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9423_KM_28-02-09_c.indd U1 Kardeş Türküler Samstag 28. Februar 2009 20:00 25.02.2009 11:57:54 Uhr Bitte beachten Sie: Ihr Husten stört Besucher u...
Author: Michaela Siegel
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Kardeş Türküler

Samstag 28. Februar 2009 20:00

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Bitte beachten Sie: Ihr Husten stört Besucher und Künstler. Wir halten daher für Sie an der Garderobe Ricola-Kräuterbonbons bereit und händigen Ihnen Stofftaschentücher des Hauses Franz Sauer aus. Sollten Sie elektronische Geräte, insbesondere Handys, bei sich haben: Bitte schalten Sie diese zur Vermeidung akustischer Störungen aus. Wir bitten um Ihr Verständnis dafür, dass Bild- und Tonaufnahmen aus urheberrechtlichen Gründen nicht gestattet sind. Wenn Sie einmal zu spät zum Konzert kommen sollten, bitten wir Sie um Verständnis dafür, dass wir Sie nicht sofort einlassen können. Wir bemühen uns, Ihnen so schnell wie möglich Zugang zum Konzert zu gewähren. Ihre Plätze können Sie spätestens in der Pause einnehmen. Sollten Sie einmal das Konzert nicht bis zum Ende hören können, helfen wir Ihnen gern bei der Auswahl geeigneter Plätze, von denen Sie den Saal störungsfrei und ohne Verzögerung verlassen können.

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Kardeş Türküler Feryal Öney Gesang Vedat Yıldırım Gesang, Perkussion Burcu Yankin Perkussion Selda Öztürk Gesang, Perkussion Neriman Güneş Violine Volkan Kaplan Baglama Ayhan Akkaya Bassgitarre Fehmiye Çelik Gesang Emrah Oğuztürk Duduk, Zurna

Samstag 28. Februar 2009 20:00

Pause gegen 20:50 Ende gegen 22:00

Präsentiert von blue rhythm

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Hem Okudum – Çağrı Hem Okudum: traditioneller Texte und Musik aus der türkischen Provinz Çorum Çağrı: Texte von Feryal Öney und Fehmiye Çelik, Musik von Feryal Öney De Bila bê to Traditionelle kurdische Texte aus der Stadt Hakkari im Südosten Anatoliens, Musik von Vedat Yıldırım Keletera Traditionelles Roma-Lied aus der türkischen Stadt Balıkesir Nanay Türkischer Text: Celal Güzelses Gazel-Texte: Dîvâne Mehmet Çelebi (Nev’i) Gazel Dargın Mahkûm Türkische Texte und Musik von Âşık Mahzuni Tersnâme Türkische Texte und Musik von Âşık Mahzuni Hanane Traditionelle armenische Musik aus der Provinz Kars Beyrut/Al-Eyn – Ya Hawa Traditionelle arabische Texte und Musik Ya Hawa: Texte von Ahmet Akoğlu, Musik von Neriman Güneş Akalın Yanıyorum Türkische Texte und Musik von Neşet Ertaş Demmê Traditionelle kurdische Musik, Texte von Ali Baran

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Medet Traditionelle türkisch-arabische Musik, Texte von Yunus Emre Kerwanê Kurdische Texte von Vedat Yıldırım, Musik von Erol Mutlu und Vedat Yıldırım Mirkut Traditioneller kurdischer Text, Musik von Şivan Perwer Ela Ela Traditionelle Texte und Musik aus der türkischen Provinz Hemşin Bingöl Traditionelle armenische Musik, Text von Avedik İsahakyan Gülsüm – Uğurlama Traditionelle türkische Texte und Musik, arrangiert von Feryal Akkaya, Diler Özer Efe, Neriman Güneş Akalın, Selda Öztürk Yıldırım und Fehmiye Çelik İbrahim – Gece Döner Sabaha Roma-Lied İbrahim: Text und Musik von: Esma Redzepova Gece Döner Sabaha: Text und Musik von Fehmiye Çelik Anako – Gel Bize Keriz Edelim Türkisches Roma-Lied Anako: Traditionelle türkische Texte und Musik Gel Bize Keriz Edelim: Texte von Fehmiye Çelik (türkische Roma) Keça Kurdan Kurdisch, Text: Şivan Perwer, Musik: Seîd Yûsiv Kara Üzüm Traditionelle türkische Texte und Musik, kurdische Texte und Musik von Vedat Yıldırım

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4 Kardeş Türküler

Anfang Februar konnte man in der Kölner Philharmonie mit der Dolapdere Big Gang eine denkbar pittoreske musikalische Truppe aus der Türkei erleben, die mit schelmischem Augenzwinkern westliche Popsongs im orientalischen Gewand präsentierten. Kardeş Türküler ist zwar die zweite türkische Gruppe innerhalb eines Monats auf dieser Bühne, doch die Gegensätze zwischen diesen beiden Ensembles könnten kaum größer sein – ein untrügerisches Indiz für die ungeheure musikalische Vielfalt, die sich zwischen den Ausläufern Thrakiens und Ostanatolien finden lässt. Das vielköpfige Musikprojekt Kardeş Türküler hat es sich zum Ziel gesetzt, eben jener Vielfalt der in dieser Region beheimateten Musiken nachzuspüren und sie im Repertoire fest zu verankern. Eine Arbeit von schier herkulischen Ausmaßen, so möchte man meinen, sowohl unter geografischen als auch politischen Aspekten. Die Großregion Anatolien, das Land mit den vielfältigen Spuren einer bewegten Geschichte, wird immer noch von der türkischen Staatskultur dominiert. Breschen in dieses Dogma zu schlagen, ist schwer. Doch Musiker an sich haben es, aufgrund ihres genuinen Hangs zur Neugier (unterstellen wir das einfach mal den meisten von ihnen …), vielleicht einfacher, miteinander ins Gespräch zu kommen. Musikalische Dialoge gehörten denn auch von Anfang an zum Credo, ja zur Philosophie von Kardeş Türküler.

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Ein Blick zurück in die 1980er Jahre: Der Kurdenkonflikt bestimmte die innenpolitische Debatte in der Türkei. Bis dahin war die Kurdenproblematik von der offiziellen Politik totgeschwiegen worden und drang daher kaum ins Bewusstsein der türkischen Gesellschaft. Was dann kam, wissen wir alle: Die türkischen Assimilierungsversuche führten zur Unterdrückung der kurdischen Kultur und Identität, im Südosten der Türkei tobte der Bürgerkrieg. Etwa um jene Zeit formierte sich eine neue Künstlergruppe an der Istanbuler Bosporus-Universität. Hier gibt es zwar kein ausgewiesenes Musikdepartement, aber von den Studentenclubs dieser Universität gingen schon immer wichtige Impulse für die Künstlerszene in der gesamten Türkei aus. Die lockere Formation kam um 1990 zusammen und spielte anfangs internationale Folklore, dann anatolische Popmusik im Duktus der 70er Jahre. Um das Ganze nicht nur als eine Art »Hobby« zu betreiben, starteten die Musiker, mittlerweile den Studienjahren entwachsen, aber gleichwohl durch die gemeinsame Studienzeit verbunden, ein Projekt unter dem Namen »Kardeş Türküler« – »Lieder der Brüderlichkeit« (der übrigens bandintern ganz bewusst auch in der Konnotation von »Schwesterlichkeit« gebraucht wird). Ein »Projekt« ist es bis heute geblieben, um den offenen Charakter ihrer Arbeit zu betonen. Wirft man einen Blick auf die Homepage der Gruppe, so beeindruckt die Zahl der dort aufgeführten Kooperationen mit Künstlern aus den verschiedensten Regionen, die wie selbstverständlich miteinander musizieren und letztlich kommunizieren. Wenn es also um die eingangs zitierte Staatskultur von oben geht, ein ganz klarer Fall von political incorrectness. Als Anfang der 90er Jahre die Menschen in ganz Anatolien über ihre Identität offen zu reden begannen – und hier sind nicht nur, wie man allzu schnell schließen könnte, die Kurden gemeint, sondern auch die Armenier, die Lasen (ein Volk im äußersten Nordosten) und Georgier – bemerkten auch viele der heute im Kardeş-Türküler-Projekt engagierten Musiker erst in dieser Zeit, dass auch ihre Vorfahren einer in der heutigen Türkei ethnischen Minderheit angehörten. Dabei ist die Entdeckung nicht-türkischer Familienmitglieder und Vorfahren eigentlich nicht ungewöhnlich in einem Land, von dem manche sagen, dass es vielleicht mehr Angehörige ethnischer Minderheiten gibt als die Nachkommen der stufenweise eingesickerten Turkvölker.

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Impulse für eigene Feldforschungen in Sachen Musik gab es also von Anfang an zur Genüge. Diesem Ensemble aber war es schon immer vornehmlich darum zu tun, das Gefühl latenter Bedrohung (das im Grunde hinter dem türkischen Nationalismus steht) durch diese Minderheiten umzukehren in einen nur allzu berechtigten Stolz auf den kulturellen Reichtum Anatoliens. »Wir wollen zeigen, dass es diese Musiken noch immer gibt. So viele Völker leben seit Jahrhunderten auf diesem gemeinsamen Flecken Erde«, so ein Mitglied dieser Gruppe. Ein Einblick in diese Vielfalt wird heute Abend geboten, wenn mit viel Gesang und Perkussion an das Verbindende (nicht nur) unter den Völkern Anatoliens appelliert wird.

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Tom Fuchs

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7 KölnMusik-Vorschau

Sonntag 01. 03. 2009 15:00 Filmforum Trip to Asia – die Suche nach dem Einklang (D/GB 2008) Dokumentarfilm 108 Minuten Buch und Regie: Thomas Grube Musik: Simon Stockhausen »Trip to Asia« begleitet die Berliner Philharmoniker und ihren Chef dirigenten Sir Simon Rattle auf einer ausgedehnten Konzerttournee durch asiatische Metropolen. Faszinierende Einzelgespräche, Proben- und Konzertsituationen sowie Einblicke in das Leben auf Tour.

Samstag 18.04.2009 20:00 Homayoun Shajarian Gesang Dastan Ensemble Hossein Behroozinia Barbat Hamid Motebassem Tar Said Farajpoori Kamancheh Pejman Hadadi Tombak, Pendarik Behnam Samani Daf, Tombak, Dammam, Kuze Kompositionen und Improvisationen von Hamid Motebassem und Said Farajpoori

Samstag 25.04.2009 20:00

KölnMusik gemeinsam mit Kino Gesellschaft Köln

Jazz-Abo Soli & Big Bands 5

Donnerstag 05. 03. 2009 12:30

Stefano Bollani e i Visionari Nico Gori clarinets Mirko Guerrini ts Stefano Bollani p Ares Tavolazzi b Cristiano Calcagnile dr

PhilharmonieLunch Gürzenich-Orchester Köln Christian Zacharias Dirigent KölnMusik gemeinsam mit dem Gürzenich-Orchester Köln Eintritt frei PhilharmonieLunch wird von der KölnMusik gemeinsam mit dem WDR Sinfonieorchester Köln und dem Gürzenich-Orchester Köln ermöglicht. Medienpartner Kölnische Rundschau.

Spaß am Spiel, Einfallsreichtum, eine enorme Variationsbreite und sein unverwechselbarer Humor zeichnen Stefano Bollani gegenüber vielen anderen erstklassigen Jazzpianisten aus. Mit seinem Quintett steht er für einen lustvoll musizierten Stil, der über jegliche Genregrenzen leichtfüßig hinwegspringt: Ein reines Vergnügen! Zu diesem Konzert findet in Schulen ein Jugendprojekt der KölnMusik statt. Gefördert durch das Kuratorium KölnMusik e.V.

Samstag 07. 03. 2009 20:00 Sima Bina & Ensemble North Khorasan, South Khorasan & Afghan Music Stücke aus dem Osten des Iran und Afghanistan Sima Bina, die Grande Dame der iranischen Volksmusik, präsentiert mit herausragenden persischen Instrumentalisten den musikalischen Reichtum ihrer Kultur.

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Philharmonie Hotline +49.221.280280 www.koelner-philharmonie.de Informationen & Tickets zu allen Konzerten in der Kölner Philharmonie!

Kulturpartner der Kölner Philharmonie

Herausgeber: KölnMusik GmbH Louwrens Langevoort Intendant der Kölner Philharmonie und Geschäftsführer der KölnMusik GmbH Postfach 102163, 50461 Köln www.koelner-philharmonie.de

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Redaktion: Sebastian Loelgen Textnachweis: Der Text von Tom Fuchs ist ein Originalbeitrag für dieses Heft. Corporate Design: Rottke Werbung Umschlaggestaltung: Hida-Hadra Biçer Gesamtherstellung: adHOC Printproduktion GmbH

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Foto: Künstleragentur

Di 17.03.2009 20:00 Ahmad Jamal p Manolo Badrena perc James Johnson dr James Cammack b

Roncalliplatz 50667 Köln Philharmonie Hotline 0221/280 280 koelner-philharmonie.de

in der Mayerschen Buchhandlung Neumarkt-Galerie 50667 Köln

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Eine Legende des Jazz-Piano zu Gast: Ahmad Jamal. Mit seinem »Orchester«, wie er sein Trio nennt, bringt er einen völlig eigenständigen Jazz-Klang zu Gehör und begeistert mit außergewöhnlichen Soli. Seitdem er 1958 Live at the Pershing aufnahm, damit 108 Wochen in den Charts blieb und über eine Million Schallplatten verkaufte, schreibt er Jazzgeschichte. Genau 50 Jahre nach diesem überwältigenden Erfolg brachte er It’s Magic heraus, die sofort mit dem Victoire du jazz ausgezeichnet wurde: Magisch!

€ 25,– zzgl. Vorverkaufsgebühr

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