Psychotherapie. Kosten-Nutzen der. in Deutschland und in der Schweiz

1 | 2009 Zeitschrift des Tiroler Landesverbandes für Psychotherapie “Kosten-Nutzen der Psychotherapie” in Deutschland und in der Schweiz. w w ...
Author: Ilse Dunkle
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1 | 2009

Zeitschrift

des

Tiroler

Landesverbandes

für

Psychotherapie

“Kosten-Nutzen der Psychotherapie” in Deutschland und in der Schweiz.

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Inhalt. 3 Editorial. Liebe Kolleginnen und Kollegen!

4–10 “Arme Psychotherapie” Rückblick zur Herbstveranstaltung.

“Kosten-Nutzen der Psychotherapie” in Deutschland und in der Schweiz.

11 Berichte aus dem Länderforum und dem Bundesvorstand.

12 Bericht aus der InfoStelle. Neuerungen im Tiroler Modell!

13 News von der AusbildungskanditatInnenvertretung.

14–16 Landesversammlung. Protokoll vom 20.11.2008

17 Einladung und Tagesordnung der a.o. Generalversammlung des TLP.

18 Seminare und Veranstaltungen. 19 Anzeigen. 20–21 Adressen. Vorstandsmitglieder, BezirkstherapeutInnen

22 Veranstaltungsservice.

Editorial. Liebe Kolleginnen und Kollegen!

Für das neue Arbeitsjahr und für unsere neue Funktionsperiode haben wir uns viel vorgenommen. Wir werden dort nachlegen, wo wir zuletzt aufgehört haben: Im Aufzeigen, dass der Bedarf und die Ausgaben für Psychotherapie in einem groben Missverhältnis zu der Summe stehen, die psychische Krankheiten an gesellschaftlichen Kosten verursachen. Den seelischen Krankheiten als einem der größten Kostenverursacher steht eines der kleinsten Gesundheitsbudgets zu Verfügung. Seelisch Kranke haben keine Lobby. Wir können gar nicht anders, als auch deren Interessen mit zu vertreten. Eines der Projekte, die wir in der ersten Hälfte 09 angehen möchten, ist ein umfassender „Psychotherapie-Report Tirol“. Wir möchten den Bedarf an Psychotherapie, die Zahl und die Not der unversorgten PatientInnen aufzeigen. Auch heuer werden – wenn nicht deutliche Nachbesserungen in der budgetären Situation der Ges. PVT geschehen - wieder 1000 PatientInnen, die voll anspruchsberechtigt sind, im Rahmen des Tiroler Modells nicht zum Zug kommen. Wir arbeiten an einem System, diese Zahl zu erfassen.

Ein elementarer Bestandteil unserer Forderung ist, dass Sozialversicherungen einerseits ausreichend Sachleistungsplätze zur Verfügung stellen, aber auch für die andere PatientInnen-Gruppe eine entsprechende Rückerstattungsmöglichkeit, bzw. kurzfristig auch einen besseren Zuschuss ermöglicht. Die Ungleichbehandlung von PatientInnen wird zunehmend untragbarer. Die Argumente stehen auf der Seite der Psychotherapie. Es ist erkannt, dass die Psychotherapie keine bodenlose Gefahr für das Gesundheitsbudget darstellen kann. Dort, wo es ausreichend Versorgung gibt, bleibt die Zahl der PatientInnen gleich. Auch wenn die Kosten der Psychotherapie von den Kassen übernommen werden, ist die Behandlungsdauer nicht länger – das wollen offensichtlich auch die PatientInnen nicht. Es wird Zeit für einen Gesamtvertrag in Österreich. Die Begrenzung der Therapieplätze setzt auch die Praxen unter Druck. Das Prinzip, die Niederlassung von PsychotherapeutInnen zu fördern und ausreichend Kontingentplätze zur Verfügung zu stellen und das Prinzip, alle KollegInnen dürfen mitmachen, beginnen sich im Rahmen der engen Deckelung zu widersprechen.

Die Folge sind Einschleifregelungen für junge KollegInnen durch die Ges. PVT. Die Steuerungsmechanismen sollen Therapieplätze gerecht und flächendeckend verteilen. In den letzten Jahren ist es durch Mitwirkung aller PsychotherapeutInnen, die im niedergelassen Bereich arbeiten, gelungen, einen Interessensausgleich zwischen den unterschiedlichsten Gruppierungen im Berufsstand herbeizuführen. In unserer wachsenden Berufsgruppe ist diese Diskussion noch lange nicht abgeschlossen. Im Mai werden wir dazu eine außerordentliche Mitgliederversammlung abhalten. Als wichtiges Diskussions- und Kommunikationsforum möchten wir den “Jour Fixe” in Innsbruck beibehalten. Neuerungen gibt es auch in unserem Büro: Wir haben die Info-Stelle neu strukturiert und eine neue Mitarbeiterin gewonnen. In diesem Zuge möchten wir auch die Presse- und Medienarbeit ausbauen und eine neu überarbeitete Homepage aufstellen. Und beschließen werden wir dieses Arbeitsjahr mit einer Kabarett-Veranstaltung im Herbst. Mag. Karl-Ernst Heidegger 1. Vorsitzender

“Arme Psychotherapie” Rückblick zur Herbstveranstaltung.

Sowie Einblicke in den Vortrag von Herrn Prof. Dr. Richter, Präsident der dt. Bundespsychotherapeutenkammer “Kosten-Nutzen der Psychotherapie in Deutschland und in der Schweiz”. Am 31.10.08 fand im Haus der Begegnung unsere Veranstaltung zum Thema “Arme Psychotherapie - im Spannungsfeld mangelnder Klientenversorgung und psychotherapeutischer Existenz” statt. Hatte doch der Titel der Veranstaltung im Vorfeld schon zu einigen Diskussionen innerhalb unseres Berufsstandes geführt, so nahmen über 80 Personen an der gut gelungenen Veranstaltung teil. Begrüßungsworte, Mag. Karl-Ernst Heidegger: Wie konnte es nun dazu kommen, dass eine Heilbehandlung wie die Psychotherapie, die in den letzten Jahren eine florierende Entwicklung gemacht hat, hier mit dem Wort “arm” assoziiert wird. Dass die Klientel arm und häufig auch in einer prekären Lebenssituation ist, kann nachvollzogen werden. Gilt auch für die Psychotherapie, dass ihr Stellenwert an dem gesell-

schaftlichen Stellenwert ihrer Klientel gemessen wird? Ist deshalb die Gleichstellung von somatischen und seelischen Leiden immer noch nicht vollzogen? Immerhin sind auch die Psychiater unter den Ärzten diejenigen, die am schlechtesten verdienen. Psychotherapie hat eine lange politische Tradition. Sie hat sich immer eingesetzt für eine Verbesserung der Lebenssituation ihrer Klientel, insbesondere für den Zugang psychisch kranker Menschen zu Hilfsmöglichkeiten. Tatsächlich hat sich das Versorgungsangebot in Tirol in den letzten Jahren schrittweise verbessert. Zum einen wachsen die psychiatrische und sozialpsychiatrische Versorgung und damit die potentiellen Zuweiser zur Psychotherapie und es wächst auch die Angebotsdichte durch niedergelassene PsychotherapeutInnen. Es verbessert sich dank vieler Anstrengungen und Aufklärung das Bewusstsein, dass Psychotherapie eine oft notwendige und sehr effiziente Heilbehandlung darstellt. PTH ist eine Säule der Gesundheitsversorgung geworden. Damit vergrößert sich aber der Kreis der Menschen, die eine

Psychotherapie aufsuchen. Für jene, die eigenes Geld haben, ein kleineres Problem. Für all jene, die auf einen Sachleistungsplatz, also “PTH auf Krankenschein” angewiesen sind, wird es schwierig. Nicht nur in Zeiten, in denen das “Tiroler Modell” einen Aufnahmestopp hat, sind die mangelnden Sachleistungsplätze sichtbar. Je nach Betrachtung braucht es 2000 oder 4000 Plätze - 1000 gibt es. PsychotherapeutInnen kommen hier unfreiwillig in eine Steuerungssituation. Um eine Unterversorgung nicht zu einer Unversorgung werden zu lassen, treffen viele KollegInnen im Grunde 2 Entscheidungen: a) Eine diagnostische Entscheidung, die den Anspruch der PatientInnen überprüft im Sinne von Krankheitswertigkeit und Schweregrad, aber auch im Bezug auf Bedürftigkeit. b) Die 2. Entscheidung ist eine Auswahl, welche von den anspruchsberechtigten und meist auch sehr dringlichen Patientinnen nun einen der wenigen Plätze bekommt und wer abgewiesen und auf Therapeutensuche geschickt

wird oder zum de facto Selbstzahler gemacht wird. Oft übernehmen niedergelassen PTH dann die unbedankte und unbezahlte Aufgabe, einen freien Sachleistungsplatz zu suchen, damit der hilfesuchende Patient nicht unversorgt bleibt. PTH federn dieses System somit ab. In Bezug auf die 1. Entscheidung werden Psychotherapeutinnen kontrolliert, in der zweiten im Stich gelassen. Zeigt der Berufsstand auf, dass es viele unversorgte PatientInnen gibt, heißt es oft, es gibt zu viele PsychotherapeutInnen. Mangelnde Sachleistungsplätze werden durch die Hintertür zu einem Problem der PsychotherapeutInnen gemacht, - indem sie den Druck aushalten, der Deckelung und Versorgungsengpässe produziert - indem sie damit konfrontiert sind, dass es eine Unterversorgung gibt - und indem sie einerseits einen Versorgungsauftrag wahrnehmen, aber einem nicht kleinen Anteil der Bevölkerung gegenüberstehen, die sich diese Versorgung gar nicht leisten kann, das erschwert eine Praxisführung. 1994 haben wir in Tirol eine “Übergangslösung” - also ein Provisorium - eingerichtet. Das Tiroler Modell. Über das Tiroler Modell oder eben die GES. PVT werden die 1000 Sachleistungsplätze in Tirol verwaltet. Die Steuerungsmechanismen der Gesellschaft und die solidarische Mitwirkung der KollegInnen hat viel zur Zielgenauigkeit beigetragen. In der Summe ist „das Modell“ eine stolze Pionier-

leistung. Als wir diese Veranstaltung heute geplant haben, haben wir nicht gewusst, dass die Ges. PVT für mindestens 6 Monate keine neuen Patienten annehmen kann, wir wollten also auch nicht unbedingt über das Modell diskutieren, sondern darüber, dass die PTH in ein Spannungsfeld gerät, wenn es Versorgungsengpässe gibt. Damals wollten wir über Tirol hinausschauen, den Blick auf das Grundsätzliche lenken. Darum haben wir auch nicht einen Vertreter des Tiroler Modells aufs Podium eingeladen. Inzwischen hat uns die bittere Realität eingeholt. Die Schließung des Modells und die notwendigen neuen Kontingentierungen und Restriktionen erhöhen den Druck auf die niedergelassenen PsychotherapeutInnen. Man könnte fast meinen, hier treffen sich Steuerungsmechanismen: KollegInnen wird der Zugang zum Modell erschwert, PatientInnen ebenso. Und trotzdem: das Problem mangelnder Sachleistungsplätze ist ein Problem der PatientInnen und der Gesundheitspolitik. Vor allem chronisch Kranke und sozial schwache Menschen sind von dieser prekären Versorgung betroffen. Mag.a Klaudia Wolf-Erharter mit Einblicken in den Vortrag von Herrn Prof. Dr. Richter. Zur Versorgungssituation in Deutschland: Herr Prof. Rainer Richter, Präsident der dt. Bundeskammer für Psychotherapie hat im 1. Teil der Veranstaltung mit seinem Vortrag über den Bedarf und

das Psychotherapieangebot in Deutschland, sowie Kosten und Nutzen von Psychotherapie und deren Mythen, schlagkräftige berufspolitische Argumente geliefert, welche auch in Österreich/Tirol zu einer neuen und nützlichen Diskussion mit den Kostenträgern beitragen werden. Vor allem wurde die Notwendigkeit einer wissenschaftlich fundierten Erhebung volkswirtschaftlicher Zahlen und Fakten über Kosten und Nutzen von Psychotherapie in Österreich deutlich sichtbar. Psychische Erkrankungen steigen: Laut der dt. Gesundheitsstatistik besteht die auffälligste Krankheitsentwicklung der letzten Jahre in der Zunahme der psychischen Störungen. Hiervon sind jedoch nicht alle Versichertengruppen gleichermaßen betroffen. Die Häufigkeit psychischer Erkrankungen insbesondere auch einzelner Krankheitsbilder - unterscheidet sich nach Geschlecht und Alter, nach sozialem Status und beruflicher Tätigkeit. Belastende Situationen am Arbeitsplatz, Arbeitslosigkeit oder Armut können ebenso wie Vereinsamung oder/und belastende Erlebnisse im privaten und familiären Umfeld Auslöser einer behandlungsbedürftigen psychischen Störung sein. Aber nicht nur exogene sondern auch endogene Faktoren - also individuelle Dispositionen - tragen zu psychischen Erkrankungsrisiken bei und bestimmen Art und Dauer der Erkrankung mit. Die wichtigsten psychischen Krankheitsgruppen, die mit Arbeitsunfähigkeit oder stationären Behandlungen verbunden

sind, bilden die affektiven Störungen (vorrangig depressive Erkrankungen), die neurotischen, Belastungs- und somatoformen Störungen (quantitativ stehen hierbei Reaktionen auf schwere Belastungen und Anpassungsstörungen im Vordergrund) sowie Suchterkrankungen. Zukünftige Kosten für das Gesundheitswesen: Die Entwicklung dieser Krankheitsgruppen stellt neue Herausforderungen an Prävention und gesundheitliche Versorgung. Beratungsangebote in schwierigen Lebenssituationen sind zunehmend gefragt. Auch die medizinische und psychotherapeutische Versorgung hat dieser Entwicklung Rechnung zu tragen. Von zentraler Bedeutung ist das rechtzeitige Erkennen einer psychischen Krankheitsentwicklung, um gezielte und wirksame Hilfe anbieten zu können. Nicht erkannte Symptome und Hinweise auf eine psychische Erkrankung und ein möglicherweise jahrelanges Verschleppen der seelisch bedingten Gesund-

heitsstörungen gehen nicht nur zu Lasten der Patienten und Patientinnen, sondern erhöhen letztlich auch die direkten und indirekten Krankheitskosten. Die ökonomische Bedeutung dieser Krankheitsentwicklung betrifft sowohl das Gesundheitswesen durch direkte Krankheitskosten wie auch die Unternehmen und die Volkswirtschaft durch indirekte Kosten. Das Statistische Bundesamt wies für 2021 direkte Kosten für die medizinische Behandlung, Rehabilitation und Pflege aller Krankheitsgruppen in der Gesamtbevölkerung von insgesamt 223,6 Mrd. € aus, zehn Prozent hiervon (22,4 Mrd. €) entfielen auf psychische und Verhaltensstörungen, darunter alleine 4 Mrd. € für Depressionen. Für die Gesundheitsausgaben der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV), lassen sich aktuelle Werte auf der Basis von BKK Leistungsdaten aus dem Jahre 2004 für die Ausgabenbereiche Krankenhaus, Ambulante Behandlungen, Arzneimittel und Krankengeld hochrechnen.

So machte die stationäre Behandlung der psychischen und Verhaltensstörungen von BKK Versicherten in 2004 einen Anteil von 8,8 % der Gesamtausgaben für Krankenhausbehandlungen aus. Dies entspricht einem Ausgabevolumen der gesetzlichen Krankenkassen insgesamt in Höhe von 4 Mrd. € nur für diese Krankheitsgruppe - die Gesamtausgaben der GKV für Krankenhausbehandlungen belief sich 2004 auf 45 Mrd. €. Hinzu kommen gut 1,2 Mrd. € für Arztbehandlungen (5,8 % von 20,7 Mrd. € GKV-Ausgaben) und für sonstige therapeutische Leistungen sowie über 1,8 Mrd. € für Arzneimittel. Fast ein Fünftel der ArzneimittelpatientInnen erhielten 2004 Psychoanaleptika (z.B. Antidepressiva und Psychostimmulantien) oder Psycholeptika (dämpfende Mittel). Der Anteil der Psychopharmaka an allen Arzneimittelausgaben seitens der GKV betrug 8,7 %. Hinzu kommen die Ausgaben für Krankengeld bei länger dauernder Arbeitsunfähigkeit. Mit über 28 Tagen durchschnittlicher Falldauer (bei beschäftigten Pflichtmitgliedern) gehören die psychischen und Verhaltensstörungen nach den “Neubildungen” (Krebs) zu den am längsten dauernden Erkrankungsfällen. Ihr Anteil an Krankengeldtagen betrug 2004 bei allen Pflichtmitgliedern 14,5 und bei Beschäftigten 13,3 %. 2004 war fast jeder achte Fall der psychischen und Verhaltensstörungen mit Krankengeld-Zahlungen verbunden, während diese Quote bei allen Arbeitsunfähigkeitsfällen der beschäftigten Pflichtmitglieder nur 4,5 % betrug. Insgesamt

gaben die gesetzlichen Krankenkassen für Krankengeld bei Arbeitsunfähigkeit in 2004 knapp 5 Mrd. € aus - hiervon allein 660 Mio. € auf Grund von psychischen Erkrankungen. Dies bedeutet nur für die genannten Leistungsbereiche ein Ausgabevolumen in Höhe von 6,7 Mrd. € für psychische Störungen - ausschließlich zu Lasten der GKV. Weitere Leistungsausgaben für sonstige medizinische Behandlungen, Rehabilitation oder Pflege sind hierbei ebenso wenig berücksichtigt wie die nicht von der GKV sondern aus privaten und öffentlichen Haushalten erbrachten Gesundheitsausgaben. Zusätzlich entstehen indirekte Kosten: Die wirtschaftlichen Belastungen durch krankheitsbedingte Produktionsausfälle veranschlagte die Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin auf insgesamt 42,6 Mrd. € in 2003, hierbei entfielen rund 4,1 Mrd. € auf psychische Erkrankungen. Die gesamtwirtschaftlichen Ausfallkosten (Ausfall an Bruttowertschöpfung) durch Arbeitsunfähigkeit summierten sich 2003 sogar auf 66 Mrd. €, hiervon 6,5 Mrd. € durch psychische Störungen. Weitere Kosten, wie die durch Frühberentung 24 % der Frühberentungen von Männern und 35 % der von Frauen entfielen 2003 auf psychische Erkrankungen - sowie durch Pflegebedarf, vorzeitigen Tod usw. wären in einer vollständigen Erfassung der indirekten Kosten ebenfalls mit aufzunehmen. Psychische Erkrankungen enden öfters in längeren Arbeitsausfällen bzw. in “Invalididätspensionen”:

Psychische Erkrankungen steigern das Frühberentungsrisiko. Die unterschiedliche Verbreitung psychischer Krankheiten nach beruflicher Tätigkeit schlägt sich schließlich auch im Frühberentungsgeschehen nieder. Ein Drittel der jährlichen Rentenzugänge wegen verminderter Erwerbsfähigkeit werden inzwischen durch psychische Erkrankungen verursacht. In einer jüngst vorgelegten Studie wurden im Auftrag der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin u. a. Zusammenhänge zwischen beruflichen Tätigkeiten und Renten wegen Erwerbsunfähigkeit (EU, Rechtsgrundlage 1999) untersucht. Ein Ergebnis dieses mehrjährigen Forschungsvorhabens, in das Berufsbiografien eines Zeitraumes von bis zu 24 Jahren und von über 1 Million Probanden eingeflossen sind (Berentungsfälle aus 1999), ist der hohe Stellenwert psychischer Erkrankungen Ursache von Erwerbsunfähigkeit, wobei der Anteil psychischer Erkrankungen an den Berentungsdiagnosen in dieser Untersuchung mit 26 Prozent noch geringer ausfiel als in den aktuellen Rentenzugängen. Die aus dieser Studie resultierenden beruflichen Berentungsrisiken sind in dieser Form für Deutschland erstmalig ermittelt worden und beruhen auf einer Grundlage von ca. 27.000 EUBerentungsfällen des Jahres 1999, die ohne Einfluss des Arbeitsmarktes anerkannt worden sind, da die Schwere der Erkrankung eine weitere berufliche Verwendung - auch in sog. Verweisungsberufen - ausschloss.

Psychische Erkrankungen haben bundesweit in den letzten Jahren erheblich zugenommen. Dies wird von allen Kassenarten übereinstimmend berichtet. Auch Arbeitsunfähigkeitszahlen, stationäre Behandlungsdaten sowie die Arzneiverordnungen der BKK Versicherten belegen diesen langjährigen Trend. So hat sich beispielsweise der Anteil der psychischen Erkrankungen an den AU-Tagen seit 1990 verdoppelt. Mit 8 % aller AU-Tage stellen sie inzwischen die viertwichtigste Ursache für krankheitsbedingte Fehlzeiten. Bei den Krankengeldzahlungen stellen psychische Erkrankungen mit 15 % aller Krankengeldtage sogar die dritthäufigste Krankheitsgruppe nach Muskelund Skeletterkrankungen sowie Verletzungen und Vergiftungen. Auch bei den stationären Behandlungen ist der Anteil der psychischen und Verhaltensstörungen seit 1990 von 8,4 % auf nunmehr 15,7 % der Behandlungstage angewachsen. Während die Verweildauern im Krankenhaus insgesamt seit vielen Jahren rückläufig sind, trifft dies auf die psychischen Erkrankungen nicht zu. Lange Ausfallzeiten mit entsprechenden Lohnersatzleistungen, überdurchschnittliche Behandlungsdauern in stationären Einrichtungen und eine zunehmende Medikalisierung insbesondere mit Antidepressiva sind aber nur die unmittelbar sichtbaren Auswirkungen einer anhaltenden Zunahme psychischer Erkrankungen. Psychische Erkrankungen führen auch überdurchschnittlich oft zum Verlust des Arbeitsplatzes, zu Frühverrentung oder (etwa bei Demenz) zur Einweisung in ein Pflegeheim.

Im Anwachsen der psychischen Erkrankungen liegt möglicherweise neben dem medizinischen Fortschritt und dem demografischen Wandel weiterer Sprengstoff für die Leistungsfähigkeit der Sozialsysteme. Ein genauerer Blick auf das Diagnosespektrum sowie auf die vorrangig betroffenen Personengruppen kann der Anpassung von Versorgungskonzepten in diesem Leistungssegment dienen. Versorgungssituation in Deutschland: Die Inanspruchnahme von Versorgungsleistungen sieht so aus, dass bei Beschwerden nur drei Prozent eine Behandlung aus eigener Initiative in Anspruch nehmen - das ist nicht einmal jeder Dreißigste. Diese Zurückhaltung ist einerseits auf Mangel an Information und Aufklärung zurückzuführen, anderseits auf der Scheu vor einer psychischen Störung: Eine psychische Störung ist so vertraut wie fremd. Psychische Krisen kennt jeder, psychisch krank möchte aber keiner sein. Diese Ängste vor einer Stigmatisierung haben gravierende Folgen: Nicht behandelte psychische Störungen können chronisch werden, sind schwieriger zu heilen und verursachen erheblich höhere Kosten. Aus dem Gesundheitsbericht für Deutschland 2006 geht hervor, dass Depressionen und Angststörungen häufig nicht richtig diagnostiziert werden und nur ein kleiner Teil der Angstpatienten richtig behandelt wird. Die GAD-P-Studie (2001) belegt, dass Hausärzte nur jede dritte “generalisierte Angststörung” erkennen und weniger als zehn Prozent der Betroffenen eine angemessene Therapie oder

eine Überweisung erhalten. Depressive Erkrankungen wurden in nur zwei von drei Fällen richtig diagnostiziert. Fazit ist, dass etwa jeder Dritte bis Vierte in Deutschland innerhalb eines Jahres von einer psychischen Störung betroffen ist, dass dies wiederum hohe gesellschaftliche Kosten verursacht sowie hohe indirekte Kosten im Sinne von Arbeitsausfall und Produktivitätsminderung! Es steigt die Zunahme an Krankschreibungen und Berentungen in den letzten Jahren rasant an! Das Versorgungsangebot durch Psychologische Psychotherapeuten sowie Kinder- und Jugendlichen Psychotherapeuten in Deutschland: Psychotherapeutische Behandlung heißt zugleich immer wissenschaftlich anerkannte Behandlung. Es gibt in Deutschland einen wissenschaftlichen Beirat, der paritätisch mit PTH und Ärzten besetzt ist. Wissenschaftlich anerkannte Verfahren für eine vertiefte Ausbildung sind die analytische Psychotherapie, die tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie, die Verhaltenstherapie und die Gesprächspsychotherapie (letztere nur für die Ausbildung zum PP). Alle PP und KJP sind Mitglieder einer Psychotherapeutenkammer. Die zwölf Psychotherapeutenkammern in Deutschland als Körperschaften öffentlichen Rechts sind (wie die Ärztekammern) u.a. verantwortlich für die Überwachung und Prüfung - der Erfüllung der Berufspflichten der Kammerangehörigen - der Qualität der heilkundlichen Tätigkeit - der Einhaltung ethischer

Grundsätze - der Standards von Fort- und Weiterbildung. In Deutschland arbeiten 31.000 Psychotherapeuten insgesamt, 18.500 davon sind niedergelassene Therapeuten, Ihr Honorar (50 min) liegt durchschnittlich bei € 81,-. Die Ausgaben von Psychotherapie liegen bei ca. 930 Mio. €! Kosten und Nutzen von Psychotherapie: Ergebnisse aus der 2001 durchgeführten Studie von Baltensperger und Grawe sind wie folgt ausgefallen: Psychotherapie ist im Vergleich zu routinemäßig eingesetzten medizinischen Behandlungsmaßnahmen nicht nur wirksamer, sondern auch kostengünstiger! Die zu erzielenden medizinischen und volkswirtschaftlichen Einsparungen übersteigen die Kosten für einen vermehrten Einsatz von Psychotherapie bei weitem. Im Jahr nach einem Psychotherapiebeginn tritt eine hochsignifikante Reduktion der Nutzung medizinischer Dienste im Vergleich zum Vorjahr ein: - Abnahme der Kliniktage pro Patient im Durchschnitt 5,6 Tage oder 54 % - Abnahme von ambulanten Arztkontakten pro Patient im Durchschnitt 4,2 Kontakte oder 26 % - Reduktion von Arbeitsunfähigkeitstagen je nach Störungsbild und Behandlungsprogramm zw. 26 bis 100 %. - Signifikante Abnahme der Kosten für Psychopharmaka 34 Wochen nach Therapiebeginn. Das Kostenverhältnis beträgt 1:1,7 zugunsten der Psychotherapie!

Was sind nun die Ursachen für die Versorgungsdefizite in der PKV?

Keine effiziente Behandlung psychisch Kranker ohne Pharmakotherapie?

Einmal ist es der Mythos, dass nur Ärzte qualitativ hochwertige Leistungen bieten - Fakt ist, dass alle Psychotherapeuten (Psychologische Psychotherapeuten, Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeuten sowie ärztliche Psychotherapeuten) eine staatlich geregelte Ausbildung von vergleichbarem Umfang erhalten haben, dass alle Psychotherapeuten in mindestens einem wissenschaftlich anerkannten Verfahren ausgebildet sind dass alle Psychotherapeuten eine Approbation besitzen, dass alle Psychotherapeuten unter der Aufsicht von Heilberufekammern arbeiten, und dass alle im ambulanten und stationären Bereich tätigen Psychotherapeuten einer Fortbildungspflicht unterliegen.

Patientenpräferenz I An wen würden Sie sich im Falle einer Depression wenden? (n=2516; Riedel-Heller et al., 2005)

1. Wahl Psychotherapeut 22,4 % Psychiater 21,2 % Hausarzt 20,1 %

2. Wahl Psychiater 41,5 % Psychotherapeut 42,7 % Psychotherapeut 24,4 %

Hausarzt 10,8 % Hausarzt 14,1 % Psychiater 19,5 %

Patientenpräferenz II Welche Behandlung würden sie im Falle einer Depression wählen? (n=2453; Riedel-Heller et al., 2005)

1. Wahl Psychotherapie 53,7 % Psychopharmaka 10,6 % Entspannung 18,3 %

2. Wahl Psychopharmaka 36,8 % Psychotherapie 65,6 % Psychotherapie 29,9 %

Entspannung 35,7 % Entspannung 13,9 % Psychopharmaka 0 %

Patientenpräferenz III Welche Behandlung würden sie im Falle einer Depression empfehlen? (n=2017; Alte Bundesländer; Angermeyer, Matschinger und Holzinger, 2004)

Ein zweiter Mythos ist, dass es keine effiziente Behandlung psychisch kranker Menschen ohne Pharmakotherapie gibt. Am Beispiel der Depressiven Störung sehen die Behandlungsleitlinien folgendes vor: es ist die Patientenpräferenz zu berücksichtigen! Kombinationsbehandlungen sind nicht überlegenswert. Bei schwereren und rezidivierenden sowie chronischen Depressionen: ist eine Kombinationsbehandlung aus Pharmakotherapie und Psychotherapie vorrangig vor einer alleinigen Psychotherapie oder Pharmakotherapie. Ein dritter Mythos liegt darin, dass wenige Psychotherapie Sitzungen ausreichend sind. Fakt ist, dass nur bei leichten depressiven und Angststör-

Psychotherapie Psychopharmaka Naturheilmittel

empfehlen 70,8 % 39,7 % 36,7 %

ungen sowie Anpassungsstörungen eine Kurzzeittherapie oft ausreichend ist, bei psychosomatischen Störungen und bei Persönlichkeitsstörungen sind oftmals längere Behandlungen mit höherer Frequenz notwendig! Mögliche Konsequenzen daraus sind die Akademisierung der Ausbildung zum Psychotherapeuten; (Bologna Prozess), eine Qualitätssicherung, die evidenzbasierte Behandlungen, Prozessqualität und vernetzte Versorgungsstrukturen ermög-

abraten 9,4 % 36,1 % 26,8 %

licht sowie der Ausbau von Versorgungsforschung und die Fokussierung auf besondere Problemgruppen. Zur Verhandlungssituation mit den Kostenträgern: “Man muss diese versteinerten Verhältnisse dadurch zum tanzen zwingen, dass man ihnen ihre eigene Melodie vorsingt!” in: Marx/Engels, Werke 1, Zur Kritik der Hegelschen Rechtsphilosophie, S. 381, Berlin 1970. (Quellen: dt. Gesundheitsbericht 2007, PP Präsentation, Prof. R. Richter)

Mag. Karl-Ernst Heidegger über Kosten und Nutzen der Psychotherapie - eine Metastudie aus der Schweiz von Jürgen Margraf. Vor dem Hintergrund steigender Gesundheitskosten und prekärer Finanzen der Institutionen hat Jürgen Margraf von der Universität Basel im Auftrag vom Schweizerischen Gesundheitsobservatorium Obsan eine Metastudie über Kosten und Nutzen der Psychotherapie erstellt. 54 Studien mit über 13.000 PatientInnen sind Basis seiner Analyse, die nun in Buchform veröffentlicht worden ist. Die Ergebnisse der Literaturauswertung haben ein erstaunlich konsistentes Bild zu Tage gefördert. Margraf stellt klar, dass psychische Krankheiten die zweithäufigste Ursache von Berufsunfähigkeit und krankheitsbedingten Arbeitsausfällen sind. Die von Margraf zitierten Studien stellen außer Zweifel, dass die psychotherapeutischen Behandlungen wirken und in den letzten Jahren erfolgreicher geworden sind. “Psychische Störungen gehören zu den größten Kostenverursachern im Gesundheitswesen”. Die Ergebnisse Margrafs sprechen für sich: - “Statt früh, ambulant und kostengünstig werden psychische Störungen spät, stationär und teuer behandelt”. - “Psychotherapie ist billiger als keine Psychotherapie”. - “Die empirische Literatur belegt, dass die Nichtdurchführung bzw. der Nicht-Einschluss von Psychotherapie im Versorgungssystem teuer sein kann”. - In 95 % der einschlägigen

Studien führt Psychotherapie zu einer bedeutsamen Kostenreduktion. - In 86 % zeigt sich eine NettoEinsparung, d.h. die Einsparungen übertreffen die Ausgaben für die Psychotherapie. - Dieser Effekt wird in der Regel bereits nach 1 bis 2 Jahren erreicht. - Und in 76 % der relevanten Studien war Psychotherapie gegenüber medikamentösen Behandlungen überlegen, bzw. erbrachte einen signifikanten Zusatznutzen. Den Milliardenkosten, die in der Schweiz jährlich von psychischen Krankheiten verursacht werden, stehen Aufwendungen von 161 Millionen Franken gegenüber. Trotz aller Wirksamkeitsnachweise kommt es zu einem enormen Missverhältnis zwischen Krankheitskosten und Psychotherapieaufwendungen. Margraf kommt zum Schluss, dass die mangelnde psychotherapeutische Versorgung als eine schwerwiegende und ausgesprochen kostenintensive Fehlinvestition für das Gesundheitswesen angesehen werden kann. Quelle: MARGRAF, Jürgen, Kosten und Nutzen der Psychotherapie. Eine kritische Literaturauswertung, Springer Verlag, Heidelberg 2009.

Berichte aus dem Länderforum und dem Bundesvorstand.

Der Jahresbeginn war geprägt von einem intensiven Gremienwochenende. Neben dem Länderforum (LFO) und dem Bundesvorstand (BUVO) sowie dem KanditatInnenforum haben noch 2 Klausuren stattgefunden, eine zum Thema Gesamtvertrag und eine Klausur zum Thema Finanzen und gemeinsames Nützen von Ressourcen. Der TLP war an allen Sitzungen vertreten. Vom LFO werden BergerKolb als Delegierte und KarlErnst Heidegger als Ersatzdelegierter in den Bundesvorstand entsandt. Insgesamt ist das Klima im Länderforum konstruktiv, vertrauensvoll und respektvoll, sodass berufspolitisches Arbeiten wieder Spaß macht und von gemeinsamer Lebendigkeit und Solidarität getragen wird. Ein äußeres Zeichen dafür ist, dass in allen Landesverbänden das neue Logo umgesetzt wird. Die Klausur zum Budget hat Möglichkeiten aufgezeigt, wie Länder kooperativ tätig werden und Projekte gemeinsam angehen können. Die Verhandlungen zum Gesamtvertrag sind in den letzten Wochen intensiviert worden. Der Hauptverband ist bereit, die Sachleistung in allen Bundesländern auszubauen. Im Modell zum Gesamtvertrag

gehen wir davon aus, dass ca. die Hälfte der PatientInnen über Sachleistung versorgt werden sollen, die andere über Rückerstattung. Es gibt Bereitschaft, ein Pilotprojekt für die Versorgung von Kindern und Jugendlichen in 3 Bundesländern für 2 Jahre nach dem von uns erarbeiteten “Best-Practice-Modell” auszubauen. Das Arbeitspapier und die aktuellen Fortschritte können auf der Homepage des ÖBVP www.psychotherapie.at nachgelesen werden. Schwieriger gestalten sich die Gespräche über die Erhöhung des Zuschusses. Allein die Indexanpassung des Zuschusses seit seiner Einführung würde eine Anhebung von € 21,80 auf über € 33,- ausmachen. Sinnvoll ist eine Erhöhung auf € 40,-. Die Argumente des Hauptverbandes beziehen sich auf eine befürchtete unkontrollierbare Kostensteigerung. Dem steht der Versorgungsauftrag, welchen Krankenkassen haben, gegenüber. Zudem werden Honorarerhöhungen seitens der PsychotherapeutInnen befürchtet, sodass für die Versicherten nicht die große Entlastung erwartet wird. Meines Erachtens ist dieses Argument eine Unterstellung und ich fordere meine KollegInnen auf den Gegenbe-

weis anzutreten, wenn wir zumindest die Indexanpassung erreicht haben. Die Verhandlungen zum Gesamtvertrag sollen von einem politischem Lobbying und einer österreichweiten Medienkampagne begleitet werden. Im ÖBVP wurde eine Arbeitsgruppe „Psychotherapie in Institutionen“ eingerichtet. Der TLP ist mit Tanja Gstrein-Grüner und Karl-Ernst Heidegger als Leiter der AG vertreten. Ziel der Arbeitsgruppe ist, dem Bundsvorstand im Jänner 2010, Empfehlungen für eine weitere Vorgehensweise zu folgenden Punkten abgeben zu können: a) Organisationsform: Strukturentwicklung für die Vertretung von angestellten PsychotherapeutInnen b) neue Angebote für Mitglieder c) Rahmenbedingungen für Psychotherapie in Institutionen und schaffen von Standards d) Welche politischen Ziele sollen verfolgt werden. Dazu gehören Themen wie die Etablierung des Berufsstandes in den Einrichtungen, oder auch in den entsprechenden Gesetzen, Entlohnung und Einstufung. Dr. Verena Berger-Kolb 2. Vorsitzende

Bericht aus der InfoStelle.

NEUERUNGEN im TIROLER MODELL! es nur für PatientInnen der TGKK. Ist die Notwendigkeit mittels Antrag festgestellt, können PatientInnen der BVA und der Bauernkasse ohne weitere Einschränkung übers Modell behandelt werden. Für die KUF gelten eigene Bestimmungen und alle anderen Sozialversicherten sind weiterhin von der Sachleistung ausgeschlossen.

Liebe Mitglieder, die Info-Stelle ist seit Mitte Jänner 2009 neu besetzt. Als meine primäre Aufgabe sehe ich Ansprechpartnerin für verschiedenste Anfragen seitens der TLP-Mitglieder, KlientInnen, diverser Einrichtungen und an Psychotherapie Interessierter zu sein. Auf Wunsch des Vorstandes wird mein besonderer Einsatz der Öffentlichkeitsarbeit und der intensiven Kontaktpflege mit den Medien gelten. Die Aufklärungsarbeit bezüglich Psychotherapie wird von mir intensiv weitergeführt werden. Die Meinungen, Vorschläge und Forderungen unseres Vereins, sollen in Zukunft verstärkt publik gemacht werden, um eine größtmögliche Anzahl von Menschen zu erreichen. Diese Zielsetzung erfordert kontinuierlichen und begeisterten Einsatz, den ich bereit bin einzubringen. Nach einem langen Spanienaufenthalt, finde ich es interessant, hier in Innsbruck, als Integrative Gestalttherapeutin wieder Fuß gefasst zu haben und die Info-Stelle des TLP zu bekleiden. Ich freue mich, Euch/Ihnen in Zukunft zu begegnen und hoffe, dass die Bestrebungen der InfoStelle auch in Eurem/Ihrem Sinne sein mögen. Margit Neurauter

Mit Juli 08 kam es - wie bereits 2004 - zum Aufnahmestopp für TGKK PatientInnen. Hauptgrund dafür war die zunehmende Diskrepanz zwischen dem gedeckelten = begrenzten Budget der TGKK und der steigenden Zahl der PatientInnen, die über das Modell versorgt werden müss(t)en. Diese Mangelversorgung machte eine Steuerung notwendig. Über die Diagnostik wird einerseits patientenseitig eine möglichst gute Zielgenauigkeit in Hinblick auf Schweregrad und Bedürftigkeit zu finden gesucht; andererseits zeigte die Vergangenheit, dass es Regelungen bedarf, um Modellplätze flächendeckend und solidarisch unter den abrechnenden KollegInnen zu verteilen. Die Deckelung bedeutet für 08, dass etwa 1000 TKGG PatientInnen über diese Sachleistung versorgt werden konnten; die Kontingentierung meint, dass diese 1000 PatientInnen möglichst nach sinnvollen und solidarischen Gesichtspunkten in ganz Tirol verteilt werden. Für 09 erwarten wir uns, dass mehr PatientInnen versorgt werden können. Eine Deckelung gibt

Zusammenfassend sind folgende Neuerungen, die derzeit Stand der Diskussion/Entwicklung sind oder durch wirtschaftliche und administrative Notwendigkeiten innerhalb der Ges. für PVT vorgegeben worden sind: unverändert bleiben: - Vorbehalt für PatientInnen mit schweren und schwersten Störungen (dies gilt seit Gründung), wobei über die psychosozialen Belastungsfaktoren auch die ökonomische Situation erhoben wird - die Verteilungsformel 6 - 4 - 2 für PsychotherapeutInnen heißt weiterhin für freiberuflich Tätige 6 Plätze, für teilweise Angestellte 4 und für Vollangestellte 2 Plätze Neu sind Rahmenbedingungen die die Ges. für PVT aufgrund der ökonomischen Situation vorgeben muss: - Kürzung der Antragsstunden von 5 auf 4 Stunden - Streichung jeglicher Stützungsstunden ab 01/09 - Einführung einer 3-monatsFrist für Abrechnungen - Erhöhung der einkommensabhängigen Selbstbehalte

auf € 5,-/10,-/20,-/30,-. Bei Vorliegen einer Rezeptgebührenbefreiung kann der Selbstbehalt erlassen werden. Eine wesentliche Veränderung bezieht sich darauf, in welcher Form und ab wann neu hinzukommende PsychotherapeutInnen im Modell mitarbeiten können. Berechtigt sind grundsätzlich weiterhin alle TLP-Mitglieder. Am 20. Nov. 08 wurde in der Landesversammlung die Ges. für PVT darin bestätigt, vorerst keine weitere Kürzung der Kontingente vorzunehmen. Diese Beibehaltung der Formel 6 - 4 - 2 bedeutet aber restriktive Maßnahmen, die den Zugang für PsychotherapeutInnen zum Modell betreffen: - die Pension wird analog zu einer vollen Anstellung ge wertet, somit dürfen Pension-

News von der AusbildungskandidatInnenvertretung. Seit der Landesversammlung im Nov. 08 gibt es viel Bewegung und Diskussionen auf Seiten der AusbildungskandidatInnen. Aus meiner Sicht eine erfreuliche Entwicklung. Bisher gab es von den KandidatInnen wenige Anliegen, mich erreichten selten Anfragen und es gab kaum Austausch. Aufgrund der veränderten Vergabe der „Modellplätze“, bzw. des Eintrittes in die Mitarbeit hat sich dies schlagartig geändert. Die neuen Rahmenbedingungen führen zu vielen kritischen

istInnen nur mehr 2 Plätze vergeben, außer, sie sind BezieherInnen einer Mindestpension (weiterhin 4 Plätze). - KollegInnen, die erstmals über das Modell abrechnen möchten, müssen mit “Einschleifregelungen” rechnen und zurzeit warten. Ein Einstieg ist dann möglich, wenn andere ausscheiden oder mehr PatientInnen versorgt werden können. - der Einstieg ins Modell wird nicht mehr mit dem vollen Kontingent möglich sein, sondern verlangsamt d.h. erst 1, später 2 Plätze, etc. - das kostenlose Einsteigerseminar der Ges. für PVT wird obligatorisch. M.a.W. eine Abrechnung übers Modell ist erst nach Absolvierung möglich. Dies gilt auch für jene Kassen, die nicht kontingentiert sind (BVA, Bauern).

Wie die umgesetzten Einschleifregeln künftig transparent gemacht werden können, ist noch nicht verhandelt; ebenfalls in Diskussion ist die Frage, ob es eine Bevorzugung/Vorreihung jener KollegInnen geben soll, die eine Praxis in einer noch unterversorgten Region eröffnen möchten. Die Steuerungsmaßnahmen stellen einen Kompromiss dar und wurden als Antrag auf der Landesversammlung vom 20. Nov. 08 befürwortet mit der Auflage, nach Ablauf von 6 Monaten die Wirksamkeit der Maßnahmen auf einer a.o. LV zu überprüfen und gegebenenfalls zu adjustieren.

Fragen und zu Unverständnis darüber, wie mit der nächsten Generation von PsychotherapeutInnen umgegangen wird. Viele KandidatInnen und auch PsychotherapeutInnen, die derzeit nicht über das Modell abrechnen dürfen (erst seit Juni 08 in der Liste eingetragen sind oder aus diversen anderen Gründen bisher nicht über das Modell abgerechnet haben), kontaktierten mich in den letzten Wochen. Einige Anfragen bezogen sich auf die berufspolitische Vertretung der KandidatInnen. Daher im Folgenden eine kurze diesbezügliche Erläuterung: Ein Mitglied des TLP-Vorstandes ist selbst KandidatIn und vertritt im speziellen die Anliegen der KandidatInnen und ist darüber hinaus Delegierte im KandidatInnenforum (KFO) des ÖBVP.

Zwei Mitglieder des KFO sind Delegierte im Bundesvorstand (BUVO). Durch diese Struktur sind die AusbildungskandidatInnen in den für sie wichtigen Gremien vertreten. Es gibt derzeit einige Bemühungen die verschiedenen Standpunkte bezüglich des Tiroler Versorgungsmodells in einer breiten Gruppe zu diskutieren. Im Jänner fand unabhängig vom TLP ein schulenübergreifendes Vernetzungstreffen statt an dem zahlreiche KandidatInnen teilnahmen. Beim letzten Jour Fixe des TLP am 14.1.09 wurde vorwiegend zu dieser Thematik diskutiert.

Mag.a Cornelia Feichtinger Kassierin

Informations- u. Vernetzungstreffen am 3. März 09 im Cafe Katzung (1.Stock), 19.00 Uhr! Mag.a Tanja Gstrein-Grüner Ausbildungskandidatenvertreterin

Landesversammlung. Protokoll vom 20.11.2008

Wie bereits Tradition, wurde bei der Landesversammlung am 20.11.2008 die halbe Stunde Wartezeit mit Prosecco und in lockerer Aufwärmsituation überbrückt. Mag. Karl-Ernst Heidegger begrüßte die 75 anwesenden Mitglieder, stellte die Beschlussfähigkeit fest und eröffnete die Versammlung. 1) Berichte und Vorstandsberichte: Das zentrale Thema im vergangenen Jahr war die prekäre psychotherapeutische Versorgungssituation in Tirol und damit verbunden die wirtschaftliche Lage in den Praxen. Wir haben darüber bei den Antrittsbesuchen bei den neuen Landesräten, bei Kontakten mit der Jugendwohlfahrt und der TGKK gesprochen. Diskussionen zu diesem Thema gab es in den vierteljährlichen Treffen mit der Ges.f.PVT und mit vielen Mitgliedern. Die Herbstveranstaltung mit Herrn Prof. Dr. Rainer Richter am 31.10.2008 im Haus der Begegnung war sehr gut besucht und gab Anstoß für positive Presse und Motivation zur berufspolitischen Arbeit. Um den Kontakt zu den KollegInnen zu intensivieren und eine Austauschmöglichkeit auch in

Innsbruck einzurichten haben wir einen “Jour fixe” eingerichtet. Im Gesamtverband (ÖBVP) hat sehr viel Zeit der Gesamtvertrag beansprucht. Das Herausragendste ist, dass es eine verbandsinterne Einigung gegeben hat und nun ein Arbeitspapier im Sinne eines “best practice Modells” vorliegt und die Verhandlungen mit dem Hauptverband wieder aufgenommen worden sind. Das Präsidium ist zur Zeit bemüht, die Eckpunkte des Gesamtvertrages sowie die gesetzliche Berufsvertretung (Kammer) in das Regierungs übereinkommen hineinzuverhandeln. Etwas mühsamer gestaltet sich der Weg in Richtung Vertretung der angestellten PsychotherapeutInnen. Für Tirol könnte ein mögliches Ziel sein, mehr Planstellen für Psychotherapie zu schaffen. Mit den Veränderungen im WLP sind viele Blockaden entfallen, die Gremien bringen nun wesentlich mehr inhaltliche Diskussionen. Die alte Spannung lähmt nun weniger die interne Arbeit, aber sie findet Fortsetzung indem diese Gruppe den VÖPP gegründet hat und österreichweit versucht, eine konkurrierende Berufsvertret-

ung aufzubauen. So werden wir wohl die Diffamierungen und Störungen noch eine Zeit aushalten müssen. Für die Zukunft stehen mehrere Schwerpunkte zur Bearbeitung an: - Verhandlung eines Gesamtvertrages und dass wesentlich mehr PatientInnen Psychotherapie als Sachleistung erhalten können - Verstärkte Wortmeldungen und öffentliche Diskussion zur Unter-Versorgung - Neue (berufspolitische) Veranstaltungen - Presse- und Medienarbeit neu aufzubauen - Zusammenarbeit mit der Universität Innsbruck - Überarbeitung der homepage Bericht des Kassiers: Leopold Bittermann berichtet als Kassier über die finanzielle Situation des TLP. Die Jahresabrechnung 2007 wurde von der Steuerberatungskanzlei Dr. Mader und den Rechnungsprüfern Josef Seewald und Erwin Krismer überprüft. Auf Antrag (1) wurde der Kassier und der Vorstand einstimmig entlastet. Bericht des Berufsethischen Gremiums:

Margret Aull berichtet über die Zusammensetzung , Struktur und Arbeit des BEG. Derzeit wird an einer neuen Struktur gearbeitet. Angedacht ist eine Beschwerdestelle, eine Schiedskommission und eine „Literaturstelle“. Bei der Landesversammlung im Herbst wird darüber wieder berichtet. Immer noch fehlt die „statutarische Erfassung“ des BEG. Mitglieder des BEG sind zur Zeit: Margret Aull, Edith Frank-Rieser, Edith-Heidi Kaslatter, Gottfried Leitner, Jutta Lercher-Schwarzwälder, Inge Mühlsteiger, Gerda Oberhofer, Inge Pellizzari, Martin Ritsch, Sonja Schmidl und Eveline Schöpfer-Mader. Der Vertreter des Vorstandes im BEG ist Leopold Bittermann. Jutta Lercher-Schwarzwälder ist die Tiroler Vertretung auf Bundesebene. Bericht aus den Bezirken: Gudrun Hölzl und Gabriele Schick berichten über die Arbeit im Bezirk Kufstein/Kitzbühel und die Bezirke im Oberland und Reutte. Die Kufsteiner verfassten einen Brief an die TGKK über die Versorgungssituation im Bezirk. Die regelmäßigen Treffen in den Bezirken dienen dem Austausch, der Intervision und der Fortbildung.

Delegierte in das LFO: Verena Berger-Kolb und KarlErnst Heidegger - als Delegierte des TLP, Cornelia Feichtinger und Ingrid Wild - als Ersatzdelegierte des TLP - mit 78 JA und 2 Enthaltungen gewählt. Delegierte in das KFO: Tanja Gstrein-Grüner - einstimmig als Delegierte gewählt. Rechnungsprüfer: Josef Seewald und Erwin Krismer - einstimmig als Rechnungsprüfer des TLP gewählt. Schiedskommissionsmitglieder: Gerda Oberhofer, Inge Pellizzari, Gottfried Leitner, Inge Mühlsteiger, Sonja Schmiedl und Martin Ritsch - einstimmig als Schiedskommissionsmitglieder gewählt. Alle FunktionärInnen wurden für eine Funktionsperiode (2 Jahre) gewählt. Alle versicherten, in keiner anderen Einrichtung bzw. Verein tätig zu sein, die/der mit der Funktion im TLP unvereinbar wäre. 3) Einführung der Briefwahl (Statutenänderung) Laut Beschluss der a.o. Landesversammlung vom 03.04.2008 musste das Thema Briefwahl nochmals zur Abstimmung gebracht werden:

2) Wahlen: Josef Seewald wurde einstimmig als Wahlleiter und Silvia Hiltpolt als Wahlhelferin bestellt. 1. Vorsitzender 2. Vorsitzende Kassierin Kassierin-Stv. Schriftführerin Beirätin AusbildungskandidatInnenvertreterin

Karl-Ernst Heidegger Verena Berger-Kolb Cornelia Feichtinger Leopold Bittermann Klaudia Wolf-Erharter Ingrid Wild

76 JA 77 JA 76 JA 79 JA 76 JA 74 JA

3 NEIN 1 NEIN (1 enth) 2 NEIN (1 enth)

Tanja Gstrein-Grüner

78 JA

1 enth

2 NEIN (1 enth) 1 NEIN (4 enth)

Antrag (2) auf Einführung der Briefwahl mit 70 JA, 5 NEIN und 4 Enthaltungen angenommen. Antrag (3) auf Verlängerung der Funktionsperiode von 2 auf 3 Jahren mit 78 JA und 1 NEIN angenommen. Antrag (4) auf Einführung der Wahlordnung mit 70 JA und 9 Enthaltungen angenommen. Antrag (5) auf Änderung der Vorstandsfunktionen mit 77 JA und 2 Enthaltungen angenommen. 4) Bericht der Ges.f.PVT: Herr Gerhard Wagner und Herr Maringele (Leitung Finanz- und Rechnungswesen) berichten über die finanzielle und demographische Entwicklung des “Tiroler Modells”. Um die Versorgungssicherheit bei gleichzeitiger Mittelbeschränkung, zielgruppengerechte Verteilung und Qualität der Versorgung sicherstellen zu können sind Steuerungsmaßnahmen nötig: - bleibende Kontingentierung von 6 / 4 / 2 - Antragsstopp bis finanzielle Entspannung merkbar - Minimierung der Antragsstunden von 5 auf 4 - Wegfall Stützungsstunden - Erhöhung Klientenselbstbehalte - Kontingentreduzierung für Pensionisten auf 4 bzw. 2 - gesteuerte Eintritte der jungen TherapeutInnen Es folgte eine rege Diskussion über mögliche neue Wege, Verhandlungsmöglichkeiten mit TGKK, Politik und Ämtern. Die unbefriedigend gelöste Regelung für die NeueinsteigerInnen wurde scharf angegriffen. Angeregt wurde, dass auch der TLP Verhandlungen mit den

Krankenkassen aufnehmen und mit Forderungen an die Politik herantreten soll. Der Informationsaustausch zwischen TLP u. Ges.f.PVT muss verbessert werden. Antrag (6) Margret Aull: Das vorgeschlagene Maßnahmenpaket zur Existenzsicherung des Tiroler Modells soll von der Landesversammlung für 6 Monate zur Kenntnis genommen werden und dann in einer a.o. Landesversammlung evaluiert und eventuell nachjustiert werden. Der Antrag wird mit 1 NEIN und 2 Enthaltungen angenommen. Antrag (7) Robert Bilgeri: Der Vorstand des TLP soll mit Politik auf die psychosoziale Versorgung Einfluss nehmen und Medienarbeit machen. Der Antrag wird einstimmig angenommen. Karl-Ernst Heidegger bedankt sich für die aktive und anregende Teilnahme und beendet die Landesversammlung um ca. 23 Uhr. Dr. Leopold Bittermann Stv. Kassier

Einladung und Tagesordnung der außerordentlichen Generalversammlung des TLP

7. Mai 2009 | 19.00 Uhr Haus der Begegnung, Innsbruck, Rennweg 12 1. Eröffnung und Tagesordnung 19.00 Uhr

Begrüßung und Eröffnung der Landesversammlung 30 Minuten Wartefrist mit Prosecco und Austausch

19.30 Uhr

Feststellung der Beschlussfähigkeit und Fortsetzung der Versammlung Genehmigung der Tagesordnung Die LV vom 20.11.2008 hat mit großer Mehrheit beschlossen, im ersten Halbjahr 2009 eine außerordentliche Landesversammlung abzuhalten, um die Auswirkungen der Maßnahmen der Gesellschaft für Psychotherapeutische Versorgung, die sie zur Existenzsicherung des Tiroler Modells getroffen hat, zu evaluieren und eventuell nachzujustieren.

2. Bericht des Vorstandes Kurzbericht zur weiteren Entwicklung der Versorgungssituation Kurzinformation zum aktuellen Stand der Verhandlungen mit den Krankenkassen

3. Bericht der Ges. PVT Aktuelle Information Weitere Vorgehensweisen

4. Allfälliges Anträge müssen gemäß unseren Statuten bis spätestens 3 Wochen vor der Generalversammlung im Büro des TLP eingelangt sein.

Ein Übertragen des Stimmrechts auf ein anderes Mitglied (Stimmdelegation) ist zulässig, jedoch kann ein Mitglied höchstens die Stimme eines anderen Mitglieds übernehmen.

Seminare & Veranstaltungen. – 5. TAGUNG DER PsychTRANSkultAG Tirol – “Ansätze zur Beschreibung und Überschreitung von KULTURkonzepten in der psychosozialen Arbeit” Freitag, 3. April 2009 9.00 – 18.00 Uhr, “Haus der Begegnung”, Rennweg 12, Innsbruck In der psychotherapeutischen, psychiatrischen und psychosozialen Begleitung und Behandlung von Flüchtlingen und MigrantInnen wird die kulturelle Differenz vorausgesetzt und ein Fachgebiet der interoder transkulturellen Arbeit etabliert. Diesen Prozess kritisch zu reflektieren, die Voraussetzungen und Konstruktionen zu befragen, ist Ziel der 5. Tagung der PsychTRANSkultAG Tirol. Was meinen wir, wenn wir von Kultur sprechen? Mit welchen Denkhaltungen und Konzepten können wir zum einen der Negierung der Differenz und zum anderen der Kulturalisierung und Essentialisierung von Differenzen sowie kulturellem Rassismus entgehen? Während der Tagung werden wir uns mit diesen Fragen, mit Kulturkonzepten sowie mit Settings und Methoden, die für die Arbeit mit MigrantInnen und Flüchtlingen entwickelt wurden, auseinandersetzen. FREIRAD, das Freie Radio Innsbruck wird die Tagung medial begleiten und einen Blick auf „Macht.Kultur.Sprache“ werfen. ReferentInnen: Gesine STURM, Kulturwissenschafterin, Psychologin und Psychotherapeutin im “Hôpital Avicenne” bei Paris Ernestine WOHLFART, Psychiaterin, Psychoanalytikerin, Zentrum für interkulturelle Psychiatrie an der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie Charité, Berlin Paul MECHERIL, Professor für Interkulturelles Lernen und Sozialer Wandel an der Fakultät für Bildungswissenschaften der Universität Innsbruck FREIRAD, Freies Radio Innsbruck Programm:

09.00 09.30 12.15 14.00 16.15

-

09.30 Uhr 12.15 Uhr 14.00 Uhr 16.00 Uhr 18.00 Uhr

Eröffnung Vorträge Mittagspause Workshops Podiumsdiskussion mit den ReferentInnen (Moderation: Benedikt Sauer)

Beitrag: € 70,- (inkl. Mittagessen) Begrenzte TeilnehmerInnenzahl, die Reihung erfolgt nach dem Datum der Anmeldung, mit der Zahlung der Tagungsgebühr – ein Erlagschein wird zugeschickt – ist die Teilnahme fixiert. Veranstalter: PsychTRANSkultAG Tirol gemeinsam mit dem Haus der Begegnung Die PsychTRANSkultAG Tirol ist eine Vernetzung von Einrichtungen und Personen mit dem Ziel der Verbesserung der psychosozialen, psychotherapeutischen und psychiatrischen Versorgung und Begleitung von MigrantInnen und Flüchtlingen. Organisationsteam der Tagung: Diakonie Flüchtlingsdienst – Ankyra, Frauen aus allen Ländern, Haus der Begegnung, Integrationsreferat des Landes Tirol, Vertretungsnetz PatientInnenanwaltschaft Hall, Universitätsklinik für Medizinische Psychologie und Psychotherapie. Anmeldung: bis 13. März 2009 erforderlich im HAUS DER BEGEGNUNG, Rennweg 12, A-6020 Innsbruck, Tel. 0512 / 58 78 69, Fax. 0512 / 58 78 69-11, Email: [email protected]

PSYCHOTHERAPIEFORUM Kufstein-Kitzbühel

FAMILIEN-, SYSTEM- UND ORGANISATIONSAUFSTELLUNGEN

Termine für die Treffen in Kufstein 2009:

Fr., 18. und Sa., 19. Sept. 2009 Leitung: Maga Michaela Pichler (Systemische Familientherapeutin, Psychologin)

Mo., 2. März, Mo., 4. Mai, Mo., 29. Juni, Mo., 14. Sept. und Mo., 9. Nov. 2009 jeweils 20 Uhr, Gasthof “Lahnthaler Hof”, Kufstein In unserem Jännertreffen haben wir Ideen gesammelt, welche Geldquellen für die Finanzierung von Psychotherapie noch auszuschöpfen wären. Es kamen viele Ideen, und der Schwerpunkt dieses Jahres wird sicher sein, möglichst vieles davon in die Tat umzusetzen. Eher pessimistisch sehen wir die Lage der Finanzierung durch die Krankenkassen, aber auch da lassen wir uns gerne vom Gegenteil überraschen! Wir freuen uns auf spannende, anregende Treffen, und darauf, Sie in unserer Runde begrüßen zu dürfen! Für die Organisatorinnen Gudrun Hölzl, Bezirkspsychotherapeutin des TLP

“AK-Bildungshaus Seehof”, Hungerburg, 6020 Innsbruck Information und Anmeldung: Tel. 0650 / 44 08 544 oder Email: [email protected]

– LESUNG – Wagnersche Buchandlung Dr.in Edith Seifert, Do., 26. März 2009, 19.00 Uhr Der Titel des Buches lautet “Seele - Subjekt - Körper. Freud mit Lacan in Zeiten der Neurowissenschaft” und ist im Psychosozial-Verlag erschienen (€ 37,-).

TLP “JOUR FIXE” FAMILIENAUFSTELLUNGEN Herkunft - Gegenwart - Systeme Fr., 6. – So., 8. März 2009 Fr., 26. – So., 28. Juni 2009

“REIF FÜR DIE INSEL ...” Aufstellungen im beruflichen Kontext

Termine: Mi., 25. März und Mi., 17. Juni 2009 jeweils 19.30 Uhr, “Cafe Katzung”, Altstadt, 1. Stock Der Jour fixe bietet durch die regelmäßigen Intervalle eine gute Möglichkeit, Psychotherapeuten, die ansonsten an unterschiedlichen Orten arbeiten oder aus anderen Gründen kaum Gelegenheit zum gemeinsamen Austausch haben, in gemütlicher Atmosphäre auf denselben Wissensstand bezüglich aktueller berufspolitischer Vorgänge zu bringen.

Fr., 1. – So., 3. Mai 2009 Leitung: Claudia Bonato, Ort: Fraueninsel/Chiemsee Info und Anmeldung: Psychotherapeutische Praxis, Claudia Bonato, Claudiastrasse 4, 6020 Innsbruck, Tel./Fax 0512 / 58 33 44, Email: [email protected]

TERMINE OBERLAND: Bei unserem 2. Treffen am 16. April 2009, kommen die Berater der Männerberatungsstelle Landeck. Pfandl Reinhard und Christian Mayer Beratungsstelle Landeck - sowie Martin Christandl (Leiter der Beratungsstellen Tirol). Erwin Krismer wird uns über die Psychotherapie über die Juwo berichten. Bei unserem 3. Treffen am 15. Okt. 2009, referiert Chino Offurum über “Standartmethoden der Verhaltenstherapie”. jeweils 19.00 Uhr, “Gasthof Hirschen”

Zu vermieten. Schöner, sonniger Praxisraum mit Teeküche und Toilette (ca. 4o qm) in zentraler Lage (Ibk) wegen Auslandsaufenthalt vorübergehend zu vermieten: vom 1.5.09-1.10.09. Kosten: 250,- Euro/Mo (inklusiv). Auskünfte unter der Tel. 0650 / 50 99 777, M.G. Steinvorth

Zu mieten gesucht. Shiatsu-Praktiker sucht in Innsbruck einen PraxisRaum (mind. 15 qm), bevorzugt im Rahmen einer psychotherapeutischen Praxis, aber auch in anderen Praxis-Kombinationen. Ich möchte den Raum auf alle Fälle allein benutzen (kein Raum-Sharing)! Einen Einblick in meine bisherige Arbeit und Räumlichkeiten erhalten Sie unter www.shiatsu-innsbruck.at Angebote bitte unter Tel. 0699 / 11 50 36 21, Franz Wurzer

Adressen. Vorstandsmitglieder Vorsitzender

Mag. Karl-Ernst Heidegger Fischnalerstrasse 21, 6020 Innsbruck Fax +43 / (0)512 / 28 86 08 Mobil +43 / (0)699 / 119 85 454 e-mail: [email protected]

2. Vorsitzende

Dr.in Verena Berger-Kolb Johannesplatz 6-8, 6460 Imst Mobil +43 / (0)676 / 40 40 429 e-mail: [email protected]

Kassierin

Mag.a Cornelia Feichtinger Defreggerstrasse 48, 6020 Innsbruck Mobil +43 / (0)699 / 10 05 63 23 e-mail: [email protected]

Stv. Kassier

Mag. Dr. Leopold Bittermann Kranebitterbodenweg 3, 6020 Innsbruck Tel. u. AB +43 / (0)512 / 28 79 13 e-mail: [email protected]

Beirätin

Dr.in Ingrid Wild Hunoldstrasse 12 süd, 6020 Innsbruck Tel. +43 / (0)512 / 57 31 12 e-mail: [email protected]

Schriftführerin

Mag.a Klaudia Wolf-Erharter Hunoldstrasse 12 süd, 6020 Innsbruck Mobil +43 / (0)650 / 23 40 463 e-mail: [email protected]

Ausbildungskandidatenvertreterin Mag.a Tanja Gstrein-Grüner Seestrasse 33, 6091 Götzens Mobil +43 / (0)699 / 188 55 444 e-mail: [email protected]

BezirkstherapeutInnen Dr.in Verena Berger-Kolb, Bezirk Imst Johannesplatz 6-8, 6460 Imst Tel. +43 / (0)676 / 40 40 429 e-mail: [email protected]

Hölzl Gudrun, Bezirk Kufstein Kaiserbergstrasse 28/12, 6330 Kufstein Tel. +43 / (0)699 / 11 68 29 81 Fax +43 / (0)5372 / 61 994 e-mail: [email protected]

Dr. Phil. Robert Bilgeri, Bezirk Kitzbühel Lacknerweg 32, 6380 St. Johann Tel. +43 / (0)5356 / 64 950 e-mail: [email protected]

Mag. Michael Hölzl, Bezirk Lienz Rosengasse 7, 9900 Lienz Tel. +43 / (0)0676 / 58 82 244 e-mail: [email protected]

Mag.a Schick Gabriele, Bezirk Reutte Dr. Ferdinand-Kogler Strasse 30, 6020 Innsbruck Mobil 0664 / 18 40 388 Verein BASIS, Obermarkt 3, 6600 Reutte e-mail: [email protected] Dr. Fritz Melcher, Bezirk Schwaz Innsbruckerstrasse 34a, 1.Stock, 6170 Schwaz Tel./Fax +43 / (0)5242 / 71 657 oder +43 / (0)664 / 98 52 010 e-mail: [email protected]

Veranstaltungsservice. Aufgrund der Neugestaltung der TLPnews können wir das Veranstaltungsservice ausweiten und bieten nun folgende Möglichkeiten für psychotherapierelevante Veranstaltungen/Ankündigungen: Ankündigungen im TLPnews und auf unserer Homepage: (Bei Doppelschaltung im Info und auf unserer Homepage gewähren wir Ihnen auf die zweite Schaltung einen Nachlass von 50 %). Bei Schaltung auf unserer Homepage berechnen wir € 72,50. 1. Für Seminare von einzelnen TLP-Mitgliedern: Kurzankündigung im Info-Titel, Termin, Ort, Kosten, ReferentInnen (nur Name/n und gesetzlich anerkannte Titel bzw. vom Ministerium zugelassene Zusatzbezeichnungen) und Anmeldungsmodus bleiben kostenlos. Wenn Sie Ihre Anzeige gestalten möchten oder eventuell Ihr eigenes Logo verwenden möchten, so können Sie diese Serviceleistung ab sofort in Anspruch nehmen. Organisationsbeitrag: 1/4 Seite mit Layoutierung und Logo € 25,50 1/2 Seite mit Layoutierung und Logo € 36,50 1 Seite mit Layoutierung und Logo € 72,50 2. Für Seminare von Institutionen, Kliniken, anderen psychotherapeutischen Landesverbänden, o.ä.: Ankündigung im Info (unter Umständen auch als Beiblatt, die zusätzlichen Kosten trägt die ausschreibende Stelle). Organisationsbeitrag: 1/4 Seite € 36,50 1/2 Seite € 72,50 1 Seite € 145,50 3. Für kommerzielle, im Psychotherapiebereich relevante Angebote: Veröffentlichung im Info (unter Umständen auch als Beiblatt, die zusätzlichen Kosten trägt die ausschreibende Stelle). Organisationsbeitrag: 1/4 Seite € 72,50 1/2 Seite € 145,50 1 Seite € 245,50 Gleiches gilt für die Rubrik "Anzeigen". Bitte alle Texte möglichst per e-mail senden, für Logos, Fotos etc. gilt eine mind. Auflösungsqualität von 300 dpi! Der TLP-Vorstand behält sich vor, die Relevanz von Veranstaltungen in Bezug auf Psychotherapie festzulegen und gegebenenfalls Veröffentlichungen auch abzulehnen. Für e-mail gilt: Mitglieder können den Mailverteiler des TLP für die Aussendung eigener pth. Seminare kostenlos nützen.

Österreichische Post AG Info.Mail Entgelt bezahlt.

Zeitschrift

des

Tiroler

Landesverbandes

für

Psychotherapie

Nächstes TLPnews. Redaktionsschluss: 15. Juni Erscheinungstermin: 30. Juni

TLP Kontaktadressen. Büro des TLP Silvia Hiltpolt Di 9.00 – 11.00 Uhr Do 14.00 – 16.00 Uhr Tel./Fax +43 / (0)512 / 56 17 34 Infostelle Margit Neurauter Mo 12.30 – 15.00 Uhr [email protected] TLP Vorsitzender Mag. Karl-Ernst Heidegger Redaktionsteam Mag.a Klaudia Wolf-Erharter Silvia Hiltpolt

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Impressum: Medieninhaber und Herausgeber TLP – Tiroler Landesverband für Psychotherapie Leopoldstrasse 38, 6020 Innsbruck Tel. / Fax +43 (0)512 / 56 17 34, ZVR: 271097672 Erscheinungsweise 3 x jährlich

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