebenso kompetenten wie erfahrenen Nahverkehrsexperten und -praktiker für Go-Ahead in Baden-Württemberg gewinnen konnten“, sagt Stefan Krispin, Geschäftsführer von Go-Ahead Deutschland. Peter Raue lehrt zudem als Dozent an der RWTH Aachen und hat zahlreiche Fachbeiträge publiziert. Sibylle Schurr ist neue Handlungsbevollmächtigte bei der Raiffeisenbank Mutlangen eG. Seit fast 20 Jahren ist Schurr bei der Raiffeisenbank Mutlangen, wo sie zu Beginn mit Aufgaben in der Kredit-

tig. Schließlich übernahm Weber die Leitung der Polizeidirektion Heidenheim, bevor er im Zuge der Polizeistrukturreform Anfang 2014 als Leiter der Direktion Polizeireviere zum neu gegründeten Polizeipräsidium Ulm versetzt wurde.

Sibylle Schurr

sachbearbeitung sowie in der Baufinanzierungsberatung betraut war. Seit 2005 fungiert Schurr als Immobilienspezialistin. Ebenso hat sie die Kooperation im Immobilienbereich mit den Kooperationspartnern der Raiffeisenbank Rosenstein und der Abtsgmünder Bank erfolgreich auf- und ausgebaut. Karl Groß als Aufsichtsrat bestätigt: Das oberste Gremium der VR-Bank Ellwangen hat sich neu konstituiert. Groß

Herbert Brenner hat seinen 70. Geburtstag gefeiert. Von 2000 bis 2014 war er Ortsvorsteher in Waldhausen. Davor war Brenner stellvertretender Ortsvorsteher. Im Aalener Gemeinderat ist Brenner seit 1989. „Ich habe das Vertrauen der Bevölkerung, was mich sehr freut“, sagt der Jubilar. „Es ist schön, dass mein Rat noch gebraucht wird.“ AußerHerbert dem war er 30 Brenner Jahre lang Vorstand im Waldhäuser Sportverein. Vor zehn Jahren beendete Herbert Brenner seine Karriere als Oberkommissar bei der Polizei und ging in Pension. Horst Erdlen beschäftigt sich seit Jahren mit der Frage: „Die ideale Straße – wie müsste die sein?“. Nun hat das Symposiums der EAPA (European Asphalt Pavement Association) den Geschäftsbereichsleiter bei J. Rettenmaier & Söhne in Rosenberg, mit „EAPA’s

Karl Groß

wurde einstimmig in seinem Amt als dessen Vorsitzender für weitere drei Jahre bestätigt. Er gehört dem Rat seit 1996 an. Groß ist, ebenso wie seine drei Kollegen Sylvia Bäuerle, Lothar Schwarz und Wolfgang Seckler, bei der Vertreterversammlung wiedergewählt worden. Stellvertretende Aufsichtsratsvorsitzende sind weiterhin Sylvia Bäuerle und Stefan Wacker. Bernhard Weber (57) heißt der neue Polizeivizepräsident in Aalen. Weber hat seinen Dienst Mitte Mai beim Polizeipräsidium als Leiter der Direktion Polizeireviere aufgenommen. Der Aalener Polizeichef Roland Eisele erklärte, dass die von Volker Schindler hinterlassene Lücke nun endlich

Bernhard Weber

mit einem sehr erfahrenen Polizeistrategen geschlossen werden konnte. Weber, der 1976 mit knapp 17 Jahren als Auszubildender bei der Bereitschaftspolizei Biberach in den Polizeidienst eintrat, war zuvor bei der Polizeidirektion Friedrichshafen, der Landespolizeidirektion Tübingen und der Polizeidirektion Reutlingen tä-

Horst Erdlen

Asphalt Advocate of the Year 2017“ für sein Engagement und die herausragenden Kampagnen rund um den Asphalt ausgezeichnet – das erste Mal in der Geschichte der EAPA überhaupt. Erdlens Arbeitgeber, JRS, befasst sich mit der technologischen Nutzung pflanzlicher Rohstoffe und deren funktionaler Eigenschaften für ein breites Einsatzspektrum in nahezu allen Bereichen der Industrie. Der Geschäftsbereich Straßenbau vertreibt weltweit Additive für den Asphaltstraßenbau. Erich Grund, der „Erfinder“ des Aalener Frühlingsfestes, ist tot. Im 97. Lebensjahr ist die Essinger Schausteller-Legende gestorben. Während seiner mehr als 60-jährigen Betriebsamkeit im gleichnamigen Schaustellerbetrieb hat sich Grund durch sein unternehme-

Erich Grund

risches Gespür, seine innovativen Ideen und durch sein hohes Erfahrungsgut als Veranstalter und Berater für große Volksfeste in der Region – auch für die Bopfinger Ipfmess und das Heidenheimer Volksfest – einen unverwechselbaren Namen gemacht. Der aus Essingen stammende Erich Grund führte in der Region die Kontinuität der Grund-Schaustellerbetriebe fort, die 1890 in Heilbronn ihren Anfang bei seinen Großeltern Friedrich und Katharina Grund genommen hatte. Josef Gutknecht geht in den Ruhestand. Nach zwölf Jahren an der Spitze der Kreiskämmerei wurde er von Landrat Klaus Pavel in den Ruhestand verab-

Josef Gutknecht (rechts) und sein Nachfolger Franz Stocker. Fotos: privat

schiedet. Franz Stocker wurde als Nachfolger eingesetzt. Pavel betonte die hohe Fachkompetenz des Kämmereileiters, der nach Studium und seit seinem Eintritt in die Landkreisverwaltung im Jahr 1979 in verschiedenen Bereichen der Kämmerei tätig war. Nachfolger ist Diplom-Verwaltungsund Betriebswirt Franz Stocker, der seit Jahren als Projekt- und Sachgebietsleiter sowie Stellvertreter Gutknechts in der Kämmerei tätig ist. Georg Hunke. Der Uhrmacher und Optikermeister Georg Hunke ist im Alter von 83 Jahren gestorben. Hunke stammt aus Braunau (Böhmen). Nach dem Krieg führte er mit seinen Brüdern das in Braunau gegründete Optikergeschäft der Eltern fort und gründete Filialen in Welzheim, Ellwangen und Ludwigsburg. 1967 folgte die Meisterprüfung als Uhrmacher. Das Georg Hunke in Foto:sk Geschäft Ellwangen hat Georg Hunke stetig ausgebaut und erweitert, bis er 1976 in den Ruhestand trat. Seine Söhne Andreas, Klaus und Peter führen den Betrieb fort, aufgeteilt in Juweliergeschäft, Optik- und Hörgeräteakustik. Georg Hunke war vielseitig engagiert, unter anderem beim Gewerbe- und Handelsverein und im TSV Ellwangen. Horst Skoludek. Der langjährige Sprecher des ZeissVorstands, Dr. Horst Skoludek, hat seinen 90. Geburtstag gefeiert. Er war von 1961 bis 1992 bei Carl Zeiss in Oberkochen – zunächst von 1962 bis 1965 als Verkäufer in Deutsch-

land, dann von 1966 bis 1969 als Executive Vice President in den USA und von 1969 bis 1971 als Leiter des Gesamtvertriebes optischer Instrumente in Oberkochen beschäftigt. Im Oktober 1971 wurde Skoludek zum Mitglied der Geschäftsleitung und Bevollmächtigten der Carl-ZeissStiftung beruDr. Horst fen. Im NoSkoludek vember 1982 wurde er Sprecher der Geschäftsleitung und im Mai 1992 in den Ruhestand verabschiedet. Unter seiner Regie steigerte Zeiss den Umsatz von 500 auf rund 2,4 Milliarden Mark. Zwischen 1971 und 1992 investierte das Unternehmen eine Milliarde Mark und sammelte Pensionsrückstellungen von 800 Millionen Mark an.

Dieter Pichler

ren mit 26 Mitarbeitern die Logistic Zollservice Heidenheim GmbH als geschäftsführender Mehrheitsgesellschafter gemeinsam mit Voith Turbo als Minderheitsgesellschafter gründete. Der große Erfolg außerhalb des Konzerns mit Logistikdienstleistungen führte bereits im Oktober 2003 zur Gründung der Industrieverpackung Heidenheim GmbH mit zehn Mitarbeitern Die Unternehmensgruppe beschäftigt heute mehr als 100 Mitarbeiter, davon sieben Azubis. Pichler war mehr als 20 Jahre Mitglied im Verkehrsausschuss der IHK, sowie mehr als 30 Jahre im Beirat des Bundesverbands Verkehr und Logistik in Bonn.

Bruno Röttele. Der engagierte Kommunalpolitiker, erfolgreiche Unternehmer und begeisterte Rotarier hat seinen 75. Geburtstag gefeiert. Basis für den Erfolg legt er mit dem Studium an der Fachakademie für Textil und Schuhe. Mit diesem Wissen eröffnet er 1968 – frisch verheiratet mit Ursula Röttele – die Leder- und Trachtenstuben in der Kornhausstraße in Schwäbisch

Andreas Endters ist neuer Chef von Voith Paper. Der Aufsichtsrat der Voith GmbH beruft ihn mit Wirkung zum 1. Oktober 2017 zum Vorsitzenden der Geschäftsführung des Konzernbereichs Voith Paper.

Bruno Röttele

Andreas Endters

Gmünd, unmittelbar neben dem väterlichen Textilgeschäft. 1971 führte er beide Handelsunternehmen zusammen. Jahrzehnte lang war die Kornhausstraße eine gute Adresse. Der Umzug 2004 an den Kalten Markt „war eine der besten Entscheidungen in meinem Leben“, so Röttele. 30 Jahre gehört er dem Gemeinderat an, zehn Jahre als CDUFraktionsvorsitzender. Auch an der Nahtstelle zwischen Kommune und Handel ist er aktiv, schlägt die Einführung des Chip-Systems vor, das bis heute genutzt wird.

Er folgt damit auf Bertram Staudenmaier, der das Unternehmen zum Jahresende auf eigenen Wunsch verlassen wird. Die bisherige Position von Andreas Endters in der Geschäftsführung von Voith Paper übernimmt Thomas Holzer (siehe auch Seite 5).

Dieter Pichler, geschäftsführender Gesellschafter der Industrieverpackung Heidenheim GmbH sowie nach seinem Rückzug als Geschäftsführer seit 2013 Beiratsvorsitzender und Mehrheitsgesellschafter der Logistic Zollservice Heidenheim GmbH, hat seinen 75. Geburtstag gefeiert. Sein Berufsweg im Voith-Konzern führte ihn über mehrere Stationen im Logistik- und Zollbereich. 1988 wurde er Versandleiter von Voith-Turbo. Von 1999 bis 2001 fungierte er als Geschäftsführer der Voith Turbo Zollzweckgemeinschaft GbR, ehe er nach 40 Voith-Jah-

Nejat Cankaya geht nach 23 Jahren als Geschäftsführer der türkischen Vertriebstochter der Oberkochener Leitz-Gruppe in den Ruhestand. Die Gesellschafter und die Geschäftsführung dankten Cankaya in einer Mitteilung „für seine geleistete Arbeit, sein enormes Engagement, seinen unternehmerischen Weitblick sowie für seine Loyalität zu Leitz in den vergangenen Jahrzehnten“. Cankaya bleibt dem Verwaltungsrat vor Ort weiterhin erhalten.

Nejat Cankaya

Kultur

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IVH baut spektakuläres Bühnenbild der Opernfestspiele Nicht nur im Rittersaal wurde monumentales Bühnenbild aus Verpackungskisten gebaut – Auch im Congress Centrum war IVH aktiv

B

ei den Opernfestspielen in Heidenheim wird dieses Jahr unter anderem der Klassiker „Fliegender Holländer“ von Richard Wagner aufgeführt. Für dieses Stück wurde eigens ein spektakuläres Bühnenbild vom österreichischen Bühnenbildner Stefan Brandmayer entworfen. Der Entwurf sieht eine Anordnung von mehreren Exportkisten aus Holz vor, die bis zu 17 Meter lang sowie begehbar sind und sich bei der Aufführung auch bewegen werden. Die Kistenspezialisten der IVH Industrieverpackung Heidenheim GmbH konnten für dieses Vor-

haben gewonnen werden. „Wir sind es gewohnt, mit neuen Herausforderungen umzugehen“, sagt IVH-Geschäftsführer Peter Hoffmann-Pichler. IVH ist im Projektgeschäft auf das Verpacken von Maschinen spezialisiert. „Zwar haben wir bis dato noch kein Bühnenbild gebaut, aber da wir alles rund um die Kiste können, war die Herausforderung sehr reizvoll. Als die Anfrage uns erreichte, waren wir zunächst vorsichtig verhalten euphorisch“, sagt er. In der Schlossruine, wo die Aufführungen stattfinden, gebe es keine Infrastruktur zum Heben von Kistenelemen-

IVH baut spektakuläres Bühnenbild der OH Opernfestspiele.

ten dieser Größe. Die ersten Entwürfe der vorgesehenen Kisten hatten ein Gewicht von

über vier Tonnen – schnell war klar, dass dies nicht funktionieren kann. Schließlich führte

Foto: IVH

der Weg über eine kompromisslose Gewichtsreduzierung sowie eine Teilsegmentierung

der Kistenelemente. Da bei schlechter Witterung die Aufführung im Congress Centrum stattfindet, muss auch dort dasselbe Bühnenbild als Backup aufgebaut sein. Bei der schieren Größe des diesjährigen Bühnenbildes sind die Hebemöglichkeiten im Congress Centrum mit 150 Kilogramm grenzwertig bemessen. Am Freitag, 7. Juli, wird die spannende Frage lauten, ob das Wetter für die Premiere im Rittersaal hält. Die Stuttgarter Philharmoniker werden als Festspielorchester fungieren – gemeinsam mit dem Philharmonischen Chor Brünn.

Der Festspielsommer 2017 in Heidenheim Auf dem Schlossberg trifft sich die engagierte Kulturgemeinde L

ängst gehört Heidenheim zu den bekannten Sommer-Festspielorten in Deutschland. Die Opernfestspiele, die seit über 50 Jahren zu den kulturellen Höhepunkten der Republik zählen, werden inzwischen als „Fixstern am deutschen Opernfestspiel-Himmel“ gefeiert. Das Naturtheater Heidenheim, ein seit Jahrzehnten weithin bekanntes Amateurtheater, feiert 2019 sein hundertjähriges Bestehen und erfreut sich alljährlich eines großen Besucher-Zustroms. Der Rittersaal auf Schloss Hellenstein, wo die meisten Opernaufführungen stattfinden, steht vom 18. Juni bis 30. Juli 2017 unter dem Motto „Geheimnis“. Hier sind die Opernproduktionen „Der fliegende Holländer“ von Richard Wagner, „Un Giorno di Regno“ von Guiseppe Verdi und „Tortuga“, ein Erzähltheater mit viel Musik für alle ab fünf Jahren (im Opernzelt im Schlosspark) zu sehen. Auf der Freilichtbühne des Naturtheaters wird schon seit Monaten eifrig geprobt. Hier findet am Freitag, 23. Juni,

So sah das Bühnenbild 2016 bei La Boheme bei den Opernfestspielen Heidenheim im Rittersaal von Schloss Hellenstein aus. (Foto: Oliver Vogel)

20.30 Uhr, die Premiere des Musicals „My fair Lady“ statt. Bereits bei der Uraufführung am 15. März 1956 wurde das Musical begeistert aufgenommen. Es lief sechseinhalb Jahre am Broadway und trat von dort seinen Siegeszug um die Welt an. Im Naturtheater wurde „My fair Lady“ bereits 1990 mit großem Erfolg aufgeführt. Die deutsche Erstaufführung

„My fair Lady“ ist im Naturtheater zu sehen.

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(Fotos: Naturtheater)

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ging am 25. Oktober 1961 im Theater des Westens in Berlin über die Bühne. Der Soundtrack zum Musical mit Gassenhauern wie „Es grünt so grün, wenn Spaniens Blüten blühen“, „Mit ‘nem kleen Stückchen Glück“ und „Ich hätt getanzt heut Nacht“ gilt als eines der erfolgreichsten Alben. Unter der Regie von Marita Kasischke und Petra

Pfisterer sind die beiden jungen Frauen und SchauspielNeulinge Ida Meinel und Dina Tanzmann in der Hauptrolle des Blumenmädchens „Eliza Doolittle“ zu sehen. Darüber hinaus kann das Naturtheater, wie gewohnt, mit einem versierten und erfahrenen Ensemble von Amateurschauspielern aufwarten. Erstmals dabei ist auch der Chor des Na-

„Der Zauberer von Oz“ ist das Kinderstück im Naturtheater.

turtheaters unter der Leitung von Benjamin Samul. Die Besucher erwartet eine lebhafte, frische und ideenvolle Aufführung mit beschwingten Tänzen (Choreografie: Katharina Schimmele). Ein unterhaltsamer, lockerer Abend mit „My fair Lady“ ist gesichert. Für den Erfolg des Kinderstücks „Der Zauberer von Oz“ sorgt der seit Jahrzehnten als Regisseur und Schauspieler erfahrene Oliver von Fürich. Er inszenierte den „Zauberer von Oz“ im Jahr 1992 schon einmal fürs Naturtheater. Die neue Fassung ist geprägt von einer Vielzahl vor allem junger Darsteller, die zum Teil erstmals auf der Bühne stehen und unter von Fürichs sorgsamer und klarer Anleitung ein Kinderstück realisieren, das auch Erwachsene begeistern wird. Vor allem die farbenprächtigen, bis ins Detail durchdachten und aufwendig von der Naturtheater-Schneiderei produzierten Kostüme, sind eine Wucht. (Verantwortlich: Christian Horn). Es werden so viele Darsteller auf der Bühne agieren und tanzen (Choreografie: Maximilian Barth) wie noch nie zuvor. Das amerikanische Märchen von Dorothee, die von einem Hurrikan in das geheimnisvolle Land des Zauberers Oz getragen wird, gehört längst zu den Bestsellern. Es geht um die zeitlose Botschaft, dass man mit genügend Selbstvertrauen über sich hinauswachsen kann. Gespielt wird auf der Naturtheaterbühne jeweils mittwochs und sonntags, 15 Uhr, „Der Zauberer von Oz“ (letzte Aufführung am 26. August) und jeweils freitags und samstags, 20.30 Uhr „My fair Lady“ (letzte Aufführung am 19. August).

Im wunderschönen Ambiente des Rittersaals greift auch in diesem Jahr wieder Festspieldirektor Marcus Bosch zum Taktstock. Namhafte Solisten wie Erika Sunnegardh, Antonio Young, Vincent Wolfsteiner, Elisabeth Jansson, Michaela Maria Mayer und Gocha Abuldaze singen und spielen mit den Musikern der Cappella Aquileia und den Philharmonikern aus Stuttgart und Nürnberg. Der Jazz ist weiterhin starker Teil des Festivals, vertreten durch etablierte Stars der Szene und durch junge Künstler beim Jazzfrühstück (9., 23. und 30. Juli). Neue Spielorte werden das Bürgerhaus Schranne sowie die Heidenheimer Pauluskirche sein. „Mit unserem Programm laden wir Sie ein, Geheimnisse zu entdecken – vielleicht auch Ihre eigenen“, schreibt Bosch im Grußwort. Zum Programm, das Opernfestspiele und Naturtheater gemeinsam gestalten, gehört die zum dritten Mal (bei gutem Wetter) stattfindende Schlossbergtafel, am Sonntag, 16. Juli, ab 11 Uhr im zauberhaften Park von Schloss Hellenstein. Das Picknick für alle Kulturfreunde hat fast schon Kultcharakter und wurde im letzten Jahr von mehreren hundert Menschen besucht. Solisten der Oper und Schauspieler des Naturtheaters wirken mit. Das Schlosshotel bietet für Festspielbesucher besondere Arrangements und Ermäßigungen auf die Eintrittskarten (Informationen zu allen Veranstaltungen über [email protected]). Bei schlechten Wetter finden die Rittersaal-Aufführungen im benachbarten Festspielhaus Congress Centrum Heidenheim statt. nopf

Kultur

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Wirtschaft Regional | Juni 2017

Festival Europäische Kirchenmusik Schwäbisch Gmünd „In Raum und Zeit“ – ein Festival geht auf Entdeckungsreise R

29. FESTIVAL EUROPÄISCHE KIRCHENMUSIK

aum und Zeit sind zwei unverzichtbare Dimensionen für großartige Live-Erlebnisse beim 29. Festival Europäische Kirchenmusik Schwäbisch Gmünd. Vom 13. Juli bis 6. August laden insgesamt 44 Veranstaltungen auf eine Entdeckungsreise ein. Wie angesagte Weltstars, europaweit gefeierte Newcomer und namhafte Künstler der süddeutschen Musikszene das Festivalthema „In Raum und Zeit“ musikalisch umsetzen, verrät ein Blick in das vielseitige Programm der Reihe.

Cameron Carpenter, ein wahrer Zauberkünstler auf seiner digitalen Touring-Orgel, eröffnet die Festspielsaison am Donnerstag, 13. Juli, um 20 Uhr mit einem Open-AirEvent auf dem Gmünder Johannisplatz. Im Heilig-KreuzMünster ehrt Gmünds OB Richard Arnold im Anschluss an das Preisträgerkonzert mit Wolfgang Rihm einen der bedeutendsten Komponisten der Gegenwart (15.7.). Faszinierenden Klangräumen von Kantscheli über Nielsen bis Strawinsky widmet sich das Collegium Vocale Schwäbisch Gmünd unter der Leitung von Walter Johannes Beck (27.7.), und eine JazzNight mit der deutsch-afghanischen Sängerin Simin Tander und Moritz von Woellwarth mit seinem Abstrakt-Orchester verspricht ein mitreißendes Double-Feature in der Augustinuskirche (29.7.). Weitere Höhepunkte Zu den Höhepunkten zählt auch Johann Sebastian Bachs monumentale „h-Moll-Messe“ mit dem Windsbacher Knabenchor und dem Freiburger Barockorchester. Für dieses Konzert gibt es nur noch wenige Restkarten (3.8.). Die Deutsche Streicherphilharmonie

Roland Glassl (Viola) (Foto: PR-Künstler) l

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Das Ensemble Céladon gastiert am 28. Juli in der Gmünder Johanniskirche.

beschließt das Festival mit einem unterhaltsamen KlassikOpen-Air auf dem Gmünder Münsterplatz (5.8.). Fetzigen Barock bringt das Ensemble A Corte Musical aus Portugal nach Unterkochen (16.7.), und das Ensemble Supersonus entführt mit Obertonmusik in neue Sphären (18.7.). Im Reformationsjahr 2017 darf ein von Thomas-Kantor Gotthold Schwarz geleitetes Kantatenkonzert mit Werken von Georg Philipp Telemann und aktuellen Denkanstößen von Friedrich Schorlemmer nicht fehlen (20.7.). Das italienische Ensemble Micrologus begibt sich auf die Spuren einer spanischen Pilgerreise (23.7.), der bekannte Astrophysiker Harald Lesch – bekannt aus der ZDF-Serie „Leschs Kosmos“ – spricht über „Nachrichten vom Rande des Universums“ (21.7.), und das Vocal Group Mixtet aus Estland begeistert mit aktuellen und eigenen Pop-Arrangements aus ihrer Heimat (2.8.). Zum Jubiläum „400 Jahre St. Salvator“ präsentieren junge Talente Musik des 18. Jahrhunderts zum Gmünder Passionsspiel (26.7.), und aus Frankreich und Italien erklingen Konzertideen des Ensembles Céladon (28.7.) und der renommierten Josquin Capella mit Bildprojektionen im Chorraum der Augustinuskirche (4.8.). International besetzte Solorecitals mit den Organisten Juan de la Rubia aus Barcelona (21.7.), Hayo Boerema aus Rotterdam (28.7.) und Hans Davidsson aus Göteborg (4.8.), der 15. Internationale Wettbewerb für Orgelimprovisation (29./30.7.), ein Meisterkurs Chordirigieren mit Prof. Morten Schuldt-Jensen aus Dänemark (30.7.–1.8.), Künstlergespräche, Begleitveranstaltungen und Gottesdienste ergänzen das Programm.

Diese Sonderveröffentlichung wird unterstützt von:

(Foto: PR-Künstler)

Sieben Konzerte werden für das Hörfunkprogramm SWR2 aufgezeichnet.

i-Punkt auf dem Marktplatz 37/1 in Schwäbisch Gmünd, Telefon 0 71 71 603-42 50.

Eine umfangreiche Festivalbroschüre informiert zusätzlich und ist erhältlich beim

Karten und Infos gibt es unter

Vocal Group Mixtet Estland

Anna-Maria Hefele

A Corte Musical

www.kirchenmusik-festival.de

(Foto: PR-Künstler)

(Foto: Anna S.)

(Foto: PR - Künstler)

13. Juli bis 6. August 2017: IN RAUM UND ZEIT Do, 13.7., 20 Uhr, Johannisplatz Eröffnungs-Event: Cameron Carpenter International Touring Organ Open-Air Fr, 14.7., 18.30 Uhr, Augustinuskirche Ökumenischer Eröffnungsgottesdienst Sa, 15.7., 20 Uhr, Heilig-Kreuz-Münster Bachchor Stuttgart: Wolfgang Rihm (Preisträgerkonzert) So, 16.7., 17 Uhr, Wallfahrtskirche Unterkochen A Corte Musical (Schweiz/Portugal) Évora – Villancicos des portugiesischen Barock Di, 18.7., 20 Uhr, Johanniskirche Ensemble Supersonus: „Sphärenklänge“ Obertöne & archaisch-folkloristischer Barocksound Mi, 19.7., 20 Uhr, Kloster der Franziskanerinnen Claudia Buder (Akkordeon) & Christina Meißner (Cello) „In der Tiefe der Zeit“ – AUSVERKAUFT Do, 20.7., 20 Uhr, Augustinuskirche Bach Consort Leipzig & Friedrich Schorlemmer Kantatenkonzert: Telemann und Luther Fr, 21.7., 18.30 Uhr, Heilig-Kreuz-Münster Orgelkonzert Juan de la Rubia (Barcelona) Fr, 21.7., 21 Uhr, Johanniskirche Harald Lesch & Rüdiger Glufke „Nachrichten vom Rande des Universums“ Sa, 22.7., 20 Uhr, Heilig-Kreuz-Münster SWR Vokalensemble & Symphonieorchester Mozart: Requiem - RESTKARTEN So, 23.7., 17 Uhr, Kloster Lorch Ensemble Micrologus (Italien) Llibre Vermell de Montserrat Di, 25.7., 20 Uhr, Johanniskirche Ania Losinger & Mats Eser: Tanzperformance „Music for an open space“ – AUSVERKAUFT Mi, 26.7., 20 Uhr, St. Franziskus Junge Talente: Gmünder Passionsmusik Kooperationsprojekt „400 Jahre St. Salvator“ Do, 27.7., 20 Uhr, Heilig-Kreuz-Münster Collegium Vocale Schwäbisch Gmünd Kancheli, Nielsen und Strawinsky Fr, 28.7., 18.30 Uhr, Heilig-Kreuz-Münster Orgelkonzert Hayo Boerema (Rotterdam) Fr, 28.7., 21 Uhr, Johanniskirche Ensemble Céladon (Frankreich) „No Time In Eternity“ Sa, 29.7., 20 Uhr, Augustinuskirche Simin Tander, Daniel Stickan, Uwe Steinmetz Moritz v. Woellwarth & Orchester: „Jazz-Night“ So 30.7., 17 Uhr, Heilig-Kreuz-Münster 15. Internationaler Wettbewerb für Orgelimprovisation Di, 1.8., 20 Uhr, St. Franziskus Meisterkurs Chordirigieren: Morten Schuldt-Jensen Abschlusskonzert Mi, 2.8., 20 Uhr, Augustinuskirche Vocal Group Mixtet (Estland) Ethno-Pop a cappella Do, 3.8., 20 Uhr, Heilig-Kreuz-Münster Windsbacher Knabenchor & FBO Bach: „Messe h-Moll“ – RESTKARTEN Fr, 4.8., 18.30 Uhr, Heilig-Kreuz-Münster Orgelkonzert Hans Davidsson (Schweden) Fr, 4.8., 21.30 Uhr, Augustinuskirche Josquin Capella: Die Cappella Sistina als Klangraum der Renaissance in Bild und Musik Sa, 5.8., 21 Uhr, Münsterplatz Deutsche Streicherphilharmonie Klassik-Open-Air So, 6.8., 10.30 Uhr, Heilig-Kreuz-Münster Ökumenischer Schlussgottesdienst Informationen und Karten i-Punkt Marktplatz 37/1 73525 Schwäbisch Gmünd Telefon (07171) 603-4250 www.kirchenmusik-festival.de

ASCHINENBAU-FORU M M S P E Z I A L

Eine Sonderbeilage von WIRTSCHAFT REGIONAL • www.wirtschaft-regional.de

Juni 2017

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Dr. Dietrich Birk Der Geschäftsführer des VDMABaden-Württemberg mahnt die regionalen Maschinenbauer zu mehr Internationalität: „Globales Denken ist ein Muss!“. Trotz der guten Lage sieht er auch globale Risiken. Seite 2

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Christian Hühn

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China ist für den Werkzeugmaschinenbauer SHW WM ein eminent wichtiger Markt. Der geschäftsführende Gesellschafter erklärt, wie die Wasseralfinger Firma auf dem hochvolatilen Markt agiert. Seite 6

Normann Mürdter

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Der geschäftsführende Gesellschafter der gleichnamigen Firmengruppe erläutert, warum Mürdter in Tschechien mehr Menschen beschäftigt als in Mutlangen´– und welche Probleme das mit sich bringt. Seite 3

Prof Dr. Arndt Borgmeier Der Forscher der Hochschule Aalen beschäftigt sich mit den Chancen einer digitalisierten Welt. Mittelständler könnten – so sie aktiv Veränderungen angehen – von den Möglichkeiten der Techniken profitieren. Seite 8

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Foto: SHW WM

Editorial

An der Spitze bleiben Er ist mit der deutschen Autoindustrie die wohl wichtigste in Deutschland: der Maschinenbau. Wie kaum eine andere Branche haben die Firmen und Jahrzehnten von der Internationalisierung der Weltwirtschaft profitiert. Auch die Finanzkrise, ist längst überwunden. Doch die Risiken wachsen. Vieles fokussiert sich in diesen Monaten auf Donald Trump, doch auch in anderen Ländern ist der Freihandel bedroht. Das Maschinenbauforum, das zum ersten Mal von Wirtschaft Regional und seinen Partnern IHK Ostwürttemberg, WiRO und der Hochschule Aalen bei SHW WM stattfand, gab Impulse, wie die internationale Spitzenposition des Maschinenbaus gesichert und ausgebaut werden kann. Das „Spezial Maschinenbauforum“ soll diese Eindrücke in einem Report bündeln: Viel Vergnügen beim Lesen! rs

Wo steht der deutsche Maschinenbau aktuell? Analyse: National wie international wachsen die Umsätze. Doch geopolitische Unsicherheiten trüben die Lage.

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er Maschinenbau ist national wie international spitze. Das gilt nicht nur für Innovation, Technologie und Know-how, sondern auch für die Wirtschaftskraft. Der Umsatz der Branche erreichte 2016 mit rund 220 Milliarden Euro erneut ein Rekordergebnis. Heißt: Mit einem jahresdurchschnittlichen Zuwachs von 5.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in über 6.780 Unternehmen ist der Maschinenbau der größte industrielle

Arbeitgeber in Deutschland. Der Status Quo: Laut Daten des Branchenverbands VDMA und des Statistischen Bundesamtes ist der deutsche Maschinenbau mit 1,014 Millionen Beschäftigten nach Mitarbeitern die größte industrielle Branche in Deutschland. Die Bedeutung des Exports dokumentiert sich auch an folgenden Zahlen: 2016 haben Deutschlands Maschinenbauer im Ausland einen Umsatz von 155,9 Milliarden Euro erwirt-

Seit dem Krisenjahr 2009 steigen die Auslandsumsätze kontinuierlich...

schaftet. Das entspricht einer Exportquote von 76,7 Prozent. Die aktuelle Lage. Allen geopolitischen Unsicherheiten zum Trotz steht nach dem ersten Quartal dieses Jahres ein Plus von 4,5 Prozent in den Büchern. Für das laufende Jahr rechnen die VDMA-Volkswirte weiterhin mit einem Produktionswachstum von real einem Prozent – allerdings mit Potenzial nach oben. Nicht nur der heimische Markt wächst, so die VDMA-Volkswirte, auch

der Export legt weiter zu. Im ersten Quartal 2017 legten die deutschen Exporte von real um 4,8 Prozent zu. Insgesamt erzielte die Maschinenausfuhr ein nominales Plus von 6,0 Prozent. In den Märkten gab es jedoch zum Teil unterschiedliche Entwicklungen: In der Gruppe der Schwellen- und Entwicklungsländer gab es teils kräftige Plusraten. Die Lieferungen nach Russland wuchsen um 19 Prozent. Im Handel mit der Türkei errech-

...so auch die Zahl der Beschäftigten in Deutschland.

net sich wenig überraschend ein Minus von neun Prozent. Die Ausfuhr in den Iran kletterte im Vergleich zu 2016 um 83 Prozent. Die Exporte nach Indien legten um zehn Prozent zu. Auch die Wachstumslokomotive China entwickelt sich weiter gut: Die Ausfuhren wuchsen um 16 Prozent. Auch andere Regionen haben von der besseren Wirtschaftslage profitiert. Dazu zählt Südostasien. Der Absatz deutscher Maschinen in dieser Region ist

Grafik: Younik

um zwölf Prozent gestiegen. Die Ausfuhr in die USA legte um acht Prozent zu. Richtig dynamisch liefen mit plus 24 Prozent die Exporte nach Japan. Gebremst wurde das Ergebnis durch das SüdamerikaGeschäft (minus 6 Prozent). Die Aussichten. Angesichts dieser Zahlen also Friede, Freude, Eierkuchen bei den Maschinenbauern? Nein (siehe Seite 2). Bereits im November nannten im Rahmen einer VDMA-Veranstaltung rund die Hälfte der anwesenden Mitglieder zunehmenden Protektionismus als Megatrend , wie Ulrich Ackermann, Leiter der Abteilung Außenwirtschaft des VDMA in der „FAZ“ erklärte. Deshalb, so fordern es die Firmen und Verbände, möge die EU Freihandelsabkommen mit wichtigen Exportländern schließen. Dies ist auch als Gegenbewegung zu der irrigen Annahme zu verstehen, der Protektionismus sei allein ein Anliegen von Donald Trump. „Die Welt besteht aus mehr als einem Land. Trump oder nicht Trump, wir haben eine lange Liste von anderen Ländern, die mit der EU verhandeln“, weiß auch Cecilia Mallström, Handelskommissarin der EU. rs

Maschinenbau-Forum

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Wirtschaft Regional | Juni 2017

„Die Internationalisierung ist für Maschinenbauer ein Muss!“ VDMA-Landeschef Dr. Dietrich Birk sieht den baden-württembergischen Maschinenbau „gut aufgestellt“ Es bleibt dennoch viel zu tun – auch für die Politik l

Robert Schwarz

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eltweit rangiert der deutsche Maschinenbau hinter China und den USA auf „einem stabilen dritten Platz“, wie Dr. Dietrich Birk, Geschäftsführer des VDMA Baden-Württemberg, in seiner Key-Note beim Maschinenbauforum Ostwürttemberg erläuterte. Doch diese Spitzenposition ist nicht in Stein gemeißelt, denn die Herausforderungen werden nicht kleiner. „Geopolitische Spannungen sorgen für ein unsicheres wirtschaftliches Umfeld“, erklärte Birk und nannte als Beispiele Syrien, Irak, Nordkorea und Afrika. Hinzu kommen die Diskussion um deutsche Exportüberschüsse, protektionistische Abschirmungsmaßnahmen, Unsicherheiten in den USA und der autoritäre Weg Russlands und der Türkei sowie die zahlreichen Herausforderungen, vor denen Deutschland und die EU stehen. „Die USA stehen unter Trump vor einem Paradigmenwechsel in der US-Handelspolitik“, erläuterte Birk, warnte aber vor Alarmismus. Knapp fünf Milliarden Euro haben die baden-württembergischen Maschinenbauer im vergangenen Jahr erwirtschaftet, doch Birk mahnt, auch das Engagement deutscher Firmen im US-ame-

Dr. Dietrich Birk, Landesgeschäftsführer des VDMA und Key-Note-Speaker beim Maschinenbauforum. Foto: Oliver Giers

rikanischen Markt in der Debatte um Exportüberschüsse oder des unterbewerteten Euros zu berücksichtigen. „Deutsche Firmen haben in den USA knapp 270 Milliarden Euro investiert“, so Birk. „Darüber müssen wir mit Trump reden!“ Birk verwies zudem auf den VDMA-Präsidenten Carl Martin Welcker, der bereits im März erklärt hatte: „Exporterfolge sind kein Ergebnis von Lohndumping oder Währungsmanipulation, sondern ein Beleg für Innovationskraft und hohe Qualität.“ Allein der

deutsche Maschinenbau habe in den USA 81 100 Arbeitsplätze geschaffen, vor allem hochwertige. „Darüber müssen wir mit Trump reden“, so Birk. Sorgen bereitet Birk und dem VDMA auch die Fragmentierungstendenzen in der EU. Der Ausgang der Brexit-Verhandlungen ist weiter völlig offen, die Folgen für Deutschlands Maschinenbauer, für die der britische Markt nach den USA, China und Frankreich der wichtigste ausländische ist, ebenfalls. „In einigen Ländern gewinnen politische Kräfte an Einfluss, die offen ein Ende der EU in der heutigen Form for-

dern.“ Der Geschäftsführer mahnt deshalb auch die EU, sich auf ihre Kernaufgaben zu konzentrieren und betonte die Wichtigkeit der Achse ParisBerlin. Trotz der Unsicherheiten sind die Geschäfte der Maschinenbauer in Europa zuletzt gut gelaufen. Im ersten Quartal lag der Auftragseingang aus europäischen Ländern über Vorjahresniveau. Bereits 2016 habe sich Europa stark entwickelt. Ein Grund: „Irgendwo müssen die Draghi-Millionen ja auch ankommen“, erläuterte Birk in Anspielung auf die EZB, die die Finanzmärkte seit Jahren mit billigem Geld flutet.

Lange Jahre konnte sich Deutschland auf die Wachstumslokomotive China verlassen. Doch deren Wachstumsraten gehen trotz politischer Interventionen zurück. Gleichzeitig nimmt der Wettbewerb zu, die Produktionskosten steigen, im Markt gibt es Überkapazitäten. Zudem ist die Produktpiraterie ein Problem. Aber der chinesische Markt ist wichtig wie eh und je, dabei aber kompliziert wie selten (siehe auch Seite 6). Dennoch ergeben sich Chancen für den baden-württembergischen Maschinenbau: Der US-amerikanische Markt wächst robust, Chinas Wirtschaft bleibt stabil, auch diverse Schwellenländer erhöhen ihre Investitionen. Der deutsche Maschinenbau hat alle Chancen zu wachsen und baut dabei auf eine stabile Eigenkapitalquote von mehr als 32 Prozent, so Birk. Dazu gehört aber auch, dass sich Baden-Württemberg wirtschaftspolitisch zu seinen Kernbranchen bekennt und diese unterstützt: „Wir müssen weiter auf Industrie setzen“, sagt Birk und verweist darauf, dass die Industrie rund ein Drittel des BIP im Südwesten erwirtschaftet. „Baden-Württembergs Industriequote liegt knapp zehn Prozentpunkte über dem Bundesschnitt.“ Auch der baden-württembergi-

sche Maschinenbau sei „gut aufgestellt“. 308 000 Beschäftigte hätten 2016 einen Umsatz von 76,3 Milliarden Euro erwirtschaftet – rund ein Drittel des gesamten Umsatzes der deutschen Maschinenbauer. In Baden-Württemberg sitzen zudem mehr als 50 Prozent aller deutschen Werkzeugmaschinen- und Präzisionswerkzeughersteller. „Die Internationalisierung im baden-württembergischen Maschinen- und Anlagenbau, globales Denken und Handeln ist ein Muss!“ und fügte an: „Die Weltmarktorientierung ist auch für KMU Pflicht!“, fordert Birk und skizziert eine internationalisierte Wertschöpfung. Um den Standort Deutschland wettbewerbsfähig zu halten, seien stärkere Automatisierung, Prozessinnovationen und integrierte Lösungen vonnöten. Innovationen gehören ohnehin zur Kernkompetenz der Maschinenbauer. Birk plädiert auch für eine Öffnung der Branche: „Automobil-, Zulieferindustrie, ITund Elektronikindustrie bilden mit dem Maschinenbau ein erfolgreiches Netzwerk.“ Gemeinsam müsse man an Produktionslösungen von morgen arbeiten. Der Vorteil: „BadenWürttemberg ist innerhalb Europas die Region mit der höchsten Innovationskraft.“

Wie AMT/AKS den amerikanischen Markt managt Der nordamerikanische Markt ist wichtig für die Aalener Unternehmensgruppe – Am dortigen Standort kooperiert die Firma zudem mit anderen

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und ein Fünftel des Umsatzes erwirtschaftet die AMT/AKS-Gruppe aus Aalen inzwischen in den USA. Und die Frage, ob denn das Unternehmen schon was von den Auswirkungen der Wahl Donald Trumps spüre, beantwortete Geschäftsführer Markus Kimpel knapp: „Nein.“ Der Geschäftsführer fügte zudem an. „Aktuell sehen alle überall schwarze Schwäne. Es sind aktuell so viele, dass sie schon zum Standard werden.“ Will heißen: Aus Schwarzmalerei macht sich der Nachfolger von Anton Harsch nichts, er widmet sich lieber der Realität. Kimpel ging bei seinem Vortrag während des Maschinenbauforums auf die Chancen und Herausforderungen des US-amerikanischen Markts ein – und die sind auch ohne Trump beide reichlich vorhanden. „Der US-Markt ist stark von Autoindustrie und Auto-

zulieferern geprägt, eine Fertigung im Ausland macht aktuell wenig Sinn“, so Kimpel und fügt an: „Im mittelständisch geprägten Sondermaschinenbau ist die Investition in Auslandsstandorte mit Fertigung und Montage nicht die Regel.“ Nichts destotrotz benötige AMT/AKS eine „kritische Größe“, um die Dienstleistungen und den Service weltweit anbieten zu können. „Wir brauchen Wachstum aus neuen Produkten, neuen Märkten und neuen Geschäftsbereichen“, so Kimpel. Die Margen im Maschinenbau sind nicht allzu rosig, deshalb baut AMT/AKS konsequent auf den Ausbau der Services. „Mittelfristig können wir uns in den USA vorstellen, auch Montagetätigkeiten vorzunehmen.“ Das würde parallel geringere Personalkosten bedeuten. Wichtig sei eine Cash-FlowBetrachtung bei den Internatio-

AMT/AKS-Geschäftsführer Markus Kimpel

Foto: sk

nalisierungsbemühungen. Der Standort in den USA übernimmt aktuell Verkauf, Service, Ersatzteilmanagement, Projektmanagement sowie Simultaneous Engineering. „Für den Aufbau eines Standorts ist jahrelange Arbeit vonnöten. Aktuell erbringt Alfing Corporation Dienstleistungen

für fast 200 Maschinen und der dazugehörigen Automation an Kunden der NAFTA“. Die Tochterfirma vertritt alle Produktbereiche der Alfing-Gruppe in Nordamerika. Die Gruppe kooperiert dabei mit Bohle Machine Tools. Mehrere Produktlinien werden gemeinsam verkauft, um Personalkosten

zu reduzieren, die Mitarbeiter besser auszulasten. „Aktuell streben wir weitere Partnerschaften mit europäischen Firmen an, um in neue Märkte einzudringen, bestehende Märkte besser zu bedienen und Kosten zu sparen. Als Erfolgsfaktoren nennt Kimpel Kundennähe, Engage-

ment, Commitment, Effizienz der Strukturen sowie das Gespür für Geschäftschancen. Bei einem Standort in Amerika sei aber Selbstdisziplin gefordert: Die Risiken sind vorhanden, etwa erhöhte Anforderungen an Compliance bei einem US-Standort. Deshalb sei ein Exit-Szenario notwendig. rs

Maschinenbau-Forum

Wirtschaft Regional | Juni 2017

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„Der Preisdruck nimmt zu“

Preis für Mürdter

Mürdter beschäftigt immer mehr Menschen in Tschechien. Doch der dortige Arbeitsmarkt hat Tücken.

Chinesischer Konzern prämiert Mutlanger

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Robert Schwarz

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as Jahr 2010 war für Normann Mürdter, geschäftsführender Gesellschafter der Mürdter-Gruppe aus Mutlangen, ein einschneidendes Erlebnis. „Ich wusste immer, dass es eines Tages so kommen wird. Aber ganz wohl war mir nicht dabei“, erzählt er offen. In jenem Jahr nämlich beschäftigte die Mürdter-Gruppe erstmals mehr Mitarbeiter im Ausland als am deutschen Stammsitz. Eine Tendenz, die sich in den vergangenen Jahren fortgesetzt hat. Aus guten Gründen. Denn gerade im Werkzeugbau hat der Wettbewerb durch südeuropäische Konkurrenten zugenommen, der deutsche Wettbewerb sei zudem fragmentiert. „Der Preisdruck ist hoch und führt zu einer internationalen Wertschöpfungskette“, so Mürdter. Bereits 1993 hatte man deshalb eine Produktion in Tschechoslowakei, wo inzwischen auch eine Engineering-Abteilung sitzt. Ähnlich, jedoch zeitlich verlagert, entwickelt sich die Internationalisierung der Teileproduktion, auch weil viele Kundenwerke inzwischen in Osteuropa beheimatet sind. In Deutschland verblieben frachtintensive und komplexe Bauteile. In China werden zudem viele Teile beschafft. Die Konsequenz: „In der Produktion wird es in Deutschland noch zu einem moderaten Arbeitsplatz-

Normann Mürdter, geschäftsführender Gesellschafter Mürdter-Gruppe.

abbau kommen“, so Mürdter. Und so geht die Zahl der Mitarbeiter in Deutschland kontinuierlich zurück. 2016 waren es noch knapp 350 Beschäftigte, insgesamt hat Mürdter fast 900 Mitarbeiter. In Zahlen: Mürdter Metall- u. Kunststoffverarbeitung GmbH in Mutlangen erwirtschaftet mit 220 Mitarbeitern einen Umsatz von 51 Millionen Euro, in Tschechien stellen rund 420 Mitarbeiter Spritzgussteile her. Ähnlich bei der Mürdter Werkzeug- und Formenbau GmbH, die in Mutlangen 120 Mitarbeiter beschäftigt und 22 Millionen Euro erwirtschaftet. In Tschechien sind es in diesem Bereich aktuell 100 Mitarbeiter, im chinesischen Nanjing nochmals sechs Beschäftigte.

In Tschechien wächst die Gruppe – stößt dabei aber auf Probleme. „Tschechien hat aktuell mit 2,8 Prozent die niedrigste Arbeitslosenquote in der EU“, so Mürdter. 30 Prozent der Firmen konnten 2016 ihre freien Stellen nicht besetzen. Hauptursache, so Studien, sei bei 37 Prozent der Firmen, dass keine Bewerber zur Verfügung stehen. In Olsany, wo die Mutlanger ein Werk betreiben, liege sie zwar bei 4,2 Prozent, dennoch ist der Kampf um Mitarbeiter voll entbrannt. Der Durchschnittslohn steigt seit Jahren – was vor allem durch den Wechselkurs Euro-tschechische Krone verschärft werde, so Mürdter. Während der Facharbeiter- und TechnikerBereich vor den üblichen Pro-

Foto: opo

blemen steht, hat Mürdter auch im Werker-Bereich zu kämpfen. „Die Situation ist etwa mit den 1960er-Jahren in Deutschland zu vergleichen“, so der geschäftsführende Gesellschafter. Die Fluktuation ist hoch. „Keiner weiß, wie viele nach einem Feiertag wie Pfingsten oder Ostern überhaupt noch zurückkommen.“ Die Entscheidungen sind dabei vorrangig monetär getrieben. Arbeitsplatzwechsel gebe es bereits bei geringen Differenzen. Deshalb setzen die Mutlanger auch auf Zeitarbeitsagenturen. Die Problematik: noch höhere Fluktuation und Sprachbarrieren. Denn die Zeitarbeiter kommen vor allem aus dem noch östlicheren Osteuropa.

Mutlangen. Die Mutlanger Firma Mürdter Werkzeug- und Formenbau GmbH ist sowohl bei Automobilherstellern als auch bei Systemlieferanten als Hersteller technisch hochwertiger Spritzgießwerkzeuge bekannt. Diese Bestätigung erhielten Geschäftsführer Normann Mürdter und Giuseppe Di Nunno als verantwortlicher Projektmanager im Rahmen des diesjährigen Lieferantentages des Automobilzulieferers Yanfeng Automotive Interiors (YFAI) in Neuss. Das Unternehmen hat seinen Hauptsitz in Shanghai und beschäftigt global mehr als 30 000 Mitarbeiter an über 100 Entwicklungs- und Produktionsstandorten in 18 Ländern. YFAI entwirft, entwickelt und fertigt innovative Innenraumkomponenten für alle Automobilhersteller. „Unsere Lieferanten sind einer der Grundsteine, auf denen unser globaler Geschäftserfolg aufbaut. Mit dem Supplier Award zeichnen wir die erstklassige Qualität und kontinuierliche

Zuverlässigkeit unserer Partner aus“, so James Bos, Vice President Global Procurement bei YFAI. Bei der Verleihung des „Supplier Excellence Award 2017“ im Bereich Kundenzufriedenheit wurden die qualifizierten Entwicklungsleistungen und die sehr gute Projektarbeit und Zusammenarbeit mit dem Mürdter-Team hervorgehoben. Die Bereitschaft und das Engagement zur Einhaltung von Terminen bei der Fertigung der komplexen Werkzeuge wurde besonders gewürdigt, hatte doch eines der aktuellen Projekte aufwändige Sonderaktionen über die Feiertage zum Jahreswechsel notwendig gemacht. Wohl wurde die Firma Mürdter Werkzeug- und Formenbau ausgezeichnet. Die Verleihung dieses Preises ist jedoch gleichzeitig auch eine Anerkennung der engagierten und kompetenten Zusammenarbeit mit den Mitarbeitern der gesamten Firmengruppe, so die Geschäftsführer Robert Mürdter und Normann Mürdter. pm

Normann Mürdter (3. v. r.) nimmt die Auszeichnung entgegen. Foto: Mürdter

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Mit Zeiss Messtechnik fit für die Digitalisierung Z

EISS entwickelt, produziert und vertreibt Messtechnik, Mikroskope, Medizintechnik, Brillengläser sowie Foto- und Filmobjektive, Ferngläser und Halbleiterfertigungs-Equipment und gestaltet den technologischen Fortschritt. ZEISS ist in die vier Sparten Research & Quality Technology, Medical Technology, Vision Care/Consumer Products und Semiconductor Manufacturing Technology gegliedert. Die Gruppe erwirtschaftete im Geschäftsjahr 2015/16 (30.9.) mit weltweit über 25.400 Mitarbeitern einen Umsatz von 4,881 Milliarden Euro. Mit der Sparte Research & Quality Technology sichert ZEISS hohe Qualitätsstandards dort, wo höchste Präzision gefragt ist – mit Messmaschinen und Messtechniksoftware sowie Mikroskopsystemen für Wissenschaft, Forschung und Materialprüfung. Mit hochwertigen Produkten, messtechnischen Lösungen, einem umfassenden Service & Support sowie einem zukunftsgerichteten Metrology Portal ist ZEISS Weltmarktführer. Alle über 6.000 Beschäftigten dieser Sparte haben zum Nutzen ihrer Kunden den höchsten Anspruch an Qualität, Präzision und Zuverlässigkeit. Die Kunden des Unternehmensbereichs Industrial Metrology von ZEISS (IMT) kommen überwiegend aus dem

Blick in einen von ZEISS IMT ausgestatten Messraum vom Typ „Frontal“.

Foto: ZEISS

Quality Network für die Generierung, Vernetzung und Interpretation von Qualitätsdaten – ob bei den Lieferanten, im Messraum oder in der hochautomatisierten Fertigung. Die Lösungen des ZEISS Quality Networks sorgen für sichere und eindeutige Ergebnisse, auf die ZEISS Kunden und deren Kunden vertrauen können. Gerade in der digitalen Welt braucht es einen starken Partner bei der Generierung und Vernetzung von Qualitätsdaten, die Qualität, Effizienz und Produktivität ermöglichen.

Genau das ist ZEISS. Der Einsatz neuer Technologien in der Industrie wird eine Vielzahl an neuen Produktionsverfahren und Produkten hervorbringen. So muss etwa eine Produktionslinie nicht mehr auf ein Produkt festgelegt sein. Dadurch ändern sich die Anforderungen an die Fertigung und es bedarf auch einer Vielfalt an unterschiedlichsten Lösungen zur Qualitätssicherung. Zum Portfolio der IMT gehören deshalb neben den klassischen Koordinatenmessgeräten mit taktilen und optischen

Automobil- und Flugzeugbau sowie dem Werkzeug- und Maschinenbau. Um diesen Anspruch zu erfüllen, entwickelt die IMT das Leistungsportfolio, messtechnische Lösungen und den Service auf höchstem Niveau weiter. „Denn nur, wenn wir zum Erfolg unserer Kunden beitragen, können auch wir erfolgreich sein“, erklärt Dr. Jochen Peter, Leiter des Unternehmensbereichs Industrial Metrology. Deshalb setzt ZEISS im Zeitalter der Digitalisierung auf ein starkes Partnernetzwerk: Das ZEISS

Sensoren, zahlreiche weitere Systeme – von der manuellen 3D-Digitalisierung über die industrielle Computertomographie bis zu automatisierten Roboterlösungen für die Inline Messtechnik. Die größte Herausforderung hierbei ist, die Vergleichbarkeit der Ergebnisse zu gewährleisten. Das gelingt nur, wenn vernetzte Softwarelösungen wie ZEISS PiWeb Ergebnisse in Echtzeit auswerten und für jeden verständlich visualisieren. Das ist ein entscheidender Schritt in Richtung Verzahnung der Fertigung und Messtechnik, mit dem Ziel, den Ausschuss kontinuierlich auf null Prozent zu drücken. Die SHW Werkzeugmaschinen GmbH vertraut der „Messtechnik aus Meisterhand“ von ZEISS. Zuverlässige und qualitativ hochwertige Messtechnik setzt sich aus vier Faktoren zusammen – dem Koordinatenmessgerät, dem durchgängig verfügbaren technischen Service, einer ausgereiften Software und einem umfassenden Dienstleistungskonzept. Die Wasseralfinger haben in jüngster Zeit eine Portalmessmaschine des Typs ACCURA von ZEISS gekauft und einen Frontal-Messraum einrichten lassen. Die Messdienstleistungen bietet SHW auch nach außen an. ACCURA ist die mitwachsende Lösung, wenn wie bei SHW WM Performance oder Präzision im Vordergrund

Carl Zeiss Industrielle Messtechnik GmbH ZEISS Gruppe Carl-Zeiss-Straße 22 73447 Oberkochen Telefon 0 73 64 20- 0 www.zeiss.de Vorsitzender des Aufsichtsrats: Dr. Michael Kaschke Geschäftsführer: Dr. Jochen Peter (Vorsitzender), Felix Hoben, Torsten Reitze

stehen. Mit einer breiten Vielfalt an Konfigurationen lässt sich ACCURA genau auf die Anforderungen des Nutzers zuschneiden - und auf dessen Budget. Der modulare Aufbau ermöglicht es, dass wenn die Anforderungen des Kunden an die Ausstattung, Sensorik und Software wachsen, auch die ACCURA einfach zukunftssicher mit wächst.

Portalmessmaschine ACCURA.

Maschinenbau-Forum

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Maschinenbau-Forum

Wirtschaft Regional | Juni 2017

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Maschinenbau-Forum Ostwürttemberg: Impressionen des Abends bei SHW Werkzeugmaschinen Premiere erfolgreich B

eim ersten MaschinenbauForum Ostwürttemberg, das von der Monatszeitung Wirtschaft Regional organisiert wurde, zeigten fünf Firmenchefs den knapp 150 Besuchern auf, wie sie bei der Globalisierung ihrer Geschäfte auf vielfältige politische Veränderungen und Unwägbarkeiten reagieren. Bei einer Exportquote der Betriebe größtenteils jenseits der 50-Prozent-Marke ein wichtiges Kriterium, das über den Erfolg

entscheidet. Das Maschinenbau-Forum wurde in der Montagehalle der SHW Werkzeugmaschinen GmbH durch einen Vortrag von Dr. Dietrich Birk, Geschäftsführer des VDMA Baden-Württemberg, gestartet. Beiträge der Professoren der Hochschule Aalen, Prof. Dr. Arndt Borgmeier und Prof. Dr. Jobst Görne bezogen die wissenschaftliche Seite mit ein. Im Anschluss blieb im Biergarten von SHW Zeit, die Themen zu vertiefen. sk

WiRO-Chefin Ursula Bilger (li.) im Gespräch mit Jürgen Stirner (Mitte) und Markus Hofmann.

Das Forum fand im Rahmen der Technologie- und Innovationstage von SHW Werkzeugmaschinen statt.

Die Referenten des Abends: Christian Hühn, Anton Müller, Dietrich Birk, Jobst Görne, Moderator Robert Schwarz, Normann Mürdter, Florian Maier, Arndt Borgmeier, Markus Kimpel (von links). Foto: opo

Vorgespräche zwischen Moderator und Referenten.

Die Referenten Dietrich Birk (li.) und Arndt Borgmeier.

Die Premiere des Maschinenbauforums Ostwürttemberg fand in einer Produktionshalle des Werkzeugmaschinenbauer SHW WM statt.

Die Forumsgäste im regen Austausch.

Innovationen erobern die Märkte Sascha Kurz

Aalen-Wasseralfingen. An drei Tagen kamen rund 400 Kunden, um bei der SHW Werkzeugmaschinen GmbH (SHW WM) innovative, technologische Neuerungen zu sehen. „Qualitativ waren die Gespräche gut. Mit den Inhalten unserer Innovations- und Technologietagen sind wir am Puls unserer Kunden gelandet. Sie warten auf Lösungen, die ihnen bei der Digitalisierung helfen, effizienter zuarbeiten“, sagt Anton Müller, geschäftsführender Gesellschafter beim Werkzeugmaschinenbauer. Und Geschäfte wurden ebenfalls abgeschlossen: Während der drei Messetage im eigenen Haus wurde eine neue Großmaschine in die Schweiz verkauft, eine Gebrauchtmaschine ging in die Türkei.

Beim Mitarbeitertag gab es Führungen durch die Produktion bei SHW Werkzeugmaschinen, links im Bild Ausbilder Jürgen Beck. (Fotos: sk)

Überwiegend aus Deutschland, der Schweiz und Österreich kamen die Besucher, aber auch aus Indien, der Türkei, Finnland und Schweden in die Produktionshallen der SHW WM-Gruppe. „Wir erwarten

Modern und alt vereint: UniForce 6 und SHW-Maschine aus 1960er.

ein sehr gutes Nachmessegeschäft. An uns wurden viele heiße Bedarfsfälle herangetragen, unser Vertrieb läuft auf Hochtouren“, sagt Christian Hühn, Anton Müllers Geschäftsführer-Kollege. Gerade für Schwellenländer halte das Unternehmen generalüberholte Gebrauchtmaschinen bereit. Hühn: „Wir haben dadurch die Möglichkeit, Kunden mit Qualitätsmaschinen in der Preiseingangsstufe zu bedienen.“ Und Anton Müller flog wenige Tage später in die Türkei, um weitere vier Maschinen „endzuverhandeln“. Will sagen: Die Auftrags-Pipeline ist bei SHW WM im EMO-Jahr, der wichtigsten Messe im September in Hannover, bereits gut gefüllt. Aufgrund von Russland-Embargo, schwächelnder China-

Konjunktur, der Türkei-Krise und unsicherer Prognosen für den US-amerikanischen Markt habe sich der Kompass auf der Weltkarte auch bei SHW WM verschoben. Einst lag die Exportquote bei SHW WM bei rund 90 Prozent, derzeit schwankt sie um die 50-Prozentmarke. „SHW WM hat es verstanden, trotz leicht auf ungefähr 50 Millionen Euro zurückgehendem Umsatzvolumen die Risiken globalen Agierens in Chancen umzumünzen“, erklärt Hühn. Länder- und Regionenschwerpunkte hätten sich geändert, der deutschsprachige Raum boome. Dennoch: SHW WM hat sich trotz mancher politischer Großwetterlage nicht aus schwierigen Märkten verabschiedet. Im Gegenteil: „Wir begleiten

Fotos und Videos gibt es auch auf der Webseite www.maschinenbauforum.info

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Zu SHW Werkzeugmaschinen kommen 1500 Menschen, um intelligent gemachte Maschinen zu sehen – Die Firma geht bei der Digitalisierung in die Offensive l

Blick auf die Broschüre von SHW WM und die Zuhörer.

unsere Kunden in Russland, der Ukraine, der Türkei, dem Iran und anderswo weiter und schneiden freundschaftliche Bande keinesfalls ab. Wir zeigen weiterhin weltweit Flagge in 120 Ländern“, sagt Christian Hühn. Im Rahmen eines möglichen und genehmigten Engagements würden Geschäfte getätigt. „Das wird uns von den dortigen Kunden hoch angerechnet“, ergänzt Müller. Die Türkei sei weiterhin ein extrem interessanter Markt – auch weil genügend Bediener vorhanden seien, die mit hoch technologisierten Maschinen umgehen könnten, meint Hühn. Bei der Finanzierung werde dort die komplette Klaviatur aus Finanzierungssystemen gespielt. „Neue Instrumente wie die Forfaitierung, einem regresslosen Verkauf von Exportforderungen, kommen beispielsweise zur Anwendung“, sagt Hühn. Beim Mitarbeitertag nach der Hausmesse schnupperten rund 1000 Angehörige der SHW WM-Beschäftigten, Ehemalige und sonstige mit dem Unternehmen verbundene Gäste an den ausgestellten technischen Neuheiten. Bereits am Donnerstag hatten fast 150 Gäste aus der Region das Maschinenbauforum von Wirtschaft Regional genutzt, um SHW WM kennenzulernen (siehe vorne). „Mit der Resonanz auf unsere Veranstaltung sind wir mehr als zufrieden“,

Weltmarktführer für dynamische Messtechnik K

Die SHW-Datenbrille wurde vorgestellt. Foto: SHW WM

sagen Müller und Hühn unisono. Eine 3D-Kamera, die Bauteile vor der Bearbeitung auf dem Maschinentisch abscannt und ein 3D-Modell erstellt, sowie die erstmals gezeigte Datenbrille (oben), mit der ein Maschinenbediener mit der Serviceabteilung und umgekehrt kommunizieren kann, waren die Höhepunkte bei der Hausmesse. An acht Stationen wurde über Innovatives informiert. „Im Herbst präsentieren wir auf der EMO einen neuen Maschinentyp. Bis dahin werden wir weiter daran arbeiten, unsere Maschinen intelligenter zu machen“, erklärt Müller. Infos: Mehr zum Maschinenbauforum und die Themen der Branche gibt es unter: www.maschinenbauforum. info. Die neue Homepage für Service und Gebrauchtmaschinen ist geschaltet unter: www.shw-wm-service.de.

istler in Lorch, früher als Dr. Staiger Mohilo & Co. GmbH bekannt, die 2006 in die Kistler Gruppe ihr Produkt- und Technologie-Portfolio an Drehmomentsensoren, Kraft-Weg-Überwachung, NCFügesystemen und Prüfstandsystemen einbrachte, leistet seinen Beitrag zu Innovationen in der Automobilentwicklung und -produktion, der Industrieautomation sowie zahlreichen aufstrebenden Branchen. Kistler ist Weltmarktführer für dynamische Messtechnik zur Erfassung von Druck, Kraft, Drehmoment und Beschleunigung. Spitzentechnologien bilden die Basis der modularen Lösungen von Kistler. Als erfahrene Entwicklungspartner ermöglichen die Messtechnikexperten ihren Kunden in Industrie und Wissenschaft, Produkte und Prozesse zu optimieren und nachhaltige Wettbewerbsvorteile zu schaffen. Das inhabergeführte Schweizer Unternehmen prägt durch seine einzigartige Sensortechnologie Innovationen in der Automobilentwicklung und -produktion, der Industrieautomation sowie vielen weiteren zukunftsträchtigen Branchen. Mit einem breiten Anwendungswissen und der absoluten Verpflichtung zu Qualität leistet das Unternehmen einen wichtigen Beitrag zur Weiterentwicklung aktueller Megatrends wie elektrifizierter Antriebstechnologie, autonomem

litätssicherung ist, der die Nachfrage nach unseren Lösungen zur industriellen Produktionsüberwachung antreibt“, erklärt Rolf Sonderegger, CEO der Kistler Gruppe.

Bei automatisierten Füge- und Einpressaufgaben zeigen die elektromechanischen NC-Fügesysteme von Kistler gegenüber herkömmlichen Systemen deutliche Vorteile: Sie tragen markant dazu bei, Energiekosten zu verringern, die Anlagenauslastung zu steigern und die Wirtschaftlichkeit der Produktion insgesamt zu erhöhen.

Fahren, Emissionsreduktion und Industrie 4.0. Rund 1 700 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an 58 Standorten weltweit bieten individuelle anwendungsspezifische Unterstützung und Services vor Ort. In Deutschland hat Kistler Niederlassungen in Wetzlar, Meerane, Heidelberg, München, Remscheid, Sindelfingen und Lorch. Wachstum dank starker Nachfrage der internationalen Automobilindustrie Die Kistler Gruppe verzeichnet per Ende Mai 2017 einen

Auftragseingang von rund 170 Millionen Euro und ist damit gegenüber der Vorjahresperiode währungsbereinigt bereits um 26 % gewachsen. Das starke Wachstum ist in erster Linie auf eine starke Nachfrage der Automobilindustrie zurückzuführen. „Der amerikanische Markt mit seinen neuen, aufstrebenden Automarken verzeichnet eine starke Nachfrage, die uns zugutekommt. Im asiatischen Raum profitiert Kistler vom Kapazitätsaufbau in der dortigen automobilen Produktion, während es in Europa primär der Trend zur Qua-

Standort Lorch weiter auf Wachstumskurs Davon profitiert auch der deutsche Standort Lorch und wächst weiter. Standortleiter Bernd Baumann sieht das Unternehmen und den Standort dabei wegen seiner Innovationsführerschaft, vor allem auch für den Bereich Automotive, in einer guten Position. „Mit unserer Kompetenz in den Messtechnologien bedienen wir alle Megatrends in der Automobilindustrie, wie Leichtbau, Fahrzeugsicherheit, Emissionsreduktion und Qualitätssicherung.“ Kistler unterstützt Automobilhersteller zum Beispiel bei der Entwicklung innovativer ElektromotorAntriebssysteme: „Mit unserer Technologie können Kunden den Energiebedarf von leistungsstarken Elektrofahrzeugen reduzieren, vollautomatische Leistungstests von Elektromotoren durchführen und Kennziffern wie Effizienz, Dynamik und Stabilität bewerten.“ Darüber hinaus unterstützt Kistler die Optimierung von Produktionsprozessen: „Unsere Kunden können mit unserer Technologie die Qualitätssi-

cherung und Prozesszuverlässigkeit gewährleisten, den Energieverbrauch um bis zu 80 Prozent senken und die Taktzeiten optimieren“, erläutert Baumann. Außerdem ermöglichen Kistler-Produkte und -Komponenten zuverlässige und dynamische Hochdruckmessungen, beispielsweise bei geschlossenen Behältertests mit Zünder und Treibmittel, bei Airbagtests und Hydroformingmessungen. Attraktiver Arbeitgeber mit Perspektive Die positive Unternehmensentwicklung hat auch Auswirkungen auf die Beschäftigungsmöglichkeiten für qualifizierte Talente bei Kistler. Allein an den deutschen Standorten konnten seit Jahresbeginn 32 neue Mitarbeiter eingestellt werden, sodass in Deutschland inzwischen mehr als 470 Mitarbeiter beschäftigt sind. „Unsere Kunden sind dynamische

Kistler Instrumente GmbH Maierhofstraße 35 73547 Lorch Telefon 0 71 72 184-0 Telefax 0 71 72 184-400 [email protected] www.kistler.com

und erfolgreiche Unternehmen, die sich in sehr unterschiedlichen Branchen bewegen. Um sie kontinuierlich weiterzubringen, sind Produkte, Beratung und Service auf höchstem Niveau gefragt“, erklärt Barbara Meyer, Head of Human Resources Germany bei Kistler. „Deshalb fördern und fordern wir die hohe Qualifikation unserer Mitarbeiter permanent und sind weiterhin auf der Suche nach neuen Kollegen. Wir freuen uns auf die Bewerbung qualifizierter Talente für die derzeit noch mehr als 40 ausgeschriebenen Positionen in Deutschland. Unter www.kistler.com/de/de/karriere/offene-stellen finden Interessierte weitere Informationen hierzu.“

Das Gebäude der Firma Kistler in Lorch.

Maschinenbau-Forum

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Wirtschaft Regional | Juni 2017

SHW WM schwimmt sich im schwierigen China-Markt frei China - Momentaufnahme eines sich stetig wandelnden Kernmarkts: SHW WM verzeichnet seit Monaten eine sehr verhaltene Nachfrage. Ein Großauftrag kommt. l

Sascha Kurz

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eniger auf die Aktivitäten der SHW Werkzeugmaschinen GmbH in China, als auf die Rahmenbedingungen im Reich der Mitte geht Christian Hühn, geschäftsführender Gesellschafter des Wasseralfinger Maschinenbauers, beim Maschinenbau-Forum ein. Dabei wurde klar, dass der Koloss China anders bewegt wird als westliche Staaten. „China ist eine Planwirtschaft“, sagt Hühn. „Und Pläne werden dort erfüllt!“ Sprich: Setzt sich die Regierung ein Ziel, wird es konsequent und rasch verfolgt – mit allen Konsequenzen für am wirtschaftlichen Leben Teilhabende. Hühn startet fakten- und facettenreich mit einer Beschreibung des Ist-Zustands in China. Beim wichtigsten Wirtschaftspartner Deutschlands, wo SHW WM in Jiashan eine Niederlassung unterhält, ist die Realwirtschaft rückläufig. „Treiber des derzeitigen Wachstums sind die Staatsbetriebe“, sagt Hühn. Chinas Wachstum sei zu stabil, um wahr zu sein, positioniert er sich deutlich. Realer Treiber ist also der Fünfjahresplan, den Staatspräsident Xi Jinping, dessen Wiederwahl 2018 ansteht, umsetzt. „Die Staatsunternehmen in China sind eigentlich nicht marktfähig. Im Bereich der Stahlproduktion werden vier Milliarden Euro Verluste pro

Christian Hühn ist bei SHW WM als geschäftsführender Gesellschafter für das Bearbeiten des chinesischen Markts verantwortlich. (Foto: opo)

Monat geschrieben“, erklärt Hühn. Chinas Wirtschaft wird sich in der Zeitspanne zwischen 2010 und 2020 mehr als verdoppelt haben. 6,5 % minimales Wirtschaftswachstum werden veranschlagt. Hinzu kommen zahlreiche Hürden jenseits der gesellschaftlichen Unterschiede, die westliche Firmen in China überwinden müssten. Hühn zählt dazu den eingeschränkten Zahlungsverkehr durch die nicht konvertible Währung, den Renminbi. Die soll zwar

ab 2020 voll konvertibel sein, bis dahin müssten aber Transfers komplex abgewickelt werden. Oder die hohe Fluktuation der Mitarbeiter, gepaart mit sehr hohen Löhnen in den Speckgürteln der Metropolen. Hühn: „Nach Ferien oder Feiertagen weiß man nie, wie viele Arbeiter ihren Dienst weder antreten. Und: Die Löhne sollen in China rasch steigen.“ Hühn hat also eine strukturelle Krise in Chinas Wirtschaft ausgemacht. Die Staatsunternehmen stünden vor notwendi-

gen Strukturreformen. Der Schuldenstand wachse trotz gegenteiliger Beteuerungen der Staatsführung rasant - und zwar durch das Erhöhen der Staatsquote im Zuge der Erfüllung der Wirtschaftspläne. „Die Staatsquote ist in China 2016 um satte 24 Prozent gestiegen, die reale Staatsverschuldung liegt bei 280 Prozent des BIP- Griechenland liegt bei 179 Prozent“, sagt Hühn nüchtern. Allerdings sei China, wie Japan auch, lediglich im eigenen Land verschul-

det. Probleme wie die wachsende Umweltverschmutzung müssten angegangen werden. Der Inlandsmarkt in China stagniere, neue Märkte wie über das Wiederbeleben der Seidenstraße, wo 900 Milliarden USDollar investiert würden, sind im Fokus der Mächtigen in Peking. Hühn: „Investitionen des privaten Sektors sanken 2016 um 0,7 Prozent.“ Und: China versuche, durch Unternehmenszukäufe in Europa zu punkten. Allein im ersten Halbjahr 2016 betrug das Transaktionsvolumen 73 Milliarden US-Dollar. All das betont Christian Hühn, weil der Konjunkturmotor China wichtig ist für die deutsche Wirtschaft – auch für die Geschäfte von SHW WM. Hühn, der beim Maschinenbauer für das China-Geschäft zuständig ist, blickt zurück. Zwei Jahre lang habe das Wasseralfinger Unternehmen keine Maschine mehr nach China verkauft. In den vergangenen Monaten sei jedoch intensiv verhandelt worden: Zehn Maschinen mit einem zweistelligen Millionenwert sollen nun geliefert werden. Hühn: „Wir bleiben an dem Markt dran und werden versuchen, weiter gute Geschäfte zu machen. Die Rahmenbedingungen im Blick, machen wir möglich, was als Mittelständler dort zu stemmen ist. Einfach ist der Markt in China mit seinen unterschiedlichen 22 Provinzen jedenfalls nicht.“

DER GASTGEBER l

SHW WM im Überblick Der Werkzeugmaschinenhersteller ist heute in mehr als 45 Ländern entweder direkt über eine Niederlassung (USA, China, Indien) oder Servicestandorte (beispielsweise Brasilien) sowie über Handelsvertretungen präsent. Zurückgehend auf eine lange Tradition im 20. Jahrhundert werden heute individuell ausstattbare Großbearbeitungszentren gebaut und nahezu in die ganze Welt ausgeliefert. Besonderheit sind die Fräsköpfe, mit denen die Maschinen ausgestattet werden. In Orthogonalbauweise erstellt, lassen sie kaum Wünsche der Kunden bei extrem schwierigen Bearbeitungssituationen offen. Die Kunden-Referenzliste liest sich wie das „Who is who“ der Weltwirtschaft: Neben Automobilisten wie Mercedes, Audi, VW, BMW oder Opel greifen Firmen wie Bosch, Krauss Maffei, Doppelmayr, Thyssen, Trumpf, Kuka, Liebherr, SGL GE Energy und viele andere auf die Maschinen aus Wasseralfingen zurück. 2012 wurde das Unternehmen mit dem Nortec Award für Nachhaltigkeit in der Industrieproduktion ausgezeichnet. Die größte SHW WM-Maschine, die PowerForce 8, spart bis zu 27 Prozent Energie von ähnlich gearteten Fräsmaschinen ein. „Diese Nachhaltigkeit ist uns wichtig“, sagt Geschäftsführer Christian Hühn. sk

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Innovation ist der Leitfaden bei ELWEMA Automotive „Stehenbleiben ist Rückschritt, wir investieren für erfolgreiche Zukunftsaussichten“, heißt die Devise bei ELWEMA Automotive GmbH in Ellwangen-Neunheim mit seinen rund zweihundert Beschäftigten. ELWEMA hat sich Spitzentechnologie für die Automobilindustrie ins Stammbuch geschrieben. Mit seiner automobilen Kernkompetenz realisiert das Unternehmen innovative und bedarfsgerechte Fertigungslösungen in der Reinigungs-, Prüf- und Montagetechnik - insbesondere für die Bereiche Motoren, Lenkung und Getriebe. „Höchste Qualität und Flexibilität sowie innovative Stärke sind Anspruch und Leitfaden unseres Unternehmens“, heißt es seitens der Geschäftsleitung. Im vergangenen Jahr bilanzierte ELWEMA einen Umsatz in Höhe von 60 Millionen

Elwema Automotive GmbH in Ellwangen-Neunheim.

Euro, 2017 werden 65 Millionen Euro ins Auge gefasst. Ressourcenschonende Verfahrenstechnologien Technologie ohne Innovation ist wie ein Auto ohne Motor -

Vollautomatisierte Be- und Entladung der GEN2.

Innovation muss bewegen. Dieses Verständnis von Fortschritt hat ELWEMA Automotive in allen Bereichen des Unternehmens leidenschaftlich und aus Tradition verinnerlicht. Man könnte auch sagen, Vorsprung durch Technik. Für die Teilereinigung von Motoren-, Lenkungs- und Getriebekomponenten verfügt ELWEMA über hocheffiziente, innovative und besonders ressourcenschonende Verfahrenstechnologien, die perfekt in automatisierten Fertigungslinien verkettet werden. Kundespezifische Prüfsysteme für die automobile Fertigung stehen in enger Beziehung zu den Montagelösungen von ELWEMA. Das modulare Konzept ist ausgesprochen flexibel und erfüllt auch höchste Umweltstandards der Automobilindustrie.

Ende 2014 war die hochtechnologische Reinigungsanlage „GEN2“ in Betrieb genommen worden. Das patentierte Reinigungskonzept arbeitet mit einer Zwei-Bad-Technik und ist vollautomatisch durch Roboterhandling konzipiert. „GEN2“ bietet den Kunden der Automobilindustrie Einsparungen bei Produktionskosten wie auch eine Effektivitätssteigerung. „Wir bleiben nicht stehen“, blicken die Verantwortlichen in die Zukunft. So ist derzeit eine neue Dampfreinigungsanlage in der Entwicklung, die noch effektiver und ressourcenschonender arbeitet. Dabei wird durch ein Vakuum hoher Dampfdruck erzeugt. Eine noch höhere Reinigungsqualität wird erreicht, alle Späne und Öle lösen sich. Die Zukunftsentwicklung ist platzsparend und flexibel für verschiedene Motorentypen anwendbar. Desgleichen ist die Dampfreinigungsanlage für weitere Einsatzfälle innerhalb der Automobilproduktion einsetzbar wie auch im Industriebereich zur Reinigung sämtlicher Teile. Innnovation sieht ELWEMA auch in der E-Mobility. Hier gibt es gemeinsame Forschungsprojekte mit der RWTH Aachen zur Batterieproduktion. Ferner arbeitet die Entwicklungsabteilung an Maschinen zur Produktion von E-Motoren. ELWEMA konnte Tesla bereits als stark interessierten Kunden gewinnen.

ELWEMA wachsen

wird

weiter

Im Industriegebiet Neunheim entwickelt und produziert das Unternehmen kompakte, modulare Sondermaschinen für hochkomplexe Fertigungsaufgaben in der weltweiten Automobilfertigung. ELWEMA Automotive hat als einziger Anbieter weltweit die drei Technologien (Reinigen, Prüfen, Montieren) zu einer Fertigungsplattform, der sogenannten RPM-Suite, zusammengeführt. Die Verkettung dieser drei Technologiekonzepte verhilft dem Kunden zu einem messbaren Effizienzsprung innerhalb der Wertschöpfungskette der Motorenfertigung. Weiteres Wachstum soll durch einen Hallenneubau mit einer Fläche von 3200 Quadratmetern (Büro- und Montagefläche) inklusive Sozialtrakt, Schulungsraum und Technikum erreicht werden. Bereits im Juli wird umgezogen. Zukunftschancen für innovativen Nachwuchs Seit diesem Jahr bietet ELWEMA Automotive eine innovative und intensive Ausbildungsform an. Das kooperative Studienmodell dauert insgesamt fünf Jahre und beinhaltet neben der Ausbildung zum „Mechatroniker“ ein BachelorStudium in „Mechatronik und Robotik“. Dieses hochqualifi-

ELWEMA Automotive GmbH Dr.-Adolf-Schneider-Str. 21 73479 Ellwangen Telefon 0 79 61 87 70 Telefax 0 79 61 87 75 90 [email protected] www.elwema.de

Hightech erfordert Fingerspitzengefühl.

zierende Ausbildungsangebot richtet sich an ehrgeizige und praxisorientierte Abiturientinnen und Abiturienten mit ausgeprägter Begeisterung für Technik. Statt der regulären Ausbildungszeit zum Mechatroniker von dreieinhalb Jahren verkürzt sich der Zeitraum innerhalb des kooperativen Studienmodells auf 24 Monate. Danach schließt nahtlos das siebensemestrige Studium der Mechatronik und Robotik an der Hochschule HeilbronnSontheim an. Während der gesamten Ausbildungszeit erhalten die Teilnehmer eine monatliche Vergütung. Bewerbungen für das kooperative Studienmodell sind ab sofort möglich.

Maschinenbau-Forum

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Alle Möglichkeiten ausloten

USA sind eine Herausforderung

SHW WM setzt weiter auf die Türkei als starken Absatzmarkt

Wie die Christian Maier GmbH das große Land erobern will

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Sascha Kurz

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nton Müller, geschäftsführender Gesellschafter bei SHW Werkzeugmaschinen, gibt unumwunden zu: „Die Türkei ist für uns ein interessanter Markt! Er bietet Zugänge zu vielen anderen Märkten!“ Derzeit herrsche eine unruhige Stimmung aufgrund politischer Veränderungen im Zuge des Verfassungsreferendums vor. „Daraus resultiert ein unsicheres Klima für die Weiterentwicklung der Geschäftsbeziehungen sowie das Realisieren von Investitionen seitens der Kunden“, erklärt Anton Müller. Der Brennpunkt Bosporus: Der SHW-Geschäftsführer verweist auf wichtige Fakten des Landes zwischen Okzident und Orient. 80 Millionen Einwohner, 841 Milliarden USDollar großes BIP. „51 Prozent der Exporte der Türkei landen in der EU, 46 Prozent der Importe stammen im Gegenzug aus den EU-Ländern. Daran sind die engen Handelsverflechtungen auch und gerade mit Deutschland ersichtlich“, erklärt Müller. Große Investitionsprojekte seien oder würden in der Türkei angeschoben: Müller zählt Staudämme, Windenergieausbau, Eisenbahnbau oder Brücken auf. „Die Türkei gilt als Werkbank auch vieler deutscher Firmen. Türkische Geschäftspartner sind gastfreundlich, zuvorkommend und ehrlich“, be-

Sascha Kurz

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Anton Müller, geschäftsführender Gesellschafter der SHW Werkzeugmaschinen, hofft auf bessere politische Bedingungen. (Foto:

schreibt Müller. In den meisten Regionen der Türkei herrschten westliche Standards vor, die Mitarbeiter seien fleißig und häufig gut ausgebildet. „Deutsche Produkte – wie unsere Werkzeugmaschinen – werden sehr geschätzt und sind beliebt“, resümiert Müller in seinem Überblick. Was bleibe also aus Sicht der SHW WM zu tun? „Wir müssen am Bosporus und den anderen türkischen Regionen – vor allem im Raum Ankara und im Süden in Adana und Hatay – durchhalten! Wir werden an den Projekten, die als Anfrage bei uns in den Büchern stehen, dranbleiben!“, versichert ein kämpferischer SHW WM-Geschäftsführer. Der Wasseralfinger Werkzeugmaschinenbauer, der über keine Niederlassung in der Türkei verfügt, werde alle Möglichkeiten ausloten, um Finanzierungen für Neuanschaffungen von Maschinen in

die Wege zu leiten. „Spanische und italienische Hersteller bringen teilweise passgenaue Finanzierungen mit in die Türkei“, berichtet Müller aus dem türkischen Markt. Alle Aufträge würden von SHW WM mit einer Ausfuhrgenehmigung der BAFA in die Türkei geliefert, versichert er. SHW WM ist in der Türkei bereits bei vielen einheimischen wie auch westlichen Firmen präsent. „Wir haben derzeit in der Türkei ein Angebotsvolumen von 30 Millionen Euro in den unterschiedlichen Branchen ausstehen – das ist mehr als unser halber Jahresumsatz“, sagt Müller weiter. „Schauen wir, wie es sich weiterentwickelt in der Türkei. Wir bleiben am Ball. Investitionen in der Größe unserer Maschinen benötigen ein positives Umfeld. Der EU-Beitritt erscheint derzeit mehr als unwahrscheinlich“, schätzt Anton Müller ein.

ind die USA das Land der unbegrenzten Möglichkeiten? Diese Frage stellte Florian Maier, geschäftsführender Gesellschafter der Heidenheimer Christian Maier GmbH beim Maschinenbau-Forum. Als kleiner Mittelständler mit 170 Mitarbeitern beackert Maier den US-amerikanischen Markt seit 1985. „Im Jahr 2000 haben wir Maier America gegründet. Von 2003 bis 2015 haben mein Onkel und meine Tante dort die Geschäfte geführt“, erklärt Florian Maier. Seit 2015 gebe es bei Maier America einen Fremd-Geschäftsführer. Sein Unternehmen besitzt eine hohe Fertigungstiefe und stellt Drehdurchführungen für sehr spezielle Anwendungsfälle her. „Unsere Produkte sind prozesskritisch und vielfach erste Wahl. Deshalb müssen wir nahe an unseren Kunden dran sein“, sagt Maier, der seit 2015 das Unternehmen leitet. Erfolgsfaktoren in den USA seien neben dem Label „Made in Germany“ das Vorhalten von ausgebildetem Personal. „Wir halten in den USA ein eigenes Lager vor und unterhalten eine eigene Reparatur- und Serviceeinheit. Und: Wir bilden auch in den USA selbst aus!“, sagt Florian Maier. Schwierig sei in den USA, dass das Land sehr groß sei und die Mentalitäten der Menschen in den verschiedenen Regionen sehr unterschiedlich

Florian Maier ist geschäftsführender Gesellschafter der Christian Maier GmbH in Heidenheim. In den USA will das Unternehmen wachsen. F:sk

seien, betont Maier weiter. „In den USA müssen Sie viel Klinkenputzen, weil die Industrialisierung größtenteils kleinräumig vollzogen wurde. Es gibt sehr wenige OEMs im Land“, erklärt Maier die US-Besonderheiten. Hinzu käme der immer unterschwellig vorhandene – und in Zeiten von Donald Trump deutlicher zutage tretende – Protektionismus. Doch die Christian Maier GmbH, die außer in den USA auch seit 1997 in Italien sowie seit 2012 in China mit einer Niederlassung vertreten ist, hat eine klare Strategie fürs Erschließen des wichtigen USMarkts verabschiedet. Das große Land soll von der Ostküste ausgehend handelstechnisch immer weiter erschlossen werden – „Go West“ nennt das Florian Maier. Ferner soll die Kooperation mit Händlern in den USA ausgebaut werden.

In der Zukunft plant der Heidenheimer Mittelständler auch den Aufbau einer eigenen Produktion. Seit diesem Jahr unterhält der Mittelständler in Atlanta ein Büro. Dieses soll weiter ausgebaut werden, um weiter in den US-amerikanischen Markt vorzudringen. Aber nicht nur den hat Florian Maier im Visier: Ziel ist, eine Zentrale für den gesamten amerikanischen Kontinent zu schaffen, von wo aus Nord-, Süd- und Mittelamerika mit Drehdurchführungen aus dem Hause Maier versorgt werden soll. „Wir wollen noch internationaler werden“, sagt Florian Maier. Bei allem Wachsen verliert das Familienunternehmen jedoch nicht seine Prinzipien: Nachhaltig und profitabel muss das Wachstum gestaltet sein. „Und die Technologieführerschaft muss erhalten bleiben“, sagt Maier.

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LMT Tools – Fit for Future Industrieregionen einerseits. Aber vor allem mit weltumspannenden Know-how-Netzwerken, die innovative Industriepartnerschaften und Kontakte zu maßgeblichen Forschungseinrichtungen beinhalten und weiter voran treiben. Die Division LMT Tools ist so zu einem anerkannten Partner der Branchen Maschinenbau, Automobilindustrie, Luftund Raumfahrt, Medizintechnik und Gesenk- und Formenbau geworden. Mit hochpräzisen Werkzeugsystemen werden immer wieder bestehende Produktivitätsgrenzen überschritten. Aktorische, intelligente Werkzeugsysteme, wie die Lineboringbars von LMT Kieninger, sind Voraussetzung für die digitale Fabrik. Ein umfassendes Produktportfolio an Verzahnungswerkzeugen von LMT Fette gewährleistet auch zukünftig eine prozesssichere Zahnradproduk-

Muster eines Rollkopf-Oberscharniers aus dem 3D-Drucker.

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ie globale Industrielandschaft wird sich im kommenden Jahrzehnt grundlegend verändern. Ausschlaggebend sind neben den generellen ökonomischen und ökologischen Aspekten im Wesentlichen neue Technologien, die ein rasantes Umdenken in der

Gestaltung von Produkten, Produktionsabläufen und Geschäftsprozessen generieren. Als Technologietreiber sind hier die digitale Fabrik (Industrie 4.0), das additive Fertigungsverfahren 3D-Druck und die Entwicklungen bezüglich Elektromobilität zu nennen.

tion. Das gilt auch für elektromotorisch angetriebene Pkw, die ebenfalls noch ein- oder zweistufige Getriebe benötigen. Präzisionsreibahlen von LMT Belin (Frankreich) erfüllen die zukünftig gesteigerten Qualitätsanforderungen von Bauteilen. Spezielle Fräswerkzeuge von LMT Onsrud (USA) ermöglichen die effiziente Bearbeitung von Leichtbauwerkstoffen wie Titan oder CFK. Ganz im Sinne des Corporate Claims exactly yours werden Gewinderollköpfe von LMT Fette für den individuellen Kundenbedarf maßgeschneidert, mit Hilfe

LMT Tool Systems GmbH Heidenheimer Str. 84 73447 Oberkochen Telefon 0 73 64 95 79-0 Telefax 0 73 64 95 79-80 00 [email protected]

des 3D-Drucks. So können Funktionen, wie zum Beispiel Kühlkanäle, optimiert werden und dadurch die Prozesssicherheit in der Massenfertigung steigen.

(Quelle: LMT Group)

Die LMT Group mit Sitz der Holding in Oberkochen stellt sich diesen Herausforderungen aktiv und offensiv. Mit wachsenden Produktionsstätten, Niederlassungen und Servicestationen in allen wesentlichen

Wälzfräsersystem zum Verzahnen und Fasen

(Quelle: LMT Group)

Maschinenbau-Forum

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Wirtschaft Regional | Juni 2017

Vertrieb professionalisieren

Chancen für den Mittelstand

Professor bricht Lanze für Technischen Vertrieb auf wissenschaftlicher Basis

Firmen müssen sich verändern – Chancen und Geschäftsmodelle ergeben sich

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Sascha Kurz

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st die aktuelle Forschungsförderung in Deutschland richtig positioniert und ausgestattet? Sind Vertriebsingenieure der Motor, aus dem Unternehmen ein Wachstum generieren können? Diesen Fragen geht Prof. Dr.-Ing. Jobst Görne von der Hochschule Aalen beim Maschinenbau-Forum nach. Aus seiner Sicht komme dem technischen Vertrieb in den Unternehmen künftig eine herausragende Stellung zu. Deshalb sei es wichtig, dass es an der Hochschule Aalen bereits seit 18 Jahren den Studiengang zum Vertriebsingenieur gebe. Jobst Görne plädiert in seinem Vortrag dafür, dass die Forschungsförderung von ihrer Produktbezogenheit hin zu einem prozessualen Ansatz geführt werde. „Die gängige Lehrmeinung der Politik geht davon aus, dass Wirtschaftswachstum generiert wird, indem Unternehmen Fördermaßnahmen bekommen, um Innovationen, die über Forschungsprogramme gepusht werden, auf den Weg bringen“, sagt Görne. Die wirtschaftliche Realität sei jedoch eine andere: Der Markt melde Bedarf an, eine Firma entwickle ein Produkt. Dieser Kreislauf müsse bestmöglich am Laufen gehalten werden. Dabei rücke der Technische Vertrieb stärker in den Fokus. Die Anforderungen an Vertriebsingenieure sei-

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Prof. Dr. Jobst Görne ist neben seiner Professur Auslandsbeauftragter an der Hochschule Aalen. (Foto: sk)

en vielfältig: Technisches Verständnis mit einem Blick fürs Gesamtsystem seien vonnöten, Menschenkenntnis, Verhandlungsgeschick, Netzwerken, betriebswirtschaftliche Detailkenntnisse sowie Wissen ums Projekt- und Qualitätsmanagement seien erforderlich. „Hinzu kommen kreatives Denken, Motivation und Selbstdisziplin“, sagt Görne. Das Rekrutieren von Vertriebsingenieuren aus dem Bereich der reinen, technischen Ingenieurleistungen stoße an seine Grenzen. „Die technische Basis ist vorhanden, andere Fähigkeiten müssen häufig durch Learning by doing angehäuft werden“, sagt der Professor. Er bricht eine Lanze für den Studiengang des technischen

Vertriebsingenieurs an der Hochschule Aalen. „Der Vertrieb muss professionalisiert werden. Wenn die Verkaufspreise der Produkte um ein Prozent erhöht werden können, steigt der Gewinn des Unternehmens um zehn bis 20 Prozent“, sagt Görne. Und: Von zehn Prozent dieser Mehreinnahmen könnten jährlich 10 000 Vertriebsingenieur-Studenten ausgebildet werden. „Damit würde der starken Professionalisierung des Einkaufs ein Gegengewicht geschaffen“, sagt Görne weiter. „Der Vertrieb muss im Vergleich zum Einkauf nachziehen!“ Deshalb müsse die Ausbildung beim Technischen Vertrieb auf wissenschaftliche Füße gestellt werden.

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FIT machen für intelligente Vernetzung

Gerhard Strauss (l.) und Ralf Stetter beim diesjährigen Anwenderforum.

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on der Sebaldstraße in hochmoderne und transparente Räume in der Lorcher Straße 141/5: Die Firma A+B Solutions GmbH ist im September vergangenen Jahres umgezogen. Hervorragende Bedingungen für Mitarbeiter und Kunden und beste Voraussetzungen für den Schlüssel zur digitalen Welt, die sich das seit 37 Jahren bestehende Unternehmen als Partner der Fertigungsindustrie ins Stammbuch geschrieben hat. „Alle arbeiten an Prozessketten, wir bringen Sie ans Ziel“, lautet die Philosophie des Unternehmens, das von den beiden Geschäftsführern Ralf Stetter und Gerhard Strauss geleitet wird. Mit High-Speed-Internet kann die Firma nicht nur lokal und regional, sondern auch weltweit kommunizieren. Ganzheitliches Denken und Handeln ist die Richtschnur für das Unternehmen, das in den vergangenen Jahren in der Software-Entwicklung Meilensteine gesetzt hat. „Integrierte Lösungen erlauben die Datener-

Sascha Kurz

fassung rund um ein Produkt von der ersten Idee bis hin zur Fertigung“, so Geschäftsführer Ralf Stetter im Gespräch mit Wirtschaft Regional. Mit der Software „FIT“ (Factory Integrating Tool) bietet das Gmünder Unternehmen den Brückenschlag zwischen der betriebswirtschaftlichen und technischen IT-Welt. Grundvoraussetzung für die vierte industrielle Revolution ist die vollständige Digitalisierung von Prozessen und eine zentrale Verwaltung aller Daten eines Produkts. Es geht um Transparenz und Durchgängigkeit – von DNC über

A+B Solutions GmbH Lorcher Straße 141/5 73529 Schwäbisch Gmünd Telefon 0 71 71 92 74 00 [email protected] www.aplusb-solutions.com

Auftragsdaten, Betriebs- und Maschinendaten bis hin zu Zeitdaten. Mit seinen verschiedenen Software-Bausteinen ist A+B Solutions heute der führende Anbieter von webbasierten MES-Lösungen inklusive DNC, MDE, Fertigungssteuerung und auf Kennzahlen basierte Analysen. Die Firma Siemens vertreibt die von A+B Solutions entwickelte Software weltweit. „Wir können Unternehmen auf dem Weg in die digitale Welt beraten und begleiten“, verweist Ralf Stetter auf die ganzheitliche Kompetenz. Nicht unerwähnt lässt er aber auch die Bedeutung der Region, wo man als Komplettanbieter von der Ist-Aufnahme vor Ort über Projektierung und Installation bis zu Inbetriebnahme und Support intelligente Lösungen anbieten will. ls

as sind die Trends und Erfolgsfaktoren für den Markterfolg von Unternehmen? Wie Herausforderungen gemeistert werden können und typische Fehler vermieden werden, darüber berichtet Prof. Dr. Arndt Borgmeier von der Hochschule Aalen in seinem Impulsreferat beim Maschinenbau-Forum. Dabei geht er auf fünf Chancen-Szenarien ein und streift die technologische Welt, die dazu notwendig ist. Die Herausforderungen sind heute klar definiert, meint Borgmeier. Das VUCA-Acronym stehe dafür (V=Volatilität; U=Uncertainty; C=Complexity; A=Ambiguity). Die Welt sei heute geprägt von starker Volatilität, die Dynamik der Veränderungen in allen Bereichen sei riesig. „Zusehends unsicher sind dabei die Verhaltensmuster: Überraschungen treten häufig hervor, Aufmerksamkeit ist zu jeder Zeit notwendig“, sagt Borgmeier. Und die Welt sei extrem komplex geworden, in Organisationen herrsche häufig Verwirrung vor. „Zusätzlich gibt es eine Mehrdeutigkeit und Wechselwirkungen, Fehlinterpretationen sind an der Tagesordnung“, sagt der Professor. In einer zunehmend digitalisierten Welt werden Serviceleistungen immer wichtiger. Die neuen Technologien müssten in die Dienstleistungskette eingebaut werden. „Zu neuen Funktionen entstehen durch die Technologien auch neue Dienstleistungen. Sogenannte hybride Produktbündel müssen vermarktet werden. Services sind somit der Kristallisationspunkt von zusätzlicher Wertschöpfung“, sagt Borgmeier. Hinzu komme neben der Funktionsaufwertung von Produkten auch noch eine Produktionsoptimierung. Daraus ergeben sich laut Borgmeier Chancen für die Geschäftsentwicklung von

Prof. Dr. Arndt Borgmeier ist Fakultätsrat an der Fakultät Maschinenbau und Werkstofftechnik der Hochschule Aalen. (Foto: sk)

Unternehmen. Chance eins beruht auf der systematischen Geschäftsmodell-Entwicklung. „Das Business Modell Canvas ist ein hippes Thema, bei dem eine kleine Gruppe Ideen sammelt. 90 Prozent der Ideen werden durch 55 Typen von Geschäftsmodellen abgedeckt. Damit kann man arbeiten!“, sagt der Professor. „Business Modell Canvas ist hippes Thema“ Chance zwei ergibt sich laut Borgmeier aus dem Entwickeln eines systematischen Service-Engineerings. Er verweist auf sein Buch „Smart Services und Internet der Dinge“, in dem Details dazu beschrieben sind. Chance Nummer drei ergebe sich aus dem Rohstoff der Zukunft und dessen Nutzung: den Daten. Aus ihnen sollen Informationen generiert werden. „Heute gehen 42 Prozent der Innovationen vom Kunden aus. Deshalb ist es wichtig, bei Kunden eine Datenanalyse zu betreiben. Aus dem großen Datensee müssen anhand der Fragen „Was ist geschehen?“,

„Warum ist es geschehen?“, „Was passiert als nächstes?“, „Wie komme ich zu Resultaten?“ die richtigen Schlüsse herausgefiltert werden“, sagt Borgmeier. Chance Nummer vier ist vielen Firmen – so auch SHW Werkzeugmaschinen – nicht fremd. „Unternehmen müssen ihre Produkte schlau machen“, beschreibt Borgmeier. Intelligente Maschinen mischen sich ein. Gewonnene Daten könnten an andere weiter verkauft werden, um so einen Markt für Lösungen eines Problems beispielsweise an Maschinen zu generieren. Als Chance Nummer fünf postuliert Borgmeier, dass Führen in Unternehmen neue Anforderungen bekomme. „Um im Unternehmen Entscheidungen zu treffen und Mitarbeiter auf die Reise zu neuen Produkten und Geschäftsmodellen mitzunehmen, ist eine neue Art des Leaderships notwendig“, sagt der Professor. Motivation der Mitarbeiter spiele dabei eine große Rolle.

AB SOFORT DIE NEUESTEN Stirner WIRTSCHAFTSNEWS Jürgen ☎ (0 73 61) 5 94-2 25 AUS DER REGION Jörg Gschwinder ☎ (0 73 61) 5 94-2 26 IM ÜBERBLICK.

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Impressum Verlag: SDZ. Druck und Medien, Bahnhofstraße 65, 73430 Aalen Geschäftsführer: Christian Kaufeisen, Telefon 0 73 61 5 94-2 10 Redaktion: Robert Schwarz, Tel. 0 73 61 5 94-5 57, [email protected] Sascha Kurz Tel. 0 73 61 5 94-1 64 Anzeigen: Jürgen Stirner, Tel. 0 73 61 5 94-2 25, [email protected] Jörg Gschwinder, Tel. 0 73 61 5 94-2 26 Fotos: SHW, Oliver Giers, Sascha Kurz Layout: Bettina Opferkuch

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Juni 2017

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Gerd Dannenmann Der Bürgermeister der Stadt Neresheim spricht im Interview über die jüngsten Entwicklungen in der Kommune. Das Gewerbegebiet Riegel entwickelt sich positiv, die Bildungsinfrastruktur wurde verbessert. Seite 3

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Alexander Mugrauer Der Geschäftsführer von EYPro Mugrauer & Schnele spielt mit seinem Unternehmen in den „Top 100“ der innovativsten Unternehmen des deutschen Mittelstandes ganz vorne mit. Warum lesen Sie auf Seite 6

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Andreas Christopeit Der Geschäftsführer der SRH Kliniken freut sich über das 20-jährige Bestehen des SRH Fachkrankenhauses in Neresheim. Die medizinische Einrichtung verfügt über 50 Betten sowie einen neurochirurgischen OP. Seite 5

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Manfred Starnecker Der Geschäftsführer von Weisser Spulenkörper beschäftigt dank des klaren Standortbekenntnisses zu Neresheim hier 190 engagierte Mitarbeiter in Produktion, Konstruktion und Verwaltung. Seite 6

VERWALTUNG

Stadt Neresheim Landkreis: Ostalbkreis Region: Ostwürttemberg

Foto: Karl-Heinz Hross

Rathaus: Hauptstraße 20 73450 Neresheim Telefon (0 73 26) 81-0 Telefax (0 73 26) 81-46 E-Mail / Internet [email protected] www.neresheim.de Stadtteile: Elchingen, Dorfmerkingen, Ohmenheim, Kösingen, Schweindorf Städtepartnerschaften: Steinach/Tirol, Österreich Bagnacavallo, Italien Aix-en-Othe, Frankreich Bürgermeister: Gerd Dannenmann Telefon (0 73 26) 81-12 gerd.dannenmann@ neresheim.de Wirtschaftsförderung: Stadtkämmerer Martin Wenzel Telefon (0 73 26) 81-20 [email protected] Baurechtsfragen: Anton Kohler Telefon (0 73 26) 81-17 [email protected]

Das Gewerbegebiet Riegel – an der Straße nach Elchingen gelegen – wächst kontinuierlich.

(Fotos: Stadt Neresheim)

Einzigartig. Neresheim. Ihr Standort. Wir bieten einen Gewerbestandort mit Tradition und Zukunft: • Preisgünstige Gewerbeflächen • verkehrsgünstige Lage (A7 / B466/ Verkehrslandeplatz) • finanzielle Förderung durch Landesprogramme • sehr gute Infrastruktur • alle weiterführenden Schulen • attraktive, günstige Wohnbauplätze • eine einzigartige Lage inmitten der beeindruckenden Natur des Härtsfelds. Wir freuen uns auf Ihr Unternehmen!

Die neu sanierte Härdsfeldhalle.

Ihr Ansprechpartner: Bürgermeister Dannenmann Telefon 07326 81-12 • [email protected] www.neresheim.de

Neresheim

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Allgemeines

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Gewerbegebiet Im Riegel, Neresheim

Mitglieder der Touristikgemeinschaft „Gastliches Härtsfeld“ und bei der „Erlebnisregion Schwäbische Ostalb“ sind die Stadt Neresheim mit den sechs Stadtteilen sowie die Gemeinden Nattheim, Dischingen, Großkuchen, Kleinkuchen, Oggenhausen, Waldhausen und Ebnat.

Gesamtfläche 300 000 m2 2 Gesamtpreis je m (voll erschlossen) ab 40 Euro Gewerbegebiet Reichertstal II in Elchingen Gesamtfläche 90 000 m2 Gesamtpreis je m2 (voll erschlossen) ab 33 Euro Weitere Gewerbebauplätze auch in Stadtteilen auf Anfrage

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Gesundheit/Soziales

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Bevölkerung Wohnbevölkerung am 1. März 2017: 7943 davon männlich 4099 weiblich 3844 Ausländer 609 Versicherungspflichtig Beschäftigte insgesamt: 1812 davon Produzierendes Gewerbe 52,9 % Handel, Gastgewerbe und Verkehr 12,3 % sonstige Dienstleistungen 33,2 % Berufseinpendler 897 Berufsauspendler 2487

Sport Hallenbad: Neresheim Freibad: Kösingen Sportplätze: in allen Stadtteilen Tennisplätze: Neresheim, Elchingen, Ohmenheim Sporthalle: Härtsfeld-Sportarena Mehrzweckhallen: in allen Stadtteilen Reithalle: Neresheim, Elchingen Reitplatz: Neresheim, Elchingen Verkehrslandeplatz: Elchingen Segelfluggelände: Neresheim und Elchingen Golfanlagen: Hochstatter Hof

Information Tourist-Info Hauptstraße 21 73450 Neresheim Telefon 0 73 26 81-49 Telefax 0 73 26 81-53 [email protected] www.neresheim.de

Allgemeinärzte, Ärztehaus Zahnärzte Tierarzt Apotheken Seniorenzentrum Betreutes Wohnen Fachkrankenhaus Samariterstift Sozialstation

Bildung Vier Grundschulen Werkrealschule Mensa, Ganztagesbetreuung Realschule Gymnasium Städtische Musikschule Volkshochschule Berufsschule Heidenheim 21 km Berufsschule Aalen 26 km Berufskolleg Heidenheim 21 km Berufskolleg Aalen 26 km DHBW Heidenheim 21 km Hochschule Aalen 26 km Schwäbisch Gmünd 45 km PH Schwäbisch Gmünd 45 km Universität Ulm 55 km

Tourismus

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Verkehr Entfernung zur A7: 8 km Direkt an Bundesstraße B 466 Entfernung zum Bahnhof Aalen (Interregio-Anschluss) 26 km Direkt am Verkehrslandeplatz Elchingen Entfernung zum Flughafen in Stuttgart 120 km

Wirtschaft Regional | Juni 2017

Drei neue Vorsitzende beim HGV Neresheim. „Härtsfeld aktiv“ lautet der Werbeslogan des Neresheimer Handels- und Gewerbevereins (HGV). Getreu diesem Motto wollen die drei neuen Vorstandsmitglieder Marco Wörle, Hartwin Göres und Werner Durner den Verein mit seinen rund 90 Mitgliedern in die Zukunft führen. Sie traten 2016 die Nachfolge von Ludwig Wiedenmann an, der die Interessen von Handel und Gewerbe in der Härtsfeldmetropole 13 Jahre lang als Vorsitzender vertrat. Warum jetzt ein Triumvirat an der Spitze steht, erklärt Bäckermeister Marc Wörle aus Ohmenheim damit, dass man sich die Arbeit teilen wolle und damit auf jeden nicht zu viele Aufgaben zukämen. Denn davon gibt es genug in den nächsten vier Jahren. Für diese Zeitspanne wurden die drei Vorsitzenden gewählt. „Jeder ist auf seinem Gebiet Spezialist“, sagt Wörle. Im Übrigen hätten drei Leute mehr Ideen als einer. Ihr vorrangiges Ziel sei es, die Stadt zu beleben, Handel und Gewerbe zu stärken und Kaufkraft in Neresheim zu binden.

Zwei der drei neuen Vorstände des Neresheimer Handels- und Gewerbevereins: Hartwin Göres (links) und Marc Wörle. (Foto: nopf)

Die Voraussetzungen seien gut, denn die Infrastruktur in der 8000-Einwohner-Stadt wären optimal. Mit zahlreichen Veranstaltungen und Aktionen das Jahr über möchte der Verein die Öffentlichkeit für sich gewinnen und darüber hinaus auch Einwohner in den umliegenden Gemeinden ansprechen. Selbstbewusst versichern die Vorsitzenden: „Das Härtsfeld ist attraktiv. Wir haben eine gute Luft und ein schöne Landschaft.“ Ausdrücklich weisen sie darauf hin, dass sie von einem sehr aktiven „Frauenpower-Team“ unterstützt würden, das ihnen im Verein viel Arbeit abnimmt. nopf

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Impressum Verlag: SDZ. Druck und Medien, Bahnhofstraße 65, 73430 Aalen Geschäftsführer: Christian Kaufeisen, Telefon 0 73 61 5 94-2 10 Redaktion: Robert Schwarz, Tel. 0 73 61 5 94-5 57, [email protected] Sascha Kurz Tel. 0 73 61 5 94-1 64 Texte: Norbert Pfisterer Anzeigen: Jürgen Stirner, Tel. 0 73 61 5 94-2 25, [email protected] Jörg Gschwinder, Tel. 0 73 61 5 94-2 26 Fotos: Stadt Neresheim Layout: Bettina Opferkuch

Sanierte Härtsfeldhalle in Neresheim ist ein Schmuckkästchen Eine gelungene Gemeinschaftsleistungauf dem Härtsfeld, von der Impulse ausgehen. In Neresheim wurden 3,35 Millionen Euro investiert. Neresheim. Das Eröffnungswochenende Anfang Mai war ein großer Erfolg. In Scharen strömten die Neresheimer in die generalsanierte Härtsfeldhalle, um sich von einem bunten Programm unterhalten zu lassen und die Atmosphäre in der „neuen“ Halle zu genießen. Mit einer Größe von 388 Quadratmetern (Veranstaltungshalle) und 137 Quadratmetern (Foyer) bietet das Gebäude für alle Zwecke beste Möglichkeiten. Insgesamt hat der Gebäudekomplex einen Rauminhalt von 17 174 Kubikmetern. Im Mai 2012 hatte der Gemeinderat beschlossen, eine Mensa mit Ganztagesbereich erstellen zu lassen und die Härtsfeldhalle für Grundschulsport und kulturelle Veranstaltungen zu sanieren – eine multifunktionale Nutzung sämtlicher Räume sollte möglich sein. Mit dieser Aufgabe wurde das Büro ACT Architektur Concept Tröster in Rainau beauftragt. „Bei der Planung und Umsetzung der Entwurfsaufgabe haben wir mit viel Freude

Die sanierte Härtsfeldhalle in Neresheim.

diese spannende Herausforderung angenommen. Auch alle Fachingenieure haben zum Gelingen dieser Bauaufgabe wesentlich beigetragen“, schreibt der Architekt. Am Bau waren zahlreiche Firmen aus der Region und dem süddeutschen Raum beteiligt. Die Härtsfeldhalle stammt aus dem Jahr 1968 und eine Generalsanierung war dringend erforderlich. Gleichzeitig

gab es die Überlegung, für das Schulzentrum mit Grundschule, Werkrealschule, Realschule und Gymnasium mit insgesamt 1200 Schülern eine Mensa mit Räumen für Ganztagesbetreuung zu schaffen. Aus einem Architektenwettbewerb ging das Büro Tröster als Sieger hervor. Zunächst wurde das Projekt Mensa mit Ganztagesbetreuung realisiert. Der Betrieb wurde im September

(Fotos: Stadt Neresheim)

2015 aufgenommen. Im März 2016 begannen die Arbeiten zur Generalsanierung der Halle. Die Baumaßnahmen wurden zügig durchgeführt. Die Halle verfügt nun über ein großes, attraktives Foyer. Die Investitionen für die Generalsanierung belaufen sich auf etwa 3,35 Millionen Euro und für den Bereich Hallenbad auf weitere 500 000 Euro. Vom Land wurden für Mensa und

Blick in die renovierte Sporthalle.

Härtsfeldhalle etwa zwei Millionen Euro Zuschüsse bewilligt, ohne die man diese Baumaßnahmen nicht hätte realisieren können. Dafür dankte Bürgermeister Gerd Dannenmann. Überdies konnte Neresheim in den letzten Jahren massiv Schulden abbauen, was sich positiv auswirkte. „Mit der Generalsanierung der Härtsfeldhalle ist eine wichtige Einrichtung für unse-

re Gesamtstadt entstanden, von der Impulse für kulturelle Veranstaltungen und Highlights ausgehen“, betonte Dannenmann. Man dürfe stolz sein auf die gelungene Gemeinschaftsleistung. Die Härtsfeldhalle wird auch künftig für den Schulsport genutzt und ist bestens geeignet für Veranstaltungen von Vereinen, der Öffentlichkeit und Privatpersonen. nopf

Planung/Bauleitung Außenanlagen: Sigrid Bombera, Freie Landschaftsarchitektin, Beurener Str. 56/1, 73540 Heubach, Tel. 07173.913293, Fax 07173.913294 Ellwanger Straße 100 73492 Rainau e alkon Stahlb er d Gelän n e p Trep chungen a Überd u a Stahlb steme Zaunsy

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Neresheim

Wirtschaft Regional | Juni 2017

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Das aktuelle Interview Das Großprojekt Härtsfeldhalle wurde erfolgreich abgeschlossen Neresheim. Die Stadt Neresheim gehört zu den aufstrebenden und erfolgreich agierenden Städten in der Region Ostwürttemberg. In den vergangenen Jahren wurden unter der Führung von Bürgermeister Gerd Dannenmann zahlreiche Projekte in Angriff genommen und größtenteils bereits vollendet. Wir sprachen mit dem Bürgermeister, um zu erfahren, was sich in den vergangenen beiden Jahren in der Stadt ereignet hat. Herr Bürgermeister Dannenmann, wir haben uns im September 2015 zuletzt getroffen. Was hat sich seither verändert? Unser großes, jahresübergreifendes Projekt war die Generalsanierung der Härtsfeldhalle, einschließlich der Technik im Lehrschwimmbecken. Beim Festwochenende vom 5. bis 7. Mai diesen Jahres wurde die Halle gebührend eingeweiht und gefeiert. Nach wie vor sind wir dabei, attraktive

Baugebiete zu schaffen, um Neubürger anzulocken und die Einwohnerzahl zu halten. Erfolgreich abgeschlossen wurde der Bebauungsplan für die Erweiterung des Fachkrankenhauses für Schädel- und Hirnverletzte von 50 auf 116 Betten. Wir hoffen auf einen baldigen Baubeginn. Das Vorhaben ist ein Projekt der SRH-Gruppe. Auch das ehemalige Altenund Pflegeheim der Samariterstiftung wurde von einem privaten Investor erworben. Es soll insbesondere für eine zukünftige Wohnbebauung, eventuell auch zusätzlich für Kleingewerbe verwendet werden. Das Gebäude steht schon längere Zeit leer. Von hier aus hat man einen traumhaften Blick aufs Härtsfeld. Wie hat sich die Schulsituation entwickelt? Damit sind wir sehr zufrieden. Das Schulzentrum wurde kontinuierlich ausgebaut. In der Härtsfeldschule gibt es einen neuen Chemiesaal. Wir haben alle weiterführenden

Das Rathaus in Neresheim – Mittelpunkt der Stadt – 1620 als Kastenhaus gebaut.

Bürgermeister Gerd Dannenmann

Schulen am Ort. Das Schulzentrum wird derzeit von rund 1200 Schülern besucht, mit steigender Tendenz. Der Einzugsbereich des Schulzentrums ist nach wie vor groß. Viele Schüler kommen aus den umliegenden Ortschaften und Gemeinden auch aus dem Kreis Heidenheim und dem benachbarten Bayern. Die Sanierung der Härtsfeldhalle ist abgeschlossen. Wird sie von der Bevölkerung gut angenommen? Schon beim Eröffnungswochenende hat sich gezeigt, dass die Bürgerschaft sehr daran interessiert ist. Die Halle hat ihre Bewährungsprobe bestanden. Sie hat eine sehr gute Akustik und die ersten Reservierungen für Veranstaltungen laufen an. Täglich findet hier auch der

(Foto: J. Stirner)

Schulsport für die Grundschulkinder statt und für Herbst planen wir ein Kulturfestival in der Halle. Gibt es genügend Ärzte in Neresheim? Die Versorgung ist sehr gut. Dazu trägt natürlich auch das neue Ärztehaus bei, in dem sich ein Ärztezentrum befindet. Darüber hinaus gibt es eine weitere Arztpraxis. Ganz neu ist die Belegung mit Orthopäden im Ärztehaus.. In Neresheim arbeiten einige bekannte und potente Firmen. Sind Sie mit der wirtschaftlichen Entwicklung zufrieden? Wir sind sehr zufrieden. Einige Unternehmen haben in den letzten Jahren intensiv investiert. Die Erweiterung unseres Gewerbegebietes „Riegel“ ist

in der Planung. Den Unternehmen geht’s gut. Der Bereich Wirtschaft und Gewerbe hat sich in unserer Stadt wieder hervorragend entwickelt. Mein Dank gilt den Firmen und Betrieben für den Erhalt und die Schaffung von Arbeitsplätzen. In diesen Dank schließe ich auch den Handels- und Gewerbeverein sowie alle Dienstleister ein. Kann die Stadt genügend Bauplätze zur Verfügung stellen? Das ist eine wichtige Aufgabe für die Stadt, um der Abwanderung entgegenzuwirken und Bauwillige anzulocken. In unserem großen Baugebiet „Solhöhe“ herrscht rege Bautätigkeit. Hier werden weitere Bauplätze erschlossen. In den Teilorten Stetten, Ohmenheim

und Elchingen werden weitere Baugebiete erschlossen oder sind in Planung. Darüber hinaus legen wir Wert auf die Erschließung von Brachflächen innerorts. Einige Straßenbauprojekte waren 2015 in Planung oder im Bau. Gibt es Fortschritte? Da hat sich einiges getan. Die neue Ortsdurchfahrt in Kösingen wurde fertiggestellt. Und vor einem Jahr eingeweiht. Für die Sanierung der Ortsdurchfahrt Ohmenheim liegt die Planung vor. Dasselbe gilt für die Landesstraße vom Baugebiet „Riegel“ Richtung Elchingen sowie für den Ausbau der Straße nach Dischingen, um nur einige Beispiele zu nennen. Welche Projekte gibt es im Bereich der Familienpolitik? Da gibt es immer mehr Nachfrage nach der Betreuung von Kleinkindern. Insgesamt gibt es in der Gesamtstadt derzeit 17 Kindergartengruppen. In einer Stadt mit 8000 Einwohnern ist das ein hervorragendes Angebot für die Familien, meine ich. So wird beispielsweise derzeit die katholische Kindertagesstätte St. Josef von drei auf fünf Gruppen erweitert. Im Teilort Dorfmerkingen wollen wir die Grundschule, die Kindertagesstätte und die Ortschaftsverwaltung in einem Gemeinschaftshaus, dem Grundschulgebäude, zusammenführen. Wie sieht es mit den städtischen Finanzen aus? Wir sind gut aufgestellt, aber es macht sich natürlich bemerkbar, dass wir in den letzten Jahren sehr viel investiert haben. Herr Bürgermeister, wir danken Ihnen für das Gespräch.

Stadt Neresheim – Rückblick auf 2016 Das Haushaltsvolumen übertraf die Marke von 25 Millionen Euro – Beteiligung an KommPaktNet beschlossen Neresheim. Die Stadt Neresheim hat sich im Jahr 2016 entscheidend weiterentwickelt. Große Projekte wie die Sanierung der Härtsfeldhalle wurden vollendet, neue in Angriff genommen. Für den Gemeinderat der Stadt und Verwaltung unter der Leitung von Bürgermeister Gerd Dannenmann brachte dies viel Arbeit mit sich. Das Gremium traf sich zu 14 Sitzungen. Dabei wurden 118 Tagesordnungspunkte behandelt. Im Januar stand die Beratung über den Haushaltsplan mit Wirtschaftsplan im Mittelpunkt. Das positive Rechnungsergebnis aus dem Jahr 2015 ermöglichte es, die Neuverschuldung von 2,18 auf 1,91 Millio-

nen Euro zu reduzieren. Der Haushalt 2016 hatte eine Gesamtvolumen von 25 333 185 Euro. Davon entfielen auf den Verwaltungshaushalt 18 751 529 Euro und auf den Vermögenshaushalt 6 581 656 Millionen. An den Steuerhebesätzen änderte sich nichts. Bei einer Gegenstimme und zwei Enthaltungen stimmte das Gremium dem Haushalt zu. Ebenfalls zugestimmt wurde dem Antrag des „Vereins Freie Schule“, der in Steinweiler seit dem Schuljahr 2015/16 eine Privatschule betreibt und wegen steigender Schülerzahlen jetzt auch das Grundschulgebäude in Kösingen mitbenutzen wird. Ein Problem ist in Neresheim nach wie

vor die hohe Verkehrsbelastung in der Ortsdurchfahrt. Der Gemeinderat diskutierte über die Installierung einer Geschwindigkeits-Überwachungsanlage sowie über das Lkw-Nachtfahrverbot. Beides wurde vom Gemeinderat nach ausführlicher Diskussion zum jetzigen Zeitpunkt abgelehnt. Bei der Festlegung des Rechnungsergebnisses 2015 für den Stadtwald Neresheim konnte Forstdirektor Vonhoff von einem finanziellen Überschuss in Höhe von über 80 000 Euro berichten. Geplant waren rund 44 000 Euro. Vonhoff, der in den Ruhestand geht, zog eine positive Bilanz seiner 28-jährigen Tätigkeit. In dieser Zeit konnte aus dem Stadtwald

ein Reingewinn von rund 1,4 Millionen Euro erwirtschaftet werden. Für das Jahr 2016 sah der Haushaltsplan einen Überschuss von 1570 Euro vor. Im Juni besichtigte der Gemeinderat die Sanierungsarbeiten an der Härtsfeldhalle und konnte feststellen, dass der Zeit- und Kostenplan eingehalten wird. Ende September 2016 gab Stadtrat Anton Leberle bekannt, dass er nach 30-jähriger Mitarbeit im Gemeinderat aus Altersgründen ausscheiden wird. Zwanzig Jahre war er auch im Ortschaftsrat von Ohmenheim aktiv. Für ihn rückte Stefan Schmid aus Neresheim-Stetten in das Gremium nach. Von einem sehr guten Rechnungser-

gebnis im Jahr 2015 konnte Bürgermeister Dannenmann in der September-Sitzung berichten. Entgegen einer geplanten Rücklagenentnahme konnten der Rücklage 620 000 Euro zugeführt werden. Grund hierfür waren im Jahr 2016 vor allem die vermehrten Verkäufe von Bauplätzen. Der Gemeinderat beschloss einstimmig die Festlegung der Jahresrechnung 2015 mit einem Volumen von rund 22,6 Millionen Euro. Mit Blick auf das Jahr 2016 erklärte das Stadtoberhaupt, auch hier liege man gut im Plan. Stadtkämmerer Wenzel prognostizierte für das Jahr 2016 keine Neuverschuldung. Sehr ausführlich wurde im Novem-

ber über die Beteiligung der Stadt Neresheim an der Ausschreibung des Breitbandnetzes durch das Unternehmen KommPaktNet, einer Anstalt des öffentlichen Rechts, diskutiert. Acht Landkreise und 195 Städte und Gemeinden im Land gehören diesem neugegründeten Unternehmen an. Darunter auch alle Gemeinden des Ostalbkreises. Die Stadt verspricht sich davon günstige Bedingungen für die Betreiber und Nutzer von Breitbandnetzen. Bei der letzten Sitzung des Jahres im Dezember stand die Einbringung des neuen Haushalts im Mittelpunkt. Die Beratungen darüber erfolgten im Januar 2017.

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Auszug aus der Firmenliste Neresheim: Abfluß Wagner ADK Modulraum GmbH AOK Ostwürttemberg Autohaus Eggert Autohaus Hubert Schill Auto-Sing BayWa AG Neresheim Biber Team, Forst- und Gartenservice Bruno Weisser GmbH & Co. KG Burger Industrie Service GmbH Concept & Service GbR c-projects GmbH Dannbacher Ulrich, Metallverarbeitung Eisenbarth GmbH, Brennstoffe – Containerdienst Elektro Klaus Meyer Elektro Kotitschke ELK GmbH EYPRO Mugrauer & Schnele GmbH Feichtenbeiner Bau GmbH Gerüstbau Hubert Fritz Gerüstbau Pratschke GmbH Golf-Club Hochstatt, Härtsfeld-Ries e.V. Grimmeisen Holzland GmbH Gröber & Hompf GbR, Heizungu. Sanitärinstallation GtA-Gesellschaft für textile Ausrüstung mbH Hochstatter Erwin, Baugeschäft Holzbau Baudenbacher GmbH

ILE Industrielackierung Eisenbarth GmbH & Co. KG Jakob Schmid GmbH & Co. KG Keller Modellbau Kienle Holz- & Ausbau GmbH Kreissparkasse Ostalb, Geschäftsstelle Neresheim Kunick Leit- und Parkmarkierungen Kunsthaus Maier Lackvertrieb Schwaben GmbH & Co. KG Neuhauser GmbH Omnibus Rupp GmbH Rechtsanwalt Günther Kinzler Richter GmbH & Co. KG Samariterstiftung Behindertenhilfe Ostalb Schiele Schlosserei GmbH Schreinerei Gruber Seelig + Co. Feinblechbau GmbH SRH Fachkrankenhaus Neresheim GmbH Stoll Fritz, Christbaumkulturen Stoll Karl, Christbaumkulturen Tagliamonte GmbH

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Wirtschaft Regional | Juni 2017

Ein zukunftsweisendes Projekt Internationales Service- und Trainingscenter von Leitz Neresheim. Das Konzept für das neue Internationale Service- und Dienstleistungszentrum in Neresheim entwickelte der Unternehmer Dr. Dieter Brucklacher, langjähriger Chef des Werkzeugherstellers Leitz GmbH & Co. KG in Oberkochen, bereits im Jahr 2014. Die Eröffnung im Oktober 2016 konnte der rührige und engagierte Geschäftsmann nicht mehr erleben. Es wurde im Herbst letzten Jahres von den Gesellschafterinnen Dr. Cornelia Brucklacher und Monika Brucklacher seiner Bestimmung übergeben. Die Gebäudetaufe fand im Mai diesen Jahres statt. Das Konzept basiert darauf, die Nachschleif- und ServiceKompetenzen an einem Standort zu bündeln, um ein weltweit einheitliches Service- und Dienstleistungsangebot auf höchstem Niveau bieten zu können. Es soll nicht nur Nachschleifzentrum, sondern auch Kompetenzzentrum sein, das Schulungen, Ausbildung und Weiterbildung bietet und die Weiterentwicklung der Leitz Dienstleistungen garantiert. „Dieses neue Leitz Service- und Dienstleistungszentrum ist das Herzstück und Aushängeschild unseres Ser-

Geschäftsführung, Gesellschafterinnen und Gäste vor dem Leitz Trainingscenter in Neresheim.

vice- und Dienstleistungskonzepts, das wir im Dienst der Kunden weltweit weiter ausbauen werden“, betont der Sprecher der Geschäftsleitung Jürgen Köppel. „Qualifikation und Standards spielen dabei eine wichtige Rolle.“ Als Schulungszentrum und Musterbetrieb für die über 120 weltweiten Serviceniederlassungen von Leitz werden in Neresheim modernste Dienstleistungsansätze realisiert und geschult. Maximale Kundennähe und High-Tech-Dienstleistungen – eingebettet in ein ausgefeiltes Logistikkonzept – das war die Vision des verstorbenen Familienunternehmers

Dr. Dieter Brucklacher. Mit diesem Projekt hat er die LeitzFirmengruppe weltweit fit für die Herausforderungen der kommenden Jahre gemacht. Die Weitsicht des Unternehmers zeigt sich in diesem Zentrum.

Geschäftsführer Jürgen Köppel (li.) mit Dr. Cornelia Brucklacher und Monika Brucklacher. (Fotos: Leitz)

Das Wanderland Härtsfeld P

erfekt ausgeschilderte Rundwanderwege in allen Ortsteilen, Spazierweg und Wanderpfad im Klosterwald, weitere Rundwege im Egautal. All das ergänzt durch das optimierte Wegenetz des Schwäbischen Albvereins bietet Neresheim Wanderbegeisterten. Obendrauf sind zwei Fernwanderwege, die als Qualitätswege vom deutschen Wanderverband zertifiziert sind, vorhanden. Und zwar der „Albsteig“, besser bekannt als Hauptweg1 (HW1) des Schwäbischen Albvereins und der „Albschäferweg“, das neu konzipierte Wegenetz des Landkreis Heidenheim. Als I-Tüpfelchen streifen zwei Jakobswege das Härtsfeld: der Jakobsweg „Nürnberg-Konstanz“ und der Jakobsweg „Neresheim-Rot-

Das Härtsfeld ist attraktives Wanderland.

tenburg“. Gut ausgeschilderte Wege, herrliche Natur, besondere Pflanzen und Tierwelt zusammen mit einzigartigen Sehenswürdigkeiten wie z.B. die Beneditkinerabtei Neresheim mit Abteikirche und Klostermuseum, die Härtsfeld-Museums-

bahn, Schauköhlerei und die mittelalterliche Burg Katzenstein: So sieht Wanderlust auf dem Härtsfeld aus! Info-Material erhalten Interessierte bei der städtischen Tourist-Information im ehemaligen Oberamt der Stadt Neresheim.

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Neresheim

Wirtschaft Regional | Juni 2017

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Wieder historischer Festumzug 23. Neresheimer Stadtfest mit historischem Flair am 24. und 25. Juni 2017

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Klosterkonzerte in Neresheim bieten eine besondere Atmosphäre.

(Fotos : Neresheim)

Konzerte in der Abteikirche Am 16. Juli Kooperationskonzert mit Opernfestspielen Heidenheim

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ahr für Jahr begeistern die „Internationalen Konzerte in der Abteikirche Neresheim“ Besucher aus nah und fern. Künstlerische Qualität auf höchstem Niveau, dargeboten in dem einzigartigen Raum der Abteikirche, ist auch 2017 der Garant für unvergessliche Konzerterlebnisse. Am Sonntag, 16. Juli um 16 Uhr eröffnet das Kooperationskonzert mit den Opernfestspielen Heidenheim die Konzertreihe. Zu Gast sind Dorothee Oberlinger (Blockflöte) und Peter Kofler (Cembalo und Orgel) mit Werken von Bach, Purcell, Telemann und Corelli. Dorothee Oberlinger ist mehrfache Echo-Preisträgerin, eine der weltbesten Blockflötisten und leitet am Salzburger Mozarteum den Fachbereich Alte Musik. Der in Bozen geborene Organist und Cembalist Peter Kofler gastiert regelmäßig bei

internationalen Musikfestivals. Sein ausgeprägter Registriersinn, seine Detailverliebtheit und sein virtuoses Spiel wird das Publikum begeistern. Die Professoren der Royal Academy of Music, London, Patrick Russill und David Titterington, kommen auch in diesem Jahr mit ihren Studenten zu einer Werkwoche auf den Ulrichsberg. 2016 wurde der Stadt und Abtei Neresheim große Ehre zuteil, als beide zu Ehrenmitgliedern (Hon RAM) der Royal Academy ernannt wurden. Dies in Anerkennung für die besondere 25-jährige Beziehung und Zusammenarbeit im Rahmen eines studentischen Projektes als großartigen Beitrag für die Kunst und Wissenschaft sowie Bildung in der Musik. Am Sonntag, 3. September um 16 Uhr, gestalten sie ein Konzert mit Werken englischer

und deutscher Komponisten aus drei Jahrhunderten. „O Maria quam pulchra es“ – unter diesem Motto gastieren die Sopranistin Beatrice Voellmy und der Organist Christoph Kaufmann, beide aus Basel, am Sonntag, 17. September 2017 um 16 Uhr in Neresheim. Mit diesem Marianischen Programm kommen selten gehörte Kantaten von Barbara Strozzi und Bernardo Pasquini ebenso zu Gehör wie Werke von Muffat, Hindemitt, Köhler und Mendelssohn-Bartholdi. Zwei herausragende Künstler mit einem außergewöhnlichen Programm. Karten für diese Konzerte gibt es im Vorverkauf bei der Tourist-Information Neresheim unter: Telefon 07326-8149 Mail: [email protected] Internet: www.reservix.de

n Neresheim wird groß gefeiert. Zum 23. Mal findet das Neresheimer Stadtfest am 24./25. Juni statt. Neben zahlreichen Darbietungen der örtlichen Vereine, Geselligkeit und viel Musik steht das Fest-Wochenende im Zeichen der Partnerstädte. Hierzu haben sich Gäste aus Bagnacavallo (Italien) und Aix-en-Othe (Frankreich) angemeldet. Das Härtsfeldmuseum präsentiert eine Sonderausstellung unter dem Thema „Luther und das Härtsfeld“. Für Jung und Alt ist historisches Treiben angesagt mit mehreren Lagerleben sowie zahlreichen Ständen und historischen Berufen. Ein Kinderflohmarkt sowie eine Fahrzeugschau runden das breite Angebot ab. Auch die Städtische Bürgerwehr präsentiert sich an beiden Festtagen. Grundgedanke des Neresheimer Stadtfestes war vor 23 Jahren die Idee, ein zentrales Fest für die Vereine anzubieten. Seit dem 650-jährigen Stadtjubiläum im Jahr 2000 wird das Stadtfest mit historischem Treiben gefeiert. „Unser Stadtfest freut sich über immer größere Beliebtheit. Viele nutzen das Fest, um Bekannte und Freunde zu treffen“, freut sich Bürgermeister Gerd Dannenmann. Ganz Neresheim wird auf den Füßen sein, wenn am Samstagnachmittag, 24. Juni um 15 Uhr, das Stadtfest mit einem historischen Umzug durch die Altstadt und dem Bieranstich auf dem Marien-

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Wichtiger Standort

Das SRH Fachkrankenhaus Neresheim

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as SRH Fachkrankenhaus Neresheim hat jahrzehntelange Erfahrung in der neurologischen Frührehabilitation von Patienten mit schweren erworbenen Hirnschädigungen. Hierzu verfügt die Klinik über eine Intensivstation und einen neurochirurgischen Operationssaal. Der individuelle Behandlungserfolg wird durch interdisziplinäre Zusammenarbeit von Medizin, Therapie und Pflege gewährleistet. Das Krankenhaus gehört zur SRH Kliniken GmbH, einem der führenden privaten Klinikträger mit zehn Akut- und drei Rehakliniken sowie einer Vielzahl an MVZen. Über 7.500 Mitarbeiter betreuen jährlich 835.000 Patienten. Das Neresheimer Fachkrankenhaus ist spezialisiert auf die Behandlung von Patienten mit schweren Schädel-Hirn-Verletzungen und hat einen Versorgungsauftrag für 50 Betten, wovon auf einer eigenen Intensivpflegestation 16 Intensiv-

betten mit Dauerbeatmungsmöglichkeiten und einem neurochirurgischen Operationssaal vorgehalten werden. Zur Behandlung der Patienten werden in Neresheim modernste Therapiemethoden und Rehabilitationsmaßnahmen angewandt. Zudem werden, wie nur in wenigen Krankenhäusern in Deutschland, den Patienten bereits zu einem sehr frühen Zeitpunkt neben klassischen Rehabilitationstherapien auch computerassistierte Therapiesysteme angeboten. Seit nun über 20 Jahren engagiert sich das interdisziplinär aufgestellte Neresheimer Team in der Behandlung schwerst hirngeschädigter Patienten: Ärzte, Pflegekräfte, Therapeuten, Neuropsychologen, Sozialarbeiter und weitere Mitarbeiter setzen sich täglich kompetent für jeden einzelnen Patienten und dessen Angehörige ein. Um das Fachkrankenhaus auch langfristig modern und auf dem neusten Stand der

platz eröffnet wird. Viele historische Berufe werden sich vorstellen und Spielleut, wie die Gruppe „Tandaradei“ aus dem Bayrischen werden mit historischen Weisen und Tänzen zur Unterhaltung aufwarten. Für Kinder gibt es an den Ständen verschiedene Aktivitäten. Besonders freuen sich die Organisatoren, dass mit den Neresheimer Landsknechten, den Rieser Schwaben Nördlingen, die Getreuen des Königs 1632 Dinkelsbühl sowie der Freien Burghut Gundelfingen gleich mehrere Landsknecht- bzw. Feldlager in der Kürschnergasse, der Storchengasse und auf dem Pausenhof der „Alten Schule“ Geschichte zum Anfassen darbieten. Die Härtsfeldmuseumsbahn wird am Sonntag Sonderfahrten anbieten. Historisch gekleidete Personen zahlen hierbei nur den halben Fahrpreis.

Neben dem ökumenischen Gottesdienst am Sonntag um 10.30 Uhr finden auf den Festbühnen Auftritte der örtlichen Vereine sowie der Partnerstädte statt. Wiederum gastiert am Samstagabend ab 20 Uhr die Stimmungsband „WE“ auf der Bühne an der Hauptstraße. Nach der Eröffnung am Samstag wird die Stadtkapelle Neresheim spielen. Anschließend übernehmen die Musiker der Original Härtsfelder Musikanten ab 17.30 Uhr. Ein weiterer musikalischer Leckerbissen wird der Auftritt des „Jungen Fieber“ am Sonntag ab 18.30 Uhr sein. Neu ist die Wiedereröffnung des Gewölbekellers in der Kürschnergasse mit Bewirtung durch die Oberkehlner. Am Sonntag findet ein verkaufsoffener Sonntag von 13 bis 17 Uhr statt, an dem die Ladengeschäfte geöffnet haben.

Am 24. Juni steigt der historische Festumzug.

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SRH Fachkrankenhaus Neresheim GmbH Kösinger Straße 11 73450 Neresheim Telefon 0 73 26 96 08-0 Telefax 0 73 26 96 08-1 11 [email protected] www.fachkrankenhausneresheim.de

Technik zu halten, wurden im letzten Jahr neben Investitionen in die Medizintechnik auch der Diagnostikbereich sowie die Intensivstation saniert. Darüber hinaus wurden zur Verbesserung des baulichen Wärmeschutzes ein Großteil der Gebäudeaußenwandfläche mit einem Wärmedämmsystem ausgestattet und die alten Fenster gegen solche mit einer Wärmeschutzverglasung ausgetauscht. Auch die geplante Erweiterung des Fachkrankenhauses wurde im letzten Jahr vorangetrieben. So wurde ein vorhabenbezogener Bebauungsplan erstellt, welcher durch den Gemeinderat der Stadt Neresheim einstimmig angenommen wurde. In Zusammenarbeit mit Architekten und Fachplanern konnte eine Entwurfsplanung erstellt und Verhandlungen mit potenziellen Generalunternehmen aufgenommen werden.

Vertrauen wird bei SRH groß geschrieben. Fotos: SRH

Richtungsweisende Orientierung

Kunick Markierungen

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ie Arbeiten von Fabian Schwarz und seinen Mitarbeitern gehören zum Alltag jedes Menschen. Sie liegen gewissermaßen auf der Straße und beleben und ordnen das Geschehen in unserer lebendigen Welt. Der 29-jährige Neresheimer, der sein Unternehmen von seinem heimischen Büro aus betreibt, beschäftigt sich seit dem Jahr 2014 mit der Herstellung von Leit- und Parkmarkierungen. Die Firma Kunick, die er vor drei Jahren übernahm, ist schon seit dem Jahr 1990 als Spezialist für Markierungen aller Art bekannt und konnte sich in den Jahren längst einen Namen machen. Der junge Chef kommt aus der Branche, denn er absolvierte nach dem Abitur zunächst eine Maler- und Lackiererlehre bei einem Fachbetrieb in Aalen. Nach diesem erfolgreichen Ausflug in das Handwerk setzte Fabian Schwarz aber noch eine weitere Ausbil-

dung drauf: Er studierte Betriebswirtschaftslehre an der Dualen Hochschule BadenWürttemberg in Heidenheim. Nach dem Studium habe er bald gemerkt, „dass ich nicht den ganzen Tag am Schreibtisch sitzen kann“. Da kam das Angebot, die Firma Kunick zu übernehmen, gerade zum richtigen Zeitpunkt. Der Malermeister und Bachelor-Betriebswirt griff zu und hat diesen entscheidenden Schritt bis heute nicht bereut. „Die Geschäfte laufen sehr gut“, berichtet Schwarz. Das kleine Neresheimer Unternehmen ist bundesweit tätig und aufgrund der überschaubaren Größe höchst flexibel und schnell einsatzfähig. Überall, wo es gilt, von heute auf morgen Markierungen der unterschiedlichsten Art anzubringen, ist Kunick im Einsatz. Längst ist das Unternehmen für seine hohe Einsatzfähigkeit und den enormen Leistungswillen bekannt. „Wenn es sein muss, arbeiten

Kunick Markierungen Inhaber: Fabian Schwarz In der Schrei 16 73450 Neresheim Telefon 0 73 26 9 65 91 24 Telefax 0 73 26 9 65 91 25 [email protected] www.markierungen.de

wir rund um die Uhr“, sagt Fabian Schwarz. Und das sei relativ häufig der Fall. Es sind nicht die großen Projekte, wie etwa Autobahn-Markierungen, die Kunick zu erledigen hat. „Das machen die großen Markierungsfirmen“. Die Neresheimer beschränken sich auf kleinere Aufträge, die sie personell und mit dem bereitstehenden, modernen Maschinenpark erledigen können. Dazu gehören zum Beispiel Markierungen auf Kreuzungen, in Ortsdurchfahrten, auf Lageroder Parkplätzen, in Industrieanlagen, auf Bahnhöfen, Flugplätzen, in Parkhäusern, auf Radwegen, und, und, und . . . „Wir sorgen für Sicherheit“, betont Fabian Schwarz und ergänzt: „Keine Orientierung ohne Markierung“. Wie recht er damit hat, stellt jeder von uns fest, der in irgendeiner Weise im alltäglichen Straßenverkehr zurechtkommen muss.

Das Team von Kunick Markierungen

Neresheim

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Wirtschaft Regional | Juni 2017

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Mehr – weniger – anders

Kloster Neresheim

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ehr - weniger - anders, so lautet der Leitspruch der Tagungshäuser der Diözese Rottenburg-Stuttgart. Mehrwert für die Sinne präsentieren das Tagungshaus im Kloster Neresheim und die Klostergaststätte in direkter Nachbarschaft der einzigartigen Abteikirche aus dem Hochbarock. Wie geschaffen für Seminare, Tagungen, Familienfeiern, Ausflüge oder Jubiläen. Oder einfach für ein paar Tage Auszeit - Urlaub genießen auf dem schönen Härtsfeld in reizvoller Landschaft. Zwölf Veranstaltungsräume für bis zu 120 Personen stehen im Tagungshaus im Kloster Neresheim zur Verfügung. Die Konferenz- und Seminarräume sind mit zeitgemäßer Tagungstechnik ausgestattet. Das Tagungshaus im Kloster Neresheim bietet seinen Gästen 60 Betten in insgesamt 39 Zimmern, die größtenteils mit Dusche und WC ausgestattet sind. Über weitere 50 Betten verfügt das Martin-Knoller Haus – Kinder und Jugendli-

che können in diesem Jugendhaus ungestört und ohne selbst zu stören sinnvolle Gemeinschaft erleben. Das „Neresheimer Programm“ bietet das ganze Jahr Kurse der Meditation, der inneren Einkehr, Ruhe und der Selbstfindung an. In der Klostergaststätte, mit insgesamt 120 Sitzplätzen und weiteren 50 im Sommer auf der Terrasse, erwartet Sie täglich ab 10:00 Uhr ein serviceorientiertes Team und eine gut bürgerliche Küche. Geschmackvolle Gerichte, teilweise aus Produkten der klostereigenen Landwirtschaft und

Tagungshaus im Kloster Neresheim Telefon 0 73 26 9 64 42-0 Telefax 0 73 26 9 64 42-202 [email protected] www.tagungshaus-neresheim.de Leitung: Silvia Erhardt

von lokalen Metzgereien und Bäckereien, stehen auf der Speisekarte. Weit über die Region hinaus bekannt ist der Kulinarische Kalender mit „Brunch-Terminen“, den „Braten-satt“-Sonntagen, dem „Wurstsalat-Buffet“ oder den an Auswahl reichen Weihnachts- und Osterbuffets. Die stilvoll renovierten Räumlichkeiten unterschiedlicher Größen bieten den passenden Rahmen für besondere Anlässe und Veranstaltungen, für wohltuende Geselligkeit, aber einfach auch für Ruhe und Entspannung. Die Seele baumeln lassen in historischem Ambiente. Die imposante Klosteranlage stellt ein lebendiges Bindeglied zwischen dem Gestern und Heute dar. Gastfreundschaft aus Tradition, Rückzug aus der Schnelllebigkeit unserer Zeit.

Tagungsraum

EYPro Neresheim erneut unter den „Top 100“ innovativsten Firmen

E

s sind Individualisten und Spezialisten, die in dem kleinen Unternehmen in Neresheim für absolute Präzision sorgen, wenn es darum geht, zu prüfen, zu messen und Genauigkeit sowie Detailtreue zu garantieren. Der Geschäftsführer von EYPro (Engineering Your Progress) in der Heidenheimer Straße, Alexander Mugrauer, konnte dieser Tage verkünden, dass die Härtsfelder Firma einmal mehr bei der Auszeichnung der „Top 100“ innovativsten Unternehmen des deutschen Mittelstandes ganz vorne mitspielt und mit der Auszeichnung für außergewöhnliche Innovationskraft und Innovationsmanagement belohnt wurde. Den zwölf Mitarbeitern, zu denen ab September auch noch ein Auszubildender zum Industriemechaniker gehören wird, steht nach einer Erweiterung des Betriebsareals auf rund 700 Quadratmeter jetzt die notwendige Fläche zur Verfügung, um weiter expandieren zu können. „Wir haben dringend mehr Platz gebraucht“, erklärt Alexander Mugrauer. Die Anzahl der Kunden wächst. Das Unternehmen ist in Fachkreisen längst bekannt und für seine präzise Arbeit und Zuverlässigkeit bekannt und geschätzt.

Von EYPro entwickelt: Ein Gerät für Materialförderung mit dem Namen „reDruMed“

Und das nicht nur im näheren Umkreis, sondern darüber hinaus auch im benachbarten, deutschsprachigen Ausland und zum Teil sogar weltweit. Die 2009 gegründete Firma überzeugte nicht nur beim Wettbewerb der „Top 100“ die Fachjury, sondern gilt auch als nationale Nummer eins für den Sondermaschinenbau zur Minimaldosierung. Damit unterstützt sie vor allem namhafte Firmen in der Region sowie der Autobau-Branche, die sie mit ihren Leistungen und ihrem hohen technischen Knowhow überzeugt. Die geografische Lage von EYPro sei, in unmittelbarer Nähe der A 7, sehr günstig, betont Geschäftsführer Mugrauer. Kritik übt er

EYPro Mugrauer & Schnele GmbH Heidenheimer Straße 21 73450 Neresheim Telefon 0 73 26 9 20 95-10 Telefax 0 73 26 9 20 95-99 [email protected] www.eypro.de

an der Tatsache, dass der Ausbau der Breitbandtechnik in Neresheim und auf dem Härtsfeld sehr zu wünschen übrig lässt. „Das funktioniert im benachbarten Bayern viel besser“, so seine Feststellung. Für ein innovationsstarkes Unternehmen wie EYPro sei das ein Nachteil. Im Oktober wird EYPro erstmals auf der „Motek“, der internationalen Fachmesse für Produktions- und Montageautomatisierung in Stuttgart mit einem eigenen Stand vertreten sein. Hier haben die Industriekunden die Möglichkeit, das Spezialunternehmen und seine Arbeitsweise näher kennen zu lernen.

Montageautomat für Staubsaugergehäuse.

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Innovation und Individualität auf dem Härtsfeld W

eisser Spulenkörper steht in Neresheim für die gelungene Balance zwischen Tradition und Fortschritt, fundiertem technischen Fachwissen und zukunftsweisender Kreativität. Dank des klaren Standortbekenntnisses zu Neresheim sind hier 190 engagierte Mitarbeiter in Produktion, Konstruktion und Verwaltung beschäftigt. Mit der Fertigstellung des vollautomatischen Kartonlagers ist die Verlagerung aus dem Ortskern von Neresheim in das Industriegebiet „Im Riegel“ abgeschlossen. Mit dem neuen Logistikkonzept kann den Anforderungen des Marktes noch besser entsprochen werden. Zum Produktionsstandort gehören ein moderner Maschinenpark, ein leistungsfähiger Formenbau und flexible Automatisierungstechnik. Weisser Spulenkörper bietet vielseitige Arbeitsplätze für interessierte Frauen und Männer als Facharbeiter und Meister, Ingenieure und Betriebswirte, Verwaltungs- und technische Angestellte. Jedes Jahr werden Jungen und Mädchen in 4 technischen Lehrberufen als Werkzeugmechaniker, Verfahrensmechaniker, Mechatroniker, Industriemechaniker und als Industriekaufleute ausgebildet. Bereits während der Ausbildung werden sie umfassend in die betrieblichen Aufgaben integriert. Das Unternehmen ist Bildungspartner der Härtsfeld-

Weisser Spulenkörper GmbH & Co. KG

schule Neresheim und des Benedikt-Maria-Werkmeister Gymnasiums. „An den Aufgaben wachsen, Verantwortung üben und somit Selbstständigkeit erlangen, das ist die Ausbildungsphilosophie von Weisser Spulenkörper“. Die Ausbildung erfolgt unter fachmännischer Anleitung vom ersten Tag an praxisnah und mit Eigenverantwortung. Die hochpräzisen Produkte, die von den

Weisser-Mitarbeitern hergestellt werden, sind in Magneten, Motoren, Relais, Sensoren und Transformatoren zu finden. Der Endkunde bekommt sie in der Regel nie zu sehen, ohne diese Produkte funktioniert jedoch keine Waschmaschine, sie sind in Automatikgetrieben von Autos verbaut oder in den Steuerungen von Windkraftanlagen. Es gibt vermutlich keinen Haushalt in

Deutschland, in dem sich nicht irgendein Produkt von Weisser Spulenkörper befindet. Neben dem umfassenden Standardprogramm für die Elektrotechnik steht die Firma für die Realisierung individueller Kundenanforderungen und für spezifische Lösungen. Weisser Spulenkörper simuliert und konstruiert Produktanforderungen im CAD und entwickelt daraus erstklassige

Spritzgussformen und Automatisierungslösungen für unterschiedlichste Produkte. Dies gilt insbesondere für Sonderteile speziell für den Bereich Industrieelektronik, Automobiltechnik und Telekommunikation. Zielbranchen sind außerdem Medizintechnik, Maschinenbau, Umwelttechnik und Unterhaltungselektronik. Das Leistungsspektrum umfasst insgesamt über 4000 Ar-

Weisser Spulenkörper GmbH & Co KG Im Riegel 6 73450 Neresheim Telefon 0 73 26 82 0 Telefax 0 73 26 8 22 80 [email protected] www.weisser.de

tikel. Das Resultat konstruktiver und vertrauensvoller Zusammenarbeit mit Kunden aus Europa, Asien und Amerika sind immer neue innovative Produkte mit Metall-Kunststoff-Verbindungen oder aus Hochleistungskunststoffen, die z.B. den Ersatz von Metall durch Kunststoff ermöglichen und so dazu beitragen, Gewicht zu reduzieren. Um den hohen Ansprüchen für maßgeschneiderte Lösungen gerecht zu werden, fertigt Weisser Spulenkörper im eigenen Formenbau Präzisionsspritzgusswerkzeuge mit Hilfe modernster Produktionsanlagen. Für den Kunststoffspritzguss kommen moderne Spritzgussmaschinen mit sensorischer Produktionsüberwachung sowie vollautomatische Fertigungszentren zum Einsatz, die die Produktion hochpräziser Kunststoffteile in allen erdenklichen Variationen ermöglichen. Weisser Spulenkörper setzt nicht nur durch sein weithin sichtbares Lagergebäude, sondern auch durch Zuverlässigkeit, Vertrauen und Konstanz bei Mitarbeitern und Kunden deutlich Zeichen auf dem Härtsfeld.