Sabine und Wolfgang Ayers Rock und Olgas

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Author: Benedikt Reuter
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Kurz nach 05:00 a.m. weckt uns Lärm auf, weil draußen Autotüren zugeschlagen werden und ein Auto nach dem anderen wegfährt. Schnell, schnell aufstehen, wir müssen ja zum Sunrise Point fahren! Zuerst noch schnell auf die Toilette und dann brausen wir auch schon los.

Nach ein paar Kilometern halten wir einmal kurz an, weil der Himmel aufgrund des Vollmondes prächtige Farbspiele bietet. Wir werden von einigen Autofahrern angehupt und schimpfen zurück, bis wir merken, dass sie nur deswegen gehupt haben, um uns darauf aufmerksam zu machen, dass wir unser 10 Meter langes Stromkabel nachziehen! In der Eile des Aufbruchs haben wir beide vergessen, es abzustecken. Gott sei Dank ist nichts passiert und wir können zum Uluru weiterfahren. Unsere Hektik wird belohnt. Der Monolith verändert alle paar Minuten seine Farbe und erstrahlt in den schönsten Rottönen. Es sind wieder viele Menschen gekommen, um dem spektakulären Schauspiel beizuwohnen. Jetzt frühstücken wir erst einmal ausgiebig. Danach fahren wir zum Aboriginal Cultural Center, um uns in den Toiletteräumen zu waschen. Wir haben nicht im Traum daran gedacht, dass nach einem solchen schwarzen gestrigen Tag ein so schöner folgen würde. Wir ist überglücklich! Gegen 07:30 a.m. beginnen wir unsere Wanderung rund um den Ayers Rock.

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Der Ayers Rock oder Uluru, wie die Eingeborenen ihn nennen, hat eine Höhe von 348 Meter, eine Länge von 3,4 Kilometer und einem Umfang von 8,8 Kilometer. Die Felsen sind sedimentäre Gesteine, die stark zementiert und deshalb härter als die umgebenden Schichten sind. Im Laufe der Jahrtausende hob sich das Gebiet und wurde gleichzeitig durch Wind-, Wasser- und Temperaturerosion abgetragen. Übrig blieben massive Felsen. Der Uluru weist keinerlei durchgehende Spalten auf und gilt daher bei vielen Experten als echter Monolith. Geologische Schätzungen gehen davon aus, dass nur die Spitze der Inselberge emporragt und sie sich vier bis fünf Kilometer fortsetzen. Das Alter des Berges wird auf 600 Millionen Jahre geschätzt. Seine rote Farbe erhält er durch die Oxydation von eisenhaltigen Gesteinsteilen.

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Der besondere Reiz von Ayers Rock ist seine mit den Tageszeiten wechselnde Farbe. Rottöne verschiedener Abstufungen und Schattierungen bis hin zu einem „Leuchten“ faszinieren immer wieder von neuem. Es wird ein wunderschöner Tag heute, blauer Himmel mit Schäfchenwolken und Temperaturen um die 40°. Wir wählen Mutijulu als unseren Ausgangspunkt für die Umrundung des Uluru, um am Vormittag noch ein wenig Schatten zu haben. Zu Beginn der Wanderung ist die Vegetation um den Monolithen verbrannt, aber auch das hat etwas Wunderbares an sich. Auf den meisten Büschen sind bereits wieder grüne Triebe zu sehen. Wir durchqueren Wasserlachen, die vom gestrigen Regen entstanden sind, und erfreuen uns an der schönen Natur und dem Gezwitscher der Vögel. Ungefähr nach der halben Strecke kommen wir zur Kantju Gorge, einem ständig vorhandenem Wasserloch direkt am Fuße des Uluru, wo wir den Fröschen eine Weile zuhören. Dieser Platz ist einer von vielen mythischen Orten der Aboriginals in dieser Gegend.

Von weitem sehen wir schon, wie viele Menschen (wir zählen einmal 68) den Ayers Rock hinaufklettern –und das um 11:00 vormittags! – Solche Wahnsinnigen!!! Für den Auf- und Abstieg über den 1,6 km langen markierten Pfad braucht man 2 bis 3 Stunden. Herz- und Kreislaufkranken wird vom Aufstieg abgeraten. Bisher sind über 25 Menschen am Ayers Rock zu Tode gekommen, überwiegend durch Herzinfarkt. Die Aboriginal bekamen den Ayers Rock von der Regierung nur mit der Bedingung zurück, dass sie die Touristen hinaufsteigen lassen. Wir respektieren den Wunsch der Aboriginal, den heiligen Berg nicht zu besteigen, und erforschen lieber die interessanten Felsformationen, die Höhlen und die vielen Felsmalereien rund um den Uluru. Genau an der Stelle, wo sich die Aufstiegsstelle befindet, quert ein schön gezeichneter Goanna (Arugs- Waran) den Weg. Er beobachtet uns und wir ihn. Ob er gefährlich ist, das wissen wir nicht. Aber wir können schöne Fotos machen, weil er eine Zeit lang so ruhig http://www.bauer-seyr.at/australien/201102-ayers-rock-und-olgas

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dasteht. Kurz vor Ende der Umrundung sehen wir noch einmal solch einen Kerl. Wir erreichen unseren Ausgangspunkt nach mehr als 3,5 Stunden. Um uns ein wenig zu erholen, fahren wir noch einmal ins Aboriginal Cultural Center zurück und schauen uns die Ausstellung und einige Filme über ihre Kultur an.

So überbrücken wir auch die heiße Mittagssonne, bevor wir uns auf den Weg zu den Olgas machen. Die Kata Tute, wie sie von den Aboriginals genannt werden, sind 36 einzelne Bergkuppen, die sich 32 km westlich vom Ayers Rock befinden. Sie erreichen eine Höhe von 546 Meter und erstrecken sich über eine Fläche von 36 km². Auch diese Gesteinsformationen sind etliche Millionen Jahre alt. Wir erkunden das Gelände auf der Rundweg „Valley of the Winds“, eine 9 km lange Wanderung. Der „Wanderweg“ ist nicht so leicht zu gehen, wie rund um den Uluru. Hier müssen wir Geröllwege überqueren und an manchen Stellen sogar ein wenig klettern. Aber dafür werden wir mit schönen Ausblicken belohnt. Im Gegensatz zum Ayers Rock, begegnen uns sehr wenige Touristen, aber natürlich wieder einige einheimische Tierchen.

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Wir haben die Zeit, die wir für die Wanderung brauchen ein wenig unterschätzt. Uns geht das mitgeführte Wasser aus und es ist noch über eine Stunde bis zum Parkplatz. Zum Glück können wir unsere Wasserflaschen an einer Zisterne nachfüllen. Schmeckt etwas nach Chlor, aber „in der Not frisst der Teufel Fliegen“. Wir genießen die Wanderung, denn die Olgas sind so ganz anders als der Ayers Rock. Nach mehr als 3 Stunden erreichen wir den Parkplatz mit brennenden Füßen und ausgetrockneten Kehlen. Diesmal haben wir keine Zeit, um uns ein wenig auszurasten, denn wir müssen wieder zum Sunset Point des Uluru fahren. Das Wetter verspricht für heute einen schönen Sonnenuntergang und wirklich – wie im Bilderbuch verändert der Monolith seine Farbe alle paar Minuten. Je mehr sich die Sonne dem Horizont nähert umso roter wird das Gestein. Schnell ist die Sonne ganz verschwunden und wir glauben schon, dass das ganze Spektakel vorbei ist. Plötzlich verfärbt sich der Himmel noch einmal ins Rosarote und der Ayers Rock beginnt regelrecht aus dem Inneren heraus zu „brennen“. Um das ganze auch nach dem Urlaub nachfühlen zu können, machen wir in Abständen von 15 Minuten immer wieder Bilder. Das gesamte Schauspiel dauert fast 1½ Stunden und wieder nehmen viele Menschen an diesem Naturwunder teil. Glücklich fahren wir in der Kolonne zum Campingplatz zurück und müde fallen uns schon bald die Augen zu. Danke lieber Kängurugott, dass du uns erhört hast, denn nach so einem verregneten gestrigen Tag hätten wir nicht einmal im Traum gedacht, dass wir heute so wunderschönes Wetter bekommen würden. vorherige Seite

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