Rating als Stellschraube zur Finanzierung von Bauunternehmen

Baubetrieb Bewertung nach „Schema F“? Rating als Stellschraube zur Finanzierung von Bauunternehmen Von Josef Ellenrieder, Dipl.-Betriebswirt (FH), B...
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Bewertung nach „Schema F“?

Rating als Stellschraube zur Finanzierung von Bauunternehmen Von Josef Ellenrieder, Dipl.-Betriebswirt (FH), Bad Grnenbach Die ganze Welt spricht von „Rating“, seit die amerikanische Ratingagentur „Standard & Poor’s“ im Dezember angekndigt hat, die Staaten der Euroregion mglicherweise zurckstufen zu wollen. Kredite fr die Staatsfinanzierung wrden dann teurer – mglicherweise, sagt die Fachwelt. Fr einige Staaten wrde sich ein schlechteres Rating unter Umstnden kaum sprbar auswirken. Anders ist das bei Unternehmen: Ohne bankeninternes Rating erhalten Bauunternehmen heute keine Kreditfinanzierungen mehr. Wer die Mechanismen kennt, hat einen wesentlich grßeren Handlungsund Verhandlungsspielraum. Der UBB erklrt, wie ein solches Rating bei einem Unternehmen berhaupt funktioniert und stellt aus aktuellem Anlass Mglichkeiten und Gefahren vor.

Josef Ellenrieder

Entscheidende Basis: Kennzahlen des Unternehmens Die internen Ratingsysteme der Banken sind zum Teil unterschiedlich ausgestaltet. Sie haben aber einen zentralen Punkt gemeinsam: Das sind die quantitativen Faktoren. Die Kennzahlen des Jahresabschlusses beeinflussen nach wie vor zu ber zwei Drittel das Ratingurteil, das ein Kreditinstitut ber ein bestimmtes Unternehmen abgibt. Die wichtigsten Kennzahlen: & & & & & &

Interne Ratingsysteme sind unterschiedlich gestaltet

Eigenkapitalquote des Bauunternehmens Gesamtkapitalrendite Kapitalstruktur Verschuldungsgrad Cash Flow Zinsdeckungsgrad.

Da „Nichtwissen“ ein erhhtes Risiko fr die potenziell finanzierende Bank bedeutet und der Jahresabschluss nur ein punktuelles und mglicherweise bereits veraltetes wirtschaftliches Bild des jeweiligen Unternehmens widerspiegelt, beziehen die Banken darber hinaus regelmßig auch vorlufige oder unterjhrige Zahlen in die Bewertung ein und beurteilen dabei insbesondere deren Aktualitt. Im Zuge der dem quantitativen Rating vorgeschalteten Bilanzanalyse darf die Bilanzierungsmethode auf die Ratingermittlung keinen Einfluss haben. Nach Aussage vieler Analysten gibt es daher keinen Grund, eine Bilanzierung nach den International Financial Reporting Standards (IFRS) zu fordern. Ohnehin werden bankinterne Umgliederungen vorgenommen mit dem Ziel, die tatschliche wirtschaftliche Situation der Bauunternehmen einheitlich und vergleichbar darzustellen.

Bilanzierungsmethode darf keinen Einfluss auf Rating haben

Soft Facts als zustzliche Entscheidungsgrundlage Neben den quantitativen Faktoren spielen auch qualitative Faktoren, so genannte Soft Facts, mit rund einem Drittel der Bewertungsmatrix eine untergeordnete, aber dennoch nicht zu vernachlssigende Rolle bei der Bonittsmessung. Soft Facts sind unter anderem die Unternehmensfhrung,

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Planung und Steuerung, der Markt und das Produkt/Leistungspalette, die Regelung einer knftigen Unternehmensnachfolge sowie das Alter der Kundenbeziehungen (= Erfahrungswerte). Vier wesentliche Schritte fhren zur Ratingnote

Schlsselgrße: Ein-JahresAusfallwahrscheinlichkeit

blicherweise vier Besicherungsklassen

Preisklasse steht fr Zinssatz des Kredits

Letzter Schritt: Festlegung des Zinssatzes

blicherweise luft der Einstufungsprozess durch die Bank und damit auch die Festlegung des risikogerechten Zinssatzes in vier wesentlichen Bewertungsschritten ab. Das folgende Beispiel zeigt die blichen Bewertungsschritte, wie sie ein Kreditinstitut typischerweise vornimmt: Schritt 1: Ermittlung der Bonittsklasse Die Bank ermittelt zunchst die Bonittsklasse und die Ausfallwahrscheinlichkeit des zu bewertenden Unternehmens. Sie prft die wirtschaftlichen Verhltnisse (Bonitt) und schtzt auf dieser Grundlage, welches Risiko mit der angefragten Kreditvergabe verbunden ist. Schlsselgrße fr die Bestimmung der Bonitt ist die sogenannte Ein-Jahres-Ausfallwahrscheinlichkeit. Auf dieser Grundlage ordnet die Bank die untersuchten Bauunternehmen in Bonittsklassen ein. Die Ausfallwahrscheinlichkeit drckt die Wahrscheinlichkeit aus, dass der Kreditnehmer innerhalb eines Jahres zahlungsunfhig wird. So liegt beispielsweise bei der Bonittsklasse 2 (= gut) die Ausfallwahrscheinlichkeit zwischen 0,3 Prozent bis 0,9 Prozent. Schritt 2: Welche Besicherungsklasse liegt vor? Die Bank ermittelt im zweiten Schritt die so genannte Besicherungsklasse. Die zur Verfgung gestellten Sicherheiten werden bewertet. blicherweise werden die Sicherheiten in vier Klassen gewertet. Die Besicherungsklasse eins wird ab 80 Prozent angenommen, whrend die Besicherungsklasse zwei bei werthaltigen Besicherungen zwischen 50 Prozent und 80 Prozent zu Grunde gelegt wird. Schritt 3: Preisklasse als Index fr den Zinssatz Als nchstes ermitteln die Kreditinstitute auf dem Weg zum Gesamtrating die Preisklasse. Sie kombiniert die Bonitts- und Besicherungsklasse und steht fr den Zinssatz des Kredits. Dabei gilt: Eine niedrige Bonittsklasse kann mit einer hheren Besicherungsklasse ausgeglichen werden und umgekehrt. Als Faustformel bleibt festzuhalten: Je niedriger die Ausfallwahrscheinlichkeit in einer Bonittsklasse und je werthaltiger die Besicherung in einer Besicherungsklasse, desto niedriger sollte der Angebotszinssatz sein. Schritt 4: Zinsstze als Ergebnis aus den gewonnenen Erkenntnissen Aus der Preisklasse ergibt sich der Prozentsatz, mit dem die Unternehmerkredite verzinst werden. Da jede Bank eine andere Nomenklatur verwendet, knnen auch die sechs IFD-Ratingstufen zu Rate gezogen werden („IFD“ steht fr Initiative Finanzstandort Deutschland): Die IFD teilt das Rating in sechs Stufen von I bis VI ein. Erstmals ist es damit mglich, Ergebnisse unterschiedlicher Ratingsysteme vergleichbarer zu machen (zur Zuordnung siehe Abb.).

Wichtig: Trennung von Rating und Kundenbetreuung Eine wichtige Voraussetzung fr die Unabhngigkeit des Ratings ist die Trennung von Kundenbetreuung und der Bonittsanalyse bei Banken. Im Endergebnis hat damit die persnliche Beziehung zum Kundenbetreuer kei-

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nen Einfluss auf die Kreditvergabe mehr. Dies entspricht dem MAK-Grundsatz der Funktionstrennung.

Persnliche Beziehung zum Kundenbetreuuer ohne Einfluss auf Rating

Problematisch bleibt allerdings weiterhin, dass viele Banken nach wie vor die Verffentlichung des Ratings verweigern oder nur eingeschrnkte Informationen herausgeben. Viele Bauunternehmen bleiben zudem im Unklaren ber die Kriterien, die im konkreten Fall zu einer positiven oder negativen Bewertung gefhrt haben. Diesen Bauunternehmen muss die Chance gegeben werden, besser zu werden und damit auch gnstigere Kredite zu erhalten. Daher ist zu fordern, dass Banken ihre Ratingkriterien ihren Kunden gegenber offenlegen. IFD-Ratingstufe

KfW-Bonittsklasse (BK)

Ausfallwahrscheinlichkeit in Prozent

I

1

bis 0,3

II

2

0,3 bis 0,9

III

2–3

0,9 bis 1,5

IV

3–4

1,5 bis 8

V

4–5

3 bis 8

VI

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ab 8

Abb.: Zuordnung der Risikoklassen zur Ratingbewertung.

Basel II als Chance fr Wachstumsunternehmen Basel II trug zur Entwicklung eines strkeren Bewusstseins bei, aktuelle und solide Finanzkennzahlen vorlegen zu knnen. Der Begriff „Basel II“ ist zwar vielfach in den Medien und der Bankenlandschaft in Gebrauch, vielen ist allerdings nicht wirklich bewusst, worum es dabei geht. Der Begriff bezeichnet Eigenkapitalvorschriften, die der Basler Ausschuss fr Bankenaufsicht ausgearbeitet hat und die gemß der EU-Richtlinie 2006/48/EG seit 1.1.2007 in den Mitgliedstaaten der Europischen Union umzusetzen waren. Die Bundesrepublik Deutschland folgte dieser Verpflichtung mit entsprechenden Regelungen im Kreditwesengesetz, der Solvabilittsverordnung und der MaRisk (Mindestanforderungen an das Risikomanagement). Basel II besteht im Wesentlichen aus drei Sulen: Es stellt Mindestkapitalanforderungen auf, regelt den berprfungsprozess bei der Bankenaufsicht und legt strenge Anforderungen an die Offenlegung und Marktdisziplin an.

Basel II als wichtiger Meilenstein fr Ratings

Insbesondere mittelstndische Bauunternehmen fhren verstrkt eine transparente Vermgens- und Finanzplanung und Controllingsysteme ein und richten die Bilanzstrukturen auf das Ziel der Unternehmensfinanzierung aus. Die Aufstellung von Businessplnen ist gngige Praxis und Risikokontrollsysteme werden zunehmend verbessert.

Boom fr alternative Finanzierungsformen durch Basel II Zum anderen ist ein großer Markt fr alternative Finanzierungsformen im Mittelstand entstanden. Mezzanines Kapital (beispielsweise Genussrechte und stille Beteiligungen, wir stellten diese Finanzierungsformen in UBBHeft 12/2011 bereits ausfhrlich vor), Sale-and-Lease-Back, Factoring und

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Baufirmen verlassen sich nicht mehr nur auf Hausbankkredite

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Asset-Backed-Securities („ABS-Finanzierungen“) haben Einzug gehalten. Viele Finanzinstitute haben speziell auf mittelstndische wachstumsorientierte Bauunternehmen zugeschnittene Programme aufgelegt. Basel II hat diese Entwicklung gefrdert. Die Bauunternehmen verlassen sich nicht mehr nur auf den klassischen Hausbankkredit. Die Nachfrage nach alternativen Finanzierungsformen ist also gestiegen – und der Markt hat darauf reagiert. Durch die Entwicklung neuer Produkte und die Internationalisierung der Auslandsmrkte stehen den Bauunternehmen heute viel mehr Finanzierungsmglichkeiten zur Verfgung als frher. Die neuen Finanzierungsmodelle zeigen vor allem eines: Die Kreditinstitute haben erkannt, dass das Firmenkundengeschft, aus dem sich einige Banken zeitweilig mit Verweis auf Basel II oder nach Wertberichtigungen ausgeklinkt zu haben schienen, heute ein hochinteressanter und vor allem stabiler Markt ist. Heute werben viele Banken wieder um neues Geschft und entdecken wieder eine Vorliebe fr den Mittelstand.

Vielfach unternehmensinterne Defizite Tendenz: Firmen bereiten sich immer besser auf Ratings vor

Als Zwischenergebnis bleibt festzuhalten, dass Bauunternehmen heute besser auf ein Rating vorbereitet sind als noch zu Beginn der Diskussion um Basel II. Doch nach wie vor bestehen vielfach unternehmensinterne Defizite bei den so genannten qualitativen Bonittsmerkmalen. Das sind insbesondere die Fragen nach einer schriftlich dargelegten Unternehmensstrategie, die Schaffung einer Systematik fr das eigene Risikomanagement, um hier klare Vor- und Nachsorgemaßnahmen fr den „Ernstfall“ auch gegenber einer Bank darstellen zu knnen, und nachweisliche Strategien fr die Regelung einer potenziellen Unternehmensnachfolge. Auch die Einfhrung eines Corporate Governance Kodex kann Familienunternehmen helfen, das qualitative Rating zu verbessern. Wer in diesen Bereichen nicht handelt, kann selbst bei guten Bilanzkennzahlen seine Unternehmensfinanzierung gefhrden oder ohne Not verteuern.

Wichtige Maßnahmen zur Verbesserung des Ratings Wer die Vorgehensweise kennt, hat mehr Handlungsspielraum

Wer die Vorgehensweise und die einzelnen Bewertungsschritte der Ratingermittlung bei seiner Bank kennt, hat einen wesentlich grßeren Handlungs- und Verhandlungsspielraum. Die wichtigsten Maßnahmen zur Verbesserung des Ratings sind quantitativ: &

& & &

der Auf- und Ausbau eines angemessenen operativen und strategischen Controllingsystems die transparente Regelung der Unternehmensnachfolge die Einfhrung eines angemessenen Risikomanagements und die Erstellung einer schriftlich niedergelegten Unternehmensstrategie.

Qualitativ knnen sich Bauunternehmen Vorteile bei der Erlangung einer Fremdfinanzierung verschaffen durch & &

die Verbesserung der Bilanzstruktur und die Einfhrung einer integrierten Finanz-, Ergebnis- und Bilanzplanung.

Doch knnen bereits schon kleine Verbesserungen der Informationsbasis oder eine Erhhung der Aktualitt der Informationen bei den Banken signifi-

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kant positive Auswirkungen haben, die durch ein besseres Rating zu einem leichteren Zugang zu Fremdkapital fhren.

Gefahr fr Unternehmen durch Schnell-Ratings Kreditinstitute nutzen zunehmend so genannte „Schnell-Ratings“, die vollautomatisch ablaufen. Betroffen sind Unternehmen, deren Bankverbindungen ruhig laufen. Besonders problematisch: Die Ergebnisse dieser Ratings durch die Bank sind durchwegs schlechter als bei einem „Voll-Rating“. Die Fachgruppe „Finanzierung-Rating“ im Verband „Die KMU-Berater – Verband freier Berater e.V.“ hat ber Struktur, Wirkungsweise und Konsequenzen jetzt aufgeklrt.

Besonders problematisch: Schnell-Ratings der Banken

Der KMU-Berater-Verband ist ein berregional organisierter Verband von freien Beratern mit nachgewiesener beruflicher Qualifikation sowie herausragender fachlicher wie sozialer Kompetenz. Die 136 Mitglieder sind spezialisiert auf die pragmatische Beratung und Betreuung kleiner und mittlerer Unternehmen in den Branchen Handwerk, Handel, Industrie und Dienstleistung. Praxisbezogen sorgt der Verband fr die Sicherung einer unabhngigen und qualifizierten Beratung. Synergieeffekte, die aus der engen Zusammenarbeit entstehen, sowie zukunftsorientierte Initiativen wie z.B. die eigene KMU-Akademie, der KMU-Berater-Pool-MinD, Experten-Fachgruppen zu branchenspezifischen Themen etc., nutzen Beratern wie deren Kunden gleichermaßen bei der konsequenten und nachhaltigen Umsetzung von Beratung in Erfolg.

Firmenkredite bis 250.000 Euro betroffen Der Leiter Marktfolge einer grßeren Bank brachte es auf den Punkt: „Mit dem Schnell-Rating knnen wir das jhrliche Wiederholungs-Rating nach Vorgabe der Bankenaufsicht vollautomatisch und damit produktiv abarbeiten.“ Dies gelte fr Kreditengagements innerhalb bestimmter Grßenordnungen. Dabei wird auf das Gesamtengagement geschaut, also alle Kreditlinien der jeweiligen Bank zusammen. Die Obergrenze fr die Anwendung solcher Schnell-Ratings liegt z.B. bei Sparkassen und Genossenschaftsbanken einheitlich bei einem Gesamtengagement in Hhe von maximal 250.000 Euro. Wer ist davon betroffen? Laut der Fachgruppe sind dies damit genau alle kleineren und mittleren Unternehmen (KMU), die mit ihren Krediten (deutlich) unter dieser Grenze liegen. Aber auch grßere Unternehmen, die z.B. bei einer Nebenbankverbindung diese Grenze nicht berschreiten, knnen Ziel eines solchen Schnellratings werden. Jede Bank entscheidet individuell ber die Anwendung Ob eine Bank oder Sparkasse dieses Verfahren nutzt, wird individuell entschieden. Damit liegt eine Konsequenz klar auf der Hand: Die Bauunternehmen sollten ihren Bankbetreuer danach fragen, mit welchem Rating-Verfahren die eigene Firma bewertet wird und wie dieses Rating aussieht. Die nchste Frage lautet dann: „Was kann ich im Unternehmen tun, um eine bessere Rating-Note zu erarbeiten?“ Auch diese Frage knnen Sie zunchst mit Ihrem Bankbetreuer diskutieren. Sie erfordert jedoch dann eine kritische unternehmensinterne Beratung und Festlegung einer Strategie, gegebenenfalls im Zusammenwirken mit einem externen Fachmann etwa fr Unternehmensberatung.

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Entscheidend: Hhe des gesamten Kreditengagements pro Bank

Tipp: Kritische Nachfrage beim eigenen Bankbetreuer

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Kontoberziehungen tunlichst vermeiden!

Zustzlich gilt es, die eigene Liquidittssteuerung zu berprfen. Entscheidend ist es, keine „Negativmerkmale“ bei den Banken auszulsen, so die Fachgruppe. Vor allem bedeutet das: Keine berziehungen der vereinbarten Kreditlinien, den Kontosaldo immer „ein gutes Stck“ unterhalb der Kreditlinie fahren, die Umstze gezielt steuern – nichts dem Zufall berlassen. Sollte sich beispielsweise bei bernahme eines neuen Bauvorhabens die Notwendigkeit absehen lassen, zustzliche Finanzmittel zur kurz- oder mittelfristigen Vorfinanzierung zu aktivieren, lohnt ein Gesprch mit der finanzierenden Bank ber einen Kredit mit einer kurzen Laufzeit zur berbrckung statt einer Kontoberziehung, die sich eben negativ auf das Unternehmensranking auswirken wrde. Allerdings reicht oft der Blick auf die Tagesliquiditt nicht aus: Engpsse sind oft nicht aktueller, sondern struktureller Natur. Zum Beispiel sind die Bilanzstrukturen nicht optimal oder die Kontokorrentlinien fr das Geschftsmodell nicht ausreichend. In einem solchen Fall hilft die bloße kurzfristige Fremdfinanzierung regelmßig nicht und reicht vor allen Dingen nicht aus, um die unternehmensinternen Defizite zu beheben. Um die strukturellen und die aktuellen Fragen fr das eigene Unternehmen zu klren, hat die Fachgruppe „Finanzierung-Rating“ eine Checkliste zur Liquidittsvorsorge erarbeitet, die kostenlos im Internet abrufbar ist unter http:// www.kmu-berater.de/DE/3080/Downloads.php. Weitere Informationen: KMU-Berater, Verband freier Berater, Fachgruppe Finanzierung-Rating, www.die-kmu-berater.de; Telefon 0211/3015633, Fax 0211/2015634; Bernd Tovar, Tel: 02387-1016, Mail: [email protected]; Carl-Dietrich Sander, Tel: 02131-660413, Mail: [email protected]

Fazit Rating ist eine der wichtigsten Stellschrauben zur Verbesserung der Finanzierung fr mittelstndische Bauunternehmen. Bauunternehmen und ihre Berater sollten sie im Interesse beider anpacken. Wichtig hierfr sind zunchst die Kenntnis der Vorgehensweise der Banken bei der Erstellung eines solchen Ratings und als Konsequenz daraus das aktive Bemhen, die Kriterien bestmglich zu erfllen. & ______________________________________________________________________ Zum Autor: Josef Ellenrieder, Jahrgang 1943, Diplom-Betriebswirt (FH), lehrt an diversen Fachhochschulen, Industrie- und Handelskammern, Handwerkskammern die Themen: Betriebswirtschaft, Volkswirtschaft, Rechnungswesen, Dienstleistungen/Kooperationen im Facility Management, Gebudemanagement und Energieberatung, u.a. Darber hinaus bert Josef Ellenrieder mittelstndische Unternehmen in Fragen der Finanzierung/Investition, Controlling und Unternehmensentwicklung.

Bauleitertag 2012

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Der Bauleitertag 2012 findet am 25.1.2012 in Chemnitz zum Schwerpunktthema Nachtragsmanagement statt und widmet sich außerdem der Frage, welche Chancen fr die Bauleitung im Konzept der Nachhaltigkeit liegen. Die Teilnahmegebhr betrgt 170 e (130 e fr Mitglieder des Bauindustrieverbandes Sachsen/Sachsen-Anhalt e.V. / Schsischen Baugewerbeverbandes e.V.) Nhere Informationen unter www.bauakademie-sachsen.de

UBB Fachzeitschrift fr Fhrungskrfte der Bauwirtschaft

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