Präoperative Behandlung mit Mupirocin-Nasensalbe

MEDIZIN ÜBERSICHTSARBEIT Präoperative Behandlung mit Mupirocin-Nasensalbe Eine Literaturanalyse zum Einfluss auf die Rate postoperativer Infektionen...
Author: Adolph Raske
0 downloads 2 Views 195KB Size
MEDIZIN

ÜBERSICHTSARBEIT

Präoperative Behandlung mit Mupirocin-Nasensalbe Eine Literaturanalyse zum Einfluss auf die Rate postoperativer Infektionen im OP-Gebiet Matthias Trautmann, Jens Stecher, Klaus Luz, Wolfgang Hemmer, Thomas Hupp, Paul Alfred Grützner

ZUSAMMENFASSUNG

SUMMARY

Einleitung: Mupirocin, ein in Salbenform erhältliches natürliches Antibiotikum aus Pseudomonas fluorescens, wird zur topischen Dekolonisationstherapie bei nasaler Besiedlung mit Staphylococcus aureus verwendet. Methoden: In einer deskriptiven Literaturanalyse wurden 13 vergleichende, prospektive klinische Studien ausgewertet, in denen der Einfluss einer präoperativen Behandlung mit Mupirocin-Nasensalbe auf die postoperative Infektionsrate evaluiert wurde. Ergebnisse: 5 prospektive, randomisierte Studien ließen keinen signifikanten Effekt einer Mupirocinprophylaxe im Hinblick auf die Rate aller postoperativen Infektionen im OP-Gebiet oder S.-aureus-bedingter Infektionen erkennen. In 5 von 8 „Vorher-nachher“-Studien wurde dagegen ein signifikanter Rückgang aller postoperativen Infektionen im OPGebiet, in 4 von 8 ein signifikanter Rückgang S.-aureusbedingter Infektionen beobachtet. In 3 „Vorher-nachher“Studien wurde die Rate MRSA-bedingter Infektionen ermittelt; alle 3 zeigten eine signifikante Reduktion unter Mupirocin. Diskussion: Aufgrund der Datenlage kann eine routinemäßige Mupirocinprohylaxe vor chirurgischen Eingriffen nicht empfohlen werden. Dies gilt auch für spezielle Indikatoren wie die Herzchirurgie. Unabhängig von der Studienlage wird die präoperative Dekolonisationstherapie und Dekontamination MRSA-positiver Patienten aufgrund rationaler Überlegungen empfohlen. Dtsch Arztebl 2007; 104(47): A 3259–65

The Use of Mupirocin in the Eradication of Staphylococcus Aureus Introduction: Mupirocin is a natural antibiotic derived from Pseudomonas fluorescens, and is available as an ointment for external use. The drug is used mainly for nasal decolonization in patients colonized with Staphylococcus aureus. Methods: In a selective literature review, 13 prospective studies were analyzed. Results: 5 randomized trials showed no influence of mupirocin on the overall rate of post-operative wound infections or S. aureus infections. 5 out of 8 „before-after“ studies showed a significant reduction of all wound infections, and 4 out of 8 a significant reduction of infections caused by S.-aureus. 3 open interventional studies examining the influence of mupirocin on wound infections due to methicillin-resistant S.-aureus (MRSA) demonstrated a significant reduction. Discussion: Based on the literature data, routine preoperative prophylaxis with mupirocin before elective surgery cannot be recommended. This holds also true for special indications such as cardiac surgery. Independently from literature data, preoperative decolonization and decontamination of MRSA-positive patients is recommended. Dtsch Arztebl 2007; 104(47): A 3259–65 Key words: staphyloccocus aureus, methicillin-resistant S. aureus (MRSA), surgical site infection, prophylaxis

Schlüsselwörter: Staphylococcus aureus, methicillinresistente S. aureus (MRSA), chirurgische Wundinfektion, Prophylaxe

B

ei konsequenter Einhaltung hygienischer Vorsichtsmaßnahmen liegt die Rate postoperativer chirurgischer Infektionen nach aseptischen, elektiven Eingriffen in der Regel unter 5 % (e5, e14, e18, e22). Auch geringe Infektionsraten sollten jedoch Anlass zu qualitätsverbessernden Maßnahmen geben, weil jede Infektion für die Patienten mit zusätzlichen Risiken einhergeht und das Gesundheitswesen insgesamt mit prinzipiell vermeidbaren Kosten belastet. Seit den 1950er-Jahren zeigten zahlreiche Arbeiten, dass eine nasale Staphylococcus-aureus-Besiedlung bei chirurgischen Patienten das Risiko einer postope Jg. 104  Heft 47  23. November 2007 Deutsches Ärzteblatt

Institut für Krankenhaushygiene, Klinikum Stuttgart: Prof. Dr. med. Trautmann

rativen Infektion im Operationsgebiet signifikant erhöht (1, 3, 9, 11, e21, e24; Übersichten bei e2, e12, 20, e23). Auch quantitativ war dieser Effekt erkennbar: Eine Besiedlung mit hoher Keimzahl war nochmals mit einer Verdopplung der Infektionsrate im Vergleich zu geringgradiger Besiedlung assoziiert (9). Aus diesem Grund haben verschiedene Arbeitsgruppen versucht, durch präoperative, nasale Dekolonisationsbehandlung mit Mupirocin die Rate postoperativer Infektionen zu senken. In der vorliegenden Literaturanalyse werden die Ergebnisse vergleichender prospektiver Studien hierzu ausgewertet.

Klinik für Unfall- und Wiederherstellungschirurgie, Klinikum Stuttgart, Katharinenhospital: Dr. med. Stecher, PD Dr. med. Grützner SANA Herzchirurgische Klinik, Stuttgart: Dr. med. Luz, Prof. Dr. med. Hemmer Klinik für Gefäßchirurgie, Klinikum Stuttgart, Katharinenhospital: Hupp

A 3259

MEDIZIN

Material und Methoden Die Autoren haben eine Medline-Analyse mit den Suchworten „Staphylococcus aureus AND surgical site infection AND mupirocin“ durchgeführt. Weitere Arbeiten wurden anhand der Literaturverzeichnisse der ausgewählten Arbeiten sowie durch persönliche Hinweise aufgefunden. Eingeschlossen sind Arbeiten, die folgende Einschlusskriterien erfüllen: c prospektive Studie c chirurgisches Krankengut c Vergleich der Mupirocingruppe mit einer historischen oder parallelen Kontrollgruppe c statistische Auswertung. Endpunkte waren die Rate aller postoperativen Infektionen im OP-Gebiet, die Rate der durch S.-aureus verursachten Infektionen sowie die Rate der durch methicillin-resistente S.-aureus-Stämme (MRSA) verursachten Infektionen im OP-Gebiet.

Ergebnisse Literaturrecherche Insgesamt haben die Autoren 32 Arbeiten durch Medline-Recherche und 6 Arbeiten mittels weiterführender Hinweise aufgefunden. Die Einschlusskriterien erfüllten 13 Arbeiten (Tabelle 1). Aufgrund der erheblichen Heterogenität der Studien war keine formale Metaanalyse möglich. Im Folgenden werden die Ergebnisse daher lediglich deskriptiv dargestellt. Studiendesign, Mupirocinregime und begleitende präoperative Maßnahmen Bei 5 Studien handelte es sich um randomisierte Studien, bei 8 um offene Interventionsstudien („VorherNachher“-Studien). In 4 Studien wurde Mupirocin bei allen Patienten der Behandlungsgruppe appliziert, ohne dass untersucht wurde, ob eine nasale S.-aureusBesiedlung vorliegt (4, 22, 23, 24). In einer Studie wurde nur ein Teil der Population auf eine nasale S.-aureus-Besiedlung untersucht, die Therapie jedoch unabhängig davon durchgeführt (3). In 7 Studien wurde vor Beginn der Behandlung ein Nasenabstrich abgenommen und die Behandlung unmittelbar danach begonnen (5, 6, 10, 12, 18, 19, 25). War der Abstrich negativ, wurde die Therapie beendet, im positiven Fall weitergeführt. Insgesamt variierte die Therapiedauer mit Mupirocin zwischen 3 Dosen (6) bis 7 Tagen (13, 18). Kontrollabstriche nach Therapieende wurden in 7 Studien durchgeführt; sie zeigten Eradikationsraten zwischen 74 (3) und 95 % (13). Der Zeitpunkt des Kontrollabstrichs variierte erheblich von wenigen Tagen (5, 10, 12, 13) bis zu mehreren Monaten (3) nach Therapie; in einzelnen Publikationen fehlten auch diesbezügliche Angaben (6, 19). Ein eindeutiger Zusammenhang zwischen Therapiedauer und Applikationsfrequenz einerseits und Eradikationserfolg andererseits war nicht erkennbar. Lediglich in einer einzigen Studie wurde die Prophylaxe nicht unmittelbar nach dem Abstrich begonnen, sondern das Kulturergebnis abgewartet. Hierdurch war es möglich, ausschließlich nasale S.-aure-

A 3260

us-Träger in die Studie aufzunehmen und mittels Randomisierung der Mupirocin- beziehungsweise der Placebogruppe zuzuordnen. Die Prophylaxe endete 3 Tage vor der Operation. Unmittelbar präoperativ führte man einen erneuten Nasenabstrich zur Dokumentation des Eradikationserfolgs durch. Die Eradikationsrate in dieser Studie lag bei 95 % (13). Die begleitenden präoperativen Maßnahmen waren in den Studien relativ einheitlich. Meist erhielten die Patienten eine Antibiotikaprophylaxe mit einem Zweitgenerationscephalosporin und eine präoperative Ganzkörperwaschung beziehungsweise -dusche, zum Teil mit antiseptisch wirksamen Präparaten. Für die Surveillance postoperativer Infektionen des OP-Gebiets wurden in 8 Studien die Definitionen des Center for Disease Control and Prevention (CDC-Definitionen) (4, 5, 6, 10, 12, 22, 23, 25), in 2 Studien modifizierte CDC-Definitionen (3, 19) und in 3 Studien andere publizierte (13, 18) beziehungsweise hausintern festgelegte (24) Definitionen verwendet. Einfluss der Mupirocinprophylaxe auf die Rate aller postoperativen Infektionen im OP-Gebiet Das Zielkriterium einer Reduktion aller postoperativen Infektionen im OP-Gebiet wurde in allen 13 Studien evaluiert (Tabelle 1). Die in der Tabelle blau unterlegten randomisierten Studien ließen keinen Einfluss der Mupirocinbehandlung auf die Rate postoperativer Infektionen des OP-Gebietes erkennen. Demgegenüber zeigten 5 von 8 Vorher/Nachher-Studien eine signifikant geringere Infektionshäufigkeit mit einem relativen Risiko von 0,33 bis 0,48 in der nachfolgenden Mupirocinbehandlungsgruppe (Tabelle 1). Einfluss auf die Rate S.-aureus-bedingter Infektionen im OP-Gebiet In 12 von 13 Studien wurde dieses Zielkriterium evaluiert (Tabelle 2). In keiner der randomisierten Studien, die wiederum blau unterlegt sind, konnte man eine signifikant niedrigere Infektionsrate in der Mupirocingruppe nachweisen. 4 von 7 Vorher/Nachher-Studien beschreiben wiederum eine signifikante Reduktion mit einem relativen Risiko zwischen 0,35 und 0,06 (Tabelle 2). Einfluss auf die Rate MRSA-bedingter Infektionen im OP-Gebiet Infektionen des OP-Gebiets durch methicillin-resistente S.-aureus-Stämme (MRSA) betrachteten separat 1 Studie aus Japan (25), 1 Studie aus Mittelengland (24) sowie 1 Studie aus der Türkei (4). Bei allen 3 Studien handelte es sich um Vorher/Nachher-Studien. In der japanischen und der türkischen Studie fanden sich keine Angaben zur MRSA-Prävalenz im Krankenhaus oder zur MRSA-Trägerrate der Patienten. In der englischen Studie lag die MRSA-Prävalenz mit 38 % in einem hohen Bereich. In allen 3 Studien konnte man einen signifikanten Rückgang von Infektionen des OP-Gebiets mit MRSA beobachten (Tabelle 3).  Jg. 104  Heft 47  23. November 2007 Deutsches Ärzteblatt

MEDIZIN

TABELLE 1 Einfluss einer nasalen Mupirocinbehandlung auf die Rate aller postoperativen Infektionen im OP-Gebiet

Postoperative Infektionsrate Studie Autoren (Referenz) Studientyp Nr.

Art der chirurgischen Eingriffe

Behandlung

1

Kardiothorakale Eingriffe

Historische Kontrollen: keine Behandlung, n = 928

2,8 %

7,3 %

0,38 (p < 0,001)*1

Behandlungsgruppe: Mupirocin intranasal, n = 868

2,0 %

7,8 %

0,28 (0,0023)

Historische Kontrollen: keine Behandlung, n = 1260

1,3 %

2,7 %

0,48 (p = 0,02)

11,3 %

18,0 %

0,63 (ns)

0,9 %

2,7 %

0,33 (p = 0,005)

7,9 %

8,5 %

0,93 (ns)

3,8 %

4,7 %

0,81 (ns)

Historische Kontrollen: keine Behandlung, n = 2595

1,24 %

2,62 % 0,47 (p = 0,007)*2

Behandlungsgruppe: Mupirocin intranasal, n = 1205

0,75 %

1,66 %

0,45 (p = 0,025)

Gruppe 1: Kein Placebo, n = 202

8,8 %

6,9 %

1,27 (ns)

keine Zahlenangabe

keine Zahlenangabe

ns*3

10,4 %

11,6 %

0,89 (ns)

1,4 %

3,0 %

0,47 (p < 0,001)

1,1 %

1,89 %

0,58 (ns)

Kontrollgruppe, Placebo, n = 127

5,4 %

4,7 %

1,15 (ns)*2

Behandlungsgruppe: Mupirocin intranasal, n = 130

0,8 %

0,8 %

1,0 (ns)

2

Kluytmans et al., 1996 (12)

Gernaat van der Sluis et al., 1998 (6)

Offene Interventionsstudie, Vergleich mit historischer Kontrollgruppe

Offene Interventionsstudie, Vergleich mit historischer Kontrollgruppe

Orthopädische Eingriffe

Mupirocin- Kontrollgruppe gruppe

Relatives Risiko

Behandlungsgruppe: Mupirocin intranasal, n = 1044 3

Yano et al., 2000 (25)

Offene Interventionsstudie, Vergleich mit historischer Kontrollgruppe

Gastrointestinale Chirurgie

Historische Kontrollen: keine Behandlung, n = 128 Behandlungsgruppe: Mupirocin intranasal, n = 141

4

Cimochowski et al., 2001 (3)

Offene Interventionsstudie, Vergleich mit historischer Kontrollgruppe

Kardiochirurgische Eingriffe

Historische Kontrollen: keine Behandlung, n = 992 Behandlungsgruppe: Mupirocin intranasal, n = 854

5

6

7

8

Perl et al., 2002 (19)

Kalmeijer et al., 2002 (10)

Usry G et al., 2002 (23)

Suzuki et al., 2003 (22)

Randomisierte, placebokontrollierte, doppelblinde Studie

Elektive kardiothorakale Allgemein-, Tumor-, gynäkologische oder neurologische Chirurgie

Randomisierte, placebokontrollierte, doppelblinde Studie

Elektive orthopädische Chirurgie inkl. Implantaten

Offene Interventionsstudie, Vergleich mit historischer Kontrollgruppe

Kardiochirurgische Eingriffe

Randomisierte, kontrollierte Studie

Gastrointestinale Chirurgie

Gruppe 1: Placebo, n = 1931 Gruppe 2: Mupirocin intranasal, n = 1933 Gruppe 1: Placebo, n = 299 Gruppe 2: Mupirocin intranasal, n = 315

Gruppe 2: Mupirocin intranasal, n = 193 9

Wilcox et al., 2003 (24)

Offene Interventionsstudie, Vergleich mit historischer Kontrollgruppe

Elektive orthopädische Chirurgie inkl. Implantaten

Historische Kontrollen: keine Behandlung, n = 420 Behandlungsgruppe: Mupirocin intranasal, n = 1758

10

Garcia et al., 2003 (5)

Randomisierte, kontrollierte, prospektive Studie

Kardiochirurgische Eingriffe

Gruppe 1: keine Behandlung, n = 95 Gruppe 2: Mupirocin intranasal, n = 96

11

Coskun & Aytac, 2004 (4)

Offene Interventionsstudie, Vergleich mit historischer Kontrollgruppe

Orthopädische Chirurgie

Historische Kontrollen: keine Behandlung, n = 920 Behandlungsgruppe: Mupirocin intranasal, n = 2329

12

Nicholson & Huesman, 2006 (18)

Offene Interventionsstudie, Vergleich mit historischer Kontrollgruppe

Kardiochirurgische Eingriffe

Historische Kontrollen: keine Behandlung, n = 954 Behandlungsgruppe: Mupirocin intranasal, n = 1077

13

Konvalinka et al., 2006 (13)

Prospektive, randomisierte, doppelblinde, placebokontrollierte Studie

Kardiochirurgische Eingriffe

ns, nicht signifikant; *1 Obere Zeile, linke Spalte: Infektionsrate bei allen Patienten der Interventionsgruppe (n = 868, davon versehentlich 116 nicht behandelt). Obere Zeile, rechte Spalte: nicht mit Mupirocin behandelte historische Kontrollen. Untere Zeile, linke Spalte: Infektionsrate bei allen effektiv mit Mupirocin behandelten Patienten (n = 752). Untere Zeile, rechte Spalte: Infektionsrate der versehentlich nicht mit Mupirocin behandelten Patienten (n = 116); *2 Obere Zeile: alle postoperativen Sternotomie-Infektionen, untere Zeile: nur tiefe Sternotomie-Infektionen; *3 In der Studie findet sich nur die Angabe, dass die Zahl der postoperativen Infektionen unverändert blieb.

 Jg. 104  Heft 47  23. November 2007 Deutsches Ärzteblatt

A 3261

MEDIZIN

TABELLE 2 Nasale Trägerrate und Einfluss einer nasalen Mupirocinbehandlung auf die Rate Staphylococcus-aureus-bedingter Infektionen im Operationsgebiet

Nasale S.-aureus-Trägerrate Studie Nr.

Autoren (Referenz)

1

Kluytmans et al., 1996 (12)

2

Postoperative S.-aureus-Infektionsrate

Mupirocingruppe

Kontrollgruppe

Mupirocingruppe

Kontrollgruppe

Relatives Risiko

16,0 %

15,1 %

1,6 % 1,3 %

4,6 % 3,4 %

0,35 (p < 0,01)*1 0,38 (n.a.)

Gernaat van der Sluis et al., 1998 (6)

n.a.

n.a.

0,67 %

1,11 %

0,60 (ns)

3

Yano et al., 2000 (25)

12,1 %

15,6 %

0,71 %

11,7 %

0,06 (p < 0,001)

4

Cimochowski et al., 2001 (3)

n.a.

19 %

0,47 %

1,11 %

0,42 (ns)

5

Perl et al., 2002 (19)

22,9 %

23,1 %

2,3 % 3,7 %

2,4 % 5,9 %

0,96 (ns)*2 0,63 (ns)

6

Kalmeijer et al., 2002 (10)

30,3 %

28,8 %

1,6 %

2,7 %

0,59 (ns)

8

Suzuki et al., 2003 (22)

n.a.

n.a.

2,1 %

4,6 %

0,46 (ns)

9

Wilcox et al., 2003 (24)

MSSA: 27 %

MSSA: 1,42 %;

MSSA: 1,6 % 1,96 %

0,89; 1,23 (ns)*3

10

Garcia et al., 2003 (5)

32,3 %

35,8 %

1%

6,3 %

11

Coskun & Aytac, 2004 (4)

nicht untersucht

0,4 %

1,5 %

0,26 (p < 0,001)

12

Nicholson & Huesman, 2006 (18)

MSSA: 17,8 %

0,37 %

1,68 %

0,22 (p < 0,0087)

13

Konvalinka et al., 2006 (13)

MSSA: 100 %*4

3,1 %

3,2 %

0,97 (ns)

0,16 (ns)

n.a., nicht angegeben; ns, nicht signifikant *1 Obere Zeile, linke Spalte: S.-aureus-Infektionsrate bei allen Patienten der Interventionsgruppe (n = 868, davon versehentlich 116 nicht behandelt). Obere Zeile, rechte Spalte: nicht mit Mupirocin behandelte historische Kontrollen. Untere Zeile, linke Spalte: S.-aureus-Infektionsrate bei allen effektiv mit Mupirocin behandelten Patienten (n = 752). Untere Zeile, rechte Spalte: Infektionsrate der versehentlich nicht mit Mupirocin behandelten Patienten (n = 116); *2 Obere Zeile: alle Patienten; untere Zeile: nur nachgewiesene S.-aureus-Träger 3 * In der Studie wurden 2 konsekutive Mupirocin-Behandlungszeiträume von jeweils 6 Monaten Dauer untersucht. Entsprechend finden sich in der Mupirocingruppe 2 Zahlenangaben. *4 Es wurden nur Patienten mit nachgewiesener nasaler S.-aureus-Besiedlung eingeschlossen.

Diskussion Im Erregerspektrum postoperativer Infektionen des OP-Gebiets nimmt S.-aureus unverändert eine führende Position ein. Bei Eingriffen in primär sterilen Körperregionen werden etwa 30 bis 50 % aller postoperativen Infektionen durch S.-aureus verursacht (15, e5, e14). Der Erreger spielt insbesondere bei orthopädisch-chirurgischen, herzchirurgischen und gefäßchirurgischen Eingriffen eine dominierende Rolle, während sein Anteil bei Eingriffen am Gastrointestinaltrakt und im urologischen oder gynäkologischen Bereich lediglich etwa 10 bis 15 % beträgt (e6, e10). Bei den letztgenannten Eingriffen herrschen Enterobacteriazeen, Enterokokken, obligate Anaerobier und zu einem geringen Prozentsatz auch Nonfermenter vor, die der intestinalen beziehungsweise vaginalen/urethralen Flora der Patienten entstammen. Studien zur Mupirocinprophylaxe wurden daher meist in chirurgischen Kliniken mit kardiovaskulärem oder orthopädischem Operationsschwerpunkt durchgeführt, weil in

A 3262

diesen Fachdisziplinen das größte Präventionspotenzial zu erwarten war. Die von den Autoren aufgefundenen und analysierten Studien waren methodisch im Hinblick auf Einschlusskriterien, Applikationsfrequenz und Dauer der Anwendung von Mupirocin sowie Eradikationskontrolle nach Therapieende außerordentlich heterogen. Eine formale Metaanalyse war daher nicht möglich. Lediglich eine einzige Studie fokussierte die Mupirocin- beziehungsweise Placeboprophylaxe auf die relevante Zielgruppe der S.-aureus-Träger (13). 5 Studien waren prospektiv randomisiert angelegt, 2 davon mit Placebokontrolle. Keine dieser Studien ließ einen Effekt von Mupirocin, auch nicht unterhalb des Signifikanzniveaus, erkennen. Die Tatsache, dass in 5 von 8 offenen Interventionsstudien (Vorher/Nachher-Studien) ein signifikanter Rückgang von Infektionen in der zeitlich nachfolgenden Periode des Mupirocineinsatzes zu beobachten war, muss mit Vorsicht bewertet werden. Derartige Studien bergen das Risiko, dass sich  Jg. 104  Heft 47  23. November 2007 Deutsches Ärzteblatt

MEDIZIN

TABELLE 3 Nasale MRSA-Trägerrate und Einfluss einer nasalen Mupirocinbehandlung auf die Rate MRSA-bedingter Infektionen im Operationsgebiet

Nasale MRSA-Trägerrate Studie Nr.

Autoren (Referenz)

3

Yano et al., 2000 (25)

9

Wilcox et al., 2003 (24)

11

Coskun & Aytac, 2004 (4)

Mupirocingruppe

Kontrollgruppe

Postoperative MRSA-Infektionsrate Mupirocingruppe

Kontrollgruppe

Relatives Risiko

keine Angabe

0%

7%

0 (p < 0,01)

Allgemeine Prävalenz: 38 %

0,33 %; 0,4 %

2,3 %

0,14; 0,17 (p < 0,001)*1

nicht untersucht

0,13 %

1,1 %

0,12 (p < 0,001)

*1 In der Studie werden 2 konsekutive Mupirocin-Behandlungszeiträume von jeweils 6 Monaten Dauer untersucht. Entsprechend finden sich in der Mupirocingruppe 2 Zahlenangaben.

in der Interventionsperiode in unkontrollierter Weise andere Einflussfaktoren verändern. Die in allen Studien durchgeführte fortlaufende Erfassung und Dokumentation chirurgischer Wundinfektionen („Surveillance“) ist bekanntermaßen bereits per se ein Faktor, der mit einer Reduktion postoperativer Infektionsraten einhergeht (e4, e18). Daneben können bauliche und personelle Veränderungen, Änderungen der Operationstechnik oder stringentere Befolgung von Hygienerichtlinien die Infektionsrate reduzieren. Beispielsweise führte in einer Studie die kontinuierliche Surveillance und verstärkte Präsenz des Hygieneteams im OP einer herzchirurgischen Klinik zu einem Rückgang der Rate tiefer sternaler Wundinfektionen von 10 % auf 2,8 % (p = 0,007) (2). Schließlich ist das statistische Phänomen einer „Regression zur Mitte“ zu berücksichtigen (e7). Hierunter wird die Tatsache verstanden, dass nach einer Phase erhöhter Messwerte allein aufgrund der statistischen Wahrscheinlichkeit ein Abfall nachfolgender Werte zu erwarten ist. Ein solches Phänomen sollte man gerade bei Studien zu Krankenhausinfektionen nicht unterschätzen, weil Hygieneinterventionen typischerweise immer dann implementiert werden, wenn erhöhte Infektionsraten einen Handlungsdruck erzeugen (e7). Aufgrund dieser Einschränkungen haben mehrere Autoren von Vorher/ Nachher-Studien in der Diskussion ihrer Daten betont, dass ihre Ergebnisse lediglich hinweisenden Charakter haben und durch randomisierte Studien überprüft werden sollten (3, 12), beziehungsweise dass die Studienaussage limitiert ist (18). Insgesamt ist daher die Studienlage derzeit nicht als ausreichend anzusehen, um einen routinemäßigen präoperativen Einsatz von Mupirocin bei chirurgischen Patienten zu befürworten. Die Tatsache, dass Autoren früherer Übersichtsarbeiten zu einer positiveren Einschätzung der Mupirocinprophylaxe – zumindest für bestimmte Fachdisziplinen wie die Herzchirurgie – gelangten, ist damit zu erklären, dass die Ergebnisse von Vorher/NachherStudien ohne die oben genannten Einschränkungen bewertet wurden (8, 14, 20, 21). Zudem konnte die neueste Studie von Konvalinka et al. (13) in diesen Arbeiten noch nicht berücksichtigt werden.  Jg. 104  Heft 47  23. November 2007 Deutsches Ärzteblatt

Die Frage, warum ein Effekt von Mupirocin in randomisierten Studien nicht nachweisbar war, lässt sich derzeit nicht eindeutig beantworten. Möglich ist, dass der Effekt aufgrund methodologischer Beschränkungen der meisten Studien nicht darstellbar war. Der potenziell von einer Mupirocinprophylaxe profitierende Anteil der Studienpopulationen war selbst in den großen Studien relativ klein. 4 Studien schlossen alle Patienten, ungeachtet ihres nasalen Trägerstatus, ein. In 7 Untersuchungen ermittelte man diesen nachfolgend. Hierbei erwiesen sich jedoch nur circa 20 bis 30 % der Patienten als nasale S.-aureus-Träger (Tabelle 2). Da die postoperative Infektionsrate meist im einstelligen Prozentbereich lag, nur ein Teil dieser Infektionen durch S.-aureus verursacht war und nur bei einem Teil dieser Infektionen eine endogene Genese erwartet werden kann (1, 16, e1, e9, e17), betraf die beeinflussbare Zielvariable nur wenige Patienten. Alternativ ist denkbar, dass die negativen Studienergebnisse real sind und auf einem fehlenden Effekt von Mupirocin in diesem speziellen Indikationsgebiet beruhen. Eine nasale S.-aureus-Besiedlung bei chirurgischen Patienten wäre damit nur als Marker eines erhöhten Infektionsrisikos anzusehen, würde jedoch in der direkten Kausalkette der Infektionsentstehung keine Rolle spielen. Als denkbare, endogene Infektionswege für S.-aureus bei chirurgischen Patienten werden im Wesentlichen 3 Möglichkeiten postuliert: c Eine nasale Staphylococcus-aureus-Besiedlung geht in aller Regel auch mit einer Besiedlung des Rachens einher. Durch das Intubationstrauma könnte es zu Läsionen der oropharyngealen Schleimhaut und damit zu einem Eintritt von S.-aureus in die Blutbahn kommen. Die Besiedlung der chirurgischen Wunde wäre somit das Ergebnis einer hämatogenen Erregerstreuung. Ein erhöhtes Risiko einer Streuung von S.-aureus in die Blutbahn bei nasalen Trägern wurde mehrfach, allerdings nicht speziell im Zusammenhang mit chirurgischen Operationen, beschrieben (e16, e20).

A 3263

MEDIZIN

c S.-aureus könnte während der Operation in die Raumluft gelangen und auf aerogenem Weg die Wunde besiedeln. c Nasale S.-aureus-Träger weisen oft eine kutane Besiedlung mit dem gleichen Erregertyp auf. Dies konnte man bei herzchirurgischen Patienten speziell für das sternale OP-Gebiet belegen (e9). In tieferen Hautschichten residierende Anteile der kutanen Flora könnten sich der Einwirkung von Hautdesinfektionsmitteln entziehen und vom Wundrand her in die Wunde gelangen. Obwohl mehrfach als Hypothese formuliert (e11, 20), konnte bislang keiner dieser Wege bewiesen werden. Das Fehlen eines signifikanten Effekts von Mupirocin in den beschriebenen randomisierten Studien sollte Anlass geben, den endogenen Übertragungsweg des Erregers zunächst durch Grundlagenforschung aufzuklären. Die 3 vergleichenden Studien, in denen eine signifikante Reduktion von MRSA-Infektionen nachgewiesen wurde, sind ausnahmslos Vorher/Nachher-Studien und stellen daher ebenfalls keine Basis für eine evidenzbasierte Empfehlung dar (4, 24, 25). Sie wurden zudem in Ländern mit erheblich höherer Prävalenz von MRSA in der Allgemeinbevölkerung als in Deutschland durchgeführt, sodass die Ergebnisse nicht übertragbar sind. Verschiedene Aspekte veranlassen jedoch dazu, den Einsatz von Mupirocin bei MRSA-Patienten in der präoperativen Phase im Sinne einer Expertenempfehlung positiv zu bewerten. Zum einen ist bekannt, dass eine nasale MRSA-Besiedlung mit einem deutlich höheren Risiko für eine nachfolgende invasive Infektion einhergeht, als dies für Methicillin-sensible Stämme (MSSA) zutrifft. So konnten beispielsweise Pujol et al. im Rahmen eines Infektionsausbruchs auf einer Intensivstation nachweisen, dass das Risiko einer S.-aureus-Bakteriämie für MRSA-Träger 38 % betrug und lediglich 9,5 % für MSSA-Träger sowie 1,7 % für Nicht-Träger (e16). In der Studie von Davis et al. erlitten Patienten, die zum Zeitpunkt der Aufnahme eine MRSA-Besiedlung aufwiesen oder diese im Laufe des Krankenhausaufenthalts erwarben, nachfolgend in 19 beziehungsweise 25 % der Fälle eine invasive MRSA-Infektion. Im Vergleich dazu lag das entsprechende Risiko für MSSA-Patienten lediglich bei 1,5 beziehungsweise 2 %; das MRSA-assoziierte Risiko war somit um den Faktor 13 höher (e3). Außer dem individuellen Risiko für den MRSATräger ist zu berücksichtigen, dass MRSA-positive Patienten eine potenzielle Infektionsquelle für Mitund Nachbarpatienten, insbesondere auch in einer OP-Einheit, darstellen. Im Rahmen der grundsätzlich gebotenen Risikominimierung erscheint es daher sinnvoll, einen MRSA-Trägerstatus vor der Planung eines chirurgischen Eingriffs durch Nasenabstrich zu erfassen und MRSA-positive Patienten präoperativ zu sanieren. In Anbetracht der aktuell immer noch sehr geringen Prävalenz von lediglich 0,7 % in der deutschen Allgemeinbevölkerung (17) empfiehlt es sich,

A 3264

das MRSA-Screening nicht bei allen Patienten durchzuführen, sondern entsprechend den Empfehlungen des Robert Koch-Instituts auf definierte Risikogruppen zu beschränken (e13). Hierzu gehören beispielsweise Patienten mit chronischen Hautulzera oder Wunden, chronisch pflegebedürftige Patienten oder solche, die aus Krankenhäusern mit bekannt hoher MRSA-Prävalenz übernommen werden. Die bei MRSA-positiven Patienten durchzuführende Dekolonisationsbehandlung sollte außer der nasalen Anwendung von Mupirocin gegebenenfalls weitere Maßnahmen wie antiseptische Rachenspülungen und Körperwaschungen umfassen. Es erscheint sinnvoll, die MRSA-Dekontaminationsbehandlung vollständig abzuschließen und deren Erfolg durch Kontrollabstriche zu belegen, bevor ein elektiver operativer Eingriff durchgeführt wird. Dass ein derartiges Vorgehen das Risiko einer postinterventionellen MRSA-Infektion signifikant reduziert, konnten Kohorten- und Observationsstudien japanischer Autoren belegen (7, e19). Insgesamt ist also eine Dekolonisationsbehandlung vor chirurgischen Eingriffen sinnvoll. Der hier empfohlene, auf MRSA-kolonisierte Patienten begrenzte Einsatz von Mupirocin dürfte zugleich dazu beitragen, eine bei flächendeckendem Einsatz zu befürchtende Resistenzentwicklung (e15) zu vermeiden, da kurze, gezielte Behandlungsregime nicht mit einem erhöhten Resistenzrisiko assoziiert waren (e8). Interessenkonflikt Prof. Dr. Trautmann hat im Jahre 2001 ein Vortragshonorar von der Firma Glaxo Smith Kline erhalten. Die anderen Autoren geben an, dass kein Interessenkonflikt im Sinne des International Committee of Medical Journal Editors besteht. Manuskriptdaten eingereicht: 11. 7. 2006, revidierte Fassung angenommen: 12. 7. 2007

LITERATUR 1. Ahmed AOA, Belkum van A, Fahal AH et al.: Nasal carriage of staphylococcus aureus and epidemiology of surgical site infections in a sudanese university hospital. J Clin Microbiol 1998; 36: 3614–8. 2. Borer A, Gilad J, Meydan N et al.: Impact of active monitoring of infection control practices on deep sternal wound infection after open-heart surgery. Ann Thorac Surg 2001; 72: 515–20. 3. Cimochowski GE, Harostock MD, Brown R et al.: Intranasal mupirocin reduces sternal wound infection after open heart surgery in diabetics and nondiabetics. Ann Thorac Surg 2001; 71: 1572–9. 4. Coskun D, Aytac J: Decrease in staphylococcus aureus surgicalsite infection rates after orthopedic surgery after intranasal mupirocin ointment (letter). J Hosp Infect 2004; 58: 90–1. 5. Garcia AM, Villa MV, Escudero ME et al.: Uso nasal de la mupirocina para staphylococcus aureus: efeto en portadores y en infecciones nosocomiales. Biomedica 2003 ; 23: 173–9. 6. Gernaat-van der Sluis AJ, Hoogenboom-Verdegaal AM, Edixhoven PJ et al.: Prophylactic mupirocin could reduce orthopedic wound infections: 1044 patients treated with mupirocin compared with 1260 historical controls. Acta Orthop Scand 1998; 69: 412–4. 7. Horiuchi A, Nakayama Y, Kajiyama M et al.: Nasopharyngeal decolonization of methicillin-resistant staphylococcus aureus can reduce PEG peristomal wound infection. Am J Gastroenterol 2006; 101: 274–7.  Jg. 104  Heft 47  23. November 2007 Deutsches Ärzteblatt

MEDIZIN

8. Kallen AJ, Wilson CT, Larson RJ: Perioperative intranasal mupirocin for the prevention of surgical site infections: systematic review of the literature and metaanalysis. Infect Control Hosp Epidemiol 2005; 26: 916–22. 9. Kalmeijer MD, van Nieuwland-Bollen E, Bogaers-Hofman D: Nasal carriage of staphylococcus aureus is a major risk factor for surgical site infections in orthopedic surgery. Infect Control Hosp Epidemiol 2000; 21: 319–23. 10. Kalmeijer MD, Coertjens H, van Nieuwland-Bollen PM et al.: Surgical site infections in orthopedic surgery: the effect of mupirocin nasal ointment in a double-blind, randomized, placebo-controlled study. Clin Infect Dis 2002; 35: 353–8. 11. Kluytmans JA, Mouton JW, Ijzerman EPF: Nasal carriage of staphylococcus aureus as a major risk factor for wound infections after cardiac surgery. J Infect Dis 1995; 171: 216–9. 12. Kluytmans JA, Mouton JW, VandenBergh MF et al.: Reduction of surgical site infections in cardiothoracic surgery by elimination of nasal carriage of staphylococcus aureus. Infect Control Hosp Epidemiol 1996; 17: 780–5. 13. Konvalinka A, Errett L, Fong IW: Impact of treating staphylococcus aureus nasal carriers on wound infections in cardiac surgery. J Hosp Infect 2006; 64: 162–8. 14. Laupland KB, Conly JM: Treatment of staphylococcus aureus colonization and prophylaxis for infection with topical intranasal mupirocin: an evidence based review. Clin Infect Dis 2003; 37: 933–8. 15. Lepelletier D, Perron S, Bizouarn P et al.: Surgical site infection after cardiac surgery: incidence, microbiology, and risk factors. Infect Control Hosp Epidemiol 2005; 26: 466–72. 16. Lidwell O, Lowbury E, Whyte et al.: Bacteria isolated from deep joints sepsis after operation for total hip or knee replacement and the sources of the infections with staphylococcus aureus. J Hosp Infect 1983; 4: 19–29. 17. Lietzau S, Sturmer T, Erb A et al.: Prevalence and determinants of nasal colonization with antibiotic-resistant staphylococcus aureus among unselected patients attending general practitioners in germany. Epidemiol Infect 2004; 132: 655–62. 18. Nicholson MR, Huesman LA: Controlling the usage of intranasal mupirocin does impact the rate of staphylococcus aureus deep sternal wound infections in cardiac surgery patients. Am J Infect Control 2006; 34: 44–8.

 Jg. 104  Heft 47  23. November 2007 Deutsches Ärzteblatt

19. Perl TM, Cullen JJC, Wenzel RP: Intranasal mupirocin to prevent postoperative staphylococcus aureus infections. N Engl J Med 2002; 346: 1871–7. 20. Perl TM: Prevention of staphylococcus aureus infections among surgical patients: beyond traditional perioperative prophylaxis. Surgery 2003; 134: 10–7. 21. Shrestha NK, Banbury MK, Weber M et al.: Safety of targeted perioperative mupirocin treatment for preventing infections after cardiac surgery. Ann Thorac Surg 2006; 81: 2183–8. 22. Suzuki Y, Kamigaki T, Fujino Y et al.: Randomized clinical trial of preoperative intranasal mupirocin to reduce surgical site infection after digestive surgery. Br J Surg 2003; 90: 1072–5. 23. Usry GW, Johnson L, Weems JJ, Blackhurst D: Process improvement plan for the reduction of sternal site infections among patients undergoing coronary artery bypass graft surgery. Am J Infect Control 2002; 30: 434–6. 24. Wilcox MH, Hall J, Pike H et al.: Use of perioperative mupirocin to prevent methicillin-resistant staphylococcus aureus (MRSA) orthopaedic surgical site infections. J Hosp Infect 2003; 54: 196–201. 25. Yano M, Doki Y, Inoue M: Preoperative intranasal mupirocin ointment significantly reduces postoperative infection with staphylococcus aureus in patients undergoing upper gastrointestinal surgery. Surg Today 2000; 30: 16–21. Anschrift für die Verfasser Prof. Dr. med. Matthias Trautmann Klinikum Stuttgart Institut für Krankenhaushygiene Kriegsbergstraße 60 70174 Stuttgart E-Mail: [email protected]

@

The English version of this article is available online: www.aerzteblatt.de/english Mit „e“ gekennzeichnete Literatur: www.aerzteblatt.de/lit4707

A 3265

MEDIZIN

ÜBERSICHTSARBEIT

Präoperative Behandlung mit Mupirocin-Nasensalbe Eine Literaturanalyse zum Einfluss auf die Rate postoperativer Infektionen im OP-Gebiet Matthias Trautmann, Jens Stecher, Klaus Luz, Wolfgang Hemmer, Thomas Hupp, Paul Alfred Grützner

LITERATUR INTERNET e1. Bitkover C, Marcusson E, Ransjö U: Spread of coagulase-negative staphylococci during cardiac operations in a modern operating room. Ann Thorac Surg 2000; 69: 1110–5. e2. Casewell MW: The nose: an underestimated source of staphylococcus aureus causing wound infection. J Hosp Infect 1998; 40 Suppl B: 3–11. e3. Davis KA, Stewart JJ, Crouch HK et al.: Methicillin-resistant staphylococcus aureus (MRSA) nares colonization at hospital admission and its effect on subsequent MRSA-infection. Clin Infect Dis 2004; 39: 776–82. e4. Geubbels EL, Nagelkerke NJ, Mintjes-DeGroot AJ et al.: Reduced risk of surgical site infections through surveillance in a network. Int J Qual Health Care 2006; 18: 127–33. e5. Giacometti A, Cirioni O, Schimizzi M: Epidemiology and microbiology of surgical wound infections. J Clin Microbiol 2000; 38: 918–22. e6. Hamasuna R, Besunoh H, Sueyoshi T et al.: Bacteria of preoperative urinary tract infections contaminate the surgical fields develop surgical site infections in urological operations. Int J Urol 2004; 11: 941–7. e7. Harris AD, Lautenbach E, Perencevich E: A systematic review of quasi experimental study designs in the fields of infection control and antibiotic resistance. Clin Infect Dis 2005; 41: 77–82. e8. Henkel T, Finlay J: Emergence of resistance during mupirocin treatment: is it a problem in clinical practice? J Chemother 1999; 11: 331–7. e9. Jakob HG, Borneff-Lipp M, Bach A et al.: The endogenous pathway is a major route for deep sternal wound infection. Eur J Cardiothorac Surg 2000; 17: 154–60. e10. Kamat AA, Brancazio L, Gibson M: Wound infections in gynecologic surgery. Infect Dis Obstet Gynecol 2000 ; 8: 230–43. e11. Kluytmans J, van Belkum A, Verbrugh H: Nasal carriage of staphylococus aureus: epidemiology, underlying mechanisms, and associated risks. Clin Microbiol Rev 1997; 10: 505–20. e12. Kluytmans JA: Reduction of surgical site infections in major surgery by elimination of nasal carriage of staphylococcus aureus. J Hosp Infect 1998; 40: 525–9. e13. Kommission für Krankenhaushygiene und Infektionsprävention des Robert-Koch-Instituts. Kommentar zu den „Empfehlungen zur Prävention und Kontrolle von Methicillin-resistenten Staphylococcus aureus-Stämmen in Krankenhäusern und anderen medizinischen Einrichtungen“. Epidemiologisches Bulletin 2004; 46: 396. e14. Lauwers S, de Smet F: Surgical site infections. Acta Clinica Belgica 1998; 53: 303–9. e15. Miller MA, Dascal A, Portnoy J, Mendelson J: Development of mupirocin resistance among methicillin-resistant staphylococcus aureus after widespread use of nasal mupirocin ointment. Infect Control Hosp Epidemiol 1996; 17: 811–3. ⏐ Jg. 104⏐ ⏐ Heft 47⏐ ⏐ 23. November 2007 Deutsches Ärzteblatt⏐

e16. Pujol M, Pena C, Pallares R et al.: Nosocomial staphylococcus aureus bacteremia among nasal carriers of methicillin-resistant and methicillin-susceptible strains. Am J Med 1996; 100: 509–16. e17. Ruef C, Fanconi S, Nadal D: Sternal wound infection after heart operations in pediatric patients associated with nasal carriage of staphylococcus aureus. J Thorac Cardiovasc Surg 1996; 112: 681–6. e18. Smyth ET, Emmerson AM: Surgical site infection surveillance. J Hosp Infect 2000; 45: 173–84. e19. Unemara Y, Ishida Y, Suzuki Y, Yanaga K: Impact of prophylactic mupirocin for radical esophagectomy. J Infect Chemother 2006; 12: 257–63. e20. von Eiff C, Becker K, Machka K et al.: Nasal carriage as a source of staphylococcus aureus bacteremia. study group. N Engl J Med 2001; 344: 11–6. e21. Weinstein HJ: The relation between the nasal staphylococcal carrier state and the incidence of postoperative complications. N Engl J Med 1959; 260: 1303–10. e22. Weiss CA 3rd, Satz CL, Dahms RA et al.: Six years of surgical wound infection surveillance at a tertiary care center: review of the microbiologic and epidemiological aspects of 20 007 wounds. Arch Surg 1999; 134: 1041–8. e23. Wenzel RP, Perl TM: The significance of nasal carriage of staphylococcus aureus and the incidence of postoperative wound infection. J Hosp Infect 1995: 31: 13–24. e24. Williams REO, Jevons MP, Shooter RA: Nasal staphylococci and sepsis in hospital patients. Br Med J 1959; 2: 658–63.

A1

Suggest Documents