Schriftliche Unterrichtsplanung. Thema der Unterrichtseinheit

Schriftliche Unterrichtsplanung vorgelegt anlässlich des x-ten Unterrichtsbesuches im Unterrichtsfach Textilgestaltung bei Frau Mustermann und des x-t...
Author: Bertold Krüger
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Schriftliche Unterrichtsplanung vorgelegt anlässlich des x-ten Unterrichtsbesuches im Unterrichtsfach Textilgestaltung bei Frau Mustermann und des x-ten Unterrichtsbesuches im Hauptseminar bei Herrn Mustermann

Thema der Unterrichtseinheit „ Wir applizieren Stoffstücke auf eine vorgefertigte Pappfläche zur Entstehung eines Fußballfeldes“ Eine Unterrichtseinheit zur Einführung in die Klebeapplikation

Datum:

16.03.04

Zeit :

8.30-10.00 Uhr

Schule:

Rheinische Schule für Hörgeschädigte

Klasse:

5 b G (Gehörlos)

Ausbildungslehrer:

Frau

Unterrichtsfach:

Textilgestaltung

Lerninhalt:

Fertigungslehre

Lernbereich:

Textile Techniken

Sabrina Smeets, Musterstr. 10, 50674 Köln

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1. Darstellung des Vorhabens Rahmenvorhaben:

„ Alles rund um Fußball“ Eine fächerübergreifende Lerneinheit mit Alltagsbezug

Teilvorhaben 1:

„ Wir lernen Begriffe aus dem Wortfeld Fußball kennen“ Lerneinheit des Faches Deutsch

Teilvorhaben 2:

„ Wir entdecken Städte und ihre Fußballvereine auf der Deutschlandkarte“ – Lerneinheit des Faches Erdkunde

Teilvorhaben 3:

„ Fußballvereine und ihre Fans“ Lerneinheit des Faches Sachunterricht

Teilvorhaben 4:

„ Wir gestalten ein Fußballfeld durch Stoffapplikationen“ Lerneinheit des Faches Textilgestaltung

Ziel des Teilvorhabens 4: Die Schüler lernen die Technik der Klebeapplikationen und dazu benötigte Materialien kennen.

3 Darstellung des Teilvorhabens 4

Handlungseinheit

Thema

Zielsetzung

„Wir reißen verschiedene Die 1. Einheit (Vorbereitung)

grüne Stoffstreifen“

Schüler

sollen

Stoffflächen durch Reißen in Stoffstreifen zerteilen.

„ 2. Einheit (Vorbereitung)

Wir

schneiden Die Schüler

unterschiedliche

grüne Stoffstreifen

Stoffstücke.“ „ 3. Einheit

Wir

Stoffstücke

sollen in

Stücke

schneiden. applizieren Die Schüler sollen die auf

eine Stoffstücke

auf

vorgefertigte Pappfläche vorgegebene zur

die

Entstehung

eine Fläche

eines applizieren.

Fußballfeldes.“ „ 4. Einheit

Wir

Fußballspieler

bringen Die Schüler sollen sich auf

Fußballfeld“

das beliebige Spieler aus den Zeitschriften ausschneiden u. diese mit doppelseitigem Klebeband

auf

dem

Fußballfeld befestigen.

Thema der Unterrichtseinheit: „ Wir applizieren Stoffstücke auf eine vorgefertigte Pappfläche zur Entstehung eines Fußballfeldes.“

Ziel der Unterrichtseinheit:

Die Schüler sollen Stoffstücke auf eine vorgegebene Fläche applizieren.

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2. Zielorientierte Handlungsschritte Die Schüler erreichen das Ziel der Unterrichtseinheit, indem sie

1. im Stuhlkreis ein Musterexemplar zur verbalen Erarbeitung des Arbeitsprozesses und Motivation gezeigt bekommen,

2. die notwendigen Materialien zur Klebeapplikation kennenlernen,

3. die Arbeitsschritte selbständig erkennen und verschiedene Arbeiten wie reißen, schneiden und kleben in der Gruppe aufteilen,

4. in der Gruppe die vorgefertigte Pappfläche zu einem Fußballfeld durch Stoffapplikationen gestalten,

5. den Arbeitsprozess und das Ergebnis im geleiteten Unterrichtsgespräch in der Gruppe reflektieren und die nächsten Schritte zur Fertigstellung der Kollage herausstellen

Differenzierung zu den zielorientierten Handlungsschritten

1. Ömer erreicht die Zielsetzung der Unterrichtseinheit, indem er Ø den Arbeitsprozess kognitiv erfasst Ø sich für das Schneiden oder das Kleben nach Belieben entscheidet Ø Motorische Anleitung beim Schneiden des Stoffes erhält Ø Sich bemüht, zügig zu arbeiten und sich nicht von seinen Mitschülern ablenken lässt

2. Kevin erreicht die Zielsetzung der Unterrichtseinheit, indem er Ø den Arbeitsprozess kognitiv erfasst Ø sich für das Schneiden oder das Kleben entscheidet Ø Hilfestellung beim Auftragen des Klebers auf die zu applizierende Fläche erhält Ø Zum ruhigen Arbeiten angehalten wird

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Ø Sich in die Gruppe integriert und den Arbeitsprozess durch sein agiles Verhalten nicht stört

3. Julian erreicht die Zielsetzung der Unterrichtseinheit, indem er Ø den Arbeitsprozess kognitiv erfasst Ø sich für das Schneiden oder das Kleben entscheidet Ø sich ausdauernd mit der gewählten Aufgabe beschäftigt Ø verbale Unterstützung beim Schneiden des Stoffes erhält Ø seine gleichberechtigte und nicht übergeordnete Stellung in der Gruppe akzeptiert

4. David erreicht die Zielsetzung der Unterrichtseinheit, indem er Ø den Arbeitsprozess kognitiv erfasst Ø sich für das Schneiden oder das Kleben entscheidet Ø Hilfestellung im Umgang mit der Klebertube erhält Ø Sich beim Arbeiten in der Gruppe nicht durch seine Mitschüler provoziert fühlt Ø Sich durch nicht zufriedenstellende Teilschritte seiner Arbeit nicht entmutigen lässt

5. Marcel erreicht die Zielsetzung der Unterrichtseinheit, indem er Ø den Arbeitsprozess kognitiv erfasst Ø sich für das Scheiden oder das Kleben entscheidet Ø sich an der Gruppenarbeit aktiv beteiligt Ø sein Interesse nicht auf Freizeitinhalte, wie z.B. Spielkarten richtet Ø motorische Unterstützung beim Schneiden des Stoffes erhält

3. Lernvoraussetzungen der Lerngruppe Die Klasse 5 b (G ) ist die Eingangsklasse der nach den Richtlinien der Hauptschule unterrichtenden Schule für Hörgeschädigte. Sie besteht aus 5 Schülern, die alle 5 Jungen sind. Die Schüler der Klasse sind alle hochgradig hörgeschädigt bzw. gehörlos mit zusätzlichem Förderbedarf im Förderschwerpunkt Lernen. Das Lernniveau der Klasse entspricht dem einer 2. Klasse.

6 Der Kunstunterricht findet im 2. Block statt und die Schüler werden in dieser Zeit von Frau Kleinert, einer jungen Fachlehrerin unterrichtet. Textiles Gestalten ist den Schülern aus vorherigen Unterrichtseinheiten nicht bekannt. Die Schüler sind sehr motiviert praktisch zu arbeiten und freuen sich immer auf den Kunstunterricht. Es wäre sinnvoll gewesen den Schülern einen generellen Überblick über das Fach Textilgestaltung zu geben, was aber leider in dem zeitlichen Rahmen nicht möglich war.

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Der Umgang mit dem Stoff ist für die Schüler eine neue Erfahrung, an der sie Spaß haben und stellt von daher eine Motivation dar. Alle Schüler haben die Möglichkeit, entsprechend ihrer Fähigkeiten an dem Fußballfeld mitzuwirken. Durch von den Schülern selbst vorgenommene innere Differenzierung in eine Gruppe, die schneidet und eine Gruppe, die klebt und die notwendige Kooperation zwischen den beiden Gruppen z.B. durch das Weiterreic hen der Stoffschnipsel werden individuelle Fähigkeiten wertgeschätzt.

Sachstruktureller Entwicklungsstand

Ömer Ömer benötigt beim Reißen des Stoffes motorische Unterstützung. Er versucht sich dieser Arbeit zu entziehen, indem er die Stoffe lieber mit der Schere zerschneidet, was auch wahrscheinlich mit seiner Vorstellung von Ästhetik zusammenhängt, da Ömer sehr ordentlich ist. Das Applizieren auf die Pappe, bei dem er unter Umständen mit Kleber in Berührung kommt, überlässt Ömer lieber seinen Mitschülern. Da diese Gruppenarbeit jedoch absichtlich so gewählt ist, dass sich jeder Schüler seine Lieblingsaufgabe aussuchen darf, bekommt Ömer verbale Unterstützung beim Schneiden und führt diese Aufgabe dann gewissenhaft und ausdauernd aus.

Kevin Kevin entsche idet sich für die Aufgabe des Klebens, was seinem agilen Verhalten entspricht, da er dabei auch durch die Klasse gehen kann, um von den anderen Schülern die Stoffschnipsel einzusammeln. Kevin fehlt jedoch das Gespür dafür an welcher Stelle auf der

7 Pappe noch Stoffschnipsel benötigt werden und er braucht dazu verbale Anleitung. Kevin neigt dazu sich mehr mit den anderen Schülern, als mit seinem eigenen Arbeitsprozess zu beschäftigen und muss daher oft zum Arbeiten angehalten werden.

Julian Julian hat als erster den Arbeitsprozess verstanden und wechselt während der Unterrichtseinheit vom Schneiden zum Kleben. Da er motorisch sehr geschickt ist reizen ihn beide Arbeiten und er hat viel Freude an dem Umgang mit dem Stoff. Julian ist sehr motiviert die Kollage schnell fertig zu bekommen.

David David hat Schwierigkeiten in der Feinmotorik und hat sich von daher für das Kleben entschieden. Aber auch beim Kleben benötigt er motorische Unterstützung, da er Probleme hat den Kleber aus der Flasche zu drücken. Gegen Ende der Stunde drückt er die Flasche mit solcher Kraft, dass der ganze Kleber auf einmal aus der Flasche kommt und auch etwas auf den Teppich läuft, was jedoch schnell beseitigt werden kann. David fehlen im Gegensatz zu den anderen Schülern Grundkenntnisse im Umgang mit Materialien, hier z.B. dem Kleber. Er lässt sich von diesen Misserfolgen auch schnell entmutigen und ist dann beleidigt.

Marcel Marcel entscheidet sich für das Reißen und das Schneiden. Da er gerne Arbeiten ausführt bei denen Körperkraft benötigt wird, hat er besonders an dem Reißen großen Spaß. Beim Schneiden benötigt er motorische Unterstützung und hat, genau wie Kevin, eine geringe Frustrationstoleranz. Er langweilt sich schnell und hat wenig Ausdauer und muss daher immer wieder zum Arbeiten angehalten werden.

Allgemein ist die Schülergruppe ziemlich heterogen. David ist kognitiv der Schwächste in der Klasse und braucht vermehrt Unterstützung in diesem Bereich. Ömer und Marcel sind in ihren motorischen Fähigkeiten sehr eingeschränkt, beide werden ergotherapeutische gefördert. Julian und Kevin haben Schwierigkeiten sich über einen längeren Zeitraum auf eine Aufgabe zu konzentrieren. Obwohl sie die beiden leistungsstärksten dieser Klasse sind, heben sie sich oft durch ihr agiles Verhalten hervor. Die Motivation sich ausdauernd mit einer Arbeit zu beschäftigen ist bei allen Schülern sehr von der Tagesform abhängig

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4. Begründung und Auswahl des Lerninhaltes Das Thema der Kollage „Fußball“ wurde vorher schon in anderen Fächern behandelt und deswegen ausgewählt, weil es Alltagsbezug hat und die Schüler interessiert. Hörgeschädigte Kinder haben oftmals einen nicht so großen Wortschatz wie gleichaltrige Kinder. Wenn Sie nun auf gleichaltrige Kinder in ihrem Alltag treffen, kann es für sie wichtig sein, dass sie ein Thema haben über das sie mit den anderen Kindern altersgemäß kommunizieren können. Die Schüler haben vorher im Kunstunterricht noch nicht mit Stoff gearbeitet und

in dieser

Unterrichtseinheit sollen sie das Material „ Stoff“ kennenlernen. Das Reißen und Schneiden des Stoffes soll die Feinmotorik der Schüler, die bei manchen Schülern nur schwach ausgeprägt ist, schulen. Durch die Klebeapplikation, also das Aufbringen des Stoffes auf eine Fläche, lernen die Schüler taktil die Beschaffe nheit von Stoff kennen und so kann ihr Interesse, sich weiterhin mit diesem Material zu beschäftigen, geweckt werden. Die fertiggestellte Stoffcollage soll den Klassenraum verschönern und eine bleibende Erinnerung an diese Unterrichtsreihe sein.

5. Sachanalyse „Kollage“ und „Stoffapplikation“ Eine Kollage hat vor allen Dingen kombinatorischen Charakter und wird auch im Bereich der bildenden Kunst angewandt. Ihre Qualität liegt in der Flächenaufteilung durch differenzierte Formteile und in Farb- und Strukturreizen. Die Punkte Auswahl, Kombination, Differenzierung und Stofflichkeit geben der Bildrealisation besonderen Ausdrucksgehalt. Das Thema kann nur von den formalen Bedingungen des Stoffes abhängig seine. Das ganze Bild wird durch Reihung, Streuung und Zentrierung von Schnitteilen in eine Ordnung gebracht. Dabei gibt es Varianten der technischen Möglichkeiten wie das mosaikartige Aufsetzen kleiner Felder, dass in dieser Unterrichtseinheit ausgeübt wird, die Strukturierung durch Stickstiche und die Schichtung und Durchbrechung von Stofffeldern. Bei der Kollage wird die Bildidee durch das Aufkleben fixiert, bei der Applikation durch das Nähen und beim Patchwork entstehen Objekte mit z.T. dreidimensionaler Wirkung.

Der Begriff der Applikation stammt aus dem Lateinischen und bedeutet applicare = ansetzen, aufsetzen. Ursprünglich wurde appliziert um Kleidung auszubessern, z.B. einen Stoffflicken

9 auf eine Hose aufzunähen. Patchwork als beliebte Textiltechnik besteht aus dem Zusammenfügen von gleichgeschnittenen Normteilen. Die Stoffkollage verbindet Elemente der Applikation auf der einen Seite, es werden wie bei der Applikation symmetrische oder unregelmäßige Stoffflächen verwendet, und Elemente der Kollage, da die Stoffstücke durch Kleben auf die Pappe aufgebracht werden und das Ergebnis ein eindimensionales Bild ist. Diese Art der Stoffapplikation ist eine Vorstufe zum freien Applizieren, zu dem die Schüler motorisch und kognitiv noch nicht in der Lage sind. Geschnittenen Stofffelder, in dieser Unterrichtseinheit grünfarbige Stoffe in asymmetrischer Form, werden zusammengestellt und aufgeklebt. Freie Formen und geometrische Flächen fügen sich auf der Pappe zu einer großen Fläche, dem Fußballfeld, zusammen. Die benötigten Materialien sind also die vorgefertigte Pappe in der Größe des entstehenden Fußballfeldes, Stoffe mit verschiedener Dichte und Oberflächenstruktur, Scheren zum Ausschneiden der Stofffelder und Kleister zum Aufkleben der Stofffelder auf die Grundfläche. Durch die verschiedenen Stoffe lernen die Schüler auch verschiedene Beschaffenheiten kennen und nehmen diese in Form von taktilen Reizen beim Reißen und Schneiden wahr. Das Bilden einer lückenlosen Fläche durch die Stoffstücke schult die Wahrnehmung von Ordnungen.

6. Methodische und didaktische Entscheidungen

Die Schüler der Klasse sind es gewohnt gestellte Aufgaben in Einzelarbeit zu bearbeiten. Jeder Schüler sitzt an einem Einzeltisch, die in einer Halbkreisform vor dem Lehrerpult angeordnet sind. In dieser Unterrichtseinheit sollen die Schüler das Fußballfeld in der Gruppe erstellen und sollen dadurch lernen zu kooperieren. Der Unterricht ist normalerweise sehr lehrerzentriert und die Schüler nehmen oft die Hilfe des Lehrers in Anspruch. In dieser Stunde sollen sie versuchen selbständiger zu arbeiten oder wenn sie Hilfe benötigen ihre Mitschüler dazu befragen. Jeder Schüler sucht sich zu Beginn der Stunde seine favorisierte Aufgabe aus und danach richtet sich auch sein Arbeitsplatz. Ein Teil der Schüler bleibt an seinen Tischen und ein anderer Teil verteilt sich um die auf dem Boden gelegte Pappfläche herum. Zu Beginn der Stunde wird als ritueller Einstieg eine Folie mit einem Bild über fußballspielende Kinder, dass die Schüler bereits aus den anderen Unterrichtsstunden zu diesem Thema kennen auf den Tageslichtprojektor gelegt. ( vgl. Bleckwenn 1980, S. 41) Durch diesen stummen Impuls wissen die Schüler dann bereits um welches Thema sich diese

10 Unterrichtsstunde drehen wird. Ein vorgefertigtes Musterexemplar wird den Schülern gezeigt und in der Klasse herumgegeben, so haben die Schüler eine Vorstellung davon wie das Ergebnis hinterher aussehen kann und können anhand dieses Musters versuchen die Teilschritte des Arbeitsprozesses selbständig zu erkennen, was laut Bleckwenn 1980 ( S.37) ein geeignetes Medium ist um Werkverfahren zu veranschaulichen. Fragen zum Arbeitsprozess können nun geklärt werden. Die Lehrperson stellt keine direkte führende Position dar, hat aber die Aufgabe den Entdeckungsprozess der Schüler anzubahnen. (Vgl. Bleckwenn 1980, S. 31 f.) Die Einführung und die Auswertung vollzieht sich im Klassenunterricht, während in der Entdeckungs- bzw. Durchführungsphase die Schüler in der Gruppe arbeiten. Die Schüler bekommen die verschiedenen Stoffe nicht zugeteilt, sondern können sie selbständig wählen, wobei darauf geachtet wurde, dass von jedem Stoff ausreichend vorhanden ist, damit es in der Gruppe nicht zu Konflikten kommt. Durch die verschiedenen Teilaufgaben des Arbeitsprozesses haben die Schüler die Möglichkeit eine Aufgabe gemäß ihren Fähigkeiten und Vorlieben auszusuchen, was die Motivation steigert. Die Lehrperson beteiligt sich während der Arbeitsphase an der Gruppenarbeit, jedoch gibt sie keine Anweisungen, sondern schreitet nur bei Konflikten zwischen den Schülern ein. Am Ende der Stunde nehmen die Schüler, auf Aufforderung der Lehrperson hin, wieder ihre regulären Plätze ein und in einem gelenkten Unterrichtsgespräch werden Ergebnisse präsentiert und von Lehrer und Schülern gewürdigt. Diese Reflektion regt die Phantasie an und sensibilisiert die Wahrnehmung. (Vgl. Bleckwenn 1980, S. 41)

7. Richtlinienbezüge Aus den Bayrischen Richtlinien der Hauptschule für den Jahrgang 5 geht hervor, dass das Gestalten mit textilem Material beinhaltet, dass „die Schüler...den Begriff der Struktur im Kontext von...Material und Technik erfassen“. Des weiteren sollen sie lernen „ strukturierte Gegenstände ihrer Umwelt wahrzunehmen und als Motivanregung für eigenes gestalten zu nutzen“. Stoffe, hier am Beispiel der Faser, sollen auf unterschiedliche Eigenschaften, wie Aussehen, Stärke, Elastizität und Feinheit hin überprüft werden. Das Bilden von textilen Flächen setzt voraus, dass „ Elemente der Flächengliederung (z.B. Linien, Streifen und Flächen) und Ordnungsprinzipien (z.B. Reihung, Rhythmus und Proportion) von den Schülern erkannt werden. (http://www.km.bayern.de)

11 Die vorliegende Unterrichtseinheit erfassen die Schüler die Struktur der Stoffkollage durch die verschiedenen Stoffe als Material und das Applizieren als Technik. Sie dient dem ersten Schritt der Wahrnehmung von strukturierten Gegenständen in ihrer Umgebung, z.B. die Struktur von Stoffen, was auch im Bezug auf Kleidung eine große Rolle spielt und somit wieder Alltagsbezug hat. Die Elemente der Flächengliederung, hier in Form von kleineren Flächen, nämlich den unregelmäßigen ausgeschnittenen Stoffteilen, lernen die Schüler zu einer größeren Fläche, dem Fußballfeld zusammenzustellen, dabei muss die Beschaffenheit der kleineren Flächen beachtet werden und diese genau eingepasst werden, damit sie sich nicht überschneiden. So erfahren die Schüler Ordnungsprinzipien.

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8. Verlaufsplanung Phase

Handlungsschritte

Sozialform

Medien

MethodischDidaktischer Kommentar

Hinführung 5 Min.

Lehrer legt bekanntes Folienbild auf den Projektor und Schüler erkennen anhand dessen das Oberthema der Stunde „Fußball“

Problemstellung 15 Min.

Zeigen und Herumgeben eines Musters, Vorstellen der Materialien, Fragen zum Arbeitsprozess werden geklärt

Erarbeitung 45 Min.

Aufräumen/ Reflektion 10 Min.

Frontalunterricht Tageslichtprojektor/ Folie

Frontalunterricht Muster eines Fußballfeldes mit Klebeapplikationen aus verschiedenen grünen Stoffstücken/ Stoffe in verschiedenen Grüntönen und unterschiedlichen Texturen /Kleber/ Große Pappe Schüler verteilen sich in der Differenzierte Stoffstücke in Klasse, manche bleiben an ihren Gruppenarbeit unterschiedTischen sitzen und reißen lichen Stoffstreifen und schneiden Grüntönen Stoffstücke, andere sitzen auf und dem Boden um die Pappe verschiedenen herum und applizieren die Texturen/ Stoffstücke mittels Kleber auf Scheren/ die Pappfläche große Pappe/Kleber

Die Schüler räumen ihren eigenen Arbeitsbereich auf und die Kollage wird im Ganzen betrachtet und gelobt. Dann werden zukünftige Arbeitsschritte zur entgültigen Fertigstellung der Stoffkollage gemeinsam im gelenkten Unterrichtsgespräch herausgearbeitet

Stuhlkreis

Stoffkollage

Mentale Überleitung von der letzten Stunde zu der heutigen Stunde (fächerübergreifendes Thema) Zieltransparenz als Impuls und zur Motivation

Die Arbeitsaufteilung ist nicht vorgegeben; die Schüler haben die Möglichkeit sich selbst zu entscheiden, ob sie reißen/schneiden oder applizieren möchten zum Ausdruck individueller Fähigkeiten und Vorlieben Lob für die gute Kooperation zwischen den Schülern und das ordentliche Applizieren und dadurch Würdigung des Arbeitsergebnisses, die für das Selbstbewusstsein der Schüler wichtig ist

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10. Literaturverzeichnis K. Benatzky (1980). Kommentar- Faden, Stoff, Gewebe, Verlag Ferdinand Kamp, Bochum, 20-91

Bleckwenn, R. (1980). Textilgestaltung in der Grundschule

Lammer, J. (1974). Ravensburger Kinder- Handarbeitsbuch- Nähen, Sticken, Weben, Knüpfen, Häkeln, Stricken für Kinder ab 6 Jahren, Otto Maier Verlag, Ravensburg

Richtlinien: www.km.bayern.de/km/lehrplaene/hs/kapiii5/kap unter www.learnline.de Stand: 11.06.04