Das Mitteilungsblatt des Schweizerischen Blindenbundes

Nr. 4 September 2011

Schwerpunktthema: Freiwilligenarbeit

Informationen aus dem Vorstand

Über 11‘000 Stunden werden jährlich von freiwilligen Helfern und Helferinnen und Ehrenamtlichen für den Schweizerischen Blindenbund geleistet.

Hilfsmittel-News

Ohne diesen wertvollen Einsatz könnte der Schweizerische Blindenbund seine Arbeit in dieser Form nicht erbringen.

Regionalgruppen

Kurswesen

Agenda

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Inhalt Seite 2

Impressum

Seite 3

Editorial

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Schwerpunktthema: Freiwilligenarbeit

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Informationen aus dem Vorstand

Seite 12

Hilfsmittel-News

Seite 13

Regionalgruppen

Seite 13

Kurswesen

Seite 14

Dies und Das

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Lese- und Hörtipps

Seite 16

Agenda

Seite 16

Ausblick

Impressum Herausgeber: Schweizerischer Blindenbund Redaktion: Carola Woidicke, Richi Weissen, Jvano Del Degan, Helene Zimmermann, Irene Schlatter Umschlaggestaltung: Carola Woidicke Layout: SampleZone GmbH; Carola Woidicke Druck: Schweizerischer Blindenbund, Geschäftsstelle Fotos: Quelle Christoph Scherrer, Beratungsstelle Schaffhausen

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Editorial „Türen werden nicht nur zugeschlagen, es gehen auch Türen auf – nur macht das weniger Lärm.“ (Hans Derendinger)

Liebe Leserin, lieber Leser Sie halten das neue Mitteilungsblatt des Schweizerischen Blindenbundes in den Händen. Dieses gibt Ihnen einen Einblick in unsere Tätigkeit, Anliegen und Dienstleistungen. Das Hauptthema in dieser Ausgabe ist der Freiwilligenarbeit gewidmet. Es ist erstaunlich, wie viele Menschen in der Schweiz Freiwilligenarbeit leisten. Jede vierte Person, d.h. rund 1,5 Mio. Menschen, nimmt in der Schweiz mindestens eine formelle freiwillige Tätigkeit im Rahmen einer Organisation/Institution wahr. Das heisst, die informelle Freiwilligenarbeit im Sinne von Nachbarschaftshilfe ist hier noch nicht eingeschlossen. Für beide Arten von Freiwilligenarbeit wird ein Gesamtvolumen von rund 700 Mio. Stunden jährlich geschätzt (je zur Hälfte formelle und informelle Freiwilligenarbeit). Der Staat spannt zwar das wichtige und notwendige soziale Netz. Hier wird oft auch von Integration geredet. Dabei wird aber eine Anpassung der Betroffenen an bestehende Normen gemeint. Es wird ein angehend normales Funktionieren, wie es die Gesellschaft fordert, erwartet. Der Staat kann somit keine konkrete menschliche Solidarität und Anteilnahme face-to-face anbieten und erfahrbar

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Editorial machen. Und längst nicht bei allen Menschen ist heute das informelle Netz aus Familie, Freunden und gut gesinnten Nachbarn noch vorhanden und funktionsfähig. Deshalb ist die Freiwilligenarbeit so wichtig und bedeutend und hilft allen Betroffenen, ihr eigenständiges Leben besser gestalten zu können. Denn: Alle Menschen sind verschieden. Kein Mensch ist so wie der andere. Jeder Mensch macht etwas anderes aus seinem Leben. Jeder Mensch hat andere Gefühle und andere Gedanken. Betroffene haben wie alle anderen das Recht, das aus ihrem Leben zu machen, was für sie richtig und wichtig ist.

Ein herzliches Dankeschön an unsere freiwilligen Mitarbeitenden und ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer!

Als Co-Präsident des Schweizerischen Blindenbundes freut es mich sehr, dass Sie sich für unser Mitteilungsblatt interessieren. Ich wünsche gute Lektüre!

Ihr Oswald Bachmann

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Schwerpunktthema Freiwilligenarbeit

Schwerpunktthema: Freiwilligenarbeit Quelle: Barbara Sollberger, Beratungsstelle Bern

Wertschätzung und eine Begegnung auf Augenhöhe ermöglicht.

Freiwillige und ehrenamtliche Helferinnen und Helfer waren im letzten Jahr über 13'000 Stunden im Einsatz im Namen des Schweizerischen Blindenbundes: ein unschätzbar wertvolles Geschenk für Betroffene, für den Blindenbund, für die ganze Gesellschaft!

Da ist der blinde Mann, der ohne seine Begleiterin nicht auf dem Markt einkaufen könnte. Er will wissen, was für Marktstände es gibt und welche Gemüsesorten angeboten werden, denn er möchte auf keinen Fall etwas verpassen. Manchmal ist er auf der Suche nach etwas ganz Besonderem – zum Glück versteht dies die freiwillige Helferin. Sie steht ihm ruhig, geduldig und ohne Beeinflussungsversuche zur Seite.

Mit dieser Zahl ist noch nichts darüber gesagt, was die einzelnen Helfenden oft über Jahre regelmässig und zuverlässig ganz direkt im Kontakt mit Menschen in schwierigen Lebenslagen wirklich leisten. Ihnen allen gilt unsere Wertschätzung und unser grosser Dank! Wenn eine Vermittlung zwischen einer freiwilligen Hilfe und einem sehbehinderten oder blinden Menschen gelingt, dann ist dies für mich als Sozialarbeiterin wunderbar befriedigend, ich fühle mich jeweils selber richtig beschenkt! Damit eine solche Vermittlung wirklich gelingt, müssen viele Faktoren stimmen. Von Seiten der betroffenen Person braucht es z.B. viel Vertrauen. Wie kann sich dieses entwickeln? Von Seiten der helfenden Person ist viel Einfühlungsvermögen nötig, eine offene, wertfreie Haltung, welche gegenseitige

Da ist die betagte, sehbehinderte Frau. Sie getraut sich nach einem Sturz nicht mehr allein auf die Strasse. Ohne ihre freiwillige Begleiterin könnte sie als Alleinstehende das Haus nicht mehr verlassen. Auf den Spaziergang und das Gespräch mit einem verständnisvollen Gegenüber freut sie sich die ganze einsame Woche hindurch! Da ist die blinde Frau, welche ihren Haushalt weitgehend selbständig bewältigt – doch die Post wartet in der dafür bestimmten Schachtel auf den freiwilligen Mitarbeiter, der sie seit vielen Jahren alle 14 Tage besucht. Fast jedes Mal gibt es noch ein paar Kleinigkeiten zu erledigen. Selbständig sein heisst auch, die massgeschneiderte Unterstützung zu bekommen.

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Schwerpunktthema Freiwilligenarbeit Da ist die junge, blinde Mutter, die ihrem Kind möglichst das gleiche bieten möchte wie eine sehende Mutter, ohne in ihrem Bekanntenkreis immer die Bittende sein zu müssen – die freiwillige Begleitperson macht’s möglich. Da ist die allein stehende, sehbehinderte Frau in einer neuen Lebenssituation. Wer hilft ihr beim Einrichten der neuen Wohnung, beim heimisch werden am neuen Wohnort? Die freiwillige Hilfe aus der Nachbarschaft ist ein Volltreffer! Da ist die kulturell interessierte, blinde Frau. Trotz ihrer grossen Selbständigkeit ist es anstrengend und frustrierend, sich allein durch unbekannte Situationen zu kämpfen. Lieber verzichtet sie daher auf das Konzert oder den Vortrag. Mit der selbst kulturell interessierten Begleitperson hingegen wird der Ausgang zum lohnenden Freizeitvergnügen! Freiwillig Helfende erweitern den Handlungsspielraum von blinden und sehbehinderten Menschen, sie ermöglichen mehr soziale Teilnahme und somit mehr Lebensqualität. Die betroffenen Menschen bereichern mit ihrem Vertrauen, ihrer Bereitschaft, sich helfen zu lassen, das Leben der Helfenden, verhelfen ihnen zu neuen Erfahrungen und zu der Freude, etwas Sinnvolles zu tun. Wenn eine Vermittlung wirklich gelingt, gewinnen alle, Betroffene und Helfende.

Freiwillige Hilfe ganz konkret Unsere Beratungsstellen unterhalten einen engen Kontakt zu einem Netz von freiwilligen Helferinnen und Helfern. Der Sozialberater der Beratungsstelle Schaffhausen, Christoph Scherrer (CS), machte ein Interview mit einem solchen Helfer direkt am Einsatzort, zusammen mit der betroffenen Klientin. CS: Klaus, du bist seit einem Jahr der freiwillige Helfer von Rosa. Kannst du dich zuerst persönlich vorstellen? Klaus: Ich bin 1939 in Schaffhausen geboren und in Neuhausen am Rheinfall zur Schule gegangen. Nach Lehre und Welschlandaufenthalt kam ich zu +GF+. In diesem Schaffhauser Weltkonzern arbeitete ich bis zu meiner Pensionierung im Jahre 2004 in verschiedenen Bereichen. Auch wirkte ich 10 Jahre lang in Amerika und schliesslich für den Export nach Afrika und Indien. Ich lernte in der Firma auch meine Frau kennen. Heute sind wir Grosseltern von den Enkeln unserer zwei Kinder. Seit meiner Pensionierung bin ich viel in Haus und Garten beschäftigt, treibe auch Sport und verbringe manche Stunden beim Fischen. Hin und wieder reise ich auch mit meiner Frau nach Florida, um dort alte Freunde zu besuchen. Mit meinen Enkelinnen gibt es dagegen Ausflüge mit kleinerem Radius, z. B. in den nahen Schwarzwald.

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Schwerpunktthema Freiwilligenarbeit CS: Rosa, auch dich bitte ich, dich vorzustellen und etwas zu deiner Sehbehinderung zu sagen. Rosa: Ich bin 1935 im Berner Oberland bei Gstaad geboren. In dieser ländlichen Gegend bin ich verwurzelt. Nach der Schule pendelte ich dann nach Bern, wo ich eine Lehre als Köchin absolvierte und danach auch als Köchin arbeitete. Als ich in Grindelwald eine Stelle hatte, lernte ich dort einen lieben Feriengast kennen, und schon nach 3 Tagen verabredeten wir unsere Heirat. Traugott wohnte und arbeitete in Neuhausen, und so zog ich also auch hierhin und wir lebten als zufriedenes Ehepaar in Neuhausen. Leider ist Traugott vor 4 Jahren gestorben. Jetzt wohne ich alleine in unserer Wohnung. Ich gehe gerne zu den Ausflügen der Regionalgruppen des Schweizerischen Blindenbundes, besuche auch den Gymnastikkurs und die Veranstaltungen der Beratungsstelle Schaffhausen. Schon vor meiner Heirat entdeckte man bei mir ein schweres Glaukom, das zu Sehausfällen führte. Später ist auch der Graue Star hinzugekommen, und heute sehe ich nur noch sehr wenig. Etwas lesen kann ich gerade noch mit einer starken Lupe, ich habe aber immer einen Nebel vor den Augen. CS: Da kam auch der Moment, wo eine Hilfe nötig wurde. Klaus, wie bist du denn zu einem freiwilligen Helfer geworden? Klaus: Ich überlegte mit meiner Frau zusammen, dass es uns eigentlich immer gut gegangen ist und dass ich

etwas an meine Mitmenschen zurückgeben möchte. Da ich eine sehbehinderte Tante hatte, wollte ich mich für Sehbehinderte engagieren. Ich war beeindruckt, wie eine solche Person eigentlich noch ganz selbständig leben kann, wenn ein wenig Hilfe vorhanden ist. Da habe ich das Telefonbuch genommen und nach einer Organisation für Blinde und Sehbehinderte gesucht. Eines Tages sass ich dann in deinem Büro der Beratungsstelle des Schweizerischen Blindenbundes in Schaffhausen und habe mit dir die Vereinbarungen getroffen, die für einen freiwilligen Helfer gelten. Während 2 Jahren half ich dann einer betroffenen Person bei ihrer Korrespondenz, bei den Zahlungen und auch beim Ordnung Halten in der Medikamentenschublade. Nachdem diese Person in eine andere Stadt umziehen musste, fragtest du mich an, ob ich bei Rosa weiter helfen möchte. CS: Rosa, was war denn von deiner Seite erforderlich, dass du zu dieser Hilfe gelangen konntest? Rosa: Eigentlich hat eine blinde Freundin mich auf diese Möglichkeit aufmerksam gemacht und mich motiviert, dich als Sozialberater der Beratungsstelle zu fragen. Du hast dann ein Inserat im Stellenanzeiger von Benevol geschaltet, doch hat sich da gar niemand gemeldet. Ich war sehr froh, als du mir später zu Klaus verholfen hast.

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Schwerpunktthema Freiwilligenarbeit CS: Wie sieht nun die Hilfe bei Rosa konkret aus? Klaus: Alle 2 Wochen komme ich am Morgen um 9.30 Uhr zu Rosa und bleibe dann bis ca. 12.00 Uhr. Manchmal wird es auch länger. Da erwartet mich der gesamte Posteingang der letzten 14 Tage. Couvert um Couvert entnehme ich einer Schachtel, und jedes Mal frage ich, ob ich es öffnen kann und lese dann Rosa den Inhalt vor. Jetzt entscheiden wir, was damit zu tun ist: Rechnungen kommen in einen deutlich markierten Umschlag, mit dem Rosa per Monatsende zur Post oder Bank gehen kann. In einen anderen Umschlag kommen Pendenzen, wie auch Programme von Veranstaltungen. Einen grossen Anteil machen die unzähligen Spendenaufforderungen aus; hier müssen wir jedes Mal recht rigorose Entscheide treffen. Auch die Buchhaltung kontrollieren wir zusammen. Jetzt ist z. B. die Hilflosenentschädigung neu dazu gekommen und kann nun regelmässig verbucht werden. Auch bei Rosa galt es, ihre vielen Medikamenten-Packungen zu kontrollieren. Viele waren längst veraltet, bei anderen war der Verwendungszweck nicht klar. Jetzt markiere ich alle Packungen, die neu dazu kommen. CS: Rosa, entspricht das deinen Bedürfnissen, oder bleiben da noch andere Wünsche?

Klaus und Rosa beim Vorlesen einer Rechnung Rosa: Klaus entspricht voll und ganz meinen Bedürfnissen. Ich bin sehr erleichtert, dass er all das für mich tut. Ein kleiner Wunsch bleibt noch offen: Ich möchte sehr gerne öfter spazieren gehen, doch getraue ich mich nicht alleine. Leider reicht es an einem Morgen mit Klaus nur sehr selten dazu. CS: Hat dich das schon beschäftigt, dass diese ganze Hilfe von Klaus gratis ist? Rosa: Ich habe mir schon oft gesagt, dass ich Klaus etwas geben sollte für seine grosse Arbeit, doch er will einfach nichts. Gewissensbisse mache ich mir keine, doch bleibt eine ganz grosse Dankbarkeit. Klaus: Bevor ich mich als Freiwilliger gemeldet habe, habe ich mir auch überlegt, ob ich nicht gegen Honorar meine Kenntnisse zur Verfügung stellen möchte. Doch war es für mich schnell klar, dass ich ja etwas anderes wollte: kein Geld, sondern eben helfen. Die

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Schwerpunktthema Freiwilligenarbeit Wertschätzung von Rosa ist für mich ein wunderbarer Lohn, ich brauche dazu keine „Werte“ mehr. Auch Spesen würde ich, obwohl der Blindenbund dafür eine Entschädigung anbietet, nie in Rechnung stellen. Die Hilfsorganisation hat ja ebenfalls keine Profit-Absichten. Rosa: Klaus ist eben unbezahlbar!

Wenn wir Freiwilligen etwas wissen möchten, können wir dich fragen. Zweimal jährlich schicke ich dir eine Liste meiner Einsätze. (Einmal im Jahr werden alle zusammen von der Beratungsstelle eingeladen und sprechen dann auch über Einsätze und Fragen, bevor wir gemeinsam zu einem guten Nachtessen gehen, CS). Doch der Gedanke einer Supervision für uns Freiwillige scheint mir interessant. Unsere Art von Tätigkeit bekommt ja sehr schnell einen GewohnheitsCharakter, da wären neue Impulse vielleicht nützlich. CS: Rosa, eine letzte Frage an dich: Klaus erhält durch seine Hilfe sehr viel Einsicht in deine ganz privaten Angelegenheiten. Ist dir das nicht manchmal etwas zu nahe oder gar unangenehm?

Klaus: Wenn man solche Hilfeleistungen alle dem Staat oder irgendwelchen Organisationen übertragen würde, müsste doch am Schluss wieder der Steuerzahler dafür aufkommen. Genau das kann aber nicht im Sinn unserer Gesellschaft sein. Solange ich selber genug habe, kann ich eben freiwillig etwas weitergeben und so die Kostenspirale abschwächen. CS: Klaus, vielleicht wünschst du dir dafür etwas mehr Betreuung von unserer Organisation oder z. B. eine Supervision für deine Arbeit? Klaus: Mir scheint die Zusammenarbeit gut. Du lässt uns sehr viel Freiraum und kontrollierst unsere Tätigkeit nicht.

Rosa: Ich habe nun einmal diese Behinderung und muss mir ja helfen lassen. Ich habe grosses Vertrauen in Klaus und weiss, dass er niemals etwas weitererzählen würde. Nein, ich empfinde immer nur Dankbarkeit. CS: Und ich danke euch beiden sehr herzlich für dieses Interview!

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Schwerpunktthema Freiwilligenarbeit Freiwilliger Helferdienst für Sehbehinderte Nordwestschweiz Der Freiwillige Helferdienst Nordwestschweiz wurde 1991 – vor 20 Jahren – von den drei Basler Beratungsstellen für Sehbehinderte gegründet. Wir sind in Kontakt mit rund 80 Helferinnen und Helfern, die regelmässig oder sporadisch Einsätze leisten. Die Freiwilligen schenken ihre Zeit, entschädigt werden nur Spesen. Freiwillige Hilfe kann für beide Seiten sehr bereichernd sein Frau K. ist fast vollständig erblindet. In ihrer Jugend hatte sie Englisch studiert. Sie liebt englische Literatur, das heisst, sie liebt ganz bestimmte Autoren. – Herr L. ist Engländer, frühpensioniert, sehr gebildet und wir haben das Glück, ihn als freiwilligen Helfer einsetzen zu können. Herr L. liest Frau K. jede Woche ein- bis zweimal englische Literatur vor, und der Zufall will es, dass die Bücher, welche Frau K. liebt, die Bücher sind, welche Herr L. schon immer lesen wollte, aber keine Zeit dafür fand (oder sie sich nicht genommen hatte). Der Dienst wird von folgenden Beratungsstellen getragen: • Sehbehindertenhilfe Basel • Schweizerischer Blinden- und Sehbehindertenverband • Schweizerischer Blindenbund

Wir führen Sie kompetent in Ihre Aufgabe als freiwillige Helferin/freiwilliger Helfer ein: Sie werden auf den Einsatz bei einer sehbehinderten Person vorbereitet Sie werden von einer Fachperson der Beratungsstellen begleitet und unterstützt Sie erhalten einmal im Jahr eine Einladung zu einer Fortbildung oder Veranstaltung im Bereich des Sehbehindertenwesens. Auf Wunsch stellen wir Ihnen den anerkannten Ausweis für "Ehrenamtliche und/oder Freiwillige Arbeit" aus. Sind Sie interessiert? Melden Sie sich bei einer der aufgeführten Organisationen.

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Informationen aus dem Vorstand Veranstaltung „Let’s fätz für freiwilligi Schätz“

Informationen aus dem Vorstand

Quelle: Benevol Bern Europäisches Jahr des freiwilligen Engagements Datum Anlass: 16. September 2011 Ort: Oberer Waisenhausplatz, im Herzen der Stadt Bern Zeit Eröffnung: 12h Programm: Grusswort des Gemeinderats der Stadt Bern von Edit Olibet, Direktorin für Bildung, Soziales und Sport Podium mit Parlamentariergruppe Streetdance roundabout Marktstände der Mitgliederorganisationen von Benevol Bern Kinderoase Schülerband und Steelband Stiller Has mit Endo Anaconda ab 20 Uhr Schluss der Veranstaltung: 22 Uhr Die Beratungsstelle Bern des Schweizerischen Blindenbundes ist mit einem Stand (Informationen, Spiele, kleiner Wettbewerb) am Anlass mit dabei.

Eingeschränkte Mobilität im öffentlichen Raum Quelle: Jvano Del Degan Sie wollen einen Aufzug benutzen - aber die Tasten sind nicht gekennzeichnet? Sie wollen sich an einem Bahnhof über die Abfahrtszeiten und Gleis orientieren - finden jedoch keinen zugänglichen Monitor? Dies nur zwei Situationen wie sie unsere Mitglieder immer wieder erleben müssen. Der Schweizerische Blindenbund setzt sich für seine Mitglieder ein. Melden Sie Ihr Anliegen oder schildern Sie die Situation unter der eMail Adresse [email protected]. Sollten Sie keinen Zugang zum eMail haben, rufen Sie uns unter der Nummer 044 317 90 00 an. Oswald Bachmann (Co-Präsident) und Josef Odermatt (Vorstandsmitglied) werden dafür besorgt sein, dass Ihr Anliegen an die richtige Adresse weitergeleitet wird. Sie überwachen auch, ob die Situation verbessert werden konnte und informieren Sie über den Stand.

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Hilfsmittel-News Hilfsmittel-News InvaSupport Quelle: Martin Mischler Die Genossenschaft InvaSupport ist im Januar 1994 von einigen blinden und sehbehinderten Personen gegründet worden, die dem Schweizerischen Blindenbund nahe standen. Ziel war und ist der Vertrieb elektronischer Hilfsmittel für unseren Personenkreis, und zwar zu fairen Preisen. Die Genossenschaft InvaSupport konnte in den zurückliegenden 17 Jahren massgeblich dazu beitragen, dass die Preise für elektronische Hilfsmittel in der Schweiz, verglichen mit Ländern Mittelund Nordeuropas, im unteren Bereich liegen. InvaSupport ist in den Räumlichkeiten der Geschäftsstelle des Schweizerischen Blindenbundes untergebracht. Geschäftsführer ist der geburtsblinde Verkaufsberater und Fachmann bezüglich EDV für Blinde, Martin Mischler, Gründungsmitglied der ersten Stunde. Jeder kann Genossenschafter bei InvaSupport werden und somit die Geschicke der Firma mitgestalten (für weitere Auskünfte siehe Artikelende). Derzeit vertritt InvaSupport namhafte Hersteller wie Index Braille, F.H. Papenmeier, Solutionsradio und Humanware. Während InvaSupport lange Zeit das Hauptaugenmerk auf Arbeitsplatzausstattungen legte, sind wir

heute vornehmlich im Marktsegment Bildung und Freizeit tätig. Einer unserer derzeitigen Top-Runner ist das Orion Webradio, ein sprechendes Gerät zum Empfang von Internet Radiosendern. Aus einer Datenbank von über 5000 vordefinierten Radiostationen kann jeder Kunde sich seine eigene Sammlung an Radiostationen aus der ganzen Welt zusammenstellen. So sind dem virtuellen Weltenbummel fast keine Grenzen gesetzt. Das Orion Webradio ermöglicht den weltweiten Rundfunkempfang übers Internet, ohne dabei einen Computer zu benutzen. Für sehende Menschen gibt es solche Rundfunkempfänger schon lange. Da sie nur über ein optisches Display zu benutzen sind, kommen sie für blinde Anwender nicht in Frage. Hier schafft das Orion Webradio Abhilfe, indem es sämtliche Displayanzeigen, welche zum Navigieren in der Radiostationsliste notwendig sind, spricht. Alles, was Sie brauchen, ist ein breitbandiger Internetanschluss. Das Orion Webradio kann nun über ein Ethernet-Kabel angeschlossen und betrieben werden. Verfügen Sie zusätzlich über ein Drahtlosnetzwerk (Wifi), so können Sie in der ganzen Wohnung oder auf dem Balkon Radio hören. Neben dem Hören von Radiostationen ermöglicht das Orion Webradio auch die Abonnierung von Podcasts. Auf diese

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Regionalgruppen / Kurswesen Weise können Sie bestimmte Rundfunkbeiträge dann hören, wenn Sie Zeit haben. Für weitere Fragen rufen Sie uns einfach an unter 044 317 90 14 oder schreiben Sie uns eine Mail unter [email protected].

Regionalgruppen

Sie sehen, es lohnt sich auf jeden Fall, unseren Stand, welcher sich im Zelt beim Graben befinden wird, zu besuchen! Wir freuen uns auf Sie!

Kurswesen Quelle: Kurssekretariat

MAG Aarau vom 29. September – 02. Oktober 2011 Quelle: Regionalgruppe Nordwestschweiz Die Regionalgruppe Nordwestschweiz wird an der MAG (Markt Aarauer Gewerbetreibender) in Aarau präsent sein und die Gelegenheit nutzen, das Publikum auf die Anliegen und Probleme von sehbehinderten und blinden Menschen aufmerksam zu machen. Wir bieten aber auch Spiel, Spass und Unterhaltung. So können Sie Ihre Geschicklichkeit beim Büchsenwerfen testen und dabei sogar ein kleines Präsent gewinnen! Oder probieren Sie lieber die Tasttrommel aus? Bei Erfolg winkt auch hier eine kleine Belohnung! Verschiedene optische Hilfsmittel laden zum Testen ein. Decken Sie sich mit Informationsmaterial ein, führen Sie ein interessantes Gespräch mit Mitgliedern unserer Regionalgruppe Nordwestschweiz oder den Fachleuten der Beratungsstelle Aarau.

Im Kurs „Kreativer Ohrenschmaus“ vom 19. bis 23. Oktober 2011 in Landschlacht (S. 61 im Kursprogramm) hat es noch freie Plätze. Benützen Sie die Gelegenheit, sich in entspannter Atmosphäre mit Klängen und Tönen kurz mit Musikalität - zu befassen. Kosten: Einzelzimmer Fr. 510.00, Doppelzimmer Fr. 450.00 (inkl. Vollpension) Gönnen Sie sich einen Ausflug ins Berner Oberland und nehmen Sie am Kulturtag vom 12. September 2011 im Freilichtmuseum Ballenberg, Brienz, teil (S. 53 im Kursprogramm). Sie werden viel Neues, Interessantes, eventuell auch Erstaunliches über das Schweizer Brauchtum und den Alltag vergangener Zeiten erfahren. Kosten: Fr. 50.00 (inkl. Mittagessen)

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Dies und Das Dies und Das Tag des Weissen Stockes Quelle: Carola Woidicke Wie jedes Jahr organisieren die drei Trägerorganisationen SZB, SBV und SBb eine nationale Kampagne zum aktuellen Thema, welche durch die Regionalgruppen und Sektionen regional unterstützt wird. Die diesjährige Kampagne des Tag des Weissen Stockes lautet: Weisser Stock und doch sehend? Sehbehinderung hat viele Facetten. Dieses Jahr konzentriert sich die Kampagne darauf, die breite Bevölkerung darauf zu sensibilisieren, dass zehntausende von Menschen in der Schweiz zwischen Sehen und Nichtsehen leben: Ihr Sehvermögen ist stark eingeschränkt, aber sie sind nicht blind. Sie brauchen Hilfsmittel wie eine Filterbrille, einen Blindenführhund oder auch den weissen Stock und können unter Umständen trotzdem die Zeitung lesen. Dies trifft bei vielen Personen auf Unverständnis. In der Diskussion um „Sehen oder Nichtsehen“ geraten Betroffene zuweilen in den Verdacht, eine Behinderung zu simulieren. Aber Sehbehinderung meint nicht: Alles oder gar nichts sehen! – sondern hat viele Facetten. Wie blinde sind auch sehbehinderte Menschen auf eine differenzierte Wahrnehmung und Unterstützung angewiesen. Der Tag des Weissen Stocks am 15. Oktober 2011 macht auf die verschiedenen Facetten der Sehbehinderung aufmerksam.

Für weitere Informationen wollen Sie bitte die Internetseite www.weisserstock.ch besuchen. Billetverkauf in Zügen Quelle: Jvano Del Degan In den Medien wurde verschiedentlich berichtet, dass der Reisende in naher Zukunft keine Möglichkeit mehr hat, einen Fahrschein im Zug zu lösen. Dies ist für Betroffene nicht akzeptabel und auch der Schweizerische Blindenbund hat über das Referat Mobilität und Verkehr (Oswald Bachmann, Josef Odermatt) bei der SBB interveniert. Seitens der SBB in Brig liegt nun folgende Stellungnahme vor: Die SBB orientiert, dass sich für Behinderte nichts ändert. Alleinreisende Behinderte mit einer Begleiterkarte können nach wie vor zuschlagfrei ein Billett im Zug kaufen, das Personal wird auch nach wie vor in der Lage sein, die entsprechenden Billette auszustellen. Wenn die behinderte Person allerdings mit (gratis reisender) Begleitung unterwegs ist, geht man davon aus, dass die Begleitperson eben auch den Kauf des Tickets am Automaten erledigen kann.

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Lese- und Hörtipps Projekt Trockenmauern bauen mit Blinden Quelle: Carola Woidicke

Lese- und Hörtipps Bücher

Projektleiter: Urs Dubach Thema: Trockenmauern bauen mit Blinden Gesucht werden: 8 – 10 blinde Personen Zeitraum Umsetzung Projekt: April bis September/Oktober 2012 Dauer: Ca. 1 Arbeitswoche

Vom Glück der Schlaflosigkeit Ein Kopfkissenbuch für wache Nächte Brigitte Hieronimus, Orell Füssli, Zürich, 2011, 190 Seiten, CHF 34.90

Das Ziel ist es, 8 bis 10 blinde Personen zu finden, die daran interessiert sind, ein einmaliges Erlebnis mit zu kreieren. Herr Urs Dubach möchte im Rahmen seiner Diplomarbeit im Studium zum Arbeitsagogen das Projekt ins Leben rufen und hat den Schweizerischen Blindenbund dafür kontaktiert.

Ich bin alt geworden Vom Geheimnis meiner Verwandlung Karl Guido Rey, Kösel Verlag, 174 Seiten, CHF 27.90

Die Trockenmauern werden unter Anleitung von Urs Dubach und der Stiftung Umwelt-Einsatz Schweiz SUS gebaut, mit dem nachhaltigen Ziel, die Natur in der Schweiz zu erhalten, wo sie sonst in gewissen Fällen gefährlich wegzurutschen droht. Der Schweizerische Blindenbund möchte dieses Projekt gerne unterstützen und ist auf die Mithilfe seiner Mitglieder angewiesen. Denn nur durch Sie, liebe Mitglieder, wird dieses Projekt ermöglicht werden. Bei Interesse melden Sie sich bitte bis zum 15. Oktober 2011 bei Carola Woidicke unter 044 317 90 10 oder [email protected]. Besten Dank im Namen aller Beteiligten!

Komplementärmedizin Alternative Heilmethoden unter der Lupe Daniel Bouhafs, Rüegger Verlag Glarus Chur, 2011, 184 Seiten, CHF 34.00

Hörbuch Saubande Ein Schweinekrimi Arne Blum, Christiane Urspruch (Sprecher), Orell Füssli, Compact Disc, 265 Minuten, CHF 33.90

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Agenda / Ausblick Agenda

Dezember

September

03.12.2011 RGB Chloushöck, Hotel Ador in Bern

10.09.2011 RGZ Jahresausflug 17.09.2011 RGB und RGN Brätle in Eggwil 29.09. – 02.10.2011 RGN Infostand an MAG in Aarau Oktober 01.10.2011 RGZ Aktion Tag des Weissen Stockes in Glarus, Kontakt Beratungsstelle Niederurnen 15.10.2011 RGN Tag des Weissen Stockes (Ort und Zeit noch nicht bekannt) 15.10.2011 RGZ Aktion Tag des Weissen Stockes (Auskünfte Michi Heer) 22.10.2011 RGW Gemeinsames Mittagessen, Hotel Elite in Visp November 05.11.2011 RGZ Theaternachmittag mit Sektion Zürich SBV, Landhus in Zürich

10.12.2011 RGN Weihnachtsfeier, Überraschung 15.12.2011 RGO Weihnachtsfeier, Konzert mit einem ungarischen Chor, Hotel Wartmann in Winterthur Weitere Informationen finden Sie auf unserer Webseite www.blind.ch unter Veranstaltungen.

Ausblick Ausgabe Nr. 5 Dezember 2011 Vorschau Themenschwerpunkt in der nächsten Ausgabe: In der nächsten Ausgabe steht das Thema „Arbeit und Sehbehinderung“ im Zentrum. Anfangs Jahr erkundigten wir uns bei den Mitgliedern nach positiven und negativen Erfahrungen im Zusammenhang mit der Sehbehinderung in der Arbeitswelt. Wir geben Ihnen einen Einblick in die Ergebnisse unserer Befragung.

Redaktionsschluss: 31. Oktober 2011 Die nächste Ausgabe erscheint 1. Woche Dezember 2011.