SANIERUNG VON BESTANDSFASSADEN DR.-ING. HERIBERT OBERHAUS

FASSADENGESTALTUNG / SANIERUNG VON BESTANDSFASSADEN DR.-ING. HERIBERT OBERHAUS Heribert Oberhaus - Ingenieurgesellschaft Bauforschung Oberhaus mbH O...
Author: Gesche Hafner
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FASSADENGESTALTUNG / SANIERUNG VON BESTANDSFASSADEN DR.-ING. HERIBERT OBERHAUS

Heribert Oberhaus - Ingenieurgesellschaft Bauforschung Oberhaus mbH Ostenbergstraße 26, 44225 Dortmund, www.igb-dortmund.de Tel. 0231-75816430, Fax 0231-75816431, [email protected]

Welche Möglichkeiten der Fassadengestaltung gibt es? Wie können Algen und Pilze vermieden werden? Wie werden Anschlüsse korrekt ausgebildet? Was ist bei der Sanierung von Bestandsfassaden zu beachten?

1

Möglichkeiten der Fassadengestaltung / Systemausbildung

1 Aufbau der Wärmedämm-Verbundsysteme (WDVS) 1.1

WDVS MIT AUSSCHLIEßLICHER VERKLEBUNG AM UNTERGRUND Legende:

1

2

3

4

5

6

7

1

Wandbaustoff;

2

Kleber gemäß Zulassung und Verarbeitungsrichtlinie des Systemherstellers;

3

Dämmstoff;

4

Unterputz, 1. Arbeitsgang;

5

Bewehrungsgewebe;

6

Unterputz, 2. Arbeitgang, nass-in-nass aufgebracht; der Unterputz kann auch in einem Arbeitsgang aufgetragen werden, anschließend wird das Gewebe eingebracht;

7

Oberputz gemäß Verarbeitungsrichtlinie des Systemherstellers, z.B. Strukturputz in Kornstärke, Größtkorn ca. 2 bis 4 mm, oder Kratzputz.

Glasfaserbewehrungsgewebe mit Schiebefestausrüstung

Mineralwolle-Lamellen mit Haftbrückenbeschichtung

Mineralwolle-Lamellen an runden Baukörpern, hier mit Dämmstoffaufdoppelung und Dübelung an den Vertikalstößen

Beispiel Fassade mit großflächiger Krümmung

1.2 WDVS MIT KLEBUNG UND DÜBELUNG UNTER DEM GEWEBE 11 10

9 Legende:

1

2

3

4

5 6 7 8

1

Wandbaustoff;

2

ggfls. vorhandener Altputz oder ggfls. notwendiger Ausgleichsputz;

3

Kleber, bei MW- und EPS-Dämmplatten i.a. Randwulst-PunktVerklebung mit min. 40 % Flächenanteil oder streifenförmige Verklebung (maschinell) mit min. 50 - 60 % Flächenanteil;

4

Dämmplatte;

5

Unterputz, 1. Arbeitsgang;

6

Bewehrungsgewebe;

7

Unterputz, 2. Arbeitsgang;

8

Oberputz, z.B. Strukturputz in Kornstärke oder Kratzputz;

9

Dübelteller, Tellersteifigkeit ≥ 0,3 kN/mm;

10

Dübelschaft;

11

Dübelschraube.

11 10

1

2

3

4

9

5 6 7 8

Der Schraubdübel EJOT ejotherm STR-U ist mit zugehörigem Setztool versenkbar.

Der Dübelteller wird mit einer 15 mm dicken Rondelle abgedeckt.

WDVS MIT KLEBUNG UND DÜBELUNG MIT VERSENKTEM DÜBELTELLER (EJOT EJOTHERM STR-U) 11 10 9 12

1 2 3

4

5 6 7 8

Legende: 1 Wandbaustoff; 2 ggfls. vorhandener Altputz oder ggfls. notwendiger Ausgleichsputz; 3 Kleber, bei MW- und EPS-Dämmplatten i.a. Randwulst-Punkt-Verklebung mit min. 40 % Flächenanteil oder streifenförmige Verklebung (maschinell) mit min. 50 - 60 % Flächenanteil; 4 EPS-Dämmplatte, MW-Dämmplatte WLG 040 („HD“), MW-Dämmplatte WLG 035 („WV“); 5 Unterputz, 1. Arbeitsgang; 6 Bewehrungsgewebe; 7 Unterputz, 2. Arbeitsgang; 8 Oberputz, z.B. Strukturputz in Kornstärke oder Kratzputz; 9 Dübelteller, Tellersteifigkeit ≥ 0,3 kN/mm; 10 Dübelschaft; 11 Dübelschraube; 12 „Rondelle“ (Dämmstoffstopfen).

1.3

WDVS MIT KLEBUNG UND DÜBELUNG DURCH DAS GEWEBE 11

1

2

3

4

10

Legende:

9

5 6

7 8

1

Wandbaustoff;

2

ggfls. vorhandener Altputz oder ggfls. notwendiger Ausgleichsputz;

3

Kleber, bei MW- und EPS-Dämmplatten i.a. RandwulstPunkt-Verklebung mit min. 40 % Flächenanteil oder streifenförmige Verklebung (maschinell) mit min. 50 60 % Flächenanteil;

4

Dämmplatte;

5

Unterputz, 1. Arbeitsgang;

6

Bewehrungsgewebe;

7

Unterputz, 2. Arbeitsgang;

8

Oberputz, z.B. Strukturputz in Kornstärke oder Kratzputz;

9

Dübelteller, Tellersteifigkeit ≥ 0,3 kN/mm;

10

Dübelschaft;

11

Dübelschraube.

1.4

WDVS MIT KLEBUNG UND DÜBELUNG UNTER DEM GEWEBE MIT DÄMMSTOFFHALTETELLER 90 ODER 140 MM

11 10 9 12

1

2

3

4

5 6 7 8

Legende: 1

Wandbaustoff;

2

ggfls. vorhandener Altputz oder ggfls. notwendiger Ausgleichsputz;

3

Kleber;

4

Mineralwolle-Lamellendämmplatte oder MW-Dämmplatte WLG 035 (Typ „WV“);

5

Unterputz, 1. Arbeitsgang;

6

Bewehrungsgewebe;

7

Unterputz, 2. Arbeitsgang;

8

Oberputz, z.B. Strukturputz in Kornstärke oder Kratzputz;

9

Dübelteller, Tellersteifigkeit ≥ 0,3 kN/mm;

10

Dübelschaft;

11

Dübelschraube;

12

Dämmstoff-Halteteller  90 mm bei MW-Dämmplatten oder  140 mm bei MW-Lamellendämmplatten, unter den Teller  60 mm gesteckt.

Legende:

1.5

WDVS mit keramischer und Natursteinwerk-Bekleidung 10

9

1

Wandbaustoff;

2

ggfls. vorhandener Altputz oder ggfls. notwendiger Ausgleichsputz;

3

Klebemörtel gemäß Zulassung und Verarbeitungsrichtlinie des Systemherstellers, bei MWund EPS-Dämmplatten i.a. Randwulst-PunktVerklebung mit min. 60 % Flächenanteil, bei MWLamellen streifenförmige Verklebung (maschinell) mit min. 60 % Flächenanteil;

4

MW-Lamellen, MW- oder EPS-Dämmplatten;

5

Unterputz, 1. Arbeitsgang;

6

Bewehrungsgewebe;

12

7

Unterputz, 2. Arbeitsgang;

13

8

Dübelteller, Tellersteifigkeit ≥ 0,3 kN/mm;

9

Dübelschaft;

10

Dübelschraube

11

Ansetzmörtel;

12

Riemchen-Bekleidung;

13

Fugenmörtel.

8

11

1

2

3

4

5 6

7

Beispiele Fassaden mit Klinkerriemchen-Bekleidung

Beispiel Fassade mit Naturwerkstein-Bekleidung

Beispiel Fassade mit Naturwerkstein-Bekleidung

Beispiel Fassade mit Glasmosaik-Bekleidung

Beispiel Fassade mit Glasmosaik-Bekleidung

Beispiele Fassaden mit Glasmosaik-Bekleidung

Beispiel Fassade mit großflächiger Glas-Bekleidung

1.6

WDVS mit „EPS-Rasterdämmplatten“ und keramischer Bekleidung, „Fugenleitsystem“ 6

7

Legende:

5 10 9

1

2

3

4

8

1

Wandbaustoff;

2

ggfls. vorhandener Altputz oder ggfls. notwendiger Ausgleichsputz;

3

Klebemörtel, EPS-Dämmplatten mit Randwulst-Punkt-Verklebung mit min. 60 % Flächenanteil;

4

EPS-Fugenleitlinien-Dämmplatten;

5

Dübelteller, Tellersteifigkeit ≥ 0,3 kN/mm;

6

Dübelschaft;

7

Dübelschraube

8

Ansetzmörtel;

9

Riemchen-Bekleidung;

10

Fugenmörtel.

1.6

WDVS mit „EPS-Rasterdämmplatten“ und keramischer Bekleidung, „Fugenleitsystem“ 7

6

Legende:

5 11

10 9

1

2

3

4

8

1

Wandbaustoff;

2

ggfls. vorhandener Altputz oder ggfls. notwendiger Ausgleichsputz;

3

Klebemörtel, Randwulst-PunktVerklebung mit min. 60 % Flächenanteil;

4

EPS-FugenleitlinienDämmplatten;

5

Dübelteller, EJOT STR;

6

Dübelschaft;

7

Dübelschraube

8

Ansetzmörtel;

9

Riemchen-Bekleidung;

10

Fugenmörtel;

11

Polystyrol-Rondelle.

Beispiel Fassade mit KlinkerriemchenBekleidung (Fugenleitsystem)

1.8

WDVS mit Klebung und Schienenbefestigung 10 9

Legende: 1

Wandbaustoff;

2

ggfls. vorhandener Altputz oder ggfls. notwendiger Ausgleichsputz;

3

Kleber gemäß Zulassung und Verarbeitungsrichtlinie des Systemherstellers, Punkt-Verklebung mit min. 20 % Flächenanteil (Dickschichtsysteme 40 % Klebeflächenanteil);

4

EPS-Dämmplatte oder MW-Dämmplatte WLG 040 (Typ „HD“);

5

Unterputz, 1. Arbeitsgang;

6

Bewehrungsgewebe;

7

Unterputz, 2. Arbeitsgang;

8

Oberputz, z.B. Strukturputz in Kornstärke oder Kratzputz;

9

Halteleiste aus Aluminium oder Hart-PVC;

10

Dübel mit Kragendurchmesser 16 mm.

8 7 6 5 4 3

2

1

2

Vermeiden des mikrobiellen Wachstums

FALLBEISPIELE: WOHNGEBÄUDE IN DORTMUND – MIKROBIELLER BEWUCHS

3

Detailausbildungen Legende:

1 2 3 4 5 7 8

6

Funktionsweise eines Putzanschlusses mittels expandierendem Fugendichtband

1 Dämmplatte;

Dichtbandquerschnitt mindestens 15 / 3-9 !

5 Oberputz, dünnschichtig;

2 Unterputz, 1. Arbeitsgang; 3 Bewehrungsgewebe; 4 Unterputz, 2. Arbeitgang; 6 expandierendes Fugendichtband der Breite „b“ und Dicke „d“, der Dämmstoff ist hierfür passend ausgeschnitten; 7 „Kellenschnitt“ = Trennung der Putze vom anzuschließenden Bauteil; 8 anzuschließendes Bauteil.

Anschlüsse an angrenzende Bauteile mit Putzanschlussleisten

Anschlüsse WDVS an Fenster – Tabelle 5 der Richtlinie „Anschlüsse an Fenster und Rollläden bei Putz, Wärmedämm-Verbundsystem und Trockenbau“ Stand 10/2010.

Fallbeispiele: Undichter Anschluss Fenster, Dünnputzsystem Instandsetzungs-Lösung: Alu-Winkel:

Problem der abgelösten Anschlussleiste aus Fensterverformungen

„APU-GEWEBELEISTE PUR-EX“ (W 29) Mit dieser Ausführung ist der Anschluss in allen Richtungen verformungsfähig zur Aufnahme der WDVSVerformungen aus Eigengewicht und hygrothermischen Einwirkungen sowie der Verformungen der Fenster- und Türanlagen. Quelle: Fa. APU, Schweiz

Auswahlkriterien für APU-Gewebeleisten im Wärmedämm-Verbundsystem Quelle: Fa. APU, Schweiz

Fassadenbündig eingebautes Fenster

Fassadenbündig eingebautes Fenster 3.10 Fenster in der Putzebene

Grundsatz:

Fugendichtband ist auf wasserführender Ebene überfordert und durchnässt. In Horizontalschnitt mit großem Dichtbandquerschnitt und bei präziser Ausführung geeignet. Nicht in Vertikalschnitt geeignet.

Legende: 1 Wandbaustoff; 2 ggfls. Ausgleichsputz; 3 Klebemörtel; 4 Dämmstoff; 5 Unterputz, 1. Arbeitsgang; 6 Bewehrungsgewebe – Anschlussfahne der Putzabschlussleiste; 7 Unterputz, 2. Arbeitsgang; 8 Bewehrungsgewebe; 9 Oberputz; 10 Putzabschlussprofil, z.B. mit 10-mm-Schenkel; 11 Expandierendes Fugendichtband, z.B. 25/7-16; 12 Anzuschließendes Bauteil, z.B. MetallLeibungskonstruktion einer Fensteranlage.

Fassadenbündig eingebautes Fenster

Fehlerhafter Einbau der Fugendichtbandes: Systemanschluss ist undicht. Es wird zu Fassadenschäden und Wassereintritt kommen.

Legende: 1 Wandbaustoff; 2 ggfls. Ausgleichsputz; 3 Klebemörtel; 4 Dämmstoff; 5 Unterputz, 1. Arbeitsgang; 6 Bewehrungsgewebe – Anschlussfahne der Putzabschlussleiste; 7 Unterputz, 2. Arbeitsgang; 8 Bewehrungsgewebe; 9 Oberputz; 10 Putzabschlussprofil, z.B. mit 10-mm-Schenkel; 11 Expandierendes Fugendichtband, z.B. 25/7-16; 12 Anzuschließendes Bauteil, z.B. MetallLeibungskonstruktion einer Fensteranlage.

Regendichtheit der Metallkonstruktionen selbst !!!

Schadensfall: System auf wasserführende Ebene hinuntergeführt

Fassadenbündig eingebautes Fenster / Putz oberhalb wasserführender Ebene Legende:

Grundsatz:

Fugendichtstoff ist auch auf wasserführender Ebene geeignet. In Vertikalschnitt bei großer Putzdicke und bei präziser Ausführung geeignet. Detail bei Dünnputzsystemen ungeeignet.

1

Wandbaustoff;

2

ggfls. Ausgleichsputz;

3

Klebemörtel;

4

Dämmstoff;

5

Unterputz;

6

Bewehrungsgewebe;

7

Oberputz;

8

Putzabschlussprofil, z.B. mit 10-mm-Schenkel;

9

Fugendichtstoff auf geschlossenzelliger Schaumstoffrundschnur.

Bildquelle: “Technische Systeminfo 6 – Wärmedämm-Verbundsysteme zum Thema Brandschutz“

Dehnfuge mit Dichtband zwischen 2 geputzten Flanken

X Kunststoffprofil mit Tropfkante („APU W 66-0 2000“ = 2,0 m lang) ist auch ohne Tropfkante lieferbar („APU W 66-0 2025“ = 2,5 m lang). Bildquelle: APU

Fassadenbündig eingebautes Fenster

Grundsatz: Fugendichtband liegt mit ganzem Querschnitt an wasserdichten Flanken an. Dichtband bestimmungsgemäß verwendet.

Legende: 1 Wandbaustoff; 2 ggfls. Ausgleichsputz; 3 Klebemörtel; 4 Dämmstoff; 5 Unterputz, 1. Arbeitsgang; 6 Bewehrungsgewebe – Anschlussfahne der Putzabschlussleiste; 7 Unterputz, 2. Arbeitsgang; 8 Bewehrungsgewebe; 9 Oberputz; 10 Putzabschlussprofil mit breitem Kunststoffsteg („APU W 66-0 2025“); 11 Expandierendes Fugendichtband, z.B. 25/7-16; 12 Fülldämmstoff; 13 Anzuschließendes Bauteil, z.B. MetallLeibungskonstruktion einer Fensteranlage.

Bildquelle: Brillux

Fassadenbündig eingebautes Fenster / Putz oberhalb wasserführender Ebene

Grundsatz:

Fugendichtstoff liegt mit ganzem Querschnitt an wasserdichten Flanken an. Dichtstoff bestimmungsgemäß verwendet. Detail auch bei größerem Wasseranfall geeignet. Detail auch bei Dünnputzsystemen geeignet.

Legende: 1 Wandbaustoff; 2 ggfls. Ausgleichsputz; 3 Klebemörtel; 4 Dämmstoff; 5 Unterputz, 1. Arbeitsgang; 6 Bewehrungsanschluss der Putzabschlussleiste; 7 Unterputz, 2. Arbeitsgang; 8 Bewehrungsgewebe; 9 Oberputz; 10 Putzabschlussprofil mit breitem Kunststoffsteg („APU W 66-0 2025“); 11 Fugendichtstoff auf geschlossenzelliger Schaumstoffrundschnur. 12 Fülldämmstoff; 13 Anzuschließendes Bauteil, z.B. MetallLeibungskonstruktion einer Fensteranlage.

Anschluss an ein Fensterbank-Bordprofil Anschluss der Leibung mittels expandierendem Fugendichtband an das aufgesteckte StandardLegende: Fensterbank-Bordprofil 1 Dämmplatte; Schnitt durch die Leibung - Normalbereich 2 Unterputz, 1. Arbeitsgang; 3 Bewehrungsgewebe;

1 2 3 4 5

7

4 Unterputz, 2. Arbeitgang; 5 Oberputz, dünnschichtig; 6 expandierendes Fugendichtband, der Dämmstoff ist hierfür passend ausgeschnitten;

6 8

7 „Kellenschnitt“ = Trennung der Putze vom Fensterbank-Bordprofil; 8 aufgestecktes Fensterbank-Bordprofil.

Dichtbandquerschnitt mindestens 15 / 3-9 mm !

Anschluss an ein Fensterbank-Bordprofil Schnitt durch die Leibung – Normalbereich – schmales Bordprofil Legende:

1 2 3 4 5

7

1 Dämmplatte; 2 Unterputz, 1. Arbeitsgang; 3 Bewehrungsgewebe; 4 Unterputz, 2. Arbeitgang; 5 Oberputz, dünnschichtig; 6 expandierendes Fugendichtband, der Dämmstoff ist hierfür passend ausgeschnitten;

6 8

7 „Kellenschnitt“ = Trennung der Putze vom Fensterbank-Bordprofil; 8 aufgestecktes Fensterbank-Bordprofil.

Dichtbandquerschnitt mindestens 15 / 3-9 mm !

Anschluss an ein Fensterbank-Bordprofil Schnitt durch die Leibung – Ebene unmittelbar unter dem Putzsystem Legende:

1 2 3 4 5

9

7

1

Dämmplatte;

2

Unterputz, 1. Arbeitsgang;

3

Bewehrungsgewebe;

4

Unterputz, 2. Arbeitgang;

5

Oberputz, dünnschichtig;

6

expandierende Fugendichtbänder, der Dämmstoff ist hierfür passend ausgeschnitten;

6 8

7

Fensterbank;

6 8

10 6

„Kellenschnitt“ = Trennung der Putze von der Fensterbank;

9 10

Führung des Kompribandes mit Übermaß und Schlaufe; Führung des Kompribandes auf Stoß.

Dichtbandquerschnitt mindestens 15 / 3-9 mm !

Fallbeispiele: Undichter / geschädigter Putzanschluss Fensterbank

Fallbeispiel:

Undichter / geschädigter Putzanschluss an Durchdringung

Lösung: Wie Putzanschluss an Fensterbank

Anschluss der Leibung an das aufgesteckte FensterbankBordprofil – Reparatur mit Fugendichtstoff und Hinterfüllschnur

Anschluss der Leibung an das aufgesteckte FensterbankBordprofil - Alternativlösung

Bildquelle: APU

Fallbeispiel: Systemüberarbeitung auch in der Leibung, Anschlusserneuerung

4

Sanierung von Bestandsfassaden – was ist zu beachten?

Putzinstandsetzung / Putzaufdoppelung – Technik + Baurecht Legende: 1 Wandbaustoff; 2 Kleber; 3 Dämmstoff; 4 Unterputz, 1. Arbeitsgang; 5 Bewehrungsgewebe; 6 Unterputz, 2. Arbeitsgang; 7 Oberputz, z.B. Strukturputz in Kornstärke.

1

2

3

4567 4567

Varianten der Putzinstandsetzung: A nur Oberputz neu B Kratzspachtelung + Oberputz neu; C Gewebespachtelung + Oberputz neu (= dargestellt).

Fallbeispiel – Rissbildung im Putzsystem:

Putzdickenbestimmung

Putzinstandsetzung: C Gewebespachtelung + Oberputz neu

Fallbeispiel: Unzureichende Verklebung – Ertüchtigung des Systems durch Ergänzung der Verklebung 4 5 67

1

2

3

8

4 5 67

Legende: 1 Wandbaustoff; 2

Kleber;

3 4

Dämmstoff; Unterputz, 1. Arbeitsgang;

5

Bewehrungsgewebe;

6

Unterputz, 2. Arbeitsgang;

7

Oberputz, z.B. Strukturputz in Kornstärke;

8

Klebeschauminjektion (EPS-Dämmstoff) oder Klebemörtelinjektion (MW-Dämmstoffe) nach Raster: z.B. 6 Punkte je Dämmplatte.

Varianten der Putzinstandsetzung: A nur Oberputz neu B Kratzspachtelung + Oberputz neu; C Gewebespachtelung + Oberputz neu (= dargestellt).

Fallbeispiel: Unzureichende Befestigung – Ertüchtigung des Systems durch Dübeln 11 10

9 8a

15 14 13 12 1

2

3

4

5

6

7 8

Legende: 1 Wandbaustoff; 2 ggfls. vorhandener Altputz; 3 Klebung; 4 Dämmstoff; 5+12 Unterputz, 1. Arbeitsgang; 6+13 Bewehrungsgewebe; 7+14 Unterputz, 2. Arbeitsgang; 8+15 Oberputz; 8a Fräsung im Oberputz für das Versenken des Dübeltellers; 9 Dübelteller  60 mm; 10 Dübelschaft; 11 Dübelschraube.

Varianten der Putzinstandsetzung: A nur Oberputz neu B Kratzspachtelung + Oberputz neu; C Gewebespachtelung + Oberputz neu (= dargestellt).

System-Ertüchtigung durch Dübeln – Versenken der Dübel 11 10

9 8a

15 14 13 12 1

2

3

4

5

6

7 8

Der Schraubdübel EJOT ejotherm STR-U ist mit zugehörigem Fräser versenkbar.

System-Ertüchtigung durch Dübeln – Versenken der Dübel 11 10

1

2

3

4

9

5

6

7 8

Der Schraubdübel EJOT ejotherm STR-U ist mit zugehörigem Setztool versenkbar. Der Dübelteller wird mit einer 15 mm dicken Rondelle abgedeckt.

EJOT ejotherm Sanierfräser

Fallbeispiel: mangelhafte Befestigung Schauminjektion und Dübelung.

Grundlagen: Haftzugfestigkeit nach ETAG 004, WDVS geklebt

Legende:

30 kN/m²

30 kN/m²

1

2

mit 40 % Verbundfläche 80 kN/m² erforderlich

3

4

5

6

1

Wandbaustoff;

2

Kleber;

3

Dämmstoff;

4

Unterputz, 1. Arbeitsgang;

5

Bewehrungsgewebe;

6

Unterputz, 2. Arbeitgang;

7

Oberputz.

7

mit 100 % Verbundfläche 30 kN/m² erforderlich

Windsogtragfähigkeit nach ETAG 004, WDVS gedübelt 11 10

9 Legende:

we  global

we  global 1

mit 40 % Klebefläche ausführen

2

3

4

5

6

7 8

1

Wandbaustoff;

2

Altputz;

3

Kleber;

4

Dämmstoff;

5

Unterputz, 1. Arbeitsgang;

6

Bewehrungsgewebe;

7

Unterputz, 2. Arbeitgang;

8

Oberputz;

9

Dübelteller;

10

Dübelschaft;

11

Dübelschraube.

Dübelung für we  global erforderlich, die Verklebung bleibt unberücksichtigt

Putzaufdoppelung – Planung, Beurteilung Basis des Handelns ist § 3 der LBO, Allgemeine Anforderungen: 

Es widerspricht nicht den allgemein anerkannten Regeln der Technik, WDVS putztechnisch zu ertüchtigen.

Bei wesentlichen Abweichungen von den geltenden Zulassungen ist eine Zustimmung im Einzelfall (ZiE) zu beantragen. Bei nicht-wesentlichen Abweichungen kann auf eine solche Zustimmung verzichtet werden. Es darf seitens der Bau-Beteiligten entschieden werden, ob die Abweichung wesentlich oder nicht-wesentlich ist. Dies ist bei Einhaltung der Regeln 1 bis 3 gegeben.

Das vorhandene WDVS ist zu untersuchen, die Maßnahme zu planen: Regel 1:

Gewicht der Putzsysteme max. 30 kg/m²,

Regel 2:

Haftzugfestigkeit des neuen Putzsystem auf dem alten beträgt min. 30 kN/m² (qualitativ, ggf. quantitativ geprüft),

Regel 3:

Verträglichkeit der Putzsysteme miteinander und mit dem Dämmstofftyp (Tragfähigkeit des Dämmstoffes),

Regel 4:

Befestigung durch Klebung,

Regel 5:

ggfls. notwendige Befestigung durch Dübelung,

Regel 6:

Einbau / Ergänzung der Brandbarrieren bei Systemen mit EPSDämmplatten,

Regel 7:

Funktionstüchtigkeit der Anschlüsse.

Anforderungen / Empfehlungen:

1. Das Putz-Gesamtgewicht des aufgedoppelten Putzsystems sollte nicht über 30 kg/m² betragen. Putzgewichte können als Verbrauchsmenge (Trockenpulver), Frischmörtel- und Festmörtelgewichte definiert werden. Die Zulassungen definieren die „Auftragsmenge nass“ = Frischmörtelgewichte; Bei Systemgewichtsgrenze 30 kg/m² ist Festmörtelgewicht gemeint.

2. Die Oberfläche des vorhandenen Putzsystems muss eben, trocken, fett- und staubfrei sein und einen Haftverbund des neuen Putzsystems auf dem alten in Höhe von 30,0 kN/m² gewährleisten.

Baustellentest – Tragfähigkeit der Altputzoberfläche: Bewehrungsgewebe eingebettet in WDVS-Klebemörtel bzw.-Unterputz:

geeignet!

ungeeignet!

Bildquelle: Brillux

Fallbeispiel:

Test der Putzfestigkeit nicht bestanden

beschränkte Haftung ... ... des Oberputzes auf dem Unterputz ... der Spachtelmasse auf dem Anstrich ... des Anstrichs auf dem Oberputz

Bildquelle: Schwenk Putztechnik

3. Die Putzsysteme (alt + neu) müssen materialverträglich sein. Lt. Arbeitskreis des SVA "Fassadenbau" (Dickenangabe d(a+n) [mm]): Altsystem (a): mineral. + mineral. mineral. + mineral. mineral. + mineral. mineral. + organisch organisch + organisch

Neusystem (n): mineral. + mineral. mineral. + organisch organisch + organisch organisch + organisch organisch + organisch

U-Putz d(a+n)10 d(a+n)10 d(a+n) 5 d(a+n) 5 d(a+n) 5

O-Putz d(a+n)15 d(a+n) 6 d(a+n) 6 d(a+n) 6 d(a+n) 6

Mineral. U-Putz: Hauptbindem. Kalk, Zement, max. 5 % org. Anteil. Mineral. O-Putz: Hauptbindem. Kalk, Zement, Wasserglas, max. 5 % org. Anteil. Organ. U-Putz: Hauptbindemittel Kunstharz und/oder Silikonharz Organ. O-Putz: Hauptbindemittel Kunstharz und/oder Silikonharz Hellbezugswert bzw. TSR-Wert mit Systemhersteller abstimmen!

Fallbeispiel:

Erfahrungen an mehrere Jahre alter Putzaufdoppelung – Dünnputz auf Dickputz

Fallbeispiel: Rissbildung im Putz aus Dämmplatten-Versatz, WDVS mit Grundputzsystem

Kein Fall für eine Putzaufdoppelung; Systemerneuerung oder Systemaufdoppelung.

4. Die Verklebung des Dämmstoffes muss zulassungskonform sein; dies ist durch eine angemessene Anzahl von hinreichend großen Öffnungsstellen zu überprüfen. EPS-Dämmplatten: Randverklebung + Batzen, Streifen, Klebefläche min. 40 % MW-Dämmplatten: Randverklebung + Batzen, Streifen, Klebefläche min. 40 % MW-Lamellen: Kammbett- oder Streifenverklebung, Klebefläche min. 50 % Verklebung ggf. mit mineral. Kleber oder Klebeschaum ertüchtigen!

Fallbeispiel: Randwulst-Punkt-Verklebung unzureichend

Ertüchtigung durch Klebeschauminjektion. Während der Bauausführung wurde die Klebeschauminjektion durchgeführt, zunächst mit unzureichendem Erfolg!

Im zweiten Anlauf ausreichende Hinterschäumung!

Fallbeispiel: Randwulst-Punkt-Verklebung unzureichend. Ertüchtigung durch Mörtelinjektion.

Fallbeispiel:

Erfahrungen an mehrere Jahre alter Putzaufdoppelung – Dünnputz auf Dünnputz

Quelle: Cziesielski, E. und Vogdt, F. U.: Schäden an WärmedämmVerbundsystemen.

5. Dübelung: EPS-Dämmplatten + MW-Lamellendämmplatten

- untergrundabhängig

MW-Dämmplatten - Dübelung immer erforderlich

Dübelung ggf. einbauen.

Fallbeispiel: Rissbildung im Putz u.a. – Gesamtertüchtigung des Systems.

6. Zulassungskonformer Einbau der Brandriegel; zusätzliche Brandbarrieren in Systeme mit EPS-Dämmstoff gemäß Schreiben DIBt vom 16.12.2014 (Bauministerkonferenz ) einbauen. Brandschutztechnische Gesamteinstufung („A2“, „B1“, „B2“) 

erfolgt anhand der niedrigst eingestuften Systemkomponente:

Beispiel:Alt-WDVS mit MW + mineralisches Putzsystem (= A2), organisch gebundenes Neu-Putzsystem (B1), Gesamtsystem = B1

Fallbeispiel: Nachträglich eingebaute Brandbarrieren. Nach Einbau der MW-Streifen wird ganzflächig das Putzsystem aufgebracht.

7. Anschlüsse system- und objektspezifische planen, wenn möglich mit System-Zubehörteilen ausführen / ertüchtigen. Hinweis: Die Zuordnung von Anschlussleisten / Einbausituation beachten.

Fallbeispiel:

Systemüberarbeitung durch Putzaufdoppelung, Anschlusserneuerung an Fenster und Jalousieverwahrkasten

Ausbildung am auskragenden Jalousieverwahrkasten = Anlass der Überarbeitung

Fallbeispiel:

Systemüberarbeitung durch Putzaufdoppelung, Anschlusserneuerung an Fenster und Jalousieverwahrkasten

Anlass der Überarbeitung

Anschluss-Instandsetzung bei Putzaufdoppelung

Grundsatz:

Fugendichtband ist auf wasserführender Ebene ist ggfls. überfordert und durchnässt.

In Horizontalschnitt mit witterungsbeständigem Dichtband und bei präziser Ausführung geeignet. Ggfls. nicht in Vertikalschnitt geeignet.

Legende: 1 Wandbaustoff; 2 ggfls. Ausgleichsputz; 3 Klebemörtel; 4 Dämmstoff; 5 Unterputz; 6 Bewehrungsgewebe; 7 Oberputz; 8 Putzabschlussprofil, z.B. mit 6-mm oder 10-mm-Schenkel; 9 Unterputz; 10 Oberputz; 11 Expandierendes Fugendichtband, z.B. 15/3-9; 12 Anzuschließendes Bauteil, z.B. MetallLeibungskonstruktion einer Fensteranlage.

Anschluss-Instandsetzung bei Putzaufdoppelung

Grundsatz: Für wasserführende Ebene: Fugendichtstoff In Vertikalschnitt geeignet.

Legende: 1 Wandbaustoff; 2 ggfls. Ausgleichsputz; 3 Klebemörtel; 4 Dämmstoff; 5 Unterputz; 6 Bewehrungsgewebe; 7 Oberputz; 8 Putzabschlussprofil, z.B. mit 6-mm oder 10-mm-Schenkel; 9 Unterputz; 10 Oberputz; 11 Trennstreifen, z.B. selbstklebendes Weichschaumband; 12 Fugendichtstoff; 13 Anzuschließendes Bauteil, z.B. MetallLeibungskonstruktion einer Fensteranlage oder Jalousieverwahrkasten.

Fallbeispiel:

Systemüberarbeitung durch Putzaufdoppelung, Anschlusserneuerung an Fenster und Jalousieverwahrkasten

VIELEN DANK FÜR IHRE AUFMERKSAMKEIT!