Road Map Entwicklungspolitischer Aktionsplan zur Gleichberechtigung der Geschlechter

Road Map 2017 Entwicklungspolitischer Aktionsplan zur Gleichberechtigung der Geschlechter 2016 – 2020 Vorwort Wie die Förderung von Frauen- und Mäd...
Author: Lukas Kopp
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Road Map 2017 Entwicklungspolitischer Aktionsplan zur Gleichberechtigung der Geschlechter 2016 – 2020

Vorwort

Wie die Förderung von Frauen- und Mädchenrechten WeltWeit entWicklung vorantreibt Gleiche Rechte, gleiche Chancen für Frauen und Männer, für Mädchen und Jungen – das sind die besten Investitionen für eine nachhaltige, werteorientierte Entwicklung. Wir können es uns schlicht nicht leisten, das Potential der Hälfte der Weltbevölkerung ungenutzt zu lassen. Wir wollen deshalb gemeinsam die rechtlichen und tatsächlichen Hürden abbauen, denen Frauen täglich begegnen. Die Road Map 2017 bildet die große Bandbreite des deutschen Engagements ab, um diese Hürden zu verkleinern. Sie zeigt, wir haben uns für 2017 Großes vorgenommen: Wir wollen den Zugang zu Recht und die politische Teilhabe von Frauen verbessern und weltweit Gewalt gegen Frauen eindämmen. Wir wollen die Rolle von Frauen in der ländlichen Entwicklung stärker herausstellen, aber auch ihre Rolle im Bereich Frieden und Sicherheit stärken. Wir fördern Mädchen und Frauen durch Bildung und durch wirtschaftliches Empowerment. Wir wollen, dass Frauen und Mädchen weltweit Zugang zur Gesundheitsversorgung haben und ihre damit zusammenhängenden Rechte einfordern können. Auch in den Sektoren Wasser, Energie und Klima zeigen wir, dass Frauenförderung möglich ist. Nicht zuletzt werden wir die Genderkompetenz im eigenen Haus, aber auch bei unseren Durchführungsorganisationen und Partnern verbessern. Ich bin stolz, mit der Road Map 2017 zeigen zu können, dass das Engagement für Frauenrechte und die Gleichberechtigung der Geschlechter in der deutschen Entwicklungszusammenarbeit deutlich sichtbar ist.

Dr. Gerd Müller Bundesminister für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung

Inhalt Roadmap 2017

EINLEITUNG

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SCHWERPUNKTE 01 Zugang zu Recht und Gerichtsbarkeit für Frauen und Mädchen, politische Teilhabe, Mitbestimmung und Repräsentation (Participation, Voice, Leadership)

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02 Ländliche Entwicklung, Landwirtschaft und Ernährungssicherung

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03 Gewalt gegen Frauen und Mädchen

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04 Bewaffnete Konflikte, Friedenssicherung und Flucht

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05 Bildung

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06 Erwerbsarbeit und wirtschaftliches Empowerment

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07 Gesundheit, inklusive sexuelle und reproduktive Gesundheit und Rechte (SRGR)

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08 Wasser- und Sanitärversorgung

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09 Energie

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10 Klimawandel, Katastrophenrisikomanagement, nachhaltige Entwicklung, Stadt- und Kommunalentwicklung

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11 Genderkompetenz / Wissensmanagement

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ANHANG A Zuordnung der Maßnahmen der Road Map zu den nachhaltigen Entwicklungszielen (SDGs), zu deren Umsetzung sie beitragen B

Übersicht und Zuordnung der Maßnahmen, die zur Erreichung der Ziele der sektorübergreifenden Handlungsfelder des GAP II beitragen

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Einleitung

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Die Gleichberechtigung der Geschlechter ist ein explizites Ziel sowie durchgängiges Gestaltungsprinzip und Qualitätsmerkmal der deutschen Entwicklungszusammenarbeit (EZ). Dazu hat sich das BMZ einem menschenrechtsbasierten Ansatz verpflichtet. Drei Strategiepapiere bilden die Grundlage des deutschen Engagements für die Gleichberechtigung der Geschlechter und Frauenrechte mit konkreten Zielen und Maßnahmen ab: das Konzept zur Gleichberechtigung der Geschlechter in der deutschen Entwicklungspolitik, der Entwicklungspolitische Aktionsplan zur Gleichberechtigung der Geschlechter sowie die jährlichen Road Maps.

konzept zur gleichberechtigung der geschlechter in der deutschen entWicklungspolitik (gültig seit 2014) Das Gleichberechtigungskonzept ist eine verbindliche Vorgabe für die Gestaltung der deutschen Entwicklungszusammenarbeit durch das BMZ und die Durchführungsorganisationen und legt die Grundlagen für das Engagement in diesem Bereich fest. Das Konzept etabliert einen dreigleisigen Ansatz zur Förderung der Gleichberechtigung: o Gender Mainstreaming Bei allen entwicklungspolitischen Vorhaben werden die unterschiedlichen Lebenssituationen, Interessen und Potenziale von Frauen und Männern berücksichtigt. o Frauenspezifische Fördermaßnahmen (Empowerment) Frauenspezifische Projekte werden gefördert, um Benachteiligungen von Frauen gezielt abzubauen und ihnen zu ihren Rechten zu verhelfen. o Frauenrechte im entwicklungspolitischen Politikdialog Die Themen Frauenrechte und Gleichberechtigung werden im bi- und multilateralen entwicklungspolitischen Politikdialog systematisch verankert.

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entWicklungspolitischer aktionsplan zur gleichberechtigung der geschlechter 2016 – 2020 (gap ii) Der GAP II legt konkrete Schritte zur Umsetzung des verbindlichen Gleichberechtigungskonzepts fest, um Frauenrechte und die Gleichberechtigung der Geschlechter durchzusetzen und in enger Abstimmung mit allen Akteuren nachhaltige und breitenwirksame Erfolge zu erzielen. Damit trägt das BMZ aktiv und messbar zur Erreichung globaler Ziele wie der Agenda 2030 und der Addis Ababa Action Agenda zur Entwicklungsfinanzierung (AAAA) bei. Die Maßnahmen des GAP II umfassen neun thematische Schwerpunkte: Politische und wirtschaftliche Teilhabe, Ländliche Entwicklung und Ernährungssicherung, Gewaltprävention, Schutz von Frauen und Mädchen auf der Flucht, Förderung der beruflichen Bildung, Gesundheit, Trinkwasser- und Abwasserversorgung, Klimawandel und nachhaltige Entwicklung. Sieben übergreifende Handlungsfelder ergänzen die Reichweite des GAP II: Frauenrechte im entwicklungspolitischen Dialog, Zusammenarbeit mit Männern, geschlechtergerechte Entwicklungsfinanzierung, Förderung von Genderkompetenz und Wissensmanagement, Frauen und Sport sowie die Stärkung von Frauenorganisationen. Für alle thematischen Schwerpunkte und Handlungsfelder wurden strategische Ziele formuliert. Das BMZ hat sich mit dem GAP II zum Ziel gesetzt, Frauenrechte und die Gleichberechtigung der Geschlechter durchzusetzen und in enger Abstimmung mit allen Akteuren nachhaltige und breitenwirksame Erfolge zu erzielen. Die Umsetzung des GAP II erfolgt durch die verschiedenen Einheiten im BMZ sowie die Durchführungsorganisationen und die Zivilgesellschaft.

Hier finden Sie den GAP II: http://www.bmz.de/de/mediathek/ publikationen/reihen/strategiepapiere/Strategiepapier361_02_2016.pdf

Weitere Informationen zur Gleichberechtigung der Geschlechter in der deutschen EZ enthält die Gender Wissensplattform: www.gender-in-german-development.net

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road Maps

road Map 2017

Die konkrete Umsetzung des GAP II erfolgt durch jährliche Road Maps, die in enger Abstimmung mit allen Beteiligten (BMZ, Durchführungsorganisationen und Zivilgesellschaft) erstellt werden. Auf Basis des GAP II werden jährlich Schwerpunktthemen und strategische Ziele ausgewählt und dazu Maßnahmen für die Umsetzung formuliert. Diese bilden das Engagement der deutschen Entwicklungszusammenarbeit für die Laufzeit der Road Map ab. So ist es möglich, auf aktuelle geschlechtsspezifische Herausforderungen, Benachteiligungen und Potenziale zu reagieren.

Die vorliegende Road Map 2017 zeigt, welche thematischen und institutionellen Prioritäten und Ziele wir uns für das Jahr 2017 setzen. Die Road Map 2017 orientiert sich stärker als die vorherige an den Schwerpunkten und Zielen des GAP II. So wollen wir die Verknüpfung der Papiere deutlicher hervorheben und den Fokus noch stärker auf die Implementierung der Maßnahmen legen. Deshalb wurden die neun sektoralen Themenfelder des GAP II als Schwerpunkte ausgewählt, ergänzt durch das sektorübergreifende Handlungsfeld Genderkompetenz / Wissensmanagement. Aufgrund aktueller geschlechtsspezifischer Herausforderungen wurden dieses Jahr Energie als Schwerpunkt und Digitalisierung als ein weiteres Ziel im Schwerpunkt Bildung hinzugefügt.

Die Umsetzung der Road Maps wird jährlich durch das BMZ überprüft und in einem Statusbericht zusammengefasst.

Am Ende der Road Map finden sich zwei tabellarische Aufstellungen: • Zuordnung der Maßnahmen der Road Map zu den nachhaltigen Entwicklungszielen (SDGs), zu deren Umsetzung sie beitragen; • Übersicht und Zuordnung der Maßnahmen, die zur Erreichung der Ziele der sektorübergreifenden Handlungsfelder des GAP II beitragen.

Meilensteine und leuchttürMe Für jeden Schwerpunkt und die dazugehörigen Ziele haben wir uns konkrete Maßnahmen für die Laufzeit der Road Map vorgenommen: dies sind unsere Meilensteine. Meilensteine können ganz unterschiedliche Maßnahmen sein, wie beispielsweise Projekte, Pilotierungen, Fortbildungen oder Veranstaltungen. Um den Überblick zu erleichtern, haben wir für Ziele mit vielen Meilensteinen einen Leuchtturm ausgewählt. Leuchttürme sind Meilensteine, die den Schwerpunkt und alle darunter fallenden Meilensteine besonders gut repräsentieren.

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Legende: Meilenstein Leuchtturm

Schwerpunkt 01

Zugang zu Recht und Gerichtsbarkeit für Frauen und Mädchen, politische Teilhabe, Mitbestimmung und Repräsentation (Participation, Voice, Leadership) Ziel 01

Zugang zu Recht und Gerichtsbarkeit für Frauen und Mädchen stärken

Leuchtturm und Meilensteine 1.1.1 Das Programm zur Stärkung von Bürgerbeteiligung unterstützt Frauenrechtsorganisationen in Simbabwe dabei, ihre Rechtsberatung und ihren Zugang zu Justiz zu verbessern, sodass Frauen und Mädchen ihre Rechte z.B. im Falle von Sexualdelikten besser wahrnehmen können.

1.1.2 Im Rahmen des Programms Ziviler Friedensdienst wird über den Weltfriedensdienst die lokale NRO Musasa in Simbabwe gefördert, die in sechs Kreisen einer Provinz mit einer Gesamtbevölkerung von ca. 48.500 Einwohnern sog. Friedensclubs (ein Club mit je 15 Frauen und 10 Männern pro Kreis) aufbaut, um von Gewalt betroffene Frauen zu begleiten und zu unterstützen, sowie Fälle von geschlechtsspezischer Gewalt zu dokumentieren. Die Mitglieder dieser Friedensclubs werden fünf mal im Jahr zu Traumacounselling, Rechtsberatung und Konfliktmananagement trainiert und lernen die Aufgaben, Zuständigkeiten und Beschränkungen lokaler Behörden und Institutionen kennen. So können sie Frauen bei der Einforderung ihrer Rechte gezielt beraten und unterstützen.

1.1.3 Bis Ende 2017 sind 130 sog. Judicial Police Agents (JPAs) durch das Vorhaben Zugang zu Recht für Frauen II als Trainer/innen ausgebildet, um landesweit die JPAs in anderen Provinzen in Kambodscha für die Beratung von Frauen, die von sexueller, geschlechtsspezifischer und häuslicher Gewalt betroffen sind, zu trainieren und zu coachen.

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1.1.4 In Kambodscha arbeitet die Deutsche Welle mit dem Women‘s Media Center of Cambodia (WMC) zusammen, um die Bevölkerung über die Rechte von Frauen aufzuklären. Das neue, webbasierte Multimediaportal spricht insbesondere Frauen im ländlichen Raum an, die so die Möglichkeit haben, sich am öffentlichen Diskurs zu beteiligen. Mittlerweile gibt es monatlich 300.000 Nutzer/innen.

1.1.5 Der zivile Friedensdienst unterstützt in Kambodscha zwei NebenklägerAnwälte fachlich sowie finanziell (10.000 USD/ Jahr). Die Anwälte vertreten Nebenkläger/innen, die u.a. Opfer geschlechtsspezifischer Gewalt geworden sind und nun am Verfahren gegen die Hauptverantwortlichen des Khmer Rouge-Regimes am Sonderstrafgerichtshof in Kambodscha (ECCC) direkt teilnehmen (zugelassen sind 150 Nebenkläger/innen). 20 der Nebenkläger/innen erhalten vor, während und nach der Zeugenaussage psychosoziale Betreuung. Mit einem Urteil wird Ende 2017 gerechnet.

1.1.6 Das Programm zur Justiz- und Gefängnisreform zur Förderung der polischen Menschenrechte und Korruptionsbekämpfung fördert die Einführung von gendersensiblen Mediationsverfahren (Täter-OpferAusgleich) in 10 von 64 Distrikten in Bangladesch, sodass Frauen nicht länger automatisch benachteiligt werden. Daneben wurde die Praxis, Frauen zu ihrem eigenen Schutz in Haft zu nehmen, in 34 von 68 Gefängnissen landesweit abgeschafft, weitere 10 Gefängnisse folgen bis 12/2017.

1.1.7 Das Programm zur Förderung der Rechtsstaatlichkeit in Afghanistan bietet eine Hotline für kostenfreie Rechtsberatung an, die besonders von Frauen genutzt wird. Darüber hinaus wird ein Familienberatungszentrum für rechtliche und psychosoziale Beratung auch für Opfer von intrafamiliärer Gewalt unterhalten.

1.1.8 Das regionale Bergbauvorhaben in den Andenländern erarbeitet Empfehlungen für Unternehmen und Politik zur Vermeidung von Menschen- und Frauenrechtsverletzungen in den typischen Etappen eines Bergbauprozesses. Die Empfehlungen basieren auf einer systematischen Auswertung der Beschwerden bei den Ombudsbehörden in Bolivien, Chile, Ecuador, Kolumbien und Peru und legen ein besonderes Augenmerk auf Frauenrechtsverletzungen.

Schwerpunkt 01

Ziel 02

1.1.9 Das Vorhaben zur Reformberatung in Justiz und Verwaltung analysiert die Entscheidungsfindung bei Staatsanwaltschaften und Gerichten im Kosovo, um Benachteiligung von Frauen aufzudecken und bietet Trainingskurse für Richter/innen und Staatsanwält/innen zur Gleichberechtigung der Geschlechter an. Weiterhin berät es die staatlichen Partner dabei, geschlechtergerechte Budgetpläne umzusetzen.

1.1.10 Das Projekt „Enhancing Collaboration and Legal Action to End Female Genital Mutilation and Child Marriage“ der NRO Equality Now wird mit 100.000 Euro unterstützt. In Benin und Tansania soll Lobbyarbeit für eine schnellere und effektivere Umsetzung bestehender Gesetze gegen FGM bzw. Kinderheirat durchgeführt werden. Zudem werden lokale Frauenorganisationen und Aktivist/innen befähigt, Gesetzesverstoße vor Gericht zu bringen, um eine zuverlässige Strafverfolgung zu fördern.

Politische Teilhabe, Mitbestimmung und Repräsentation von Frauen fördern, auch durch Förderung staatlicher Pflichtenträger, politische Teilhabe von Frauen zu gewährleisten, Partizipationsprozesse inklusiv zu gestalten und Teilhaberechte rechtlich und institutionell zu verankern

Leuchtturm und Meilensteine 1.2.1 Das Vorhaben zur Förderung des Managements der Sundarbans Mangrovenwälder in Bangladesch schult marginalisierte Gemeindemitglieder und insbesondere Frauen, ihre Interessen in Co-Management Gremien besser zu vertreten. Frauen in Führungspositionen werden dabei besonders gefördert, um ihren Einfluss auf Entscheidungsträger zu erhöhen. In den Gremien wird für eine Frauenquote von 50 % geworben. Darüber hinaus werden die Bevölkerung und die Gremiumsmitglieder für eine stärkere Akzeptanz von Frauen(-anliegen) sensibilisiert.

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1.2.2 Das kambodschanische Planungsministerium wird bei der Einführung eines landesweit standardisierten Verfahrens zur Identifizierung armer Haushalte (IDPoor) unterstützt. Um sicherzustellen, dass Frauen den Prozess angemessen mitgestalten können, wurde festgelegt, dass mind. 25 % der Repräsentanten in den „Village Representative Groups“ Frauen sein müssen. Alle in den Prozess eingebundenen Akteure erhalten Schulungen zum Thema Gleichberechtigung der Geschlechter. Alle Trainings werden daraufhin überprüft, ob sie die spezifischen Belange von Frauen berücksichtigen, und entsprechend überarbeitet.

1.2.3 WECF überprüft im Rahmen eines EU geförderten Projekts die geschlechtergerechte Umsetzung der SDGs. Dazu wird eine interaktive Website genutzt. Eine App für Smartphones ist geplant, sodass auch Menschen aus dem globalen Süden teilnehmen können.

1.2.4 Das Vorhaben zur Förderung guter Regierungsführung im Rohstoffsektor in Afghanistan führt mit der Afghan Extractive Industry Initiative (AEITI) drei Multi-Stakeholder Outreach Symposien im Bergbaubereich durch, bei denen die Belange von Frauen und deren Teilhabe an Prozessen von Lizenzvergabe und Social Impact Mitigation besonders berücksichtigt werden. Darüber hinaus werden auf Provinzebene 3 Dialogveranstaltungen durchgeführt, um im Bergbauministerium Genderaspekte zu thematisieren und berufliche Entwicklungsmöglichkeiten von Frauen zu fördern.

1.2.5 Das Programm zur Unterstützung der Entwicklungsplanung in Khyber Pakhtunkhwa (LACIP) in Pakistan mobilisiert gezielt Frauen und unterstützt sie bei der Bildung von „community organisations“, um ihre Entwicklungsprioritäten formulieren und vertreten zu können.

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1.2.6 Der Radiosender „La Voix de la Femme“ (die Stimme der Frau) im burundischen Giheta wird mit 400.000 Euro unterstützt. Der Sender entwickelt unter Beratung durch die Deutsche Welle Akademie und die Konrad Adenauer Stiftung partizipative, konfliktsensible Radiosendungen und setzt sich für die Rechte von Frauen ein.

1.2.7 Das Projekt zur Kommunalentwicklung im Südkaukasus unterstützt die Förderung der politischen Teilhabe von Frauen in kommunalen Entwicklungsprozessen sowie genderorientierte kommunale Dienstleistungserbringung. Im Rahmen des Mentoringprogramms für Kommunalpolitikerinnen werden gendersensible Instrumente zu Themen wie partizipative Kommunalplanung, kommunales Finanzmanagement und Verwaltungsmodernisierung entwickelt.

Schwerpunkt 01

Ziel 03

Zivilgesellschaftliche Frauenrechtsarbeit unterstützen und Menschenrechtsverteidiger/innen schützen

Leuchtturm und Meilensteine 1.3.1 Das zivilgesellschaftliche Frauennetzwerk CSW61 wird mit 40.000 EUR gefördert. Sowohl durch Workshops in den Regionen Afrika, Asien und Pazifik, Lateinamerika und Karibik und Westasien, als auch durch OnlineTrainings werden Kenntnisse und Fähigkeiten von Frauenorganisationen aus dem globalen Süden zu Themen wie Advocacy, Verhandlungsprozesse in der UN, Social Media und IKT sowie Frauenrechten gestärkt, sodass sie ihre Positionen bei der Frauenrechtskommission 2017 und dem High Level Political Forum 2017 einbringen können. Trainingsmaterialien werden in mehreren Sprachen – u.a. Englisch, Französisch und Spanisch – erarbeitet.

1.3.2 Das zivilgesellschaftliche Frauennetzwerk FEMNET (The African Women’s Development and Communication Network) wird mit 100.000 Euro unterstützt. Junge afrikanische Frauenrechtsaktivistinnen werden in Workshops für den Politikdialog, Verhandlungsprozesse und die Lobbyarbeit befähigt und dabei unterstützt, ihre Positionen auf regionaler und internationaler Ebene einzubringen und sich für eine Verbesserung von sexueller und reproduktiver Gesundheit und Rechten sowie gegen Kinderheirat und FGM einzusetzen.

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1.3.3 Das Programm zur Förderung der Zivilgesellschaft zur Unterstützung der Vergangenheitsaufarbeitung und zur Prävention politischer Gewalt in Simbabwe unterstützt eine lokale NRO dabei, das Bewusstsein der Öffentlichkeit über die gesetzlich festgeschriebenen Rechte von Frauen und ihre politische Beteiligung zu stärken.

Schwerpunkt 02

Ländliche Entwicklung, Landwirtschaft und Ernährungssicherung

Ziel 01

Rechte von Frauen und Mädchen jeden Alters in der ländlichen Entwicklung, der Landwirtschaft und Ernährungssicherung stärken

Leuchtturm und Meilensteine 2.1.1 Das Projekt zur gendersensiblen integrierten ländlichen Entwicklung von Oxfam in Pakistan wird mit 374.208 Euro gefördert. Bis Ende 2018 erhalten 3.932 Frauen in 16 abgelegenen Bergdörfern im Distrikt Mansehra unter anderem Schulungen zu angepassten Land- und Viehwirtschaftspraktiken sowie hochwertiges Saatgut, um ihre Ernährung und die ihrer Familien zu verbessern.

2.1.2 80 Kleinstunternehmerinnen in Togo werden dabei unterstützt, ihre landwirtschaftlichen Produkte besser zu vermarkten. Alle Trainings sind methodisch und inhaltlich so gestaltet, dass auch Frauen mit einem geringen Bildungsniveau folgen können. Zeitlich sind alle Angebote so angelegt, dass Frauen sie mit ihren sonstigen (häuslichen) Verpflichtungen vereinbaren können.

2.1.3 Die Mitglieder eines Landwirtschaftsverbands in Madagaskar werden durch das Vorhaben zum Schutz und der nachhaltigen Nutzung natürlicher Ressourcen in Madagaskar gefördert. Der Verband unterstützt die in der Landwirtschaft tätigen Frauen bei der Vermarktung ihrer Produkte und der Effizienzsteigerung ihrer Produktion.

2.1.4 In 2017 wird eine Studie zu der Ernährungsweise von Arbeiterinnen in Textil- und Bekleidungsfabriken in Kambodscha veröffentlicht. Darüber hinaus werden auf Fabrikebene Trainingsmodule eingeführt, in denen Arbeiterinnen und Fabrikmanager/innen gemeinsam Lösungen zur Verbesserung der Qualität der Ernährung der Arbeiterinnen entwickeln. 12

2.1.5 Über das Vorhaben Grüne Innovationszentren in der Agrar- und Ernährungsindustrie (GIAE) erhalten 187 Kleinbäuerinnen Handwerkzeuge wie Hacken und Rechen zur Vereinfachung der Arbeit, die gezielt auf ihre Bedürfnisse zugeschnitten und gemeinsam mit Kleinbäuerinnen entworfen und erprobt wurden. Eine Langzeitstudie durch die Universität von Irland in Galway soll zeigen, welche Wirkung die Werkzeuge auf das Einkommen der 187 Farmerinnen haben.

2.1.6 4.500 Bäuerinnen in Malawi erhalten durch das Programm zur Förderung von mehr Beschäftigung und Einkommen im ländlichen Raum entlang von ausgewählten Wertschöpfungsketten Unterstützung zum Erwerb von zertifizierten Saaten und anderen qualitativ hochwertigen Produkten für die Produktion von Maniok und Sonnenblumensamen. So können sie ihre Produktivität steigern und mehr Gewinn erwirtschaften, um damit die Ernährung ihrer Familien zuverlässiger sichern zu können.

2.1.7 Das Vorhaben für Ernährungssicherung und Resilienzstärkung schult 5.000 Mütter und ihre Kinder im Grund- und Vorschulalter in Malawi gezielt in Fragen rund um Ernährung, z.B. durch Demonstrationskochen an Schulen. Die so weitergebildeten Frauen geben das erlernte Wissen über sogenannte „Care-Group Models“ dann an ihre Gemeinden weiter.

Schwerpunkt Schwerpunkt 02

Ziel 02

Teilhabe von Frauen an Systemen der Landwirtschaft und Nahrungsmittelproduktion sicherstellen und ihre aktive Einbindung in Wertschöpfungsketten fördern, u.a. durch berufliche Bildung

Leuchtturm und Meilensteine 2.2.1 Das Vorhaben zur Stärkung der lokalen Selbstverwaltung und Wirtschaftsförderung fördert gezielt die Teilnahme von Frauen als Unternehmerinnen an Wertschöpfungsketten, insbesondere in der Obst- und Gemüseverarbeitung in 20 Kommunen in Bosnien und Herzegowina.

2.2.2 Das Vorhaben zur Förderung von nachhaltiger Landwirtschaft und ländlicher Entwicklung in Tunesien in Kooperation mit dem Vorhaben Grüne Innovationszentren setzt die Smartphone App „Plantix“ ein. Diese ist an die Bedürfnisse tunesischer Kleinbäuerinnen angepasst, sodass diese einfach Zugang zu Informationen zu Pflanzenschutz erhalten. So können sie Ernteausfällen vorbeugen. 2017 werden 50 weibliche „Plant Doctors“ ausgebildet, die den Kleinbäuerinnen die Nutzung der App und weiteres praktisches Wissen vermitteln.

2.2.3 Das Vorhaben Grüne Innovationszentren in der Agrar- und Ernährungswirtschaft kooperiert mit deutschen Landfrauenverbänden, um die Kapazitäten von Bäuerinnen in Ghana und Kenia zu stärken. Durch verschiedene einkommens- und produktivitätssteigernde Maßnahmen in ausgewählten Wertschöpfungsketten sollen neue Einkommensmöglichkeiten für 50 Landfrauen im Bereich parboiled rice und 400 Bäuerinnen in solarer Milchkühlung geschaffen werden. Außerdem werden bis zu 5.000 Frauen in Ernährungsbildung geschult und bis zu 420 Frauen bei der Stärkung ihrer Interessenvertretungen beraten.

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2.2.4 Das Vorhaben zur Förderung der Ernährungssicherheit und Agrarwirtschaft in Simbabwe ermöglicht es vor allem weiblichen Haushaltsvorständen, ihre Kenntnisse zu klimaangepasster Landwirtschaft und Marktorientierung auszubauen. Mehr als 600 Bauerngruppen (davon mindestens 50 % Frauen) werden in 2017 dabei unterstützt, neue, wirtschaftlich rentable Aktivitäten umzusetzen.

2.2.5 Durch 25 lebensmittelhygienische Verarbeitungszentren für Pistazien und Mandeln in Afghanistan erhalten ca. 300 Frauen die Möglichkeit, außerhalb ihrer Wohnstätten ihre Produkte qualitativ hochwertig und effizient aufzuarbeiten.

Schwerpunkt Schwerpunkt 02

Ziel 03

Geschlechtersensible Gestaltung, Durchführung, Monitoring und Wirkungserfassung von Vorhaben der Ländlichen Entwicklung, Landwirtschaft und Ernährungssicherung verbessern

Leuchtturm und Meilensteine 2.3.1 Durch ein multisektorales Maßnahmenpaket bekämpft das multisektorale Ernährungssicherungsprogramm in Malawi Mangelernährung bei Schwangeren und Kleinkindern. Ca. 900.000 Frauen im gebärfähigen Alter sowie rund 500.000 Kinder im Alter bis zu zwei Jahren haben Zugang zu den Maßnahmen.

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Schwerpunkt 03

Gewalt gegen Frauen und Mädchen

Ziel 01

Die Kooperation von Staat, Zivilgesellschaft und Privatwirtschaft zur Beseitigung jeglicher Form von Gewalt gegen Frauen und Mädchen im internationalen Dialog stärken

Leuchtturm und Meilensteine 3.1.1 Das Programm zur Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen in Lateinamerika (ComVoMujer) unterstützt in Paraguay die Veröffentlichung der weltweit ersten wissenschaftlichen Studie über gesamtgesellschaftliche Kosten von Gewalt gegen Frauen, die sowohl Kosten für den Staat, den Privatsektor als auch Privathaushalte abbildet.

3.1.2 Die Participatory Initiative for Social Accountability (PISA) in Lesotho entwickelt und pilotiert in 2017 eine SmartphoneApp für Frauen und Frauen-Gruppen, damit Fälle von Gewalt gegen Frauen leichter gemeldet und verfolgt werden können und so die Rechenschaftspflicht von (Polizei-)Behörden erhöht wird.

3.1.3 Das Projekt zur Förderung des Zugangs von Frauen zu Recht in Kambodscha unterstützt die Arbeit der vierteljährlich tagenden Technical Working Group on Gender – Gender based Violence (TWGG-GBV) und fördert die Kooperation zwischen Staat und Zivilgesellschaft. In Workshops mit dem Frauenministerium und NRO Partnern werden alternative Finanzierungsmöglichkeiten für nachhaltig gestaltete Dienstleistungen für weibliche Opfer von sexueller und geschlechterbasierter Gewalt eruiert sowie Möglichkeiten der stärkeren staatlichen finanziellen Beteiligung ausgelotet.

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3.1.4 Das „Making Change“-Projekt von Oxfam unterstützt zusammen mit dem Projektpartner Rape Crisis Cape Town Trust insbesondere Jugendliche in Südafrika dabei, sich aktiv für die Sicherheit in ihrem Umfeld und eine geänderte öffentliche Wahrnehmung von sexualisierter Gewalt einzusetzen. Das Projekt trägt u.a. mit Hilfe von Gemeinschaftsdialogen, Sensibilisierung und Peer Educators an Schulen, durch die Einrichtung von 10 Anlaufstellen für Sexualstraftaten an Gerichten des Westkaps und Lobbyarbeit zur Bekämpfung von sexualisierter Gewalt bei.

Schwerpunkt Schwerpunkt 03

Ziel 02

Die Beseitigung jeglicher Form von Gewalt gegen Frauen und Mädchen jeden Alters in allen Lebensbereichen und Lebensetappen wirksam fördern

Leuchtturm und Meilensteine 3.2.1 Das Projekt zur Förderung der Menschenrechte älterer Menschen und Frauen in Moldowa von Help Age wird mit rund einer halben Million Euro gefördert. Sowohl staatliche als auch nichtstaatliche Organisationen werden dabei unterstützt, ihre Schutz- und Hilfsmechanismen zu verbessern, damit besonders ältere Frauen, die Opfer von Missbrauch und Gewalt sind, besser geschützt und beraten werden. Daneben soll auch die Datenlage zu Missbrauch und Gewalt verbessert und die Öffentlichkeit in der Zivilgesellschaft, der Administration und den Universitäten für das Thema sensibilisiert werden.

3.2.2 In Simbabwe unterstützt der Weltfriedensdienst die NRO Musasa bei der Durchführung von Gemeindedialogen zu geschlechtsspezifischer Gewalt und Frauenrechten. Ziel ist unter anderem, das Bewusstsein für Frauenrechte und die Beteiligung von Frauen an Entscheidungsprozessen zu erhöhen sowie gleichberechtigten Zugang zu sozialer Grundversorgung und ökonomischen Ressourcen zu erhalten. Darüber hinaus wird ein Frauenhaus in Buhera unterhalten, das Kapazitäten für 15 Frauen und ihre Kinder hat und Traumacounseling sowie Rechtsberatung und -begleitung für die untergebrachten, aber auch für sogenannte „walk-in“Klientinnen anbietet.

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3.2.3 In Lahore (Pakistan) wird ein Frauenhaus eröffnet, das durch Oxfam mit Unterstützung des BMZ gebaut wurde. Das Frauenhaus wird jährlich ca. 400 - 450 Frauen und Kindern Zuflucht und Unterstützung bieten. Bau- und Arbeitsweise dienen als Modell auch für andere Frauenhäuser in Pakistan.

3.2.4 Das bestehende Vorhaben im Nordirak zur Verbesserung der Gesundheitsversorgung von Binnenvertriebenen, Flüchtlingen und der lokalen Bevölkerung der Provinz Dohuk wird 2017 durch eine Pilotmaßnahme ergänzt: Mobile Teams führen in Gastgemeinden für dort wohnende Binnenvertriebene und die einheimische Bevölkerung Aufklärungsveranstaltungen zu Gewalt gegen Frauen und Mädchen durch und informieren über Hilfsangebote zur psychosozialen Betreuung und rechtlichen Beratung für Betroffene.

3.2.5 Das Vorhaben Afghanische Jugend für den Frieden vermittelt Life & Leadership Skills an junge Männer, um deren Verhaltenseinstellungen in Bezug auf Gewalt gegen Frauen positiv zu verändern. Darüber hinaus erhalten die Insassinnen zweier Jugendstrafanstalten psychosoziale Beratung und Betreuung. Viele der jungen Frauen dort sind wegen Unzucht verurteilte Vergewaltigungsopfer.

Schwerpunkt 03

Ziel 03

Das Engagement für die Überwindung von weiblicher Genitalverstümmelung (FGM), Früh- und Zwangsverheiratung und anderen schädlichen traditionellen Praktiken in der deutschen EZ fortsetzen und international fördern

Leuchtturm und Meilensteine 3.3.1 In Timor-Leste werden im Rahmen des Friedensfonds Jugendarbeiter/innen in Jugendzentren und -organisationen, Vertreter/innen des Staatssekretariats sowie die Öffentlichkeit für das Problem der Kinderheirat sensibilisiert, das besonders im ländlichen Raum noch weit verbreitet ist. Das nationale Frauennetzwerk „Rede Feto“ ist im Steuerungsgremium des Fonds vertreten und sorgt für seine geschlechtersensible Ausrichtung.

3.3.2 In Kambodscha wird der vom ZFD organisierte Dialog zwischen Überlebenden von geschlechtsspezifischer Gewalt und Jugendlichen mit ca. 20.000 USD pro Jahr unterstützt. Das Projekt „Pka Sla Krom Angkar“ richtet sich an die Opfer von Zwangsverheiratungen. Mittels des klassischen Apsara-Tanzes werden Geschichten von Zwangsverheiratung dargestellt und Opfer psychologisch begleitet (change culture through culture). Das staatliche „Toul Sleng Genozid“ Museum widmet mit Unterstützung des ZFD eine Ausstellung dem Thema Zwangsverheiratung, die von 50 bis 100 Besucher/innen pro Tag besucht wird.

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3.3.3 Die Deutsche Stiftung Weltbevölkerung wird mit 80.000 Euro unterstützt. Sie stärkt in der Region Amhara in Äthiopien Mädchen- und Frauenrechte und fördert lokale Strukturen in der Bekämpfung von Kinderheirat und weiblicher Genitalverstümmelung u.a. durch die Arbeit mit Mädchenclubs und die Zusammenarbeit mit männlichen Champions.

Schwerpunkt 03

Ziel 04

Gute Ansätze der deutschen Entwicklungspolitik zur Überwindung geschlechtsspezifischer Gewalt, weiblicher Genitalverstümmelung und anderer schädlicher traditioneller Praktiken verbreiten und in der bilateralen Zusammenarbeit in Partnerländern mit hoher Prävalenz verankern

Leuchtturm und Meilensteine 3.4.1 Das Kinderrechtsvorhaben PRO Enfant in Burkina Faso sensibilisiert im Rahmen sogenannter Familiendialoge (moderierter Dialog, der Familienmitglieder zu sensiblen Themen ins Gespräch bringt) 200 Familien zu geschlechtsspezifischer Gewalt an Mädchen. Damit leisten sie einen Beitrag zum Schutz von Mädchen vor weiblicher Genitalverstümmelung, Kinderheirat, Kinderarbeit und Kinderhandel.

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Schwerpunkt 04

Bewaffnete Konflikte, Friedenssicherung und Flucht

Ziel 01

Zur Umsetzung der VN-Sicherheitsratsresolution 1325 und der Folgeresolutionen im Rahmen des Nationalen Aktionsplans der Bundesregierung zur Umsetzung von Resolution 1325 beitragen

Leuchtturm und Meilensteine 4.1.1 Zur Umsetzung der VN-Sicherheitsratsresolution 1325 wird UN Women im Rahmen des Programms zur Förderung der Beteiligung von Frauen an Friedensprozessen im Nahen Osten dabei unterstützt, die Präsenz und die Stimme von Frauen bei den nationalen Dialogen und bei der Umsetzung von Friedensprozessen zu stärken. Mindestens drei Veranstaltungen in der Region, in Deutschland und in New York sind geplant.

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4.1.2 Die NRO AMICA wird bei der Durchführung von Maßnahmen zum Empowerment von Frauen in Libyen, die Opfer geschlechtsspezifischer Gewalt wurden, unterstützt. Etwa 500 Frauen können Schutzräume, psychosoziale Unterstützung und Beratungsleistungen in Anspruch nehmen. Mindestens 2.000 Männer und Frauen werden gezielt zum Themenkomplex UN-Resolution 1325, der „Minimum women’s peace agenda for Libya“, dem Verfassungsgebungsprozess und der Kampagne „Mütter gegen Milizen“ sensibilisiert, sodass sie aktiv an der Gestaltung der politischen Zukunft und des Transformationsprozesses in Libyen teilnehmen.

Schwerpunkt Schwerpunkt 04

Ziel 02

Geschlechtsspezifische Bedürfnisse von Frauen und Mädchen, insbesondere von Flüchtlingen, bei Wiedereingliederungsaktivitäten berücksichtigen und Frauen an Wiederaufbaumaßnahmen beteiligen

Leuchtturm und Meilensteine 4.2.1 UNHCR wird mit 15 Mio. Euro zur Sicherstellung des Schutzes und der Sicherheit von Menschen im Fluchtkontext, insb. von Frauen und Mädchen, im Bereich schulische und berufliche Bildung (Sudan), Wasser- und Sanitärversorgung (Äthiopien) und Basisgesundheitsversorgung (Uganda) unterstützt.

4.2.2 Das Vorhaben zur Unterstützung für Betroffene der Krise in der Zentralafrikanischen Republik bietet spezielle Angebote für schwangere und stillende Frauen, für Binnenflüchtlinge und Flüchtlinge in den angrenzenden Ländern.

4.2.3 Die Vorhaben zur Unterstützung von Binnenvertriebenen und der Resilienz von Aufnahmegemeinden im Norden und Nord-Osten von Nigeria und zur Verbesserung des Zugangs zu sozialen Basisdienstleistungen für Binnenvertriebene und lokale Bevölkerung in zentralen Aufnahmeregionen im Jemen tragen zum Schutz und Sicherheit von Flüchtlingen, insbesondere von Frauen, bei.

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4.2.4 Der deutsche Beitrag zum UNHCR RAHA Programm fördert das friedliche Zusammenleben von afghanischen Flüchtlingen und lokaler Bevölkerung in Pakistan. Die Maßnahmen sind besonders auf alleinerziehende Frauen und ihre Kinder ausgerichtet. Durch verbesserte Gesundheitsdienste haben sich ihre Lebensumstände verbessert. Die Einschulungsrate vor allem von Mädchen ist bereits deutlich angestiegen.

4.2.5 Die NRO AMICA wird dabei unterstützt, syrischen Flüchtlingsfrauen und Libanesinnen, die sexuelle und genderbasierte Gewalt im syrischen Krieg und im Libanon erfahren haben, den Zugang zu direkten Beratungsleistungen und geschlechtsspezifischer Traumaaufarbeitung zu ermöglichen. Multiplikatorinnen werden ausgebildet, um regelmäßig und selbstständig Selbsthilfegruppen zu begleiten.

Schwerpunkt 04

Ziel 03

Beteiligung von Frauen an der Konfliktprävention und -bewältigung sowie an Friedensprozessen und -verhandlungen einfordern und unterstützen

Leuchtturm und Meilensteine Versöhnung ersöhnung 4.3.1 Die Vorhaben „Hilfe zur V auf Familien-, Schul- und Gemeindeebene Kolumbien“ und „Wiederherstellen des Familienund Sozialgefüges für Witwen, Witwer und minderjährige Waisen – Opfer des bewaffneten Konfliktes“ der evangelischen Zentralstelle für Entwicklungszusammenarbeit tragen dazu bei, dass Frauen sich stärker in der Konfliktbewältigung in Kolumbien engagieren können.

Schwerpunkt 04

Ziel 04

Überlebende sexueller Gewalt durch psychosoziale Ansätze begleiten, fördern und stärken, um ihre Mitwirkung am Wiederaufbau zu ermöglichen

Leuchtturm und Meilensteine 4.4.1 In Jordanien startet ein neues Vorhaben mit dem Ziel, die psychosoziale Versorgung von Flüchtlingen und der einheimischen Bevölkerung in den Aufnahmegemeinden zu verbessern. Da Männer und Frauen unterschiedliche Gewalterfahrungen gemacht haben und besonders Frauen in hohem Maße Opfer von sexualisierter Gewalt im Kontext der Syrienkrise wurden, werden alle Maßnahmen geschlechterdifferenziert gestaltet.

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4.4.2 Über den Weltfriedensdienst wird die NRO Musasa in Simbawe bei der Stärkung von multisektoralen Teams (denen lokale Gemeindeführer sowie Entscheidungsträger relevanter Institutionen wie Polizei, Gerichte, Gesundheitsministerium, Krankenstationen, etc. angehören) zweimal im Jahr zum Überweisungsweg (referal pathway) und Dienstleistungen für Überlebende von geschlechtsspezifischer Gewalt trainiert.

Schwerpunkt 04

Ziel 05

Schutz und Sicherheit von Frauen und Mädchen auf der Flucht umfassender berücksichtigen

Leuchtturm und Meilensteine 4.5.1 Im Rahmen des Ukrainischen Sozialinvestitionsfonds werden geschlechtsspezifische Bedürfnisse von Frauen und Mädchen, insbes. von Flüchtlingen und Binnenvertriebenen, besonders berücksichtigt. Beispielsweise ermöglichen verbesserte Kinderbetreuungsmöglichkeiten die Erwerbstätigkeit von Frauen, eine angemessenere Form der Unterbringung in Flüchlingsunterkünften gewährt vor allem Frauen und Kindern mehr Schutz und Privatsphäre.

4.5.2 Medica Mondiale wird unterstützt, im Irak das Angebot an qualifizierter Beratung für und den Schutz von Frauen und Mädchen, die von geschlechtsspezifischer Gewalt betroffen sind, zu verbessern. Durch direkte Beratung werden ca. 1.200 Frauen in Geflüchtetencamps erreicht. Lokale Fachkräfte werden fortgebildet und lokale psychosoziale Beratungsstrukturen gestärkt.

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4.5.3 UNICEF wird dabei unterstützt, Perspektiven für Binnenvertriebene und Migrant/innen in Libyen zu schaffen. Mädchen und Jungen erhalten einen verbesserten Zugang zu Bildung; gewaltbetroffene Frauen und Männer können auf eine psychosoziale Unterstützung zugreifen.

Schwerpunkt 05

Bildung

Ziel 01

Gleichberechtigten Zugang von Mädchen und Frauen jeden Alters zu qualitativ hochwertiger und kulturell annehmbarer Bildung sowie ihren Verbleib in Bildungseinrichtungen in allen Lebensphasen gezielt fördern

Leuchtturm und Meilensteine 5.1.1 OXFAM wird dabei unterstützt, in Kooperation mit der Partnerorganisation ASSOVIE in vier Städten in Benin ein Ausbildungsnetzwerk aufzubauen und so die ökonomische und soziale Eigenständigkeit von 75 mittellosen, marginalisierten jugendlichen Mädchen (Vidomègon) zu fördern.

5.1.2 Das Vorhaben WASHplus an Schulen in aufnehmenden Gemeinden in Jordanien erzielt mit genderspezifischen Trainings zu Gesundheit und Hygiene eine Verbesserung der hygienischen und sanitären Bedingungen für syrische und jordanische Schülerinnen und Schüler. Mädchen leiden besonders, speziell während der Menstruation, unter einer ungenügenden Hygienesituation an öffentlichen Schulen. Verbesserte Bedingungen tragen dazu bei, dass Mädchen ohne Unterbrechung die Schule besuchen.

5.1.3 Das Programm zur Förderung guter Regierungsführung im Rohstoffsektor unterstützt in Afghanistan den Kapazitätsaufbau von Mitarbeiterinnen im afghanischen Bergbauministerium. 13 Mitarbeiterinnen werden beim Erlangen eines berufsbegleitenden Bachelorabschlusses gefördert, um ihnen Zugang zum mittleren und gehobenen Dienst zu ermöglichen und 30 Frauen werden in mittleren Managementpositionen im Bereich öffentliche Verwaltung fortgebildet.

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5.1.4 In Afghanistan wird der Bau von fünf Schulen für Mädchen unterstützt. Es handelt sich dabei um Grundschulen und weiterführende Schulen, die insgesamt mehr als 26.000 Schülerinnen den Schulbesuch ermöglichen.

5.1.5 Start des Vorhabens Lernen für die Rückkehr in 2017. Frauen und Mädchen sollen in Aufnahmegemeinden durch gendersensible Angebote in ihren persönlichen und beruflichen Kompetenzen gestärkt und so auf ihre Reintegration vorbereitet werden.

Schwerpunkt 05

Ziel 02

Anteil von Mädchen und Frauen in der beruflichen Bildung messbar erhöhen

Leuchtturm und Meilensteine 5.2.1 Start eines Vorhabens zur Qualifizierung von Frauen im Agrar- und Ernährungssektor in Afrika. Gemeinsam mit den Partnern Afrikanische Union und der New Partnership for Africas Development (NEPAD) stärkt es den Politikrahmen für berufliche Bildung von Frauen in der Landwirtschaft. In sechs Pilotländern in Afrika unterstützt das Vorhaben die Verbesserung von beruflichen Aus- und Weiterbildungsangeboten für Frauen. Es stehen 14 Mio. Eur zur Verfügung.

5.2.2 Das Programm zur Unterstützung des Berufsbildungssektors in Pakistan fördert die gendersensible Erarbeitung von Aus- und Weiterbildungsformaten, Berufsberatung und Berufsorientierung. Außerdem adressieren Informationskampagnen gezielt männliche Familienmitglieder, insbesondere Väter und Ehemänner, um diese vom Mehrwert einer Ausbildung für ihre Töchter und Ehefrauen zu überzeugen. Knapp 15.000 Mädchen und Frauen profitieren so von einer verbesserten beruflichen Qualifizierung.

5.2.3 Das Energiepolitikberatungsvorhaben in Nigeria vermittelt 30 Studentinnen und Absolventinnen von technischen Energielehrgängen in Praktika bei Firmen aus dem Energie- und Umweltbereich.

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5.2.4 Die unter dem Vorhaben zur nachhaltigen Wirtschaftsentwicklung laufende „Ghana Skills Development Initiative (GSDI)“ lanciert Imagekampagnen, um gerade auch junge Ghanaerinnen von einer berufliche Ausbildung zu überzeugen. Der Anteil von Frauen in vier Elektronik-Berufsschulen in Ghana soll bis Ende 2017 auf 30 % gestiegen sein.

5.2.5 Die Weiterführung des Vorhabens zur beschäftigungsorientierten Förderung von Frauen im Gesundheitssektor in Liberia schafft institutionelle und personelle Voraussetzungen für die verbesserte wirtschaftliche Teilhabe von Frauen im liberianischen Gesundheitssektor.

Schwerpunkt 05

Ziel 03

Bildungsangebote gendersensibel gestalten und auf den Abbau diskriminierender Geschlechterstereotypen hinwirken

Leuchtturm und Meilensteine 5.3.1 Im Programm zur Verbesserung der Grundbildung in Malawi werden ca. 2.000 Grundschullehrer/innen mittels Theater sensibilisiert und ausgebildet, um partizipative Methoden für das Unterrichten von sensiblen Themen zu erlernen, wie bspw. sexuelle und reproduktive Gesundheit und Rechte, Geschlechterrollen und geschlechtsspezifische Gewalt.

5.3.2 Das Vorhaben Sport für Entwicklung bildet Lehrer/innen und Multiplikator/innen im Irak und in Jordanien aus, um Sport als Medium der Gewaltprävention und Konfliktbearbeitung zu nutzen und psychosoziale Unterstützung anzubieten. Dabei liegt der Fokus auf gendersensiblen Bildungskonzepten, um explizit die Selbstbestimmung von Mädchen zu fördern.

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5.3.3 Das Projekt zur Jugendbeschäftigungsförderung in Serbien unterstützt 16 Berufsschulen bei der Durchführung von Girls Days, um Mädchen mit Berufen wie Schweißer/in, Schlosser/in und Elektriker/in bekannt zu machen, die bisher eher als „Männerberufe“ galten, und so ihre Chancen auf dem Arbeitsmarkt zu verbessern.

Schwerpunkt 05

Ziel 04

Umfassende Sexualerziehung in Curricula verankern, inkl. wertschätzender Information über unterschiedliche sexuelle Orientierungen und geschlechtliche Identitäten

Leuchtturm und Meilensteine 5.4.1 Das Vorhaben zur Kapazitätsentwicklung im Bildungssektor in Benin unterstützt die gendersensible Gestaltung von Bildungsangeboten. In Zusammenarbeit mit einer internationalen NRO wird ein Konzept zur Prävention und zur Aufarbeitung sexueller Gewalt gegen Mädchen in der Grundschule erstellt und die Implementierung bereits existierender Curricula zu Grundlagen der Sexualerziehung in ausgewählten Grundschulen begleitet.

Schwerpunkt 05

Ziel 05

5.4.2 Das Projekt zur HIV/ AIDS-Beratung und Institutionenförderung in der Ukraine fördert und erweitert das Training für Trainer/innen, die Sexualerziehungsunterricht in Schulen anbieten. Ein Großteil der Schulen in der Region Zaporoschje soll damit erreicht werden. Themen wie Toleranz gegenüber verschiedenen sexuellen Orientierungen und Genderidentitäten sowie traditionelle Geschlechterrollen sind Teile der Kurse.

Bildung und Beschäftigung von Frauen und Mädchen in der digitalen Welt fördern

Leuchtturm und Meilensteine 5.5.1 Die G20-Initiative „#eSkills4Girls“ zur Förderung von Bildung und Beschäftigung von Mädchen im digitalen Zeitalter wird u.a. durch die Verbreitung der Studie „Stories of challenges and chances for women‘s economic empowerment“, eine virtuelle Wissens- und Austauschplattform und einen digitalen Entwicklerwettbewerb (Hackathon) zur Erarbeitung von Lösungen zur Förderung der Teilhabe von Mädchen und Frauen im IKT-Sektor umgesetzt. 

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5.5.2 Die berufliche Bildung im IKT-Bereich für Mädchen und Frauen, insbesondere aus marginalisierten Teilen Ghanas, wird im Rahmen der „Tech Needs Girls“-Kampagne gefördert: Mädchen und Frauen werden durch Programmierkurse, Ausbildungsangebote zur Fachinformatikerin sowie ein Mentoringprogramm für Frauen in Tech-Berufen gestärkt. Vorgesehen ist auch eine Partnerschaft mit der Soronko Foundation zur Etablierung eines Mentoringprogramms.

Schwerpunkt 06

Erwerbsarbeit und wirtschaftliches Empowerment

Ziel 01

Gleichberechtigte Teilhabe von Frauen am Wirtschaftsund Erwerbsleben durch Politikdialog stärken, im Einklang mit ILO-Kernarbeitsnormen

Leuchtturm und Meilensteine 6.1.1 Die NRO Oxfam wird mit 360.234 Euro bei der Stärkung der Arbeitsrechte von Farmarbeiterinnen in Südafrika unterstützt. 20.000 Farmarbeiterinnen von 60 Farmen in den Provinzen Nordkap und Westkap werden mit Hilfe von Arbeitsrechtsforen und Mentoring über ihre Rechte informiert und in die Lage versetzt, diese einzufordern.

6.1.2 Das Vorhaben zur lokalen Selbstverwaltung und Wirtschaftsförderung fördert die Teilhabe von Frauen am Politikdialog in 20 Kommunen in Bosnien und Herzegovina und ihre Vernetzung als Unternehmerinnen, sodass sie gemeinsame Positionen erarbeiten und vertreten können.

6.1.3 In Bangladesch erhalten Arbeiter/ innen in 19 Women‘s Cafés Informationen und Trainings zu ihren Arbeitnehmerrechten. Insgesamt 20.000 Arbeiterinnen wurden als Ausbilderinnen zu Arbeitnehmerrechten fortgebildet. Außerdem wird ein “Inclusive Job Centre (IJC)” unterstützt. Durch das IJC werden Jobs für Menschen mit Behinderungen, vornehmlich für Frauen, befördert.

6.1.4 In Indien soll im April 2017 ein neues Vorhaben damit beginnen, Unternehmerinnen und Unternehmensgründungen von Frauen zu fördern. Dafür werden bis 2020 3,5 Millionen Euro veranschlagt.

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6.1.5 Im Folgevorhaben zur Unterstützung der regionalen Rohstoffzertifizierung mit einem Gesamtbudget von 4,6 Millionen Euro werden bis 2019 die Anliegen von Frauen im artisanalen und Kleinbergbau (ASM) gezielt adressiert. Frauen werden aktiv an den Formalisierungsprozessen des ASM beteiligt und an einfachen mechanischen Geräten ausgebildet. Frauen bilden einen Großteil der Workforce in der Region der Großen Seen. In Uganda wird der Anteil von Frauen, die im artisanalen und Kleinbergbau arbeiten, auf 45 % geschätzt.

6.1.6 Im Rahmen des Regionalvorhabens zur nachhaltigen Gestaltung des Bergbaus in den Andenländern wurden in einem breiten partizipativen Ansatz die strukturellen Hindernisse für weibliche Beschäftigte im Bergbau analysiert. Die Ergebnisse und die Analysemethode werden nun regional verbreitet.

6.1.7 In Indien wird die NRO Terre des Hommes e.V. mit 1,2 Mio. Euro bei der Umsetzung des Projekts „Sumangali – Abschaffung extrem ausbeuterischer Arbeitsbedingungen in der südindischen Textilindustrie“ unterstützt. Damit sollen Rekrutierungen unter Knebelverträgen von Mädchen aus Familien marginalisierter Gemeinden verhindert und die Opfer rehabilitiert werden.

Schwerpunkt 06

Ziel 02

Soziale Sicherung und Rechte von Arbeitnehmerinnen unter Berücksichtigung der VN-Leitprinzipien für Wirtschaft und Menschenrechte fördern

Leuchtturm und Meilensteine 6.2.1 Das Vorhaben zur Förderung von Arbeits- und Sozialstandards in der Textil-und Bekleidungsindustrie führt 2017 in 22 Fabriken in Kambodscha, Myanmar und Pakistan Dialogtrainings zwischen Management und Arbeiter/innen durch. Die Dialoge bieten den Arbeiterinnen und Arbeitern Gelegenheit, ihre Bedenken und Forderungen gegenüber den Arbeitgebern zu formulieren.

6.2.2 Das Kofi Annan International Peace Keeping Training Centre (KAIPTC) führt eine Gender Strategie ein. So soll Elternzeit von Vätern gezielt gefördert werden und die Vereinbarkeit von Familie und Beruf durch Kinderbetreuung und familienfreundlichen Arbeitsplätzen verbessert werden.

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6.2.3 Das Vorhaben zur Verbesserung der Arbeits- und Sozialstandards im Textilund Bekleidungssektor in Asien entwickelt eine neue spielerische App. Diese befähigt Näherinnen in Myanmar dazu, fundiertes Wissen über ihre Arbeitsrechte zu erwerben, diese einzufordern und sich untereinander zu vernetzen.

Schwerpunkt 06

Ziel 03

Zugang zu und Kontrolle von Frauen über wirtschaftliche Ressourcen sowie Finanzdienstleistungen nachweisbar verbessern

Leuchtturm und Meilensteine 6.3.1 Das Deutsch-Indische Energieprogramm fördert Energieversorgungsunternehmen im ländlichen Raum beim Zugang zu Finanzdienstleistungen. Es wird angestrebt, dass ein Drittel aller geförderten Energieunternehmen von Frauen geführt sind.

6.3.2 In Georgien werden durch das Regionalvorhaben „Privatwirtschaftsentwicklung und Berufsbildung im Südkaukasus“ Frauen, die kleine und mittlere Unternehmen (KMU) führen, auf verschiedenen Ebenen gezielt gefördert. Die Gründung eines Netzwerks von Frauen im Baugewerbe „Women build Georgia“ wird unterstützt.

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6.3.3 Das Vorhaben Jugend, Beschäftigung und Ausbildung im Kosovo bietet ca. 90 Unternehmensgründerinnen Trainings und in 2017 auch ein spezielles Mentoringprogramm an.

6.3.4 Die First MicroFinance Bank Afghanistan wird bei der Eröffnung der ersten Filiale ausschließlich für Frauen und bei der Entwicklung von kundenspezifischen Finanzprodukten unterstützt.

Schwerpunkt 07

Gesundheit, inklusive sexuelle und reproduktive Gesundheit und Rechte (SRGR)

Ziel 01

Sexuelle und reproduktive Gesundheit und Rechte schützen und fördern

Leuchtturm und Meilensteine 7.1.1 Im Rahmen der BMZ-Initiative für selbstbestimmte Familienplanung und Müttergesundheit wird in Nepal aktuell die Neueinführung des Hebammenberufes mit einem Ausbildungsgang nach internationalen Standards unterstützt.

7.1.2 Im Rahmen der Muskoka Initiative werden in Kambodscha zahlreiche Aktivitäten mit ca. 1,7 Mio. Euro gefördert: Männer werden als Rollenmodelle in der Fürsorge von Neugeborenen unterstützt. Zudem soll Frauen mit Behinderungen der Zugang zu sexuellen und reproduktiven Gesundheitsdienstleistungen erleichtert sowie die Bevölkerung durch kreative Kampagnen für die reproduktiven Bedürfnisse von Frauen sensibilisiert werden.

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7.1.3 OXFAM wird dabei unterstützt, Sexarbeiter/innen in Südafrika in ihren Rechten zu stärken und ihnen einen verbesserten Zugang zu sozialen Grunddienstleistungen zu ermöglichen. Die „Say Her Name“-Kampagne, die Überlebenden von Gewalt ein Gesicht gibt und sich für mehr Akzeptanz von Sexarbeiter/innen als gleichberechtigte Bürger/innen einsetzt, erreicht mindestens 120.000 Personen. Weiterhin werden Sexarbeiter/innen dabei unterstützt, sich selbst zu organisieren und ihre Belange mit einer Stimme zu kommunizieren.

7.1.4 Das Baylor College of Medicine – Children‘s Clinical Centre of Excellence in Malawi wird mit ca. 150.000 Euro dabei unterstützt, die Angebote zu sexueller und reproduktiver Gesundheit und HIV-Prävention für junge Erwachsene zu verbessern. In „Teen Clubs“ können Jugendliche Informationen und Beratung zu Themen wie Pubertät und Verhütung erhalten und über Geschlechterstereotypen diskutieren.

Schwerpunkt 07

Ziel 02

Gesundheitssysteme gendersensibel ausgestalten

Leuchtturm und Meilensteine 7.2.1 Das Programm zur sozialen Absicherung im Krankheitsfall in Kambodscha fördert ein Gutscheinsystem, sodass in Armut lebende Frauen bei Schwangerschaft und Geburt essentielle Gesundheitsdienste in Anspruch nehmen können. Auch die Transportkosten werden übernommen.

Schwerpunkt 07

Ziel 03

Das Recht auf Zugang zu Gesundheitsdienstleistungen, Informationen und Aufklärung zu erschwinglichen, annehmbaren und qualitativ hochwertigen Gesundheitsleistungen für Frauen jeden Alters stärken

Leuchtturm und Meilensteine 7.3.1 Das Programm zur Stärkung von Public Private Partnerships zur Förderung reproduktiver Gesundheit stellt Kontrazeptiva zur Verfügung, mit denen 180.000 Paare in Malawi für ein Jahr verhüten können. Aufklärungs- und Sensibilisierungskampagnen werben für eine verantwortungsvolle Familienplanung und erhöhen die Akzeptanz für die sexuelle und reproduktive Selbstbestimmung von Frauen.

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7.3.2 Die Basisgesundheitsversorgung von Binnenvertriebenen, Flüchtlingen und der lokalen Bevölkerung im Nordirak wird durch den Aufbau eines effizienten Systems verbessert. Die Bedürfnisse von Frauen, Müttern und Kleinkindern werden besonders berücksichtigt.

Schwerpunkt 07

Ziel 04

Maßnahmen zur Prävention und zum Umgang mit den Folgen von weiblicher Genitalverstümmelung (FGM) und anderen schädlichen traditionellen Praktiken, unterstützen

Leuchtturm und Meilensteine 7.4.1 Das Vorhaben zur reproduktiven und Familiengesundheit in Guinea in Kooperation mit dem Sektorprogramm Förderung von Gleichberechtigung der Geschlechter und Frauenrechte erstellt einer Studie zur Zusammenarbeit und Dialog mit religiösen Führern zum Thema sexuelle und reproduktive Gesundheit und Rechte und insbesondere zu weiblicher Genitalverstümmelung und Kinderheirat. Zudem sind Dialogforen zwischen religiösen Autoritäten und Gesundheitsexpert/innen und die Entwicklung von Materialien wie Predigthilfen zu den genannten Themen geplant.

Schwerpunkt 07

Ziel 05

7.4.2 Bis Ende 2017 werden in Nepal Generationendialoge, bei denen junge und alte Frauen und Männer miteinander über Traditionen und kulturelle Normen diskutieren und diese hinterfragen, umgesetzt, um so zur Bekämpfung von Kinderheirat und schädlichen traditionellen Praktiken im Bereich Menstruation beizutragen.

Soziale Sicherungssysteme ausbauen, um die soziale Absicherung von Frauen und den Zugang zu Gesundheitsdienstleistungen, besonders im Falle von Krankheit, Schwangerschaft und Geburt zu gewährleisten

Leuchtturm und Meilensteine 7.5.1 Das Programm zur ergebnisorientierten Finanzierung von Mütter- und Neugeborenengesundheit in Malawi übernimmt die Transportkosten für die Entbindung in einer Krankenstation sowie einen Teil der Aufenthaltskosten für über 60.000 schwangere Frauen.

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Schwerpunkt 08

Wasser- und Sanitärversorgung

Ziel 01

Gleichberechtigten Zugang von Frauen und Mädchen zu sicherer Wasser- und Sanitärversorgung fördern

Leuchtturm und Meilensteine 8.1.1 Im Projekt zur Verbesserung der kommunalen Wasser- und Sanitärversorgung in Simbabwe werden Frauen und Mädchen in Entscheidungsgremien zur Umsetzung von Kleinprojekten zur städtischen Sanitärversorgung gleichberechtigt eingebunden, um Dialogprozesse zwischen Bürger/innen und Verwaltung und eine bedarfsorientierte Serviceerbringung zu ermöglichen.

8.1.4 Das Regionalvorhaben Fit for School in Südostasien unterstützt die Verbesserung der schulischen Sanitärversorgung und dessen Management auf Schulebene in Kambodscha, Laos, Indonesien und den Philippinen. Abschließbare, mit Mülleimern ausgestattete Toilettenkabinen ermöglichen Mädchen, die Schule auch nach Einsetzen der Periode weiter regelmäßig zu besuchen.

8.1.2 In zwei Vorhaben zur Anpassung an den Klimawandel in städtischen Gebieten gestalten Frauen und Mädchen Infrastrukturmaßnahmen für die Slumgebiete in Bangladesch aktiv mit. So werden etwa spezielle Toiletten und Bäder nur für Frauen und Mädchen errichtet. Paritätisch besetzte WASH-Kommittees stellen die sachgerechte Instandhaltung von Sanitäranlagen sicher.

8.1.5 Durch das Vorhaben zur Wasserund Sanitärversorgung von Armutsvierteln und Flüchtlingslagern erhalten 5.000 Frauen und Mädchen im Südsudan sicheren Zugang zu Toilettenanlagen. Darüber hinaus entstehen geschützte Räume für Versammlungen und ein Angebot an Qualifizierungsmaßnahmen, psychosozialer Unterstützung und Information.

8.1.3 In Bolivien, Chile, Ecuador und Peru leistet das Projekt zur Steigerung der Verfügbarkeit von Wasserressourcen für Anrainer von Bergbaubetrieben umfassende Öffentlichkeitsarbeit zum Thema gleichberechtigter Zugang von Frauen und Mädchen zu Wasserversorgung.

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8.1.6 Das Wasserprogramm im Südsudan startet in Kooperation mit AMREF Deutschland die Kampagne „Safe Water Champions“: 560 Frauen wirken als Multiplikatorinnen in ihren Nachbarschaften und klären über die Ursachen von wasserinduzierten Krankheiten sowie Schutzmaßnahmen durch eine verbesserte Wasserhygiene im häuslichen Bereich auf.

Schwerpunkt 09

Energie

Ziel 01

Gleichberechtigten Zugang von Frauen und Mädchen zu nachhaltiger Energieversorgung fördern

Leuchtturm und Meilensteine 9.1.1 In Myanmar wird ein Stakeholderworkshop durchgeführt, um die regulartorischen Rahmenbedingen für Mini-Grids hinsichtlich der Berücksichtigung von Genderaspekten zu analysieren und konkrete Vorschläge zu erarbeiten.

9.1.2 In Indien wird saubere Kochenergie in mindestens 13.000 Haushalten gefördert, wodurch insbesondere die Lebensbedingungen und Gesundheit von Frauen und Kindern verbessert werden.

9.1.3 EnDev Indonesien trägt zur gendersensiblen Erschließung von nachhaltigem Zugang zu modernen Enegietechnologien, wie Mini-Grids für ärmere Haushalte, soziale Einrichtungen und des klein- und mittelständischen Gewerbes bei. Frauen werden aktiv in das Management der Mini-Grids eingebunden. Partner werden bei der Etablierung von gendersensiblen Monitoringsystemen beraten.

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9.1.4 Pilotierung von drei Finanzierungsinstrumenten durch das Deutsch-Indische Energieprogramm. Dadurch sollen Frauenkooperativen/ Joint Liability Groups besser an Kredite kommen, um in solare Wasserpumpen investieren zu können.

Schwerpunkt 09

Ziel 02

Ausbildung und Interessensstärkung von Mädchen für technische Berufe, insbesondere im Bereich nachhaltige Energie

Leuchtturm und Meilensteine 9.2.1 In Ghana wird 2017 mit Unterstützung von Strategic Energy Advisory and Dialogue Services (SEADS) ein Workshop für Schülerinnen organisiert, um ihr Bewusstsein für die Bedeutung von Energieeffizienz sowie ihr Interesse für technische Karrieren zu fördern.

Schwerpunkt 09

Ziel 03

9.2.2 Das Africa-EU Renewable Energy Cooperation Programme (RECP) unterstützt die Ausbildung von mindestens 13 Ingenieurinnen (25% der geförderten Personen) an afrikanischen Hochschulen zu Energiegrundversorgung. Der Themenkomplex Gender und Energie wird gezielt in die Curricula integriert.

Auf- und Ausbau von Netzwerken für Frauen in den Bereichen Erneuerbare Energie und Energieeffizienz

Leuchtturm und Meilensteine 9.3.1 In Mexiko wird das 2016 gegründete nationale Frauennetzwerk für erneuerbare Energien und Energieeffizienz begleitet. Durch Workshops und Veranstaltungen fördert das Netzwerk die technischen und unternehmerischen Fähigkeiten von Frauen in dem bisher männlich dominierten Sektor der nachhaltigen Energien.

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Schwerpunkt 09

Ziel 04

Gendersensibles Wirkungsmonitoring der Energiepartnerschaften

Leuchtturm und Meilensteine 9.4.1 Die 2020 Ziele der Afrika-EU Energiepartnerschaft (AEEP) werden im Jahr 2017 angepasst. Dabei sollen für das Monitoring gendersensible Indikatoren aufgenommen werden.

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Schwerpunkt 10

Klimawandel, Katastrophenrisikomanagement, nachhaltige Entwicklung, Stadt- und Kommunalentwicklung

Ziel 01

Gendersensible Klima-, Umwelt- und nachhaltige Entwicklungspolitik unterstützen

Leuchtturm und Meilensteine 10.1.1 Die Initiative für transformative urbane Mobilität (Transformative Urban Mobility Initiative – TUMI) entwickelt Empfehlungen, wie der Anteil an Frauen bei Capacity Building Maßnahmen gesteigert werden kann und berücksichtigt die speziellen Erwartungen und Bedürfnisse von Frauen und Mädchen als eine der Konditionen für Pilotmaßnahmen.

10.1.2 Das Vorhaben zum städtischen Management klimawandelbedingter Binnenmigration in Bangladesch bietet speziell an die Bedürfnisse von Frauen und Mädchen angepasste berufliche Ausbildungen an. So ist geplant, Frauen u.a. zu Klempnerinnen auszubilden.

10.1.3 In Indonesien unterstützt das Programm zum Wald- und Klimaschutz das Ministerium für Umwelt und Forstwirtschaft bei der Implementierung eines Gender-Aktionsplans. Über 100 Auditoren, die zu Gender Mainstreaming geschult wurden, werden das gendersensible Monitoring der Umsetzung in den jeweiligen Abteilungen begleiten.

10.1.4 Die Entwicklung des neuen vietnamesischen Forstwirtschaftsgesetzes wird durch das Programm Biodiversität dazu genutzt, die Teilhabe von Frauen in zentralen Entscheidungsprozessen im Rahmen der Forstwirtschaft zu stärken: so soll z.B. die Beteiligung von Frauen im Management Board von Naturschutzgebieten festgeschrieben werden.

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10.1.5 In Vietnam setzt das Programm zum Integrierten Küsten- und Mangrovenwaldschutz zur Anpassung an den Klimawandel eine geschlechtersensible Policy in den Bereichen Küstenschutz und klimaresiliente Entwicklung im Mekong Delta um. Frauen werden geschult, um aktiv an der Umsetzung des „Cooperative Action Plan“ besonders in den Bereichen Landwirtschaft, Wasserwirtschaft, Wälder, Planung und Budgetierung mitzuwirken. Darüber hinaus wird ihre Teilnahme an technischen Trainings, vor allem im Bereich „smart production“, Lebensgrundlagen und Haushaltsmanagement priorisiert.

10.1.6 Das Programm zur Politikberatung im Umwelt- und Klimaschutz in Indonesien setzt in 2017 drei Klimaschutzmaßnahmen unter Anwendung von geschlechtergerechter Haushaltsallokation (Gender budgeting) um.

10.1.7 Women in Europe for a Common Future (WECF) wird dabei unterstützt, Frauenorganisationen zur geschlechtergerechten Umsetzung der Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung und des Pariser Klimaabkommens zu schulen. Durch die Sensibilisierung aller zentralen Akteure sowie die Verbreitung guter Ansätze und Beispiele wird ein erhöhtes Bewusstsein auf allen Politikebenen geschaffen. U.a. unterstützt WECF die Arbeit der Beobachtergruppe „Women and Gender Constituency“ der UN Klimarahmenkonvention (UNFCCC) bei der Strategiearbeit hinsichtlich der (inter)nationalen Umsetzung des Pariser Klimaabkommens mit gendergerechten Tools, Trainings und Mentoring.

Schwerpunkt 10

Ziel 02

Gendersensible Strategien zur Minderung und zur Anpassung an den Klimawandel in Vorhaben der deutschen Entwicklungszusammenarbeit berücksichtigen und zur Umsetzung bringen

Leuchtturm und Meilensteine 10.2.1 Im Rahmen der Sonderinitiative Klima ist die Erstellung eines Tools (Checkliste oder Guidebook) zur Berücksichtigung von vulnerablen Menschen und Gruppen sowie der Gleichberechtigung der Geschlechter in den Planungsprozessen der UNFCCC geplant. Der Fokus liegt hierbei auf dem NAP Prozess (Nationale Anpassungsplanung) sowie die Nationalen Klimaschutzbeiträge (NDC). Dieses Tool soll in zwei Ländern pilothaft angewendet werden.

Schwerpunkt 10

Ziel 03

Gendersensible Gestaltung, Durchführung, Monitoring und Wirkungserfassung sowie Partizipation von Frauen in Vorhaben zu Klimawandel, Katastrophenrisikomanagement und nachhaltiger Entwicklung sowie der Stadt- und Kommunalentwicklung stärken

Leuchtturm und Meilensteine 10.3.1 Das Programm zur Förderung lokaler Regierungsführung in Pakistan stärkt die Beteiligung von Frauen in der Stadt- und Kommunalentwicklung. Dazu werden Trainingsinstitutionen bei der Entwicklung und Durchführung von zielgruppengerechten Weiterbildungen für neu gewählte weibliche lokale Räte unterstützt. Darüber hinaus begleitet das Programm die Kommunalministerien bei der Einführung von gendersensiblen Planungsprozessen.

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10.3.2 Das Projekt zum Aufbau nachhaltiger lokaler Dienstleistungen (Abfallwirtschaft) im Kosovo hat das Ziel, das kommunale Abfallmanagement gendersensibel zu gestalten und Frauen im Sektor stärker zu beteiligen. Dazu werden Gender Focal Points und Frauengruppen in den Partnergemeinden an der Entwicklung lokaler Abfallmanagementpläne beteiligt. Das Projekt fördert zudem die Teilnahme von Frauen (mindestens 30 %) an Trainings zu Abfallmanagement.

Schwerpunkt 11

Genderkompetenz / Wissensmanagement

Ziel 01

Durch Gender-Fachwissen auf die institutionelle Verankerung geschlechtergerechter entwicklungspolitischer Politiken und Organisationsprozesse hinwirken

Leuchtturm und Meilensteine 11.1.1 Das Vorhaben für Nachhaltige Mobilität aktualisiert eine Studie zu Gender und urbaner Mobilität, um Genderaspekte im Bereich Stadtverkehr stärker zu berücksichtigen. Die Studie dient als Grundlage für politische Entscheidungsträger/innen in der EZ.

11.1.2 Das Vorhaben zur Förderung des Zugangs zu Recht für Frauen berät in Kambodscha das Frauenministerium durch die Förderung von jungen Mitarbeiter/innen bei der Umsetzung einer gendergerechten und kompetenzbasierten Personalpolitik im Ministerium.

11.1.3 In Bangladesch unterstützt das Vorhaben für resiliente und inklusive Stadtentwicklung die Stadtverwaltungen von fünf Städten, beispielsweise bei der Aufbereitung und geschlechtsaggregierte Darstellung der Daten von Sozialhilfeempfängern. So wird die Bewusstseinsbildung zur Bedeutung von gleichberechtigten Rollenverteilungen bei der Anpassung an den Klimawandel in den städtischen Slums gefördert.

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11.1.4 Das Vorhaben zur Kommunalen Wasser- und Sanitärversorgung unterstützt in vier Stadtverwaltungen in Simbabwe die Förderung von Genderkompetenzen durch Fortbildungen für Gleichstellungsbeauftragte und die Leitungsebene. Dadurch schärft sich die Wahrnehmung von relevanten Gender-Themen wie bspw. der Vereinbarkeit von Familie und Beruf oder sexueller Belästigung innerhalb der Organisation.

11.1.5 Das Referat Menschenrechte; Gleichberechtigung; Inklusion des BMZ wird einen Help Desk zur Gleichberechtigung der Geschlechter einrichten. Interessierte Kolleg/innen können zu ihrem Gender-Portfolio und der Konzeption von neuen Projekten, die die Gleichberechtigung fördern, Beratung einholen. So werden die Kompetenzen im BMZ langfristig verbessert.

11.1.6 Die Initiative für mehr Empowerment im BMZ wird fortgeführt. Durch Schulungen, individuelle Beratungen im Help Desk und Generierung von Aufmerksamkeit für das Thema werden mehr GG2-Projekte beauftragt und das GG1-Portfolio qualitativ gestärkt.

Schwerpunkt 11

Ziel 02

Verfügbarkeit und Nutzung von qualitativ hochwertigen, aktuellen und zuverlässigen Daten, die nach Geschlecht aufgeschlüsselt sind, verbessern

Leuchtturm und Meilensteine 11.2.1 Im Rahmen einer Kooperation des BMZ mit dem Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung (BiB) werden 2017 in einzelnen afrikanischen Ländern Veranstaltungen zur Verbesserung der Datenerhebung und -auswertung, insbesondere auch zur Aufschlüsselung der Daten nach Alter und Geschlecht, durchgeführt.

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11.2.2 Im Rahmen des Vorhabens zur Förderung der Berufsbildung in Pakistan werden die Partner auf nationaler und regionaler Ebene dabei beraten, Gender- und Gleichstellungsthemen sowohl in ihren Policy-Papieren als auch ihren Arbeitsstrukturen stärker zu verankern.

Anhang A

Zuordnung der Maßnahmen der Road Map zu den nachhaltigen Entwicklungszielen (SDGs), zu deren Umsetzung sie beitragen

Keine Armut Maßnahmen: 1.2.2

Kein Hunger Maßnahmen: 2.1.1, 2.1.2, 2.1.3, 2.1.4, 2.1.5, 2.1.6, 2.1.7, 2.2.1, 2.2.2, 2.2.3, 2.2.4, 2.3.1, 5.2.2

Gute Gesundheitsversorgung Maßnahmen: 1.3.2, 2.3.1, 4.2.2, 4.2.4, 5.2.5, 5.3.1, 5.4.2, 7.1.1, 7.1.2, 7.1.3, 7.1.4, 7.2.1, 7.3.1, 7.3.2, 7.4.1, 7.4.2, 7.5.1, 9.1.2

Hochwertige Bildung Maßnahmen: 1.3.1, 2.1.7, 4.5.3, 5.1.1, 5.1.2, 5.1.3, 5.1.4, 5.1.5, 5.2.1, 5.2.2, 5.2.3, 5.2.4, 5.2.5, 5.3.1, 5.3.2, 5.3.3, 5.4.1, 5.4.2, 5.5.1, 5.5.2, 7.1.1, 8.1.4, 9.2.2, 10.1.2

Gleichberechtigung der Geschlechter Alle Maßnahmen

Sauberes Wasser und sanitäre Einrichtungen Maßnahmen: 5.1.2, 8.1.1, 8.1.2, 8.1.3, 8.1.4, 8.1.5, 8.1.6

Erneuerbare Energie Maßnahmen: 5.2.1, 6.3.1, 9.1.1, 9.1.2, 9.1.3, 9.1.4, 9.2.1, 9.2.2, 9.3.1, 9.4.1

Gute Arbeitsplätze und wirtschaftliches Wachstum Maßnahmen: 1.2.4, 2.1.4, 2.2.1, 2.2.3, 2.2.5, 5.2.4, 5.3.3, 5.5.2, 6.1.1, 6.1.2, 6.1.3, 6.1.4, 6.1.5, 6.1.6, 6.1.7, 6.2.1, 6.2.2, 6.2.3, 6.3.1, 6.3.2, 6.3.3, 6.3.4

Innovation und Infrastruktur Maßnahmen: 6.3.1

41

Reduzierte Ungleichheiten Maßnahmen: –

Nachhaltige Städte und Gemeinden Maßnahmen: 10.1.1, 10.1.2, 10.3.1, 11.1.1

Verantwortungsvoller Konsum Maßnahmen: 10.3.2

Maßnahmen zum Klimaschutz Maßnahmen: 1.2.1, 2.2.4, 8.1.2, 10.1.1, 10.1.2, 10.1.3, 10.1.4, 10.1.5, 10.1.6, 10.1.7, 10.2.1, 10.3.1, 10.3.2, 11.1.3

Leben unter dem Wasser Maßnahmen: –

Leben an Land Maßnahmen: 10.1.4, 10.1.5

Frieden und Gerechtigkeit Maßnahmen: 1.1.1, 1.1.2, 1.1.3, 1.1.4, 1.1.5, 1.1.6, 1.1.7, 1.1.8, 1.1.9, 1.1.10, 1.2.1, 1.2.2, 1.2.3, 1.2.4, 1.2.5, 1.2.6, 1.2.7, 1.3.1, 1.3.2, 1.3.3, 3.1.4, 3.2.2, 3.2.3 , 3.2.4, 3.2.5, 3.3.1, 3.3.2, 3.4.1, 4.1.1, 4.1.2, 4.1.4, 4.2.1, 4.2.2, 4.2.3, 4.2.4, 4.2.5, 4.3.1, 4.4.1, 4.4.2, 4.5.1, 4.5.2, 4.5.3 Partnerschaften Maßnahmen: 9.4.1

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Anhang B

Übersicht und Zuordnung der Maßnahmen, die zur Erreichung der Ziele der sektorübergreifenden Handlungsfelder des GAP II beitragen

zusaMMenarbeit Mit Weiblichen und Männlichen akteuren Gleichberechtigung der Geschlechter durch die stärkere Zusammenarbeit mit männlichen und weiblichen Akteuren als change agents und role models fördern Maßnahmen: 3.3.3, 5.2.3, 5.2.4, 7.1.2, 7.4.1, 8.1.6 In Zusammenarbeit mit der Zivilgesellschaft auf den Abbau von Geschlechterstereotypen und diskriminierenden sozio-kulturellen Normen hinwirken Maßnahmen: 1.1.4, 3.2.5, 3.4.1, 4.1.2, 5.2.3, 7.1.4, 7.4.2 Geschlechtergerechte Arbeitsteilung in der Gesellschaft, im Haushalt und in der Familie fördern Maßnahmen: 2.1.2, 5.4.2, 6.2.2, 11.1.3, 11.1.4

überWindung der MehrFachdiskriMinierung Zur Überwindung von Mehrfachdiskriminierung von Frauen, Mädchen und LSBTI-Menschen beitragen Maßnahmen: 5.5.2, 6.1.3, 6.1.5, 10.2.1 Die Informationslage zum Thema in den Kooperationsländern verbessern Maßnahmen: 5.4.2, 7.1.3 Durch die Zusammenarbeit mit der Zivilgesellschaft auf die Überwindung von Mehrfachdiskriminierung hinwirken Maßnahmen: 1.1.2, 3.1.4, 3.2.1, 4.3.1

geschlechtergerechte entWicklungsFinanzierung Ansätze für eine geschlechtergerechte Entwicklungsfinanzierung – auch im Haushalt des BMZ – weiter stärken Maßnahmen: 9.1.4, 10.1.6 Durch geschlechtergerechte Finanzierung zu geschlechtergerechter Entwicklung beitragen Maßnahmen: 1.1.9, 3.1.3, 10.3.1 Gender Mainstreaming in BMZ-Programmen zur Finanzsystementwicklung sowie zu Reformmaßnahmen der öffentlichen Finanzen verbessern Maßnahmen: 6.3.4

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stärkung von Frauen- und Mädchenrechten durch sport Mädchen und Frauen im und durch den Sport sowie durch Sport(-pädagogische) Angebote in Schulen und in Förderzentren stärken Maßnahmen: 5.3.2

MassnahMen zur uMsetzung des genderansatzes Alle Instrumente des dreigleisigen Gender-Ansatzes in der deutschen EZ verbindlich verankern, kontinuierlich bedarfsgerecht weiterentwickeln und optimieren Maßnahmen: 11.1.5, 11.1.6 Durch Erhöhung von GG2-Maßnahmen Gleichberechtigung von Männern und Frauen gezielt fördern, das Empowerment von Frauen und Mädchen engagierter unterstützen und Frauenrechte stärken Maßnahmen: 11.1.5, 11.1.6

stärkung von Frauenorganisationen Die Beteiligung und Mitsprache von unabhängigen zivilgesellschaftlichen Akteuren und nationalen Menschenrechtsinstitutionen für eine zukunftsorientierte, innovative Frauenrechts- und Gleichberechtigungspolitik unterstützen und in Wert setzen Maßnahmen: 1.2.3, 1.2.6, 1.3.1, 10.1.7 Vertreter/innen von Frauenorganisationen gezielt weiterbilden und deren Organisationen stärken (capacity building) Maßnahmen: 1.1.1, 1.1.10, 1.3.2, 1.3.3, 3.1.4

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HERAUSGEBER Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ), Referat Öffentlichkeitsarbeit, digitale Kommunikation und Besucherdienst REDAKTION BMZ, Referat Menschenrechte; Gleichberechtigung; Inklusion GESTALTUNG pukka design, Frankfurt am Main FOTOS Titel, S.4 © Ute Grabowsky / photothek.net; S.1 © Michael Gottschalk STAND März, 2017 DIENSTSITZE

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