Seelsorge und Spiritual Care

Seelsorge  und  Spiritual  Care   «Versuch  einer  Verhältnisbes7mmung»   Lisa  Palm,  Theologin  und  Spitalseelsorgerin  im  Universitätsspital  ZH ...
Author: Volker Meyer
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Seelsorge  und  Spiritual  Care   «Versuch  einer  Verhältnisbes7mmung»   Lisa  Palm,  Theologin  und  Spitalseelsorgerin  im  Universitätsspital  ZH     Quarten  27./28.  August  2012    

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Nein, danke – lieber keine religiöse Versorgung! Dafür gerne viel Humor!

Seelsorge  und  Spiritual  Care  –  Versuch  einer  VerhältnisbesImmung,  Quarten  27./28.  August  2012  .    

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Verhältnisbestimmung: Spiritual Care und Seelsorge

Verständnis  von   Spiritual  Care?  

Verständnis  von   Seelsorge  

Seelsorge  und  Spiritual  Care  –  Versuch  einer  VerhältnisbesImmung,  Quarten  27./28.  August  2012  

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Verhältnisbestimmung: Spiritual Care und Seelsorge

 Spiritual  Care  

Seelsorge  =   Fachperson   Spiritual  Care  

Seelsorge  und  Spiritual  Care  –  Versuch  einer  VerhältnisbesImmung,  Quarten  27./28.  August  2012  

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Bedingungen für gute interprofessionelle Zusammenarbeit in Spiritual Care

Eigenes  Seelsorge-­‐   Verständnis  des   Seelsorgers  

Seelsorge  =   Fachperson  für   Spiritual  Care  

Interprofessionelle     Zusammenarbeit  in   der  InsItuIon  

 Inhaltliche  Mitarbeit/   Forschung  zu  Spiritual   Care        

KommunikaIons-­‐ kultur   des  Seelsorgers  

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Ergebnisse Religionsmonitor 2008 - CH Fragestellung  nach  mi;lerer  und  hoher  Ausprägung  der  Religiosität   (Gesamt)  

Quelle:  Religionsmonitor  2008:  Ergebnisse  für  die  Schweiz;  Bertelsmann  S@Aung  2009   Seelsorge  und  Spiritual  Care  –  Versuch  einer  VerhältnisbesImmung,  Quarten  27./28.  August  2012  .    

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Interprofessionelle Zusammenarbeit ? !!!

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Spirituelle Betreuer bei schwerer Krankheit

Hanson et al (2008) J Pall Med 8  

Definition von Spiritual Care  

•  Spiritual care ist die gemeinsame Sorge um die Möglichkeit der Teilhabe und Teilnahme an einem als sinnvoll erfahrenen Leben.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                               Vgl.  IZP  München,  Roser  /  Frick  2006  

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Definition von Spiritual Care

„Unter Spiritualität wird die innere Einstellung, der innere Geist, sowie das persönliche Suchen nach Sinngebung eines Menschen verstanden, mit denen er Erfahrungen seines Lebens, seiner Biographie und insbesondere auch existenziellen Krisen und Bedrohungen zu begegnen versucht.“  Vgl.  IZP  München,  Roser  /  Frick  2006  

Qualität  in  Spiritual  Care,  Zürich,  05.07.12;  ReferenIn:  Lisa  Palm,  lic.  theol.  

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Definition von Spiritual Care in Palliative Care

«Spiritualität durchdringt alle Dimensionen menschlichen Lebens. Sie betrifft die Identität des Menschen, seine Werte, alles, was seinem Leben Sinn, Hoffnung, Vertrauen und Würde verleiht. Spiritualität wird erlebt in der Beziehung zu sich selber, zu anderen und zum Transzendenten (Gott, höhere Macht, Geheimnis).»  BIGORIO  2008  ,  Empfehlungen  zu  Pallia@ve  Care  und  Spiritualität,  [email protected]  

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Themenbereiche in Spiritual Care

Religiöser  Bereich  

Spiritueller  Bereich  

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Existenzieller  Bereich  

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Nationale Leitlinien Palliative Care 3. Leitlinie: Prinzipien zur Erbringung von Palliative Care:

Spirituelle Dimension «Die spirituelle Begleitung leistet einen Beitrag zur Förderung der subjektiven Lebensqualität und zur Wahrung der Personenwürde angesichts von Krankheit, Leiden und Tod. Dazu begleitet sie die Menschen in ihren existenziellen, spirituellen und religiösen Bedürfnissen auf der Suche nach Lebenssinn, Lebensdeutung und Lebensvergewisserung sowie bei der Krisenbewältigung. Sie tut dies in einer Art, die auf die Biografie und auf das persönliche Werte- und Glaubenssystem Bezug nimmt.» 13   13

Nationale Leitlinien Palliative Care 3. Leitlinie: Prinzipien zur Erbringung von Palliative Care:

Spirituelle Dimension „…Dies setzt voraus, dass die existenziellen, spirituellen und religiösen Bedürfnisse erfasst werden. Interventionen und der Zugang zu adäquaten Angeboten im Bereich der spirituellen Begleitung sind in regelmässigen Abständen im interprofessionellen Team zu thematisieren und die Kontinuität der Begleitung ist zu gewährleisten.“

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Ressourcen in Spiritual Care Spiritualität, Religion, Sinn,Werte, Rituale

Liebe, Familie, Freundschaften, Nachbarschaft ... spirituell

körperlich

Erfahren des „Körpers“, Sexualität, Essen, Krankheitserfahrung ...

MENSCH

psychisch

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sozial

Selbstbild, Freude,Verwirklichung Kompetenz, Würde 15   15

Aufgaben / Interventionen der spirituell Begleitenden Unterstützen der spirituellen Ressourcen in der Begleitung von Patienten und / oder Angehörigen durch: •  Dasein, Offensein und Zuhören (der Pat. und / oder seine Angehörigen bestimmen Nähe und Distanz) •  Zeugensein des erzählens, trauerns, haderns, ringens, kämpfens usw. nicht abschwächen oder kleinreden, sondern mitfühlen (caring) und trösten •  Mitsein beim erzählen, freuen, hoffen, lieben; keine Illusionen wecken. Die meisten Pat. wissen genau, wie gut / schlecht es ihnen geht (im Gegensatz zu den Angehörigen)

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Aufgaben / Interventionen der spirituell Begleitenden •  Achtsam sein auf symbolische Kommunikation: Scheinbar belanglose Äusserungen können im Zusammenhang mit der Biographie sehr bedeutvoll sein. •  Achtsam sein auf die Spuren des „Sinnfindens“ •  Ganzheitliche Unterstützung der physisch / psychisch / sozialen Ressourcen, Unterstützung beim Abschiednehmen, Bewältigen des Verlustes •  Entspannung / Meditation / gemeinsames Gebet, Segen Zeichen, Rituale suchen und anbieten

Seelsorge und Spiritual Care – Versuch einer Verhältnisbestimmung, Quarten 27./28. August 2012

Interventionen!

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Definition Spiritual Pain

•  Spirituelle Not (Schmerz) ist eine krankheitsbedingte Krise im Sinne einer plötzlichen oder langsam fortschreitenden Veränderung, die unter anderem durch die Erschütterung / den Verlust vieler existenzieller Persönlichkeitsfaktoren geprägt ist. •  Sie stellt Werte, Identität, persönliche und soziale Verwurzelung, wie sie bis dahin erfahren wurden, in Frage und stört / unterbricht die Suche nach einem Lebenssinn. Sie stellt auch den Wert in Frage, den der Patient seiner eigenen Person und inneren Würde zuschreibt. Quelle:  Leicht  verändertes  Zitat  aus:  La  spiritualité  en  soins  pallia@fs,  Guide  des  soins  pallia@fs  du  médecin  vaudois,  No  5-­‐2008  

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Zusammenhang Spiritual Pain / Total Pain

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Spiritual Pain steht in nahem Zusammenhang mit der Erfahrung von Total Pain, der Auseinandersetzung von schwerstkranken Menschen •  mit dem Verlust der Lebensfunktionen und Autonomie •  Veränderungen / Verlust der sozialen Rolle •  der Konfrontation mit schwer zu lindernden •  Symptomen und •  der Trauer / Abschiednehmen im Hinblick auf denTod.

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Zusammenhang Spiritual Pain / Total Pain

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Total Pain entsteht aus der Vernetzung von •  komplexen physischen, psychischen, sozialen und spirituellen Symptomen •  kann u. A. zu einer inneren Verzweiflung und Hoffnungslosigkeit, •  zum verzweifelten Ausprobieren unterschiedlichster Therapien, •  zur Ablehnung aller Angebote und •  zur Zurückweisung aller menschlicher Zuwendung führen.

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Wie können wir Spiritual Pain erkennen ?

Erhebung / Inhaltliche Beschreibung und Systematisierung von Spiritual Pain: •  Auswertung Fallstudien durch Seelsorgende der «FK Seelsorge in Palliative Care» während sechs Monaten (Unispital ZH / KSW / Triemli / Zimmerberg / Zollikerberg) •  Literatur zum Thema Spiritualität in Palliative Care (E. Weiher / T. Roser T. Hagen u. A.)

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Wahrnehmungsraster  zur  Erfassung  von  Spiritual  Pain  (Assessment  Instrument)    

Themenbereiche  zu  Spiritual  Pain  werden  in  den  ersten  drei  Tagen  erhoben,  der  Seelsorge  mitgeteilt  und  danach  regelmässig  überprüa.  

Beobachtbare  Phänomene  

1.    Verlust  des  Lebenssinns    

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 

Die  Pa@en@n/der  Pa@ent:   themaIsiert  die  Absurdität  des  Lebens   und  der  menschlichen  Beziehungen.   spricht  nicht  oder  nur  als  hoffnungslose   OpIon  über  ihre  /seine  Zukuna.   lässt  Therapieangebote  beteiligungslos   über  sich  ergehen.     versucht  der  SituaIon  zu  enbliehen,   und  setzt  nicht  zu  erfüllende   Erwartungen  in  immer  neue  Therapien,   bricht  diese  aber  nach  kurzer  Zeit   wieder  ab.         Anderes    

2.  Verlust  von  Verwurzelung  und  Iden7tät    

 

   

   

 

 Die  Pa@en@n/der  Pa@ent:     spricht  von  Goj  als  dem  Abwesenden   und  dass  sie/er  sich  als  von  Goj   verlassen  fühlt.     äussert  vielfälIgste  Ängste,  z.B.  den   Boden  ganz  zu  verlieren,  vor  einem   unendlichen  Abgrund,  vor  dem  Tod.     zieht  sich  völlig  zurück  und  äussert,   wenn  überhaupt,  Verzweiflung,   Hoffnungslosigkeit  und  Schuld.     Anderes  

Die  Pa@en@n/der  Pa@ent  zeigt  BereitschaA,    

Die  Pa@en@n/der  Pa@ent  zeigt  BereitschaA,    

Die  Pa@en@n/der  Pa@ent  zeigt  BereitschaA,    

existen7elle  Fragen  nach  Lebenssinn,   Sinnlosigkeit,  Verlust,  Trauer  

Fragen  zum  veränderten  Selbstbild  und  zur   eingeschränkten  Lebensperspek7ve    

Go;  (eine  transzendente  Dimension)    

   

Ziele  

Die  Pa@en@n/der  Pa@ent:   spricht  von  einer  „verpassten  Chance/ Erfüllung“  in  unterschiedlichen   Lebensbereichen   spricht  abwertend  über  sich  und  über     ihre/seine  Zukuna.   lehnt  Besuche  und/oder  angebotene   Beziehungen  meistens  oder  generell  ab     und  zieht  sich  ganz  in  sich  zurück.   verhält  sich  unruhig  und  äussert  verbal   oder  nonverbal  Angst.     reagiert  mit  Aggressionen  auf     Angebote  seiner  Umgebung   (Angehörige/  Mitarbeitende  Spital)     Anderes  

3.  Verlust  der  Go;esbeziehung    und   Transzendenzbezugs  

   

zuzulassen   darüber  zu  sprechen   sich  emoIonal  damit  zu  befassen   dadurch  sein/ihr  Leben  trotz  schwerer   Krankheit  und  eingeschränkter   Autonomie  als  wertvoll  und  sinnvoll  zu   erfahren  

       

   

zuzulassen     darüber  zu  sprechen     sich  emoIonal  damit  zu  befassen   Erfährt  dadurch  ein  Gefühl  von  „Ganzheit“   und  kann  offene  Wünsche/Pläne   umsetzen   Kann  sich  und  seine  Mitwelt  wieder   wertschätzen   Entschliesst  sich  unferIge  „Geschichten“   zu  klären  und  wenn  möglich  Vergebung   anzubieten  oder  anzunehmen.  

Seelsorge  und  Spiritual  Care  –  Versuch  einer  VerhältnisbesImmung,  Quarten  27./28.  August  2012  

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   

zuzulassen     darüber  zu  sprechen   sich  emoIonal  damit  zu  befassen   Findet  Halt  und  kann  trotz  der  Ängsten   wieder  vertrauen;  erfährt  sich  teils  oder   weitgehend  getragen   Kann  das  eigenen  Sterben  bejahen  und   eine  vertrauensvolle  Haltung  entwickeln   Begrüsst  angebotene  und  eigene   Gebete,  MeditaIonen,  Rituale     verfasst  von  Lic.  theol.  Lisa  Palm,   Spitalseelsorgerin  2012    

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Fragestellungen  und  PaIentenaussagen  in  der  Begleitung  

Fragestellungen  und  PaIentenaussagen  zur  spirituellen  Befindlichkeit  werden  in  den  ersten  drei  Tagen  erhoben,  der  Seelsorge   mitgeteilt  und  danach  regelmässig  überprüa.  

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1.    Verlust  des  Lebenssinns    

2.  Verlust  von  Verwurzelung  und  Iden7tät    

•  Welchen  Sinn  hat  mein  Leben  mit   eingeschränkter  Autonomie  und   Abhängigkeit,  mit  schwer  zu  ertragenden   Symptomen  überhaupt  noch?   •  Warum  erkranke  gerade  ICH  an  dieser   Krankheit?   •  Warum  erkranke  ich  gerade  jetzt?   •  Warum  kann  ich  nicht  sterben?  Was  hat   dieses  Leiden  noch  für  einen  Sinn?   •  Warum  lässt  Goj  diese  Krankheit  /  dieses   Leiden  zu?  

•  Wer  bin  ich  nun  –  krank,  und  abhängig?   Für  wen  hat  mein  Leben  noch  einen  Wert?   •  Wer  erkennt  und  liebt  mich  trotz  meiner   Abhängigkeit,  Krankheit  und  Schwäche?   •  Was  bleibt,  wenn  ich  nicht  mehr  bin?   •  Ich  fühle  mich  einsam  und  isoliert,  trotz   vieler  angebotener  Kontakte  und   Beziehungen  und  verschliesse  mich  dem   Schmerz  und  der  Liebe.     •  Wo  /Wie  finde  ich  Linderung  meiner  Halt-­‐   und  Ruhelosigkeit?  (psychische  und   spirituelle  Heimatlosigkeit)   •  Ich  habe  Angst,  die  Einheit  und   Verwurzelung  in  meinem  eigenen  SEIN  zu   verlieren.  

•  Was  ist,  wenn  ich  sterbe…?  Falle  ich  ins   „Nichts“  –  oder  in  Gojes  güIge  Arme?   (Abgrund  oder  Aufgehobensein)?   •  Ich  habe  Angst,  den  Boden  unter  meinen   Füssen  zu  verlieren!   •  Warum  kann  ich  keine  Freude  mehr   empfinden?  Jeglicher  Sinn  für  Schönheit   und  Glück  (Kunst,  Musik)  ist  mir  abhanden   gekommen!   •  Mein  Leben  war  sinnlos…!  Es  gibt  nichts   mehr,  was  mich  trägt  und  was  einen  Wert   für  mich  hat.       •  Werde  ich  durch  die  Krankheit  nun   bestraa?  Wie  kann  ich  diese  (…)  Schuld   wieder  gutmachen     •  Wo  bist  du  GOTT,  jetzt,  wo  ich  dich  so   dringend  brauche?  Ich  fühle  mich  völlig   „Unfer7ge  Lebensthemen“:  Beziehungen:   abgeschnijen  von  der  „inneren   •  Warum  habe  ich  mir  nicht  mehr  Zeit   Verwurzelung“  und  von  Goj.   genommen  für…?     •  Bin  ich  schuld,  dass  Du  –  Goj  mich   •  Nie  habe  ich/wir  darüber  gesprochen…!                                    verlassen                                      /  mit                m        ir          g    ebrochen                   hast?     Häje  ich  nur  darüber  gesprochen  /   •  Ich  habe  meinen  ganzen  Glauben  an  Goj   Vergebung  angeboten…!     verloren  und  leide  darunter.   •  Wie  /wann  kann  ich  das  wieder  gut   •  Die  Hoffnung  auf  ein  Leben  nach  dem  Tod   machen…?             war  nur  Selbstbetrug  –  jetzt  bin  ich  völlig   verlassen!   „Unfer7ge  Lebensthemen“:  Biographie:     •  So  Vieles  häje  ich  /  wir  gerne  noch   erlebt…!       Häje  ich  nur  früher…!     •  Warum  habe  ich  /  wir  im  Leben  die   falschen    Prioritäten  gesetzt?  

 

3.  Verlust  der  Go;esbeziehung    und   Transzendenzbezugs  

verfasst  von  Lic.theol.  Lisa  Palm,     24 Spitalseelsorgerin  2012    

Voraussetzungen der spirituellen Begleitung •  Der / die Patient/in und die Angehörigen bestimmen den Zeitpunkt, die Länge, den Gesprächsinhalt und die Intensität der Begleitung (Respekt vor der Autonomie, Nähe / Distanz) •  Es gibt seitens der Seelsorge kein bevorzugtes Gesprächsthema. Lebens- / Krankheits-/ Beziehungsgeschichte Religiös-spirituelles Thema oder Ritual •  Das Gespräch darf auch «scheinbar belanglos» sein

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Voraussetzungen der Fachperson Spiritual Care   •  ist geschult in Gesprächsführung und kann Gespräche fachkompetent gestalten und reflektieren •  verfügt über eine breite christlich- theologische, philosophische Ausbildung und kann die Begleitung mit Texten, Gebete, Rituale patientengerecht gestalten •  hat Grundkenntnisse in interkultureller Begleitung

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Spirituelles Wohlbefinden in Palliative Care „Nicht selten entdecken Patienten in einer palliativen Situation neu die Kraft der Spiritualität. Dies zeigt sich: •  In einer Hoffnung, die nicht nur Wunschdenken oder Illusion, sondern mit der Realität verbunden bleibt •  Im Sinn, der im eigenen Leben und den erlebten Krisen gefunden wird •  Im Bewusstsein der eigenen Endlichkeit, der Pat. kann seine Grenzen besser annehmen und noch nicht abgeschlossene Dinge zu Ende führen“ Quelle:  Zi@ert  aus  Bigorio  2008,  Empfehlung    zu  pallia@ve  care  und  Spiritualität  

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Spirituelles Wohlbefinden in Palliative Care „Im Glauben an ein Leben nach dem Tod und dies im doppelten Sinn: •  Man möchte den zurückbleibenden etwas hinterlassen, ein Zeugnis, eine Erinnerung •  Man ist erfüllt von der Hoffnung auf eine Transzendenz: der Tod verweist auf eine Wirklichkeit anderer Art, auf ein Geheimnis, dem der Patient sich anvertrauen kann“ Quelle:  Zi@ert  aus  Bigorio  2008,  Empfehlung    zu  pallia@ve  care  und  Spiritualität  

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Fachbuch zu Spiritual Care •  Erscheint im Herbst 2012 •  AutorInnen des Bandes definieren Spiritualität in Palliative Care aus unterschiedlichen Perspektiven •  Ganzer Aufsatz mit Fallbeispielen von Lisa Palm zur Erfassung (Assessment) von Spiritual Pain im Akutspiel •  Buchvernissage am 28. Nov. im Triemlispital Seelsorge  und  Spiritual  Care  –  Versuch  einer  VerhältnisbesImmung,  Quarten  27./28.  August  2012  .     .    

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