Sabine und Wolfgang Nitmiluk Nationalpark

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Author: Berthold Dieter
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Sabine und Wolfgang

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Wir kurven auf den Parkplatz vor dem Visitor Center, als uns plötzlich ein Wallaby vor´s Auto springt. Nur eine Vollbremsung rettet das Tier und es dürfte sich genauso erschreckt haben wie wir, denn es bleibt wie erstarrt vor unserer Motorhaube stehen und starrt uns kurz an, bevor es dann doch Reißaus nimmt. Im Visitor Center buchen wir eine Bootsfahrt in der Katherine Gorge.

Sie besteht aus 13 spektakulären Schluchten, die von hohen Sandsteinschluchten umgeben sind. Kurz nach dem Ablegen des Bootes zeigt uns der Guide einen Käfig am Ufer, wo Salzwasserkrokodile gefangen werden. Im Katherine River werden nur Süßwasserkrokodile gelassen, weil diese für die Menschen harmloser sind. Die Schlucht kann auch mittels Kanufahrt erkundet werden und heute sind sehr viele davon unterwegs. Und das erste Krokodil, das wir zu sehen bekommen, taucht plötzlich auch direkt neben einem Kanufahrer auf. In kurzen Abständen gibt es am Ufer kleine Sandstrände, die aber mit Schildern „Do not enter“ versehen sind, da hier die Krokos ihre Eier vergraben. Das Ufer ist gesäumt von schönen Paperbarkbäumen, deren Blätter im Licht schön leuchten. Wir erreichen das Ende der ersten Schlucht. Hier heißt es aussteigen und 600 Meter laufen. Die Gorges sind durch gewaltige Felsen voneinander getrennt und an den senkrechten, roten Wänden befinden sich noch Reste von Felsmalereien der Jawoyn Aborigines. Viele bunte Schmetterlinge und rote Libellen wirbeln in der Luft unruhig umher und begleiten uns. Zwischen den Felsen entdecken wir dann noch eine kleine Schlange, die ihren Weg in die Ritzen sucht. Ist das die Regenbogenschlange aus der Traumzeit?

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Die zweite Schlucht, die eigentliche Katherine Gorge, ist noch viel beeindruckender als die erste. Die Wände ragen höher hinauf und in Höhlen haben kleine Schwalben ihre Nester an das Gestein geklebt. Es herrscht reger Flugverkehr und wir können beobachten, wie sie Futter für ihre Jungen heran transportieren. Wir sind echt beeindruckt von dieser Fahrt – viel zu schnell vergeht sie und wir müssen wieder zur Anlegestelle zurück schippern. Kurz davon entfernt hat ein Kanufahrer einen Catfisch an der Angel, verliert ihn aber leider wieder. Kurz vor der Ausfahrt Richtung Katherine (Ort) erblicken wir noch eine Floodway-Tafel mit einer Überflutungsgrenze von 6 Metern! Ein Wahnsinn, da säuft ja alles ab! Gegen Mittag brechen wir auf Richtung Kununurra. Selbst das Fahren auf den Highways bietet schöne Bilder rundherum. Das trockene Gras leuchtet in der Sonne golden, der blaue Himmel mit den Schäfchenwolken oder die wie ein Stecknadelkissen platzierten vielen Termitenbauten – all das ergibt ein schönes Bild. Wir haben es leider versäumt, in Katherine nochmal unseren Tank aufzufüllen und das müssen wir dann teuer bezahlen. Zwischen Katherine und Pine Creek gibt es nirgends ein Kaff, wo man tanken kann. Die nächste Gelegenheit ist das Viktoria River Roadhouse mitten in der Pampas und da gibt es dann den Luxusdiesel für 1,84 Dollar je Liter! Am Bullito Access des Gregory Nationalparks erblicken wir die ersten Prachtexemplare von Boabs (Flaschenbäumen).

Der glatte Stamm dieser Bäume ist flaschenartig und kann bis zu 300 Liter Wasser für http://www.bauer-seyr.at/australien-nw/nitmiluk-nationalpark

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trockene Zeiten speichern. Die Aborigines haben sich dies früher zunutze gemacht und die Stämme angezapft. Die Äste sind meist blattlos und sind so schon von weitem zu erkennen. Und das haben wir auch! Aus der ersten Euphorie heraus, stürmen wir aus dem Auto, um sie fotografisch festzuhalten. Und plumps, da lieg ich auch schon auf der Schnauze! Nein, ich hab mir die Knie und die Handflächen aufgeschürft. Aber das bereitet auch genug Schmerzen und ist gleich wieder ein gefundenes Fressen für die Fliegen. Leider hat davon auch meine Kamera was abgekriegt, der UV-Filter ist zerkratzt und nicht mehr zu gebrauchen. Das soll aber dem Urlaub keinen Abbruch tun, also weiter geht´s! Obwohl heute Sonntag ist, sind viele Roadtrains unterwegs und die machen einen ordentlichen Wind. Und das Überholen ist auch spannend, denn es kostet ordentlich Zeit, bis man an ihnen vorbei ist. Der Highway ist gesäumt von vielen toten Wallabies und wir haben Mitleid mit den süßen Viecherl. Daher reden wir uns ein, dass sie nur schlafen – auch wenn sie nicht mehr aufwachen werden.

Als hätte man wie in einem Buch eine Seite umgeblättert, verändert sich die Landschaft schlagartig. Die Boab Bäume werden immer mehr. Wir fahren durch Timber Creek durch und danach biegen wir in eine 3,5 km lange Stichstraße ein. Dort befindet sich der berühmte Gregory’s Tree – ein Flaschenbaum, der für die Aborigines eine heilige Stätte ist. Der Forscher Augustus Gregory ritzte 1855 während seiner Expedition die An- und Abreisedaten in den Stamm dieses Stammes. Etwa 130 km vor Kununurra heißt es dann „Caution“, denn hier sind die Kühe auf dem Highway zuhause. Und das wird sich auch nicht mehr so schnell ändern. Kurz vor der Grenze zu Westaustralien werden die Sichtverhältnisse schlechter, da die Sonne langsam beginnt unterzugehen. Da hebt sich die Silhouette eines Monsterboabs mit komischen Früchten gut ab. Als wir näher kommen, sehen wir, dass es sich hier nicht um Früchte, sondern um Autoreifen handelt! Obwohl

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wir es bereits wissen müssten, haben wir nicht daran gedacht, dass Westaustralien eine Quarantänegrenze ist. Da wir heute noch frisch und fröhlich im Supermarkt eingekauft haben, bangen wir jetzt um unsere Lebensmittel. Wir werden freundlich gebeten, die Kühlbox zu öffnen und dann heißt es auch schon raus mit dem Salat. Den Apfel gebe ich gleich freiwillig ab und auf das andere lassen wir es ankommen. Zu unserem Glück entdeckt sie sonst nichts – weil wir den Rest noch in den Einkaufssackerln verstaut haben. Jetzt heißt es noch, die Uhren um eineinhalb Stunden nach hinten drehen. Somit ist es jetzt 17:15 Uhr und die Sonne ist unter gegangen! Echt verrückt. Ein Gutes hat die Gschicht aber doch, wir können morgen dafür länger schlafen. Hurra! Der Campingplatz in Kununurra ist wunderschön. Rundherum riesige Mangobäume, von denen die Früchte nur so herab hängen, doch leider sind wir um Wochen zu bald da, dass wir sie pflücken und essen könnten.

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