Shiatsu-Therapie Shiatsu-Arbeit in der therapeutischen Begleitpraxis

Shiatsu-Therapie Shiatsu-Arbeit in der therapeutischen Begleitpraxis „Nichts in der Welt ist weicher und schwächer als Wasser, und doch gibt es nich...
Author: Anke Brahms
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Shiatsu-Therapie

Shiatsu-Arbeit in der therapeutischen Begleitpraxis

„Nichts in der Welt ist weicher und schwächer als Wasser, und doch gibt es nichts, das wie Wasser Starres und Hartes bezwingt. Unablässig strömt es nach seiner Art.“ (Laotse)

Was ist Shiatsu

„Shi (Finger) –atsu (-druck)“ (jap.) ist seinem Wesen nach eine besondere Form der achtsamen Körperarbeit, die in diesem Jahrhundert in Japan basierend auf der Traditionellen Chinesischen Philosophie und Gesundheitslehre entstand. Es ist ein eigenständiges System energetischer Körperarbeit und Lebenskunde, zur Förderung und Begleitung von Menschen, durch achtsame, tiefwirkende Berührung mit Händen, Haltung und im Gespräch. Shiatsu regt den Fluss der Lebens-Energie (Chi/Ki) an, lädt zu Selbstwahrnehmung, Selbstachtung und Selbstverantwortung ein, und hilft so, das eigene Leben gesund zu gestalten. Shiatsu begleitet auf dem individuellen Lebensweg in Phasen der persönlichen Entwicklung durch achtsame Präsenz und steigert oder erhält Lebensqualität und –freude.

© Ruth Gut

Eine kurze Einführung in die „verborgene Welt“ des Shiatsu: Shiatsu arbeitet fast ausschließlich auf dem Meridiansystem, aber Was ist ein Meridian? Meridiane sind winzige, mindestens dreidimensionale Kanäle, in denen „Chi / Ki“ (Energie) durch den Körper fließt. Es existieren die 12 Organmeridiane, die paarweise verlaufen und in ihrer Funktion komplementär sind, sowie deren 12 tiefen Äste, die im Körperinneren verlaufen und jeden Organmeridian mit dem dazugehörigen Organ und auch anderen Organen verbinden. Zudem gibt es die übergeordneten „8 großen Stämme“,„außerordentlichen Gefäße“ oder auch „Wundermeridiane“. Im Huang Ti Nei Jing “ (klassisches Werk des gelben Kaisers aus dem 3. Jh. V. Chr.) werden die Meridiane mit den großen Flüssen Chinas verglichen, die das Land durchziehen, bewässern und fruchtbar machen.

Yin und Yang: Werden auch als die beiden entgegengesetzten, aber komplementären Aspekte des Seins, wie Licht und Schatten bezeichnet. Dabei ist Yin: dunkel, kühl, passiv und weiblich. Aus ihm besteht die Substanz der Organe. Yang dagegen ist: hell, heiß, trocken, aktiv, männlich. Es bildet die Energie, die die Organe versorgt. Yin und Yang können in Ungleichgewicht sein. Hier setzt Shiatsu an: Mit Sensibilität für die individuellen Bedürfnisse des Menschen bringt es dessen Energie ins Gleichgewicht.

Was ist das „Chi / Ki“? Im „Tao Te King“ erklärt Laotse: „Das TAO erzeugt das Eine, das Eine erzeugt die Zwei, die Zwei erzeugen die Drei, die Drei erzeugen die Zehntausend Dinge. Im Rücken aller Dinge ist der Schatten, im Angesicht aller Dinge das Licht, und alles erhält Harmonie durch den immateriellen Atem.“ „Ki“ ist somit dieser immaterielle Atem, der durch den Gegensatz von Yin und Yang entsteht. Es existiert in vielen Formen, von der reinsten, wie etwa dem Licht, bis zur gröbsten, wie dem Metall. „Ki“ manifestiert sich in den fünf verschiedenen Aspekten der Energie, bekannt als die „Fünf Elemente“: Wasser, Holz, Feuer, Erde und Metall. Der Mensch ist eine Kombination dieser fünf Elemente, und er besteht aus einer besonderen Mischung von Yin und Yang. Zusammen mit einer individuellen Kombination der fünf Elemente und der besonderen Mischung aus Yin und Yang entsteht das einzigartige „wahre Ki“ des Wesens. Das gesamte Meridiansystem des Menschen ist von diesem „Ki“ durchflutet. © Ruth Gut

Die fünf Elemente und ihre Zyklen: Jedes Element ist durch den ernährenden Zyklus (Gesetz von Mutter und Sohn) und den Kontrollzyklus (Gesetz von Großmutter und Enkel) mit allen anderen verbunden. Im ernährenden Zyklus gibt jedes Element Energie an das nächste weiter. Der Kontrollzyklus ist das Gegenteil dazu, sodass die Elemente in Schach gehalten werden: „Wasser löscht das Feuer, Feuer schmilzt Metall, Metall schneidet Holz, Holz durchbricht die Erde, Erde dämmt das Wasser“. Jedes Element ist mit Farbe, Geschmack, Jahreszeit, Geruch, Gefühl und Ton verbunden (Heißhunger, Stimme, Wetter, Farbschattierung, Emotionen). So können z. B. unsere Vorlieben für Farben, der Geschmackssinn, unsere bevorzugte Jahreszeit, die momentan vorherrschende Gefühlslage und unsere Stimme aussagekräftig für ein bedürftiges Element sein.

Die besondere Bedeutung der einzelnen Meridiane im übergeordneten Sinn: 1. Lungenmeridian (3:00 – 5:00 Uhr): Verbindet uns mit der kosmischen Energie 2. Dickdarmmeridian (5:00 – 7:00 Uhr): Der große „Loslasser“; inneres Bild: „Ich werfe Ballast ab“ 3. Magenmeridian (7:00 – 9:00 Uhr): Er lässt uns Schritte nach vorn gehen, auf ein Ziel zu 4. Milzmeridian (9:00 – 11:00 Uhr): Verteilt und bewahrt das Aufgenommene; inneres Bild: „Ich nehme mir, was ich zum Leben brauche“ 5. Herzmeridian ( 11:00 – 13:00 Uhr): Ist die Kaiserin / der Kaiser in unserem Reich 6. Dünndarmmeridian (13:00 – 15:00 Uhr): Ist der große Sortierer; inneres Bild: „Ich stehe in Verbindung mit Himmel und Erde“ 7. Blasenmeridian (15:00 – 17:00 Uhr): Richtet uns auf und gibt Rückenstärkung und Rückhalt 8. Nierenmeridian ( 17:00 – 19:00 Uhr): Verbindet uns mit unserem Wesenskern und der Kraft unserer Herkunftsfamilien; inneres Bild: „Meine innere Quelle sprudelt“ 9. Kreislaufmeridian (19:00 – 21:00 Uhr): Innerer Beschützer des Herzens 10. Dreifach-Erwärme (21:00 – 23:00 Uhr): Äußerer Beschützer des Herzens; inneres Bild: „Ich spüre und schütze meinen Raum“ 11. Gallenblasenmeridian (23:00 – 1:00 Uhr): Sorgt für die Realisierung unserer Pläne, inneres Bild: „Ich öffne mich für neue Sichtweisen“ 12. Lebermeridian (1:00 – 3:00 Uhr): Gibt uns Kraft für Visionen

© Ruth Gut

Shiatsu im Hospiz- / Palliativbereich

"Lerne zu sterben und du wirst lernen zu leben, denn niemand wird lernen zu leben, der nicht gelernt hat zu sterben" (Tibetanisches Buch vom Leben und Sterben)

Die Begegnung mit dem Tod stellt für uns Menschen eine große Herausforderung dar. Wir werden, als Betroffener selbst, als Angehöriger und auch als Begleiter vor viele essentielle Fragen gestellt: - Was ist der tiefe Sinn, der sich mir durch diese Krankheit mitteilt? - Was möchte ich in meinem Leben noch verwirklichen? - Welcher Traum will noch gelebt werden? - Was kann ich loslassen, um die letzten Schritte leichter gehen zu können?

Durch einschneidende Erlebnisse werden unsere Sinne zutiefst geweckt und geschärft. Sie sollen uns voll und ganz zur Verfügung stehen, um den Weg zu uns in dieser Lebensphase uneingeschränkt und unbeirrt gehen zu können. Es ist die erste und auch die letzte Bestimmung unseres Lebens und auch die schönste. Shiatsu mit Tonpunktur begleitet auf dem letzten Lebensweg besonders aufmerksam und einfühlsam auf allen Ebenen, der körperlichen, geistigen, emotionalen und der spirituellen. Es ist ein gemeinsames "Miteinander-Gehen", in Achtung und Respekt, durch traurige, verstehende, aber auch freudvolle Momente...

© Ruth Gut

Phonophorese, auch Tonpunktur genannt, ist durch ihre Wirkung eine vollkommen sanfte Heilmethode aus dem Bereich der Klangtherapie. Bestimmte Frequenzen der unterschiedlichen Stimmgabeln helfen effektiv, „Ver-Stimmungen“ und Blockaden des Körpers zu lösen. Hierbei werden die schwingenden Stimmgabeln gezielt auf die zu therapierenden Akupunkturpunkte oder Meridiane der Traditionellen Chinesischen Medizin aufgesetzt, jedoch auch auf Muskeln, Knochen oder Sehnen. Ziel ist es, die entsprechenden Bereiche entweder zu energetisieren oder zu harmonisieren. Der Begriff „Gesundheit“ ist übrigens in der TCM gänzlich unbekannt Vielmehr geht es nur darum, dass die Lebensenergie „Qi“ harmonisch fließt, weder zu stark noch zu schwach. Mittels der Phonophorese ist möglich, den Menschen ähnlich einem sehr komplexen Instrument neu „einzu-stimmen“, denn je besser wir „mitschwingen“, je harmonischer wir uns in unserem persönlicher Rhythmus befinden, desto größer ist unser Wohlbefinden, und desto gesünder sind wir auch. Tonpunktur kann eingesetzt werden bei:          

Verspannungen Migräne, Kopfschmerzen Durchblutungsstörungen Wirbelsäulenbeschwerden Sensibilitätsstörungen Entstörung von Verletzungen Blutdruckbeschwerden ADHS Entstörung von Verletzungen Tinnitus

© Ruth Gut

Shiatsu in der Gesundheitspraxis Shiatsu fördert Wohlbefinden, Lebensfreude und Leistungsvermögen. Ebenso unterstützt es Menschen in Veränderungsprozessen und initiiert Wachstum. Shiatsu ist ein Weg zu einer gelassenen, aktiven und gesunden Lebensgestaltung.

Shiatsu in der therapeutischen Praxis Shiatsu hilft bei der Bewältigung psychischer und physischer Krisen. Es wird in Zusammenarbeit mit behandelnden ÄrztInnen und HeilpraktikerInnen und deren heilkundlichem, medizinischem und psychotherapeutischem Wissen eingesetzt.

Shiatsu in der Lebenshilfe Shiatsu hilft in einschränkenden Lebenssituationen. Es unterstützt Menschen darin, sich, ihren Körper und ihre Lebenssituation auch in schwierigen Momenten zu tragen und anzunehmen.

Shiatsu in der Bildungsarbeit Shiatsu ist gelebte Lebenskunde. Wissen und Erfahrung, Übungen und Anwendungen werden in Aus- und Weiterbildung sowie Anleitung vermittelt, angeregt und begleitet.

Spirituelle Dimension Shiatsu bringt Menschen mit dem Fluss der Lebensenergie in Kontakt. In Verbindung mit dieser universellen Energie können sich Menschen als Teil eines größeren Ganzen erleben und verstehen lernen.

© Ruth Gut

Kontakt

Ruth Gut Heilpraktikerin Shiatsu-Praktikerin (GSD) Staatl. dipl. Krankenschwester

Praxis Im Gesundheitszentrum für Traditionelle Chinesische Medizin Ludwigstr. 11 85049 Ingolstadt Tel.: 0171 / 700 18 60 E-Mail: [email protected] Website: www.ruth-gut.de

© Ruth Gut

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