Sammlung Metzler Band 270

Horst Heidtmann

Kindermedien

J. B. Metzlersehe Verlagsbuchhandlung Stuttgart

CIP-Titelaufnahme der Deutschen Bibliothek

Heidtmann, Horst: Kindermedien / Horst Heidtmann. -Stuttgart : Metzler, 1992 (Sammlung Metzler ; Bd. 270) ISBN 978-3-476-10270-6 NE: GT

ISSN 0558 3667 ISBN 978-3-476-10270-6 ISBN 978-3-476-03970-5 (eBook) DOI 10.1007/978-3-476-03970-5 SM270 Dieses Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlages unzulässig und strafbar. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen.

© 1992 Springer-Verlag GmbH Deutschland Ursprünglich erschienen bei J. B. Metzlersehe Verlagsbuchhandlung und Carl Ernst Poeschel Verlag GmbH in Stuttgart 1992

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EIN VERLAG D E R . SPEKTRUM FACHVERLAGE GMBH

Inhalt

Vorwort Abkürzungsverzeichnis o

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I. K.inderzeitschriften: Vom Artigsein zum Konsumieren 0

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VIII XI 1

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1. Die ersten Kinderzeitschriften 2. Anfänge der modernen Kinderpresse . . 3. Kinderzeitschriften in der Nachkriegszeit 4. Das aktuelle Kinderzeitschriftenangebot . 5. Nutzung und Funktion .. Literatur 0

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II. Kindercomics: Von Bilderpossen zum Wellenreiten 0

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1. Vor- und Frühformen der Comics . . . . . . 2. Erschwerte Cornic-Entwicklung nach 1945 3. Das aktuelle Comic-Angebot . 4. Genres und Motive . . . . 5. Rezeption und Funktion .. Literatur . 0

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III. Kindertheater: Vom Lehrstück zum Zeitvertreib .. 0

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1. Frühes Kindertheater . . 2. Neue Impulse für das Kindertheater 3. Aktuelle Situation des Theaters für Kinder Literatur . . 0











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IV. Kinderfilm: Von Grimms Märchen zu Hollywoods Märchen . . . .

1. 2. 3. 4.

Frühes Kinderkino . . . . . . . . . Kinderkino in der Nachkriegszeit . . . . Neuer deutscher Kinderfilm . . . . . . . Genres, Themen und Motive des zeitgenössischen Kinderfilms . . . . . . . . 5. Nutzung und Funktionen Literatur 0





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V. Kinderfunk: Vom Schnurrenerzähler zur Geräuschkulisse . . . . . . . .

1. Anfangszeit des Kinderfunks 2. Kinderfunk in der Nachkriegszeit 3. Neue Tendenzen im Kinderfunk 4. Rundfunknutzung . . . . . . . . Literatur . . . . . . . . . . . . . . . .

VI. Kindertonträger: Vom Rotkäppchen zum Airw'olf . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

1. Erste Kinderschallplatten . . . . . . . . . . . 2. Tonkassetten als Massenmedium für Kinder . 3. Aktuelle Marktentwicklungen . . . . . . 4. Gattungen, Genres, Themen und Motive 5. Nutzung und Funktionen . . . . . . . . Literatur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

VII. Kinderfernsehen: Von der Nachmittagsbastelei zur Vorabendaction . . . . . . . . 1. 2. 3. 4.

Fernsehnutzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anfänge des Kinderfernsehens . . . . . . . . . . Neue Akzente in den 60er und ?Oer Jahren . . . . Programmangebote und Nutzungspräferenzen zu Beginn der 90er Jahre . 5. Aspekte der Rezeption . . . . . . . . . . . . . . . Literatur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

VIII. Kindervideos: Von Menschenfressern zu sprechenden Tieren . . . . . . . . .

1. Videonutzung . . . . . . . . . . . . . . . . 2. Videomarktentwicklung und Distribution 3. Das aktuelle Kindervideoangebot . . . . . Literatur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

IX. Kin~ersp.ielzeug: Vom Holzpüppchen zum Akttonsfiguren-System . . . . . . . . . . . . 1. Geschichte des Spielzeugs

. . . . . . . . . 2. Marktentwicklungen im 20. Jahrhundert . 3. Das aktuelle Spielwarenangebot . . . . . . 4. Wirtschaftliche Entwicklungen und Konzentrationen . . . . . . . . . . . . . . 5. Funktionen der Spielwaren und des Spielens Literatur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . VI

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X. Coml'uter- und Videospiele: VomPingPong zum Cyberspace . . . . . . . . . . . . . . . . . .

1. Erste Videospiele . . . . . . . . 2. Marktangebot und Nutzung der Heimcomputerspiele . . . . 3. Neuer Videospiel-Boom .. 4. Spielthemen und Motive . . 5. Funktionen und Wirkungen 6. Neue Spieldimensionen Literatur . . . . . . . . . . . . .

XI. Kindermedien in der DDR: Bildung, Erziehung und Unterhaltung ..... 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9.

Kulturelle und mediale Entwicklungen . . Kinderzeitschriften Kindercomics Kindertheater . Kinderfunk . . . Kindertonträger Kinderfilm . . . Kinderfernsehen Kinderspielzeug 10. Mediennutzung vor und nach derWende Literatur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

XII. Kinderkultur heute: Mediatisierung, Serienbildung und Medienverbund

1. Mediatisierung der Kindheit . . . . . . 2. Kommerzialisierung der Kinderkultur 3. Serienbildung . . . . . . . . . . . . . . 4. Medien im Verbund . . . . . . . . . . 5. Internationalisierung der Kinderkultur 6. Vermischung von Genres, Stoffen und Motiven 7. Mediennutzung und -wirkung . Literatur . . . .

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Namensregister . 1. Medienproduzenten 2. Medienfiguren ..

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Angaben zum Autor

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VII

Vorwort

Medienkritiker beklagen publikumswirksam »das Verschwinden der Kindheit«; durch die audiovisuellen Massenmedien können Kinder heute problemlos an der medialen Kommunikation der Erwachsenen teilhaben. Und sicherlich nutzen Kinder heute, manchmal sogar vorrangig, Mediendarbietungen, die eigentlich nicht für sie bestimmt sind. Nichtsdestotrotz haben Kinder aber andere Präferenzen und Bedürfnisse als Erwachsene, nutzen Medien anders, gleichwohl zielgerichtet, nutzen die intentionalen Kindermedien ebenso wie manche für Erwachsene bestimmte Produktionen. Allen Unkenrufen von verschwundener Kindheit zum Trotz: noch nie stand für Kinder ein derart umfangreiches und weitgefächertes Angebot intentionaler Kindermedienproduktionen zur Verfügung wie heute. Vor allem private, kommerziell orientierte Medienanbieter produzieren zunehmend für die Zielgruppe Kind. Allein aufgrund medientechnischer und -ökonomischer Entwicklungen hat die Kinderkultur zu Beginn der 1990er Jahre Weiterungen erfahren, die vor 10 Jahren noch nicht absehbar waren, sind Facetten hinzugekommen, haben sich Akzente verlagert. Im Zusammenhang mit der Entdeckung der Trivialliteratur und der Massenmedien als Arbeitsfelder der Hochschulgermanistik in den 70er Jahren erhält hierzulande auch die Kindermedienforschung einen wichtigen Anschub: so erscheinen um und vor 1980 erstmals grundl~gende Arbeiten zu einzelnen Kindermedien, Einführungen, Ubersichten, Sammelwerke, u.a. von Karl W. Bauer, Heinz Hengst, Jan-Uwe Rogge. Nach diesem ersten Schub reduziert sich das wissenschaftliche Interesse an den Kindermedien zunächst, beschränkt sich auf spezifische Fragestellungen, auf wenige kontinuierlich arbeitende Kulturund Sozialwissenschaftler. In den letzten Jahren ist in der Forschung zu den einzelnen Kindermedien ein stark gewachsenes Interesse, aber auch ein höchst unterschiedlicher Erkenntnisstand zu konstatieren. So haben Kinderfernsehen und Wirkungen des Fernsehens auf Kinder recht starke wissenschaftliche Zuwendung erfahren, so erhält seit einiger Zeit die Beschäftigung mit dem Kindertheater vermehrt Impulse. VIII

Die vorliegende Darstellung soll, allgemein verständlich und übergreifende Zusammenhänge aufzeigend, in das gesamte Feld alter wie neuer Kindermedien einführen. Die Einzelkapitel sind also jeweils direkt aufeinander bezogen, miteinander verbunden, der Schlußteil resümiert übergreifend. Damit unterscheidet sich diese Arbeit von vorliegenden älteren Einführungen und Sammelbänden, in denen die Einzelkapitel, einzelnen Medien jeweils von unterschiedlichen Autoren bearbeitet und gewichtet sind. Ausgespart bleibt lediglich das Kinderbuch, da hierzu andernorts aktuelle Einführungen bzw. Gesamtdarstellungen vorliegen. Dieser Band soll die Historie, Entwicklungstendenzen der einzelnen Medien nachvollziehbar machen, vor allem den aktuellen Entwicklungsstand skizzieren, auf zentrale Inhalte, Formen, Funktionen von Darbietungen eingehen, Nutzungspräferenzen, Wirkungen aufnehmen, intentionale wie tatsächlich genutzte Kindermedienprodukte behandeln. Dabei sollen vor allem Ergebnisse neuerer und neuester Forschungsliteratur (bis 1992) Berücksichtigung finden sowie Arbeitsergebnisse des Verfassers aus eigener Forschung, aus zahlreichen Lehrveranstaltungen über Kindermedien, aus zusammen mit Studenten entwickelten Projekten. Da die Forschungslage zu Einzelaspekten, den einzelnen Medien unterschiedlich ist, muß die Qualität der dar:gestellten Ergebnisse unterschiedlich ausfallen. Angaben und Uberlegungen zur Mediennutzung und -wirkung sind erschwert dadurch, daß auch neue empirische Untersuchungen zur Mediennutzung meistenteils erst Nutzer ab 14 Jahren berücksichtigen, daß für Befragungen von Kindern Interviewtechniken; Fragebögen für Erwachsene übernommen werden, daß das restringierte Artikulationsvermögen von Kindern nicht ausreichend berücksichtigt wird, Untersuchungen unzulässig vereinfachen oder nur Einz~lfälle behandeln, Medienbiographien zu pauschal verallgememern. In besondererWeise defizitär ist die Forschungslage hinsichtlich der DDR-Kindermedien, da selbst zu Einzelaspekten kaum zusammenfassende Darstellungen vorliegen, da Untersuchungen zu Mediennutzung und -wirkung, Angaben zu Titel- und Themenpräferenzen, Reichweiten und Auflagen entweder (bewußt) nicht erfaßt oder nicht öffentlich zugänglich oder für eine Veröffentlichung >geschönt< worden sind. Publikationen und Interpretationen empirischen Materials aus DDR-Zeiten können also nur mit Vorbehalten genutzt, müssen durch andere (vielleicht ebenfalls subjektive) Quellen ergänzt werden, wirIX

ken erst im Verlauf der 80er Jahre stimmiger, nachvollziehbar (insbesondere Arbeiten aus dem Leipziger Jugendforschungsinstitut). Im Anschluß an die Einzelkapitel wird in Auswahlbibliographien auf Forschungsergebnisse und weiterführende Literatur verwiesen; dabei soll vorrangig aktuelle Forschungsliteratur benannt sowie auf ältere Arbeiten hingewiesen werden, die Wegmarken gesetzt, Impulse gegeben haben, ohne Vollständigkeit anzustreben, aber unter Berücksichtigung auch abgelegener Einzelaspekte, origineller Fragestellungen. Insgesamt soll diese Darstellung differenziert, abwägend in ihren Gegenstand einführen, vielleicht dabei gängige Vorurteile widerlegend. Bewertungen des Verfassers fließen zwangsläufig mit ein, a~~r auf pädagogische Handreichungen, medienpädagogische Uberlegungen und Konsequenzen, auf Moralisieren und Politisieren soll möglichst verzichtet werden. Einige Kapitel dieses Buches sind in einer ersten Fassung, unter dem Titel »Kindermedien und Medienverbund«, bereits in dem von Reiner Wild 1990 herausgegeben Band Geschichte der Deutschen Kinder- und Jugendliteratur (ebenfalls bei J. B. Metzler) erschienen, wurden aber hier gründlich überarbeitet, durch neuere Forschungsergebnisse, zusätzliche Aspekte und ausführliche bibliographische Angaben ergänzt. Stuttgart, im Frühsommer 1992

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Horst H eidtmann

Abkürzungsverzeichnis

Beiträge KJL Beiträge zur Kinder- und Jugendliteratur (Berlin/DDR) BuB Buch und Bibliothek Grünewald/ Kaminski Dietrich Grünewald I Winfred Kaminski (Hg.): Kinder- undJugendmedien. Ein Handbuch für die Praxis, Weinheim, Basel1984. Informationen Jugendliteratur und Medien IJM (vormals: Jugendschriften-Warte) Jensenf Rogge Klaus Jensen I Jan-Uwe Rogge u. a.: Der Medienmarkt für Kinder in der Bundesrepublik, Tübingen 1980 (Untersuchungen des Ludwig-Uhland-Instituts der Universität Tübingen 50). Medien + Erziehung merz

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