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Sabine Meyer ORF Radio-Symphonieorchester Wien Cornelius Meister Dienstag 29. Januar 2013 20:00

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Bitte beachten Sie: Ihr Husten stört Besucher und Künstler. Wir halten daher für Sie an den Garderoben Ricola-Kräuterbonbons bereit und händigen Ihnen Stofftaschentücher des Hauses Franz Sauer aus. Sollten Sie elektronische Geräte, insbesondere Handys, bei sich haben: Bitte schalten Sie diese zur Vermeidung akustischer Störungen aus. Wir bitten um Ihr Verständnis, dass Bild- und Tonaufnahmen aus urheberrechtlichen Gründen nicht gestattet sind. Wenn Sie einmal zu spät zum Konzert kommen sollten, bitten wir Sie um Verständnis, dass wir Sie nicht sofort einlassen können. Wir bemühen uns, Ihnen so schnell wie möglich Zugang zum Konzertsaal zu gewähren. Ihre Plätze können Sie spätestens in der Pause einnehmen. Sollten Sie einmal das Konzert nicht bis zum Ende hören können, helfen wir Ihnen gern bei der Auswahl geeigneter Plätze, von denen Sie den Saal störungsfrei (auch für andere Konzertbesucher) und ohne Verzögerung verlassen können. Mit dem Kauf der Eintrittskarte erklären Sie sich damit einverstanden, dass ihr Bild möglicherweise im Fernsehen oder in anderen Medien ausgestrahlt wird oder auf Fotos in Medienveröffentlichungen erscheint.

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Sabine Meyer Klarinette ORF Radio-Symphonieorchester Wien Cornelius Meister Dirigent Dienstag 29. Januar 2013 20:00 Pause gegen 20:50 Ende gegen 21:50

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PROGRAMM

Richard Strauss 1864 – 1949 Don Juan op. 20 TrV 156 (1888) Tondichtung (nach Nikolaus Lenau) für großes Orchester Wolfgang Amadeus Mozart 1756 – 1791 Konzert für Klarinette und Orchester A-Dur KV 622 (1791) Allegro Adagio Rondo. Allegro Pause Béla Bartók 1881 – 1945 Konzert für Orchester Sz 116 (1943) Introduzione. Andante non troppo – Allegro vivace Giuoco delle coppie. Allegretto scherzando Elegia. Andante non troppo Intermezzo interrotto. Allegretto Finale. Pesante – Presto

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ZU DEN WERKEN DES HEUTIGEN KONZERTS

»Es war ein schöner Sturm, der mich getrieben« – Richard Strauss’ Don Juan op. 20 Ob spanisch als Don Juan oder italienisch als Don Giovanni: Der Wüstling mit den überstarken Triebimpulsen, die er nicht nur bei Mozart uneingeschränkt in Sex und Gewalt umsetzen darf, ist eine der präsentesten Gestalten in den europäischen Künsten, gleich ob es sich dabei um Dichtung, bildende Kunst oder Musik handelt. Am bekanntesten geworden ist der Schwerenöter durch Molières Don Juan und Mozarts Oper Don Giovanni. Doch auch Richard Strauss’ Don Juan gehört zu den populären Adaptionen des Stoffes. Strauss bezog sich in seiner sinfonischen Dichtung wiederum auf Nikolaus Lenaus gleichnamiges unvollendetes Versepos von 1844. Drei Ausschnitte aus Lenaus Dichtung stellte Strauss dem Partiturdruck seiner Tondichtung zum besseren Verständnis voran: »Den Zauberkreis, den unermesslich weiten, Von vielfach reizend schönen Weiblichkeiten Möcht’ ich durchzieh’n im Sturme des Genusses, Am Mund der Letzten sterben eines Kusses. O Freund, durch alle Räume möcht’ ich fliegen, Wo eine Schönheit blüht, hinknien vor Jede Und, wär’s auch nur für Augenblicke, siegen.« »Ich fliehe Überdruss und Lustermattung, Erhalte frisch im Dienste mich des Schönen, Die Einzle kränkend, schwärm’ ich für die Gattung. Der Odem einer Frau, heut Frühlingsduft, Drückt morgen mich vielleicht wie Kerkerluft. Wenn wechselnd ich mit meiner Liebe wandre Im weiten Kreis der schönen Frauen, Ist meine Lieb’ an jeder eine andre, Nicht aus Ruinen will ich Tempel bauen. Ja! Leidenschaft ist immer nur die neue; Sie lässt sich nicht von der zu jener bringen, Sie kann nur sterben hier, dort neu entspringen, Und kennt sie sich, so weiß sie nichts von Reue. 3

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Wie jede Schönheit einzig in der Welt, So ist es auch die Lieb’, der sie gefällt. Hinaus und fort nach immer neuen Siegen, Solang der Jugend Feuerpulse fliegen!« »Es war ein schöner Sturm, der mich getrieben, Er hat vertobt, und Stille ist geblieben. Steintot ist alles Wünschen, alles Hoffen; Vielleicht ein Blitz aus Höh’n, die ich verachtet, Hat tödlich meine Liebeskraft getroffen, Und plötzlich ward die Welt mir wüst, umnachtet; Vielleicht auch nicht; – der Brennstoff ist verzehrt, Und kalt und dunkel ward es auf dem Herd.«

Im Gegensatz zu Lenaus eher gebrochenen Don-Juan-Gestalt strotzt Strauss’ Wollüstling allerdings nur so vor Vitalität und Sinnesfreude – mal abgesehen vom verglimmenden, entkräfteten Schluss, der wohl auf das dritte Lenau-Zitat Bezug nimmt. Strauss war 24 Jahre alt, als er sich diesem Stoff widmete. Nach Macbeth war es erst seine zweite sinfonische Dichtung. Doch der Don Juan – 1888 komponiert und 1889 uraufgeführt unter der Leitung des Komponisten im Weimarer Hoftheater, wohin Strauss in der Zwischenzeit zum Kapellmeister berufen worden war – legte das Fundament für seinen Ruhm als Meister dieser spätromantischen Gattung, die Hector Berlioz und Franz Liszt begründet hatten. Das Vorbild Liszt scheint denn auch deutlich hervor aus Strauss’ Don Juan. Liszt verwendete in seinen sinfonischen Dichtungen kein Programm, keine Handlung, sondern zielte auf die instrumentale Darstellung allgemein-menschlicher Affekte und Seelenregungen. Seine Weimarer sinfonischen Dichtungen sind einsätzig und arbeiten mit der Sonatenform, wobei deren Idee der musikalischen Antithetik literarisch ausgedeutet wird. Strauss’ verwendet zwar ein Programm (inspiriert von Lenaus Epos), vermeidet in der Musik jedoch rein Illustratives und Deskriptives so gut wie möglich, allerdings weniger als Liszt. Wie 4

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Liszts Werke dieser Gattung ist aber auch Don Juan einsätzig und durchkomponiert und arbeitet in Grundzügen, also frei, mit der Sonatenform und ihrem dramatischen Aufbau von Exposition (Vorstellung der Themen), Durchführung (komplexe Verarbeitung der Themen), Reprise (veränderte Wiederholung der Exposition) und Coda (Ausklang). Hitziger, dionysischer könnte Don Juan gar nicht beginnen: »Unübertrefflich sicher wird die Situation des vorwärtsstürmenden Helden in den kühn modulierenden Anfangstakten« und »deren raketenhaft emporschießenden Anlauf« erhellt, schreibt der Strauss-Biograph Ernst Krause treffend. Dann springe der »rasende Verführer« vor den Hörer hin: in Gestalt des straff und mit triumphaler (unüberhörbar auch wagnernden) Gestik inszenierten Don-Juan-Themas. Musikalisch deftig stellt Strauss hier einen Draufgänger und Jäger vor, dem im Folgenden mindestens drei Frauen zum Opfer fallen. Sie nehmen Gestalt an im kapriziösen, schwärmerischen Violinsolo, im seufzenden Oboengesang, in schmerzlichen, sehnenden oder schwelgenden Passagen. Verbunden werden diese Episoden durch in Töne gegossenes stürmisches Liebeswerben und energisch auftrumpfende Don-Juan-Gebärden, aus denen man gegen Ende freilich auch etwaige siegreiche Kämpfe mit Konkurrenten heraushören kann – bis die letzte Steigerungswelle plötzlich in eine überraschende, schockierende Generalpause mündet. Offenbar hat sich der Held erotisch übernommen. Oder er kommt zur Besinnung, wie es Ernst Krause vermutet: »Der Schluß, die Coda, ist das Verlöschen des Sinnesrausches. Nach dynamischen Steigerungen, die das Äußerste an klanglicher Pracht in starker Konzentration des gesamten thematischen Materials aufbieten, wirkt der in Moll verglimmende Ausklang als Auflösung fast pausenloser Spannungen.« Oder aber die Generalpause und der folgende Schlussteil vertonen das Ende des Lenau-Epos: Da tötet Don Pedro Don Juan, nachdem dieser ihm an den Kopf geworfen hat: »Mein Todfeind ist in meine Faust gegeben; / Doch dies auch langweilt, wie das ganze Leben.«

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Abgeklärt und verinnerlicht – Wolfgang Amadeus Mozarts Konzert für Klarinette KV 622 Ihr Charakter sei »in Liebe zerflossenes Gefühl – so ganz der Ton des empfindsamen Herzens«, so lobpries der Dichter und Komponist Christian Friedrich Daniel Schubart die Klarinette in seinen Ideen zur Ästhetik der Tonkunst 1784. In der Tat: Wer eine innig gespielte Klarinettenmelodie hört, den lässt sie so schnell nicht mehr los. Sie wirkt nach. Vielleicht auch deshalb, weil die Klarinette als das Instrument gilt, dessen Ton der menschlichen Stimme am ähnlichsten ist und Seelenregungen am differenziertesten darstellen kann. Sie lässt Töne aus dem Nichts entstehen, unbeschwert, aber mit beschwörender Kraft. Sie lacht und weint, ist mal frech und schrill, dann wieder sanft, lockend oder klagend. Ihre Wandlungsfähigkeit verdankt sie auch ihren unterschiedlichen Registerfarben: in der Tiefe klingt sie voll und warm, aber auch düster-dämonisch. Im mittleren und hohen Register entfaltet sich ihr Charakter am brillantesten: in leuchtenden Arpeggien und Passagen genauso wie in gefühlvollen Kantilenen. In der höchsten Lage wirkt sie schneidend und oft kalt. Der individuelle Ton des einen oder anderen Spielers muss so manch einen Komponisten direkt ins Herz getroffen haben: Ihre Karriere und ihre bedeutendsten Werke verdankt die Klarinette deshalb dem besonders innigen Verhältnis zwischen Komponisten und Virtuosen. Carl Maria von Weber etwa ließ sich von Heinrich Joseph Baermann inspirieren, Louis Spohr komponierte seine Klarinettenkonzerte für Johann Simon Hermstedt, Brahms’ späte Liebe für die Klarinette entfachte sich an Richard Mühlfelds Spiel. Ja, und Mozart hatte seinen Anton Stadler, dem er fast sämtliche seiner Klarinettenwerke auf den Leib schrieb. Stadler war Klarinettist an der Wiener Hofoper, ein hervorragender Musiker und offenbar auch ein versierter Tüftler, der emsig mit eigenen Erfindungen sein Instrument zu verbessern suchte. Und das war nötig. Die Klarinette gilt heute zwar als Wunderwerk des Instrumentenbaus, befand sich aber zu Mozarts Zeiten gerade mal in der Pubertät. Sie ist ein noch relativ junges Instrument, das erst 6

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in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts als letztes der Holzblasinstrumente in das Orchester kam. Auch sein berühmtes Klarinettenkonzert A-Dur KV  622 schrieb Mozart für Stadler. Er hatte es 1789 zunächst als Konzert in G-Dur für Bassetthorn (dem Tenorinstrument der Klarinettenfamilie) begonnen und dann liegenlassen. Das Fragment eines ersten Satzes nahm er sich erst 1791 wieder vor, transponierte es nach A-Dur, vervollständigte es und ergänzte es durch zwei weitere Sätze zum Konzert für Stadlers selbstgebaute Bassettklarinette, die im Vergleich zur heutigen A-Klarinette um vier Halbtöne nach unten erweitert war. Diese Originalfassung ist verschollen. Gespielt wird heute meist die für Standard-Klarinette umgearbeitete Fassung, die 1801 erstmals gedruckt erschien, die aber vermutlich nicht von Mozart selbst stammte. Dass das Klarinettenkonzert kein Gelegenheitswerk Mozarts ist, zeigen der für damalige Verhältnisse große Zeitumfang von einer halben Stunde sowie die Sorgfalt in der Besetzung. Mozart verzichtet im Orchesterpart auf Oboen und Klarinetten. In der sparsamen, transparenten Besetzung aus Streichern, Flöten, Hörnern und Fagotten zeigt sich eine intime, kammermusikalische Haltung, angesichts derer das Soloinstrument seine sämtlichen Qualitäten frei entfalten kann: die Fähigkeit etwa zu extremen Klangfarbengegensätzen zwischen hohem und tiefem Register, seinen singenden, elegischen Ton, die weiche, geschmeidige Beweglichkeit bei Läufen und Akkordbrechungen, ihre fröhlich dudelnden Dreiklangsfiguren, wenn sie begleitet. Wie auch in anderen späten Werken Mozarts – etwa den reifen Klavierkonzerten, den letzten drei Sinfonien, der Zauberflöte, dem Requiem – zeigt sich auch im Klarinettenkonzert eine radikale Verdichtung und Beschränkung auf das Wesentliche. Die Melodik ist einfach, teils volksliedhaft, die Satzstruktur durchsichtig, die Harmonik unkompliziert. Formal setzt Mozart auch in seinem letztem Solokonzert auf eine klare und überschaubare Architektur: Der Kopfsatz in Konzertsonatenform (mit doppelter Exposition des thematischen Materials, Durchführung und Reprise) ist monothematisch angelegt und ihm fehlt eine Solokadenz. Dem romanzenhaften Adagio in ABA’-Liedform folgt ein tänzerisches 7

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Rondo-Finale, dessen Hauptthema mehrmals mit überraschenden, neuen Gedanken konfrontiert wird. Kurze Mollepisoden werfen immer wieder Schatten auf die sonst vorherrschende Gelassenheit. So manch einer hört aus der abgeklärten, verinnerlichten Melancholie des Klarinettenkonzerts Todesahnung heraus. So ganz abwegig ist das nicht: Im Oktober 1791, als Mozart das Klarinettenkonzert komponierte, muss er sich über seinen desolaten Gesundheitszustand bewusst gewesen sein. Er starb zwei Monate später.

Mit letzter Schaffenskraft – Béla Bartóks Konzert für Orchester Sz 116 Konzert für Orchester? Ein ungewöhnlicher Titel. Eigentlich übernimmt das Orchester in der Gattung Konzert ja stets den Gegenpart zum Solisten, der der eigentlich konzertierende Protagonist dieser Form ist. Grundlegende Idee des Solokonzerts ist ja gerade die Gegenüberstellung von brillanter solistischer Virtuosität mit orchestralem Klang und von individuellem Ausdruck mit der »neutralen« Kollektiv-Aussage des Orchesters. Aber selbst auf die traditionelle Dreisätzigkeit der Konzertform verzichtete Béla Bartók, als er 1943 sein Konzert für Orchester Sz 116 schrieb. Dass er erklärte, der Titel beziehe sich auf die »konzertierende oder solistische Behandlung einzelner Instrumente oder Instrumentengruppen«, das gesamte Orchesterkollektiv werde also als eine Gruppe virtuoser Solisten behandelt, wirkt da eher wie eine Ausrede, um die traditionsüberfrachtete Bezeichnung »Sinfonie« zu umgehen – sieht man einmal vom zweiten Satz ab, dem Giuoco delle coppie (Spiel der Paare), in dem Bläserpaare und -gruppen avancierte Auftritte haben, während das Kollektiv sich in kammermusikalischer Zurückhaltung übt. Ein Spiel mit Klangfarben, in dem durch unterschiedliche Intervallabstände der parallel geführten Stimmen immer wieder neue Klangmixturen, Wärme- und Kältegrade, entstehen.

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Das Konzert für Orchester gehört heute zu Bartóks populärsten Werken. Schon die Uraufführung am 1. Dezember 1944 in Boston war ein großer Erfolg. Sein Auftraggeber Serge Koussevitzky sei »von der Komposition ganz begeistert und behauptet, sie sei das beste Orchesterwerk der letzten 25 Jahre«, so Bartók in einem Brief. Trotzdem überarbeitete Bartók die Komposition im Frühjahr 1945 noch einmal. Die Popularität des Konzerts für Orchester ist wohl den extrem kontrastierenden und vielfältigen Tonfällen zu verdanken, die der Komponist in diesem kurzweiligen, mitreißenden Werk mit einer zukunftsweisenden, expressiven Tonsprache verband. Das Orchester gleitet durch fünf unterschiedlichste Klangwelten: von der feierlich-düsteren Introduktion über ein turbulent spaßendes Scherzo, eine schmerzerfüllte Elegie, ein folkloristisches und sarkastisches Intermezzo bis hin zum optimistischen Finale. Oder wie es Bartók selbst im Programmheft zur Uraufführung formuliert hat: »Die Grundstimmung des Werkes stellt – vom scherzohaften zweiten Satz abgesehen – einen stufenweisen Übergang vom Ernst des ersten und dem Klagelied des dritten Satzes zur Lebensbejahung des Finales dar.« Diese Lebensbejahung muss dem Komponisten einige Kraft gekostet haben. Denn Bartók befand sich im Jahr der Komposition 1943 in einer schweren Krise. Er war unglücklich im US-amerikanischen Exil, in das er 1940 zusammen mit seiner Frau wegen des Zweiten Weltkriegs und als Gegner des Nationalsozialismus und Faschismus geflohen war, konnte im amerikanischen Musik- und Lehrbetrieb nur schwer Fuß fassen. Seine finanzielle Lage war genauso bedenklich wie sein Gesundheitszustand, denn 1942 war ihm eine Leukämie-Erkrankung diagnostiziert worden, die eine feste Anstellung mit geregeltem Einkommen unmöglich machte. Bartóks Schaffenskraft war am Ende. Das änderte sich noch einmal, als er einen Kompositionsauftrag der Koussevitzky-Stiftung für ein großes Orchesterwerk, für das Konzert für Orchester, erhielt. Der Gründer der 1942 zur Förderung neuer Musik ins Leben gerufenen Stiftung, der russische Dirigent Serge Koussevitzky, besuchte Bartók persönlich am Krankenbett und überreichte ihm den dringend benötigten Vorschuss von 1000 Dollar.

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Das Konzert für Orchester entstand in kurzer Zeit, vom 15. August bis 8. Oktober 1943. Einerseits weist es eine ungeheure stilistische Vielfalt auf, die Elemente ungarischer, rumänischer oder bulgarischer Volksmusik genauso amalgamiert wie kontrapunktischbarocke Techniken, Choralähnliches, romantischen Schmelz, impressionistische Farbspiele á la Debussy oder sarkastische Tonfälle – in Satz IV wird gar verfremdet »Heut geh’ ich ins Maxim« aus Lehárs Operette Die lustige Witwe zitiert. Andererseits besitzt es eine klar konstruierte und symmetrische Anlage. Alle fünf Sätze bauen sich auf der Quarte als »Kernintervall« auf, sind also materialverwandt. Außerdem folgt Bartók auf mehreren Ebenen einem Schema, das er selbst als »Brückenform« bezeichnete und vielen seiner Werke zugrundegelegt hat. Diese satzübergreifende Anlage hat Bartók selbst folgendermaßen beschrieben: »Der langsame Satz bildet den Kern des Werkes, die übrigen Sätze schichten sich um diesen. Und zwar ist der IV. Satz eine freie Variation des II., die Sätze I und V wiederum haben gleiches Material, das heißt: um den Kern (III. Satz) bilden die Sätze I und V die äußere, II und IV die innere Schicht.« Im Konzert für Orchester wird der Andante-Mittelsatz von zwei scherzohaften und diese wiederum von zwei Sätzen in Sonatenform als Rahmen (beide mit einer langsamen Einleitung und einem Fugato in der Durchführung) umschlossen. Das Konzert für Orchester ist zusammen mit der Sonate für Violine solo Sz 117 das letzte Werk, das Bartók noch vollenden konnte. Er starb am 26. September 1945 an den Folgen der Leukämie. Verena Großkreutz

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BIOGRAPHIEN

Sabine Meyer Sabine Meyer gehört heute weltweit zu den renommiertesten Solisten überhaupt. In Crailsheim geboren, schlug Sabine Meyer nach Studien in Stuttgart bei Otto Hermann und in Hannover bei Hans Deinzer zunächst die Orchesterlaufbahn ein und wurde Mitglied des Symphonieorchesters des Bayerischen Rundfunks. Es folgte ein Engagement als Solo-Klarinettistin bei den Berliner Philharmonikern, welches sie jedoch bald aufgab, da sie zunehmend als Solistin gefragt wurde. Seit fast einem Vierteljahrhundert führten sie ungezählte Konzerte sowie Rundfunk- und Fernsehauftritte in alle Musikzentren Europas sowie nach Brasilien, Israel, Kanada, Afrika und Australien, seit zwanzig Jahren ebenso regelmäßig nach Japan und in die USA. Sabine Meyer feierte Erfolge als Solistin bei zahlreichen Orchestern im In- und Ausland. Sie gastierte bei allen bedeutenden Orchestern in Deutschland und wurde von führenden Orchestern in der Welt engagiert, so z. B. von den Wiener Philharmonikern, vom Chicago Symphony Orchestra, vom London Philharmonic Orchestra, vom NHK Symphony Orchestra Tokio, vom Orchestre de la Suisse Romande, den Berliner Philharmonikern, von den Radio-Sinfonieorchestern in Wien, Basel, Warschau, Prag und Budapest sowie von zahlreichen anderen Klangkörpern. Sabine Meyers besondere Zuneigung gehört der Kammermusik, wobei sie Wert auf langfristige, kontinuierliche Zusammenarbeit legt. In vielfältigen Zusammensetzungen hat sie mit Künstlern wie Heinrich Schiff, Gidon Kremer, Oleg Maisenberg, Leif Ove Andsnes, Fazil Say, Martin Helmchen, Juliane Banse, dem Hagen Quartett, dem Tokyo String Quartet sowie dem Modigliani Quartett musiziert. 1983 gründete sie gemeinsam mit ihrem Ehemann Reiner Wehle und ihrem Bruder Wolfgang Meyer das Trio di Clarone. Fast 11

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vergessene Original-Kompositionen Mozarts sowie bedeutende Werke der Gegenwart bilden das Repertoire dieses Ensembles. In den letzten Jahren wurde dieses durch außergewöhnliche Programme erweitert, mehrfach in Zusammenarbeit mit dem Jazzklarinettisten Michael Riessler. 1988 gründete Sabine Meyer das Bläserensemble Sabine Meyer, in welchem führende Bläsersolisten aus mehreren Ländern zusammenwirken. Das Ensemble gastiert regelmäßig im In- und Ausland mit einem breit gefächerten Repertoire von der Klassik bis zur Avantgarde. Im solistischen wie im kammermusikalischen Bereich setzt Sabine Meyer sich immer wieder für zeitgenössische Musik ein - so wurden ihr von Jean Françaix, Edison Denissov, Harald Genzmer, Toshio Hosokawa, Niccolo Castiglioni, Manfred Trojahn, Aribert Reimann und zahlreichen anderen Komponisten Werke gewidmet. 2008 brachte sie das Konzert für zwei Klarinetten von Peter Eötvös zusammen mit ihrem Bruder Wolfgang Meyer zur Uraufführung. Sabine Meyer hat zahlreiche Einspielungen vorgelegt. Das aufgenommene Repertoire reicht von der Vorklassik bis hin zu zeitgenössischen Kompositionen und umfasst alle wichtigen Solokonzerte und Kammermusikwerke für Klarinette. Einige Aufnahmen wurden mit dem ECHO-Preis ausgezeichnet, so ihre Einspielung der Klarinettenkonzerte von Johann und Carl Stamitz, die Neuaufnahme des Mozartkonzertes mit den Berliner Philharmonikern unter Claudio Abbado sowie Werke Webers, Mendelssohns und Baermans mit der Academy of St. Martin in the Fields. Neben der achtmaligen Auszeichnung mit dem ECHO Klassik ist Sabine Meyer Trägerin des »Niedersachsen Preises« sowie des »Brahms Preises« der Brahms-Gesellschaft Schleswig-Holstein (2001) und Mitglied der Akademie der Künste Hamburg. Im September 2007 wurde ihr der Hauptpreis des »Praetorius Musikpreises Niedersachsen 2007« verliehen. 2010 bekam sie den Orden Chevalier des Arts et des Lettres verliehen; außerdem wurde sie mit dem Verdienstorden des Landes Baden-Württemberg ausgezeichnet. Seit 1993 hat Sabine Meyer eine Hochschulprofessur an der Hochschule für Musik in Lübeck inne. In der Kölner Philharmonie war sie zuletzt im März 2011 zu hören.

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ORF Radio-Symphonieorchester Wien Das ORF Radio-Symphonieorchester Wien ist ein weltweit anerkanntes Spitzenorchester, das sich der Wiener Tradition des Orchesterspiels verbunden fühlt. Es ging 1969 aus dem Großen Orchester des Österreichischen Rundfunks hervor und profilierte sich seitdem als eines der vielseitigsten Orchester in Österreich. Unter seinen Chefdirigenten Milan Horvat, Leif Segerstam, Lothar Zagrosek, Pinchas Steinberg, Dennis Russell Davies und Bertrand de Billy erweiterte das Orchester kontinuierlich sein Repertoire von der Vorklassik bis zur Avantgarde. Im September 2010 trat Cornelius Meister sein Amt als Chefdirigent an. Spätromantik und Moderne bilden die Schwerpunkte des Programms, das immer wieder auch selten aufgeführte und zu Unrecht vergessene Werke enthält. Für das Radio-Symphonieorchester ist die Bespielung der ORF-Programme in Österreich – mit seinem Schwerpunkt im Programm Österreich 1 – sowie auch die internationale Präsenz dieser österreichischen Kulturproduktion in ausländischen Radiostationen von vorrangiger Bedeutung. Im Wiener Konzertleben ist das ORF Radio-Symphonieorchester regelmäßig mit zwei Abonnementzyklen im Musikverein Wien und im Wiener Konzerthaus präsent. Darüber hinaus tritt das 13

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Orchester regelmäßig bei großen Festivals im In- und Ausland auf: Enge Bindungen bestehen zu den Salzburger Festspielen, zu den Wiener Festwochen, zum musikprotokoll im steirischen herbst und zu Wien Modern. Seit 2007 hat sich das RSO Wien durch seine kontinuierlich erfolgreiche Zusammenarbeit mit dem Theater an der Wien auch als Opernorchester etabliert. Die ausgedehnte Tourneetätigkeit des RSO Wien führte das Orchester zuletzt nach Japan, China, in die USA, nach Südamerika und ins europäische Ausland. Zu den Gästen am Dirigentenpult des RSO Wien zählten u. a. Leonard Bernstein, Ernest Bour, Christoph von Dohnányi, Christoph Eschenbach, Michael Gielen, Andris Nelsons, Kirill Petrenko, Giuseppe Sinopoli, Hans Swarowsky, Ingo Metzmacher und Simone Young. Unter den dirigierenden Komponisten, die das RSO Wien leiteten, waren u. a. Krzysztof Penderecki, Bruno Maderna, Hans Werner Henze, Ernst Krenek, Luciano Berio, Friedrich Cerha, Kurt Schwertsik, Beat Furrer, Johannes Kalitzke, Emilio Pomarico und Matthias Pintscher zu Gast. International renommierte Solistinnen und Solisten treten regelmäßig mit dem RSO Wien auf, unter ihnen Elisabeth Leonskaja, Heinrich Schiff, Sabine Meyer, Pascal Rogé, Heinz Holliger, Gautier Capuçon, Isabelle Faust, Martin Grubinger, Patricia Kopatchinskaja, Hilary Hahn und Christian Tetzlaff. Die umfangreiche Aufnahmetätigkeit des RSO Wien für den ORF und für CD-Produktionen umfasst Werke aller Genres, darunter viele Ersteinspielungen von Vertretern der klassischen österreichischen Moderne und österreichischer Zeitgenossen. So entstand in den letzten Jahren die CD-Reihe Neue Musik aus Österreich mit Orchesterwerken u. a. von Friedrich Cerha, HK Gruber, Roman Haubenstock-Ramati, Christian Muthspiel, Johannes Maria Staud, weiters eine Gesamtaufnahme der neun Sinfonien von Egon Wellesz, die Orchestermusik von Josef Matthias Hauer und Ersteinspielungen der Musik von Erich Zeisl. Besondere Aufmerksamkeit erhielten auch die Aufnahmen mit französischer Musik, darunter Werke von Henri Dutilleux, Francis Poulencs Oper Dialogues des Carmélites und die auf DVD erschienene Produktion von Claude Debussys Pelléas et Mélisande.

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Das RSO Wien ist dabei, ein eigenes Education-Programm aufzubauen, das laufend durch neue, innovative Projekte erweitert wird. Dazu gehören spezielle Workshops für Kinder und Jugendliche und die Fortsetzung der Reihe »Klassische Verführung«. Außerdem gibt es seit 1997 eine eigene Orchesterakademie zur Förderung des musikalischen Nachwuchses. Regelmäßig spielt das RSO Wien die Abschlusskonzerte der Dirigentenklassen der Musikuniversität Wien. In der Kölner Philharmonie war das Orchester zuletzt im Juni 2000 zu Gast.

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Die Besetzung des ORF Radio-Symphonieorchesters Wien Violine I Peter Matzka Konzertmeister Franz Siegert Konzertmeister Kristina Suklar Konzertmeisterin Michael Snyman Willem De Swardt Stephanie Grandpierre Jussuf Karajev Geert Langelaar Zhanna Li Violaine Regnier Alexandr Sorokow Anais Tamisier Monika Uhler Peter Uhler Marina Dimitrova

Viola Michael Gheorghiu Yoshiko De Swardt Tomas Bumbal Julia Puchegger Martin Edelmann Raphael Handschuh Wilhelm Klebel Martin Kraushofer Paul Rabeck Catharina Stenström-Langelaar Magdalena Eber Violoncello Michael Hammermayer Julia Schreyvogel Maria Grün Johannes Kubitschek Yishu Jiang Petra Hartl Peter Wolf Cornelia Burghardt Raffael Dolezal

Violine II Marianna Oczkowska Therese Andersen Steven Mohler Maria Pfleger Barbara Chomca Christabel Lin Rudolf Mayrhofer Johannes Pflegerl Sibylle Wurzinger-Gund Iva Yablanska Wen Chun Lin Aurora Zodiera Luca Joanna Kaniewska

Kontrabass Ernö Racz Michael Pistelok Rudolf Illavsky Harald Jäch Bernhard Ziegler Sebastian Stingl Felipe Medina

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Flöte Erwin Klambauer Felix Lielacher Edwin Stemberger

Trompete Johann Plank Peter Fliecher Christian Hollensteiner Franz Tösch

Oboe Thomas Höniger Gernot Jöbstl Stefanie Gansch

Posaune Wolfgang Strasser Christian Troyer Johannes Pietsch

Klarinette Siegfried Schenner Martin Fluch Thomas Obermüller

Tuba Rainer Huss Harfe Anna Verkholantseva Ulrike Mattanovich

Fagott David Seidel Martin Machovits Leonard Eröd

Schlagwerk Gerhard Windbacher Josef Gumpinger Johann Krasser Patrick Prammer

Horn Peter Keserü Erwin Sükar Peter Erdei Matthias Riess Johann Widihofer Luise Bruch

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Cornelius Meister Cornelius Meister, geboren 1980 in Hannover, ist seit September 2010 Chefdirigent und Künstlerischer Leiter des ORF Radio-Symphonieorchesters Wien. Er konzertiert regelmäßig im Musikverein Wien und im Wiener Konzerthaus. Ausgedehnte Tourneen führen ihn nach Japan und durch Europa, u. a. zu den Salzburger Festspielen. Mit dem ORF Radio-Symphonieorchester Wien entstehen zahlreiche Rundfunk-, Fernsehund CD-Aufnahmen. Von 2005 bis 2012 war Cornelius Meister Generalmusikdirektor in Heidelberg. In dieser Zeit erhielt er den »Preis für das beste Konzertprogramm« des Deutschen Musikverlegerverbandes sowie in den Jahren 2007 und 2010 den »junge Ohren«- Preis und den Preis des Deutschen Musikrats für seine Musikvermittlungsarbeit für Kinder und Jugendliche. In Konzerten dirigierte Cornelius Meister u. a. das Königliche Concertgebouworchester Amsterdam, das City of Birmingham Symphony Orchestra, das BBC Philharmonic Orchestra Manchester, das Indianapolis Symphony Orchestra, das Baltimore Symphony Orchestra, Sveriges Radios Symfoniorkester Stockholm, das Orchestre de l’Opéra national de Paris, das Deutsche Symphonie Orchester Berlin in der Berliner Philharmonie, das Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin, das NDR Sinfonieorchester Hamburg und das Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks. Bereits mit 21 Jahren debütierte Cornelius Meister an der Hamburgischen Staatsoper, gefolgt von Debüts an der Bayerischen Staatsoper München, der New National Opera Tokyo, der San Francisco Opera, der Deutschen Oper Berlin, dem Theater an der Wien, der Königlichen Oper Kopenhagen und der Semperoper Dresden. Höhepunkte in der kommenden Zeit sind u. a. seine Debüts an der Wiener Staatsoper (Die Zauberflöte), am Royal Opera House Covent Garden in London (La 18

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Bohème), am Opernhaus Zürich (Salome) sowie beim L’Orchestra dell’Accademia di Santa Cecilia in Rom. Cornelius Meister folgt Wiedereinladungen an die Lettische Nationaloper Riga (Wagners Ring des Nibelungen), an die Semperoper Dresden und an die Deutsche Oper Berlin. Ebenfalls ist Cornelius Meister erneut beim Baltimore Symphony Orchestra, beim Deutschen Symphonie Orchester Berlin und bei den Hamburger Philharmonikern zu Gast. Cornelius Meister studierte Klavier und Dirigieren in Hannover bei Konrad Meister, Martin Brauß und Eiji Oue sowie am Mozarteum Salzburg bei Dennis Russel Davies, Jorge Rotter und Karl Kamper. Er spielt außerdem Cello und Horn. Als Pianist gab er Konzerte in Europa und in den USA und ist Preisträger des Deutschen Musikwettbewerbs und des Schleswig-Holstein Musik Festivals. In der Kölner Philharmonie war er zuletzt im November 2007 zu Gast.

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KÖLNMUSIK-VORSCHAU

Januar

MI

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DO

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Ensemble, Chor und Orchester der Staatsoperette Dresden Ernst Theis Dirigent Désirée Nick Präsentation

20:00

Leonidas Kavakos Violine Enrico Pace Klavier

Johann Strauß Carneval in Rom Konzertante Aufführung

Ludwig van Beethoven Sonaten für Violine und Klavier D-Dur op. 12,1, F-Dur op. 24 »Frühlingssonate« und A-Dur op. 47 »Kreutzer-Sonate«

Operette und … 3

Die Künstler spielen zugunsten der Stiftung Stadtgedächtnis, die sich für die Restaurierung der seit dem Einsturz des Historischen Archivs der Stadt Köln beschädigten Archivalien, darunter auch viele musikhistorische Dokumente, einsetzt.

FR

15 20:00

Sunhae Im Sopran (Bellezza) Julia Lezhneva Sopran (Piacere) Christophe Dumaux Countertenor (Disinganno) Jeremy Ovenden Tenor (Tempo) Freiburger Barockorchester René Jacobs Dirigent

Februar

Georg Friedrich Händel Il trionfo del Tempo e del Disinganno HWV 46a

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Gefördert durch das Kuratorium KölnMusik e. V.

20:00

Baroque … Classique 3

Acoustic Africa Dobet Gnahoré Gesang, Percussion Manou Gallo Gesang, E-Bass Kareyce Fotso Gesang, Gitarre Aly Keïta Balafon Zoumana Diarra Gitarren Boris Tchango Drums Women’s Voices Drei Stimmen, drei Frauen von der Elfenbeinküste und aus Kamerun mit ganz verschiedenen künstlerischen Einflüssen. Sie singen Lieder auf Zulu, Malinke, Wolof, Bete und Lingala. Es einen sie der Rhythmus und die Farben des afrikanischen Kontinents. Ihr Weg ist nicht der globalisierte Sound, doch Einflüsse aus Funk, Blues und Rock sind willkommen. Selten ist der Spagat zwischen afrikanischen Wurzeln und europäischen Beats so gelungen. Mit einer Anmoderation durch Redakteure von Funkhaus Europa, Medienpartner dieses Konzerts.

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René Jacobs

dirigiert Georg Friedrich Händel Il trionfo del Tempo e del Disinganno

Foto: Philippe Matsas

Sunhae Im Sopran Julia Lezhneva Sopran Christophe Dumaux Countertenor Jeremy Ovenden Tenor Freiburger Barockorchester

Gefördert durch das Kuratorium KölnMusik e. V. koelner-philharmonie.de monie nie i .de de

Roncalliplatz, 50667 Köln direkt neben dem Kölner Dom (im Gebäude des RömischGermanischen Museums)

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Neumarkt-Galerie 50667 Köln (in der Mayerschen Buchhandlung)

Freitag 15.02.2013 20:00

Philharmonie-Hotline -Hotline 0221 280 280

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IHRE NÄCHSTEN ABONNEMENT-KONZERTE

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März 20:00

Craig Taborn p

Grigory Sokolov Klavier

Vijay Iyer Trio Vijay Iyer p Stephan Crump b Marcus Gilmore dr

Franz Schubert Vier Impromptus op. 90 D 899 (1827?) für Klavier Drei Klavierstücke D 946 (1828)

Zwei der kreativsten amerikanischen Jazz-Pianisten der Gegenwart treffen aufeinander. Craig Taborn sorgt solistisch mit hybriden Sounds aus Techno und Avantgarde für vibrierenden Großstadt-Jazz. Das Spiel des mit Lobeshymnen überhäuften IndoAmerikaners Vijay Iyer ist dagegen auch vom Geist Duke Ellingtons durchdrungen. Mit seinem Trio übersetzt Iyer diesen aber genauso unwiderstehlich und atemberaubend in eine zeitgemäße Jazzsprache wie Funk und Michael Jacksons »Human Nature«.

Ludwig van Beethoven Sonate für Klavier Nr. 29 B-Dur op. 106 (1817 – 18) »Große Sonate für das Hammerklavier« 19:00 Einführung in das Konzert durch Christoph Vratz Philharmonie für Einsteiger 5

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Jazz-Abo Soli & Big Bands 4

April 20:00

Anne-Sophie Mutter Violine London Philharmonic Orchestra Yannick Nézet-Séguin Dirigent Modest Mussorgsky / Nikolaj Rimskij-Korsakow Vorspiel (Morgendämmerung an der Moskwa) aus: Chowanschtschina (1873 – 80, 1883) Musikalisches Volksdrama in fünf Akten. Libretto vom Komponisten Peter Iljitsch Tschaikowsky Konzert für Violine und Orchester D-Dur op. 35 (1878) Dmitrij Schostakowitsch Sinfonie Nr. 5 d-Moll op. 47 (1937) für großes Orchester Internationale Orchester 4

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Karfreitag 29. März 2013 18:00 Monteverdi Choir English Baroque Soloists Sir John Eliot Gardiner Dirigent Johann Sebastian Bach Johannespassion BWV 245 (1724) Oratorium für Soli, Chor und Orchester Gefördert durch das Kuratorium KölnMusik e. V.

Sir John Eliot Gardiner Konzert mit

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Philharmonie-Hotline 0221 280 280 koelner-philharmonie.de Informationen & Tickets zu allen Konzerten in der Kölner Philharmonie!

Kulturpartner der Kölner Philharmonie

Herausgeber: KölnMusik GmbH Louwrens Langevoort Intendant der Kölner Philharmonie und Geschäftsführer der KölnMusik GmbH Postfach 102163, 50461 Köln koelner-philharmonie.de

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Redaktion: Sebastian Loelgen Corporate Design: hauser lacour kommunikationsgestaltung GmbH Textnachweis: Der Text von Verena Großkreutz ist ein Originalbeitrag für dieses Heft. Fotonachweise: Rosa Frank S. 18; Thomas Rabsch S. 11; Thomas Ramstorfer S. 13 Gesamtherstellung: adHOC Printproduktion GmbH

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Wiener Philharmoniker Frank Peter Zimmermann Violine Franz Welser-Möst Dirigent Alban Berg Konzert für Violine und Orchester »Dem Andenken eines Engels«

Foto: KölnMusik/Matthias Muff

Anton Bruckner Sinfonie Nr. 4 Es-Dur WAB 104 »Romantische«

KölnMusik gemeinsam mit der Westdeutschen Konzertdirektion Köln koelner-philharmonie.de

Roncalliplatz, 50667 Köln direkt neben dem Kölner Dom (im Gebäude des RömischGermanischen Museums)

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Neumarkt-Galerie 50667 Köln (in der Mayerschen Buchhandlung)

Donnerstag 21.02.2013 20:00

Philharmonie-Hotline 0221 280 280

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