Schneller Netzausbau nur mit Akzeptanz

Bürgerinitiative Pro Erdkabel Bad Gandersheim/Kreiensen Schneller Netzausbau nur mit Akzeptanz Johannes Antpöhler BI Pro Erdkabel Bad Gandersheim/Kre...
0 downloads 3 Views 84KB Size
Bürgerinitiative Pro Erdkabel Bad Gandersheim/Kreiensen

Schneller Netzausbau nur mit Akzeptanz Johannes Antpöhler BI Pro Erdkabel Bad Gandersheim/Kreiensen

Technikdialog der Bundesnetzagentur Hannover, 18.4.2012 Johannes Antpöhler Schneller Netzausbau nur mit Akzeptanz

Seite

Technikdialog der Bundesnetzagentur Hannover, 18.4.2012

Bürgerinitiative Pro Erdkabel Bad Gandersheim/Kreiensen Prognosen und Akzeptanz - Wie Prognosen daneben liegen können Prognose aus 1965 für 2000

Ist-Wert

Prognose aus 2008 für 2020

80

80

70

70

60

60

50

50

40

40

30

30

20

20

10

10

0

0

Atomenergie in 2000

Ist-Wert

Solar- und Windstrom in 2008

- Atomkraft hatte keine Akzeptanz - Wind und Solarstrom haben Akzeptanz Johannes Antpöhler Schneller Netzausbau nur mit Akzeptanz

Seite 1

Technikdialog der Bundesnetzagentur Hannover, 18.4.2012

Bürgerinitiative Pro Erdkabel Bad Gandersheim/Kreiensen Gliederung - Geheimnistuerei schadet Akzeptanz - Halbwahrheiten führen nicht zu Akzeptanz - Wahle-Mecklar - nur Durchleitung? - Wie schaffen wir den Ferntransport? - Welche Aufgabe hat dann noch Wahle-Mecklar?

- Wie entsteht Akzeptanz? - Wenn Netzausbau notwendig, dann zwei Möglichkeiten! - Drehstromfreileitung: Gesundheitliche Risiken - Drehstromfreileitung: Weitere Nachteile - Alternative HGÜ-Erdkabel

- Gegenargument Mehrkosten - Jede Innovation braucht einen Piloten! Johannes Antpöhler Schneller Netzausbau nur mit Akzeptanz

Seite 2

Technikdialog der Bundesnetzagentur Hannover, 18.4.2012

Bürgerinitiative Pro Erdkabel Bad Gandersheim/Kreiensen Geheimnistuerei schadet Akzeptanz - EnLAG-Trassen wurden ohne transparente Offenlegung von Lastflussdaten gesetzlich verordnet. - Daher wird diese Trasse im NEP nicht mehr untersucht, sondern als „gebaut“ vorausgesetzt. - Die Lastflussdaten seien „Betriebsgeheimnis der Netzbetreiber“. Die fehlende Transparenz führt zu fehlender Akzeptanz. Dem Bürger werden Fakten vorenthalten, er wird misstrauisch: Die Frage nach der Notwendigkeit lässt sich wegen fehlender Fakten so nicht beantworten. Johannes Antpöhler Schneller Netzausbau nur mit Akzeptanz

Seite 3

Technikdialog der Bundesnetzagentur Hannover, 18.4.2012

Bürgerinitiative Pro Erdkabel Bad Gandersheim/Kreiensen Halbwahrheiten führen nicht zu Akzeptanz Die EE erfordern neue Netzstrukturen, weil sie - einerseits sehr dezentral verteilt sind - gleichzeitig unterliegen sie großen Schwankungen Darüberhinaus belasten das Netz: - der Stromhandel und - die verbrauchsfernen Kraftwerke mit fossilen Brennstoffen an der Küste Wir werden vom einem Kohletransport- zu einem Stromtransportland. Das zu verschweigen führt wieder zu Misstrauen. Die fehlende Transparenz führt zu fehlender Akzeptanz. Es scheint so, als sei der Netzausbau notwendig. Johannes Antpöhler Schneller Netzausbau nur mit Akzeptanz

Seite 4

Technikdialog der Bundesnetzagentur Hannover, 18.4.2012

Bürgerinitiative Pro Erdkabel Bad Gandersheim/Kreiensen Wahle-Mecklar – nur Durchleitung? - Bei der Antragskonferenz 2007 für Wahle-Mecklar wurde der Bedarf an einer reinen Stromdurchleitung formuliert. - Folgerichtig wurde eine Übertragungsleitung beantragt, keine Versorgungsleitung. So ist es im EnLAG geregelt. - Im Raumordnungsverfahren hat sich Tennet zum Bauherrn einer Versorgungsleitung gewandelt. Diese Änderung der Planung ist mit dem rechtsstaatlichen Prinzip des Vertrauensschutzes nicht zu vereinbaren. Vielmehr bietet sie Ansatzpunkte für juristische Klagen, die die Genehmigung um Jahre verschieben können. So entsteht keine Akzeptanz. Johannes Antpöhler Schneller Netzausbau nur mit Akzeptanz

Seite 5

Technikdialog der Bundesnetzagentur Hannover, 18.4.2012

Bürgerinitiative Pro Erdkabel Bad Gandersheim/Kreiensen Wie schaffen wir den Ferntransport von der Küste zu den Verbrauchszentren? - Neben dem Drehstromübertragungsnetz plant die BNetzA ein Overlaynetz in Gleichstrom-Technik. - Dieses zusätzliche Netz wird das bestehende Drehstromnetz entlasten und ergänzen. Wir werden also zwei parallele Netze bekommen – das ist schon heute sicher!

Johannes Antpöhler Schneller Netzausbau nur mit Akzeptanz

Seite 6

Technikdialog der Bundesnetzagentur Hannover, 18.4.2012

Bürgerinitiative Pro Erdkabel Bad Gandersheim/Kreiensen Welche Aufgabe hat dann noch W-M? Planungen für den NEP basieren auf Szenarien zu voraussichtlicher Stromerzeugung und -entwicklung. Grundlage ist Szenario C: keine zusätzlichen Gas- oder Kohlekraftwerke werden benötigt. Solarstrom kann laut Branchenverband BSW über das Niederfrequenznetz eingespeist werden. Es besteht schon eine 380 kV Leitung zwischen den wichtigen Netzknoten Wahle und Mecklar, Verlauf: über das AKW Grohnde! Im Energiekonzept der Nieders. Landesregierung ist am AKW-Standort ein Gaskraftwerk geplant, laut NEP wird es aber nicht benötigt. Ab 2021 (=Aus für Grohnde) ist diese Leitung ohne Last. Die Tagung in Göttingen wies Wahle-Mecklar überwiegend die Funktion als Ausfallreserve zu, falls das Overlaynetz ausfällt. Johannes Antpöhler Schneller Netzausbau nur mit Akzeptanz

Seite 7

Technikdialog der Bundesnetzagentur Hannover, 18.4.2012

Bürgerinitiative Pro Erdkabel Bad Gandersheim/Kreiensen Wie entsteht Akzeptanz? Für Akzeptanz braucht es mehr als Transparenz: - echte Mitwirkungsmöglichkeiten der Bürger - in denen sie auf Augenhöhe mit der Wirtschaft - frühzeitig auch ihre Argumente vorbringen können, - die nicht wirtschaftlichen Interessen dienen - und die dann auch berücksichtigt werden. Nachgeschobene „Runde Tische“ nähren dagegen die Skepsis an der Aufrichtigkeit des Dialogs. - Die Bürger an den geplanten Trassen brauchen ehrliche und offene Kommunikation. - Sie wollen mit ihren Sorgen vor gesundheitlichen Risiken, Wertverlusten ihrer Immobilien und Landschaftsverschandelung ernst genommen werden. Johannes Antpöhler Schneller Netzausbau nur mit Akzeptanz

Seite 8

Technikdialog der Bundesnetzagentur Hannover, 18.4.2012

Bürgerinitiative Pro Erdkabel Bad Gandersheim/Kreiensen Wenn der Netzausbau notwendig wäre, dann gäbe es zwei Möglichkeiten - Drehstrom-Freileitung - HGÜ-Erdkabel NETZ bedeutete bisher immer Drehstromfreileitung. Warum muss das so bleiben?

Johannes Antpöhler Schneller Netzausbau nur mit Akzeptanz

Seite 9

Technikdialog der Bundesnetzagentur Hannover, 18.4.2012

Bürgerinitiative Pro Erdkabel Bad Gandersheim/Kreiensen Drehstrom-Freileitung - Nachteile 1. Gesundheitliche Risiken a. Elektro-magnetische Wechselfelder (EMF) erhöhen das Risiko kindlicher Leukämie bereits bei Werten zwischen 0,1 und 0,2 Mikrotesla b. Bereits 2002 stufte die WHO niedrigfrequente Felder als „möglicherweise“ krebserregend ein. c. Fehlgeburten werden mit Magnetfeldern über 1,6 Mikrotesla assoziert. d. Neurodegenerative Erkrankungen werden mit EMF in Verbindung gebracht. -> Bundesamt für Strahlungsschutz fördert Forschungsvorhaben e. Träger von Herzschrittmachern sollten Flächen unter Höchstspannungsleitungen meiden. f. Epidemiologische Studien legen Korrektur des Grenzwertes in Richtung 0,1 – 0,3 Mikrotesla nahe. g. Zur Änderung der 26. BImSchGV ist eine Bundestagsinitiative in Vorbereitung (Choriner Appell). Johannes Antpöhler Schneller Netzausbau nur mit Akzeptanz

Seite 10

Technikdialog der Bundesnetzagentur Hannover, 18.4.2012

Bürgerinitiative Pro Erdkabel Bad Gandersheim/Kreiensen Drehstrom-Freileitung – Weitere Nachteile 2. Noch gilt in Niedersachsen die Abstandsregelung von 200/400 m. Für NaBeG-Trassen gelten diese Grenzen nicht mehr. 3. Für kurze Abschnitte werden Drehstrom-Erdkabel geplant. Sie bieten keinen Vorteil. Optisch verpackt rückt das Strahlungsfeld noch näher an die Menschen heran. 4. Freileitungen der 380 kV-Ebene mit ihrer Masthöhe von 50 – 90 m sind eine Landschaftsverschandelung. 5. Anwohner müssen mit hohem Wertverlust ihrer Immobilie rechnen. 6. Zusätzlich drohen planfestgestellte Trassen nach NaBeG mehrspurige Autobahnen für zukünftige Trassen zu werden. Johannes Antpöhler Schneller Netzausbau nur mit Akzeptanz

Seite 11

Technikdialog der Bundesnetzagentur Hannover, 18.4.2012

Bürgerinitiative Pro Erdkabel Bad Gandersheim/Kreiensen Alternative HGÜ-Erdkabel 1. HGÜ ist menschenverträglich, weil keine elektro-magnetischen Felder entstehen, die unsere Gesundheit gefährden. 2. HGÜ ist effizienter, weil 10 % weniger Übertragungsverluste anfallen. HGÜ ist damit auch ein Beitrag zum Klimaschutz, weil der CO2Ausstoß dadurch auch geringer ist. 3. Nicht umsonst wird das Overlaynetz in HGÜ geplant. 4. HGÜ-Erdkabel ist sicher vor starken Stürmen, die für Freileitungsmasten eine Gefahr darstellen. 5. HGÜ-Erdkabel haben sich beim Anschluss der OffshoreWindparks bewährt. 6. HGÜ-Erdkabel sind wirtschaftlicher, weil mit längeren Nutzungszeiten zu rechnen ist. Johannes Antpöhler Schneller Netzausbau nur mit Akzeptanz

Seite 12

Technikdialog der Bundesnetzagentur Hannover, 18.4.2012

Bürgerinitiative Pro Erdkabel Bad Gandersheim/Kreiensen Das Haupt-Gegenargument: Mehrkosten Mehrkosten müssen wie bei den erneuerbaren Energien auf alle Verbraucher umgelegt werden. Berechnungen der dena sagen: Bei einer deutschlandweiten Erdverkabelung von 3600 km (dena 2) neu geplanten Leitungen inkl. Modernisierung des Verteilnetzes würde eine Erhöhung des Strompreises um zusätzliche 1 Cent je kW/h notwendig sein. = bei 3.500 kW/h Jahresverbrauch 35 €/Jahr oder ca. 3 €/Monat. Dieses Modell der Umlage auf alle Verbraucher würde JEDEN finanziell etwas mehr belasten statt WENIGE massiv in Gesundheit und Immobilienwerten zu belasten. Ist Moral eigentlich nur gültig, wenn sie kostengünstig ist? Johannes Antpöhler Schneller Netzausbau nur mit Akzeptanz

Seite 13

Technikdialog der Bundesnetzagentur Hannover, 18.4.2012

Bürgerinitiative Pro Erdkabel Bad Gandersheim/Kreiensen Innovation Innovationen können entstehen, wenn man eingelaufene Pfade verlässt. Nur wer zu Veränderungen bereit ist, kann neue Ideen entwickeln. Niedersachsen wirbt für sich mit dem Titel Innovationsland. In vielen Bereichen der Energiewirtschaft wird auf technisch höchstem Niveau geforscht. Eine moderne Energieproduktion verlangt nach einer zeitgemäßen, menschenfreundlichen Übertragungstechnik. Johannes Antpöhler Schneller Netzausbau nur mit Akzeptanz

Seite 14

Technikdialog der Bundesnetzagentur Hannover, 18.4.2012

Bürgerinitiative Pro Erdkabel Bad Gandersheim/Kreiensen Jede Innovation braucht ein Pilotprojekt! Nach Auffassung von Experten eignet sich die Leitung „Wahle-Mecklar“ ausgesprochen gut zur Durchführung eines Pilotprojektes zum Einsatz der HGÜ-Technik als Erdkabel. Ein Erdkabel hätte den weiteren Vorteil, dass die kürzeste Trasse gewählt werden könnte und auf die Zick-Zack-Variante, wie derzeit vorgesehen, verzichtet werden könnte. Das spart Kosten. Für jede neue Technologie sind Pilotprojekte notwendig. Das gilt auch für das Overlaynetz! Johannes Antpöhler Schneller Netzausbau nur mit Akzeptanz

Seite 15

Technikdialog der Bundesnetzagentur Hannover, 18.4.2012

Bürgerinitiative Pro Erdkabel Bad Gandersheim/Kreiensen Ausblick Die zukünftige Energieversorgung ist ein gesamtgesellschaftliches Großprojekt, dass nur mit breiter Unterstützung in der Bevölkerung realisiert werden kann. Wir wollen unseren Beitrag dazu leisten. Sicher ist: HGÜ-Erdkabel haben die Akzeptanz der Bürger – damit ist ein schneller Netzausbau möglich.

Johannes Antpöhler Schneller Netzausbau nur mit Akzeptanz

Seite 16

Technikdialog der Bundesnetzagentur Hannover, 18.4.2012

Bürgerinitiative Pro Erdkabel Bad Gandersheim/Kreiensen Vielen Dank! Eine Frage zum Schluss an Sie: Welche Rahmenbedingungen brauchen SIE, um sich für HGÜ-Erdkabel stark zu machen. Johannes Antpöhler

Sprecher BI Pro Erdkabel Bad Gandersheim/Kreiensen

www.bi-abindieerde.de Johannes Antpöhler Schneller Netzausbau nur mit Akzeptanz

Seite 17

Technikdialog der Bundesnetzagentur Hannover, 18.4.2012