Reisebericht. Passau Wien Budapest Bratislava Wachau Passau

Reisebericht „Passau – Wien – Budapest – Bratislava – Wachau – Passau“ Der Flußkreuzfahrtanbieter „Nicko Cruises“ hatte Expedienten vom 04.04.16 bis z...
Author: Jutta Arnold
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Reisebericht „Passau – Wien – Budapest – Bratislava – Wachau – Passau“ Der Flußkreuzfahrtanbieter „Nicko Cruises“ hatte Expedienten vom 04.04.16 bis zum09.04.16 auf die MS Viktoria eingeladen um das Produkt „Fluss bzw. Donaukreuzfahrt“ kennenzulernen.

Tag 1 . Ankunft Passau/Einschiffung/Begrüßung

Nach circa 5 Stunden ICE Fahrt kam ich gegen circa 14:30 am Passauer Bahnhof an und machte mich per Bus zum Anleger in Passau-Lindau. Nach einem Begrüßungscocktail und der Anmeldung an der Rezeption (die Koffer wurden vom Boardpersonal auf das Schiff gebracht) erhielt man seine Boardkarte die zugleich auch Schlüssel für die Kabine war. Es wurde noch vom Kreuzfahrtleiter eine Vorstellung/kurze Erklärung gehalten bis ich mich zum Abendessen auf das Sonnendeck zurückzog und die Atmosphäre auf der sonnigen Donau genießen durfte. Interessant: Liegt an der Grenze zu Österreich sowie am Zusammenfluss der Flüsse Donau, Inn und Ilz und wird deshalb auch „Dreiflüssestadt“ genannt. Einen Blick wert ist der Stephansdom, der Sitz des Passauer Bischofs. Er geht zurück auf eine Kirche, die schon um 450 existierte. Neben dem Dom ist auf dem Domplatz, dem höchsten Punkt der Altstadt, noch das Lamberg-Palais erwähnenswert und lohnend ist ein Spaziergang entlang der malerischen und sonnigen Innpromenade.

Tag 2. Sicherheitseinweisung/Wien/österreichisches Büffet an Board

Am zweiten Tag verabredete sich der mir zugewiesene Tisch (alles sehr nette Expedienten aus Deutschland) um 8 zum Frühstück bevor wir am Vormittag die obligatorische Sicherheitseinführung auf dem Sonnendeck erhielten. Man bekommt die Schwimmwesten und das Verhalten an Board bei Zwischenfällen erklärt. Nach etwas Freizeit die jeder auf seine Weise ausfüllte ging es zum Mittagessen um nach einer Stärkung die Einfahrt nach Wien auf dem Sonnendeck genießen. Nach dem Anlegen wurden alle Ausflugsteilnehmer in 3 Gruppen eingeteilt und auf die bereits wartenden Busse für die Stadtrundfahrt verteilt. Die Stadtrundfahrt (inklusive Fußmarsch) dauerte circa 3 Stunden und riss eigentlich die bekannten Sehenswürdigkeiten an ohne besonders in die Tiefe zu gehen. Wir fuhren die Ringstraße entlang und hielten an der Oper um etwas auf eigene Faust zu unternehmen. Nach einem Eis vom bekannten Café Demel und einer kleinen Einkaufstour machten wir uns auf dem Weg zum verabredeten Wartepunkt wo die Busse standen die uns zurück zur Anlegestelle brachten. Die Zeit bis zum Abendessen verbrachte jeder individuell. Das Abendessen bestand diesmal passend aus einem österreichischen Buffet. Einige Schiffsgäste besuchten am Abend ein klassisches Konzert in Wien, ich machte es mir mit einigen anderen Expedienten im Salon gemütlich und ließ bei einem kalten Getränk die Donau an mir vorbei ziehen.

Interessant: Neben der Ess und Trinkkultur (z.B. Heuriger Wein in einer urigen Kneipe oder ein Stück Sacher im Cafe Demel oder Cafe Sacher) besticht Wien durch seine Monumentalbauten aus der „K&K“ Zeit (Habsburger). Der Zentralfriedhof bietet einige „interessante“ Gräber (z.B. Falco), Pferdefreunde besuchen die spanische Hofreitschule und ein Besuch des Praters gehört zu einem Wien Trip einfach dazu.

Tag 3. Budapest

Nach dem Frühstück um 8 Uhr begaben wir uns auf das Sonnendeck wo das Team der MS Viktoria eine „Sonnendeckparty“ organisiert hatte (Musik und Aperol Sprizz) um die Zeit bis zur Einfahrt nach Budapest zu verkürzen. Die Einfahrt gegen viertel vor 2 war es dann auch wirklich Wert auf dem Sonnendeck zu genießen. Budapest sind eigentlich 2 Städte (ganz genau genommen sogar 3) und somit gibt es beim Einlaufen auf beiden Seiten reichlich zu sehen. Ganz besonders majestätisch steht das ungarische Parlament direkt an der Donau und wirkt eher wie ein Schloss als ein Parlament. An der Anlegestelle warteten dann wieder 3 Busse die uns in Gruppen durch die Stadt fuhren und uns durch die Stadt führten. Wir fuhren diverse Sehenswürdigkeiten auf beiden Stadtseiten an um dann von der Zitadelle aus den Blick auf die Donau und beide Stadtteile für einen Fotostopp zu nutzen. Nach dem Abendessen fuhren ein Teil der Gäste zu einem Ausflug „Budapest bei Nacht“ um das beleuchtete Budapest zu erleben, ich entschloss mich mit 3 anderen Expedienten Budapest alleine weiter zu erkunden. Budapest ist eine wirklich tolle und moderne Stadt die überall den Habsburger Flair erspüren lässt und mit seinen Prachtbauten Wien in nichts nach steht. Nach dem gemeinsamen Abendessen ließ ich den Abend im Salon ausklingen.

Interessant: Ein Muss ist ein Foto des oder vor dem Budapester Parlament (dem immer noch größten Parlament der Welt) das auch beleuchtet eine Augenweide ist. Das Gellert Hotel (mit dem angeschlossenen Gellert Bad das auch externe Gäste nutzen können) steht fast ufernah und ist wohl das bekannteste Hotel in Budapest. Eine Fahrt zum Burgpalast ist jedem empfohlen, entlohnt wird man durch den atemberaubenden Blick auf die Donau und den beiden Seiten von Budapest (Buda und Pest). Ein Fotostopp wird auch gerne bei der Staatsopfer eingelegt, die der in Wien in fast nichts nachsteht (sie durfte nur nicht größer werden als die in Wien). Auch in Budapest gibt es eine Kaffeehauskultur.

Tag 4. Bratislava

Nach dem Frühstück fanden wir uns im Salon zusammen wo ein Nicko Cruises Mitarbeiter uns die Produkte und Schiffe von „Nicko Cruises“ vorstellte und Interesse an weiteren Flußkreuzfahrten weckte! Anschließend fand eine Fragestunde statt, wo die Gäste Fragen zur aktuellen und weiteren Reisen stellen konnten. Nach dem Mittagessen fanden wir uns auf dem Sonnendeck ein um die Einfahrt nach Bratislava bei schönstem Wetter zu beobachteten. Die Stadtrundfahrt in Bratislava war zweigeteilt, der erste Teil war zu Fuß und führte uns durch die, teils morbide, Innenstadt von Bratislava. Danach fuhren wir in einem Bus, der wie eine kleine Lok aussah, nochmals einige Sehenswürdigkeiten (und interessante Punkte wie z.B. die deutsche Schule in Bratislava) an. Wir hatten dann noch etwas Freizeit die manche zum Essen und andere zu Shoppen nutzten und fuhren dann zum Anleger zurück wo uns ein Piratenschmaus erwartete. Piratenschmaus? Das Personal war als Piraten verkleidet, das Restaurant war dekoriert und die Kellner warteten mit einigem Klamauk auf. Das Essen war gewohnt gut und wir machten uns danach vom Restaurant in Richtung Salon wo uns die Crewshow erwartete. Bei der Crewshow unterhält das Personal mit Gesang, Witzen und Sketchen. Highlights waren ein „Tennisspiel“ und „Ein Stern“ von einem indonesischen Kellner. Den Rest des Abends ließen wir im Salon ausklingen. Interessant: Neben dem alten Rathaus auf dem Hauptplatz (Altstadt) und den vielen tollen (und leider nicht allen restaurierten) alten Häusern ist eine Fahrt hoch zum Palais Grassalkovich der Residenz des Präsidenten. Man erhält von hier einen schönen Blick über Bratislava. Zu den bekanntesten Sakralbauten gehört der Martinsdom in dem von 1563 bis 1830 die Könige des Königreichs Ungarn aus dem Hause Habsburg gekrönt wurden.

Tag 5. Melk

Schon beim Frühstück erhielten wir einen ersten Eindruck von der traumhaften Landschaft der Wachau. Diese Tälerlandschaft gehört zum schönsten Teil der Donaufahrt und begleitete uns bis zum Anleger vom Stift Melk, das heutiger Hauptpunkt unserer Reise war. Das Stift Melk ist ein imposantes Benedektinerkloster und wir erhielten eine Führung und besuchten danach die Klosterkirche. Leider war es an diesem Tag regnerisch so dass wir von der schönen Aussenanlage nicht viel sehen konnten. Besonders beeindruckend sind die Deckenmalereien die perspektivisch so gemalt sind, dass die Wände gewölbt wirken obwohl sie es nicht sind. Auf dem Schiff zurück genossen wir eine Kaffeezeit im Salon um uns dann für das „Gala Abschiedsessen“ umzuziehen. Nach dem Abendessen inklusive Eisbombe fand eine Tombola im Salon statt und meine „angestammte“ Gruppe lies den Abend bei ein paar Kaltgetränken ausklingen. Am Abend beglichen Ich die Boardrechnung und fing auch schon an meinen Koffer etwas vorzupacken.

Interessant: Das Stift ist die größte Klosteranlage des österreichischen Barocks. Allein der Südflügel mit seinem prächtigen Marmorsaal ist über 240 Meter lang, die Länge der Hauptachse beträgt insgesamt 320 Meter. Der heutige (Barock-)Bau wurde in den Jahren 1702–1746 von Jakob Prandtauer errichtet. Das Stift ist heute noch ein aktives Gymnasium (das Internat existiert nicht mehr) und aktuell wohnen dort 9 Benedektinermönche.

Tag 5. Passau/Ausschiffung

Nach dem Frühstück mussten wir leicht betrübt unsere Koffer packen und markieren und das Zimmer räumen. Wir hatten leichte Verspätung (die Strecke allgemein ist sehr schleusenlastig und dies kostet teilweise viel Zeit) und kamen etwas später als erwartet an. In Passau angekommen, schloss ich meinen Koffer in ein Schliessfach und schaute mir noch etwas Passau an bevor ich etwas müde aber glücklich und eine Erfahrung reicher die Heimreise antrat.

Interessant: Zwischen Passau und Budapest gibt es 11 Schleusen, zwischen Passau und Wien sind es 9 und unterhalb Budapest befindet sich 1 Schleuse! Eine Schiffsschleuse ermöglicht Niveauunterschiede zwischen zwei Abschnitten einer Wasserstraße zu überwinden und dienen oft auch als Wasserkraftwerke.

Das Schiff

Länge, Breite, Tiefgang: 126,7m, 11,4m, 1,5 m Decks: 4 - Besatzung: circa 40 Passagiere: 180 (bei Doppelbelegung) Das Schiff ist sehr gepflegt und das Personal auch stets bemüht das alles sauber und in Ordnung ist! Die Kabine ist mit circa 16qm geräumig und bietet genug Platz auch für 2 Personen (3er Belegung kann angefragt werden). Die Duschkabine nötigt größeren Personen etwas Gewöhnung ab aber das ist mit etwas Geschick kein Problem. Der Salon (Samt Bar) und auch das Restaurant bieten genug Platz für die Gäste, auch das Sonnendeck hat genug Stühle, Tische und Liegen für alle. Wie auf jeder Kreuzfahrt ist mit einigen kleinen Einschränkungen zu rechnen. Die Schleusendurchfahrten können Gästen mit leichtem Schlaf durchaus wecken, gerade der Anfangsteil der Fahrt bietet viele Schleusen. Abhilfe schaffen Ohrstöpsel und ein Glas Wein! Vor den Essenszeiten ist es durchaus möglich, dass manche Kabinen den Geruch der Küche durch den geöffneten französischen Balkon wahrnehmen. Mich persönlich hat dies nicht gestört. Der TV Empfang war bis auf einige Male bei Schleuse dur hfahrte i er gege e . I h ha e a A fa g der Kreuzfahrt ei I ter etpaket für 15€ die Woche gekauft und war damit zufrieden. Das W-Lan war circa 70% der Fahrt abrufbar.

Das Team an Board Das Personal war durchweg freundlich und bemüht. Wie auch auf anderen Kreuzfahrtschiffen war das Team multinational (Kellner aus Indonesien/Ungarn/Russland, ein niederländischer Koch und der Kapitän aus der Ukraine). Verständigung war kein Problem da durchweg alle deutsch sprachen. Das Housekeeping arbeitet sauber und sorgfältig, die Kellner waren aufmerksam und extra Wünsche wurden erfüllt wenn machbar.

Fazit: Ich kann jedem nur empfehlen diese Reiseart einmal auszuprobieren. Gerade Kreuzfahrtanfängern wird der fehlende Seegang und unmittelbare Festlandnähe entgegen kommen. Gerade Budapest habe ich für mich entdeckt und werde es zeitnah wieder besuchen. Es war für mich definitiv nicht die letzte Flußkreuzfahrt.

Quellen: Nicko Cruises Katalog, Wikipedia, eigener Text Fotos: „Das Schiff“ Foto von Nicko Cruises, alle anderen von Lars Tore Reddersen