RAHMENRICHTLINIEN FACHGYMNASIUM GESUNDHEIT UND SOZIALES

RAHMENRICHTLINIEN FACHGYMNASIUM GESUNDHEIT UND SOZIALES GESUNDHEIT Schuljahrgänge 11 – 13 An der Erarbeitung der Rahmenrichtlinien haben mitgewirkt...
Author: Werner Kästner
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RAHMENRICHTLINIEN FACHGYMNASIUM GESUNDHEIT UND SOZIALES

GESUNDHEIT Schuljahrgänge 11 – 13

An der Erarbeitung der Rahmenrichtlinien haben mitgewirkt:

Dr. Friedrich, Renate

Halle (betreuende Dezernentin des LISA)

Ryll, Renate

Quedlinburg

Schur, Christine

Aschersleben

Stanslowski, Elke

Dessau

Weise, Christine

Dessau

Vorwort Bildung und Ausbildung sind Voraussetzungen für die Entfaltung der Persönlichkeit eines jeden Menschen wie auch für die Leistungsfähigkeit von Staat, Wirtschaft und Gesellschaft. Schule ist also kein Selbstzweck, sondern hat die jeweils junge Generation so gründlich und umfassend wie möglich auf ihre persönliche, berufliche und gesellschaftliche Zukunft nach der Schulzeit vorzubereiten. Dazu soll sie alle Schülerinnen und Schüler fördern, wo sie Schwächen haben, und in ihren Stärken fordern. Jede(r) soll die ihr bzw. ihm mögliche Leistung erbringen können und die dafür gebührende Anerkennung erhalten. Dies gilt grundsätzlich nicht nur für Lerninhalte, sondern für alle Bereiche der persönlichen Entwicklung einschließlich des Sozialverhaltens. Gleichwohl haben gerade Rahmenrichtlinien die Schule als Ort ernsthaften und konzentrierten Lernens zu begreifen und darzustellen. Lernen umfasst dabei über solides Grundwissen hinaus alles, was dazu dient, die Welt in ihren verschiedenen Aspekten und Zusammenhängen besser zu verstehen und sich selbst an sinnvollen Zielen und Aufgaben zu entfalten. Die Rahmenrichtlinien weisen verbindliche Unterrichtsziele und –inhalte aus. Sie können und sollen jedoch nicht die pädagogische Verantwortung der einzelnen Lehrerin und des einzelnen Lehrers ersetzen: -

Die Vermittlung der verbindlichen Unterrichtsinhalte füllt keineswegs alle Unterrichtsstunden aus. Daneben besteht auch Zeit für frei ausgewählte Themen oder Schwerpunkte. Dies bedeutet nicht zwangsläufig neue oder mehr Unterrichtsinhalte. Weniger kann unter Umständen mehr sein. Entscheidend für eine erfolgreiche Vermittlung von Wissen und Schlüsselkompetenzen ist, dass dem Erwerb elementarer Grundkenntnisse und –fertigkeiten ausreichend Zeit und Raum gewidmet wird. Soweit erforderlich, ist länger daran zu verweilen und regelmäßig darauf zurück zu kommen.

-

Rahmenrichtlinien beschreiben nicht alles, was eine gute Schule braucht. Ebenso bedeutsam für die Qualität einer Schule ist die Lern- und Verhaltenskultur, die an ihr herrscht. Eine Atmosphäre, die die Lernfunktion der Schule in den Vordergrund stellt und die Einhaltung von Regeln des Miteinanders beachtet, kann nicht über Vorschriften, sondern nur durch die einzelne Lehrkraft und das Kollegium in enger Zusammenarbeit mit Eltern und Schülern erreicht werden.

Ausdrücklich möchte ich darauf hinweisen, dass es sich bei den hier vorliegenden Rahmenrichtlinien um eine Anpassung an die veränderte Schulgesetzgebung handelt. Die in diesem Heft enthaltenen Rahmenrichtlinien treten am 1. August 2004 in Kraft. Ich bitte alle Lehrerinnen und Lehrer um Hinweise oder Stellungnahmen, damit wir die Rahmenrichtlinien weiter überarbeiten und Verbesserungen einbringen können. Allen, die an der Entstehung dieser veränderten Rahmenrichtlinien mitgewirkt haben, danke ich herzlich. Ich wünsche allen Lehrerinnen und Lehrern bei der Planung und Gestaltung ihres Unterrichts viel Erfolg und Freude bei der pädagogischen Arbeit.

Magdeburg, im Mai 2004

Prof. Dr. Jan-Hendrik Olbertz Kultusminister

Inhaltsverzeichnis Seite 1

Aufgaben des Faches Gesundheit am Fachgymnasium Gesundheit und Soziales .............................................................. 6

2

Ziele und fachdidaktische Konzeption...................................................................... 6

3

Zur Arbeit mit den Rahmenrichtlinien ....................................................................... 8

4

Grundsätze der Unterrichtsgestaltung...................................................................... 9

4.1

Didaktische Grundsätze........................................................................................... 9

4.2

Unterrichtsverfahren und Unterrichtsorganisation .................................................... 9

4.3

Leistungen und ihre Bewertung ..............................................................................11

5

Inhalte.....................................................................................................................12

5.1

Themenübersicht ....................................................................................................12

5.2

Schuljahrgang 11 (Einführungsphase) ....................................................................14

5.3

Schuljahrgänge 12/13 (Qualifikationsphase)...........................................................18

5

1

Aufgaben des Faches Gesundheit am Fachgymnasium Gesundheit und Soziales

Das Fach Gesundheit vermittelt als profilgebendes Fach am Fachgymnasium Gesundheit und Soziales eine vertiefte Allgemeinbildung mit gesundheitlicher Schwerpunktsetzung zur Erreichung der Allgemeinen Hochschulreife. Es ist Aufgabe des Faches, im Rahmen einer wissenschaftspropädeutischen Bildung an der beruflichen Grundbildung mitzuwirken und darüber hinaus Teilqualifikationen anderer Berufe zu vermitteln.

Umfangreiche Bezüge zu wissenschaftlichen Theorien und zur gesundheitspflegerischen Praxis bereiten in besonderer Weise auf weiterführende Studiengänge und berufliche Tätigkeiten vor. Das Unterrichtsfach Gesundheit ist gekennzeichnet durch: –

seine Verbindung zu medizinischen Bezugswissenschaften,



ein wissenschaftspropädeutisches Qualifizierungsprofil,



fachübergreifende

Bezüge,

insbesondere

zu

Pädagogik/Psychologie,

Biologie,

Mathematik, Informatik und Ethik, –

das Einbeziehen von Modellen und die Berücksichtigung unterschiedlicher theoretischer Erklärungsansätze,



2

die Orientierung an realen Situationen und Entscheidungen in der Gesundheitspolitik.

Ziele und fachdidaktische Konzeption

Im Unterrichtsfach Gesundheit eignen sich die Schülerinnen und Schüler ein System von Kenntnissen, Fertigkeiten, Verhaltensweisen sowie Einstellungen an. Sie werden in die Lage versetzt, sich situationsbedingt mit gesundheitsrelevanten Sachverhalten auseinander zu setzen. Darüber hinaus sollen selbstständige Arbeitsweisen, das Denken in Zusammenhängen und ein zielorientiertes Verhalten gefördert werden. Im Unterricht werden geistige Beweglichkeit, Fantasie sowie Kreativität bei den Schülerinnen und Schülern gestärkt sowie die Konzentrationsfähigkeit, Genauigkeit und Ausdauer als allgemein wichtige Merkmale des Lernens und Arbeitens entwickelt. Die in den Rahmenrichtlinien aufgeführten Ziele sind im Sinne eines handlungsorientierten Unterrichts auf die Entwicklung von Handlungskompetenz ausgerichtet. Sie beinhaltet die Bereitschaft und Fähigkeit der/des Einzelnen, sich in gesellschaftlichen, beruflichen und

6

privaten Situationen sachgerecht, durchdacht sowie individuell und sozial verantwortlich zu verhalten. Handlungskompetenz

entfaltet

sich

in

den

Dimensionen

von

Fachkompetenz,

Human(Selbst-)kompetenz und Sozialkompetenz. Im Rahmen der Ausprägung der Fachkompetenz werden angestrebt: –

das Verständnis und die Anwendung von Fachbegriffen,



die

zusammenhängende

Betrachtung

von

gesundheitlichen

Risikofaktoren

und

individueller Lebensweise, –

das Verständnis von Zusammenhängen,



die kritische Reflexion von einzel- und gesamtgesellschaftlichen Zielstellungen und die Entwicklung eines eigenen Urteilsvermögens,



die Erlangung grundlegender Kenntnisse zu den Bereichen Prävention, Therapie, Pflege und Rehabilitation,



die Orientierung am neuesten Stand von Wissenschaft und Forschung.

Im Rahmen der Human(Selbst-)kompetenz werden angestrebt: –

die Reflexion von Interessen und Konflikten aus der individuellen Erfahrung,



die Auseinandersetzung mit Werten und Wertsystemen,



das Verstehen des eigenen Zugangs zu gesundheitsbezogenen Sachverhalten,



die kritische Bewertung der eigenen Leistung,



das wissenschaftspropädeutische Arbeiten.

Im Rahmen der Sozialkompetenz werden angestrebt: –

die Entwicklung der Fähigkeit zur Kommunikation, Kooperationsbereitschaft und Teamfähigkeit,



die Bereitschaft zur Übernahme von Verantwortung und konstruktiver Mitwirkung in der Gesellschaft, besonders im Hinblick auf umwelt- und gesundheitsbezogene Probleme,



die Ausprägung von Entscheidungswillen, Urteilsvermögen und Kritikfähigkeit,



die Entwicklung eines von Ehrlichkeit, Zuverlässigkeit, Toleranz und Mitverantwortung geprägten Verhaltens,



die Motivation zu aktivem, kommunikativem und lebenslangem Lernen.

7

3

Zur Arbeit mit den Rahmenrichtlinien

Entsprechend der Schul- und Klassensituation wird empfohlen, mit den Vorgaben der Rahmenrichtlinien durch die Fachkonferenzen spezifische Planungskonzepte zu entwickeln, nach denen am Fachgymnasium Gesundheit und Soziales unterrichtet werden kann. Für die Planung bilden die unter Kapitel 2 aufgeführten Ziele und die fachdidaktische Konzeption den verbindlichen Rahmen. Die Themen sind mit den vorgegebenen Zielen und Inhalten für die Schuljahrgänge verbindlich festgelegt. Die Reihenfolge der Themen und Inhalte kann innerhalb der Einführungsphase und der Qualifikationsphase verändert werden, wenn die Sachlogik nicht leidet.

Die in den Rahmenrichtlinien ausgewiesenen Themen sind mit Zeitrichtwerten (ZRW) versehen. Diese tragen Empfehlungscharakter und stellen eine Orientierung dar, mit der das angestrebte Zielniveau erreicht wird. Von ihnen kann je nach Unterrichtssituation abgewichen werden. Die angegebenen Zeitrichtwerte gehen davon aus, dass ein Drittel dieser ausgewiesenen Unterrichtszeit in pädagogischer Verantwortung genutzt wird für: –

die zusätzliche bzw. vertiefende Behandlung von Inhalten entsprechend den Interessen der Schülerinnen und Schüler,



die Berücksichtigung aktueller Entwicklungen in der Wissenschaft,



Wiederholungen, Zusammenfassungen, Systematisierungen.

Die Hinweise zum Unterricht sollen Anregungen zur Gestaltung einzelner Themen, zur Anwendung

unterschiedlicher

Methoden,

zur

Ausprägung

von

Fachkompetenz,

Human(Selbst-)kompetenz und Sozialkompetenz geben. Neben Anmerkungen bzw. Beispielen zur Unterrichtsgestaltung geben sie Querverweise (durch ⇒ gekennzeichnet) auf andere Fächer und Themen. Sie tragen ebenfalls Empfehlungscharakter und stellen eine Planungshilfe dar.

8

4

Grundsätze der Unterrichtsgestaltung

4.1

Didaktische Grundsätze

Die Rahmenrichtlinien gehen vom Konzept der Handlungsorientierung aus. Im Unterricht werden die Schülerinnen und Schüler in angemessener Weise zum selbstständigen Informieren, Planen, Entscheiden, Ausführen, Kontrollieren und Bewerten sowie Reflektieren befähigt. Dabei spielt die Wissenschaftsorientierung eine besondere Rolle. Die Fachinhalte sind nach Möglichkeit in übergreifende Zusammenhänge zu stellen. Das Fach Gesundheit orientiert sich an den medizinischen Fachwissenschaften.

Anatomisch-physiologische Kenntnisse sind von den Schülerinnen und Schülern weitgehend selbstständig zu reaktivieren und zu erweitern. Präventive, therapeutische, pflegerische und rehabilitative Inhalte sind jeweils im Sinne der allgemeinen Kenntnisvermittlung zu verstehen. Die Auswahl der Inhalte orientiert sich an aktuellen Morbiditäts- und Mortalitätskennziffern. Sie sind so auszurichten, dass ein Beitrag im Sinne der Gesundheitsförderung geleistet wird.

4.2

Unterrichtsverfahren und Unterrichtsorganisation

Bei der Planung von Unterrichtsverfahren und bei der Unterrichtsorganisation sind allgemeine Ziele, reale Lernvoraussetzungen sowie schulspezifische Bedingungen zu berücksichtigen. Im Fach Gesundheit finden sowohl linearzielgerichteter als auch offener Unterricht ihre Berechtigung. Beide Unterrichtsformen leisten in Bezug auf die Entwicklung von Handlungskompetenz ihre entsprechenden Beiträge.

9

Die linearzielgerichtete Gesamtkonzeption findet dann ihre Anwendung, wenn fachliche Systematik und Wissensvermittlung im Vordergrund stehen und die Schülerinnen und Schüler weitgehend vergleichbare Voraussetzungen mitbringen, so dass die zu vermittelnden Inhalte über Frontalunterricht, Unterrichtsgespräch, Gruppenarbeit sowie Einzelarbeit aufgenommen und verarbeitet werden können. Handlungsorientiertes Lernen berücksichtigt die Abhängigkeit von Handeln und Lernen und fördert ein entdeckendes, selbstorganisiertes, eigenverantwortliches und kooperatives Lernen.

Die handlungsorientierte Gestaltung von Lehr-Lern-Situationen initiiert ganzheitliches Lernen durch Handeln. Das erfordert die kommunikative und kooperative Bewältigung einer

komplexen

vernetzten

Lernorganisation,

sowohl

im

eigenen

Handeln

als

auch im gedanklichen Nachvollziehen von Handlungen anderer. Zu den handlungsorientierten Methoden im Unterricht gehören die Fallstudie, das Projekt, Erkundung, Mind-Mapping. Das methodische Vorgehen im Unterricht orientiert sich am differenzierten Leistungsvermögen der Schülerinnen und Schüler. Es hat den Anspruch zu erfüllen, jede Schülerin und jeden Schüler zu fördern und unterschiedliche Kompetenzen pädagogisch zu nutzen und weiterzuentwickeln. Der Unterricht bietet auf der Basis breit gefächerter Fachkompetenzen und fächerübergreifenden Fragestellungen zahlreiche Möglichkeiten zur Binnendifferenzierung.

Zur Unterstützung des methodischen Vorgehens im Unterricht sollen neue Medien zum Einsatz gebracht werden. Nach den Funktionen der Medien kommen vor allem Lehr- und Lernmittel in Frage, die



als Hilfsmittel benutzt werden,



eine lehrende Funktion übernehmen (Lernprogramme),



eine Lernleistung beurteilen (Fallbeispiele).

10

4.3

Leistungen und ihre Bewertung

Die Kontrolle der Leistungen gibt sowohl Schülerinnen und Schülern sowie Eltern als auch Lehrkräften Gelegenheit, sich über den Leistungsstand zu informieren. Sie liefern dadurch wichtige Hinweise für die weitere Planung und Durchführung des Unterrichts. Leistungsbewertungen basieren auf der jeweils gültigen gesetzlichen Grundlage des Landes. Daraus ableitend ist es Aufgabe der Fachkonferenzen, Kriterien und Grundsätze der Leistungsbewertung zu erörtern und durch Absprachen und Kooperation ein möglichst hohes Maß an Einheitlichkeit in den Anforderungen und Bewertungsmaßstäben zu erreichen. Als Kriterien der Leistungsbewertung gelten allgemein: –

Umfang und Verfügbarkeit der Kenntnisse,



Qualität der Arbeitsergebnisse,



Eigenständigkeit der Leistung,



sorgfältige und fachgerechte Ausführung in Sprache und Darstellung,



Sicherheit der Interaktion und Argumentation,



Mitwirkung an der Unterrichtsgestaltung.

Belegarbeiten und Facharbeiten müssen wissenschaftspropädeutischen Forderungen genügen. Für ihre Bewertung gelten insbesondere die Kriterien: –

Erfassen und Analysieren gegebener Problemstellungen,



selbstständiges Entwickeln und Anwenden von Lösungswegen mit Hilfe fachspezifischer Methoden,



Formulieren sachlogischer Aussagen und deren logische Verknüpfung,



Abfassen sprachlich korrekter Texte,



angemessene Formgestaltung.

Bewertungsrichtlinien für die Mitwirkung am Unterricht sind: –

klares und geordnetes Darstellen und Beurteilen von Sachverhalten,



Erkennen von Problemstellungen und Entwickeln von Lösungswegen,



Vertreten von Standpunkten und Mitgestaltung bzw. Leiten von Diskussionen.

Lernkontrollen sind so zu gestalten, dass sie zum Handeln auffordern und alle Anforderungsbereiche berücksichtigt werden.

11

5

Inhalte

5.1

Themenübersicht

Schuljahrgang 11 (Einführungsphase)

Thema

Zeitrichtwert (in Stunden)

Gesundheit und ihre Wechselwirkung –

Gesundheits- und Krankheitsbegriff



Gesundheit als Lebens- und Erziehungsziel



Gesundheit und Lebensalter

Allgemeine Funktionsstörungen des Organismus –

Entzündungslehre



örtliche Kreislaufstörungen



allgemeine Kreislaufstörungen



Wachstums- und Gestaltungsveränderungen

Gesundheitsrisiken und deren Folgen für den Organismus –

Biorhythmus und Arbeitsrhythmus des Menschen



ausgewählte gesundheitsgefährdende Risikofaktoren



Möglichkeiten der Vermeidung

12

50

40

30

Schuljahrgänge 12/13 (Qualifikationsphase) Schuljahrgang 12

Thema

Zeitrichtwert (in Stunden)

Ausgewählte Zivilisationskrankheiten –

Theorie der Risikofaktoren



Erkrankungen des Herz – Kreislaufsystems



Erkrankungen des Atmungssystems



Erkrankungen des Nervensystems



Erkrankungen des Verdauungs- und

120

Stoffwechselsystems –

Erkrankungen des Bewegungssystems



Tumorerkrankungen 40

Fortpflanzung und Gesundheit –

Befruchtung, menschliche Entwicklung und Geburt



Möglichkeiten der Kontrazeption

Schuljahrgang 13 Thema

Zeitrichtwert (in Stunden)

Ernährung und Gesundheit

70



Anforderungen an eine gesunde Ernährung



Ernährungsgewohnheiten



Ernährung und ihre Wechselwirkung



ausgewählte rechtliche Bestimmungen

Gesundheitsvorsorge und Gesundheitssicherung –

Vorsorgeuntersuchungen



Früherkennungsuntersuchungen



prophylaktische Maßnahmen

13

90

5.2

Schuljahrgang 11 (Einführungsphase)

Thema: Gesundheit und ihre Wechselwirkung

ZRW: 50 Stunden

Ziele Die Schülerinnen und Schüler –

setzen sich kritisch mit dem Gesundheits- und Krankheitsbegriff auseinander,



kennen gesundheitsbeeinflussende Faktoren, und deren Wechselbeziehungen,



verstehen die Gesetzmäßigkeiten von Krankheitsverläufen,



unterscheiden verschiedene gesundheitsfördernde Modelle und erfassen die individuelle, institutionelle und gesamtgesellschaftliche Verantwortung der Gesundheitsförderung,



werden sich der Verantwortung bewusst, dass Gesundheit in ihrem umfassenden Begriffsverständnis zu realisieren ist,



erkennen den Menschen als ganzheitlich als bio–psycho–soziales Wesen. Inhalte

Gesundheits- und Krankheitsbegriff

Hinweise zum Unterricht ⇒ WHO, spezifische rechtliche Grundlagen



Begriffsbestimmungen

⇒ Pädagogik/Psychologie



Faktoren der Gesundheitsbeeinflussung Erkennung, Verlauf und Folgen einer Krankheit

Ganzheitsbetrachtung, Psychosomatik Berücksichtigung von Krankheitsursachen und -bedingungen, z. B. individuelle biologische, ökologische, soziologische und ökonomische



Gesundheit als Lebens- und Erziehungsziel – epidemiologische Kenngrößen als Grundlage für das Gesundheitsverständnis

z. B. Morbidität, Inzidenz, Prävalenz, Mortalität, Letalität Einsatz von Statistiken ⇒ WHO, Ottawa-Charta



Notwendigkeit der Gesundheitsförderung



ausgewählte Ansätze und Modelle der Betrachtung, z. B. medizinisch/präventiver Gesundheitsförderung Ansatz, Gesundheitsbildung, sozialer und politischer Ansatz, Empowerment



bedürfnisorientierte Gesundheitsziele

Aktivitäten des täglichen Lebens z. B. AEDL nach Krohwinkel ATL nach Jucchli LA nach Roper

14

Inhalte

Hinweise zum Unterricht

Gesundheit und Lebensalter –

Begriffsbestimmung

Bedeutung der Geriatrie und Gerontologie



Wesen des Alterns



morphologische und funktionelle Veränderungen

Darstellung an ausgewählten Beispielen



Tod

medizinische Sichtweise ⇒ Psychologie, Ethik

15

Thema: Allgemeine Funktionsstörungen des Organismus

ZRW: 40 Stunden

Ziele Die Schülerinnen und Schüler –

lernen allgemeine Veränderungen und Reaktionen des Organismus auf krankmachende Einflüsse und deren Gesetzmäßigkeiten kennen,



setzen sich mit den jeweiligen Krankheitsursachen auseinander,



reaktivieren ihr Wissen über Bau und Funktion des menschlichen Organismus und kennen funktionelle und organische Veränderungen,



kennen die geläufigsten Begriffe der medizinischen Fachsprache und wenden diese in der Praxis an. Inhalte

Hinweise zum Unterricht

Entzündungslehre – Begriffsbestimmung –

Entzündungsursachen



Bedeutung, Ablauf, Einteilung und Folgen von Entzündungen

örtliche Kreislaufstörungen – Wesen und Einteilung –

Hyperämie



Ischämie



Thrombose



Embolie

allgemeine Kreislaufstörungen –

Wesen und Einteilung



Herzinsuffizienz



Hypertonie/Hypotonie



Blutungen



Schock

Wachstums- und Gestaltungsveränderungen – Wesen und Einteilung – Wachstum als Anpassungsreaktion – Geschwülste – Missbildungen

regulatives System der Reizbeantwortung Beispiele von charakteristischen Entzündungen ⇒ Biologie Risikofaktoren

⇒ Biologie ⇒ Ernährung und Gesundheit Darlegung der Inhalte unter allgemeinen pathologischen Gesichtspunkten ⇒ WHO

⇒ ausgewählte Zivilisationskrankheiten

16

Thema: Gesundheitsrisiken und deren Folgen für den Organismus

ZRW: 30 Stunden

Ziele Die Schülerinnen und Schüler –

erkennen gesundheitsgefährdende Risikofaktoren,



beurteilen ihr eigenes Gesundheitsverhalten kritisch und entwickeln die Bereitschaft, ihre eigene Einstellung zur Gesundheit zu überdenken,



bewerten den Zusammenhang zwischen Gesundheitsrisiken und Gesundheitsstörungen und leiten eigene gesundheitserhaltende Verhaltensweisen ab. Inhalte

Hinweise zum Unterricht

Biorhythmus und Arbeitsrhythmus des Menschen ausgewählte gesundheitsgefährdende Risikofaktoren – Fehlernährung

Folgeschäden für den Organismus – exemplarische Verdeutlichung ⇒ Biologie, Immunsystem, Schuljahrgang 11 ⇒ Ernährung und Gesundheit



Genussmittel- und Drogenmissbrauch

⇒ Biologie, Schuljahrgänge 12/13



Bewegungsmangel

⇒ ausgewählte Zivilisationskrankheiten



Stress

⇒ Psychologie



Infektionen

⇒ Gesundheitsvorsorge und Gesundheitssicherung

Möglichkeiten der Vermeidung

Vorstellung präventiver Ansätze Nutzung von Angeboten/Materialien der Krankenkassen

17

5.3

Schuljahrgänge 12/13 (Qualifikationsphase)

Schuljahrgang 12 Thema: Ausgewählte Zivilisationskrankheiten

ZRW: 120 Stunden

Ziele Die Schülerinnen und Schüler –

kennen die Funktionsabläufe im gesunden Organismus und entwickeln Verständnis für die Zusammenhänge bei der Entstehung von Krankheiten,



besitzen allgemeine Kenntnisse zu ausgewählten Krankheitsbildern, deren Ursachen, wichtige diagnostische und therapeutische Maßnahmen sowie Möglichkeiten der Prävention, Pflege und Rehabilitation,



erkennen die Kausalität zwischen dem Wissen anatomischer und physiologischer Zusammenhänge und der Nutzung präventiver, diagnostischer, therapeutischer und rehabilitativer Möglichkeiten im Sinne der Gesundheitsförderung,



erkennen die Wechselwirkung zwischen einem gesunden Organismus, seiner Leistungsfähigkeit und dem eigenen Wohlbefinden,



verstehen den Einfluss des eigenen und gesellschaftlichen Verhaltens auf den Gesundheitszustand,



begründen den Zusammenhang zwischen Gesundheitsrisiken und Gesundheitsstörungen oder Krankheiten,



beherrschen Maßnahmen zur Erhaltung und Pflege der eigenen Gesundheit,



setzen sich kritisch mit der Bedeutung und Verantwortung für die Bewältigung der anstehenden Gesundheitsprobleme in unserer Gesellschaft für die Bereiche Diagnostik, Therapie, Prävention, Pflege und Rehabilitation auseinander. Inhalte

Hinweise zum Unterricht

Theorie der Risikofaktoren – geschichtliche Entwicklung

Exkurs



Bedeutung des medizinischen Fortschritts



Rolle der Zivilisations- und Wohlstandsentwicklung sowie der Automatisierung der Technik

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Geschichte der Medizin

Inhalte

Hinweise zum Unterricht

Erkrankungen des Herz-Kreislaufsystems – Anatomie und Physiologie des Herzens und ⇒ Biologie, Schuljahrgänge 7/8 des Gefäßsystems ⇒ Gesundheit und Wechselwirkung • Bau und Funktion des Herzens • Blutgefäße • Körper- und Pfortaderkreislauf –

Krankheitsbilder • • • •

Hypertonie Arteriosklerose Myocardinfarkt Herzinsuffizienz

Statistiken zur Morbidität und Mortalität gesamtgesellschaftlicher Entwicklung

Erkrankungen des Atmungssystems – Anatomie und Physiologie der Atmungsorgane –

Krankheitsbilder • Bronchitis • Pneumonie • Asthma bronchiale

⇒ Nikotinabusus, Umweltbelastung, Allergien

Erkrankungen des Nervensystems – Anatomie und Physiologie des Nervensystems • Nervenzelle • Synapsen • Gehirn, Gehirnrindenfelder • Leitungsbahnen –

⇒ Biologie, Schuljahrgänge 12/13 ⇒ Psychologie

Krankheitsbilder • • • •

Morbus Parkinson Multiple Sklerose Apoplex Demenz

Erkrankungen des Verdauungs- und Stoffwechselsystems – Anatomie und Physiologie der Verdauungsorgane –

⇒ Biologie, Schuljahrgänge 7/8

⇒ Biologie, Schuljahrgänge 7/8

Krankheitsbilder

Ernährungsverhalten



präventive Möglichkeiten 5-Punkte-Programm nach S. Heyden/G. Wolf

• • •

Diabetes mellitus Hypercholesterinämie Gastritis/Helicobacter pylori Obstipation 19

Inhalte

Hinweise zum Unterricht

Erkrankungen des Bewegungssystems –

Anatomie und Physiologie des aktiven und passiven Bewegungssystems • • •



⇒ Gesundheit und Wechselwirkung

Knochengewebe Gelenkaufbau Muskulatur

⇒ Biologie, Schuljahrgänge 12/13

Krankheitsbilder • • •

Osteoporose Diskusprolaps Arthritis urica

Ausgleich zwischen Bewegung und Ruhe Ernährungsverhalten

Tumorerkrankungen –

• • –

⇒ Allgemeine Funktionsstörungen des Organismus

Kanzerogenese

exogene und endogene Ursachen Metastasierung

Krankheitsbilder • Mammakarzinom •

⇒ Umwelthygiene

Häufigkeit maligner Tumore nach Inzidenz und Mortalität Ergänzung z. B. durch Prostatakarzinom, Zervixkarzinom

Bronchialkarzinom

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Thema: Fortpflanzung und Gesundheit

ZRW: 40 Stunden

Ziele Die Schülerinnen und Schüler –

vertiefen ihre Kenntnisse über bauliche und funktionelle Grundlagen der Geschlechtsorgane,



verstehen den biologischen Regelkreis der Zyklussteuerung,



erkennen die Bedeutung gesundheitsfördernder Lebensgewohnheiten der Schwangeren für die Fruchtentwicklung,



kennen die Phasen der Geburt und den Verlauf des Wochenbettes,



unterscheiden und beurteilen die verschiedenen Möglichkeiten der Empfängnisverhütung. Inhalte

Befruchtung, menschliche Entwicklung und Geburt – Anatomie und Physiologie der Geschlechtsorgane –

Schwangerschaft und Geburt • Entwicklungsstadien der Frucht • Schwangerschaftsdauer • Schwangerschaftszeichen • Schwangerschaftsveränderungen • gesundheitserhaltende Verhaltensweisen während der Schwangerschaft • Phasen der Geburt • Reifezeichen des Neugeborenen • Wochenbett

Möglichkeiten der Kontrazeption – Methoden • natürliche • mechanische • chemische • hormonelle • operative

Hinweise zum Unterricht

⇒ Biologie, Schuljahrgänge 12/13

⇒ Mutterschutzgesetz

⇒ Gesundheitsvorsorge und Gesundheitssicherung

vergleichende Betrachtungen Berücksichtigung der Persönlichkeitsstruktur ⇒ Psychologie

21

Schuljahrgang 13 Thema: Ernährung und Gesundheit

ZRW: 70 Stunden

Ziele Die Schülerinnen und Schüler –

begründen den Sinn der Ernährung,



unterscheiden verschiedene Ernährungsformen,



erfassen die Bedeutung der Ernährungserziehung,



strukturieren physiologische und psychologische Zusammenhänge,



erkennen den Einfluss der Medien auf das Ernährungsverhalten,



übernehmen Verantwortung für das eigene ernährungsbewusste Handeln. Inhalte

Hinweise zum Unterricht

Anforderungen an eine gesunde Ernährung – Begriffsbestimmung Körpergewicht

Arbeit mit Analysen, Projekten und Untersuchungen (Normalgewicht, Idealgewicht, Wohlfühlgewicht)



Zusammensetzung der Nahrung



Energie und Nährstoffbedarf

Erstellen von Ernährungsprotokollen



Zubereitung der Nahrungsmittel

Zubereitungsformen, Haltbarmachung von Nahrungsmitteln

Ernährungsgewohnheiten – Ernährungsformen und Esskulturen

Berücksichtigung soziokultureller Aspekte Welternährungssituation



Bedeutung und Ziele einer Ernährungserziehung

Empfehlungen der DGE alternative Ernährungsformen



bedarfsadäquate Ernährung in verschiedenen Lebensabschnitten

Einfluss der Medien Kinder- und Jugendalter, älterer Mensch Nutzung von Verbindungen zu Institutionen Kostpläne

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Inhalte

Hinweise zum Unterricht

Ernährung und ihre Wechselwirkung –



Ernährungsfehler

⇒ ausgewählte Zivilisationskrankheiten

Folgen der Fehlernährung

⇒ Gesundheitsrisiken und deren Folgen für den Organismus (z. B. Adipositas, Infektionsanfälligkeit, Anorexia nervosa, Bulimie) ⇒ Psychologie ⇒ Biologie, Schuljahrgänge 7/8 Selbsthilfegruppen

ausgewählte rechtliche Bestimmungen – Kennzeichnung von Lebensmitteln –

Darstellung an Beispielen ⇒ Bestimmungen der EU (Materialien der BZgA) Kontrolle durch Gewerbeaufsicht, Veterinär- und Gesundheitsamt Hygienevorschriften

Umgang mit Lebensmitteln in Europa

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Thema: Gesundheitsvorsorge und Gesundheitssicherung

ZRW: 90 Stunden

Ziele Die Schülerinnen und Schüler –

erkennen das System der Gesundheitsvorsorge und der Gesundheitssicherung,



interpretieren und nutzen Systeme der Gesundheitsvorsorge,



werten Statistiken zur Veröffentlichung von Gesundheitsberichterstattungen als Basis für den Handlungsbedarf auf individueller, sozialer und institutioneller Ebene aus,



diskutieren die Eigenverantwortlichkeit für die Gesunderhaltung,



setzen sich kritisch mit ihrer Lebensführung auseinander und entwickeln Konzepte zur Gesundheitsförderung. Inhalte

Hinweise zum Unterricht ⇒ medizinisch präventive Gesundheitsförderung ⇒ Mutterschutzgesetz

Vorsorgeuntersuchungen

⇒ Fortpflanzung und Gesundheit –

Jugendschutzuntersuchungen

auf der Grundlage des JArbSchG



arbeitsmedizinische Vorsorge

Berücksichtigung der UVV Einsatz von Statistiken

Früherkennungsuntersuchungen –

Kinderfrüherkennungsuntersuchungen

U1 – U9 und J1 Einsatz von Statistiken



Untersuchungen zur Früherkennung von Krankheiten



Krebsfrüherkennungsuntersuchungen

ausgewählte Beispiele (Mammakarzinom, Prostata-, Zervix-, Darmkarzinom)

prophylaktische Maßnahmen –

Schutzimpfungen

⇒ allgemeine Impfempfehlung des BGA



ausgewählte prophylaktische Maßnahmen

z. B. Malariaprophylaxe, Kariesprophylaxe

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