Relaunch des WiWi-Portals Eine Fallstudie zur Web-Site-Entwicklung

JUSTUS-LIEBIG-UNIVERSITÄT GIESSEN PROFESSUR BWL – WIRTSCHAFTSINFORMATIK UNIV.-PROF. DR. AXEL C. SCHWICKERT Schwickert, Axel C.; Volckmann, Jörn; Ande...
Author: Damian Baumann
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JUSTUS-LIEBIG-UNIVERSITÄT GIESSEN PROFESSUR BWL – WIRTSCHAFTSINFORMATIK UNIV.-PROF. DR. AXEL C. SCHWICKERT

Schwickert, Axel C.; Volckmann, Jörn; Anderweit, Jochen; Falk, Michael; Schmidt, Florian

Relaunch des WiWi-Portals – Eine Fallstudie zur Web-Site-Entwicklung

ARBEITSPAPIERE WIRTSCHAFTSINFORMATIK Nr. 1 / 2005

ISSN 1613-6667

Arbeitspapiere WI Nr. 1 / 2005 Autoren:

Schwickert, Axel C.; Volckmann, Jörn; Anderweit, Jochen; Falk, Michael; Schmidt, Florian

Titel:

Relaunch des WiWi-Portals – Eine Fallstudie zur Web-SiteEntwicklung

Zitation:

Schwickert, Axel C.; Volckmann, Jörn; Anderweit, Jochen; Falk, Michael; Schmidt, Florian: Relaunch des WiWi-Portals – Eine Fallstudie zur Web-Site-Entwicklung, in: Arbeitspapiere WI, Nr. 1/2005, Hrsg.: Professur BWL – Wirtschaftsinformatik, Justus-Liebig-Universität Gießen 2005, 89 Seiten, ISSN 1613-6667.

Kurzfassung:

Das vorliegende Arbeitspapier dokumentiert den Relaunch einer Web Site am konkreten Beispiel des Web-Auftritts des Fachbereichs Wirtschaftswissenschaften der Justus-Liebig-Universität Gießen. Die anfängliche Situationsanalyse enthält die aktuellen Gegebenheiten am Fachbereich, die hochschulpolitischen Rahmenbedingungen, einen Vergleich mit anderen Hochschulen und eine darauf abgestellte Positionierung des bestehenden WiWiPortals. Die Anforderungsanalyse befasst sich mit den bisherigen Inhalten des WiWi-Portals und erweitert dieses Informationsangebot. Für die verschiedenen Portal-Benutzer werden zunächst individuelle Benutzerprofile erstellt. Darauf aufbauend werden die Portal-Inhalte neu geordnet. Dazu wird eine an den Inhalten orientierte Top-Down-Betrachtung einer aus den Aufgaben der Benutzer abgeleiteten Bottom-Up-Betrachtung gegenübergestellt. Daran anknüpfend werden technische Anforderungen sowie die Anforderungen an die Bereitstellung der Informationen im organisatorischen Umfeld spezifiziert. Aus den Anforderungen werden die Ziele des neuen WiWi-Portals abgeleitet. Dazu werden übergeordnete strategische Ziele der JLU Gießen und des Fachbereichs Wirtschaftswissenschaften herangezogen und in ein Leitmotiv für die Gestaltung und Implementierung des neuen WiWi-Portals transferiert. Aus den Anforderungen, den Zielen und de, Leitmotiv wird eine neue Informationsarchitektur erzeugt. Die Informationsarchitektur dient der Strukturierung der Portal-Inhalte und bildet gleichzeitig die Grundlage für die Umsetzung in Layout, Grafik- und Interaktionsdesign.

Schlüsselwörter: Web-Portal, Web Site, Web-Site-Entwicklung, Benutzerprofile, Benutzeranalyse, Informationsarchitektur, Usability, Navigation, Interaktion, Layout, Web-Design

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Inhaltsverzeichnis

Inhaltsverzeichnis Seite Abbildungsverzeichnis ................................................................................................ 3 Tabellenverzeichnis ..................................................................................................... 5 Abkürzungsverzeichnis ............................................................................................... 6 1 Problemstellung, Ziele und Aufbau ......................................................................... 7 1.1 Problemstellung und Ziele der Arbeit................................................................. 7 1.2 Aufbau und Vorgehensweise .............................................................................. 8 2 Situationsanalyse ........................................................................................................ 9 2.1 Hochschulpolitischer Rahmen ............................................................................ 9 2.2 Universitätsinterne Situation............................................................................. 11 2.2.1 Die Web-Präsenz der JLU...................................................................... 11 2.2.2 Die Web-Präsenz des FB02.................................................................... 15 2.3 Hessische Hochschulen..................................................................................... 20 2.4 Ausgewählte deutsche Hochschulen................................................................. 25 2.5 Positionierung des aktuellen WiWi-Portals ...................................................... 38 3 Anforderungsanalyse ............................................................................................... 41 3.1 Inhaltsanalyse.................................................................................................... 41 3.1.1 Darstellung aktueller Inhalte .................................................................. 41 3.1.2 Vervollständigung des Informationsangebots........................................ 44 3.2 Benutzeranalyse ................................................................................................ 47 3.2.1 Benutzerprofile....................................................................................... 47 3.2.2 Inhaltsorientierte Benutzeranalyse ......................................................... 51 3.2.3 Aufgabenorientierte Benutzeranalyse .................................................... 54 3.3 Administration und Bereitstellung der Inhalte.................................................. 56 3.3.1 Organisatorische Anforderungen ........................................................... 56 3.3.2 Technische Anforderungen .................................................................... 58 4 Zielfindung ................................................................................................................ 61 4.1 Strategische Ziele des WiWi-Portals ................................................................ 61 4.2 Usability-Ziele .................................................................................................. 63 5 Strategie..................................................................................................................... 66 6 Informationsarchitektur .......................................................................................... 68 6.1 Zum Begriff der „Informationsarchitektur“...................................................... 68 6.2 Zielgruppenorientierung vs. thematische Informationsstruktur........................ 70 6.3 Entwicklung einer Informationsarchitektur ...................................................... 73 6.4 Konzept einer Informationsarchitektur ............................................................. 74 7 Navigation und Interaktion ..................................................................................... 75 8 Layout und Grafikdesign......................................................................................... 79 9 Zusammenfassung und Ausblick ............................................................................ 85 Literaturverzeichnis .................................................................................................... 88

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Abbildungsverzeichnis

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Abbildungsverzeichnis Seite Abb. 1:

Vorgehensmodell zur Konzeption und Gestaltung von Webanwendungen..... 8

Abb. 2:

Vereinfachtes Organigramm der JLU............................................................. 12

Abb. 3:

Screenshot der Startpage der Justus-Liebig-Universität Gießen .................... 13

Abb. 4:

Screenshot der Startpage des WiWi-Portals................................................... 16

Abb. 5:

Vereinfachtes Organigramm des FB02 .......................................................... 17

Abb. 6:

Screenshot der Startpage des Fachbereichs Wirtschaftswissenschaften der Universität Kassel..................................................................................... 21

Abb. 7:

Screenshot der Startpage des Fachbereichs Wirtschaftswissenschaften der Universität Marburg ................................................................................. 22

Abb. 8:

Screenshot der Startpage des Fachbereichs Wirtschaftswissenschaften der Universität Frankfurt ................................................................................ 23

Abb. 9:

Screenshot der Startpage des Fachbereichs Wirtschaft der Fachhochschule Gießen-Friedberg ................................................................. 24

Abb. 10: Screenshot der Startpage der Fakultät für BWL der Universität München.... 26 Abb. 11: Screenshot der Startpage der Fakultät für BWL der Universität Mannheim . 28 Abb. 12: Screenshot der linken Navigationsleiste des Web-Auftritts der Universität Mannheim .................................................................................... 29 Abb. 13: Screenshot einer Fehlermeldung des Webservers der Universität Mannheim30 Abb. 14: Screenshot der Startpage der Professur für ABWL und Marketing der Universität Mannheim .................................................................................... 30 Abb. 15: Screenshot der Startpage der Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Fakultät Erlangen-Nürnberg ........................................................................... 32 Abb. 16: Screenshot der Startpage der Abteilung Wirtschaft an der Universität Mainz ........................................................................................... 33 Abb. 17: Screenshot der Startpage der Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Fakultät der Universität zu Köln .................................................................... 34 Abb. 18: Screenshot der Startpage der WHU Koblenz ................................................. 36 Abb. 19: Screenshot der Startpage der EBS Oestrich-Winkel ...................................... 37

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Abbildungsverzeichnis

Abb. 20: Browserzeile EBS mit Logo ........................................................................... 38 Abb. 21: Positionierung: WiWi-Portal vs. Uni Kassel.................................................. 38 Abb. 22: Positionierung: WiWi-Portal vs. Uni Frankfurt ............................................. 39 Abb. 23: Positionierung: WiWi-Portal vs. Uni Marburg .............................................. 40 Abb. 24: Positionierung: WiWi-Portal vs. FH Gießen-Friedberg ................................. 40 Abb. 25: Schematische Darstellung der aktuellen Menüstruktur des WiWi-Portals .... 44 Abb. 26: Grundlegende Konzepte der Informationsarchitektur .................................... 69 Abb. 27: Konzept einer Informationsarchitektur (Detailübersicht)................................ 75 Abb. 28: Wireframe der Startpage des WiWi-Portals ................................................... 77 Abb. 29: Wireframe eines Themenbereiches ................................................................ 78 Abb. 30: Wireframe einer OE-Web-Site ....................................................................... 79 Abb. 31: Hierarchische Zuordnung der Templates ....................................................... 80 Abb. 32: T1 - Startpage WiWi-Portal............................................................................ 81 Abb. 33: T2 - Überblick Themengebiet ........................................................................ 82 Abb. 34: T3 - Listen und Tabellen ................................................................................ 83 Abb. 35: T4 - OE-Startseite........................................................................................... 84

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Abbildungsverzeichnis

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Tabellenverzeichnis Seite Tab. 1:

Stärken-Schwächen Profil der zentralen Web Site der JLU........................... 14

Tab. 2:

Stärken-Schwächen Profil des WiWi-Portals des FB02 ................................ 18

Tab. 3:

Übersicht über die Benutzerprofile ................................................................ 50

Tab. 4:

Top-Down-Zuordnung der Inhalte des WiWi-Portals zu Benutzergruppen .. 53

Tab. 5:

Tabellarische Übersicht über regelmäßige Aufgaben verschiedener Benutzer................................................................................... 55

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Tabellenverzeichnis

Abkürzungsverzeichnis

BITV.........Barrierefreie Informationstechnik-Verordnung BWL .........Betriebswirtschaftslehre CSS ...........Cascading Style Sheets E-BEI ........Evidence-based Best Practice in Entrepreneurship and Intrapreneurship EBS...........European Business School F&L ..........Forschung und Lehre FAQ ..........Frequently Asked Questions FB .............Fachbereich HRZ ..........Hochschulrechenzentrum HTML.......Hypertext Markup Language imk ............Institut für Marken- und Kommunikationsforschung IUP............Institut für Unternehmensplanung IT ..............Informationstechnologie ITSeC........IT-Service-Center JLU ...........Justus-Liebig-Universität LAMP .......Linux, Apache, MySQL und PHP OE.............Organisatorische Einheit OPAC .......Online Public Access Catalogue PHP...........Hypertext Preprocessor RMV .........Rhein-Main-Verkehrsverbund SPIC..........Students’ Personal Information Center VWL .........Volkswirtschaftslehre WCMS ......Web Content Management System WHU.........Wissenschaftliche Hochschule für Unternehmensführung WPS ..........Web Portal System WWW.......World Wide Web ZVS...........Zentralstelle für die Vergabe von Studienplätzen

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1 Problemstellung, Ziele und Aufbau

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1 Problemstellung, Ziele und Aufbau 1.1 Problemstellung und Ziele der Arbeit Das aktuelle Portal des Fachbereichs Wirtschaftswissenschaften (im Folgenden: WiWiPortal, http://wiwi.uni-giessen.de) der Justus-Liebig-Universität Gießen (JLU) stellt die zentrale „Dach-Web-Site“ aller Organisationseinheiten (OE) am Fachbereich dar1 und besteht in seiner Grundkonzeption seit April 2002.2 Durch Erweiterungen und historisch gewachsene und veränderte Strukturen ist ein Relaunch, also eine vollständige Neukonzeption und Überarbeitung des Web-Auftritts des Fachbereichs, notwendig geworden. Der neue Web-Auftritt soll sich an die veränderten Gewohnheiten der Benutzer anpassen und ein modernes Layout im Stil vergleichbarer Portalseiten erhalten. Eine einheitliche Navigation auf dem Portal und den Seiten der untergeordneten OE soll die Nutzung vereinfachen und die Außendarstellung des Fachbereichs verbessern. Der Web-Auftritt ist dabei ein Element zur Vermittlung einer gemeinsamen Corporate Identity, die Meffert als ganzheitliches Strategiekonzept versteht, das alle nach innen und außen gerichteten Interaktionsprozesse steuert und sämtliche Kommunikationsziele, -strategien und -aktionen unter einem einheitlichen Dach integriert.3 Ziel ist ein attraktives eUniversity-Angebot des Fachbereichs Wirtschaftswissenschaften (im Folgenden auch mit FB02 bezeichnet), das die Studierenden mit aktuellen Informationen und interaktiven Funktionen versorgt. Die durch das breite Informationsangebot entstehende Gefahr eines Information Overflow4 – ein Überangebot von Informationen – soll durch die Bündelung der Informationen in themen- bzw. benutzerspezifischen Bereichen verhindert werden.

1 Vgl. Schwickert, Axel C.: Dezentrales Web Content Management, in: Arbeitspapiere Wirtschaftsinformatik Nr. 05/2004, Hrsg.: Professur für BWL und Wirtschaftsinformatik, Justus Liebig Universität: Gießen 2004, S. 3. 2 Vgl. Professur für BWL und Wirtschaftsinformatik der Universität Gießen: Projekt: Web-Publishing/Content-Management am Fachbereich Wirtschaftswissenschaften der JLU Gießen, Online im Internet: http://wi.uni-giessen.de/gi/proj/det/Schwickert/1/, 12.09.2004. 3 Vgl. Meffert, Heribert: Marketing, 9. völlig überarbeitete Auflage, Wiesbaden: Gabler Verlag 2000, S. 706. 4 Vgl. Schwickert, Axel C.; Grund, Henning: Web Content Management – Grundlagen und Anwendungen mit dem Web Portal System WPS V. 2.5, in: Arbeitspapiere Wirtschaftsinformatik Nr. 03/2004, Hrsg.: Professur für BWL und Wirtschaftsinformatik, Justus Liebig Universität: Gießen 2004, S. 59.

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1 Problemstellung, Ziele und Aufbau

1.2 Aufbau und Vorgehensweise Die oben definierte Aufgabenstellung soll mit Hilfe eines strukturierten Vorgehensmodells erarbeitet werden (Abb. 1). Dieses Vorgehensmodell wird auf die spezifischen Anforderungen eines universitären Umfeldes angepasst und in den folgenden Kapiteln als Leitfaden genutzt.

Abb. 1: Vorgehensmodell zur Konzeption und Gestaltung von Webanwendungen Zunächst wird im Rahmen einer Situationsanalyse die aktuelle Situation des Fachbereichs Wirtschaftswissenschaften dargestellt und damit eine ausführliche Kontextanalyse des Projektes durchgeführt. Die Situationsanalyse (vgl. Kap. 2) enthält die hochschulpolitischen Rahmenbedingungen und einen Vergleich mit anderen Hochschulen. Abschließend wird eine Positionierung des WiWi-Portals vorgenommen und damit die Notwendigkeit eines Relaunch begründet. Die Anforderungsanalyse in Kapitel 3 der vorliegenden Arbeit befasst sich mit den bisherigen Inhalten des WiWi-Portals und erweitert dieses Informationsangebot um bisher nicht vorhandene Informationen (vgl. Kap. 3.1). Kapitel 3.2 betrachtet die verschiedenen Benutzer sowie ihre Nutzungsgewohnheiten und erstellt daraus verschiedene Benutzerprofile. Darauf aufbauend werden die Inhalte neu geordnet und im Rahmen einer Informationsarchitektur strukturiert. Da das bisherige WiWi-Portal in seiner Informationsanordnung und Menüstruktur weitgehend historisch gewachsen ist, sollen zur Neuordnung zwei unterschiedliche Ansätze gegeneinander gestellt werden. Eine an den Inhalten orientierte Top-Down-Betrachtung (vgl. Kap. 3.2.2) wird einer aus den Aufgaben der Benutzer abgeleitete Bottom-Up-Betrachtung (vgl. Kap. 3.2.3) gegenübergestellt, um eine optimale Informationsstruktur zu entwickeln. Daran anknüpfend werden tech-

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nische Anforderungen abgeleitet sowie die Anforderungen an die Bereitstellung der Informationen im organisatorischen Umfeld betrachtet (vgl. Kap. 3.3). In Kapitel 4 werden aus den formulierten Anforderungen konkrete Ziele abgeleitet, die das neue WiWi-Portal verfolgen soll. Dabei werden strategische Ziele aus den übergeordneten Zielen der JLU und des Fachbereichs Wirtschaftswissenschaften abgeleitet (vgl. Kap. 4.1) sowie Ziele und Problemfelder im Bereich Usability (vgl. Kap. 4.2) betrachtet. Kapitel 5 legt die Strategie des Projektes fest und formuliert damit das Leitmotiv für die Gestaltung und Implementierung der neuen Web Site. Kapitel 6 leitet aus den Anforderungen, den Zielen und der Strategie eine neue Informationsarchitektur ab. Die Informationsarchitektur dient der Strukturierung der Inhalte und bildet gleichzeitig die Grundlage für die Umsetzung in Layout, Grafik- und Interaktionsdesign (vgl. Kap. 7 und 8). Nach einer einleitenden Erklärung des Begriffs „Informationsarchitektur“ werden zwei Strukturierungskonzepte (Zielgruppenorientierung vs. themenorientierte Informationsstruktur) vorgestellt und diskutiert. Kapitel 6.3 beschreibt den Prozess der Entwicklung der Informationsstruktur, die in Kapitel 6.4 zusammenfassend dargestellt wird. Eine abschließende Zusammenfassung des Projekts sowie einen Ausblick enthält Kapitel 9.

2 Situationsanalyse 2.1 Hochschulpolitischer Rahmen Die Studienplätze für das Fach Betriebswirtschaftslehre (BWL) an der JLU Gießen werden zurzeit von der Zentralstelle für die Vergabe von Studienplätzen (ZVS) vergeben. In den Studienfächern Volkswirtschaftslehre (VWL) und Ökonomie müssen sich Studieninteressenten direkt an der Hochschule bewerben. Das zentrale Vergabeverfahren wurde eingeführt, um Chancengleichheit bei der Vergabe von Studienplätzen zu erreichen. Allerdings gibt es in der aktuellen politischen Diskussion die Bestrebung, den Hochschulen hier mehr Handlungsspielräume einzuräumen. Dies soll sich in größerer

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finanzieller Eigenverantwortung und selbstständiger Auswahl der Studierenden niederschlagen. Die hessische Landesregierung hat nach einem Antrag bei der ZVS die Neuregelung für das Fach BWL ab 2005 durchgesetzt.5 Daraus ergibt sich, dass die JLU Gießen ab dem Wintersemester 2005/2006 eigenständig Studierende für alle wirtschaftswissenschaftlichen Studiengänge akquirieren muss. Aktuell werden einmal pro Jahr – zu Beginn des Wintersemesters – 300 Studienplätze an der JLU Gießen im Fach BWL von der ZVS vergeben. Jedoch konnten in den vergangenen zwei Jahren nur ca. 92% dieser Studienplätze besetzt werden.6 Von den Erstsemestern im Fach BWL hatte jeder Dritte Gießen nicht als bevorzugten Studienort bei der ZVS-Bewerbung angegeben, sondern wurde von der ZVS zugeteilt. Den Fachbereich Wirtschaftswissenschaften komplettieren die Fächer VWL und Ökonomie. In diesen beiden Fächern haben sich in den letzten zwei Jahren ca. 200 Erstsemester pro Jahr eingeschrieben. Die Universität und die Fachbereiche werden die Zahl der Studierenden in Zukunft so steuern müssen, dass auch weiterhin die gewünschten finanziellen Mittel aus dem Landeshaushalt nach Gießen fließen. Um dieses Ziel zu erreichen, muss der Fachbereich Wirtschaftswissenschaften verstärkt um Studierende werben und sein Image in der bundesweiten Hochschullandschaft attraktiver gestalten. Dazu wird unter anderem ein WebPortal als Kommunikationsplattform benötigt, das die Bedürfnisse von Studieninteressierten erfüllt und sie zu einem Studium in Gießen ermutigt. Zudem gilt es, diejenigen Studierenden an die JLU zu binden, die dort bereits ihr Studium aufgenommen haben. Gießen soll sich somit als attraktiver Hochschulstandort für motivierte und leistungsbereite Studierende präsentieren und damit zukünftig seine Außenwirkung verbessern.

5 Vgl. o. V.: Pressemitteilung Nr. 76/2004, Hrsg.: Hessisches Ministerium für Wissenschaft und Kunst Online im Internet: http://www.hmwk.hessen.de/aktuelles_presse/presse/pressemitteilung.php4?id = 2004-05-27_ 76, 12.09.2004. 6 Auskunft auf Anfrage: Studentensekretariat der JLU Gießen, Herr Spuck, 07.09.2004.

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2.2 Universitätsinterne Situation 2.2.1 Die Web-Präsenz der JLU Um einen Überblick über die gegenwärtige universitäts- bzw. fachbereichsinterne Situation zu geben, soll im Folgenden im Zuge eines Stärken-Schwächen Profils auf ausgewählte fachliche, organisatorische sowie technische Aspekte der momentan bestehenden zentralen Web-Präsenz der JLU eingegangen werden. Um einen Einblick in die interne Organisation der JLU zu ermöglichen, wird diese einleitend erläutert. Aus organisatorischer Sicht lässt sich die JLU in die Bereiche Forschung und Lehre (F&L) sowie die Verwaltung unterteilen. F&L repräsentieren den Kerngeschäftsbereich der Universität mit geschätzten 75% der ca. 4.100 Universitätsmitarbeiter (Kernuniversität ohne Klinikum); ca. 22.000 Studierende sind aktuell eingeschrieben. Die Verwaltung unterstützt den F&L-Bereich als Dienstleister mit ca. 25% der Universitätsmitarbeiter. Im Bereich F&L besteht die JLU derzeit (Dezember 2004) aus elf Fachbereichen, sieben wissenschaftlichen Zentren, dem Hochschulrechenzentrum (HRZ) sowie diversen Kommissionen, Kollegs, Programmen etc. (siehe Abb. 2). Die F&L-Einheiten verfügen durchweg über eigenständige Web Sites. Der Verwaltungsbereich gliedert sich in die zentrale Verwaltung, die Selbstverwaltung, die Personalvertretung, die Bibliothek und in eine Reihe sonstiger Einrichtungen. Diese Verwaltungseinheiten verfügen teils über eigenständige Web Sites, teils sind die Informationen von Verwaltungseinheiten auch in die zentrale Web Site der JLU integriert. Die JLU ist im Internet mit einer zentralen Web Site online (http://www.uni-giessen.de – Abb. 3). Die Web Site enthält die allgemeinen JLU-übergreifenden Informationen zur Universität und erlaubt die Navigation zu den Startseiten der Web Sites aller F&L- und Verwaltungseinheiten.

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Justus-Liebig Universität Gießen (JLU)

IFZ Interdisziplinäres Forschungszentrum für Umweltsicherung

Zentrum für Medien und Interaktivität

Zentrum für Philosophie und Grundlagen der Wissenschaft

FB 01 Rechtswissenschaft

FB 02 Wirtschaftswissenschaft en

Zentrum für internationale Entwicklungs- und Umweltforschung

Selbstverwaltung

FB 03 Sozial- und Kulturwissenschaften

Personalvertretung

FB 04 Geschichts- und Kulturwissenschaften

Universtitätsbibliothek

FB 05 Sprache, Literatur, Kultur Zentrum für interdisziplinäre Lehraufgaben

Zentrale Verwaltung

Sonstige Einrichtungen

FB 06 Psychologie und Sportwissenschaft FB 07 Mathematik und Informatik, Physik, Geografie

FB 08 Biologie, Chemie und Geowissenschaften Zentrale biotechnische Betriebseinheit

Gießener Graduiertenzentrum Kulturwissenschaften

FB 09 Agrarwissenschaften, Ökotrophologie und Umwerltmanagement

FB 10 Veterinärmedizin

FB 11 Medizin

Abb. 2: Vereinfachtes Organigramm der JLU

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2 Situationsanalyse

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Abb. 3: Screenshot der Startpage der Justus-Liebig-Universität Gießen Die Universitäts-Web-Site wird vom HRZ technisch bereitgestellt. Die inhaltliche Pflege der allgemeinen Informationen auf dieser Web Site wird von Mitarbeitern der zentralen Verwaltung übernommen. Die über die zentrale JLU-Web-Site navigatorisch erreichbaren Einrichtungen im F&L- sowie Verwaltungsbereich sind überwiegend mit technisch, inhaltlich und organisatorisch eigenständigen Web Sites online. Ende 2004 ließen sich im Verwaltungsbereich ca. 40 eigenständige Web-Präsenzen von JLU-Einrichtungen aus dem Verwaltungsbereich zählen. Im F&L-Bereich verfügt jede Fakultät, jede Forschungseinrichtung, das HRZ sowie eine Vielzahl sonstiger F&L-Einrichtungen über völlig eigenständige Web-Präsenzen. Im F&L-Bereich lässt sich eine weitergehende Web-Site-Hierarchie konstatieren. Insbesondere die den Fakultäten untergeordneten OE wie z. B. Professuren, Institute, Arbeitsgruppen, Schwerpunkte, Dekanate, Prüfungsämter pflegen überwiegend wiederum eigenständige Web-Auftritte, die lediglich navigatorisch in die Web Site der übergeordneten OE integriert sind. Über die JLU hinweg lassen sich somit mehrere Hundert technisch, organisatorisch und inhaltlich voneinander unabhängige Web Sites summie-

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ren, die in Layout und Design, Inhalt, Funktionalität und Qualität höchst unterschiedlich sind. Stärken

Chancen

· Umfangreiche Informationen zu zentralen

· Eigenmarketing der Universität

· Einrichtungen der JLU

· Aufbau eines positiven Images · Sicherung von Wettbewerbsvorteilen

Schwächen

Risiken

· Verständigungsprobleme

· Imageverlust

· Irreführende Navigation

· Rückgang der Neuimmatrikulationen

· Inaktualität der Informationen

· Verluste an Finanzmitteln

· Optisches Auftreten zu technisch

· Bedeutungsverlust des Standorts Gießen

· Fehlende Imagepflege

Tab. 1: Stärken-Schwächen Profil der zentralen Web Site der JLU Vor allem die schlechte Usability7 ist eine bedeutsame Schwäche des Universitäts-Portals. Es bietet eine unübersichtliche Navigations- und Organisationsstruktur. Die verschiedenen Bereiche des Portals sind unzureichend voneinander abgegrenzt, was nicht zuletzt ausschlaggebend für allgemeine Verständnisprobleme ist. Zusätzlich zu diesen organisatorischen Mängeln finden sich immer wieder Inkonsistenzen im Layout. Generell ist der Web-Auftritt sehr technisch gehalten und vermittelt nur rudimentär ein positives Image der Universität Gießen als attraktiven Standort für Forschung, Lehre und Studium. Für Studieninteressenten, z. B. Schüler, wird zwar ein eigener Bereich geboten, jedoch verlaufen sich potenzielle Studierende schnell in einer Vielzahl von weiterführenden Links, die primär auf organisatorische und rechtliche Inhalte zum Studium in

7 „Die Benutzungsfreundlichkeit (Usability) einer Software oder einer Internetseite ist teilweise eine subjektive Beurteilung, weitgehend aber durch Konsistenz in der Bedienung, einprägsame und unterscheidbare Symbolik und eine für die Benutzergruppe "passende" Begriffsnutzung zu erreichen.“, o. V.: Usability, Wikipedia – Die freie Enzyklopädie, Online im Internet, http://de.wikipedia.org/ wiki/Usability, 12.09.2004.

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Gießen verweisen. Das Gesamtbild dieser Seiten ist wenig einladend, was die Studierendenakquirierung via Web-Auftritt negativ beeinflusst. Optische Gesichtspunkte sind zugleich die wichtigsten Ansatzpunkte für mögliche Verbesserungen des Web-Auftritts. Da das Portal die zentrale Anlaufstelle für alle Interessierten (potenzielle Studierende, Wissenschaft, private Wirtschaft, gesellschaftliche und politische Öffentlichkeit) ist, muss hier Imagepflege betrieben werden. Durch ein effektives Eigenmarketing über die Web-Präsenz der Universität kann bzw. muss der Standort Gießen für die Interessierten attraktiver präsentiert werden. Auch kann die Verteilungs- und Organisationsfunktion eines zentralen Portals durch eine bessere Navigationsstruktur der Seiten erheblich effizienter gestaltet werden. Hierzu wäre z. B. die Einführung eines einheitlichen Web Content Management Systems (WCMS) dienlich. Schließlich bietet sich für die JLU – unter der Voraussetzung einer angemessenen Wandlungsbereitschaft bei den Verantwortlichen – die Chance, sich gegenüber den direkten hessischen sowie bundesweiten Hochschulkonkurrenten Wettbewerbsvorteile zu sichern. Im Falle der Beibehaltung des Status quo ergibt sich im Umkehrschluss das Risiko eines langfristigen Rückgangs der Neuimmatrikulationen, somit auch eines Rückgangs der Gesamtstudierendenzahl. Konsequenz wäre nicht zuletzt ein Bedeutungsverlust der JLU innerhalb der deutschen Hochschullandschaft.

2.2.2 Die Web-Präsenz des FB02 Über das JLU-Portal ist der eigenständige Web-Auftritt des Fachbereichs Wirtschaftswissenschaften, das WiWi-Portal (Abb. 4), erreichbar. Aus der Perspektive des Projektes „Relaunch WiWi-Portal“ besteht der Fachbereich Wirtschaftswissenschaften aus folgenden OE (siehe auch Abb. 5): •

16 Professuren (9 BWL, 7 VWL) plus 1 Abteilung Wirtschaftsenglisch



4 Studienschwerpunkte (je als Zusammenschlüsse mehrerer Professuren)



1 Dekanat (Stabsstelle mit Leitungsfunktion)



1 Prüfungsamt (Stabsstelle)



1 IT-Service-Center (Stabsstelle)

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Alle OE des Fachbereichs verfügen über individuelle Web-Auftritte, die in das WiWiPortal integriert sind. Über die Navigationsfunktionen zu den OE-Web-Sites hinaus enthält das WiWi-Portal allgemeine fachbereichsübergreifende Informationen und Funktionen sowie eine Reihe von aggregierten Inhalten (Contents), die von den OE des Fachbereichs dezentral erfasst werden. Beispielsweise führt das WiWi-Portal alle Newsboard-Einträge, Downloads, Foren, Sonderveranstaltungen, Adressen, Lehrveranstaltungen und Evaluationen der einzelnen OE automatisiert in zentralen Übersichten zusammen. Das WiWi-Portal integriert die diversen OE somit nicht nur in einer einheitlichen Navigation, sondern auch deren Inhalte.

Abb. 4: Screenshot der Startpage des WiWi-Portals

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Fachbereich Wirtschaftswissenschaften

BWL I Prof. Dr. Esch

BWL II Prof. Dr. Krüger

BWL III Prof. Dr. Bessler

Prüfungsamt

Studienschwerpunkt Accounting – Controlling - Taxation

Studienschwerpunkt Management von Ressourcen, Strukturen, Prozessen

BWL IV Prof. Dr. Weißenberger

BWL V Prof. Dr. Morlock

Dekanat

IT-ServiceCenter

VWL I Prof. Dr. Aberle

VWL II Prof. Dr. Scherf Studienschwerpunkt Geld, Banken, Versicherungen VWL III Prof. Dr. Meckl

BWL VI Prof. Dr. Spengel Abteilung Wirtschaftsenglisch BWL VII Prof. Dr. Glaum

BWL VIII Prof. Dr. Kabst

BWL IX Prof. Dr. Schwickert

Abb. 5: Vereinfachtes Organigramm des FB02

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VWL IV Prof. Dr. Müller

VWL V Prof. Dr. Alexander

VWL VI Prof. Dr. Hemmer

Statistik und Ökonometrie Prof. Dr. Rinne

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Diese Integration wird möglich durch den fachbereichsweiten Einsatz des Web Portal Systems (WPS) – eines datenbankbasierten WCMS. Das WiWi-Portal selbst sowie die Web Sites aller OE werden mit dem WPS erzeugt, betrieben und gepflegt. Das WPS wird fachbereichszentral auf dedizierten Servern durch das IT-Service-Center (ITSeC) des Fachbereichs betrieben. Das ITSeC zeichnet für die allgemeinen fachbereichsübergreifenden Informationen und Funktionen des WiWi-Portals verantwortlich. Jede OE ist für die Contents der eigenen Web Site verantwortlich. Aufgrund der per WPS automatisierten Aggregation von OE-individuellen Contents im WiWi-Portal trägt jede OE auch beträchtliche Verantwortung für die Qualität des WiWi-Portals. Ca. 75% der im WiWiPortal verfügbaren öffentlichen Inhalte werden permanent durch die automatisierte Content-Aggregation über die verschiedenen OE dezentral bereitgestellt; nur ca. 25% des WiWi-Portal-Contents werden vom ITSeC manuell über das WPS gepflegt.

Stärken

Chancen

· Aktualität / Konsistenz der Informationen

· Imagepflege und Eigenmarketing

· Einheitliches CMS

· Effektivere Studierendenakquirierung

· Starke Nutzung des Portals

· Bessere Zielgruppendifferenzierung

· Möglichkeit zur Cash Generierung

· Verbesserung der Usability

· Corporate Identity

· Implementierung von eLearning-Tools

· Starke Personendarstellung

· Steigerung des Nutzenniveaus

Schwächen

Risiken

· Schlechte Usability

· Userverluste durch Veränderungen

· Navigationsredundanzen

· Überforderung der User

· Fehlende Zielführung

· Technische Risiken

· Unklare Strukturen

· Finanzielle Risiken

· Fehlende Personalisierung

· Universitätspolitische Risiken

· Antiquiertes Erscheinungsbild

· Zentralisierung der Portale durch JLU

Tab. 2: Stärken-Schwächen Profil des WiWi-Portals des FB02 Gegenwärtige Stärken der Web-Präsenz des Fachbereichs Wirtschaftswissenschaften finden sich vor allem in der hohen Aktualität sowie Konsistenz der angebotenen Informationen, bedingt durch den Einsatz eines einheitlichen WCMS. Aufbauend auf der Aktualität der Seiten ergibt sich als weitere herausragende Stärke die sehr hohe Nutzung

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des Portals mit beispielsweise über eineinhalb Millionen Zugriffen in der Vorlesungszeit des Sommersemesters 2004.8 Durch den hohen Nutzungsgrad bietet sich für die Betreiber auch die Möglichkeit, mit Bannerwerbung finanzielle Mittel zu erwirtschaften. Diese Möglichkeit wird aktuell durch ein Banner in der Kopfzeile wahrgenommen. Auch auf einer weniger technischen Ebene können Stärken in der derzeitigen WebPräsenz des Fachbereichs erkannt werden. Die Seiten vermitteln – mit einigen wenigen Ausnahmen – eine durchgängig eingehaltene Corporate Identity, die sich vor allem durch die Farbgebung und stets ähnliche Funktionselemente der Seiten zeigt. Insgesamt erscheint das WiWi-Portal als geschlossener und selbstbewusster Bestandteil der WebPräsenz der Universität Gießen. Die Mitarbeiter am Fachbereich identifizieren sich mit dem Portal, was sich im überwiegenden Gebrauch der individuellen Personendarstellung durch Profile und Bilder der Mitarbeiter in den unterschiedlichen OE zeigt. Den oben genannten Stärken der hohen Nutzung und Informationsdichte stehen jedoch Schwächen gegenüber. Insbesondere ist die Navigation und Organisation des Portals der Masse an Informationen in der gegenwärtigen Situation nicht mehr gewachsen. Daraus resultierend ergeben sich Navigationsredundanzen sowie eine fehlende Zielführung, die allgemein die Usability des Portals stark beeinträchtigen. Die Struktur und Organisation des Portals muss daher angepasst werden – der Relaunch soll in dieser Hinsicht Verbesserungen bringen. Ebenfalls angepasst werden müssen grafische Elemente des WiWiPortals. Obwohl eine gewisse Corporate Identity vermittelt wird, ist das Design der Seiten in keiner Weise mehr zeitgemäß. Die Unübersichtlichkeit der Inhalte wird dadurch verstärkt. Auch werden von einigen OE radikale Brüche mit den allgemein üblichen Strukturen der Seiten in Kauf genommen. Der Eindruck eines geschlossenen Auftritts des Fachbereichs wird dadurch an einigen Stellen getrübt. Durch den Relaunch des WiWi-Portals ergeben sich, aufbauend auf den momentanen Stärken, diverse Chancen für die Web-Präsenz des Fachbereichs. Generell bietet sich die Chance, durch verstärktes Eigenmarketing über das Portal das Image des Fachbereichs innerhalb und außerhalb der JLU zu stärken. Dies trägt maßgeblich zu einer erfolgreichen Studierendenakquirierung bei. Die Struktur der Seiten kann optimiert wer-

8 Vgl. Universität Gießen, Fachbereich Wirtschaftswissenschaften: Web-Statistiken aller org. Einheiten, Online im Internet: http://wiwi.uni-giessen.de/count/vgl/FB02/, 12.09.2004.

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den, um somit die Web Site im Gesamten benutzerfreundlicher zu gestalten. Hierzu zählt auch eine bessere Zielgruppendifferenzierung, um die Informationen bestimmten Benutzergruppen gezielter zur Verfügung zu stellen. Generell kann dadurch ein höheres Nutzenniveau des Portals erreicht werden. Durch die Einbindung von eLearning-Tools und der Möglichkeit eines personalisierten Portals kann eine Effizienzsteigerung des Informationsflusses zu den Studierenden erreicht werden, die sich im Idealfall verkürzend auf die Dauer des Studiums auswirkt. Schließlich bietet sich die Chance, ein in funktionaler und fachlicher Hinsicht weiterentwickeltes Portal zu erstellen, das in seiner Form als Vorlage für andere Fachbereiche der Universität bzw. der Universität selbst als Vorlage dienen kann. Bei der Durchführung des Relaunch sollte jedoch stets das Risiko reduzierter Nutzung durch realisierte Veränderungen berücksichtigt werden. Anpassungen in Funktionalität und Organisation des Portals könnten die Benutzer überfordern. Weiterhin spielen technische und finanzielle Risiken bei der Umsetzung des Relaunch eine Rolle. Neben diesen allgemeinen Aspekten sind jedoch auch universitätspolitische Überlegungen zu berücksichtigen. So könnte eine weitere Stärkung der Web-Präsenz des FB02 zu Konflikten mit anderen Fachbereichen bzw. zentralen Einrichtungen der JLU führen.

2.3 Hessische Hochschulen Bei der Wahl eines Studienortes spielt für viele Studierende die räumliche Nähe der Universität zum Wohnort eine Rolle. Das Informationsangebot auf der Web Site der Universität ist bei der Auswahl des Studienortes wichtig. Daher sollen im Folgenden die Web-Auftritte aller hessischen Hochschulen mit einem wirtschaftswissenschaftlichen Fachbereich analysiert werden. Dabei werden zunächst Layout und Navigation der zentralen Seiten des jeweiligen Fachbereichs betrachtet. Danach werden auch stichprobenartig die zugehörigen Professuren und Einrichtungen analysiert.

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Universität Kassel – Fachbereich Wirtschaftswissenschaften Der Web-Auftritt des Fachbereichs Wirtschaftswissenschaften der Universität Kassel präsentiert sich im Design der Universität.9 Logos der Universität und des Fachbereichs Wirtschaftswissenschaften prägen die Kopfzeile, auf die Einblendung von Werbebannern wird generell verzichtet (Abb. 6). Ein Top-Menü ermöglicht eine einfache Navigation durch die Seiteninhalte. Teilweise wird auch in der linken Spalte eine zweite Navigationsspalte eingeblendet. Diese linke Spalte ist leider nicht mit einer festen Spaltenbreite definiert, so dass sich beim Navigieren der Seiteninhalt ggf. verschiebt. Die Übersichtlichkeit des Seiteninhalts wird häufig durch eine zu große Schriftgröße getrübt.10 Eine Unterscheidung nach Interessengruppen wird nicht vorgenommen. Die einzelnen Lehrstühle benutzen überwiegend das Design des Fachbereichs. Der Umfang des Informationsangebots ist sehr unterschiedlich. Es fehlt hier – wie auch auf der Startseite des Fachbereich-Portals – die Möglichkeit, aktuelle Nachrichten zentral zu publizieren.

Abb. 6: Screenshot der Startpage des Fachbereichs Wirtschaftswissenschaften der Universität Kassel

9 Vgl. Fachbereich Wirtschaftswissenschaften der Universität Kassel: Startpage, Online im Internet: http://www.wirtschaft.uni-kassel.de, 12.09.04. 10 Vgl. Fachbereich Wirtschaftswissenschaften der Universität Kassel: Portrait des Fachbereichs Wirtschaftswissenschaften, Online im Internet: http://www.wirtschaft.uni-kassel.de/Fachbereich/Portrait. html, 12.09.2004.

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Universität Marburg – Fachbereich Wirtschaftswissenschaften Der Fachbereich Wirtschaftswissenschaften der Universität Marburg11 (Abb. 7) präsentiert sich im Stil der Universitäts-Web-Site.12 Die Navigation der Seiten erfolgt über ein schmales linksbündiges Menü, in dem das Logo der Universität angezeigt wird. Auf ein Logo des Fachbereichs wird verzichtet. Die Navigation wird – ähnlich einer Baumstruktur – auf jeder Ebene neu angepasst. Auf der Portalstartseite befinden sich - in Boxen unterteilt - wichtige interne Termine und Nachrichten sowie Drop-Down Menüs, um schnell zu den einzelnen Lehrstühlen, Instituten und Einrichtungen zu gelangen. Das Bild eines Gebäudes des Fachbereichs lockert die Seite auf. Positiv sind die Gebäudepläne, die mit Fotos der einzelnen Gebäude, einem Lageplan und einer Saalverteilung eine gute Hilfe für Ortsfremde in Marburg bieten. Nützlich ist auch eine kurze Fragen- und Antwortensammlung (FAQ) für Studieninteressierte. Die einzelnen Lehrstühle sind zum Teil schon in das Layout des Fachbereichs integriert.

Abb. 7: Screenshot der Startpage des Fachbereichs Wirtschaftswissenschaften der Universität Marburg

11 Vgl. Fachbereich Wirtschaftswissenschaften der Universität Marburg: Startpage, Online im Internet: http://www.wiwi.uni-marburg.de, 12.09.2004. 12 Vgl. Universität Marburg: Startpage, Online im Internet: http://www.uni-marburg.de, 12.09.2004.

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Universität Frankfurt – Fachbereich Wirtschaftswissenschaften Die Navigation des Fachbereichs Wirtschaftswissenschaften der Universität Frankfurt erfolgt über ein umfangreiches Menü auf der linken Seite, welches sich über bis zu drei Ebenen erstreckt.13 Erleichtert wird die Navigation durch ein Top-Menü, in dem, nach sechs Interessengruppen sortiert, wichtige Inhalte zusätzlich verlinkt sind. Erstellt wurde die Web Site mit dem Open Source CMS TYPO3.14 Aktuelle Nachrichten finden sich unter dem Menü in der linken Spalte (Abb. 8). Negativ ist hier, dass bei ausgeklapptem Menü weit nach unten gescrollt werden muss und dass nur die drei neuesten Nachrichten angezeigt werden.

Abb. 8: Screenshot der Startpage des Fachbereichs Wirtschaftswissenschaften der Universität Frankfurt

13 Vgl. Fachbereich Wirtschaftswissenschaften der Universität Frankfurt: Startpage, Online im Internet: http://www.wiwi.uni-frankfurt.de/index.php, 12.09.2004. 14 Vgl. Content Management TYPO3, Online im Internet: http://www.typo3.com, 25.08.04.

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Im Kopf der Seite finden sich ein Schriftzug des Fachbereichs, ein Grafikelement, sowie das Logo der Universität Frankfurt. Die einzelnen Professuren und Studienschwerpunkte sind nicht in das Fachbereichsportal integriert. Hier werden Inkonsistenzen im Layout der einzelnen Web Sites sichtbar.15 Der Ehemaligenverein hat sich durch Verwendung einer grünen Hintergrundfarbe von der sonst blauen Web Site abgegrenzt.16

Fachhochschule Gießen-Friedberg – Fachbereich Wirtschaft Der Fachbereich Wirtschaft der Fachhochschule Gießen-Friedberg präsentiert sich mit einem sehr umfassenden Portal.17 Die Logos der Fachhochschule und des Fachbereichs in der Kopfzeile lassen sofort die Zugehörigkeit zur Fachhochschule Gießen-Friedberg erkennen (Abb. 9). Die Top-Navigation ermöglicht in bis zu zwei Ebenen eine leichte und schnelle Navigation zu den Seiteninhalten. Die Navigation ist gegliedert in die Zielgruppen der Web Site (1. Ebene) sowie dynamische Links (2. Ebene).

Abb. 9: Screenshot der Startpage des Fachbereichs Wirtschaft der Fachhochschule Gießen-Friedberg 15 Vgl. Beispielsweise: Operations Research – Professor Bartels: Startpage, Online im Internet: http://www.wiwi.uni-frankfurt.de/Professoren/bartels/, 12.09.2004. 16 Vgl. Fachbereich Wirtschaftswissenschaften der Universität Frankfurt: Startpage, Online im Internet: http://www.wiwi.uni-frankfurt.de/index.php?id=163, 12.09.2004. 17 Vgl. Fachbereich Wirtschaft der Fachhochschule Gießen-Friedberg: Startpage, Online im Internet: http://www.w.fh-giessen.de, 12.09.2004.

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Praktisch für Studierende sind die „Quick Links“ zu externen Startpages auf der Startseite, beispielsweise zum aktuellen Speiseplan des Studentenwerks oder zur Jobbörse des Fachbereichs. Besonders gelungen ist die leicht verständliche Aufbereitung der Informationen zu den verschiedenen Studienabschlüssen. Gegliedert ist das Studium an der Fachhochschule in verschiedene Studienschwerpunkte, die sich ebenfalls im Portal des Fachbereichs präsentieren. Eine kurze Vorstellung aller Professoren ist in die Web Site integriert, eigene Web Sites betreiben die Lehrstühle nicht. Eine sinnvolle Funktion gibt es bei der Präsentation der veröffentlichten Literatur der Professoren. Ein direkter Link zum Online-Buchhändler amazon.de und ein Link zum OPAC (Online Public Access Catalogue) der Universität ermöglicht dem Nutzer ein Buch entweder zu kaufen oder Informationen zur Ausleihe abzufragen.18

2.4 Ausgewählte deutsche Hochschulen Weitere Kriterien für die Wahl des Studienortes sind bei vielen Studierenden neben der räumlichen Nähe auch veröffentlichte Hochschulrankings in Zeitschriften.19 Die Rankings beurteilen die Universitäten nach einem umfangreichen Bewertungskatalog, in dem neben Kriterien wie Studiendauer, durchschnittlicher Studienabschluss, Ausstattung, Forschungsetat etc. auch zunehmend das Informations- und Betreuungsangebot der Web Sites beurteilt wird. Gerade aus der Perspektive der potenziellen Studierenden werden das Informationsangebot und die subjektive Wahrnehmung des Web-Auftritts zunehmend wichtiger.20 Deshalb betrachtet der nachfolgende Abschnitt dieser Arbeit ausgewählte deutsche Hochschulen mit guten Rankingergebnissen und analysiert deren Web-Auftritte. Diese Auswahl erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit und stellt nur einen kleinen Quer-

18 Vgl. beispielsweise: Fachbereich Wirtschaft der FH Gießen-Friedberg Portrait Prof. Dr. jur. Harald Danne: Startpage, Online im Internet: http://www.w.fh-giessen.de/servlet/page?_pageid=55,57,62& _dad=portal30&_schema=PORTAL30&Art=1&MA=1&KatSel=2, 12.09.2004. 19 Vgl. beispielsweise: Stern.de: Hochschulranking, Online im Internet: http://www.stern.de/CHE5/ CHE5, 12.09.2004. 20 Vgl. o. V.: Klick für Klick durchs Studium – Thema des Monats August 2001, Hrsg.: Bund-Länder Kommission für Bildungsplanung und Forschungsförderung und Bundesagentur für Arbeit, Online im Internet: http://www.studienwahl.de/display/map/jump.asp?KMID=148&url_KMID=/tdm/tdm.htm, 12.09.2004.

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schnitt durch die deutsche Hochschullandschaft dar. Die nachfolgenden Ausführungen sollten ein erster Anhaltspunkt und Ideenpool für die Neugestaltung des Portals des Fachbereichs Wirtschaftswissenschaften der JLU sein.

Universität München – Fakultät für Betriebswirtschaftslehre Der Web-Auftritt der Fakultät für Betriebswirtschaftslehre an der Universität München hat kein eigenes Logo. Die Zugehörigkeit zur Universität München ist erst auf den zweiten Blick zu erkennen (Abb. 10).21 Es fehlen Elemente einer Corporate Identity sowohl auf dem Portal als auch auf den Web Sites der untergeordneten OE.

Abb. 10: Screenshot der Startpage der Fakultät für BWL der Universität München

21 Vgl. Fakultät für Betriebswirtschaftslehre der Universität München: Startpage, Online im Internet: www.bwl.uni-muenchen.de, 12.09.2004.

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Die oben rechts eingefügten Grafikelemente sind austauschbar und haben nach Ansicht der Projektgruppe keinen Bezug zur Fakultät und zum Fachgebiet BWL. Die linke Spalte ermöglicht eine gute Navigation durch das breite zentrale Informationsangebot und erfüllt durch die dynamisch angepassten Menüs auch die Funktion einer Pfadangabe. Rot hinterlegte Pfeile geben dem Nutzer jederzeit seine aktuelle Position im Webangebot an. Eine direkte Möglichkeit zur Navigation in andere Fakultäten unterstreicht die Interdisziplinarität der Lehre an der Fakultät. Gut gelungen ist der Bereich „Erfahrungen Studierender“, der mit kurzen Interviewsequenzen einen Ausschnitt aus verschiedenen Bereichen des studentischen Lebens gibt und außerdem Kooperationspartner des Fachbereichs einbindet.22 Der Bereich „Forschung“ bietet eine Suchfunktion für Projekte, Publikationen und „Working Papers“ und ermöglicht damit einen schnellen Zugriff auf Informationen für die Wissenschaft.23 Besonders hervorzuheben ist auch die Möglichkeit, durch vorgefertigte Formulare gezielt mit der Fakultät in Kontakt treten zu können.24 Hier werden Anfragen kategorisiert und so direkt an die vorgesehenen Ansprechpartner geleitet. Die einzelnen Lehrstühle des Fachbereichs sind optisch nicht in den Gesamtauftritt der Fakultät integriert. Die Seiten der Professuren sind mit sehr vielen Informationen gefüllt; die Arbeitsgebiete der jeweiligen Institute und Professoren stehen dabei im Mittelpunkt des jeweiligen Webauftritts.25 Negativ fällt auf, dass die Suche nach Publikationen eines Professors in der Suchfunktion des Portals häufig ins Leere läuft, was auf eine nicht integrierte Datenhaltung schließen lässt.

22 Vgl. Fakultät für Betriebswirtschaftslehre der Universität München: Erfahrungen Studierender, Online im Internet: http://www.bwl.uni-muenchen.de/studium/erfahrungen.asp, 12.09.2004. 23 Vgl. Fakultät für Betriebswirtschaftslehre der Universität München: Projekte, Online im Internet: http://www.bwl.uni-muenchen.de/forschung/projekte.asp, 12.09.2004. 24 Vgl. Fakultät für Betriebswirtschaftslehre der Universität München: Im Dialog mit der Fakultät für Betriebswirtschaft, Online im Internet: http://www.bwl.uni-muenchen.de/dialog.asp, 12.09.2004. 25 Vgl. beispielsweise: Institut für Betriebswirtschaftliche Risikoforschung und Versicherungswirtschaft der Fakultät für Betriebswirtschaftslehre an der Universität München: Startpage, Online im Internet: http://www.inriver.bwl.uni-muenchen.de/, 12.09.2004.

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Universität Mannheim – Fakultät für Betriebswirtschaftslehre

Abb. 11: Screenshot der Startpage der Fakultät für BWL der Universität Mannheim Die Navigation der Startseite der Fakultät für Betriebswirtschaftslehre26 (Abb. 11) richtet sich an der zentralen Vorgabe der Universität Mannheim27 aus, die eine breite linksseitige Navigation auf drei Ebenen (Abb. 12) vorsieht. Dies ermöglicht einen schnellen Zugriff auf eine Vielzahl allgemeiner Informationen. Teilweise erscheinen die Links zunächst im Hauptteil der Seite, auf der Folgeseite sind sie dann Teil der erweiterten Navigation. Problematisch in der Menüstruktur ist die mangelnde Unterscheidung zwischen internen und externen Links, die den User oft aus dem eigentlichen Bereich der Fakultät in andere Einrichtungen leitet. Hier scheinen organisatorische Barrieren einem einheitlichen Öffentlichkeitsauftritt entgegen zu stehen.

26 Vgl. Fakultät für Betriebswirtschafslehre der Universität Mannheim: Startpage, Online im Internet: http://www.bwl.uni-mannheim.de, 12.09.2004. 27 Vgl. Universität Mannheim: Startpage, Online im Internet: http://www.uni-mannheim.de, 12.09.2004.

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Abb. 12: Screenshot der linken Navigationsleiste des Web-Auftritts der Universität Mannheim Durch den Schriftzug der Universität und die Bezeichnung der Fakultät erkennt der Nutzer innerhalb eines Bereiches sofort die organisatorische Eingliederung der Seite. Dieser Schriftzug zieht sich konsequent durch alle Seiten der Fakultät und erscheint sogar in der Fehlermeldungen des Webservers (Abb. 13). Trotz Verzicht auf Logos wird durch diesen gemeinsamen Schriftzug und einen weitgehend einheitlichen Farbcode eine gemeinsame Identität vermittelt. Einen ersten Eindruck vom Campus der Fakultät erhält der Nutzer durch die konsequente Einbindung von wechselnden kleinen Bildern in der Kopfzeile der Seite. Um auf der Startseite die Navigation zu den Fakultäten und Lehrstühlen zu ermöglichen, gibt es ein zentrales Drop-Down Menü. Ebenfalls integriert in die Startseite sind Textboxen auf der rechten Seite, die aktuelle News enthalten. Gelungen ist die dezente Einbindung von Werbeflächen im Fuß der Seite. Auffällig ist die Integration zahlreicher

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zentraler Angebote. Internationale Kontakte, Presse und Öffentlichkeitsarbeit werden hier zentral organisiert.

Abb. 13: Screenshot einer Fehlermeldung des Webservers der Universität Mannheim

Abb. 14: Screenshot der Startpage der Professur für ABWL und Marketing der Universität Mannheim

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Auf der Ebene der Professuren haben sich 25% der Lehrstühle an das Navigationskonzept der Universität angepasst.28 Die zentrale Vorgabe beinhaltet allerdings nur eine Designvorgabe. Für die technische Umsetzung sind die Professuren eigenständig verantwortlich.29 Dies führt zu einer nur teilweisen Umsetzung der Navigation sowie zu uneinheitlichen Schriftarten und Schriftschnitten. Eine klare Aufteilung nach Zielgruppen unternimmt die Professur für Marketing I, die eigene Portale für die Bereiche Studierende, Forschung und Business (Abb. 14) pflegt.30 Das eigenständige Konzept erlaubt allerdings keine Navigation zurück zu den Seiten der Fakultät bzw. der Universität.

Universität Nürnberg-Erlangen – Wirtschafts- und sozialwissenschaftliche Fakultät Die Universität Nürnberg-Erlangen hat eine einheitliche Navigationsvorlage, die in der wirtschafts- und sozialwissenschaftlichen Fakultät Verwendung findet. Dadurch entsteht ein gelungener Übergang von der Hauptseite der Universität31 zur Seite der Fakultät32 (Abb. 15). Das Fachgebiet für Öffentlichkeitsarbeit unterstützt die Fakultät in der Umsetzung des Corporate Design und empfiehlt dessen Verwendung auf allen Seiten der Universität.33 Die Kopfzeile enthält das Logo der Fakultät, die Navigation gliedert sich danach in sieben Zielgruppen (Öffentlichkeit, Studienbewerber, Studierende, Wissenschaftler, Wirt-

28 Optisch angepasst sind die Auftritte der Professuren ABWL, Public – Non-Profitmanagement; ABWL und Logistik, Wirtschaftsinformatik I, Wirtschaftsinformatik II, Wirtschaftsinformatik III von insgesamt 20 Professuren, 12.09.2004. 29 Auskunft auf Anfrage an der Professur für Wirtschaftsinformatik III – Webmaster Herr Karsten Friesen, 19.08.2004. 30 Vgl. Professur für ABWL und Marketing I der Universität Mannheim: Startpage, Online im Internet: www.bwl.uni-mannheim.de/Homburg, 12.09.2004. 31 Vgl. Universität Erlangen-Nürnberg: Startpage, Online im Internet: http://www.uni-erlangen.de/ index.shtml, 12.09.2004. 32 Vgl. Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Fakultät der Universität Erlangen-Nürnberg: Startpage, Online im Internet: http://www.wiso.uni-erlangen.de/, 12.09.2004. 33 Vgl. Universität Erlangen-Nürnberg: Corporate Design, Online im Internet: http://www.uni-erlangen. de/infocenter/presse/corporate_design/index.shtml, 12.09.2004.

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schaft, Alumni, Beschäftigte). Außerdem finden sich über jeder Seite Links zur Suchund Druckfunktion, zur Sitemap,34 einer Hilfefunktion und dem Impressum.

Abb. 15: Screenshot der Startpage der Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Fakultät Erlangen-Nürnberg

Der linke Navigationsbereich enthält zentrale Menüpunkte zur Fakultät und wird im Hauptfenster weiter untergliedert. Die Institute und Lehrstühle sind in das einheitliche Navigationskonzept nicht eingebunden. Außerdem fehlen zentrale Erkennungszeichen völlig.35

34 Die Sitemap ist „eine Website auf der alle Seiten des Internetauftrittes übersichtlich und strukturiert aufgelistet sind.“ o. V.: Sitemap, Internet-Glossar/-Lexikon: Fachbegriffe verständlich erklärt, Online im Internet: http://www.symweb.de/glossar/sitemap__178.htm, 12.09.2004. 35 Vgl. beispielsweise: Lehrstuhl für Bank & Börse der Universität Erlangen-Nürnberg: Startpage, Online im Internet: http://www.bankundboerse.wiso.uni-erlangen.de/, 12.09.2004.

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Universität Mainz – Abteilung Wirtschaftswissenschaften Die Universität Mainz nutzt sowohl für den Auftritt der Universität36 als auch in der Abteilung Wirtschaftswissenschaften37 (Abb. 16) das CMS „RedDot“.38 Neben dem gemeinsamen CMS werden in beiden Bereichen ein einheitliches Navigationslayout und die Integration von zentralen Grafikelementen angestrebt. Daraus entsteht ein einheitlicher Öffentlichkeitsauftritt, der dem User eine einfache Navigation ermöglicht und der in allen Bereichen leicht zu erfassen ist. Durch die farblich einheitliche Gestaltung der Kopfzeile ist die Abgrenzung zwischen Universität und Fachbereich nur bedingt gegeben.

Abb. 16: Screenshot der Startpage der Abteilung Wirtschaft an der Universität Mainz

36 Vgl. Universität Mainz: Startpage, Online im Internet: http://www.uni-mainz.de/, 12.09.2004. 37 Vgl. Abteilung Wirtschaftswissenschaften der Universität Mainz: Startpage, Online im Internet: http://wiwi.uni-mainz.de/, 12.09.2004. 38 Vgl. RedDot Solutions AG: Startpage, Online im Internet: http://www.reddot.de/, 12.09.2004.

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Eingebunden in den Gesamtauftritt ist auch ein Teil der Professuren. Jeder Lehrstuhl hat dabei die Möglichkeit, die Farbgebung des Seiteninhalts individuell zu gestalten.39 Zentrale Navigationspunkte (News, Downloads, Lehre, Publikationen) existieren in allen im WCMS erstellten Seiten. Diese werden auch auf dem Portal zentral aggregiert und in Übersichtslisten dargestellt.

Universität zu Köln – Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Fakultät Die wirtschafts- und sozialwissenschaftliche Fakultät der Universität zu Köln stellt ein Negativbeispiel für die Gestaltung eines Webportals dar. Auf der Startseite (Abb. 17) erscheinen mehrere nicht funktionsfähige Navigationspunkte. Die Bilder des Campus erscheinen durch die schwarz-weiße Darstellung langweilig und wenig einladend.40

Abb. 17: Screenshot der Startpage der Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Fakultät der Universität zu Köln

39 Vgl. beispielsweise: Lehrstuhl für Betriebswirtschaftslehre, insb. Bankbetriebslehre: Startpage, Online im Internet: http://www.finserv.bwl.uni-mainz.de/index.php 12.09.2004. 40 Vgl. Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Fakultät der Universität Köln: Startpage, Online im Internet: http://www.wiso.uni-koeln.de/home/index.asp, 12.09.2004.

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Die Übersichtsseite der Fakultät liefert nur die Basisinformationen zum Studium.41 Auch in der prinzipiell übersichtlich gestalteten Sitemap fehlen die Inhalte einiger Seiten.42 Es ist nicht möglich, zwischen internen und externen Links in der Navigation zu unterscheiden. Die Ankündigungen im Menüpunkt „Aktuelles“ scheinen keineswegs vollständig zu sein, eine dezentrale Erfassung der Inhalte ist nicht gegeben. Positiv fällt einzig die zentrale Seite für Stellenangebote der Fakultät auf.43 Sie ermöglicht einen guten Überblick über die Beschäftigungschancen an der Fakultät. Die untergeordneten Seminare stellen sich mit sehr heterogenen Auftritten im Web dar. Es gibt kein einheitliches Navigationskonzept. Die Seiten unterscheiden sich stark im Informationsangebot.

WHU – Wissenschaftliche Hochschule für Unternehmensführung Koblenz Die wissenschaftliche Hochschule für Unternehmensführung in Koblenz präsentiert sich auf ihrer Web Site (Abb. 18) mit einem zentralen Logo und fünf zentralen Menüpunkten.44 Darunter erscheinen aktuelle Veranstaltungshinweise und Termine. Als private Hochschule erläutert die WHU zunächst ihr eigenes Konzept sowie ihre Finanzierung und legt im Rahmen einer Selbstdarstellung großen Wert auf die dauernde Qualitätssicherung durch Qualitätssiegel und Dozentenbewertung. Im Bereich „Diplomstudiengang“ wird detailliert der Studienaufbau und die Ausrichtung des Fachbereichs erläutert. Hier finden potenzielle Studierende ein gutes Angebot, um sich für ein Studium an der WHU zu entscheiden. Besonders hervorzuheben sind dabei die abschließenden Kommentare von Führungskräften aus der Wirtschaft, durch die eine große Wertschätzung der Arbeit der WHU in der Praxis dokumentiert wird.

41 Vgl. Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Fakultät der Universität Köln: Über die Fakultät, Online im Internet: http://www.wiso.uni-koeln.de/home/inhalt.asp?l=fak, 12.09.2004. 42 Vgl. Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Fakultät der Universität Köln: Sitemap, Online im Internet : http://www.wiso.uni-koeln.de/home/inhalt.asp?l=serv&m=smap, 12.09.2004. 43 Vgl. Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Fakultät der Universität Köln: Stellenangebote an der WiSo-Fakultät, Online im Internet: http://www.wiso.uni-koeln.de/home/inhalt.asp?l=jobs, 12.09. 2004.

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Abb. 18: Screenshot der Startpage der WHU Koblenz Auch die fünfzehn untergeordneten Lehrstühle präsentieren sich im einheitlichen Layout der Hochschule und sind voll in das Navigationskonzept der WHU integriert.45 Man findet dadurch schnell auf allen Seiten die wesentlichen Inhalte. Zentral und einheitlich werden im Bereich „Info“ sowohl potenzielle Studierende als auch die Öffentlichkeit mit Neuigkeiten aus der WHU versorgt.46

EBS – European Business School Oestrich-Winkel Die private EBS gliedert ihren Web-Auftritt (Abb. 19) durch eine zentrale Kopfzeilennavigation. Sie vermittelt die Inhalte fast einheitlich in einem dreispaltigen Hauptteil.

44 Vgl. Wissenschaftliche Hochschule für Unternehmensführung (WHU) Koblenz: Startpage, Online im Internet: http://www.whu.edu/content/ger/fr_Startpage.php, 12.09.2004. 45 Vgl. Wissenschaftliche Hochschule für Unternehmensführung (WHU) Koblenz: Lehrstühle, Online im Internet: http://www.whu.edu/content/ger/eloader.php?navID=4, 12.09.2004. 46 Vgl. Wissenschaftliche Hochschule für Unternehmensführung (WHU) Koblenz: Presse-Informationen, Online im Internet: http://www.whu.edu/content/ger/eloader.php?navID=5, 12.09.2004.

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Die Startseite enthält aktuelle Informationen und einen Veranstaltungskalender.47 Die Eigendarstellung der Hochschule steht im Bereich „Über uns“ im Vordergrund der Web-Präsenz.48 Zentrale Menüpunkte sind außerdem die Bereiche „Fortbildung“ und „Praxis“ – damit finden sich alle Zielgruppen im Menü wieder.

Abb. 19: Screenshot der Startpage der EBS Oestrich-Winkel

47 Vgl. European Business School Oestrich-Winkel: Startpage, Online im Internet: http://www.ebs.de/ ebs/home.php, 12.09.2004. 48 Vgl. European Business School Oestrich-Winkel: Wir über uns, Online im Internet: http://www.ebs. de/ebs/go/wir/wir.php, 12.09.2004.

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Die Institute und Lehrstühle sind in der Navigation erst auf zweiter Ebene im Bereich „Forschung“ zu erreichen.49 Alle Institute werden zentral kurz beschrieben, präsentieren sich und ihre Arbeit aber in jeweils eigenständigen Web-Auftritten. Die Lehrstuhlauftritte sind sowohl inhaltlich als auch von der grafischen Gestaltung sehr unterschiedlich. Einheitliche Verwendung findet auf allen Seiten das Logo der EBS. Es findet sich auch als Icon in der Adresszeile des Browsers und grenzt somit den Bereich der Hochschule ab (Abb. 20).

Abb. 20: Browserzeile EBS mit Logo

2.5 Positionierung des aktuellen WiWi-Portals In diesem Kapitel wird das aktuelle WiWi-Portal in das in 2.3 aufgezeigte Feld bestehender Web-Präsenzen wirtschaftswissenschaftlicher Fakultäten in Hessen eingeordnet. Kapitel 2 soll mit diesem Fazit abgeschlossen werden, um darauf aufbauend Anforderungen an ein neu gestaltetes WiWi-Portal zu formulieren. Positionierung: WiWi-Portal vs. Uni Kassel Bewertung -3 Aktualität der Inhalte

-2

Layout & Design Optische Integration Navigation Zielgruppenorientierung

0

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z

 

Qualität der Inhalte Funktionsvielfalt

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

WiWi-Portal Uni Gießen

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Abb. 21: Positionierung: WiWi-Portal vs. Uni Kassel

49 Vgl. European Business School Oestrich-Winkel: Forschung und Lehre, Online im Internet: http:// www.ebs.de/ebs/go/ful/ful.php, 12.09.2004.

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Unter funktionalen Gesichtspunkten, wie z. B. Konsistenz und Aktualität der gebotenen Informationen, muss das Portal in seiner momentanen Form weder den hessischen, noch den bundesweiten Vergleich mit den Web Sites anderer wirtschaftswissenschaftlicher Fakultäten scheuen. Beispielhaft belegt dies die sehr gute Bewertung der Web Site der Professur Weißenberger (BWL mit dem Schwerpunkt Industrielles Management und Controlling)50 durch das „controller magazin“ im Jahr 2004.51 Im Vergleich von WebPräsenzen deutschsprachiger Hochschulen belegte hier die Web Site der Professur Platz eins unter 60 Konkurrenten in Bezug auf Informationsgehalt und Aktualität. Positionierung: WiWi-Portal vs. Uni Frankfurt Bewertung -3

-2

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  z

Qualität der Inhalte Funktionsvielfalt Layout & Design

Navigation Zielgruppenorientierung

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Aktualität der Inhalte

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WiWi-Portal Uni Gießen

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-3

+3

Abb. 22: Positionierung: WiWi-Portal vs. Uni Frankfurt Im Bereich Layout und Design ist der Web-Auftritt des Fachbereichs allerdings – wie bereits in 2.2.2 erwähnt – nicht mehr zeitgemäß und somit auch nicht mehr konkurrenzfähig. Jedoch vermittelt der momentane Web-Auftritt – trotz dieser gravierenden Schwächen – eine Geschlossenheit, die nicht bei allen betrachteten Konkurrenz-WebSites vorzufinden ist (vgl. Kap. 2.4). Die Navigationsstruktur des WiWi-Portals ist im Zuge des Relaunch ebenfalls zu überarbeiten. Eine Zielgruppenorientierung ist in der momentanen Navigation nicht erkennbar.

50 Vgl. Universität Gießen, Lehrstuhl für BWL mit dem Schwerpunkt Industrielles Management und Controlling: Web Site, Online im Internet http://wiwi.uni-giessen.de/home/bwl4, 12.09.2004.

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2 Situationsanalyse

Positionierung: WiWi-Portal vs. Uni Marburg Bewertung -3

-2

0

+1

+2

+3

 z z   z  z

Aktualität der Inhalte Qualität der Inhalte Funktionsvielfalt Layout & Design



z z

Optische Integration Navigation Zielgruppenorientierung

-1



z



WiWi-Portal Uni Gießen

Uni Marburg

z



+2

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0

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Abb. 23: Positionierung: WiWi-Portal vs. Uni Marburg

Positionierung: WiWi-Portal vs. FH Gießen-Friedberg Bewertung -3

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+3

 z  z  z

Aktualität der Inhalte Qualität der Inhalte Funktionsvielfalt

z

Layout & Design

z z

Optische Integration Navigation Zielgruppenorientierung

0

z

   

WiWi-Portal Uni Gießen

FH GießenFriedberg

z



+2

+1

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0

+2

+1

-1

+3

-2

+2

-2

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-3

+2

Abb. 24: Positionierung: WiWi-Portal vs. FH Gießen-Friedberg

51 Vgl. Kalwait, Rainer; Wallasch, Christian; Pfahler, Stefan: Das Internet als Informationsquelle für Controller – aktuelle Controlling-Themen im Internet 2003, in: CM controller magazin 3/04, S. 244 ff.

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3 Anforderungsanalyse

41

3 Anforderungsanalyse 3.1 Inhaltsanalyse 3.1.1 Darstellung aktueller Inhalte Die auf dem WiWi-Portal momentan gebotenen Informationen sind grundsätzlich über ein zentrales Menü erreichbar. Besonders hervorzuhebende Seiten, wie z. B. die TopNews bzw. Top-Downloads oder auch die Übersicht über alle Professuren sind ergänzend über direkte Links auf der Startseite des Portals verfügbar (Abb. 4). Von den Links im Contentbereich der Startpage soll jedoch im Folgenden abstrahiert werden. Das horizontale Menü dient somit als Basis für eine Analyse der aktuellen Informationsstrukturen des WiWi-Portals.52 Es gliedert sich in fünf Hauptpunkte, die zugleich die grobe Struktur der angebotenen Inhalte vorgeben: •

Profil



News, Downloads, Foren



Lehre



Einrichtungen



...auch am Fachbereich

Die Darstellung der Informationsstrukturen innerhalb dieser fünf Hauptpunkte soll unter anderem im Hinblick auf statische bzw. dynamische Informationen erfolgen. Somit ergibt sich schnell ein Überblick über häufig aktualisierte (dynamische) und langfristig unveränderte (statische) Informationen.

52 Bei einer kritischen Hinterfragung der aktuell vorzufindenden Menüstruktur des WiWi-Portals, die nicht der eigentliche Gegenstand dieses Abschnitts sein soll, sollte stets bedacht werden, dass sich das Informationsangebot im Laufe der Zeit stark ausgeweitet hat, ohne dass damit eine Anpassung der Hauptpunkte des Menüs einherging. Daher ergeben sich in manchen Fällen notwendigerweise unklare Zuordnungen von Unterpunkten sowie sonstige Schwächen in der Struktur des Menüs. Ohne diese näher zu benennen zeigt sich hier jedoch einmal mehr die Notwendigkeit eines Relaunch des Portals auf Grund der Weiterentwicklung im Bereich des Informationsangebots. Eine detaillierte Übersicht über alle Menüpunkte kann über die Sitemap-Funktion des WiWi-Portals abgerufen werden: Vgl. Universität Gießen, Fachbereich Wirtschaftswissenschaften: Sitemap, Online im Internet: http://wiwi.uni-giessen.de/sitemap/fb02/1/, 12.09.2004.

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3 Anforderungsanalyse

Im Bereich „Profil“ finden sich überwiegend statische Inhalte zur Selbstdarstellung der Universität sowie des Fachbereichs Wirtschaftswissenschaften. Während sich die Informationen zur Universität auf historische Fakten beschränken, bietet die Darstellung des Fachbereichs einen Überblick darüber, wie sich die wirtschaftswissenschaftliche Fakultät der Universität Gießen selbst versteht. Eine Bildergalerie des Campus sowie Informationen zu internationalen Partneruniversitäten gehören ebenfalls zur Selbstdarstellung des Fachbereichs. Des Weiteren finden sich in diesem Bereich Portraits der lehrenden und ehemaligen Professoren, in denen Informationen zum bisherigen Werdegang der Personen angeboten werden. Das jeweilige Forschungsgebiet wird in einigen wenigen Sätzen charakterisiert. Dieser Bereich ist vor allem im Bezug auf ehemalige Professoren nicht vollständig. Ergänzend finden sich im Bereich „Profil“ Informationen, wie z. B. die Adresse des Campus mit Anfahrtsskizze sowie das Gesamtadressverzeichnis der am Fachbereich tätigen Mitarbeiter oder die sog. „Web-Stats“, die Statistiken über Zugriffszahlen auf die verschiedenen Seiten und Module im Portal bereitstellen. Das Downloadcenter des WiWi-Portals ist ebenfalls im Bereich „Profil“ vorzufinden und stellt Datei-Downloads mit allgemeinen Informationen zum Fachbereich zur Verfügung. Ebenso kann über den Menüpunkt „Ausgewählte Bookmarks“ ein aggregiertes Verzeichnis aller von den Mitarbeitern des Fachbereichs eingestellten Adressen zu Web Sites mit fachlichspezifischen Inhalten eingesehen werden. Der Hauptpunkt „News, Downloads, Foren“ stellt – mit Ausnahme der Informationen für Erstsemester – ausschließlich dynamische Inhalte bereit. In aggregierter Form liegt ein Veranstaltungskalender des Fachbereichs vor, in dem alle von den OE eingetragenen Sonderveranstaltungen dargestellt werden. Auch finden sich in diesem Bereich die „Top 40 News“ bzw. „Top 40 Downloads“ als aggregierte Verzeichnisse aller bereitgestellten Einträge der untergeordneten OE. Vervollständigt werden die aggregierten News bzw. Downloads durch direkte Links zu den OE-eigenen Newsboards bzw. Downloadcenters. Eine Auswahlmöglichkeit aller aktiven Diskussionsforen am Fachbereich ist ebenfalls vorhanden. Ein statisches Informationsangebot bietet die Übersichtsseite „ErstsemesterInfos“, gegliedert in fachlich-organisatorische und kulturelle Aspekte des Studiums in Gießen. „Lehre“ umfasst alle Informationen, die zum Studienaufbau sowie den Lehrveranstaltungen selbst angeboten werden. Aus diesem Grund sind in diesem Bereich sowohl dy-

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3 Anforderungsanalyse

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namische als auch statische Informationen enthalten. Informationen zum Studienaufbau, den Fachrichtungen, der Studienstruktur, dem Credit Point System oder den Bewerbungsmodalitäten bleiben i. d. R. über einen längeren Zeitraum unverändert. Hingegen wird z. B. das Vorlesungsverzeichnis jedes Semester aktualisiert. Des Weiteren werden hier Informationen zu den Wahlfächern und sonstigen Lehrangeboten (Mathematik für Wirtschaftswissenschaftler, Statistik, Wirtschaftsenglisch, Privat- und öffentliches Recht für Wirtschaftswissenschaftler) angeboten. Ebenso sind über diesen Bereich die Web Sites der Studienschwerpunkte „Accounting – Controlling – Taxation“, „Geld, Banken, Versicherungen“ sowie „Management von Ressourcen, Prozessen, Strukturen“ erreichbar. Informationen zum Nebenfach- und Auslandsstudium sind ebenfalls Themengebiete des Menüpunkts „Lehre“. Schließlich wird unter diesem Hauptpunkt noch die Möglichkeit geboten, die Belegungspläne der Hörsäle am Campus einzusehen. Die Web Sites der Professuren sind im Bereich „Einrichtungen“ verlinkt. Hinzu kommen die Web Sites anderer OE: Dekanat, IT-Service-Center, Prüfungsamt, Fachschaft, Zweigbibliothek Recht und Wirtschaft, Studienberatung des FB, Studienschwerpunkte (s. o.) sowie die Seite der Fachbereichsgremien (Fachbereichsrat, Studienausschuss, Forschungsausschuss, Haushaltsausschuss, Promotionsausschuss, Prüfungsausschuss sowie diverse Beauftragte). Die Europakontakte des internationalen Studienaustausches sind ebenfalls im Bereich „Einrichtungen“ verfügbar. Dieser Bereich stellt als Ganzes eine Art Wegweiser zu den Startpages verschiedener OE bzw. Institutionen dar. Es finden sich hier also primär statische Inhalte. Der letzte Hauptpunkt im Menü – „...auch am Fachbereich“ – beinhaltet Links zu den Seiten des Fördervereins des Fachbereichs, der interdisziplinären Forschungseinheit Evidence-based Best Practice in Entrepreneurship and Intrapreneurship (E-BEI), dem Institut für Unternehmensplanung (IUP) sowie dem Institut für Marken- und Kommunikationsforschung (imk). Die Initiativen des Fachbereichs sind mit einer Übersichtsseite vertreten. Weiterhin sind sowohl der Online-Katalog der Universitätsbibliothek OPAC, als auch der Mensa Speiseplan verfügbar. Seit kurzer Zeit bietet der Unterpunkt „Banner-Webung“ an dieser Stelle Informationen für potenzielle Werbekunden.

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3 Anforderungsanalyse

Abb. 25: Schematische Darstellung der aktuellen Menüstruktur des WiWi-Portals

3.1.2 Vervollständigung des Informationsangebots In diesem Kapitel werden Ergänzungen zum aktuellen Informationsangebot des WiWiPortals dargestellt, die sich aus den Anforderungen bestimmter Benutzergruppen ergeben könnten. Einige bereits vorhandene Informationen müssen darüber hinaus an die Bedürfnisse einzelner Benutzergruppengruppen angepasst, bzw. komplett überarbeitet werden. Für die Studierenden ist das Informationsangebot bereits recht umfangreich. Einzig die Informationen zum Studienaufbau müssen nach Ansicht der Projektgruppe überarbeitet und ergänzt werden. Es fehlen Informationen zu den (fachbereichsfremden) sonstigen Wahlfächern (Öffentliches Recht, Politikwissenschaft, Privatrecht, Psychologie, Soziologie und Wirtschaftspädagogik). Denkbar ist z. B. ein Kurzportrait des jeweiligen

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3 Anforderungsanalyse

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Fachs mit Inhalten der Veranstaltung und der späteren Praxisrelevanz, um den Studierenden von Beginn an einen Einblick in die Ziele der Veranstaltungen zu geben. Potenzielle Studierende – im Speziellen Schüler – werden durch das aktuelle Informationsangebot nur unzureichend mit Inhalten bedient. Zur Verwirklichung des Ziels der erfolgreichen Studierendenakquirierung müssen die vorhandenen Inhalte sowohl sprachlich als auch optisch angepasst werden. Der wissenschaftlich beschriebene Studienablauf sowie die Formalien, die eine Bewerbung zwangsläufig mit sich bringt, müssen mit einfachen Sätzen erläutert und zusätzlich mit Beispielen ergänzt werden. Kurze Interviews mit aktuellen Studierenden können die ganze Thematik ergänzen und auflockern. Eine Checkliste zum Herunterladen mit allen wichtigen Hinweisen zur Bewerbung ist zur Erleichterung der Arbeit für Schüler und Universität wichtig, da so unvollständige Bewerbungsunterlagen vermieden werden können. Ein Online-Bewerber-Center wäre eine zusätzliche Möglichkeit, den Bewerber auf dem Laufenden zu halten. Hier könnte nach Eingabe einer Kennung und eines Passwortes eine Statusabfrage zum aktuellen Stand der Bewerbung ermöglicht werden. Für potenzielle Studierende, die nicht aus dem Umland von Gießen kommen, muss auch das Umfeld der Universität dargestellt werden. Wichtige Gründe für ein Studium in Gießen, wie beispielsweise die relativ günstigen Mieten im Vergleich zu anderen Universitätsstädten wie Köln, München oder Hamburg, das integrierte Semesterticket für den Rhein-Main-Verkehrsverbund (RMV) und die kurzen Wege auf dem Campusgelände sind hier besonders hervorzuheben. Ferner sollte auch die große Auswahl an Möglichkeiten zur Freizeitgestaltung präsentiert werden – dazu gehören auch Unipartys, Kneipen und Diskotheken in Gießen. Eine Zusammenarbeit mit bereits bestehenden Web Sites der Gießener Szene wäre vorstellbar, um mit geringem Aufwand aktuelle Inhalte zu integrieren. Um den Besuchern des WiWi-Portals ein positives Image des Fachbereichs und der Stadt Gießen zu vermitteln, sollten auch multimediale Inhalte verwendet werden. Ein kurzer Imagefilm mit Szenen aus der Gießener Innenstadt, dem Campusgelände sowie Interviews mit Professoren und Studierenden, stellt eine sinnvolle Ergänzung zu den bereits erfassten Informationen dar. Um Studienortswechslern einen einfachen Einstieg in das Studium in Gießen zu bieten, muss eine Übersicht über die angebotenen Wahlfächer und Studienschwerpunkte, eine kurze Erläuterung des Credit Point Systems und die notwendigen Formalitäten zur Anerkennung von bereits erbrachten Studienleistungen geboten werden.

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3 Anforderungsanalyse

Für Interessenten aus der Wissenschaft sind einige Änderungen in der Informationsdarstellung nötig. Für diese Benutzer muss aus der Fülle der News eine Auswahl bereitgestellt werden, die sich auf aktuelle Publikationen und Sonderveranstaltungen an der Universität bezieht. Einblick in abgeschlossene und laufende Forschungsprojekte aller Professuren könnte darüber hinaus ein aggregiertes Downloadcenter ermöglichen. Zusätzlich sollte in diesem Bereich für eine Firmenmitgliedschaft im Verein zur Förderung des Fachbereichs Wirtschaftswissenschaften der Justus-Liebig-Universität Gießen e. V. geworben werden und eine Anbindung an das neue WPS-Modul „Jobbörse“ ermöglicht werden. Der Förderverein des Fachbereichs sollte mit seinem Angebot für Ehemalige (Alumni)53 ebenfalls in das Navigationskonzept eingegliedert werden. Die gestalterische Verantwortung des Web-Auftritts liegt jedoch beim Verein selbst, daher wird hier nicht näher auf das Informationsangebot eingegangen. Um eine häufigere Berichterstattung zu universitären Themen in der Presse zu erreichen, sollte ein entsprechender Bereich auf dem Portal geschaffen werden. Hier sollten aktuelle Publikationen und Auszeichnungen von Angehörigen des Fachbereichs aus der Fülle der News herausgefiltert werden. Bereits publizierte Presseberichte, in denen der Fachbereich oder einzelne Professuren erwähnt wurden, sollten in einem Archiv der Öffentlichkeit langfristig zugänglich gemacht werden. Dabei sollten Artikel überregionaler Zeitungen und Bereichte in wissenschaftlichen Fachzeitschriften archiviert und als Aushängeschild des Fachbereichs vorgehalten werden. Wichtig für Journalisten sind zudem statistische Angaben und ein kurzer Überblick über die Geschichte des Fachbereichs. Zusätzlich sollten auch aktuelle, hoch auflösende Bilder zur Verfügung gestellt werden. Ein Ansprechpartner für Anfragen von Journalisten müsste benannt werden und dessen Kontaktdaten auf dem Portal publiziert werden. Presse und wissenschaftliche Einrichtungen sind zudem potenzielle Kunden für Bannerwerbung auf der Web Site. Für die Mitarbeiter des Fachbereichs sind ein eigenes Newsboard und ein eigenes Downloadcenter denkbar. Interne Stellenausschreibungen und Bekanntmachungen der Universitätsleitung sowie das Adressverzeichnis und die Hörsaalplanung sind weitere

53 Vgl. Verein zur Förderung des Fachbereichs Wirtschaftswissenschaften der Justus-Liebig-Universität: Startpage, Online im Internet: http://wiwi.uni-giessen.de/alumni/public/, 18.10.2004.

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3 Anforderungsanalyse

47

relevante Inhalte. Außerdem sollte ein eigener, intern geschützter Bereich für die Mitarbeiter zum wissenschaftlichen Austausch geschaffen werden.

3.2 Benutzeranalyse 3.2.1 Benutzerprofile Grundlegend für die spätere Formulierung von strategischen Zielen ist eine eingehende Analyse der Benutzergruppen des WiWi-Portals. Hierzu werden zunächst die relevanten Benutzergruppen voneinander abgegrenzt und jeweils im Hinblick auf ihren Bezug zum Fachbereich, ihre Affinität zum Medium Internet sowie ihre Nutzungsgewohnheiten desselben kurz charakterisiert. Die so entstehenden Benutzerprofile stellen die Grundlage für alle weiteren Überlegungen dar, um stets eine Kunden- bzw. Nutzerorientierung des Portals sicher zu stellen. Zu Beginn der Benutzeranalyse ist zu klären, wer als Nutzer des WiWi-Portals bezeichnet werden kann. Primär sind dies die Studierenden der Wirtschaftswissenschaften am Fachbereich selbst, die den Hauptteil der regelmäßigen Zugriffe auf das Portal ausmachen. Ebenfalls von hoher Bedeutung ist die Gruppe der potenziellen Studierenden, d. h. all derjenigen, die sich für einen Studienplatz im Fach Wirtschaftswissenschaften allgemein, aber auch speziell in Gießen interessieren. In Kapitel 2.1 wurde bereits auf die zunehmende Bedeutung einer erfolgreichen Studierendenakquirierung nach dem Wegfall der ZVS-Regelungen zur Studienplatzvergabe im Fach BWL eingegangen, was die Relevanz dieser Benutzergruppe veranschaulicht. Die Gruppe umfasst jedoch nicht nur Studienanfänger, sondern auch Studierende anderer Hochschulen, die einen Studienortswechsel in Betracht ziehen. Des Weiteren bildet die Scientific Community – verstanden als die Gesamtheit der fachspezifisch Forschenden – eine weitere Benutzergruppe. Ihr gegenüber stehen in der Praxis die Unternehmen der freien Wirtschaft. Getrennt von diesen Benutzern aus dem unternehmerischen Bereich sind die überwiegend auch in der freien Wirtschaft tätigen ehemaligen Studierenden des Fachbereichs, organisiert im Alumni-Netzwerk, zu betrachten. Sie verfolgen ggf. andere Interessen als Benutzer von Firmen, die dem Fachbereich unverbunden gegenüberstehen (und somit in den Bereich freie Wirtschaft einzuordnen sind). Schließlich stellen die Mitarbeiter des

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48

3 Anforderungsanalyse

Fachbereichs sowie die (politische und gesellschaftliche) Öffentlichkeit weitere Benutzergruppen dar. Zusammenfassend lassen sich also sieben Hauptbenutzergruppen definieren, auf die im Folgenden näher einzugehen ist: •

Studierende



potenzielle Studierende



Scientific Community



Wirtschaft



Ehemalige



Mitarbeiter



Öffentlichkeit

Die Benutzergruppe der Studierenden wird aus Sicht der Projektgruppe beschrieben. Unstrittig ist, dass die Studierenden eine große Nähe zum Fachbereich haben. Sie sind mit den Abläufen und dem Aufbau der Fachbereichsorganisation vertraut und setzen sich im Laufe der ersten Semester immer mehr mit dem WiWi-Portal auseinander. Von den Erstsemestern abgesehen können die Studierenden also überwiegend als Experten im Umgang mit der Schnittstelle WiWi-Portal bezeichnet werden. Die Internetgewohnheiten dieser Benutzergruppe stellen sich dabei unterschiedlich dar. Zum einen muss die eher grobe und verhältnismäßig unsystematische Suche nach Informationen – im Folgenden als Browsen54 bezeichnet – wie bei allen anderen Benutzergruppen in die Überlegungen einbezogen werden. Das Browsen stellt die geringsten Anforderungen an die Kenntnis über die Informationsstruktur einer Web Site und ist somit das Grundverhalten eines jeden Benutzers. Zum anderen zeigt sich aber auch, dass die Studierenden als Experten gezielt an bestimmten Inhalten interessiert sind und diese auch schnell und einfach erreichen wollen (vgl. Kap. 3.2.3). Potenzielle Studierende – die Projektgruppe bezieht sich hierbei auf die eigenen Erfahrungen – haben dieses Expertenwissen im Hinblick auf die Benutzung des WiWi-Portals zunächst nicht. Studienanfänger gelangen z. B. über Suchmaschinen oder die Web

54 Aus dem Englischen von „to browse“: durchsuchen, sich umsehen, grasen.

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3 Anforderungsanalyse

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Site der JLU auf das Portal, ohne jede Vorstellung vom Informationsangebot, das sie erwartet. Ihnen kann ein typisches Browse-Verhalten unterstellt werden. Hingegen haben potenzielle Studierende im Sinne von Studienortwechslern eventuell spezifischere Vorstellungen vom Informationsangebot einer Web Site wie der des WiWi-Portals. Sie benötigen mitunter nur einige wenige Informationen, von denen sie einen Wechsel des Studienorts abhängig machen. Es zeigt sich also, dass die Gruppe der potenziellen Studierenden durchaus verschiedene Ziele bei der Benutzung des WiWi-Portals verfolgt. Im Allgemeinen sollte in der heutigen Zeit den Benutzer aus der Scientific Community eine ausgeprägte Affinität zum Medium Internet unterstellt werden können. Im Gegensatz zu den Studierenden suchen Benutzer aus der Scientific Community – als Forscher – den Einstieg ins Informationsangebot des Portals verstärkt über die jeweiligen Forschungsgebiete (z. B. Wirtschaftsinformatik, Controlling, Wirtschaftspolitik etc.). Die gezielte Suche nach Informationen zu Forschungsergebnissen überwiegt dabei das eher unspezifische Browsen. Insbesondere bei dieser Benutzergruppe ist die Möglichkeit des Direkteinstiegs auf Seiten untergeordneter OE (z. B. Professuren) herauszuheben, was aus der fachlich orientierten Suche nach Informationen resultiert. Es fällt schwer, konkrete Nutzungsgewohnheiten eines Benutzers der Gruppe Wirtschaft abzuleiten. Das Feld der möglichen Benutzer ist sehr groß, vom motivierten Mitarbeiter einer Personalabteilung, der regelmäßig und gezielt auf Hochschul-Web-Sites nach talentiertem Nachwuchs sucht (sog. Headhunter), bis zum sonst dem Internet eher abgeneigten Kollegen, der mit entsprechenden Recherchearbeiten betraut wurde. Es ist möglich, dass ersterer ein völlig anderes Suchverhalten als sein Kollege an den Tag legen wird. Die gleiche Problematik ergibt sich in Bezug auf die Nähe zum Fachbereich. Mögen Unternehmen des näheren Umfeldes zumindest teilweise über die Strukturen des Fachbereichs Wirtschaftswissenschaften der JLU Bescheid wissen, so kann dies von anderen Unternehmen vielleicht nicht angenommen werden. Daraus ergibt sich innerhalb dieser Gruppe ebenfalls eine große Heterogenität zwischen den Benutzern. Da die Benutzergruppe der Ehemaligen in der Hauptsache über die Web Site des Fördervereins bedient wird, soll hier nur ein kurzer Blick auf sie geworfen werden. Eine gewisse Nähe zum Fachbereich sollte den Ehemaligen unterstellt werden können. Das Interesse dieser Benutzer wird sich im Wesentlichen auf Informationen rund um den

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3 Anforderungsanalyse

Campus fokussieren, was dazu führt, dass die gezielte Suche nach aktuellen Informationen in den Hintergrund tritt. Salopp formuliert: Die Ehemaligen sehen ab und an einmal nach dem Rechten. Konkretere Angebote speziell für diese Benutzergruppe, z. B. Kontakte zu anderen ehemaligen Kommilitonen, werden über den Förderverein direkt bedient. Da die Mitarbeiter des Fachbereichs großteils die Aufgabe der dezentralen Content-Erfassung und -Pflege übernehmen, sind sie als Experten im Umgang mit dem WiWiPortal zu bezeichnen. Die Nutzungsgewohnheiten – auf der Seite der öffentlichen Web Sites – können somit eher mit der gezielten Suche beschrieben werden. Zudem sind ihnen die organisatorischen Strukturen des Fachbereichs bekannt. Da die Öffentlichkeit generell ein sehr weites Feld an unterschiedlichen Benutzern umfasst, ist es schwierig, hier eine Charakterisierung zu finden. Einerseits suchen manche Benutzer aus dieser Gruppe gezielt nach bestimmten Informationen, andererseits werden einige Benutzer auch das Informationsangebot browsend überfliegen, um einen generellen Eindruck vom Fachbereich zu erlangen. Ebenso unklar ist die Nähe des jeweiligen Benutzers zum Fachbereich oder die persönliche Affinität zum Medium Internet.

Übersicht über die Benutzerprofile Nähe zum FB

Affinität zum Internet

Suche nach Informationen

Einstieg

Studierende

+3

+2

gezielte Suche, Browsen

Portal, direkte OE-Sites

potenzielle Studierende

-2

+2

Browsen

Scientific Community

0

+2

gezielte Suche

Wirtschaft

-1

unklar

gezielte Suche, Browsen

Ehemalige

+2

unklar

Browsen

Portal, JLU-Web-Site

Mitarbeiter

+2

unklar, Tendenz positiv

gezielte Suche

Portal, direkte OE-Sites

Öffentlichkeit

unklar

unklar

gezielte Suche, Browsen

JLU-Web-Site, Links im WWW

JLU-Web-Site, Links im WWW Forschungsthemen, Suchmaschinen JLU-Web-Site, Links im WWW

Tab. 3: Übersicht über die Benutzerprofile

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3 Anforderungsanalyse

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Die vorstehende Übersicht soll die oben genannten Aspekte abschließend zusammenfassen. Den jeweiligen Ausprägungen der Merkmale liegt eine subjektive Einschätzung der Projektgruppe zu Grunde. Bewertet wurde dabei auf einer Skala von -3 (gering) bis +3 (hoch).

3.2.2 Inhaltsorientierte Benutzeranalyse In diesem Abschnitt werden die in Kapitel 3.1 dargestellten Inhalte den Benutzergruppen zugeordnet. Es soll versucht werden, mittels Top-Down-Ansatz die inhaltlichen Interessen der verschiedenen Benutzer abzubilden. Eingangs wird dabei das Problem der verschiedenen Sichtweisen auf das WiWi-Portal von ein und derselben Benutzergruppe am Beispiel der Studierenden am Fachbereich beschrieben, um die Abgrenzungsproblematik einer inhaltlichen Zuordnung der Informationen aufzuzeigen. Im Anschluss wird in tabellarischer Form der Versuch einer Top-Down-Zuordnung zu den übrigen Benutzergruppen dargestellt. Die Benutzergruppe der Studierenden benötigt im Wesentlichen Informationen zum Studium selbst. Die Studierenden sind Teil des universitären Alltags, d. h., für sie nehmen auf Externe ausgerichtete Informationen, wie z. B. die zur Campusgeschichte, nur eine untergeordnete Rolle ein. Jedoch dürfen solche Informationen nicht unberücksichtigt bleiben. Die Abgrenzungsproblematik relevanter Inhalte äußert sich im unterschiedlichen Verständnis des Portals. So kann das Portal erstens als Instrument verstanden werden. Die Studierenden erwarten das Angebot von studienbegleitenden und -unterstützenden Mitteln, was als OnlineSupport des Studiums im engeren Sinne bezeichnet werden kann. Hierzu zählen Informationen zu aktuellen Lehrveranstaltungen, News, Skripte, Reader sowie sonstige Publikationen. Zweitens kann das Portal als eMentor verstanden werden. Online-Support des Studiums im weiteren Sinne umfasst neben der Bereitstellung der oben genannten Informationen auch die Betreuung der Studierenden bei der Planung und Ausgestaltung ihres Studiums. Durch eine zentrale Einrichtung, wie der eines Fachbereichsportals, bietet sich die Möglichkeit, Informationen von diversen OE zu aggregieren und somit schneller und übersichtlicher verfügbar zu machen. Für die Studierenden bedeutet das im Allgemeinen weniger Aufwand bei der Informationsbeschaffung. Aktuelle Entwick-

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3 Anforderungsanalyse

lungen in diesem Bereich sind zum einen der Start von FlexNow55 – einem OnlinePrüfungsverwaltungssystem – zum anderen die Einführung der personalisierten Studierendenseiten durch das Students’ Personal Information Center (SPIC). Drittens kann das Portal als Möglichkeit verstanden werden, Praxiskontakte zu knüpfen. Da durch den Betrieb eines Fachbereichsportals im Idealfall alle vorder- sowie hintergründigen fachlichen Informationen zum Studium an einer zentralen Stelle gebündelt und zum Austausch bereitgestellt werden, muss in Betracht gezogen werden, diese Fähigkeit auch extern nutzbar zu machen. So können beispielsweise Unternehmen nicht nur als Informationsnachfrager in Bezug auf praxisrelevante Forschungsergebnisse auftreten. Vielmehr muss ihnen über das Portal die Möglichkeit geboten werden, als Informationsanbieter zu agieren. Daraus ergibt sich sowohl von Unternehmensseite als auch von Seiten der Studierenden der Anspruch an eine optimale Schnittstelle zwischen Theorie und Praxis, bereitgestellt durch das WiWi-Portal. Entsprechende inhaltliche Bereiche, in denen der direkte Kontakt zwischen Unternehmen und Studierenden ermöglicht wird, z. B. Jobbörsen, über die Praktika oder auch Diplomandenstellen angeboten werden, kommen hierbei in Frage. Viertens kann das Portal als Kommunikationsplattform verstanden werden. Durch Foren, Chats und sonstige Möglichkeiten der Onlinekommunikation bietet sich für Studierende die Chance zum Aufbau einer größeren eLearningCommunity, als es in Form konventioneller Arbeitsgruppen möglich wäre. Durch die dezentrale Zusammenarbeit einer Vielzahl von Studierenden – und Lehrenden – wie dies gegenwärtig bereits in den Foren bestimmter Lehrveranstaltungen zu beobachten ist, gelingt es, eine zeitlich und räumlich unabhängige Diskussion der fachlichen Inhalte zu etablieren, die dem Lernerfolg der Studierenden nur förderlich sein kann.56 Die unterschiedlichen Sichtweisen der Benutzergruppen auf das Portal liegen auch den folgenden Überlegungen zur inhaltlichen Zuordnung von Informationen zu Grunde. Davon ausgehend wurde versucht, eine Top-Down-Zuordnung der erarbeiteten Inhalte des WiWi-Portals zu den unterschiedlichen Benutzergruppen zu finden.

55 Vgl. Universität Gießen: FlexNow, das Prüfungsverwaltungssystem der Justus-Liebig-Universität Gießen, Online im Internet: https://flexnow.uni-giessen.de/, 12.09.2004. 56 Vgl. Universität Gießen, Lehrstuhl für Statistik und Ökonometrie: Forum zur Statistik im Grundstudium, Online im Internet: http://wiwi.uni-giessen.de/discus/list.php?f=131, 12.09.2004.

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3 Anforderungsanalyse

53

X

Bewerbung zum Studium

X

Campus-Bilder

X

Dekanat

X

Diplomarbeiten

X

Diskussionsforen

X

Downloads

X

Evaluationen

X

Events, Sonderveranstaltungen

X

FAQ

X

Fremdsprachenangebote

X

X

Gießen-Party

X

X

Historisches zum FB

X

X

Hörsaal-Planung

X

Imagefilm

X

Info-Broschüre des FB Infos zum Grundstudium

X

X

X

X

X

X

X

X

X

X

X

X

X

X

X

X

X X

X

X

X

X

X

IT-Service-Center

X

Kontakt zum FB Lehrstühle

X

Linksammlung

X

Mensa

X

Mitarbeiterdarstellung

X

Nebenfachstudium

X

News

X

Organisation des FB

X

X

X X

X

X

X X

X X

X

X

X

Infos zur Bannerwerbung Internationale Kontakte

X

X

X X

X

X X

X

Öffentlichkeit

X

Mitarbeiter

Auszeichnungen, Awards

Ehemalige

X

Wirtschaft

Adressverzeichnis

Scientific Community

Inhalte des WiWi-Portals (in alphabetischer Reihenfolge)

Studierende

Benutzergruppen

potenzielle Studierende

Top-Down-Zuordnung von Inhalten zu Benutzergruppen

X

X

X

X X

X

X

X X

X

X

X

X

X

X

X

X

X

X

X X

X

X

X X X

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X

X

54

3 Anforderungsanalyse

PC-Pool

X

X

Praktika

X

Praxiskontakte

X

X

X

Praxisprojekte, Kooperationen

X

X

X

X

Presseinfos

X

X

Produkt WiWi-Portal

X

X

Professorenportraits

X

Prüfungsamt

X

SPIC

X

Stadt Gießen

X

Stellenangebote

X

Studentische Initiativen

X

X

Studienaufbau und –organisation

X

X

Studienberatung des FB

X

X

Studienordnung (DPO)

X

X

Studienschwerpunkte

X

X

Studieren in Gießen

X

X

Über den Campus

X

X

Verwaltung des FB

X

X

Vorlesungsverzeichnis

X

Wahlfächer

X

WiWi-Tag

X

Zahlen, Daten, Fakten

X

Zweigbibliothek Recht und Wirtschaft am FB02

X

X

X

X

X

X

X

X X X

X

X

X X X

X

X

X

X

X

X

X

X

X

X

X

X

X

Tab. 4: Top-Down-Zuordnung der Inhalte des WiWi-Portals zu Benutzergruppen

3.2.3 Aufgabenorientierte Benutzeranalyse Nachdem den Benutzern des WiWi-Portals zunächst Profile zugewiesen und im Anschluss die angebotenen Inhalte diesen Profilen zugeordnet wurden, soll dieser Abschnitt die Benutzeranalyse mit einem kurzen Überblick über regelmäßige Aufgaben der angesprochenen Benutzergruppen abschließen. Hiermit soll der in 3.2.2 dargestellten Top-Down-Sichtweise der Benutzeranalyse, nämlich der Zuordnung von Inhalten zu Benutzergruppen aus Anbietersicht, eine Bottom-Up-Betrachtung gegenüber gestellt werden.

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3 Anforderungsanalyse

55

Regelmäßige Aufgaben verschiedener Benutzergruppen

Benutzergruppe

• Tasks / Abrufen der Informationen über... • (in alphabetischer Reihenfolge)

Studierende

• Buchrecherche über OPAC • Downloads abrufen • Foren benutzen • Informationen zu Lehrveranstaltungen anzeigen • Kontaktaufnahme mit Professoren und Institutionen • Mensa-Speiseplan überprüfen • News abrufen • Online Evaluation der Lehrveranstaltungen • Prüfungsergebnisse einsehen (Download Center / FlexNow) • Semesterplanung über Vorlesungsverzeichnis • Studienplanung über Seiten zu Wahlfächern, DPO etc. • Erstsemester-Seiten abrufen • „Gießen und Umgebung“ kennen lernen • Lageplan des Campus anschauen • Professoren-Portraits abrufen • Wohnungssuche • Bewerbungsmodalitäten, Anforderungen • Campus und FB-Informationen abrufen • Kontakt zur Praxis in Erfahrung bringen (Job-Aussichten) • Kontaktmöglichkeiten zu Studierenden suchen • Studienaufbau abrufen • Studienleben, Umfeld, sonstige Angebote • Zusätzliche Uni-Angebote: Sprachen, Sport, Musik etc. • Kontakt zu Forschungspartnern (-konkurrenten) aufnehmen • Forschungsergebnisse abrufen • Bannerwerbung schalten • Firmenevents, Messen, Praxisvorträge publizieren • Forschungsschwerpunkte in Gießen in Erfahrung bringen • Jobangebote publizieren • Jobgesuche publizieren • Kooperationsmöglichkeiten mit FB bzw. Professuren suchen • Praxisprojekte anbieten • Selbstdarstellung betreiben • Campus und FB-Infos abrufen • Einstieg zum Alumni-Netzwerk suchen • Kontakt zu anderen Ehemaligen suchen • Professorenportraits abrufen • Downloads abrufen • Hörsaal-Planung • News abrufen • Pressemitteilungen und -material abrufen • Zahlen, Daten, Fakten zum FB abrufen

zusätzlich speziell Erstsemester

potentielle Studierende

Scientific Community Wirtschaft

Ehemalige

Mitarbeiter

Öffentlichkeit

Tab. 5: Tabellarische Übersicht über regelmäßige Aufgaben verschiedener Benutzer

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3 Anforderungsanalyse

3.3 Administration und Bereitstellung der Inhalte 3.3.1 Organisatorische Anforderungen Der Fachbereich Wirtschaftswissenschaften setzt sich aus 16 Professuren (9 BWL, 7 VWL) zusammen. Es existieren drei Studienschwerpunkte, die sich jeweils aus dem Lehrangebot verschiedener Lehrstühle zusammensetzen. Aus dieser institutionalisierten Dezentralität ergeben sich besondere Herausforderungen für ein neues Portal. Im folgenden Abschnitt soll geklärt werden, in welchen Bereichen zentrale Vorgaben sinnvoll sind und wie der redaktionelle Prozess für die Befüllung der Web Sites mit Inhalten zukünftig aussehen sollte. Dabei werden einerseits die Inhalte auf zentralen Portalen (Fachbereich, Studienschwerpunkte), andererseits die Inhalte der Professuren des Fachbereichs betrachtet. Die dezentrale Organisationsstruktur des Fachbereichs führt zu einer Eigenverantwortung der Professuren für die Inhalte ihrer Web-Auftritte. Diese fachliche und organisatorische Selbstständigkeit soll erhalten bleiben. Außerdem bleibt die Erfassung und Pflege der Inhalte weiterhin Aufgabe der Professuren. Die Erfahrungen im Support des WPS haben allerdings gezeigt, dass zentrale Vorgaben von Designrichtlinien positiv aufgenommen werden und im Sinne eines gemeinsamen Öffentlichkeitsauftrittes umgesetzt werden. Die Projektgruppe empfiehlt daher eine einheitliche Templatevorgabe – eine Formatvorlage für Farbschema und Layout – für alle OE, die durch individuelle Logos und Farbgebungen zur Differenzierung angepasst werden kann. Dabei sollten vor allem die vorgegebenen Funktionen (News, Downloads, Lehrveranstaltungen etc.) des WPS einheitlich benannt werden und in der Navigation an gleicher Stelle erreichbar sein. Individuelle Ausgestaltungen der OE-Web-Sites können durch eine Erweiterung der vorgegebenen Templates und Menüstrukturen erfolgen. Problematisch ist die Befüllung der zentralen Seiten (Portal, Studienschwerpunkte) mit Inhalten. Abgesehen von den automatischen Aggregationen des WPS in den vorhandenen Modulen ist die Pflege und Aufbereitung von zentralen Inhalten kritisch. Die Bottom-Up Befüllung mit Inhalten stößt an ihre Grenzen, sobald die Content-Erfassung über die WPS-Formulare hinausgeht und statische Informationen dargestellt werden sollen. Hier ist kein redaktioneller Prozess vorgegeben und die fehlende zentrale Koordination führt zu einer undurchsichtigen Navigation sowie teilweise zu inhaltlichen

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Überschneidungen. Besonders deutlich werden diese oftmals durch organisatorische Barrieren geschaffenen Probleme auf den aktuellen Seiten des Dekanats und des Prüfungsamts. Das irreführende Menü verwirrt die Benutzer und durch inhaltliche Überschneidungen werden sie oft in andere organisatorische Bereiche geführt. Die Projektgruppe empfiehlt daher eine stärkere Koordination der angebotenen Inhalte. Dazu gehört vor allem die logische Eingliederung der Inhalte in ein gemeinsames Konzept und die klare organisatorische Zusammenfassung von fachbereichsübergreifenden Informationen. Im Rahmen dieser Koordination sollte der Content Lifecycle – der von der Recherche, der Erstellung und der Verwaltung redaktioneller Inhalte über die Qualitätssicherung erstellter Inhalte und der darauf basierende Web Site bis zu deren Veröffentlichung im Web reicht57 – begleitet werden. Es erscheint sinnvoll, die Navigation über alle Bereiche des Portals in einem vollständigen Navigationskonzept zu ermöglichen. Eine optische Integration der Inhalte sollte ebenfalls gewährleistet und ein Vorgabestil für die optische Gestaltung der Informationen vorgegeben werden. Die organisatorische Trennung der Teilbereiche durch die dezentrale Ansiedlung fachbereichsübergreifender Stellen sollte im Web-Auftritt nicht mehr sichtbar sein. Die momentan – insbesondere für Externe – schwer zu durchschauende Situation der organisatorischen Abgrenzung verschiedener Teilbereiche muss vermieden werden. Zentrale Inhalte sollten zukünftig unter dem Dach des Dekanats organisatorisch zusammengefasst werden. Die Inhalte des Dekanats, des Prüfungsausschusses und Prüfungsamtes sowie die Informationen zu den verschiedenen Austauschprogrammen und internationalen Kontakten des Fachbereichs sollten weiterhin dezentral befüllt werden. Durch gemeinsame Navigations- und Gestaltungsvorgaben kann dieser Bereich geschlossen präsentiert werden. Außerdem sollten die Zuständigkeiten und Aufgabengebiete der Beauftragten für Bibliotheken, IT und BAföG-Angelegenheiten auf dem Portal präsentiert werden. Hier wäre es wünschenswert, das ITSeC mit dem PC-Pool als Einrichtung des Fachbereichs aufzunehmen. Der Bereich BAföG müsste ebenfalls Teil des Webangebots für aktuelle und potenzielle Studierende werden.

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Das neu geschaffene Portal mit den zahlreichen zentralen Informationen soll dann als Informationspool für sämtliche Interessengruppen verstanden werden. Durch die aggregierten aktuellen Informationen aus den dezentralen OE und die redaktionell erarbeiteten Inhalte soll die Web Site den Fachbereich vollständig abbilden und seine Ausrichtung, Ziele und Möglichkeiten integriert kommunizieren.

3.3.2 Technische Anforderungen Der Fachbereich Wirtschaftswissenschaften setzt seit April 2002 für seine Web Site das WCMS „WPS“ ein, das am Lehrstuhl für BWL und Wirtschaftsinformatik unter Leitung von Prof. Dr. Axel C. Schwickert entwickelt wurde. Mit dem WPS soll der Relaunch des Fachbereichsportals und den zugehörigen Web Sites der OE bis zum Beginn des Wintersemesters 2005/2006 realisiert werden. Der Begriff des Web Content Management Systems lässt sich anhand der Namensbestandteile erklären. Unter Web werden hier die drei möglichen Teile einer Web Site – Internet, Intranet und Extranet – zusammengefasst. Die Web-Seiten sind für die Öffentlichkeit bestimmt, im Intranet erfolgt die interne Kommunikation und der Austausch von Dateien, und im Extranet ist eine Kommunikation mit definierten Außenstellen möglich. Intranet und Extranet sind gegen unbefugten Zugriff von Dritten geschützt. Der Content steht für alle Arten von Inhalten, die auf den Web Sites veröffentlicht werden. Dabei wird bei der Erfassung des Content eine Trennung zwischen Inhalt, Struktur und Darstellung vorgenommen. Die Struktur definiert die Einzelinformationen eines Dokuments. Die Darstellung dagegen legt fest, wie die Ausgabe auf der Web Site erfolgt. Management steht für die Sammlung, Erstellung und Verwaltung von Inhalten, sowie die anschließende Veröffentlichung im World Wide Web (WWW).58 Alle Grundfunktionen eines WCMS bietet das WPS. Darüber hinaus bietet es vielfältige Anwendungen, die für den Einsatz im universitären Umfeld unverzichtbar sind. Die Sy-

57 Vgl. Schwickert, Axel C.; Grund, Henning: Web Content Management – Grundlagen und Anwendungen mit dem Web Portal System WPS V. 2.5, a. a. O., S. 19. 58 Vgl. Schwickert, Axel C.: Dezentrales Web Content Management, in: Arbeitspapiere Wirtschaftsinformatik Nr. 05/2004, Hrsg.: Professur für BWL und Wirtschaftsinformatik, Justus Liebig Universität: Gießen 2004, S. 5 ff.

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stemkonstruktion des WPS basiert auf der als LAMP (Linux, Apache, MySQL und PHP) bezeichneten Kombination von Open-Source-Produkten, die im Hochschulbereich ohne Lizenzkosten verwendet werden können. Für den zentralen Server, auf dem Datenbank- und Web-Server installiert werden, sind folgende Spezifikationen angemessen, um einen schnellen Zugriff auf die Web Sites und eine möglichst geringe Ausfallzeit zu erreichen: •

2 x Intel Xeon 2,4 Ghz Prozessor



2 GB Arbeitsspeicher



2 x 36GB SCSI-Festplatte



Gigabit Netzwerk-Adapter



DAT-Streamer 40GB

Der insgesamt benötigte Speicherplatz für alle mit dem WPS erstellten Web Sites hängt stark von der Nutzungsintensität ab. Die Systemkomponenten des WPS belegen zusammen mit den Komponenten Web- und Datenbank-Server ca. 100 Megabyte.59 Durch seine modulare Konzeption lässt sich das WPS an verschiedene Anforderungen anpassen. Einzelne, nicht benötigte, Module können abgeschaltet werden bzw. zu einem späteren Zeitpunkt, wenn ein Einsatz notwendig ist, wieder zugeschaltet werden. Außerdem können neu entwickelte Module, wie z. B. eine Online-Jobbörse (voraussichtlich ab 2005), einfach in eine bereits bestehende WPS-Web-Site integriert werden. Die einzelnen Module des WPS sind an die Bedürfnisse einer universitären Einrichtung angepasst. So können z. B. über das Modul „News und Aktuelles“ Nachrichten aus jeder OE einfach und schnell auf der Web Site der OE publiziert werden. Gleichzeitig werden alle Nachrichten der OE automatisch auf dem Fachbereichsportal aggregiert und übersichtlich angezeigt. Weitere Module gibt es beispielsweise für die Veröffentlichung von Lehrveranstaltungen oder Downloads und zur Evaluation von Lehrveranstaltungen. Die Integration von interaktiven Modulen wie Diskussionsforen und Newsletterabonne-

59 Vgl. Schwickert, Axel C.; Grund, Henning: Web Content Management – Grundlagen und Anwendungen mit dem Web Portal System WPS V. 2.5, a. a. O., S. 42 f.

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ments ermöglicht zudem einen Austausch zwischen Studierenden bzw. zwischen Professoren und ausgewählten Studierendengruppen. Die Inhalte der Web Sites werden im WPS von Autoren (unabhängig vom späteren Layout der Web Sites) erstellt und zentral in einer Datenbank abgespeichert. Zur Eingabe der Inhalte sind lediglich ein Computer mit Internetzugang und ein Webbrowser nötig. Somit ist es an jedem Ort der Welt möglich, die Web Site zu bearbeiten. Durch die dezentrale Erstellung wird der Zeitraum von der Erstellung bis zur Publikation entscheidend verkürzt, da kein zentraler Webmaster Inhalte gebündelt sammelt und veröffentlicht. Um das Ziel einer aktuellen Web Site zu erreichen, bietet das WPS die Funktion der Zeitsteuerung von Inhalten. Der Autor bestimmt hier den Veröffentlichungszeitpunkt und gleichzeitig auch den Termin, an dem die Inhalte auf der Web Site nicht mehr angezeigt werden. Das Layout wird in Templates definiert, in denen Informationen zur Anordnung und Darstellung der Inhalte abgespeichert sind. Erleichtert wird die Erstellung und Bearbeitung eines Templates durch einen in das WPS integrierten HTML-Editor mit Vorschaufunktion. Für die neuen Templatevorlagen der einzelnen OE empfiehlt die Projektgruppe feste Spaltenbreiten für die Navigationsstruktur, eine einheitliche Benennung der einzelnen Navigationspunkte und einheitliche Kopf- und Fußzeilen. Eine Individualisierung durch die Verwendung unterschiedlicher Farben oder das Einbinden von Logos ist weiterhin möglich. Die Einfügung von Bildern auf der Startseite sollte durch einheitliche Abmessungen in der Templatevorlage geregelt sein. Um den Benutzern nach dem Relaunch eine bessere Navigation zu bieten, sollte im WPS die Möglichkeit zum Einbinden einer Pfadangabe geschaffen werden. Diese Pfadangabe sollte entweder in der Kopfzeile jeder Web Site oder in Form von kontextspezifisch hervorgehobenen Menüpunkten (sog. Highlighting) erscheinen. Zusätzlich wäre eine Überarbeitung des Menü-Editors erstrebenswert. Modernere Designs und eine Reiternavigation würde das Menü-Layout der neuen Web Site erheblich verbessern. Um das Auffinden des WiWi-Portals zu erleichtern sollte sich das neue Portal auch gezielt an die Suchmechanismen der gängigen Suchmaschinen anpassen. Eine Suche nach "bwl, giessen" bzw. "vwl, giessen" führt beim Marktführer Google momentan zu absolut unbefriedigenden Ergebnissen – das Fachbereichsportal wird in keinem Fall auf den

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ersten Ergebnisseiten gefunden.60 In der Suche werden an erster Stelle noch immer Seiten aus der Zeit vor Einführung des WPS gefunden.61 Nach dem erstmaligen Besuch der Seite sollte dem Benutzer zusätzlich eine Möglichkeit geboten werden, die Seite in seine Bookmarks aufzunehmen. Zwingend müssen die Seiten des neuen Fachbereichsportals die Anforderungen der Barrierefreiheit erfüllen. Der Gesetzgeber verpflichtet die Herausgeber alle öffentlich finanzierten Web-Auftritte verbindlich, zum 31.12.2005 die Kriterien zu erfüllen. Technisch werden dabei vor allem die optische Gestaltung mit CSS (Cascading Style Sheets) und damit die konsequente Trennung von Inhalt und Struktur gefordert. Zusätzlich sollen weitere Syntaxelemente den Bedienkomfort für behinderte Nutzer erhöhen.62

4 Zielfindung 4.1 Strategische Ziele des WiWi-Portals Das überarbeitete Portal des Fachbereichs Wirtschaftswissenschaften soll in seiner Form sowohl die Zielerreichung im Fachbereich, als auch auf übergeordneter Ebene der JLU unterstützen. Deshalb werden im diesem Abschnitt die Bezugspunkte des Entwicklungsplans der Universität63 und der aktuellen Zielvereinbarung zwischen Fachbereich und Universität64 zum Web-Auftritt des Fachbereichs dargestellt. Zusätzlich fließen die Erkenntnisse der Situationsanalyse und der Benutzeranalyse des Portals in die Zielfindung ein.

60 Vgl. Google-Suche nach "bwl, giessen" bzw. "vwl, giessen", Online im Internet: http://www.google.de/search?hl=de&ie=UTF-8&q=bwl%2C+giessen&btnG=Suche&meta bzw. http://www.goole.de/ earch?q=vwl,+giessen&hl=de&lr=&ie=UTF-8&start=0&sa=N, 24.09.2004. 61 Die Suche nach "vwl, giessen" führt zur alten Web Site der Professur für Volkswirtschaftslehre I, Online im Internet: http://www.uni-giessen.de/~g21032/homepage.htm, 24.09.2004. 62 Vgl. Pidun, Ursula: Internet ohne Ausgrenzung – Webseiten für Sehbehinderte zugänglich machen, in: c´t magazin für computer technik 18/04, S.186 ff. 63 Vgl. o. V: Entwicklungsplan der Justus-Liebig-Universität Gießen, Hrsg.: Der Präsident der JustusLiebig-Universität Gießen, Gießen, Oktober 2004. 64 Vgl. o. V.: Zielvereinbarung zwischen dem Präsidium der JLU Gießen und dem Dekanat des Fachbereichs Wirtschaftswissenschaften, Online im Internet: http://www.uni-giessen.de/uni/intern/zielvereinbarungen/ZV_02.pdf, 23.12.2004.

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Die Bedeutung des WiWi-Portals für die Außenwirkung des Fachbereichs ist immens. In den letzten Jahren hat es sich als die zentrale Schnittstelle für die Kommunikation des Fachbereichs mit den aktuellen Studierenden, aber auch mit dessen sonstigen Anspruchsgruppen etabliert. Das Portal des Fachbereichs Wirtschaftswissenschaften wird in Zukunft ein wichtiger Erfolgsfaktor für den Wettbewerb um motivierte und engagierte Studierende sein. Es soll die aktuellen und potenziellen Studierenden bestmöglich mit Informationen versorgen, eine Austauschplattform für die studentische Gemeinschaft darstellen und sich als zentrales Medium für die Unterstützung von Forschung und Lehre etablieren. Alle Informationen über den Studienaufbau und Studienablauf müssen auf dem WiWi-Portal leicht auffindbar sein, um die Studierenden in einem zügigen, gut strukturierten und wettbewerbsfähigen Studiengang optimal zu unterstützen. Dabei stellt besonders die Anwerbung neuer Studierender, mit der darauf folgenden Unterstützung ihrer Bewerbung, eine neue Herausforderung an das Fachbereichsportal dar, welche durch die Einrichtung eines Online-Bewerber-Centers angenommen werden sollte. Das WPS wird somit in Zukunft seine Position als effizientes Kommunikationsmittel des Fachbereichs Wirtschaftswissenschaften stärken und erfüllt damit die Anforderungen des Entwicklungsplanes der JLU. Danach ist die Definition von InformationsWorkflows an der JLU keine zentrale Aufgabe der Universitätsverwaltung, sondern eine Anforderung an die Organisation der einzelnen Fachbereiche.65 Die durch das WPS bereits in den letzten Jahren realisierte Verbesserung der Effizienz der Informations- und Kommunikationsstrukturen sollen durch den Relaunch weiter gefördert werden. Das WPS bietet die Basis für den zukünftig zu erwartenden vermehrten Einsatz von eLearning-Tools am Fachbereich und hat sich zur Unterstützung der Präsenzlehre bereits bewährt. Der Web-Auftritt soll als ein Baustein der Profilbildung des Fachbereichs eine gemeinsame Corporate Identity aller Professuren und Einrichtungen vermitteln. Dabei unterstützt die optische Integration des Portals und der untergeordneten OE die Vermittlung einer gemeinsamen „Unternehmenskultur“ und verbessert damit die Außenwir-

65 Vgl. Der Präsident der Justus-Liebig-Universität Gießen (Hrsg.): Entwicklungsplan der Justus-LiebigUniversität Gießen, a. a. O., S. 14.

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kung des Fachbereichs. Neben der optischen Integration muss auch inhaltlich herausgestellt werden, dass der Fachbereich klare Ziele verfolgt und sein „Selbstverständnis lebt“. Die Darstellung der Studienschwerpunkte – mit der Perspektive zukünftiger Bachelor-/Masterabschlüsse in diesen Bereichen – dient der Profilbildung und soll dem Fachbereich ein Renommee verschaffen, mit dem eine klare Positionierung gegenüber andern Studiengängen und -angeboten konkurrierender Hochschulen ermöglicht wird. Zur Stärkung des Fachbereichs-Image bietet es sich an, hochrangige Wirtschaftsvertreter zu ihren Erfahrungen mit dem Fachbereich Wirtschaftswissenschaften der JLU zu befragen. Diese Aussagen können die Praxisnähe der Ausbildung in Gießen und die guten Zukunftsaussichten der Absolventen des Fachbereichs dokumentieren. Das WiWi-Portal soll außerdem eine Plattform für die internationalen Kontakte des Fachbereichs darstellen. Dabei sollen einerseits internationale Studierende für den Studienort Gießen gewonnen werden, andererseits stellt das Portal auch die erste Anlaufstelle für internationale Lehrkräfte und Unternehmenspartner dar. Um sich in diesem Umfeld angemessen präsentieren zu können, sind alle Inhalte des Portals auch in englischer Sprache zu pflegen – das WPS ist ebenfalls als multilinguales WCMS zu gestalten.

4.2 Usability-Ziele Um den Erfolg der neuen Web Site des Fachbereichs Wirtschaftswissenschaften sicherzustellen, werden in diesem Kapitel Usability-Ziele definiert und an praktischen Beispielen erläutert. Eine gute Usability ermöglicht es den Benutzern einer Web Site, innerhalb kürzester Zeit die selbst spezifizierten Ziele zu erreichen. Folglich muss eine Web Site auf den Benutzer und seine Ziele ausgerichtet werden, um positiv aus der Masse bereits vorhandener Web Sites hervorzustechen. Zusätzlich wird in diesem Kapitel auch auf den Begriff des „Barrierefreien Webdesign“ sowie die Barrierefreie Informationstechnik-Verordnung (BITV)66 eingegangen.

66 Vgl. Bundesministeriums für Gesundheit und Soziale Sicherung, Online im Internet: http://www. bmgs.bund.de/download/gesetze/behinderung/anlage_1_bitv.htm, 15.11.2004.

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Um eine bessere Ausrichtung auf den Benutzer zu erreichen, wird beim Relaunch des WiWi-Portals die Benutzersicht eingenommen. Durch diese Vorgehensweise wird versucht, Darstellungsfehler auf Benutzerseite zu vermeiden. Da neben dem Internet Explorer – als gängigem Browser – verschiedene andere Browser benutzt werden, muss eine gelungene Web Site auf allen diesen Browsern funktionieren. Viele Fehler in der Darstellung können vermieden werden, indem auf neue Technologien, wie Flash-Animationen, JavaScript und weitere verzichtet wird. Oft benötigen viele Benutzer diese Technologien nicht und die Frustration über Fehler in der Darstellung überwiegt in der Summe dem Nutzen dieser Technologien. Ein weiterer wichtiger Aspekt der Usability ist die Ladezeit der Web Site. Hier zeigen Tests, dass eine Page-Ladezeit von mehr als zehn Sekunden inakzeptabel ist.67 Bei unvermeidbar langen Ladezeiten (fünf bis zehn Sekunden) müssen spätestens nach zwei Sekunden wichtige Inhalte geladen sein, um einen Interesseverlust beim Benutzer zu vermeiden. Elemente wie Werbebanner oder Grafiken sollten folglich zuletzt geladen werden. Im Idealfall sollte die gesamte Ladezeit, auch bei Verwendung einer analogen Internetverbindung, nur eine bis drei Sekunden betragen. Die Datenmenge der jeweiligen Seite sollte daher ca. 100 Kilobyte nicht überschreiten. Auf der Startseite der Web Site müssen dem Benutzer erste Informationen geboten werden, die ihm einen Überblick über den Nutzen der Web Site vermitteln. Mit kurzen – jedoch aussagekräftigen – Erläuterungen zu den einzelnen Bereichen der Web Site muss hier Neugier geweckt werden. Eine einfache Navigation erleichtert dem Benutzer den Einstieg ins Informationsangebot der Web Site. Hierzu ist eine einheitliche Platzierung der Navigationselemente in der gesamten Web-Präsenz wichtig. Darüber hinaus muss die Benennung der Navigationspunkte für alle Benutzergruppen verständlich sein. Eine einheitliche Benennung von inhaltlich gleichen Begriffen in der Navigationsleiste und im Inhalt verhindert zudem Verwirrungen auf Seiten des Benutzers. Zusätzlich muss ihm die Navigation jederzeit eine gewisse Orientierung ermöglichen. Eine Möglichkeit ist die farbliche Hervorhebung der angewählten Navigationspunkte, alternativ kann an zentraler Stelle eine

67 Vgl. Manhartsberger, Martina; Musil, Sabine: Web Usability – Das Prinzip des Vertrauens, 1. Auflage Bonn: Galileo Press GmbH 2001, S. 29.

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Pfadangabe implementiert werden. So ist der Navigationsprozess für den Benutzer jederzeit nachvollziehbar und gleichzeitig erkennt er auf einen Blick, wo die angezeigten Informationen im gesamten Informationsangebot der Web Site aufgehängt sind. Alternativ muss für Benutzer, die gezielt nach bestimmten Inhalten suchen, die Möglichkeit einer direkten Suchabfrage auf der Startpage geboten werden. Um dem Benutzer die Navigation weiter zu erleichtern, sollten einige Standards der HTML-Spezifikation68 befolgt werden. Dies gilt hauptsächlich für Links, die in blau und unterstrichen dargestellt werden sollten. Des Weiteren ist es für die Leser von Texten am angenehmsten, eine dunkle Schrift auf weißem Hintergrund zu sehen. Daher sollten auch auf diesem Gebiet keine Experimente im Design unternommen werden. Online-Inhalte müssen dem Benutzer zunächst eine Zusammenfassung (Überblick) liefern, bevor der Einstieg in Details erfolgt. So weiß der Benutzer schnell, ob der angezeigte Inhalt mit dem Gesuchten übereinstimmt. Des Weiteren muss der Inhalt in einer möglichst benutzerfreundlichen typographischen Form dargestellt werden. Die ideale Zeilenbreite liegt zwischen 26 und 70 Zeichen.69 Mit dem Relaunch des WiWi-Portals soll auch das Ziel der barrierefreien Darstellung von Informationen realisiert werden. Nachfolgend werden die wichtigsten Grundlagen des barrierefreien Webdesign aufgelistet und erläutert. Grundsätzlich verzichten muss ein barrierefreies Webdesign auf Pop-Ups, Laufbänder und Flash-Animationen, da diese den Benutzer verwirren und vom Inhalt ablenken. Beim Layout der Seiten sollten keine verschachtelten Tabellen oder Frames zum Einsatz kommen, da diese die sogenannten Screenreader bei der akustischen Ausgabe der Seiteninhalte behindern. Empfehlenswert ist die Verwendung von CSS (Cascading Style Sheets) zum Layout der Site. Eine reine Textversion ist keine akzeptable Lösung, da auf diese Weise Benutzer ausgegrenzt werden. Screenreader benötigen zudem aussagekräftige Alternativtexte für Bilder und Multimediainhalte, um sehbehinderten Benutzern den Inhalt zugänglich zu machen. Gleichzeitig

68 Vgl. SELFHTML: Startpage, Online im Internet: http://de.selfhtml.org/html/allgemein/stil.htm#allgemeines, 27.12.2004. 69 Vgl. Manhartsberger, Martina; Musil, Sabine: Web Usability – Das Prinzip des Vertrauens, a. a. O., 2001, S. 205.

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5 Strategie

spielt es bei der Wiedergabe von Textstellen eine große Rolle, wie diese in HTML formatiert sind. So müssen zur fehlerfreien Wiedergabe Abkürzungen alternativ mit dem ausgeschriebenen Inhalt angegeben werden. Fremdwörter brauchen zusätzlich die Angabe in welcher Sprache sie ausgesprochen werden müssen und am Anfang des HTMLCodes muss die Standardsprache der Seite definiert werden. Damit Screenreader eine Inhaltsübersicht wiedergeben können, ist das Verwenden der Überschrift-Befehle zu beachten, jedoch sollten diese Befehle nicht dazu verwendet werden, bestimmte Textstellen hervorzuheben oder dem Text ein anderes Layout zu geben. Um eine barrierefreie Navigation zu ermöglichen, dürfen keine Schriftgrafiken als Navigationsschaltflächen verwendet werden, da Screenreader diese nicht wiedergeben. Als Alternative zur Navigation über die Navigationsleiste muss eine vollständige Sitemap angeboten werden, da dies von einigen Benutzern bevorzugt wird. Außerdem soll die Web Site auch ohne Maus bedienbar sein. Eine ausführliche Liste zu allen Anforderungen an eine barrierefreie Web Site findet sich auf der Web-Präsenz des Deutschen Multimedia Awards.70

5 Strategie Nachdem in den vorangegangenen Kapiteln die Ziele des neuen Portals definiert wurden, soll dieses Kapitel die Strategie des Projekts darlegen. Dabei werden in einem erweiterten Rahmen neben den Zielen des FB Wirtschaftswissenschaften auch Aspekte der Weiterentwicklung des WPS sowie die mögliche Verwendung des Ergebnisses in anderen OE der Universität einbezogen. Mit diesen Überlegungen ist dann der Rahmen für die praktische Umsetzung des Relaunch vollständig abgesteckt. Der Relaunch des Portals für den FB Wirtschaftswissenschaften der JLU ist als zentrales Projekt im Rahmen der Weiterentwicklung des WPS einzustufen. Das WiWi-Portal soll in seiner neuen Form als Vorlage für andere Fachbereiche der JLU dienen können und zusätzliches Interesse an der Verwendung des Systems in anderen Fachbereichen und den übergeordneten Stellen der Universität wecken.

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Der Pflegeaufwand für den Web-Auftritt soll möglichst gering gehalten werden, um die Akzeptanz des WPS als Tool zur Unterstützung der Forschungs- und Lehrtätigkeit weiter zu erhöhen. Die auf dezentralisierte Organisationsformen ausgerichtete Systemarchitektur soll in diesem Sinne weiter entwickelt werden. Die Kompetenz in der Anwendungsentwicklung soll durch den Relaunch unterstrichen werden und das WPS als ein strategischer Wettbewerbsvorteil des Studienstandortes Gießen wahrgenommen werden. Die Modernisierung des WiWi-Portals bietet die Möglichkeit einer nutzergerechten Überarbeitung der Funktionen und ihrer Bedienung. Die sorgfältige Anordnung der Inhalte mit einem durchdachten Navigationskonzept wird den Weg für die problemlose Einbindung zukünftiger Neuentwicklungen ebnen. Die Projektgruppe setzt sich außerdem zum Ziel, die öffentliche Aufmerksamkeit auf das Portal und das zu Grunde liegende WCMS zu ziehen. Dazu gehört zum einen die Optimierungen im Hinblick auf gängige Suchmaschinen, zum anderen gezielte Öffentlichkeitsarbeit rund um das Portal. Im Rahmen dieser Web-Site-Promotion ist beispielsweise eine Teilnahme am BIENE-Award71 denkbar – einem Award für barrierefreies Webdesign. Eine Sammlung von Auszeichnungen für WPS-basierte Seiten soll ebenfalls im Rahmen einer Award-Galerie erfolgen.72 Trotz sorgfältiger Planung wird das WiWi-Portal auch in Zukunft kein Selbstläufer sein. Deshalb schlägt die Projektgruppe eine regelmäßige Überprüfung des Ist-Zustandes vor, um zum einen die Content-Qualität langfristig zu sichern, andererseits die konsequente Beibehaltung des Navigationskonzeptes zu gewährleisten. Dazu gehören die regelmäßigen Schulungen der dezentralen Nutzer ebenso wie die regelmäßige Sicherung der Qualität, die sich durch die im WPS verankerte Zuordnung von Inhalten zu Autoren in der Vergangenheit nicht als großes Problem herausgestellt hat.

70 Vgl. Deutscher Multimedia Award 2004, Online im Internet: http://www.deutscher-multimediaaward.de/index.html, 27.12.2004. 71 Vgl. BIENE-Award – Award für barrierefreies Webdesign, Online im Internet: http://www.bieneaward.de, 18.12.2004.

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6 Informationsarchitektur

6 Informationsarchitektur 6.1 Zum Begriff der „Informationsarchitektur“ Der Besucher eine Web Site verspricht sich vom Aufrufen der Seiten die Erfüllung seiner speziellen Anforderung. Man kann davon ausgehen, dass der Nutzer mit vordefinierten Aufgaben die Seite aufruft und der Erfolg und die Zufriedenheit mit der Web Site sich an der Erfüllung dieser Aufgaben messen lässt. Dabei will der Nutzer weder Zeit dafür verwenden, die Struktur der Seite zu verstehen, noch will er wegen mangelhafter Navigation in der Erreichung seiner Ziele behindert werden. Bei der Entwicklung einer Web Site muss die Aufbereitung der Informationen bestmöglich geplant werden, um dem Benutzer einen zufriedenstellenden Besuch der Site zu ermöglichen. Antworten auf die Fragen des Benutzers müssen an der Stelle platziert werden, an der sie von ihm erwartet werden. Die richtige Information muss zur richtigen Zeit angebracht werden, um den Benutzer zufrieden zu stellen. Um die oben angesprochenen Ziele zu erreichen, muss der Dialog mit dem Benutzer im Netz zielgerichtet geplant werden – dazu dient die Informationsarchitektur.73 Um den Begriff der Informationsarchitektur zu verstehen, bietet sich der Vergleich mit dem architektonischen Entwurfs eines funktionalen Gebäudes an. Büro- und Wohnhäuser erfüllen unterschiedliche Aufgaben und werden dementsprechend unterschiedlich gebaut. Auch eine Web Site hat Strukturen, in denen sich der Besucher wohl fühlen soll. Eine einheitliche Definition für den Begriff Informationsarchitektur lässt sich in der Literatur nur schwer finden. Passend beschrieben wird die Informationsarchitektur von Louis Rosenfeld und Peter Morville als „The structural design of an information space to facilitate task completion and intuitive access to content“.74 Die Informationsarchitektur beschäftigt sich damit, zu definieren, welche Aufgaben eine Web Site zu erfüllen hat, welche Inhalte die Site haben soll, wer die Benutzer sind und

72 Vgl. beispielsweise Rainer Kalweit; Christian Wallasch; Stefan Pfahler: Das Internet als Informationsquelle für Controller, a. a. O., S. 244 ff. 73 Vgl. Rosenfeld, Louis; Morville, Peter: Information Architecture for the World Wide Web, 2. Auflage, Beijing, Cambride, Farnham, Köln, Paris, Seastopol, Taipei, Tokyo: O´Reilly 2002, S. 3 ff. 74 Rosenfeld, Louis; Morville, Peter: Information Architecture for the World Wide Web, a. a. O., 2002, S. 4.

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6 Informationsarchitektur

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welche Anforderungen die potenziellen Benutzer haben. In der Praxis folgt daraus, dass die Informationsarchitektur festlegt, wie •

die Organisation des Wissens



die Navigation



die Benennung der Navigation und Seiten



die Findbarkeit der Informationen

erfolgen soll.75 Vor diesem Hintergrund vereint die Informationsarchitektur Teilbereiche aus Grafikdesign, Interaktionsdesign, Usability-Engineering, Softwareentwicklung, Content Management und Informationsmanagement.76

Inhalt Oberfläche

Kontext

Benutzer Informationsarchitektur

Abb. 26: Grundlegende Konzepte der Informationsarchitektur77

75 Vgl. Büttner, Karsten: Mit Informations-Architektur zum Verkaufserfolg Teil 1 – Wie Sie Ihre Online Kommunikation organisieren, Online im Internet: http://online-marketing-praxis.de/tipps/artikel/ 070201.php3, 05.10.2004. 76 Vgl. Rosenfeld, Louis; Morville, Peter: Information Architecture for the World Wide Web, a. a. O., 2002, S. 26 f. 77 Vgl. Rosenfeld, Louis; Morville, Peter: Information Architecture for the World Wide Web, a. a. O., 2002, S. 30.

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6 Informationsarchitektur

Ein unsichtbarer Teilbereich einer guten Web Site wird durch die Informationsarchitektur geplant. Warum die Web Site dann so gut ist, weiß oft nur derjenige, der sich mit dem Thema auseinandergesetzt und verstanden hat, wie Inhalte, Kontext und Benutzer interagieren.78

6.2 Zielgruppenorientierung vs. thematische Informationsstruktur Zwei unterschiedliche Grundkonzepte einer Informationsstruktur wurden von der Projektgruppe mit Unterstützung eines externen Beraters diskutiert: die Strukturierung an Zielgruppen orientiert sowie die Strukturierung nach Themengebieten. Dabei sollten die in Kapitel 3 definierten Benutzergruppen Studierende, potentielle Studierende, Scientific Community, Wirtschaft, Ehemalige, Mitarbeiter sowie Öffentlichkeit als Zielgruppen übernommen werden. Eine Vorgabe für eine thematische Strukturierung der Informationen existierte zunächst nicht. In Kapitel 6 wird nun der Prozess der Findung einer Informationsarchitektur für das WiWi-Portal beschrieben. Zu Beginn wird hierzu auf die unterschiedlichen Konzepte Zielgruppenorientierung bzw. thematische Informationsstruktur eingegangen. Aufbauend auf den Ergebnissen dieser Diskussion beschreibt Kapitel 6.3 die konkrete Ableitung einer Informationsstruktur, bevor diese als Ergebnis des gesamten Prozesses in 6.4 in Form einer Sitemap des überarbeiteten WiWi-Portals dargestellt wird. Aufbauend auf dieser Konzeption können Navigation und Interaktion (vgl. Kap. 7) sowie Layout und Grafikdesign (vgl. Kap. 8) geplant und praktisch umgesetzt werden. Ausgehend von der Überlegung, dass Kundenorientierung gleichbedeutend mit einer Strukturierung in Zielgruppen sein müsse, wurde von Beginn der Projektarbeit an auf dieses Konzept hingearbeitet. Deutlich wird dies unter anderem bei der expliziten Berücksichtigung der Zielgruppenorientierung im Zuge der Wettbewerberanalyse in den Kapiteln 2.3 und 2.4. Der Grundgedanke dieser Überlegung war, dass eine solche Klassifizierung der Benutzer, die sich direkt in den Navigationsstrukturen der Web Site wiederfinden sollte, eine klare und verständliche Gliederung der Inhalte bedeutet. Jeder Be-

78 Vgl. Rosenfeld, Louis; Morville, Peter: Information Architecture for the World Wide Web, a. a. O., 2002,S. 12 f.

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nutzer muss sich somit beim Einstieg in die Web Site selbstständig einer Benutzergruppe zuordnen, was die Möglichkeit eröffnet, gezielt auf die jeweilige Benutzergruppe zugeschnittene Sub-Portale zu schaffen. Durch die frühe Identifizierung des Benutzers kann somit in allen Bereichen der Navigation und Interaktion eine klare Ausrichtung auf die Benutzergruppe umgesetzt werden. Das Informationsangebot und auch die Wege hin zu den Informationen könnten somit unterschiedlich – und jeweils benutzeroptimal – dargestellt werden. Als Beispiel stelle man sich den Studierenden am Fachbereich vor, der gezielt nach Informationen zu seinen Lehrveranstaltungen (z. B. Downloads oder News) sucht. Durch den Einstieg ins „Studierenden-Portal“ könnten die x-aktuellsten Downloads und News direkt auf der Startseite dieser Benutzergruppe erscheinen, ohne weiterführende Links zu den Newsboards bzw. Downloadcenters nötig zu machen. Böte man diese Möglichkeit des Direkteinstieges auf der Startseite der Benutzergruppe Scientific Community an, so wäre dies wenig zweckdienlich, da diese Benutzergruppe im Allgemeinen weniger Interesse an News und Downloads zu bestimmten Lehrveranstaltungen an den Tag legen wird. Vielmehr könnte hier ein Direkteinstieg in die verschiedenen Forschungsschwerpunkte des Fachbereichs bzw. der verschiedenen Professuren sinnvoll sein, um schnell den Kontakt zu den Forscherkollegen herzustellen. Dieses kurze Beispiel zeigt bereits die offenkundigen Vorteile einer strikten Zielgruppenorientierung auf. Prof. Dr. Christian Homburg, Inhaber des Lehrstuhls für allgemeine BWL und Marketing an der Universität Mannheim, hat diese Gliederung in SubPortale, angepasst auf verschiedene Benutzergruppen, für den Web-Auftritt seiner Professur konsequent umgesetzt (Abb. 14). Die Diskussion einer solch konsequenten Strukturierung der Informationen nach Zielgruppen mit dem externen Berater förderte jedoch erstmals die Nachteile dieses Konzepts zu Tage, denen bis zu diesem Punkt nur wenig Beachtung geschenkt wurde. Generell besteht bei diesem Konzept die Möglichkeit, dass sich bestimmte Benutzer in der Benennung der Zielgruppen, beispielsweise Wirtschaft, nicht wieder finden. Unabhängig davon, was ursprünglich seitens der Erbauer der Web Site unter dem Begriff Wirtschaft verstanden wurde, könnten manche Benutzer unterschiedliche Vorstellungen davon haben, wer nun letztlich mit diesem Begriff alles gemeint ist. Gehört z. B. der Mit-

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arbeiter der FuE-Abteilung einer Unternehmung, die den Kontakt zum Fachbereich sucht, um eine Forschungskooperation einzugehen, zum Bereich Wirtschaft oder vielmehr bereits zur Scientific Community, wenn er den Einstieg ins WiWi-Portal über eben diese Benutzergruppen suchen soll? Unter Usability-Gesichtspunkten wäre es eine Zumutung, dass der betreffende Mitarbeiter durch Ausprobieren verschiedene Benutzergruppen nach den gewünschten Informationen durchsuchen müsste. Dies könnte dazu führen, dass der Mitarbeiter das WiWi-Portal wieder verlässt, ohne in das Informationsangebot eingestiegen zu sein. Allgemein kann das Problem mit dem Risiko einer eventuellen Abschreckung der Benutzer umschrieben werden. Hier wird zugleich der schlimmstmögliche Fall beschrieben, der durch eine suboptimale Informationsarchitektur auftreten kann: Der Benutzer sieht einen zu großen Aufwand darin, sich selbständig durch das Informationsangebot der Web Site zu bewegen und verlässt die Web Site, ohne ins Informationsangebot eingetaucht zu sein. Wie bereits in 6.1 erwähnt, ist es jedoch gerade das Ziel einer optimalen Informationsarchitektur, den Benutzer möglichst intuitiv zu den gewünschten Informationen zu leiten. Ausgehend vom Grundrisiko der Benutzerabschreckung bei der Umsetzung einer rein zielgruppenorientierten Strukturierung, wurde ein alternatives Konzept für eine Informationsarchitektur diskutiert. Gelingt es – wenn überhaupt – mitunter nicht immer, die Benutzergruppen im Hinblick auf Benennung und zugehörige Inhalte zufriedenstellend genau voneinander abzugrenzen, sollte versucht werden, die angebotenen Informationen vom Benutzer unabhängig zu strukturieren. Es gilt, eine Struktur in die Gesamtheit der Informationen der Web Site zu bringen, die den Benutzern den einfachen Einstieg über verschiedene Themenbereiche ermöglicht, deren Abgrenzung für sie intuitiv verständlich ist. Somit wird dem ersten Grundproblem, dem der Selbstidentifizierung durch die Benutzer, entgegengewirkt. Selbstverständlich gilt es auch bei dieser Konzeption einer thematischen Strukturierung der Informationen, eine exakte Abgrenzung der Themengebiete zu finden. Dies kann jedoch, anders als die reine Top-Down-Festlegung von Benutzer- bzw. Zielgruppenbezeichnungen durch die Projektgruppe, von den Benutzern selbst übernommen werden. Aus den Überlegungen zu beiden vorgestellten alternativen Grundkonzeptionen zur Informationsstrukturierung soll ein kurzes Zwischenfazit gezogen werden. Da die Pro-

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bleme bzw. Risiken einer reinen Zielgruppenorientierung, wie sie zunächst von der Projektgruppe als optimal angesehen wurde, von so hoher Bedeutung im Hinblick auf die allgemeingültige Anwendbarkeit der noch zu findenden Informationsarchitektur des WiWi-Portals sind, sollte von dieser reinen Zielgruppenorientierung abgesehen werden. Vielmehr gilt es, eine Struktur in die Informationen zu bringen, die den Benutzern intuitiv einsichtige Themengebiete offeriert. Diese Themengebiete sind zudem von den Benutzern selbst definierbar, was in einem nächsten Schritt aufgezeigt werden soll.

6.3 Entwicklung einer Informationsarchitektur Aufbauend auf dem Fazit der Diskussion über die beiden Grundkonzepte zur Informationsstrukturierung sollen nun Bottom-Up die Themengebiete entwickelt werden, die die Eckpunkte der neuen Informationsarchitektur und somit Navigationsstruktur aus Benutzersicht ausmachen werden. Hierzu wurden verschiedene Benutzertypen befragt. Bevor in Abschnitt 6.4 das Ergebnis dieses Prozesses in Form eines Konzepts zur Informationsarchitektur für das WiWi-Portal präsentiert wird, wird in diesem Abschnitt zunächst näher auf das Verfahren eingegangen. Befragt wurden Mitglieder verschiedener Benutzergruppen: Schüler, Erstsemester, Studierende im Hauptstudium sowie Mitarbeiter am Fachbereich. Die Gruppen Scientific Community, Wirtschaft, Ehemalige sowie Öffentlichkeit wurden auf Grund ihrer sehr heterogenen Zusammensetzung an dieser Stelle nicht explizit berücksichtigt. Um einen Überblick darüber zu erhalten, wie die verschiedenen Benutzer(-gruppen) die vorhandenen und die geplanten Inhalte des WiWi-Portals in thematische Zusammenhänge bringen würden, bediente sich die Projektgruppe einer unkomplizierten Befragungsmethode. Alle Inhalte des Portals (News, Downloads, Prüfungsamt, Fremdsprachen, Campus-Bilder, Professoren etc.) wurden auf Karteikarten übertragen und den Befragten in gemischtem Zustand, also ohne erkennbare Sortierung, überreicht. Die Befragten sollten nun spontan – und ohne genauere Kenntnis vom eigentlichen Ziel der Projektgruppe – die Karten thematisch gruppieren. Einzige Hilfestellung war die Erläuterung von unklaren Begriffen. Konnte sich beispielsweise ein Befragter nichts unter der Karteikarte „Nebenfach“ vorstellen, so wurde er nur darüber aufgeklärt, dass es sich hierbei um Informationen zum Nebenfachstudium am Fachbereich handele. Durch diese

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gezielten Rückfragen konnte zugleich bereits ein erstes Feedback zur Benennung der Inhalte gewonnen werden. So lag es nahe, Bereiche, die mehreren Befragten nicht eindeutig verständlich waren, in der späteren Umsetzung umzubenennen. Um in einem solchen Prozess aussagekräftige Ergebnisse von den Teilnehmern zu erhalten, war es wichtig, diese die Karten möglichst unbeeinflusst sortieren zu lassen. Daher wurden alle Befragungen getrennt voneinander durchgeführt. Des Weiteren wurden nur Fragen zum Verständnis der Aufgabe oder den bereits angesprochenen Benennungen der Karten beantwortet. Ziel war es, von den Befragten eine möglichst spontane Zuordnung der Inhalte zu erhalten, um eine intuitive Strukturierung möglichst realitätsnah abbilden zu können. Die verschiedenen Ergebnisse wurden im Anschluss an die Befragungen miteinander verglichen und auf signifikante Ähnlichkeiten hin untersucht. In der Tat konnten bestimmte Gruppen verschiedener Inhalte (Cluster) wiederholt bei verschiedenen Benutzertypen beobachtet werden. Beispielsweise wurden News, Downloads und Foren oft in einen Zusammenhang gebracht. Auch wurde häufig ein Cluster mit Informationen zum Grundstudium, Hauptstudium, Nebenfachstudium, dem Wahlfachprogramm oder der Prüfungsordnung gebildet. Jedoch konnten für manche Inhalte (z. B. dem Campus-Profil) keine benutzerübergreifende Einstimmigkeit in der Zuordnung gefunden werden.

6.4 Konzept einer Informationsarchitektur Aufbauend auf den Ergebnissen der Benutzerbefragung wurde schließlich eine Informationsarchitektur entwickelt, die im Detail in der folgenden Abbildung dargestellt ist. Die Informationsarchitektur gliedert sich dabei in fünf Hauptgruppen. •

Fachbereich & Campus



Studium & Lehre



Verwaltung & Organisation



Forschung



Wirtschaft & Praxis

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Zudem wird ein Schnellzugang zu zentralen Informationen – Downloads, News etc. – für Experten-Benutzer eingerichtet. Ein solcher Alternativzugang zu bestimmten Inhalten soll den unterschiedlichen Surfgewohnheiten der Benutzer (vgl. Kap. 3.2.1) Rechnung tragen. Zielgruppe/Ausrichtung Lehre

Accounting, Controlling, Taxation

Studienschwerpunkte

Forschung Downloads News Kontakt

Geld, Banken, Versicherungen Management von Ressourcen

Bibliothek

Lehre Fors chung

IT Service & PC Pool

Publikationen

Dekanat Lehrstühle

Gremien

Downloads News

Verwaltung & Organisation

Studienordnung Prüfungen

Prof. Schwickert

Foren Kontakt

Prüfungsamt Prof. 1-N

Prüfungsergebnisse

Grundstudium

Hörsaalplanung Gesamtadressverzeichnis

Hauptstudium

Studium & Lehre

Wahlfächer Nebenfachstudium

Forschungsschwerpunkte Forschungsprojekte Publikationen

Vorlesungsverzeichnis

Studienaufbau & Inhalte

Fremdsprachen

Forschung

Diplomarbeiten Evaluationen

Linksammlung

Auslandsstudium

Erstsemesterinformation

Kooperationen

Mentorenprogramm

Stellenangebote Stellengesuche

TOP 40 Downloads

Jobbörse

TOP 40 News

Praktika

Wirtschaft & Praxis

Projekte

Forenübersicht Linksammlung

Alumni

FB 02

Firmenkontakte

Studienberatung Fachschaft

Institute

Aktuelles

News

Image-Film

Downloads

Campus-Bilder

Foren

Zahlen, Daten, Fakten

FAQ Mensa

Über Uns

Schnellzugang

Wiwi-Tag Informationsbroschüre

OPAC

Professorenportraits

Adressverzeichnis

Awards & Preise

Login SPIC

Events & Veranstaltungen

Suche

Parties

Gießen und Umgebung

Fachbereich & Campus

Impressum

Pressemitteilungen

Presse & Öffentlichkeit

Copyright Haftungsausschluss

Wohnungssuche Stadtführer

Kontakt

FAQ

Sitemap Über das Wiwi-Portal (Sprachauswahl)

Presseinfos & Material Pressearchiv

Fußzeile

Feedback und Verbesserungsvorschläge

Kontakt

Anfahrtsskizze Bannerwerbung & Sponsoring Webstatistiken Partnerunis

Internationale Kontakte

Austauschprogramme Erfahrungsberichte

Studentische Initiativen Essen & Trinken

Abb. 27: Konzept einer Informationsarchitektur (Detailübersicht)

7 Navigation und Interaktion In diesem Kapitel sollen entsprechend der abgeleiteten Informationsarchitektur Konzepte für Navigation und Interaktion abgeleitet werden. Hierzu werden sog. Wireframes – schematische Darstellungen der Elemente einer Web Site – als grafische Veranschaulichung herangezogen. Diese Wireframes ermöglichen die Diskussion von Navigations-

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7 Navigation und Interaktion

und Interaktionskonzepten, unbeeinflusst von konkreten Aspekten der Farbgebung und Schriftgestaltung der Web Site. Das neu gestaltete WiWi-Portal muss dem Benutzer eine intuitive Navigation bieten, die einen schnellen Zugriff auf die gesuchten Informationen ermöglicht. Zusätzlich muss der Benutzer auf jeder Page erkennen können, wie sich der aktuell angezeigte Inhalt in das Gesamtangebot an Informationen eingliedert. Um eine Anzeige der überarbeiteten Web Site auch auf älteren Anwendersystemen zu ermöglichen, wird als Auflösung das Format 800x600 Pixel nicht überschritten. Vor dem Hintergrund dieser Restriktion werden nun die weiteren Bereiche der Web Site beschrieben. Fixe Elemente sind die Kopf- und Fußzeile. Diese werden auf allen Seiten und in allen Navigationsebenen identisch dargestellt. In der Kopfzeile wird zunächst – wie bereits im Layout des momentanen WiWi-Portals – auf der linken Seite das JLU-Logo platziert. Auf ein Logo des Fachbereichs verzichtet das neue Layout und setzt stattdessen den Schriftzug „Wirtschaftswissenschaften“ ein. So wird dem Betrachter die Rangfolge Universität / Fachbereich verdeutlicht und gleichzeitig auch der Betreiber der Web Site genannt. Diese Lösung ist auch für andere Fachbereiche der JLU leicht zu adaptieren. Rechts neben dem Schriftzug bleibt genügend Raum zur Platzierung eines Werbebanners. Ein optionales zweites Werbebanner kann im Hochformat auf der rechten Seite eingeblendet werden (Skyscraper). Ein weiteres Navigationselement der Kopfzeile ist der Schnellzugriff. Dieser besteht aus einem Drop-Down-Menü mit ca. sechs bis zehn Punkten, die sich an den Bedürfnissen der Expertenbenutzer orientieren. In der Fußzeile werden Links zu den Kontaktmöglichkeiten, den FAQ, der Sitemap, einer Suchfunktion und dem Copyright der Web Site platziert. Die im vorangegangenen Kapitel erarbeitete Informationsarchitektur findet sich in der Anordnung der Navigationselemente wieder. Diese sind entsprechend ihrer hierarchischen Reihenfolge von oben nach unten dargestellt. An erster Stelle dieser Hierarchie steht die Startseite des Portals, erreichbar über den Home-Button, da von dort alle weiteren Inhalte abrufbar sind. Auf dieser Startpage werden fünf Themengebiete angeboten, die über eine Reiternavigation aufgerufen werden können. Die Reiternavigation ist somit ebenfalls fester Bestandteil der Kopfzeile.

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Abb. 28: Wireframe der Startpage des WiWi-Portals Auf der Startpage des WiWi-Portals werden die fünf Themengebiete mit einem charakteristischen Bild und einem kurzen einleitenden Text (Teaser) vorgestellt. Bis zu zwei weiterführende Links, die einen Direkteinstieg in wichtige Inhalte des jeweiligen Bereichs ermöglichen, werden zusätzlich dargestellt. Eine zweispaltige Anordnung der Themenblöcke wird von der Projektgruppe präferiert. In zwei übereinanderliegenden Boxen auf der rechten Seite werden aktuelle Sonderveranstaltungen bzw. Top-Themen einerseits und weiterführende Links andererseits angeboten. Zur Navigation innerhalb der Themengebiete wird eine dynamische Navigationsleiste auf der linken Seite verwendet, die jedoch erst eingeblendet wird, wenn der entsprechende Bereich ausgewählt wurde (siehe Abb. 29). Auf der Startseite der einzelnen Themengebieten wird das Bild der Portal-Startpage wieder aufgenommen und vergrößert abgebildet, um einen ersten Orientierungspunkt für die Benutzer zu schaffen. In einer Box auf der rechten Seite werden weitere häufig genutzte Links aus dem Themengebiet dargestellt.

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Abb. 29: Wireframe eines Themenbereiches Die Navigationsstrukturen der einzelnen OE-Web-Sites sind nicht vollständig in die Navigationsstruktur des WiWi-Portals integriert, sondern knüpfen an diese an (Abb. 30). Um eine Verschachtelung in eine dritte Navigationsebene zu vermeiden, wird das Navigationskonzept auf der Startseite der untergeordneten OE aufgeweicht. Erhalten bleibt auf allen OE-Web-Sites die Kopfzeile mit zugehöriger Reiternavigation sowie die Fußzeile. Weggefallen ist die Verbindung zur Navigation auf Portalebene innerhalb der linken Navigationsspalte, da diese komplett für die Navigation im Informationsangebot der OE verwendet wird. Der Link „zu den Lehrstühlen“ führt wieder zurück auf die Portal-Web-Site. Um eine möglichst intuitive Bedienung auch auf OE-Ebene zu erreichen, schlägt die Projektgruppe eine Vorlage für die Navigationsleiste vor, die alle inhaltlich vergleichbaren Seiten einheitlich benennt (z. B. Newsboard, Downloadcenter, Kontakt, Foren etc.). Diese Navigationsleiste kann um weitere Elemente ergänzt werden, jedoch sollten vorgegebene Elemente nicht umbenannt oder umgruppiert werden. Zur Individualisierung des Web-Auftritts der OE kann aus mehreren Farbkombinationen ausgewählt werden (vgl. Kap. 8) und ein individuelles Logo platziert werden. In der

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Box auf der rechten Seite können verschiedene Inhalte der OE dargestellt werden, z. B. Informationen zu Publikationen, Gastvorträgen, Stellenangeboten, Sprechstunden etc.

Abb. 30: Wireframe einer OE-Web-Site Damit der Anwender im Informationsangebot nicht die Orientierung verliert, wird der aktuell ausgewählte Reiter hervorgehoben und der angewählte Link in der linken Navigationsspalte eingefärbt. Durch dieses sog. Highlighting kann der Benutzer die ausgewählten Inhalte jederzeit einem bestimmten Bereich im Informationsangebot zuordnen. Dies ersetzt eine sonst notwendige Pfadangabe in der Kopfzeile.

8 Layout und Grafikdesign Aufbauend auf den Wireframes des vorangegangenen Kapitels werden nun die grafischen Vorlagen für die Umsetzung des neuen Portals vorgestellt. Der neue Web-Auftritt erhält ein ansprechendes Design, das sich in allen OE wieder findet und somit zur Stär-

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kung der Corporate Identity beträgt. Dieses Kapitel stellt den Abschluss der vorliegenden Arbeit dar und liefert die Vorlage für die praktische Umsetzung im WPS. Um die verschiedenen Ebenen der Navigation darzustellen, werden die Seitenlayouts abhängig von der jeweiligen Navigationsstufe unterschieden. Dabei werden die Ebenen T1 – Startpage des Portals, T2 – Area Overview (Überblick über den jeweiligen Themenbereich) und T3-N – die Vorlagen für die Seiten der untergeordneten OE und die benötigten Templates für sämtliche Module des WPS differenziert betrachtet, um den Kommunikationszielen der Ebenen entsprechen zu können. Eine Zuordnung der Inhalte und Templates zu den Themenbereichen wird in Abb. 31 anhand einer reduzierten Darstellung des Gesamtangebots von Informationen vorgenommen.

Abb. 31: Hierarchische Zuordnung der Templates Die Startpage des WiWi-Portals wird in Abbildung Abb. 32 dargestellt. Die konkrete grafische Umsetzung erfüllt dabei die vorangestellten Ziele und Anforderungen an das neue Portal und soll nachstehend erläutert werden. Die Seite ist optisch in eine Kopfzeile, einen Hauptteil und eine Fußzeile unterteilt. In den untergeordneten Ebenen wird zusätzlich eine linke Navigation angeboten, um die Vielzahl der Informationen in einem ganzheitlichen Navigationsschema abbilden zu

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können. Um einen hohen Kontrast im Inhaltsbereich zu erreichen, werden die Inhalte in dunkler Schrift auf weißem Hintergrund präsentiert. Alle Links werden in blauer Schrift angezeigt, was mit den Nutzungsgewohnheiten der meisten Benutzer korrespondiert.

Abb. 32: T1 - Startpage WiWi-Portal Die Kopfzeile enthält als gemeinsame Elemente einer Corporate Identity das Logo der JLU sowie einen Schriftzug des Fachbereichs. Der rot eingefärbte Bereich stellt den Platzhalter für ein später einzufügendes Werbebanner dar und wird vom restlichen Bereich der Kopfzeile durch farbliche Abstufungen leicht abgegrenzt. Darunter finden sich der Home-Button sowie die im vorangegangenen Kapitel beschriebene Reiternavigation. Eine klare Trennung von Kopfzeile und Inhalt der Seite wird durch die grundsätzlich weiße Hinterlegung des Inhaltsbereichs erreicht. Eine Überschrift leitet den Seiteninhalt ein, die Teaser geben einen Überblick über die weiterführenden Themengebiete. Die konsequente Verwendung solcher einleitenden Texte erleichtert das Auffinden der gesuchten Information, auch wenn ein Benutzer die Bezeichnungen der Navigationspunkte

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eventuell nicht nachvollziehen kann. Zusätzlichen Raum für aktuelle Inhalte und Ankündigungen bietet die rechte Themenbox in der vor allem längerfristig relevante Inhalte angemessen präsentiert werden können. Abgeschlossen wird die Seite durch die wiederum farblich hinterlegte Fußzeile, die Zugriffe auf bestimmte Inhalte über einen Klick ermöglicht. Der Übergang in einen der Themenbereiche des Portals wird durch den folgenden Entwurf dargestellt (Abb. 33).

Abb. 33: T2 - Überblick Themengebiet Die Kopfzeile wird nach diesem Übergang durch das im vorangegangen Kapitel beschriebene Highlighting verändert. Der Menüpunkt Fachbereich & Campus ist im gezeigten Beispiel ausgewählt und ordnet sich durch den weißen Hintergrund dem Inhaltsbereich der Seite zu. Als neues Navigationselement erscheint ein kontextsensitives Menü auf der linken Seite. Um das Informationsangebot überschaubar zu halten, hat die Projektgruppe im Rahmen der Informationsstrukturierung die Anzahl der Menüpunkte

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auf maximal zehn getrimmt. Damit wird der Aufnahmefähigkeit des durchschnittlichen Benutzers Rechnung getragen. Im mittleren Bereich wird die Seite durch ein Bild eingeleitet, daran schließen sich kurze Teaser zu den wichtigsten Inhalten des Themenbereichs an. Diese Einleitungen ermöglichen dem Benutzer die Orientierung innerhalb des Themenbereichs und führen ihn sicher zur gesuchten Information. Auch hier wird rechts in einer Box ein Freiraum gegeben, der auf besonders beachtenswerte aktuelle Inhalte hinweist. Eine wichtige Funktion des WPS sind die Übersichtslisten für News, Downloads, Foren etc. Abb. 34 zeigt den Entwurf für diesen inhaltlichen Bereich am Beispiel der TOP40Download-Liste.

Abb. 34: T3 - Listen und Tabellen Die Navigation gibt durch Highlighting des Themenbereichs und des aktuellen Menüpunkts die Position im Portal an. Der Seiteninhalt wird von einem kurzen einleitenden

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Text erläutert. Dadurch bietet sich auch die Möglichkeit, die Auswahlfunktion im rechten oberen Bereich zu erklären. Die Informationen werden im Hauptteil in tabellarischer Form dargestellt und bieten die bekannten und bewährten Funktionen an. Optisch in das Gesamtbild integriert wird die Tabellenstruktur durch Verwendung der Farben aus der Kopfzeile. Auf Ebene der OE (Abb. 35) wird das Navigationskonzept der linken Menüleiste aufgeweicht. Die OE sollen in ihrer Navigation zunächst einheitliche Menüpunkte anbieten, die an individuelle Bedürfnisse angepasst werden können und nach unten erweitert werden sollen.

Abb. 35: T4 - OE-Startseite Um jeder OE eine gewisse grafische Eigenständigkeit zu ermöglichen, sollen die Farbschemata des rechten Menüs und der Themenbox auf der rechten Seite aus einem Pool von Templatevorlagen ausgewählt werden können. Zusätzlich kann über der Themenbox ein Bereich mit einem OE-individuellen Logo gestaltet werden.

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Die Befüllung der Boxen auf der rechten Seite liegt ebenfalls in der Hand der OE. Denkbar sind hier die Darstellung aktueller Publikationen, Hinweise auf Sonderveranstaltungen, Zugehörigkeiten zu Schwerpunkten und der Hinweis auf Forschungskooperationen etc.

9 Zusammenfassung und Ausblick Die vorliegende Arbeit dokumentiert den Relaunch einer Web Site am konkreten Beispiel des Web-Auftritts des Fachbereichs Wirtschaftswissenschaften der JLU Gießen. Im Mittelpunkt standen hierbei die Neukonzeption der Informationsstrukturen auf den öffentlichen Seiten sowie die Überarbeitung des grafischen Erscheinungsbildes des WiWi-Portals. Ausgehend von der Kontextanalyse in Kapitel 2 konnte zunächst festgehalten werden, dass das WiWi-Portal auf manchen Gebieten in seiner bestehenden Form durchaus wettbewerbsfähig ist. Auf technischer und funktionaler Ebene sowie der Qualität und Quantität der auf dem Portal gebotenen Inhalte muss das WiWi-Portal den Vergleich mit konkurrierenden Web Sites anderer wirtschaftswissenschaftlicher Fakultäten im bundesweiten Rahmen nicht scheuen. Dennoch zeigten sich mitunter große Defizite bei der Benutzerfreundlichkeit sowie grafischen Gestaltung des Auftritts, was der Außenwirkung des Fachbereichs insgesamt schadet. Näher untersucht wurden diese Aspekte in einer anschließenden Anforderungsanalyse in Kapitel 3. Diese setzte sich mit drei Bereichen auseinander: Inhalt, Benutzer und Administration. Bei der Analyse der inhaltlichen Anforderungen wurden die momentan angebotenen Inhalte erfasst und sinnvoll erweitert. Um eine möglichst hohe Kundenausrichtung zu gewährleisten, wurde sich in der Analyse der Benutzer sowohl mit deren Charakteristika, als auch mit deren Interessen und Erwartungen an das WiWi-Portal auseinandergesetzt. Der Bereich der Benutzeranalyse hatte bereits eine explizit vorbereitende Funktion im Hinblick auf die Restrukturierung der Inhalte des Portals. Abschließend wurden sowohl die technischen als auch die organisatorischen Anforderungen an das WiWi-Portal beleuchtet, auch um die Wichtigkeit einer optimalen Bereitstellung der Inhalte zu verdeutlichen.

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9 Zusammenfassung und Ausblick

Auf der Grundlage der Ist-Situation sowie der bestehenden Anforderungen an das Portal konnten nun strategische Ziele formuliert werden, die mit einem neu gestalteten WiWiPortal verfolgt werden sollten. Dabei wurde festgestellt, dass das WiWi-Portal insbesondere als Instrument zur Erreichung der Ziele des Fachbereichs sowie der übergeordneten Ziele der JLU dient. Als Schnittstelle zwischen Fachbereich, bzw. Universität, und den verschienen Anspruchsgruppen, nimmt das Portal eine entscheidende Rolle ein. Die bestmögliche Unterstützung der Studierenden genauso wie eine erfolgreiche Akquisition potentieller Studierender stellen dabei nur einen Aspekt der Außenwirkung des Fachbereichs dar, der immens von dessen Web-Auftritt beeinflusst wird. Um wiederum den Grundgedanken der Benutzerorientierung aufzugreifen, wurden an dieser Stelle jedoch auch konkrete Usability-Ziele formuliert, die für die weiteren Schritte des gestalterischen Prozesses ebenso Grundlage darstellen sollten, wie auch die vorangegangenen Kontext- sowie Anforderungsanalysen. Im folgenden Kapitel 5 wurde die Strategie dargestellt, die mit dem Projekt „Relaunch WiWi-Portal“ verfolgt werden sollte. So gliedert sich diese Arbeit in eine Reihe von Projekten zur Weiterentwicklung des WPS ein. Konkretes Anliegen dieses Projekts war die Überarbeitung und Weiterentwicklung der vom Benutzer wahrgenommenen öffentlichen Seiten. Zur praktischen Umsetzung sollte in Kapitel 6 eine Informationsarchitektur für das neu gestaltete WiWi-Portal gefunden werden. Auf dieser Informationsarchitektur bauen später alle weiteren Schritte der Umsetzung – Layout und Design, Navigationskonzepte – auf. Es wurden dabei zunächst zwei verschiedene Grundkonzepte der Informationsstrukturierung gegenübergestellt: eine rein zielgruppenorientierte sowie eine nach Themengebieten strukturierte Informationsarchitektur. Die Diskussion dieser Konzepte ergab eine themenorientierte Struktur als optimale Lösung für das WiWi-Portal. Diese Themengebiete wurden nun durch Befragung verschiedener Benutzertypen Bottom-Up entwickelt und von der Projektgruppe im Detail ausgestaltet. Ergebnis war eine vollständige Informationsarchitektur des zukünftigen WiWi-Portals, auf der nun die Konzeption der Navigationselemente in Kapitel 7 sowie die grafische Ausgestaltung der Seiten in Kapitel 8 aufsetzen konnten.

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Die Bedeutung der Web-Auftritte der Fachbereiche sowie der Universität wird in Zukunft weiter zunehmen. Als Kommunikationsmittel der Einrichtungen mit ihren Anspruchsgruppen einerseits, andererseits aber auch als Instrument, um eine bestimmte Form der Außenwirkung zu vermitteln. Eingangs dieser Arbeit wurde bereits der zunehmende Wettbewerb der Hochschulen um interessierte, engagierte und talentierte Studierende als Risiko, gleichwohl jedoch auch als Chance für die Hochschulen beschrieben. Dieser Wettbewerb wird in einem hohen Maß direkt über die Web-Präsenzen – als erste Informationsquelle für potentielle Studierende – ausgetragen werden. Ziel dieses Projekts war es unter anderem, die Aufmerksamkeit der Verantwortlichen auf diese Thematik zu lenken. Die Modernisierung der Benutzerebene des WiWi-Portals und die gleichzeitig stetige Weiterentwicklung der Anwenderseite sollen dabei die Möglichkeiten und Chancen eines WCMS wie dem des FB02 universitätsintern aufzeigen. Um langfristig dem Wettbewerbsdruck konkurrierender Hochschul-Web-Sites standhalten zu können, müssen Pflege und Administration dezentralisiert und somit der Aufwand für den Einzelnen minimiert werden. Dabei bedarf insbesondere die Konzeption der Benutzerebene, d. h. der öffentlichen Web Sites, regelmäßiger Prüfung. Nutzergewohnheiten wie auch Ansprüche ändern sich im Zeitablauf. So wird die Zahl der Expertenbenutzer in Zukunft zunehmen, da immer mehr Menschen bereits im Kindesalter mit dem Internet konfrontiert werden. Gleichermaßen wird der Anspruch an ein verstärkt webbasiertes Lernen und Lehren an Hochschulen steigen. All diesen Veränderungen muss mit einer regelmäßigen Analyse der Ist- und angestrebten Soll-Zustände begegnet werden, um möglichst schnell auf Trends und Entwicklungen reagieren zu können.

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Impressum Reihe:

Arbeitspapiere Wirtschaftsinformatik (ISSN 1613-6667)

Bezug:

Online-Bestellung unter http://wi.uni-giessen.de Æ Forschung

Herausgeber:

Univ.-Prof. Dr. Axel C. Schwickert Professur BWL – Wirtschaftsinformatik Justus-Liebig-Universität Gießen Fachbereich Wirtschaftswissenschaften Licher Straße 70 D – 35394 Gießen Telefon (0 64 1) 99-22611 Telefax (0 64 1) 99-22619 eMail: [email protected] http://wi.uni-giessen.de

Ziele:

Die Arbeitspapiere dieser Reihe sollen konsistente Überblicke zu den Grundlagen der Wirtschaftsinformatik geben und sich mit speziellen Themenbereichen tiefergehend befassen. Ziel ist die verständliche Vermittlung theoretischer Grundlagen und deren Transfer in praxisorientiertes Wissen.

Zielgruppen:

Als Zielgruppen sehen wir Forschende, Lehrende und Lernende in der Disziplin Wirtschaftsinformatik sowie das IT-Management und Praktiker in Unternehmen.

Quellen:

Die Arbeitspapiere entstehen aus Forschungsarbeiten, Diplom-, Studien- und Projektarbeiten sowie Begleitmaterialien zu Lehr- und Vortragsveranstaltungen der Professur BWL – Wirtschaftsinformatik, Univ. Prof. Dr. Axel C. Schwickert, Justus-Liebig-Universität Gießen.

Hinweise:

Wir nehmen Ihre Anregungen und Kritik zu den Arbeitspapieren aufmerksam zur Kenntnis und werden uns auf Wunsch mit Ihnen in Verbindung setzen. Falls Sie selbst ein Arbeitspapier in der Reihe veröffentlichen möchten, nehmen Sie bitte mit dem Herausgeber unter obiger Adresse Kontakt auf. Informationen über die bisher erschienenen Arbeitspapiere dieser Reihe und deren Bezug erhalten Sie auf der Web Site der Professur unter der Adresse http://wi.uni-giessen.de

Alle Arbeitspapiere der Reihe „Arbeitspapiere WI“ sind einschließlich aller Abbildungen urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Herausgebers unzulässig. Dies gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung, Be- und Verarbeitung in elektronischen Systemen. Professur BWL – Wirtschaftsinformatik Copyright 2003 - 2005

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