Quellen und Forschungen aus italienischen Bibliotheken und Archiven

Quellen und Forschungen aus italienischen Bibliotheken und Archiven Bd. 73 1993 Copyright Das Digitalisat wird Ihnen von perspectivia.net, der Online...
Author: Thomas Braun
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Quellen und Forschungen aus italienischen Bibliotheken und Archiven Bd. 73 1993

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DEUTSCHES HISTORISCHES INSTITUT IN ROM Jahresbericht 1992 Die Wahrnehmung seines Forschungsauftrags, die Zusammenarbeit mit Kollegen und Institutionen des Gastlandes und die aktive Präsenz auf Tagungen, die Betreuung von Stipendiaten und Gästen, die Begutachtung und Einrichtung von Manuskripten und die Bearbeitung archivalischer Anfragen bestimmten auch in diesem Jahr den Alltag des Instituts. Zur Jahressitzung des Wissenschaftlichen Beirats traten am 24.3. in Rom unter Vorsitz von Prof. H. Fuhrmann zusammen die Mitglieder Proff. Vera von Falkenhausen-Lupinacci, H. Keller, E. Meuthen, W. Reinhard, die Vertreter der Mitarbeiter Dr. H. Goldbrunner und Dr. G. Lutz, sowie MinR. Dr. B. Doli, der Unterzeichnete und, als Protokollant, sein Stellvertreter Dr. J, Petersen. Der Nachmittag war, wie bei den Sitzungen in Rom üblich, der gemeinsamen Vorstellung und Besprechung der persönlichen Arbeitsvorhaben gewidmet. Der Beirat erinnerte das Ministerium nachdrücklich an die bei den Berufungsverhandlungen zugesagte weitere wissenschaftliche Stelle, ohne die neue Forschungsprojekte, wie sie der Unterzeichnete dem Ministerium damals entwickelte, nicht realisiert werden können. - Da Herr Fuhrmann mit dem bevorstehenden Ausscheiden als Präsident der Monumenta auch den Beiratsvorsitz abzugeben wünscht, endet eine Ära, in der dem Institut die anziehende Mischung von Freundlichkeit und Festigkeit des Wissenschaftsorganisators und Menschen Horst Fuhrmann zugute kam. Unter den zahlreichen Besuchern, die das Institut auch in diesem Jahr begrüßen durfte, seien vor allem genannt der neue Botschafter beim Quirinal Dr. Konrad Seitz, der parlamentarische Staatssekretär im Bildungsministerium T. Wolfgramm und der Berater des Bundeskanzlers in kulturellen Angelegenheiten, Bundes-

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minister a. D. Dr. O. Schneider. Wie in den vorausgehenden Jahren wählte die Vatikanische Bibliotheksschule unter Dr. I. Rebernik unsere Institutsbibliothek als Beispiel und ließ sie ihren 90 Studierenden durch Frau Bibl. Olnsp. G. Lehmann-Brockhaus und Dr. H. Goldbrunner vorführen. Am 21.10. tagte der Hauptpersonalrat des BMFT im Institut; mit ihm wie mit dem aus diesem Anlaß erschienenen Abteilungsleiter 1, Min. Dirig. Dr. L. Baumgarten, führte die Institutsleitung Gespräche.

Vierzehn Tage und länger arbeiteten als Gäste im Institut: Dr. Michele Ansani/Pavia Prof. Michael B e h n e n/Göttingen Prof. Uta B l u m e n t h a l / Washington Thomas B r e c h e n m a c h e r / München Caspar-Veit E Im/Berlin Michael Feld k a m p/Bonn Brigitte Flug/Hannover Thomas Frank/Berlin Prof. Peter H e r de/Würzburg Prof. Hubert Houben/Lecce Prof. Norbert Kamp/Göttingen

Lothar Keller/Wiel Andreas K i e s e w e t t e r / Würzburg Dr. Wolfgang K r o g e l / Bielefeld Florian Neumann/München Dr. Marlene Po lock/ München Prof. Peter S e g 1/ Bayreuth Jutta S p e r 1 i n g/Stanfor d Peter T hier m a n n/Hamburg Dr. Michael Thöndl/Wien Prof. Jürgen von Un gern Sternberg/Basel Prof. Herbert Zielinski/ Gießen

Personalveränderungen Nach Beendigung der Abordnungszeit ist Frau Prof. Dr. Brigide S c h w a r z wieder an die Universität Hannover zurückgekehrt (31.3.1992). Wegen Ablaufs der Zeitverträge sind ausgeschieden: Dr. Andreas Sohn (30.4.1992), Dr. Norbert D u b o w y (31.5.1992)

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und der Gastdozent Dr. Franz Bauer (30.9.1992). In den Ruhestand getreten sind nach Erreichen der Altersgrenze: Sante Mig a t t a (31.1.1992) und Frau Duilia Costantini (30.6.1992). Frau Renate Hermes, die als Bibliothekarin in der Musikabteilung beschäftigt war, ist am 9.6.1992 verstorben. Frau Dr. Christiane Schuchard ist für drei Jahre vom Land Berlin an das DHI abgeordnet worden (1.4.1992). Angestellt auf Zeit wurden die wissenschaftlichen Mitarbeiter Dr. Martin Bertram (1.7.1992), Dr. Sebastian Klotz (1.9.1992) und als Gastdozent Dr. Matthias Thumser (1.10.1992). Frau Brigitte Di Majo übernahm als Teilzeitkraft die bibliothekarischen Aufgaben in der Musikabteilung (1.9.1992). Herr Giuseppe Tosi (9.1.1992) und Frau Alessandra Costantini (15.7.1992) wurden als italienische Ortskräfte eingestellt. Erfreulicherweise sind fünf Beförderungen zu vermerken: Höhergruppiert wurden die Verwaltungsangestellten Zarah Mar co ne (15.3.1992) und Paola Fiorini (1.10.1992) sowie Frau Baldina Petrilli (1.7.1992), Frau Dina Rossi (l.7.1992) und Herr Pasquale Mazzei (1.8.1992). Als Stipendiatinnen und Stipendiaten waren bzw. sind am Institut: Irene A d r i a n ( 1.10.1992 - 30.9.1993 ), Maria Pia A1 b e r z o n i (1.1.-30.6.1992), Hartmut Benz (15.10.1991-15.7.1992), Markus Brantl (5.9.-5.11.1992), Dr. Guido Castelnuovo (I.7.31.12.1992), Dr. Wolfgang Ernst (1.10.1992-31.7.1993), Brigitte Hotz (1.3.-31.3.1992), Susanne Kreß (1.2.-31.12.1992), Stefan Kuß (1.3.-31.7.1992), Michael Lamia (1.10.1991 -30.9.1992), Detlef Markmann (15.10.1991-14.6.1992), Alexander N ü t z e n adel ( 1.9.1991 - 31.8.1992 ), Andreas R e h b e r g ( 15.7. -12.10.1992 ), Markus Schacht (1.9.-30.9.1992), Walter Schütz (1.1.30.4.1992), Sabrina Seidler (15.10.1992-15.2.1993), Jutta Sperling (1.12.-31.12.1992), Bettina Vogel (1.9.-31.10.1992) und Stefan Weiß (15.2.-15.4.1992). Die 1989 begonnene Einrichtung, jedes Jahr zwei italienische Nachwuchswissenschaftler (nach dem dottorato di ricerca) als Stipendiaten für je 6 Monate an das Institut einzuladen, wurde fortgesetzt und bringt uns auf das natürlichste mit den verschiedenen Ansätzen der italienischen Forschung in Kontakt.

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Bibliotheken und Archiv Der Bestand der historischen Bibliothek wuchs 1992 um 2720 Bände (Vorjahr 2334 Bände). Eine derartige Bereicherung des Gesamtbestandes der Bibliothek, der jetzt knapp unter 130.000 Bänden liegt, wäre nicht möglich gewesen ohne großzügige Buchgeschenke von verschiedenen Seiten, insbesondere von italienischen Behörden und Einrichtungen. Anstelle von vielen sei hier nur das Ministero per i Beni Culturali e Ambientali genannt, das uns auch dieses Jahr großzügig mit seinen Publikationen bedacht hat. 14 Zeitschriften konnten neu erworben werden (wieder überwiegend Zeitgeschichte, durch Tausch), was die Gesamtzahl auf 623 bringt. Die Bibliothek der musikwissenschaftlichen Abteilung erwarb 900 Bücher, Noten und Schallplatten (Gesamtbestand rund 38.000) und hat jetzt 320 Zeitschriften (Vorjahr 312). 1992 zählten die beiden Bibliotheken mehr als 4300 Benutzer (nicht mitgerechnet die Zahl der im Institut wohnenden Gäste). Die Rekordzahl von 1991 (4410) wurde somit nur knapp verfehlt. Die überdurchschnittlich guten Serviceleistungen beider Bibliotheken, vor allem die prompte Bedienung der Benutzer durch die Kustoden und die sofortige Anfertigung von Xerokopien, fanden auch in diesem Jahr uneingeschränktes Lob, Das Archiv des Instituts wurde für wissenschaftsgeschichtliche Themen (Wiedereröffnung der römischen Institute nach dem 1. Weltkrieg; Biographie Kehrs), für Publikationen (Nachlaß Sthamer, Nachlaß Diener) und für die Vorbereitung von Archivbesuchen häufiger genutzt.

Institutsunternehmungen und Arbeiten der Institutsmitglieder a) Mittelalter und Humanismus Dr, W* K u r z e hat für den Abschluß des dritten und letzten Bandes des Codex Diplomaticus Amiatinus die Geschichte des Klosters zum größten Teil geschrieben, ein Begriffsregister erarbeitet und weitere Anhänge fertiggestellt* - Für seine Dissertation über

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die Herrschaftsbildung bei den Normannen in Unteritalien 10001140 konnte W. S c h ü t z während seines Stipendiums die reichen Urkundenbestände der Abtei Cava bei Cava dei Tirreni einsehen und die in Deutschland nicht zugängliche italienische Literatur durcharbeiten* - Unter intensiver Nutzung der Institutsbibliothek verfolgte Dr. Guido C a s t e l n u o v o sein Vorhaben, die hochmittelalterlichen élites laiche im Grenzraum zwischen Deutschland, Frankreich und Italien deutlicher zu fassen und dabei die Begrifflichkeit der französischen, italienischen und deutschen Forschung auf ihre unterschiedlichen Ansätze hin vergleichend zu untersuchen, - Dott.ssa Maria Pia Alb er zoni hat für ihre Arbeit über die Beziehungen zwischen Papsttum und lombardischen Kommunen zur Zeit Innozenz' III. die vatikanische Überlieferung konsultiert, die deutschsprachige Forschung verarbeitet und dabei vor allem die Personen prosopographisch erfaßt, die der Papst zur Durchsetzung kirchlicher Reformen in Oberitalien einsetzte. - Gastdozent Dr. M. T h u m s e r untersuchte die Überlieferungsgeschichte des Sekretregisters Papst Clemens' IV. (1265-1268), das unter den erhaltenen Papstregistern des 13. Jahrhunderts eine Sonderstellung einnimmt, weil es statt der üblichen Gratial- und Justizsachen in großem Umfang die politische und persönliche Korrespondenz des Papstes enthält. - Nach anderthalbjähriger Unterbrechung seiner wissenschaftlichen Tätigkeit wieder ans Institut zurückgekehrt, hat Dr. M. B e r t r a m als Ressort die Redaktion der mediävistischen Bände unserer Bibliotheks-Reihe und die äußere Betreuung des Repertorium Germanicum übernommen und dafür bereits intensive Arbeit geleistet; in seinen eigenen Forschungen wird er sich, nach vorläufigem Abschluß seiner Studien zu den Testamenten, nunmehr wieder auf die kanonistischen Handschriften des 13. Jahrhunderts konzentrieren. - Dr. A. M e y e r konnte mit dem Ende seines Schweizer Nationalfondsstipendiums Aufnahme und Verarbeitung der Luccheser Notarsimbreviaturen soweit abschließen, daß er seine Habilitationsschrift demnächst einreichen wird. - A. R e h b e r g hat seine Arbeit über Pfründen und Familiären der Colonna 1278-1348 ergebnisreich fortgesetzt (wobei er den Colonna-Pfrunden auch in außer römischen Archiven wie Verona, Treviso, Rieti nachging) und eine quellenreiche Darstellung der spezifischen Züge von Martins

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V. Nepotismus abgeschlossen. - Dr. Christiane S c h u c h a r d , auf drei Jahre aus dem Berliner Archivdienst an das DHI abgeordnet, hat die Bandbeschreibung des Repertorium Germanicum Eugens IV. und die Anleitung von Frau Brigitte Flug bei der Dateneingabe des Textes übernommen; im Mittelpunkt ihrer eigenen Forschungen stehen die päpstlichen Kollektoren im spätmittelalterlichen Deutschland. - D. M a r k m a n n hat für seine Arbeit über den Ferrareser Hof zur Zeit Lionellos D'Este nach der Sammlung der Archivalien zur politischen Geschichte und zur Kulturgeschichte im Staatsarchiv Modena auch die Aufnahme der Bestände zur Wirtschafts- und Verwaltungsgeschichte abschließen können. - Mit einem der dem Institut zur Verfügung stehenden Stipendien der hessischen Graduiertenförderung untersuchte Susanne K r e ß , ihre beiden Studienfächer zu einer historisch-kunsthistorischen Fragestellung verbindend, unter Einbeziehung schriftlicher Quellen Bestand und Verteilung niederländischer Porträts im Italien des Quattrocento und ihre mutmaßlichen italienischen Auftraggeber. - Dr. A. Sohn, nach Ablauf seines Zeitvertrages nun mit einem Habilitationsstipendium der Gerda Henkel-Stiftung Gast des Instituts, hat sein bereits vorgestelltes Vorhaben über die deutschen Prokuratoren an der Kurie fortgeführt und um weitere Aspekte (etwa die liturgisch-soziale Dimension von Prokuratorenkollegien) und um weitere römische Archivfonds erweitert. - Für das Repertorium Germanicum Sixtus* IV. bearbeitete Dr. U. S c h w a r z die Suppliken-, Kanzlei- und teilweise die Kammerregister des 3. Pontifikatsjahrs, sah im römischen Staatsarchiv die in Frage kommenden Archivalien des Fondo Camerale durch und nahm die redaktionelle Bearbeitung der Petentenviten in Angriff; daneben bereitete er die Veröffentlichtung eines Expektativenrotulus von rund 400 Papstfamiliaren von 1472 vor. - Dr. G.-R. Tewes begann seine „Vergleichenden Studien zur Struktur der europäischen Kirchen und über ihr Verhältnis zur Kurie im ausgehenden Mittelalter" (Calixt III. Leo X.) mit einer maschinenlesbaren Aufnahme der Lateranregister anhand der Indici des 18. Jahrhunderts und konnte innerhalb der bisher erarbeiteten fast 40.000 Betreffe bereits eine bemerkenswerte Verschiebung der Gewichte zwischen den Nationen beobachten (z. B. deutsche Diözesen stark ab-, französische Diözesen stark

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zunehmend). - Soweit es die Bibliotheksgeschäfte zuließen, hat Dr. H. G o l d b r u n n e r d i e Drucklegung von Band U/2 der Initia Humanistica Latina von Ludwig Bertalot vorangetrieben: die Hälfte des Bandes liegt jetzt bereits in erster Korrektur vor. - Mit Kurzstipendien (jeweilige Dauer s.o. S. IX) wurde die Bearbeitung von italienischen Archivalien und von Forschungsliteratur für folgende Vorhaben gefördert: M. B r a n t l , Urkunden- und Kanzleiwesen König Manfreds von Sizilien; Brigitte H o t z , Stadt und Kirche im spätmittelalterlichen Konstanz (Betreffe in vatikanischen Archivalien); Stefan Weiß, Die Urkunden der päpstlichen Kardinallegaten von Leo IX. bis Coelestin III., sowie Ergänzung seiner Bibliographie des Schrifttums von und über Paul Kehr (ist erschienen in QFIAB 72).

b) Neuzeit und Zeitgeschichte Für die Edition der Berichte Giovanni Dolf ins vom Kaiserhof 1575/1576 (Nuntiaturberichte III, 8) hat Dr. Daniela N e r i bereits alle überlieferten Relationen und Instruktionen mit dem Computer aufgenommen und kollationiert (die früheren Abschriften im Institutsarchiv erwiesen sich als lückenhaft und unzureichend) sowie die Anfertigung der Regesten für die bearbeiteten Aktenbestände fortgesetzt. - Dr. G. L u t z hat wiederum den größten Teil seiner durch Krankheit verminderten Arbeitszeit an die Betreuung der QFIAB gewendet, mit Beratung, Gutachten und Recherchen die Nuntiaturberichtsforschung auch außerhalb des Instituts gefördert und mit redaktionellem und fachlichem Rat vielen geholfen. - Sabrina S e i d l e r befaßt sich mit der Gattung der „Relazioni della Corte di Roma" des 17. Jahrhunderts, ihrer Textgeschichte, der Identifizierung ihrer Autoren und deren mutmaßlichen Informanten. - Dr. M. P a p e n h e i m hat seine Untersuchungen zur Rekrutierung der lombardischen Bischöfe und zu ihrer Position als regionaler Elite zeitlich auf 1700-1900 erweitert (insgesamt 106 Besetzungen) und die Materialsammlung im Vatikanischen Archiv soweit vorangetrieben, daß er sich fortan verstärkt den regionalen Quellenbeständen zuwenden kann; daneben befaßte er sich mit dem Indizierungs-

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verfahren gegen die Schrift „Roma, l'Italia e la realtà delle cose" des Bischofs Geremia Bonomelli von 1889 und besorgte die Drucklegung der Tagungsakten des Gregorovius-Kongresses. - Die Sammlung und Auswertung der meist im Staatsarchiv liegenden Archivalien zu den Staatshaushalten des Kirchenstaates 18161846 hat H. Benz bis in den Pontifikat Gregors XVI. fortgesetzt; das gefundene reiche Material, das die Finanzverwaltung ganz aus der Perspektive der Zentrale auf ihrer obersten Ebene zeigt, bedarf der ergänzenden Analyse der Verhältnisse in einzelnen Provinzen, - Die Frage nach Unterschieden des archäologischen und des historischen Blicks auf Rom (im Sinne grundsätzlicher Alternativen in der wissenschaftlichen Wahrnehmung, Verarbeitung und Darstellung von Vergangenheit) steht im Mittelpunkt der Untersuchungen von Dr. W. E r n s t , die somit auch die Frühgeschichte der deutschen Institute in Rom berühren. - S. K u ß arbeitete über das Verhältnis von römischer Kurie und faschistischer Bewegung 19191925 unter Verwendung des Archivio della Congregazione degli affari ecclesiastici straordinari und des Archivs der Azione Cattolica. - Seine Untersuchung über die Agrarpolitik im faschistischen Italien 1925-1940 fortsetzend, hat A. N ü t z e n a d e l die im Vorjahr begonnene Materialsammlung im Archivio Centrale dello Stato und in mehreren römischen Bibliotheken abgeschlossen und durch Aufbau einer Computer-Datenbank mit Ordnung und Erschließung der Archivalien begonnen. - Vizedirektor Dr. Jens P e t e r s e n , stark belastet durch die Beratung von Institutsgästen und Stipendiaten, durch die Begutachtung wissenschaftlicher Erstlingsarbeiten und zum Druck eingereichter Manuskripte und weitere Institutsaufgaben, hat in diesem Jahr gleichwohl drei weitere Hefte „Bibliographische Informationen" und zwei Hefte „Storia e Critica" fertiggestellt und mehrere Aufsätze und Vorträge verfaßt. - Mit Kurzstipendien (jeweilige Dauer s.o. S. IX) wurden folgende Vorhaben gefördert: Jutta S p e r l i n g , Venezianische Frauenklöster des 16.-17. Jahrhunderts; M. S c h a c h t , Die Wahlen zur italienischen Abgeordnetenkammer von 1904; Bettina Vogel, Gabriele D'Annunzio, Abenteurer oder charismatischer Führer?

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c) Musikgeschichte Dr. S. K l o t z hat für seine Untersuchung „Francesco Patrizi (1529-1597) und der Begriff der Mimesis im Vorfeld der italienischen Oper" die maßgeblichen Texte Patrizis in den Originalausgaben durchgearbeitet und sich in die neuere italienische und englischsprachige Musik- und Philosophietheorie zum Thema eingelesen, so daß er seine Arbeitshypothesen präzisieren konnte und zu ersten Ergebnissen gelangte. Er löste Dr. N. D u b o w y ab, der seine Studien zur italienischen Oper in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts zu einem gewissen Abschluß führen konnte. - M. L a m i a setzte seine Studien zu den Kanonkünsten im barocken Rom fort und konnte dabei die Arbeit in den Archiven und Bibliotheken Roms und Neapels weitgehend abschließen. - Dr. W. W i t z e n m a n n , in diesem Jahr durch Institutsauf gaben besonders beansprucht, setzte seine Archivstudien über die Cappella Lateranense des 17. Jahrhunderts im Kapitelsarchiv von S. Giovanni in Laterano fort und befaßte sich mit Studien zu Luigi Rossi und Luigi Nono. - Irene A d r i a n hat ihre Studien zu Leben und Werk Giuseppe Millicos mit Recherchen zum Lebenslauf und zur sängerischen Karriere begonnen und zunächst dessen neapolitanische Zeit aufgenommen; bei einem Studienaufenthalt in Neapel konnte sie eine Reihe von Handschriften und gedruckten Libretti zu Werken Millicos einsehen. - Monatelange Krankheit zwang Dr. F. L i p p m a n n , Forschungstätigkeit und Institutsaufgaben bis Mitte Oktober ruhen zu lassen. Er wurde von der Accademia Nazionale di S. Cecilia in Rom zum Ehrenmitglied gewählt und erhielt aus Anlaß seines 60. Geburtstages die Vorform einer Festschrift mit dem Titel „Napoli e il teatro musicale in Europa tra Sette e Ottocento". Die musikhistorische Abteilung beklagt den Tod ihrer langjährigen Mitarbeiterin Renate H e r m e s , in der wir alle eine erfahrene und hilfsbereite Kollegin verloren. Wenig später verstarb in Bern Prof. St. Kunze, der als Leiter der Kommission für Auslandsstudien der Gesellschaft für Musikforschung das Institut in diesem Bereich mit souveränem Rat und großem Verständnis begleitet hat. Zu seinem Nachfolger in dieser Funktion bestellte die Gesellschaft für Musikforschung Prof. K. Hortschansky/Münster. Während der

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langen Abwesenheit Herrn Lippmanns, die auch zur Verschiebung des geplanten Convegno nötigte, hat Herr Witzenmann die Leitung der Geschäfte auf sich genommen.

Unternehmungen und Veranstaltungen Zusammen mit dem Istituto Storico Italo-Germanico in Trento (dessen Direktor Paolo Prodi in diesem Jahr einen unserer öffentlichen Vorträge hielt) und der Arbeitsgemeinschaft für die neueste Geschichte Italiens veranstaltete das Institut vom 18. bis 20.6. in Trient eine Tagung über „Deutschland und Italien zwischen Bündnis und Besatzung 1943-1945". Der für den Herbst geplante Kongreß unserer Musikhistorischen Abteilung über „Mozart, Paisiello, Rossini und die Opera buffa" mußte wegen der langen Erkrankung Dr. F. Lippmanns abgesagt und auf das kommende Jahr verschoben werden. Im übrigen versuchte das Institut wiederum, auf den wichtigeren Tagungen präsent zu sein (auf den Deutschen Historikertag entsandte es wieder alle Wissenschaftler, deren Rückkehr nach Deutschland absehbar ist) und womöglich aktiv dazu beitragen: so war das Institut auf dem Convegno über Martin V. (März, Rom) und über Roma capitale (Oktober, S. Miniato) mit jeweils drei Referenten vertreten. Auch in diesem Jahr führte das Institut einen Rom-Kurs durch. Die Zahl der Bewerbungen hatte sich, trotz der verlangten Referate und der hohen finanziellen Eigenbeteiligung, gegenüber dem Vorjahr kräftig erhöht; doch blieb es bei der Auswahl von 16 Teilnehmern (aus 14 Universitäten), darunter wieder vier aus den neuen Bundesländern, denen vom 8. bis 17.9., unter aktiver Mitwirkung mehrerer Institutsmitglieder, in einer intensiven Folge von Seminarsitzungen, Vorträgen und Quartierbegehungen, von Besichtigungen historischer Monumente, Besuch des Vatikanischen Archivs und ganztägiger Exkursion eine Vorstellung von Rom in seiner Geschichte vermittelt wurde. Die herkömmlichen Instituts-Unternehmen schreiten gut voran. Daß das Repertorium Germanicum zunehmend das breitere In-

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teresse finde, das wir uns für unseren Arbeitsaufwand erhoffen und das wir durch vorgeführte Nutzanwendung propagieren, läßt das unerwartet große Echo auf die Sonderausgabe der Rep.Germ.-Beiträge (Sektion des Historikertags 1990) erhoffen. Pius IL dürfte, in Text und Indices, in der ersten Jahreshälfte 1993 erscheinen, Paul II. vielleicht schon im Jahre darauf. Sixtus IV. nimmt seinen geregelten Fortgang und ist nun im dritten Pontifikatsjahr. Die Bearbeitung von Eugen IV. durch Frau Schwarz, die in den vier Jahren ihres römischen Aufenthalts mit großem Engagement 4000 Seiten des Manuskripts (oder etwa zwei Drittel) fertigstellen konnte, ist durch ihre Rückkehr an die Universität nur vorläufig unterbrochen und wird sowohl in Hannover wie in Rom (Beschreibung der Archivalien durch Frau Schuchard, EDV-Aufbereitung des Materials durch Brigitte Flug) weitergeführt. Das Projekt eines Repertorium Poenitentiariae Germanicum, das dem Repertorium Germanicum an die Seite gestellt werden soll, hat inzwischen Gestalt angenommen, da das von Prof. L. Schmugge geleitete Team gut vorankommt. Fragen wie die Anordnung des Materials, der Umfang der Lemmata, die spezifischen Probleme dieses Archivfonds (Beichtgeheimnis) wurden aufgrund voraufgehender Dokumentation vom Beirat diskutiert, die mit Frau und Herrn Schwarz beratenen Vorschläge des Instituts akzeptiert. Der Präfekt des Vatikanischen Archivs, Pater J. Metzler O.M.I., hat dem Beiratsvorsitzenden Prof. H. Fuhrmann dankenswerterweise seine Bereitschaft zur Förderung dieses Vorhabens ausdrücklich erklärt. Daß die weiterhin enge Verbindung des Instituts mit dem Vatikanischen Archiv auch von anderen gesehen wird, kommt darin zum Ausdruck, daß als Nachfolger von Charles Pietri, dem verstorbenen Direktor der École frangaise de Rome, der Unterzeichnete zum Präsidenten der Commissione Internazionale per la Bibliografia dell'Archivio Vaticano gewählt wurde. Bei den Nuntiaturberichten ist sowohl die Bearbeitung der Relationen Giovanni Dolfins durch Dr. Daniela Neri als auch die der Hauptinstruktionen Gregors XV. durch Dr. K. Jaitner gut vorangekommen. Dr. Rotraut Becker konnte sich, nach langer Unterbrechung, wieder der Arbeit an Band 7 (1634/1635) der IV. Abt. zu-

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wenden. Vom Stand der anderen Institutsunternehmen (Codex Diplomatien Amiatinus, Initia Humanistica Latina) wurde oben unter den Bearbeitern berichtet. Von den beiden durch Dr. J. Petersen herausgegebenen Periodica zur neueren und neuesten Geschichte Italiens erfassen die „Bibliographischen Informationen" nun auch die Anschaffungen der Bibliotheken von Kammer und Senat; der Computersatz, der der Publikation bereits jetzt zugute kommt, wird in Zukunft auch eine Erschließung durch Indices möglich machen. Da es eine vergleichbare Bibliographie in Italien nicht gibt, ist die gute Aufnahme erklärlich, die dieses Periodicum ebenso wie die „Storia e Critica" findet und uns im Gegenzug viele Tauschexemplare einbringt: beide Publikationen werden inzwischen mit 99 Bibliotheken und Instituten getauscht* Die von Prof. W. Schieder und Dr. J. Petersen gemeinsam betreute Arbeitsgemeinschaft für die neueste Geschichte Italiens hat 1992 einen Bestand von 228 individuellen und 56 institutionellen Mitgliedern (Vorjahr 222/55) erreicht. Die mit der British School at Rome im Vorjahr von PD Dr. M. Matheus begonnene, aus Mitteln der Thyssen-Stiftung finanzierte Grabung an der Via Francigena wurde im Sommer fortgesetzt und ergab frühmitelalterliche Bestattungen in einer ausgedehnten römischen Villa. Wie in den voraufgehenden Jahren führten wissenschaftliche Exkursionen hinaus in die Umgebung: am 15. 5. wurden in der Sabina die Spuren des „incastellamento" in mehreren schwer zugänglichen Ortswüstungen verfolgt; am 13.11. ging es unter Führung von Dr. M. Papenheim und unseres österreichischen Gastes Dr. M. Thöndl in den Raum Anzio-Nettuno mit seinem historischen Umfeld, von den frührömischen Ausgrabungen bei Pratica di Mare bis zum Kriegsschauplatz von 1944. Die Institutsfamilie kam auch in diesem Jahre zu verschiedenen Anlässen zusammen, darunter der Verabschiedung von Frau Duilia Costantini, die nicht weniger als 31 Jahre lang wie eine mater castrorum das Institut betreut hatte, und von Herrn Sante Migatta, der seit 1974 als Hausmeister für Technik und Atmosphäre des Hauses besorgt war. Ein Betriebsausflug, anstelle des Sommerfestes, führte unter Leitung von Dr. G.-R. Tewes und Dr. J. Petersen

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zum verlassenen Monterano und zu der etruskischen Nekropole von S. Giuliano. Die öffentlichen Vorträge waren, mit 90-130 Zuhörern, wieder erfreulich gut besucht. Es sprachen: am 23.3. Prof. H, F u h r m a n n , Der „schnöde Gewinn". Über das Zinsverbot im Mittelalter, am 19.10. Prof. H.-U. Wehler, Nation und Nationalismus in der deutschen Geschichte, am 9.12. Prof. P. P r o d i , Il giuramento nella storia costituzionale dell'Occidente. Die Zusammenkünfte der wissenschaftlichen Mitarbeiter fanden statt am 22.1., 19.2., 11.3., 29.4., 27.5., 24.6., 13.10., 11.11., 16.12.1992. Die institutsinternen (aber Gästen jederzeit zugänglichen) Mittwochsvorträge hielten: am 22.1. am 19.2. am 11.3. am 8.4.

am29.4. am 13.5. am 27.5. am 10.6.

Prof. A. E seh, Rom und die Campagna in Malerei und Photographie des 19. Jahrhunderts, F. Scriba, La Mostra Augustea della Romanità 19371938. Ein Beispiel faschistischer Geschichtskultur, D. M a r k m a n n , Das Mäzenatentum am ferraresischen Hof zur Zeit Lionellos D'Este (1441-1450), Dr. U. Eigler, Vermittlung und Bedeutung der römischen Gesichte in der lateinischen Literatur der Spätantike, A. N ü t z e n a d e l , Die ,battaglia del grano' und die faschistische Agrarpolitik 1922-1940, Dr. A. Meyer, Felix et inclitus notarius. Schriftkultur in Lucca um die Mitte des 13. Jahrhunderts, PD Dr. F. Bauer, Nation und Imagination. Themen und Probleme nationaler Identitätsstiftung in Italien, Dr. Maria Pia A l b e r z o n i , Innocenzo III e la riforma della vita ecclesiastica in area padana. L'esempio dei ,visitatores Lombardie',

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am 24.6. A. R e h b e r g , Beobachtungen zur Pfründen- und Familiarenpolitik der Colonna im frühen 14. Jahrhundert, am 14.10. M. L a m i a , Pier Francesco Valentini, Romano Micheli, Sante Naldini und der Grabstein der Päpstlichen Sänger, am 11.11. Susanne K r e ß , Altniederländische Bildnisse in Italien und ihr Einfluß auf die Entwicklung des florentinischen Porträts, am 16.12. Dr. G. C a s t e l n u o v o , Nobiles e liberi, domini e milites: tipologia delle fonti, organizzazione del territorio e società politica nello spazio francese.

PUBLIKATIONEN DES INSTITUTS 1992 sind erschienen: Quellen und Forschungen aus italienischen Archiven und Bibliotheken, Band 72, Tübingen (Niemeyer) 1992, XXVIH, 807 S. Das Repertorium Germanicum. EDV-gestützte Auswertung vatikanischer Quellen: neue Forschungsperspektiven. Beiträge von A. E s c h (u.a.) = Sonderausgabe aus QFIAB 71 (1991) S. 241-339, Tübingen (Niemeyer) 1992. Nicht im Handel. Erhältlich beim Deutschen Historischen Institut in Rom. Bibliographische Informationen zur italienischen Geschichte im 19. und 20. Jahrhundert, hg. von J. P e t e r s e n , Nr. 70-73, Köln (Arbeitsgemeinschaft für die neueste Geschichte Italiens) und Rom (Deutsches Historisches Institut) 1992,271 S. „Storia e Critica". Die italienische Zeitgeschichte im Spiegel der Tages- und Wochenpresse, hg. von J. P e t e r s e n , Nr. 53-54 und Nr. 55-56, Rom (Deutsches Historisches Institut) 1992,250 S. Concentus musicus: Band IX: Johann Adolf Hasse, Three Intermezzi (1728, 1729 and 1730). Ed. by G. L a z a r e v i c h , Laaber (Laaber Verlag) 1992, XVIII, 408 S.

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Im Druck: Bibliothek des Deutschen Historischen Instituts in Rom: Band 66: G. Lutz (Hg.), Das Papsttum, die Christenheit und die Staaten Europas 1592-1605. Forschungen zu den Hauptinstruktionen Clemens* VIII. Band 74: M. Völkel, Römische Kardinalshaushalte des 17. Jahrhunderts. Band 75: L. Klinkhammer, Deutsche Besatzungspolitik in Italien, Band 76: S. We i ß, Kurie und Ortskirche. Band 77: Th. Behrmann, Domkapitel und Schriftlichkeit in Novara. Band 78: A. E s c h und J. Pe t e r se n ( Hg. ), Ferdinand Gregorovius und Italien. Repertorium Germanicum: Band 8,1: Pius IL, 1458-1464. Teil 1: Text, bearbeitet von D. Brosius und U. Scheschkewitz. Band 8,2: Pius IL, 1458-1464. Teil 2: Indices, bearbeitet von K. Borchardt. Repertorium Concilii Basiliensis. Die Basler Rotamanualia, bearbeitet von H.-J. Gilomen. L. Bert alo t, Initia Humanistica Latina. Initienverzeichnis lateinischer Prosa und Poesie aus der Zeit des 14. bis 16. Jahrhunderts, Band H/2: Prosa N - Z , bearb. von U. Jaitner-Hahner. Analecta musicologica: Band 28: Colloquium „Italien und Deutschland: Wechselbeziehungen in der Musik seit 1850" (Rom 1988), hg. von F. Lippmann.

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V E R Ö F F E N T L I C H U N G E N D E R INSTITUTSMITGLIEDER (ohne Besprechungen und Anzeigen) Irene Adrian, Francesco Ceccarelli und seine Beziehungen zur Familie Mozart (Kongreßbericht Mozart-Salzburg 1991), in: Mozart-Jahrbuch 1992, S. 195-200. Maria Pia Alberzoni, Gli inizi degli Umiliati: una riconsiderazione, in: La conversione alla povertà nell'Italia dei secoli Xu-XIV, Atti del XXVE Convegno dell'Accademia Tudertina, Spoleto 1991, S. 187-237. H. Benz, Vatikanfinanzen - Neuer Pensionsfonds reißt noch größeres Loch in Haushalt des Heiligen Stuhls, Frankfurter Rundschau vom 24.12.1992, S. IL M. Bertram, Le commentaire de Guillaume Durand sur les constitutions du deuxième concile de Lyon, in: Guillaume Durand. Evèque de Mende ( v. 1230-1296). Canoniste, liturgiste et homme politique. Textes réunis par Pierre-Marie Gy, Paris (CNRS) 1992, S. 95-104. W. Ernst, Historismus im Verzug. Museale Antike(n)rezeption im britischen Neoklassizismus (und jenseits), Beiträge zur Geschichtskultur 6, Hagen 1992,388 S. W. Ernst, K, Flügel (Hg.), Musealisierung der DDR? 40 Jahre als kulturgeschichtliche Herausforderung, Alfter 1992. W. Ernst, (P)Ostmoderne in Leipzig: Erfahrungen einer Gastdozentur, Hochschule Ost. Politisch-akademisches Journal aus Ostdeutschland 2 (1992) S. 13-21. W. Ernst, Geschichte, Theorie, Museum, in: G. Fliedl, R. Muttenthaler, H. Posch (Hg.), Erzählen-Erinnern-Veranschaulichen. Theoretisches zur Museums- und Ausstellungskommunikation, Museum zum Quadrat 3, Wien 1992, S. 7-40. W. Ernst, Kritik der universalgeschichtlichen Vernunft, Comparativ. Leipziger Beiträge zur Universalgeschichte und vergleichenden Gesellschaftsforschung 1 (1992) S. 118-130. W. Ernst, Postmoderne Geschichtskultur, in: K. Fröhlich, H. Th. Grütter, J. Rüsen (Hg.), Geschichtskultur, Jahrbuch für Geschichtsdidaktik 1991/1992, Pfaffenweiler 1992, S. 63-75. W, Ernst, Jüdische Museen im deutschsprachigen Raum: Akute und historische Beispiele, in: Alte Synagoge Essen (Hg.), Jüdisches Leben in Böhmen und Mähren, Essen 1992, S. 43-63. A. Esch, Berna e l'Italia, Nuova Antologia 127 (1992) S. 325-337, A. Esch, Viele Loyalitäten, eine Identität. Italienische Kaufmannskolonien im spätmittelalterlichen Europa, HZ 254 (1992) S. 581-608.

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A. Esch, Geschichte im Entstehen. Der Historiker und die Erfahrung der Gegenwart, in: Historiker betrachten Deutschland, hg. von Udo Wengst, Bonn-Berlin 1992, S. 17-29. A. Esch, La lastra tombale di Martino V ed i registri doganali di Roma. La sua provenienza fiorentina ed il probabile ruolo del cardinale Prospero Colonna, in: Alle origini della nuova Roma: Martino V (1417-1431), Atti del Convegno internazionale, Roma 2 - 5 marzo 1992, hg. von M. Chiabò u.a., Roma 1992, S. 625-641. A. Esch, Fehlleistungen in mittelalterlichen Texten, DA 48 (1992) S. 175177. A. Esch, Die Lage der deutschen wissenschaftlichen Institute in Italien nach dem Ersten Weltkrieg und die Kontroverse über ihre Organisation, QFIAB 72 (1992) S. 314-373. A. Esch, Presentazione von E. Tolaini, Storia di Pisa, Bari 1992, Notiziario Architetti dell'Ordine della provincia di Pisa 1992,2, S. 12 f. A. Esch, Vescovi e diocesi in Italia dal XIV alla metà del XVI secolo, Rivista di storia della Chiesa in Italia 46/1 (1992) S. 179-185. S. Klotz, „Where shold this musick be?". Anmerkungen zur Musik bei Shakespeare, in: Berliner Globe Theater (Hg.), Programmbuch zur Eröffnung des Berliner Globe Theaters, Berlin 1992, o. S. F. Lippmann, „Casta Diva": la preghiera nell'opera italiana della prima metà dell'Ottocento, Recercare 2 (1990, erschienen 1992) S. 173-207. F. Lippmann, La melancholia nella musica: due esempi (Beethoven e Cajkovskij), Nuova Rivista Musicale Italiana 26 (1992) S. 213-220. F. Lippmann, Mozart und Paisiello. Zur stilistischen Position des „Lucio Siila", in: Bericht über den Internationalen Mozart-Kongreß Salzburg 1991, Bd. 2, Kassel 1992, S. 580-593. G. Lutz, Die päpstlichen Subsidien für Kaiser und Liga 1632-1635. Zahlen und Daten zu den finanz- und bilanztechnischen Aspekten, in: Staat, Kultur, Politik - Beiträge zur Geschichte Bayerns und des Katholizismus. Festschrift zum 65. Geburtstag von Dieter Albrecht, Kalimünz 1992, S. 89-105. G. Lutz, Gegenreformation und Kunst in Schwaben und in Oberitalien: der Bilderzyklus des Vincenzo Campi im Fuggerschloß Kirchheim, in: B. Roeck u.a. (Hg.), Venedig und Oberdeutschland in der Renaissance. Beziehungen zwischen Kunst und Wirtschaft, Studi: Schriftenreihe des Deutschen Studienzentrums in Venedig 9, Sigmaringen 1993, S. 131-154. M. Papenheim, Erinnerung und Unsterblichkeit. Semantische Studien zum Totenkult in Frankreich 1715-1794, Sprache und Geschichte 18, Stuttgart 1992.

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M. Papenheim, Ferdinand Gregorovius nel Centenario della morte 1891-1991 (Tagungsbericht), QFIAB 72 (1992) S. 589-594. M. Papenheim, Les oraisons funèbres de Louis XVI et Marie-Antoinette des années 1814/1815/1816: La rhétorique expiatoire, in: R. Bourderon (Hg.), Saint-Denis ou le Jugement des rois, Paris 1992. J. Petersen, L'organizzazione della propaganda tedesca in Italia 19391943, Annali della Fondazione ,Luigi Micheletti* 5 (1990/1991, erschienen 1992) S. 681-708. J. Petersen, L'Afrikakorps, in: L'Italia in guerra. Il 2° anno: 1941, Gaeta 1992, S. 383-396. J. Petersen, Visiti da lontano, Pagine Libere 7/8 (1992) S. 72-82. J. Petersen, Die Einigung Deutschlands 1989/1990 aus der Sicht Italiens, in: J. Becker (Hg.), Wiedervereinigung in Mitteleuropa, München 1992, S. 55-90. J. Petersen, Der Ort der Resistenza in Geschichte und Gegenwart Italiens, QFIAB 72 (1992) S. 550-571. A. Rehberg, Der „KardinalsorakeF'-Kommentar in der „Colonna"Handschrift Vat. lat. 3819 und die Entstehungsumstände der Papstvatizinien, Florensia. Bollettino del Centro internazionale di studi gioachimiti 5 (1991) S. 45-112. A. Rehberg, Etsi prudens paterfamilias ... pro pace suorum sapienter providet Le ripercussioni del nepotismo di Martino V a Roma e nel Lazio, in: Alle origini della nuova Roma: Martino V (1417-1431), Atti del Convegno internazionale, Roma 2 - 5 marzo 1992, hg. von M. Chiabò u.a., Roma 1992, S. 225-282. A. Rehberg, Colonna, in: Die großen Familien Italiens, hg. von V. Reinhardt, Stuttgart 1992, S. 171-188. G Schuchard, Rom und die päpstliche Kurie in den Berichten des Deutschordens-Generalprokurators Jodocus Hogenstein ( 1448 -1468 ), QFIAB 72 (1992) S. 54-122. A. Sohn, Art. Limoges, Abtei Saint-Martial, in: Lexikon des Mittelalters 5, München-Zürich 1991, Sp. 1994 f. A. Sohn, Friedrich I. Barbarossa und Italien (Tagungsbericht), QFIAB 71 (1991) S. 816-819. A. Sohn, Vatikanisches Archiv, Mission und „Entdeckung Amerikas". Anmerkungen zu einem Archivführer und weiteren Neuerscheinungen, QFIAB 72 (1992) S. 154-203. M. Thumser, Das Repertorium Germanicum und sein Einsatz in der Landesgeschichte, Hessisches Jahrbuch für Landesgeschichte 42 (1992) S. 87-101.

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W. Witzenmann, Zur Instrumentation in Mozarts Opernorchester: ein Vergleich mit neapolitanischen Komponisten, in: Napoli e il teatro musicale in Europa tra Sette e Ottocento = Quaderni della Rivista Italiana di Musicologia 26 (1992) S. 207-233.

VORTRÄGE UND SEMINARE DER INSTITUTSMITGLIEDER Irene Adrian, Von Orfeo bis Paris: Giuseppe Millico und seine Beziehungen zu Christoph Willibald Gluck, Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Musikforschung, Erlangen 7.-10.10. Irene Adrian, Joseph Martin Kraus und Neapel, Tagung der Internationalen Gluck-Gesellschaft und der Joseph-Martin-Kraus-Gesellschaft, Buchen 17.-18.11. H. Benz, Die Finanzen des Vatikans und seiner Organe seit Papst Paul VI. (1963-1992), Görresgesellschaft Rom, 28.3. W. Ernst, Postmoderne Historiographie, Zentrum für interdisziplinäre Forschung der Universität Bielefeld, 26.7. W. Ernst, Text und Objekt der Museologie, Tagung „Museologie als Wissenschaft und Beruf in der modernen Welt", Fachhochschule Leipzig, 19.11. W. Ernst, Der archäologische Blick als Provokation der Historiographie, Universität Bochum, 24.11. W. Ernst, Beiträge zu Themen (Der Antiquarianismus als Quelle modernen historischen Denkens, Die Entstehung der Archäologie) der Tagung „Modernisierungsschub des historischen Denkens", Zentrum für interdisziplinäre Forschung der Universität Bielefeld, 4.12. A. E seh, Mäzenatentum im Rom des 15. Jahrhunderts, Historisches Seminar, Bonn 13.1. A. Esch, Über den Zusammenhang von Kunst und Wirtschaft in der italienischen Renaissance, Gesellschaft für westfälische Wirtschaftsgeschichte, Dortmund 14.1. A. Esch, La lastra tombale di Martino V ed i registri doganali di Roma, Convegno „Alle origini della nuova Roma: Martino V", Roma 5.3., und SISMEL (CI. Leonardi), Florenz 16.11. A. Esch, Begutachtender Vortrag zum „Census of Antique Works of Art and Architecture Known to the Renaissance", Warburg Institute und Getty Foundation, London 19.3.

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A. Esch, Rom zwischen Mittelalter und Renaissance, Historisches Seminar, Freiburg i. Br. 2.6. A. E seh, Bern und Italien, Enea Silvio-Gesellschaft, Basel 3.6. A. E seh, Bildliche Darstellungen als Quelle für den Historiker, Historisches Seminar, Regensburg 17.6. A. E seh, Wissenschaftliche Leitung des Rom-Kurses des DHI, Rom 8.17.9. A. Esch, L'Europa dei mercanti e le nuove realtà cittadine, Seminar an der Scuola superiore di studi storici der Universität S. Marino, 15.-17.10. A. Esch, Roma come centro di importazioni, Convegno „Roma Capitale (1447-1527)", S. Miniato 28.10. A. Esch, Presentazione von E. Tolaini, Storia di Pisa, Pisa 2.12. A. Esch, Arte ed economia nel Rinascimento italiano, Universität Siena, 17.12. W. Kurze, La vita della comunità monastica di San Salvatore al Monte Amiata e il suo ambiente, IH Convegno di studi farfensi: I rapporti tra le comunità monastiche benedettine italiane tra Alto e Pieno Medioevo, Santa Vittoria in Matenano (Marche) 11.-13.9. G. Lutz, Das Viertel zwischen Piazza Navona und Piazza Farnese, Studienkurs Rom, 10.9. Daniela Neri, Deutsch-italienischer Austausch auf politischer Ebene am Beispiel der Familie Cetto, Tagung „Scambi culturali italo-tedeschi nel XVin secolo", Villa Vigoni 25.-28.11. M. P a p e n h e i m , Tendenzen der Katholizismusforschung in Italien, Tagung des Schwerter Arbeitskreises „Katholizismusforschung", 6.-8.11. J. P e t e r s e n , Attolico a Berlino (1935-1940), Tagung „Bernardo Attolico (1880-1942)", Bari 8.-10.2. J. P e t e r s e n , East Central Europe and Italian Fascism, Tagung „Italy and East Central Europe: a special relationship", Johns Hopkins University Bologna, 27.-29.2. J. P e t e r s e n , Die Einigung Deutschlands aus der Sicht Italiens, Tagung „Das Bild Deutschlands in Italien", Fachverband Italienisch, Passau 9 . 11.4. J. P e t e r s e n , Tavola rotonda: Fascismo-Antifascismo-Resistenza, Tagung „Storia, Memoria, Identità" der Fondazione Ferramonti, Cosenza 24.4. J. P e t e r s e n , Tavola rotonda: Fine della guerra fredda, unificazione tedesca e rinascita di vecchi e nuovi razzismi, Tarsia 25.4. J. P e t e r s e n , Italienische Geschichte nach dem Zweiten Weltkrieg, Tagung „Stand und Perspektiven der Italianistik in Italien und Deutschland", Deutscher Romanistenverband, Villa Vigoni 18.-21.5.

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J. P e t e r s e n , Italien-Deutschland: Perzeptionen, Stereotype, Vorurteile, Feindbilder, Tagung „Migration zwischen Italien und Deutschland in historischer Perspektive", F. Ebert-Stiftung/Fondazione di Studi Storici F. Turati, Würzburg 25.-27.5. J. P e t e r s e n , Der Ort der Resistenza in der Geschichte Italiens, Tagung der Arbeitsgemeinschaft „Deutschland und Italien zwischen Bündnis und Besatzung 1943-1945", Istituto storico italo-germanico, Trient 18.-20.6. J. P e t e r s e n , Die Entwicklung Roms nach 1870, Rom-Kurs des DHI, Rom 10.9. J. P e t e r s e n , Die deutschen evangelischen Auslandsgemeinden in Rom und Italien vor der Herausforderung des Nationalsozialismus, Christuskirche, Rom 25.10. Christiane Schuchard, Defectus natalium und Karriere am römischen Hof: das Beispiel der Deutschen an der päpstlichen Kurie (1378-1471), Kolloquium „Illegitimität im Spätmittelalter", Historisches Kolleg, München 6.-9.4. Christiane S c h u c h a r d , I tedeschi alla curia pontificia nella seconda metà del Quattrocento, Convegno „Roma Capitale (1447-1527)", Centro studi sulla Civiltà del Tardo Medioevo, San Miniato 27.-31.10. G.-R. Tewes, Universitäre Begriffswelt und korrespondierende Wirklichkeit am Beispiel der Bursen der Kölner Artisten-Fakultät, Kongreß „Vocabulaire des Colleges universitaires ( X Ü P - X V P s.), Van Dale-Kollegium, Löwen 10.4. W. W i t z e n m a n n , Materiali archivistici per la Cappella Lateranense nell'Archivio Capitolare di San Giovanni in Laterano, Convegno „La musica a Roma attraverso le fonti d'archivio", Archivio di Stato, Rom 6.6. W. W i t z e n m a n n , Johann Nepomuk David (1895-1977) als Kompositionslehrer, Südtiroler David-Tage, Lengmoos 24.10. Arnold Esch

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