Richard Wagner Grundschule (11G14)

Richard – Wagner – Grundschule (11G14) Konzeption zur Schulanfangsphase in jahrgangsbezogenen und jahrgangsgemischten Lerngruppen + Ehrenfelsstraße...
Author: Jasmin Holst
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Richard – Wagner – Grundschule (11G14)

Konzeption zur Schulanfangsphase in jahrgangsbezogenen und jahrgangsgemischten Lerngruppen

+

Ehrenfelsstraße 36 10318 Berlin

'

030 / 5099078

7

030 / 50014712

:

www.wagner.cidsnet.de 1

Inhaltsverzeichnis 1. Richard-Wagner-Schule / Rahmenbedingungen ..............................4 1.1. Lage der Schule ................................................................................................. 4 1.2. Die Schülerschaft................................................................................................. 5 1.3. Die Lehrerschaft.................................................................................................. 5 1.4. Räumlichkeiten ................................................................................................... 6 1.5. Gründe für das veränderte Arbeiten in der Schulanfangsphase..................7 1.5.1. Erkenntnisse aus der 6-jährigen Arbeit...................................................................7 1.5.2. Gründe für die Veränderung.................................................................................. 9

2. Unterricht in jahrgangsbezogenen und jahrgangsgemischten Klassen....................................................................................................... 11 2.1. Zielsetzungen der Schulanfangsphase........................................................... 11 2.2. Äußere Organisation......................................................................................... 11 2.2.1. Lernen in jahrgangsbezogene Gruppen ........................................................... 11 2.2.2. Lernen in jahrgangsgemischten Gruppen ........................................................12 2.2.3. Übersicht – Lernen in jahrgangsbezogenen und jahrgangsgemischten Gruppen ...........................................................................................................................14

2.3. Innere Organisation ......................................................................................... 17 2.3.1. Didaktisch- methodische Arbeit...........................................................................18 2.3.1.1. Unterrichtsformen........................................................................................... 18 2.3.1.2. Lernumgebung............................................................................................... 20

2

2.3.1.3. Ziele und Maßnahmen des jahrgangsbezogenen und jahrgangsgemischten Unterrichts ............................................................................. 21 2.3.1.4. Unterrichtsorganisation in jahrgangsbezogenen und jahrgangsgemischten Klassen .................................................................................. 22 2.3.1.5. Rolle und Aufgabe des Lehrenden – Prozessbegleitung, Lerndokumentation .................................................................................................... 24 2.3.2. Flexibles Verweilen in der Schulanfangsphase...................................................25

Anhang...................................................................................................... 29

3

1. Richard-Wagner-Schule / Rahmenbedingungen

1.1. Lage der Schule Die Richard-Wagner-Schule liegt im Stadtbezirk Lichtenberg, in einem gutbürgerlichen, bildungsnahen Umfeld im südlichen Ortsteil Karlshorst. In der musisch orientierten Grundschule lernen 395 Kinder in 17 Klassen •

6 Klasse in der Schulanfangsphase (jahrgangsgemischte Klassen)



3 Klassen der 3. Jahrgangsstufe



3 Klassen der 4. Jahrgangsstufe



3 Klassen der 5. Jahrgangsstufe



2 Klassen der 6. Jahrgangsstufe

Auf dem Schulgelände befinden sich ein Schulgebäude, eine Turnhalle und zwei große Schulhöfe, einen Vorderhof und einen Hinterhof.

Schulgebäude mit Foyer-Eingang A vorn (Haupteingang)

4

Turnhalle und Vorderhof

1.2. Die Schülerschaft Die Schüler unserer Schule kommen aus gutbürgerlichen Elternhäusern. Der Leistungsanspruch der Eltern und Schüler ist relativ hoch. Bereits nach der 4. Klasse wechseln einige Schüler auf ein grundständiges Gymnasium, von den verbleibenden Schülern gehen nach der 6. Klasse noch weitere 80% auf ein Gymnasium. Auch im Freizeitbereich werden vielfältige Angebote genutzt, um schon frühzeitig Interessen und Begabungen zu fördern. Der überwiegende Teil der Kinder kommt mit guten Lernvoraussetzungen in die Schule.

1.3. Die Lehrerschaft An unserer Schule unterrichten derzeit 22 Lehrerinnen, 3 Lehrer und eine Referendarin. Der Schulleiter ist Herr Wolff und die stellvertretende Schulleiterin ist Frau Haueis.

5

1.4. Räumlichkeiten Alle 17 Klasse verfügen über einen eigenen Klassenraum. Die komplette 4. Etage steht u.a. der musischen Orientierung zur Verfügung, d.h. für den Musik- und Instrumentalunterricht, für den Chor und die Stimmbildung. Die Klassenräume der 2. und 3. Etage sind gleichzeitig Horträume, d.h. insgesamt nutzen 285 Kinder die Räume von 7:30 Uhr bzw. 7:50 Uhr bis 16:00 Uhr. Im Erdgeschoss befinden sich 2 weitere Horträume, hier haben die Kinder zusätzliche Möglichkeiten den offenen Ganztagsbetrieb zu nutzen.

Etage Klassenräume

Fachräume

Sonstige Nutzung

EG

-

1 großer Hortraum (Nutzung durch

-

Klassenstufe 3-4) 1 Bewegungsraum (Nutzung auch durch externe AGAnbieter) 1 Speiseraum 1

2 (Klassenstufe 5-6)

1 Kunstraum

Entspannungsraum (derzeit noch in Arbeit)

2

6 (Klassenstufe 3-4)

1 NaWi-Raum

1 Vorbereitungsraum NaWi 1 Impulsraum

3

6 (Klassenstufe 1-2)

1 PC-Raum

1 Teilungsraum 1 Religionsraum (2/3 Nutzung Religion, 1/3 Nutzung Saph)

4

3 (Klassenstufe 5-6)

3 Musikräume

2 Räume für Instrumentalunterricht 1 Richard-Wagner-Traditionszimmer

6

1.5. Gründe für das veränderte Arbeiten in der Schulanfangsphase 1.5.1. Erkenntnisse aus der 6-jährigen Arbeit Die

in

der

Schulanfangsphase

unterrichtenden

Pädagogen

haben

in

einer

Gegenüberstellung sowohl positive als auch hinderliche / negative Fakten bzgl. des jahrgangsübergreifenden Lernens zusammengestellt.

Positiv auswirkende Faktoren

Negativ auswirkende Faktoren

Soziale Kompetenzen → Hilfestellungen

Konzentrationsschwierigkeiten → für

untereinander, Förderung der

Kinder, die Konzentrationsprobleme

Selbständigkeit, Eigenverantwortung →

haben, ist das Lernen in jahrgangsge-

Grundpfeiler zur Erlangung der

mischten Lerngruppen schwierig, da eine

Handlungskompetenz lt.RLP Grundschule

hohe Ablenkungsquote vorhanden ist

Impliziert auch eine gestärkte personale

Ständiger Klassenverbandswechsel ist

Kompetenz → Stärkung des

hinderlich → jedes Jahr neue Mischung,

Selbstwertgefühls, mehr Zutrauen in die

neues Ankommen, Eingewöhnen, seine

eigenen Stärken, eigene Erfolge

Position in der Klasse finden und

wahrnehmen etc. → zweiter Grundpfeiler

wahrnehmen → erschwert ebenso die

zur Erlangung von Handlungskompetenz lt. Elternarbeit RLP. Methodenkompetenz → Arbeit in den

Vielfalt an Organisationsformen ist

Werkstattplänen verbessert das eigene

hemmend → Schüler sind überfordert →

'Zeitmanagment' → dritter Grundpfeiler zur großer Unruheherd, Wechsel der Erlangung von Handlungskompetenz lt.

Räumlichkeiten, mal hier, mal da sein,

RLP.

unterschiedliche Gruppenkonstellationen (Mu-Unterricht homogen)

Teilungsstunden → Arbeit in Kleingruppen

Orientierung der 2.Klassenstufe nicht nach

mit bis zu 15 Schüler möglich

oben gerichtet → Schüler haben weniger Wissen nach 2 Schuljahren als Schüler in homogenen Klassen (Vera-Ergebnisse)

7

Wissensvertiefung → Kinder erklären sich

Grundlagen werden zu oberflächlich

oft selbst Lerninhalte bzw. wiederholen

entwickelt → Übungsphasen sind zu kurz,

ihre Kenntnisse

Wissen wird nicht ausreichend vertieft, ist somit nicht wirklich gefestigt

Erstklässler – Schüler nehmen mehr Wissen Leerlaufphasen / Wartezeiten in den auf, da verschiedene Themen gemeinsam einzelnen Unterrichtsphasen sind enorm → unterrichtet werden → Fachbegriffe

Erklärung des Unterrichtsstoffes bzw. der

werden früher wahrgenommen (z.B. D –

Arbeitsaufträge für eine Klassenstufe setzt

Definition von Nomen oder Ma – Bündeln, Zehner,

gleichzeitig selbständiges Arbeiten bzw.

Einer)

Warten und ruhig sein der anderen Klassenstufe voraus → teilweise Überforderung für die Schüler Minimale Unterstützungsvielfalt → es existieren kaum Räume, die zur Nutzung etwaiger Gruppen genutzt werden können, keine Lehrer, die unterstützend mitarbeiten und die unterrichtsbegleitenden Erzieherstunden von derzeit 5 Unterrichtsstunden reichen bei weitem nicht aus auf leistungsstarke als auch leistungsschwache Schüler individuell einzugehen Ständige Schülerzahlerhöhung → aufgrund der ständigen Erhöhung der Schülerzahlen in einer Klasse (derzeit bei 26 Kindern – bei der Einführung der jahrgangsgemischten Klassen durfte die Klassenstärke 22 Kinder nicht übersteigen) ist ein erfolgsversprechendes Lernen für jeden Schüler derart erschwert → 26 Kinder bringen per se einen hohen 8

Geräuschpegel und somit eine hohe Ablenkungsrate mit sich Raumprobleme → die Klassenräume bieten nur wenig Möglichkeiten offene Unterrichtsformen (Sitz- und Stuhlkreis, Teamarbeit etc.) zu wählen → es mangelt an alternativen Stellmöglichkeiten auch aufgrund der ausgereizten Schülerzahlen

1.5.2. Gründe für die Veränderung In der Gegenüberstellung im Punkt 1.5.1. ist ersichtlich, dass zu den vielen positiven Faktoren doch zahlreiche negative dazukommen. Diese wiederum sind es, die uns dazu bewogen haben, eine Veränderung in der Schulanfangsphase einzuleiten. Veränderung bedeutet hier aber nicht, alles Bekannte über Bord zu werfen. Wichtig ist uns, all die Schüler voranbringenden Faktoren aufzugreifen und in dem neuen Konzept einzubauen und zu modifizieren. Um die Schüler von Anfang an zum selbständigen und lebenslangen Lernen auch außerhalb von Schule befähigen zu können, erachten wir das Lernen in jahrgangsbezogenen Klassen, verbunden mit der Arbeit in jahrgangsgemischten Lerngruppen, als ein für unsere Schule angemessenes Konzept. Die Mischung beider Lernformen ist ein erfolgreiches Modell dafür, die Schülerinnen und Schüler bei der Entwicklung ihrer individuellen Persönlichkeit zu unterstützen und ihnen eine aktive Teilnahme am gesellschaftlichen Leben zu ermöglichen.1 Leistungsstarke als auch leistungsschwache Schüler können so intensiv gefordert und

1

Bildung und Erziehung in der Grundschule, In: Rahmenlehrplan Grundschule Deutsch, S. 7

9

gefördert werden, dem Leistungsanspruch der Eltern wird so noch besser entsprochen. Die Bitte der Eltern nach mehr Kontinuität in der Zusammensetzung der Klassen wird in altershomogenen Klassen besser Rechnung getragen. In einer Befragung der Elternschaft der Klassen 1-3 sprach sich ein großer Teil der Eltern für die Arbeit in jahrgangsbezogen Klassen aus, da die Bedingungen für die Arbeit in jahrgangsgemischten Klassen nicht auf allen Ebenen gegeben sind und seitens des Senats personelle sowie räumliche Voraussetzungen nicht geschaffen wurden. Eine Abstimmung des Kollegiums ergab ebenfalls ein Votum zur Wiedereinführung altershomogener Klassen. In unserer Konzeption wird aber ersichtlich, dass wir viele Elemente der Arbeit in jahrgangsgemischten Lerngruppen beibehalten, da besonders die sozialen und emotionalen Kompetenzen gefördert werden müssen und sollen. Auch der Kenntnisstand der an Schulerfahrung Älteren wird durch die Weitergabe von Wissen und Methoden reflektiert. Uns ist bewusst, dass wir durch unterschiedliche Altersstrukturen das Spektrum an Anregungen, Wissen und Herausforderungen vergrößern.

Achtung,

Akzeptanz

und

Verantwortungsbewusstsein

wächst

und

entwickelt sich aufgrund der gegenseitigen Hilfestellung und Rücksichtnahme, unabhängig vom Leistungsgedanken.

10

2. Unterricht in jahrgangsbezogenen und jahrgangsgemischten Klassen 2.1. Zielsetzungen der Schulanfangsphase Unser Ziel ist es stets, alle Schüler angemessen zu fördern und zu fordern. In individuellen Aufgabenstellungen wird der persönliche Lernweg eines jeden Kindes berücksichtigt. Geschlossene

und

offene

Differenzierungsformen

werden

jeweils

auf

die

entsprechenden Lerninhalte ausgerichtet. Die

Entwicklung

von

allgemeinen

Lernvoraussetzungen

wie

Selbstständigkeit,

Selbstorganisation, Selbstverantwortung wird weiterhin einen großen Stellenwert einnehmen und weiterentwickelt.

2.2. Äußere Organisation 2.2.1. Lernen in jahrgangsbezogene Gruppen Im Schuljahr 2013/14 wird es an der Richard-Wagner-Grundschule sechs Lerngruppen in der Schulanfangsphase geben, die gemeinsam auf der 3. Etage unterrichtet werden. Die Klassen 1 und 2 werden jahrgangsbezogenen eingerichtet, d.h. wir lernen in 3 ersten und 3 zweiten Klassen. Folgende Teams werden intensiv zusammenarbeiten: → 1a und 2a → 1b und 2b → 1c und 2c Die jeweiligen Klassenteams bestehen aus jeweils zwei Lehrern und zwei Bezugserziehern, die in den Nachbarräumen (1a – 307 & 2a – 306 etc.) unterrichtet werden.

11

Innerhalb dieser Klassenteams werden Patenschaften gebildet. Am Anfang des Schuljahres werden die Schüler der zweite Klassenstufe ihre Schulerfahrungen den Schulanfängern weitergeben, so z.B. Führung durch das Schulhaus, Umgang mit Unterrichtsmaterialien etc. Es ist angedacht, dass die Teams gemeinsame Aktivitäten (Wandertag, Klassenfahrten etc.) planen und durchführen. An dieser Stelle ist es uns wichtig anzumerken, dass Kinder dieser Altersgruppe (5-7 Jahre) eine verlässliche Gruppe brauchen, in der sie persönliche Bindungen herstellen können, die ihnen ermöglichen, soziale Kompetenzen zielgerichtet aufzubauen und auch in diesem Klassenrahmen weiterzuentwickeln.

2.2.2. Lernen in jahrgangsgemischten Gruppen Jahrgangsgemischter Unterricht wird den jahrgangsbezogenen Unterricht ergänzen, vertiefen und von einer anderen Seite durchleuchten. Innerhalb des Schuljahres wird es verschiedene Projekte geben. So werden viele Themen des Rahmenlehrplans Sachunterricht projektartig vorbereitet und durchgeführt. Hier bietet sich ein jahrgangs- und fächerübergreifendes Arbeiten an, in denen die Schüler die erworbenen fachbezogenen und fachübergreifenden Lernstrategien und Arbeitsweisen anwenden. Projekte dieser Art helfen Kindern, ihre Umwelt zu deuten, Erlebtes in einen anderen, neuen, erweiterten Kontext zu setzen etc. Folgende Projekte sind angedacht (diese Aufstellung hat nicht den Anspruch auf Vollständigkeit):

12

Sachunterricht:

Herbst- Igel/ Apfel, Rabe Bruno; Winter- Weihnachten; Frühling - Unsere Sinne, Frühlingswerkstatt; Sommer- Schnecke, Schmetterling,

Mathematik:

Das kleine Quadrat; Größen und Messen – Arbeit mit Körpermaßen

Deutsch:

Der Löwe der nicht schreiben konnte

Des Weiteren werden pro Woche eine Stunde Deutsch und Mathematik, sowie der gesamte Sportunterricht jahrgangsgemischt unterrichtet. Im jahrgangsgemischten

13

Unterricht werden u.a. Schwerpunkte mit Hilfe von verschiedenen Lernkarteien bearbeitet, die nicht zu den verbindlichen Rahmenlehrplanthemen gehören. Die Arbeit erfolgt im Schuljahr 2013/14 in den Teamklassen. Angedacht ist es, im Schuljahr 2014/15 diese Stunden als Stationsbetrieb in der Schulanfangsphase zu organisieren. Sollte es der Schule planerisch möglich sein, Unterstützungsstunden in der jeweiligen Teamklasse einzurichten, dann sollen diese Stunden auch dazu beitragen, die Schüler im Unterricht besser kennenzulernen, sie zu begleiten und zu unterstützen, sie in Arbeitsphasen zu beobachten, Lernwege noch effektiver zu gestalten und zu dokumentieren. Unterstützungsstunden könnten so gestaltet sein, dass der Lehrer der Klasse 1a an einer Unterrichtsstunde in der Klasse 2a teilnimmt und umgekehrt.

2.2.3. Übersicht – Lernen in jahrgangsbezogenen und jahrgangsgemischten Gruppen Die wöchentliche Stundentafel der Erstklässler und Zweitklässler sieht wie folgt aus: Erstklässler

20 Wochenstunden 1 Stunde musische Orientierung 1 Stunde Religion / Lebenskunde

Zweitklässler

21 Wochenstunden 1 Stunde musische Orientierung 1 Stunde Religion / Lebenskunde

Die Stundentafel beider Altersklassen wird sich mit der neuen Konzeption wie folgt auf den Unterricht auswirken:

14

Unterrichts

jahrgangsbezogen

jahrgangsgemischt

-fächer

Stundenanzahl

Stundenanzahl

1.Klasse

2.Klasse

1.Klasse

2.Klasse

Mathematik

4

4

1

1

Deutsch

5

6

1

1

Sach-

2

2

3

3

Sport

-

-

Kunst

2

2

Religion /

1

1

17

18

Verschiedene Projekte

unterricht Musik / musische Orientierung 3

3

Lebenskunde Wochen-

5

5

stunden

Für die Schülerinnen und Schülern der Schulanfangsphase wird es weiterhin eine offene Eingangsphase geben, in der sie 'langsam' ankommen können, die kurze Gespräche mit den Mitschülern zulässt, die den Tag ruhig und entspannt beginnen lässt. Die zeitliche Grundstruktur berücksichtigt dabei die Bedürfnisse der Grundschüler speziell dieser Altersgruppe (nicht zu spätes Mittagsessen). Der rhythmisierte Zeitplan der Schulanfangsphase sieht wie folgt aus und unterscheidet sich im Wesentlichen nur in der Mittagspause und 5.Stunden vom Zeitplan der übrigen Grundschüler. Es ist uns wichtig, dass die Schüler auch weiterhin den Kontakt zu den anderen Schülern der Schule pflegen, Kontakte zu Älteren aufbauen, soziale Kompetenzen also auch in einer gemeinsamen Hofpause entwickeln und ausbauen. 15

Unterrichts- und Pausenzeiten der Klassenstufen 1-6 von Klassenstufe 1-2 – offener Anfang im Klassenraum Klassenstufen 3-6 – Verbleib auf dem Hof bis 07:50 Uhr

bis

ab 7:30

1.Stunde

08:00

08:45

Frühstückspause

08:45

09:00

2.Stunde

09:00

09:45

1.Hofpause

09:45

10:05

10:05

10:50

10:55

11:40

11:40

12:15

Veränderte Zeiten für die Schulanfangsphase 5.Stunde 11:45 12:30

12:15

13:00

Essenspause 12:30

13:05

13:50

13:50

14:00

14:00

14:45

14:50

15:35

1.Block

3.Stunde 4.Stunde

5 min Pause

2.Hofpause – Essenspause für Klassen 3-6 2.Block

5.Stunde 6.Stunde

5 min Pause

Pause

13:05

(Übergabe an die Horterzieher)

3.Block

7.Stunde 8.Stunde

5 min Pause

Auch weiterhin ist es elementar wichtig, unsere Arbeitsweise und unsere Schwerpunkte für die laufende Unterrichtsarbeit abzustimmen. Teamklassenlehrer und Lehrer der jeweiligen Jahrgangsstufe treffen sich im 14-täglichen Rhythmus, das Team der Schulanfangsphase einmal im Monat bzw. alternativ individuell vor Projekten.

16

2.3. Innere Organisation [...]Aufgabe der Grundschule ist es, Schülerinnen und Schüler bei der Entwicklung ihrer individuellen Persönlichkeit zu unterstützen und ihnen eine aktive Teilnahme am gesellschaftlichen Leben zu ermöglichen.2 Schule sieht sich hier also als Lebensraum, der die Schüler ganzheitlich auf das Leben von heute und morgen vorbereiten soll. Dafür müssen wir, die Senatsverwaltung an oberster Stelle und wir, die Lehrer in der ausführenden Ebene, die bestmöglichen Voraussetzungen für ein erfolgreiches Lernen schaffen. Schule hat eben nicht nur den Auftrag

einer

reinen

Wissensvermittlung,

vielmehr

muss

sie

gesellschaftliche

Grundkenntnisse, Kompetenzen, Verhaltensprinzipien, Lern- und Lebensstrategien, Kulturtechniken

und

Wertmaßstäbe

vermitteln,

will

sie

der

gesellschaftlichen

Notwendigkeit Rechnung tragen und die Schüler zur Verantwortungsübernahme befähigen. In

dem

schulinternen

Curriculum 3

der

Schulanfangsphase

sind

die

Mindest-

anforderungen der Lernbereiche Mathematik und Deutsch, sowie die basalen Fertigkeiten zum Ende der Klasse 2 festgelegt. Um diese Ziele realisieren zu können, sollen weiterhin vielfältige Lern-und Arbeitsformen zum Einsatz kommen. Neben der geschlossenen Unterrichtsform hat die offene Gestaltung des Unterrichts weiterhin ihren elementaren Platz. Offene Unterrichtsformen unterstützen erfolgreiches Lernen, helfen Schülern bei der Entfaltung ihrer Persönlichkeit, beteiligt die Lernenden an unterrichtlichen Entscheidungen, bezieht ihre Erfahrungen, Ideen, Fragen und Bedürfnisse ein und fördert soziales und kooperatives Verhalten. 2 Bildung und Erziehung in der Grundschule, In: Rahmenlehrplan Grundschule Deutsch, S.7 3

Siehe Anhang 1

17

Weitere Gründe, die für eine offene Unterrichtsgestaltung sprechen: -selbstständige Auseinandersetzung mit dem Lernstoff -selbstgesteuertes Lernen -Befähigung, ein eigenes Zeitgefühl zu entwickeln -Entwicklung von Handlungskompetenz (Methoden-, Sach-, Soziale und Personale Kompetenz) -Erarbeitung und Reflexion individueller Lernwege

2.3.1. Didaktisch- methodische Arbeit

2.3.1.1. Unterrichtsformen

Das Angebot an Unterrichtsformen ist vielschichtig. Die folgenden gehören bereits jetzt zum Alltag der Schulanfangsphase und haben weiterhin ihre Berechtigung: •

Projektarbeit in jahrgangsbezogenen und jahrgangsgemischten Gruppen



Wochenplanarbeit / Tagesplanarbeit



Werkstattarbeit



Lernen an Stationen



Freiarbeit



Frontalunterrichtsphasen

Ziel ist es, unseren Schülern einen kindgerechten, humanen und freundlichen Schulalltag zu gestalten. Differenziertes Arbeiten ist mit den verschiedenen Unterrichtsformen auch in jahrgangsbezogenen Klassen gewährleistet. Um soziale Kompetenzen, Lebenskompetenzen, zu entwickeln, werden kooperative

18

Lernformen fokussiert. Kooperatives Lernen ist eine Interaktionsform, in der die Lernenden gemeinsam und im wechselseitigen Austausch Kenntnisse und Fertigkeiten erwerben. All dies vollzieht sich in einem sozialen, kommunikativen Kontext, jeder erhält in seinem Rahmen individuelle Verantwortung. Teamarbeit, Arbeit in Kleingruppen, Anerkennung und positive Emotionen effektivieren und fördern nachhaltig Lern- und Denkfertigkeiten. Bochmann und Kirchmann 4 stellen die Ziele, die auch wir uns setzen, in einer Art Kreislauf dar.

4 Ziele des Kooperativen Lernens, In: Bochmann, R.; Kirchmann, R., Kooperatives Lernen in der Grundschule, S.16 19

Um diese Ziele zu verwirklichen bzw. erreichen zu können, greifen wir nach wie vor auf zahlreiche Sozialformen zurück, so z.B. Teamarbeit, Partnerarbeit - Formen des Miteinander-Kommunizierens, des Austausches von Informationen, Erkenntnissen und Verfahrensweisen. In Lernkonferenzen lernen unsere Schüler wechselseitig voneinander und miteinander.

2.3.1.2. Lernumgebung

Alle Klassen arbeiten mit den gleichen Materialien - derzeit in Deutsch mit Tinto

in Mathematik mit Flex und Flo.

Diese Materialien sind so ausgestattet, dass sie ein eigenständiges Lernen und Arbeiten ermöglichen. Sie sind so konzipiert, dass eine innere Differenzierung erfolgen kann. Somit kann jedes Kind nach seinem eigenen Entwicklungsstand und Arbeitstempo auch in jahrgangsbezogenen Klassen arbeiten, gefordert und gefördert werden. Zur Einführung eines neuen Themas werden verschiedene Unterrichtsmethoden genutzt, es werden Aufgaben und Arbeitsmaterialien erklärt und Arbeitsmethoden veranschaulicht. Die Sitzordnung in den einzelnen Klassen ist so gewählt, dass sowohl die individuelle Einzelarbeit als auch das Arbeiten in kooperativen Lerngruppen gewährleistet sind. Tische und Stühle sind variabel angeordnet und können jederzeit der entsprechenden Arbeitsform angepasst werden. 20

2.3.1.3. Ziele und Maßnahmen des jahrgangsbezogenen und jahrgangsgemischten Unterrichts

Ziele – Die Schüler/innen sollen... *

das

eigenverantwortliche,

Maßnahmen – Lehrer/innen... selbst- →

gestalten

eine

angenehme

und

organisierte und selbstgesteuerte Lernen ermutigende Arbeitsatmosphäre, planen, lernen

organisieren

und

strukturieren

Arbeits-

prozesse, legen die notwendigen Arbeitsmaterialien bereit → schaffen somit eine Lernumgebung, in der die genannten Ziele erreicht werden können * in ihrer Individualität und in ihrem Lern- → und Entwicklungsstand gefördert werden

nutzen

formen, material

verschiedene

legen

Unterrichts-

differenziertes

bereit,

Arbeits-

organisieren

eine

Atmosphäre, in der sich jeder Schüler in seiner Individualität angenommen fühlt →

analysieren

Lernfortschritte

und

unterstützen Schüler, die Probleme bei der Bewältigung

verschiedener

Aufgaben

haben * eigene Lernstrategien und Lernwege → lassen verschiedenen Lösungsansätze entwickeln

und Lernstrategien zu, greifen diese auf und thematisieren diese in der Klasse, konzipieren offene Aufgabenstellungen, die mehrere Lösungsansätze zulassen → Stärkung

des

Selbstwertgefühls

der

Schüler und Wertschätzen der eigenen Leistung,

Vertrauen

in

das

eigene,

individuelle Lernen

21

* ihr Vorwissen und eigene Ideen in den → erstellen Eingangsdiagnosen, erfragen Unterricht einbringen und dieses mit dem in offenen Unterrichtsformen das Vorneu erworbenen Wissen verknüpfen

wissen, begleiten Schüler auf dem Weg der Wissenserweiterung

* soziale Kompetenz erlangen

→ richten die verschiedenen Unterrichtsformen u.a. darauf aus, dass die Schüler Empathie, Kommunikations- und Kooperationsfähigkeit erlangen, sowie Konflikte konstruktiv lösen lernen als auch Toleranz erwerben

* personale Kompetenz entwickeln

→ befähigen die Schüler, sich selbst wahrzunehmen, zu hinterfragen und die eigenen Bedürfnisse auszusprechen, sie ermutigen Schüler, persönliche Ziele zu formulieren,

eigene

beurteilen,

Frustrationstoleranz

entwickeln bewusstseins,



Leistungen

Stärkung der

des

zu zu

Selbst-

Selbstverantwortung

und Eigeninitiative

2.3.1.4. Unterrichtsorganisation in jahrgangsbezogenen und jahrgangsgemischten Klassen

Die bereits im Punkt 2.3.1.1. angesprochenen Unterrichtsformen werden hier noch einmal verifiziert. Diese werden sowohl im jahrgangsbezogenen als auch im jahrgangsgemischten Unterricht vorkommen.

22

Wochenplanarbeit/ Werkstattarbeit Mit der Wochenplanarbeit wird das Ziel verfolgt, dass nicht alle Schüler zur gleichen Zeit die gleichen Aufgaben erfüllen müssen. Die Pflichtaufgaben stellen dabei eine Verbindlichkeit für alle Schüler dar. Neben diesen können die Schüler entsprechend ihren Fähigkeiten und Fertigkeiten Wahlaufgaben bearbeiten. Sie bestimmen meist individuell die Reihenfolge der zu bearbeitenden Aufgaben, lernen dabei, die Unterrichtszeit sinnvoll zu nutzen und einzuteilen. Die Werkstattarbeit ist thematisch gebunden, wird fächerübergreifend und ebenso differenziert bearbeitet. Auch hier haben die Schüler die Möglichkeit, durch Pflichtund Wahlaufgaben ihrem individuellen Lerntempo gerecht zu werden. Beide Unterrichtsformen dienen dazu, dem individuellen Förderbedürfnis einzelner Schüler durch gezielte Hilfen seitens des Lehrers aber auch durch Mitschüler zu entsprechen.

Projektarbeit Projekte werden regelmäßig und in unterschiedlicher Form angeboten. Es beteiligen sich alle Klassen der Schulanfangsphase daran. Sie werden von allen Kollegen gemeinsam vorbereitet. Auch die Kollegen des OGB werden oft mit einbezogen. Je nach Umfang des Themas können sie eine Woche, mehrere Tage, einen Tag oder nur mehrere Unterrichtsstunden umfassen. Die umfangreicheren Projekte haben immer ein Sachkundethema als Schwerpunkt und werden fächerübergreifend bearbeitet.

23

Lernen an Stationen Beim Lernen an Stationen sollen möglichst viele unterschiedliche Sinne und Lerntypen angesprochen und ein ganzheitliches Lernen realisiert werden. Die Schüler können auch hier die Reihenfolge ihrer Arbeitsaufträge selbst bestimmen. Auch hier gibt es verpflichtende Stationen und Zusatzstationen bzw. Wahlstationen, die optional und individuell bearbeitet werden können. Die personale Kompetenz der Schüler

wird

entwickelt.

Sie

werden

durch

vorhandene

Lösungsblätter

zur

Selbstverantwortung und Selbstkontrolle geführt, übernehmen für sich und das eigene Lernen Verantwortung.

2.3.1.5. Rolle und Aufgabe des Lehrenden – Prozessbegleitung, Lerndokumentation Aktive Lernprozesse zu gestalten, setzt ein anderes Selbstverständnis des Lehrers voraus. Eine

reine

Wissens-

und

Kompetenzvermittlung

wird

den

Zielsetzungen

der

Rahmenlehrpläne und Ansprüchen der heutigen Gesellschaft nicht gerecht. Die Aufgabe des Lehrenden ist es vielmehr, vielfältige Lernszenarien zu planen und zu gestalten und somit optimale, individuell wählbare Bedingungen für jeden Schüler zu schaffen. Entwicklungspsychologische Aspekte und die vielfältigen, individuellen

24

Besonderheiten der Schüler müssen Berücksichtigung finden. Dabei rückt das Beobachten und Begleiten der Lernenden in Lernprozessen in den Fokus. Um Lernprozesse zu beobachten und zu begleiten, werden u.a. lehrgangsbegleitende Tests und Lernstandskontrollen durchgeführt. In regelmäßigen Teamsitzungen werden diese Ergebnisse verglichen und als Grundlage für die weitere Arbeit herangezogen. Die Tests werden nicht zu festgelegten Zeitpunkten durchgeführt, sondern sind dem individuellen Lern- und Arbeitstempo der Schüler angepasst. Zusätzlich werden in größeren Abständen klassenübergreifende Tests geschrieben und verglichen. Diese verschiedenen Lerndokumentationen dienen als Grundlage für Elterngespräche und für die Beurteilung in Zeugnissen. Um einen kontinuierlichen Austausch mit Eltern zu gewährleisten, finden regelmäßige Gespräche statt.

2.3.2. Flexibles Verweilen in der Schulanfangsphase Unterforderung und Überforderung wirken sich meist sehr negativ auf die Schüler aus. Die Lernmotivation lässt nach, Differenzierung ist hier unabdingbar. Zur Binnendifferenzierung gesellt sich in der Schulanfangsphase auch die äußere Differenzierung. Unserem Anspruch, jedem Lernenden auf optimale Weise Lernchancen zu bieten, werden wir gerecht, indem wir die Schulanfangsphase durchlässig machen und das sowohl nach oben als auch nach unten.

Schülerinnen und Schüler in der Schulanfangsphase, bei denen die Klassenkonferenz nach einem Schulbesuchsjahr beschließt, dass sie die Lernund Entwicklungsziele der Schulanfangsphase erreicht haben, rücken auf Antrag ihrer Erziehungsberechtigten vorzeitig in die Jahrgangsstufe 3 auf.5 5

Aufrücken und vorzeitiges Aufrücken, In: Grundschulverordnung Berlin, § 22 Abs. 2 Stand 01.08.2012

25

Schüler, die u.a. mit einer besonderen Begabung in einem oder mehreren Fächern, den Lernstoff schneller gelernt und gefestigt haben, bekommen die Möglichkeit, am Unterricht der nächsthöheren Jahrgangsstufe teilzunehmen. Dabei setzen wir uns zentrale Zeiten (Herbstferien, Ende 1.Halbjahr), in denen eine genaue Überprüfung stattfindet. Der Wechsel erfolgt anfangs probeweise über einen Zeitraum von 4-6 Wochen. Diesem kurzen Wechsel gehen intensive Beratungen mit den Lehrern, Erziehern, Eltern und der Schulleitung voraus. Erscheint ein Wechsel sinnvoll, d.h. fühlt sich das Kind auch sozialemotional in der Lage, die nächsthöhere Jahrgangsstufe zu besuchen, dann wird der Wechsel offiziell. Somit wird die Lernmotivation aufrecht erhalten, den Interessen und Begabungen des Kindes Rechnung getragen.

Fallbeispiele: Kind A → Schulanfänger/ Erstklässler z.B. 1b → ist im Fach Mathematik besonders gut, hat den Zahlenraum 1-20 komplett durchdrungen etc. → Wechsel im Fach Mathematik in die Teamklasse 2b für 4-6 Wochen, für den Rest des Schuljahres nimmt er am Mathematikunterricht in der Teamklasse 2b teil → im neuen Schuljahr nimmt dieses Kind A nur am Mathematikunterricht der Klassenstufe 3 teil, verbleibt aber in der Schulanfangsphase in seiner Klasse

Kind B → Schulanfänger/Erstklässler → ist in allen Fächern bereits soweit, den Lernstoff der Zweitklässler zu bearbeiten → überspringt somit die 1.Klasse und wechselt in die Teamklasse (z.B. von 1a → 2a)

26

Eine temporäre zusätzliche Differenzierung ist auch den Schülerinnen und Schülern gegeben, die Lernschwierigkeiten und somit einen erhöhten Förderbedarf haben. Wenn zusätzliche Förder- und Differenzierungsmaßnahmen nicht mehr ausreichen, ist ein Wechsel in die Teamklasse (z.B. von 2c->1c) möglich.

Schülerinnen und Schüler, deren Lernentwicklung nach zwei Schuljahren eine erfolgreiche Teilnahme am Unterricht in Jahrgangsstufe 3 nicht erwarten lässt, verbleiben auf Beschluss der Klassenkonferenz, dem auch ein Antrag der Erziehungsberechtigten zugrunde liegen kann, ein drittes Schuljahr in der Schulanfangsphase, das nicht auf die allgemeine Schulpflicht angerechnet wird.6

Entwicklungsverzögerungen können mit dem Verbleiben in der Schulanfangsphase kompensiert und aufgeholt werden. Durch die gemeinsame Arbeit der Teamklassen sind den verweilenden Schülern die Klasse als auch die Pädagogen bekannt. Obgleich es sich hier um ein anderes Bekanntsein handelt als bei einer Klassenlehrerin, verweilt das Kind in einer bekannten, ihm vertrauten und gewohnten Umgebung. Auch dieser Wechsel ist relativ unbürokratisch, kann innerhalb oder am Ende eines Schuljahres vollzogen werden.

6 Aufrücken und vorzeitiges Aufrücken, In: Grundschulverordnung Berlin, § 22 Abs. 3 Satz 1, Stand 01.08.2012 27

Fallbeispiele: Kind A → Zweitklässler (z.B. 2b) → hat die Lern- und Entwicklungsziele der Schulanfangsphase nicht erreicht → wechselt am Ende des Schuljahres in die Teamklasse (ehemals 1b-dann 2b) Kind B → Zweitklässler (z.B. 2c) → bereits im 1.Schuljahr traten Probleme auf und die Defizite waren sehr hoch und es wurde trotzdem die Entscheidung gefällt, ihn in der Klasse 2c zu belassen → wird im 2.Schulbesuchsjahr den Anforderungen nicht gerecht → Wechsel innerhalb des Schuljahres in die Teamklasse (hier 1c)

Kind C → Schulanfänger/ Erstklässler z.B. 1b → erreicht die Lern- und Entwicklungsziele der 1.Klasse nicht → Wechsel im neuen Schuljahr in eine neue 1.Klasse

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Anhang Schulinternes Curriculum der Richard-Wagner-Schule Dieses Curriculum wurde durch die in der Schulanfangsphase arbeitenden Pädagogen erarbeitet. Die angeführten Beispiele sind Auszüge, sie haben keinen Anspruch auf Vollständigkeit.

Basale Fertigkeiten



Bewältigung des Schulalltages (Umgang mit Materialien, Raumwechsel, selbständiges Vorbereiten auf die nächste Stunde, Umgang mit dem Hausaufgabenheft etc.)



Konzentration über einen längeren Zeitraum



Kommunikationskultur (Besprechen wichtiger Dinge, Persönliches wird angesprochen, eigene Bedürfnisse werden angesprochen etc.)



einfache Arbeitstechniken erlernen und anwenden (Heftführung, Abschreibetechniken etc.)



soziale Kompetenz (Regeln erarbeiten und einhalten, selbständige Konfliktlösung, Umgangsformen etc.)

Fach Deutsch



Sprechen und Zuhören (Morgenkreis - verständliches Erzählen, Rückmeldungen geben, auf den Beitrag der Mitschüler eingehen, zeitliche Abläufe wiedergeben, Konflikte besprechen, Lösungsansätze bieten, Geschichten erzählen, nacherzählen, weitererzählen etc.)



Lesen – mit Texten und Medien umgehen (Lesefertigkeit, Lesestrategien, Textverständnis entwickeln) 29



Texte verfassen (Schreibinteressen entwickeln, nach vorgegeben Schreibanlässen Sätze schreiben, vorgegebene Hilfestellungen nutzen)



Rechtschreiben (lautgetreue und geübte Wörter richtig schreiben, erste Rechtschreibregeln {Satzanfänge, Groß- und Kleinschreibung, Satzende} anwenden



Sprache und Sprachgebrauch (Wortarten {Substantiv, Verb, Adjektiv, Artikel} und Satzarten unterscheiden)

Fach Mathematik



Zahlen und Operationen (im Zahlenraum bis 100 orientieren; Rechenoperation Addition, Subtraktion beherrschen, Rechenvorteile nutzen; Malfolgen bis 10 erlernen und Strategien anwenden, Division als Umkehroperation kennen)



Größen und Messen (Zeit, schätzen und messen lernen)



Form und Veränderung (Orientierung im Raum, geometrische Körpern und Flächen unterscheiden und benennen)



Daten und Zufall (verschiedene Darstellungsformen der Datengewinnung nutzen {Strichlisten, einfache Diagramme}, einfache kombinatorische Aufgaben lösen)

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