Sicher wohnen: Wenn Alzheimer-Patienten weglaufen

Sicher wohnen: Wenn Alzheimer-Patienten weglaufen Ein Ratgeber der Alzheimer Forschung Initiative Inhalt Vorwort 3 Dem Weglaufen vorbeugen 5 ...
Author: Ilse Hummel
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Sicher wohnen:

Wenn Alzheimer-Patienten weglaufen

Ein Ratgeber der Alzheimer Forschung Initiative

Inhalt

Vorwort

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Dem Weglaufen vorbeugen

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Wenn eine Person vermisst wird

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Weitere Hilfen für Pflegende 2

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Vorwort

Eine der gefährlichsten Verhaltensweisen, die bei der Alzheimer-Krankheit auftreten, ist das Weglaufen. Alzheimer-Patienten sind orientierungslos und vergesslich. Deshalb ist ein Erkrankter, der allein unterwegs ist, in Gefahr. Er verirrt sich leicht, ist verunsichert und verwirrt und kann im Winter sogar erfrieren, wenn er nicht schnell gefunden wird. Besonders im mittleren Stadium der Krankheit ist es enorm wichtig, Schutzmaßnahmen zu treffen, die dem Weglaufen vorbeugen. Betreuer sollten genau wissen, was zu tun ist, wenn der Alzheimerkranke vermisst wird. Wenn man herausf indet warum der Patient diesen Drang verspürt, kann man besser vorbeugen. Häufige Gründe sind zum Beispiel: • Verwirrung: Der Patient realisiert nicht, dass er zu Hause ist und möchte hinaus, um sein „Heim“ zu suchen. 3

• Irrglaube: Der Patient glaubt, eine wichtige Aufgabe erfüllen zu müssen, die er vor langer Zeit hatte, zum Beispiel zur Arbeit zu gehen oder ein Kind abzuholen. • Fluchtversuch vor einer realen oder empfundenen Gefahr. Eine laute Umgebung kann den Patienten genauso ängstigen wie ein fremder Besucher oder auch die Befürchtung, dass seine Pflegeperson ihn schlagen wolle. • Erregung ist ein bekanntes Symptom der Alzheimer-Krankheit und kann durch verschiedene Medikamente noch verstärkt werden. • Ruhelosigkeit bricht aus, wenn keine Aufgabe oder Stimulation da ist, die den Patienten beschäftigt und fordert. • Suchen: Der Patient glaubt fest daran, eine Person oder eine Sache verloren zu haben und sucht danach. 4

Dem Weglaufen vorbeugen

Dem Weglaufen vorbeugen Ein Alzheimer-Patient, der ruhelos ist und umherwandert, sollte nie alleine gelassen werden. Doch selbst wenn er rund um die Uhr betreut wird, sollten Pflegende bestimmte Vorkehrungen treffen, um zu verhindern, dass der Patient alleine das Haus verlässt. Zum Beispiel sollten Sie folgendes beachten: • Geben Sie dem Patienten genügend freien Raum zum Umherlaufen. Räumen Sie Teppiche, Vorleger und sonstige Hindernisse aus dem Weg und schaffen Sie so Platz zum stolperfreien Laufen. • Beschäftigen Sie den Patienten mit sich wiederholenden Dingen, zum Beispiel Schaukeln in einem Schaukelstuhl, lassen Sie ihn den Flur fegen oder Wäsche zusammenlegen.

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• Bringen Sie Türriegel an allen Außentüren an und bewahren die Schlüssel an einem sicheren Ort auf, wo der Patient sie nicht finden kann. • Installieren Sie Sicherheitsscharniere, z. B. aus dem Baumarkt, an allen Fenstern, damit diese nur bis zu einem gewissen Grad geöffnet werden können. • Installieren Sie Klingeln oder Alarmsysteme, die sofort melden, wenn eine nach außen führende Tür geöffnet wird. Entsprechende Vorrichtungen können Sie in Baumärkten und Fachgeschäften kaufen. • Stecken Sie dem Patienten eine Karte mit Namen, Adresse und einer Notfallrufnummer in die Tasche, auf der der Satz „Bitte helfen Sie diesem AlzheimerPatienten, nach Hause zu kommen“ vermerkt ist.

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• Errichten Sie, wenn möglich, einen Zaun mit abschließbarem Eingangstor rund um das Grundstück. • Informieren Sie Ihre Nachbarn, dass Ihr Angehöriger den Hang zum Weglaufen hat und bitten Sie sie, Ihnen sofort zu berichten, wenn sie Ihren Schützling draußen alleine sehen. • Es gibt spezielle Produkte für die Pflege und Betreuung von AlzheimerPatienten wie Bewegungsmelder, elektronische Pieper, spezielle Klinken und weitere Hilfsmittel, die Sie dabei unterstützen, Ihr Heim sicher für den Alzheimer-Patienten zu gestalten. • Tarnen Sie Türen mit Postern, um sie zu verdecken. Ein Motiv könnte beispielsweise ein Bücherregal sein. Fototapeten sind im Handel erhältlich. Türen können auch in derselben Farbe gestrichen werden wie die Wände, um sie optisch „verschwinden“ zu lassen.

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Wenn eine Person vermisst wird

Wenn eine Person vermisst wird Auch wenn Sie alle genannten Schutzmaßnahmen getroffen haben, bleibt das Risiko, dass Ihr Angehöriger unbemerkt hinausschlüpft. Für diesen Fall sollten Sie Schritte vorbereiten, die Ihnen helfen, Ihren Patienten so schnell wie möglich wieder zu finden:

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• Informieren Sie die Polizei. Rufen Sie die Notrufnummer 110 an. Ein vermisster Alzheimer-Patient sollte aufgrund der Gefährdung immer als Notfall behandelt werden. • Halten Sie einige aktuelle und gute Fotos der Person bereit, die Sie der Polizei, Nachbarn und allen geben können, die sich an der Suche beteiligen. • Sie sollten eine Liste (mit entsprechenden Kopien) vorbereitet haben, die Informationen wie Alter, Geschlecht, Größe, Gewicht und andere körperliche Merkmale, Blutgruppe, Gesundheitszustand, Medikamente, Zahnstatus, Diätvorschriften und weitere relevante Informationen über den Alzheimer-Patienten für die Suchmannschaft enthält. • Geben Sie der Polizei für die Suchhunde ein ungewaschenes Kleidungsstück des Patienten, das in einer Plastiktüte aufbewahrt war. Benutzen Sie beim Verpacken Plastikhandschuhe, damit

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Ihr eigener Geruch nicht an das Kleidungsstück kommt. Tauschen Sie das Kleidungsstück monatlich aus, damit der Geruch möglichst intensiv ist. • Halten Sie eine Liste mit allen gefährlichen Plätzen in Ihrer Nachbarschaft bereit, wo zuerst gesucht werden sollte. Zum Beispiel: Stark befahrene Kreuzungen, naheliegende Brücken, Bäche und Überführungen, ein Abflussgraben oder abschüssiges Gelände. • Erstellen Sie eine Liste mit den Plätzen, die der Patient gerne besucht. Zum Beispiel Einkaufszentren, die Kirche, ein Park, in dem er spazieren gehen könnte oder andere bekannte Plätze. Bedenken Sie: Je mehr Menschen über den Zustand und den Drang des Alzheimer-Patienten zum Weglaufen Bescheid wissen, desto mehr Unterstützung erhalten Sie. Unterstützung, die helfen kann, dass Ihr Angehöriger gar nicht erst verloren geht.

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Weitere Hilfen Preventing für Pflegeleistende Wandering

Weitere Hilfen für Pflegeleistende Staatliche Hilfseinrichtungen und Angehörigen-Selbsthilfegruppen verfügen über viel Erfahrung mit dem Thema, helfen Ihnen mit guten Tipps und unterstützen Sie bei Ihrer schweren Aufgabe. Auch die Alzheimer Forschung Initiative e. V. hält auf ihrer Internetseite www.alzheimerforschung.de weitere Informationen für Sie bereit, oder rufen Sie einfach gebührenfrei an: Telefon 08 00-2 00 40 01. 11

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