Programm Johann Sebastian Bach ( )

Prinzregententheater 17 Uhr Karfreitag 25.03 2016 Akademie für Alte Musik Berlin J. S. Bach JohannesPassion Gächinger Kantorei Hans-Christoph R...
Author: Kevin Bach
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Prinzregententheater 17 Uhr

Karfreitag

25.03

2016

Akademie für Alte Musik Berlin J. S. Bach

JohannesPassion

Gächinger Kantorei

Hans-Christoph Rademann Dirigent

www.winderstein.de

Programm Johann Sebastian Bach (1685-1750) Johannes-Passion, BWV 245

Joowon Chung (Sopran) - Arien Benno Schachtner (Countertenor) - Arien Sebastian Kohlhepp (Tenor) - Evangelist Tareq Nazmi (Bass) - Jesus Krešimir Stražanac (Bass-Bariton) - Arien Sarah Krispin (Sopran) - Ancilla Wolfgang Frisch (Tenor) - Servus Simon Millan (Bass) - Petrus

Gächinger Kantorei Stuttgart Akademie für Alte Musik Berlin Hans-Christoph Rademann - Musikalische Leitung

Gächinger Kantorei Stuttgart Sopran Henriette Autenrieth, Beate Heitzmann, Sarah Krispin, Katja Kunze, Minyoung Lee, Stephanie Lönne, Ellen Majer, Leonie Zehle Alt Magdalena Fischer, Jennifer Gleinig, Anne Hartmann, Anna Krawczuk, Sandra Marks, Rebekka Neetz, Franziska Neumann Tenor Christian Aretz, Wolfgang Frisch, Christoph Haßler, Henning Jensen, Achim Kleinlein, Tobias Liebelt, Hannes Wagner Bass Simon Millan, Julian Millan, Stefan Müller-Ruppert, Jens Paulus, Alexander Schmidt, Florian Schmitt-Bohn, Stefan Weiler

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Akademie für Alte Musik Berlin Violine I Georg Kallweit, Gudrun Engelhardt, Kerstin Erben, Uta Peters Violine II Dörte Wetzel,,  Heinrich  Kubitschek,  Barbara  Halfter,  Thomas  Graewe Rahel Mai, Barbara Halfter, Thomas Graewe Carolin  Juliane  Krüger Viola/Viola d‘amore Clemens-Maria Nuszbaumer, Sabine Fehlandt Viola Annette Geiger Text Violoncello Jan Freiheit, Katharina Litschig Viola da gamba Heidi Gröger Text Text Kontrabass Walter Rumer Text Orgel Raphael Alpermann Text Laute Simon Linné Flöte Andrea Theinert, Emiko Matsuda Oboe Xenia Löffler, Michael Bosch Fagott Christian Beuse

Text

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Johann Sebastian Bach

Johannes-Passion BWV 245

1. Teil 1. CHOR Herr, unser Herrscher, dessen Ruhm in allen Landen herrlich ist! Zeig uns durch deine Passion, dass du, der wahre Gottessohn, zu aller Zeit, auch in der größten Niedrigkeit, verherrlicht worden bist! 2a. REZITATIV Evangelist Jesus ging mit seinen Jüngern über den Bach Kidron, da war ein Garte, darein ging Jesus und seine Jünger. Judas aber, der ihn verriet, wußte den Ort auch, denn Jesus versammelte sich oft daselbst mit seinen Jüngern. Da nun Judas zu sich hatte genommen die Schar und der Hohenpriester und Pharisäer Diener, kommt er dahin mit Fackeln, Lampen und mit Waffen. Als nun Jesus wußte alles, was ihm begegnen sollte, ging er hinaus und sprach zu ihnen: Jesus Wen suchet ihr? Evangelist Sie antworteten ihm: 2b. CHOR Jesum von Nazareth.

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2c. REZITATIV Evangelist Jesus spricht zu ihnen: Jesus Ich bin's. Evangelist Judas aber, der ihn verriet, stund auch bei ihnen. Als nun Jesus zu ihnen sprach: Ich bin's, wichen sie zurücke und fielen zu Boden. Da fragete er sie abermal: Jesus Wen suchet ihr? Evangelist Sie aber sprachen: 2d. CHOR Jesum von Nazareth. 2e. REZITATIV Evangelist Jesus antwortete: Jesus Ich hab's euch gesagt, dass ich's sei, suchet ihr denn mich, so lasset diese gehen! 3. CHORAL O große Lieb, o Lieb ohn alle Maße, die dich gebracht auf diese Marterstraße! Ich lebte mit der Welt in Lust und Freuden, und du musst leiden.

4. REZITATIV Evangelist Auf dass das Wort erfüllet würde, welches er sagte: Ich habe der keine verloren, die du mir gegeben hast. Da hatte Simon Petrus ein Schwert und zog es aus und schlug nach des Hohenpriesters Knecht und hieb ihm sein recht Ohr ab; und der Knecht hieß Malchus. Da sprach Jesus zu Petro: Jesus Stecke dein Schwert in die Scheide! Soll ich den Kelch nicht trinken, den mir mein Vater gegeben hat?

8. REZITATIV Evangelist Simon Petrus aber folgete Jesu nach und ein andrer Jünger.

5. CHORAL Dein Will gescheh, Herr Gott, zugleich auf Erden wie im Himmelreich. Gib uns Geduld in Leidenszeit, gehorsam sein in Lieb und Leid; wehr und steur allem Fleisch und Blut, das wider deinen Willen tut!

10. REZITATIV Evangelist Derselbige Jünger war dem Hohenpriester bekannt und ging mit Jesu hinein in des Hohenpriesters Palast. Petrus aber stund draußen für der Tür. Da ging der andere Jünger, der dem Hohenpriester bekannt war, hinaus und redete mit der Türhüterin und führete Petrum hinein. Da sprach die Magd, die Türhüterin, zu Petro: Ancilla Bist du nicht dieses Menschen Jünger einer? Evangelist Er sprach: Petrus Ich bin's nicht. Evangelist Es stunden aber die Knechte und Diener und hatten ein Kohlfeu'r gemacht (denn es war kalt) und wärmeten sich. Petrus aber stund bei ihnen und wärmete sich. Aber der Hohepriester fragte Jesum um seine Jünger und um seine Lehre. Jesus antwortete ihm:

6. REZITATIV Evangelist Die Schar aber und der Oberhauptmann und die Diener der Jüden nahmen Jesum und bunden ihn und führeten ihn aufs erste zu Hannas, der war Kaiphas Schwäher, welcher des Jahres Hoherpriester war. Es war aber Kaiphas, der den Jüden riet, es wäre gut, dass ein Mensch würde umbracht für das Volk. 7. ARIE Von den Stricken meiner Sünden mich zu entbinden, wird mein Heil gebunden. Mich von allen Lasterbeulen völlig zu heilen, lässt er sich verwunden.

9. ARIE Ich folge dir gleichfalls mit freudigen Schritten und lasse dich nicht, mein Leben, mein Licht. Befördre den Lauf und höre nicht auf, selbst an mir zu ziehen, zu schieben, zu bitten!

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Jesus Ich habe frei, öffentlich geredet für der Welt. Ich habe allezeit gelehret in der Schule und in dem Tempel, da alle Juden zusammenkommen, und habe nichts im Verborgnen geredt. Was fragest du mich darum? Frage die darum, die gehöret haben, was ich zu ihnen geredet habe! Siehe, dieselbigen wissen, was ich gesaget habe. Evangelist Als er aber solches redete, gab der Diener einer, die dabei stunden, Jesu einen Backenstreich und sprach: Servus Solltest du dem Hohenpriester also antworten? Evangelist Jesus aber antwortete: Jesus Hab ich übel geredt, so beweise es, dass es böse sei, hab ich aber recht geredt, was schlägest du mich? 11. CHORAL Wer hat dich so geschlagen, mein Heil, und dich mit Plagen so übel zugericht'? Du bist ja nicht ein Sünder wie wir und unsre Kinder, von Missetaten weißt du nicht. Ich, ich und meine Sünden, die sich wie Körnlein finden des Sandes an dem Meer, die haben dir erreget das Elend, das dich schläget, und das betrübte Marterheer.

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12a. REZITATIV Evangelist Und Hannas sandte ihn gebunden zu dem Hohenpriester Kaiphas. Simon Petrus stund und wärmete sich, da sprachen sie zu ihm: 12b. CHOR Bist du nicht seiner Jünger einer? 12c. REZITATIV Evangelist Er leugnete aber und sprach: Petrus Ich bin's nicht. Evangelist Spricht des Hohenpriesters Knecht' einer, ein Gefreundter des, dem Petrus das Ohr abgehauen hatte: Servus Sahe ich dich nicht im Garten bei ihm? Evangelist Da verleugnete Petrus abermal, und alsobald krähete der Hahn. Da gedachte Petrus an die Worte Jesu und ging hinaus und weinete bitterlich. 13. ARIE Ach, mein Sinn, wo willt du endlich hin, wo soll ich mich erquicken? Bleib ich hier, oder wünsch ich mir Berg und Hügel auf den Rücken? Bei der Welt ist gar kein Rat, und im Herzen stehn die Schmerzen meiner Missetat, weil der Knecht den Herrn verleugnet hat.

14. CHORAL Petrus, der nicht denkt zurück, seinen Gott verneinet, der doch auf ein' ernsten Blick bitterlichen weinet. Jesu, blicke mich auch an, wenn ich nicht will büßen; wenn ich Böses hab getan, rühre mein Gewissen!

2.Teil 15. CHORAL Christus, der uns selig macht, kein Bös' hat begangen, der ward für uns in der Nacht als ein Dieb gefangen, geführt für gottlose Leut und fälschlich verklaget, verlacht, verhöhnt und verspeit, wie denn die Schrift saget. 16a. REZITATIV Evangelist Da führeten sie Jesum von Kaipha vor das Richthaus, und es war frühe. Und sie gingen nicht in das Richthaus, auf dass sie nicht unrein würden, sondern Ostern essen möchten. Da ging Pilatus zu ihnen heraus und sprach: Pilatus Was bringet ihr für Klage wider diesen Menschen? Evangelist Sie antworteten und sprachen zu ihm: 16b. CHOR Wäre dieser nicht ein Übeltäter, wir hätten dir ihn nicht überantwortet.

16c. REZITATIV Evangelist Da sprach Pilatus zu ihnen: Pilatus So nehmet ihr ihn hin und richtet ihn nach eurem Gesetze! Evangelist Da sprachen die Jüden zu ihm: 16d. CHOR Wir dürfen niemand töten. 16e. REZITATIV Evangelist Auf dass erfüllet würde das Wort Jesu, welches er sagte, da er deutete, welches Todes er sterben würde. Da ging Pilatus wieder hinein in das Richthaus und rief Jesu und sprach zu ihm: Pilatus Bist du der Jüden König? Evangelist Jesus antwortete: Jesus Redest du das von dir selbst, oder haben's dir andere von mir gesagt? Evangelist Pilatus antwortete: Pilatus Bin ich ein Jüde? Dein Volk und die Hohenpriester haben dich mir überantwortet; was hast du getan? Evangelist Jesus antwortete: Jesus Mein Reich ist nicht von dieser Welt; wäre mein Reich von dieser Welt, meine Diener würden darob kämpfen, dass ich den Jüden nicht überantwortet würde; aber nun ist mein Reich nicht von dannen.

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17. CHORAL Ach großer König, groß zu allen Zeiten, wie kann ich gnugsam diese Treu ausbreiten? Keins Menschen Herze mag indes ausdenken, was dir zu schenken.

18b. CHOR Nicht diesen, sondern Barrabam!

Ich kann's mit meinen Sinnen nicht erreichen, womit doch dein Erbarmen zu vergleichen. Wie kann ich dir denn deine Liebestaten im Werk erstatten?

19. ARIOSO Betrachte, meine Seel, mit ängstlichem Vergnügen, mit bittrer Lust und halb beklemmtem Herzen dein höchstes Gut in Jesu Schmerzen, wie dir auf Dornen, so ihn stechen, die Himmelsschlüsselblumen blühn! Du kannst viel süße Frucht von seiner Wermut brechen, drum sieh ohn Unterlass auf ihn!

18a. REZITATIV Evangelist Da sprach Pilatus zu ihm: Pilatus So bist du dennoch ein König? Evangelist Jesus antwortete: Jesus Du sagst's, ich bin ein König. Ich bin dazu geboren und in die Welt kommen, dass ich die Wahrheit zeugen soll. Wer aus der Wahrheit ist, der höret meine Stimme. Evangelist Spricht Pilatus zu ihm: Pilatus Was ist Wahrheit? Evangelist Und da er das gesaget, ging er wieder hinaus zu den Jüden und spricht zu ihnen: Pilatus Ich finde keine Schuld an ihm. Ihr habt aber eine Gewohnheit, dass ich euch einen losgebe; wollt ihr nun, dass ich euch der Jüden König losgebe? Evangelist Da schrieen sie wieder allesamt und sprachen:

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18c. REZITATIV Evangelist Barrabas aber war ein Mörder. Da nahm Pilatus Jesum und geißelte ihn.

20. ARIA Erwäge, wie sein blutgefärbter Rücken in allen Stücken dem Himmel gleiche geht, daran, nachdem die Wasserwogen von unsrer Sündflut sich verzogen, der allerschönste Regenbogen als Gottes Gnadenzeichen steht! 21a. REZITATIV Evangelist Und die Kriegsknechte flochten eine Krone von Dornen und satzten sie auf sein Haupt und legten ihm ein Purpurkleid an und sprachen: 21b. CHOR Sei gegrüßet, lieber Jüdenkönig!

21c. REZITATIV Evangelist Und gaben ihm Backenstreiche. Da ging Pilatus wieder heraus und sprach zu ihnen: Pilatus Sehet, ich führe ihn heraus zu euch, dass ihr erkennet, dass ich keine Schuld an ihm finde. Evangelist Also ging Jesus heraus und trug eine Dornenkrone und Purpurkleid. Und er sprach zu ihnen: Pilatus Sehet, welch ein Mensch! Evangelist Da ihn die Hohenpriester und die Diener sahen, schrieen sie und sprachen: 21d. CHOR Kreuzige, kreuzige! 21e. REZITATIV Evangelist Pilatus sprach zu ihnen: Pilatus Nehmet ihr ihn hin und kreuziget ihn; denn ich finde keine Schuld an ihm! Evangelist Die Jüden antworteten ihm: 21f. CHOR Wir haben ein Gesetz, und nach dem Gesetz soll er sterben; denn er hat sich selbst zu Gottes Sohn gemacht. 21g. REZITATIV Evangelist Da Pilatus das Wort hörete, fürchtet' er sich noch mehr und ging wieder hinein in das Richthaus und spricht zu Jesu:

Pilatus Von wannen bist du? Evangelist Aber Jesus gab ihm keine Antwort. Da sprach Pilatus zu ihm: Pilatus Redest du nicht mit mir? Weißest du nicht, dass ich Macht habe, dich zu kreuzigen, und Macht habe, dich loszugeben? Evangelist Jesus antwortete: Jesus Du hättest keine Macht über mich, wenn sie dir nicht wäre von oben herab gegeben; darum, der mich dir überantwortet hat, der hat's größ're Sünde. Evangelist Von dem an trachtete Pilatus, wie er ihn losließe. 22. CHORAL Durch dein Gefängnis, Gottes Sohn, muss uns die Freiheit kommen; dein Kerker ist der Gnadenthron, die Freistatt aller Frommen; denn gingst du nicht die Knechtschaft ein, müsst unsre Knechtschaft ewig sein. 23a. REZITATIV Evangelist Die Jüden aber schrieen und sprachen: 23b. CHOR Lässest du diesen los, so bist du des Kaisers Freund nicht; denn wer sich zum Könige machet, der ist wider den Kaiser.

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23c. REZITATIV Evangelist Da Pilatus das Wort hörete, führete er Jesum heraus und satzte sich auf den Richtstuhl, an der Stätte, die da heißet: Hochpflaster, auf Ebräisch aber: Gabbatha. Es war aber der Rüsttag in Ostern um die sechste Stunde, und er spricht zu den Jüden: Pilatus Sehet, das ist euer König! Evangelist Sie schrieen aber: 23d. CHOR Weg, weg mit dem, kreuzige ihn! 23e. REZITATIV Evangelist Spricht Pilatus zu ihnen: Pilatus Soll ich euren König kreuzigen? Evangelist Die Hohenpriester antworteten: 23f. CHOR Wir haben keinen König denn den Kaiser. 23g. REZITATIV Evangelist Da überantwortete er ihn, dass er gekreuziget würde. Sie nahmen aber Jesum und führeten ihn hin. Und er trug sein Kreuz und ging hinaus zur Stätte, die da heißet Schädelstätt, welche heißet auf Ebräisch: Golgatha. 24. ARIE Eilt, ihr angefochtnen Seelen, geht aus euren Marterhöhlen, eilt - Wohin? - nach Golgatha!

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Nehmet an des Glaubens Flügel, flieht - Wohin? - zum Kreuzeshügel, eure Wohlfahrt blüht allda! 25a. REZITATIV Evangelist Allda kreuzigten sie ihn, und mit ihm zween andere zu beiden Seiten, Jesum aber mitten inne. Pilatus aber schrieb eine Überschrift und satzte sie auf das Kreuz, und war geschrieben: »Jesus von Nazareth, der Jüden König«. Diese Überschrift lasen viel Jüden, denn die Stätte war nahe bei der Stadt, da Jesus gekreuziget ist. Und es war geschrieben auf ebräische, griechische und lateinische Sprache. Da sprachen die Hohenpriester der Jüden zu Pilato: 25b. CHOR Schreibe nicht: der Jüden König, sondern dass er gesaget habe: Ich bin der Jüden König. 25c. REZITATIV Evangelist Pilatus antwortet: Pilatus Was ich geschrieben habe, das habe ich geschrieben. 26. CHORAL In meines Herzens Grunde, dein Nam und Kreuz allein funkelt all Zeit und Stunde, drauf kann ich fröhlich sein. Erschein mir in dem Bilde zu Trost in meiner Not, wie du, Herr Christ, so milde dich hast geblut' zu Tod!

27a. REZITATIV Evangelist Die Kriegsknechte aber, da sie Jesum gekreuziget hatten, nahmen seine Kleider und machten vier Teile, einem jeglichen Kriegesknechte sein Teil, dazu auch den Rock. Der Rock aber war ungenähet, von oben an gewürket durch und durch. Da sprachen sie untereinander: 27b. CHOR Lasset uns den nicht zerteilen, sondern darum losen, wes er sein soll! 27c. REZITATIV Evangelist Auf dass erfüllet würde die Schrift, die da saget: »Sie haben meine Kleider unter sich geteilet und haben über meinen Rock das Los geworfen«. Solches taten die Kriegesknechte. Es stund aber bei dem Kreuze Jesu seine Mutter und seiner Mutter Schwester, Maria, Kleophas Weib, und Maria Magdalena. Da nun Jesus seine Mutter sahe und den Jünger dabei stehen, den er lieb hatte, spricht er zu seiner Mutter: Jesus Weib, siehe, das ist dein Sohn! Evangelist Darnach spricht er zu dem Jünger: Jesus Siehe, das ist deine Mutter! 28. CHORAL Er nahm alles wohl in acht in der letzten Stunde, seine Mutter noch bedacht, setzt ihr ein' Vormunde. O Mensch, mache Richtigkeit, Gott und Menschen liebe, stirb darauf ohn alles Leid, und dich nicht betrübe!

29. REZITATIV Evangelist Und von Stund an nahm sie der Jünger zu sich. Darnach, als Jesus wußte, dass schon alles vollbracht war, dass die Schrift erfüllet würde, spricht er: Jesus Mich dürstet! Evangelist Da stund ein Gefäße voll Essigs. Sie fülleten aber einen Schwamm mit Essig und legten ihn um einen Isopen, und hielten es ihm dar zum Munde. Da nun Jesus den Essig genommen hatte, sprach er: Jesus Es ist vollbracht! 30. ARIE Es ist vollbracht! O Trost vor die gekränkten Seelen! Die Trauernacht Lässt nun die letzte Stunde zählen. Der Held aus Juda siegt mit Macht und schließt den Kampf. Es ist vollbracht! 31. REZITATIV Evangelist Und neiget das Haupt und verschied.

32. ARIE Mein teurer Heiland, lass dich fragen, da du nunmehr ans Kreuz geschlagen Jesu, der du warest tot, lebest nun ohn Ende, und selbst gesagt: Es ist vollbracht, bin ich vom Sterben frei gemacht?

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in der letzten Todesnot nirgend mich hinwende Kann ich durch deine Pein und Sterben das Himmelreich ererben? Als zu dir, der mich versühnt, o du lieber Herre! Ist aller Welt Erlösung da? Du kannst vor Schmerzen zwar nichts sagen; Gib mir nur, was du verdient, mehr ich nicht begehre! doch neigest du das Haupt und sprichst stillschweigend: ja.

33. REZITATIV Evangelist Und siehe da, der Vorhang im Tempel zerriß in zwei Stück von oben an bis unten aus. Und die Erde erbebete, und die Felsen zerrissen, und die Gräber täten sich auf, und stunden auf viel Leiber der Heiligen. 34. ARIOSO Mein Herz, in dem die ganze Welt bei Jesu Leiden gleichfalls leidet, die Sonne sich in Trauer kleidet, der Vorhang reißt, der Fels zerfällt, die Erde bebt, die Gräber spalten, weil sie den Schöpfer sehn erkalten, was willst du deines Ortes tun? 35. ARIE Zerfließe, mein Herze, in Fluten der Zähren dem Höchsten zu Ehren!

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Erzähle der Welt und dem Himmel die Not: Dein Jesus ist tot! 36. REZITATIV Evangelist Die Jüden aber, dieweil es der Rüsttag war, dass nicht die Leichname am Kreuze blieben den Sabbat über (denn desselbigen Sabbats Tag war sehr groß), baten sie Pilatum, dass ihre Beine gebrochen und sie abgenommen würden. Da kamen die Kriegsknechte und brachen dem ersten die Beine und dem andern, der mit ihm gekreuziget war. Als sie aber zu Jesu kamen, da sie sahen, dass er schon gestorben war, brachen sie ihm die Beine nicht; sondern der Kriegsknechte einer eröffnete seine Seite mit einem Speer, und alsobald ging Blut und Wasser heraus. Und der das gesehen hat, der hat es bezeuget, und sein Zeugnis ist wahr, und derselbige weiß, dass er die Wahrheit saget, auf dass ihr gläubet. Denn solches ist geschehen, auf dass die Schrift erfüllet würde: »Ihr sollet ihm kein Bein zerbrechen«. Und abermal spricht eine andere Schrift:»Sie werden sehen, in welchen sie gestochen haben«. 37. CHORAL O hilf, Christe, Gottes Sohn, durch dein bitter Leiden, dass wir dir stets untertan all Untugend meiden, deinen Tod und sein Ursach fruchtbarlich bedenken, dafür, wiewohl arm und schwach, dir Dankopfer schenken!

38. REZITATIV Evangelist Darnach bat Pilatum Joseph von Arimathia, der ein Jünger Jesu war (doch heimlich aus Furcht vor den Jüden), dass er möchte abnehmen den Leichnam Jesu. Und Pilatus erlaubete es. Derowegen kam er und nahm den Leichnam Jesu herab. Es kam aber auch Nikodemus, der vormals bei der Nacht zu Jesu kommen war, und brachte Myrrhen und Aloen untereinander, bei hundert Pfunden. Da nahmen sie den Leichnam Jesu und bunden ihn in Leinentücher mit Spezereien, wie die Jüden pflegen zu begraben. Es war aber an der Stätte, da er gekreuziget ward, ein Garte, und im Garten ein neu Grab, in welches niemand je geleget war. Daselbst hin legten sie Jesum, um des Rüsttags willen der Jüden, dieweil das Grab nahe war.

in aller Freud, o Gottes Sohn, mein Heiland und Genadenthron! Herr Jesu Christ, erhöre mich, ich will dich preisen ewiglich!

39. CHOR Ruht wohl, ihr heiligen Gebeine, die ich nun weiter nicht beweine, ruht wohl und bringt auch mich zur Ruh! Das Grab, so euch bestimmet ist und ferner keine Not umschließt, macht mir den Himmel auf und schließt die Hölle zu. 40. CHORAL Ach Herr, lass dein lieb Engelein am letzten End die Seele mein in Abrahams Schoß tragen, den Leib in seim Schlafkämmerlein gar sanft ohn einge Qual und Pein ruhn bis am jüngsten Tage! Als denn vom Tod erwecke mich, dass meine Augen sehen dich

Libretto: Zusammenstellung eines unbekannten Verfassers, wahrscheinlich unter Mitwirkung Bachs, aus drei Quellen: Johannes-Evangelium, Kapitel 18 und 19 (mit Einschüben aus Matthäus 26,75 und 27,52); Leipziger Gesangbuch; Der für die Sünde der Welt Gemarterte und Sterbende Jesus (Hamburg 1712) von Barthold Hinrich Brockes (die so genannte Brockes-Passion).

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Passionsmusik nach Johannes Die Theologie Martin Luthers hatte den Kreuzestod Christi in besonderer Weise hervorgehoben: Der Mensch in seiner Sündhaftigkeit, der er nicht aus eigener Kraft entrinnen kann, ist zum ewigen Tod verdammt. Doch durch Christi Kreuzesopfer, der mit seinem Tod die Sünde der Welt auf sich lud, wurde der Schuldschein der Menschheit zerrissen und den Menschen ein neues Leben angeboten. Aufgrund dieser Tradition begnügten sich die Kirchen der Reformation am Karfreitag nicht mit einer kurzen Andacht (etwa zur Sterbestunde Jesu), sondern begehen diesen Tag mit einem Hauptgottesdienst mit Abendmahl und erhoben nicht zuletzt dadurch auch den Karfreitag zum Feiertag. Die Aufführung der oratorischen Passion im Vespergottesdienst dieses Tages war nicht nur in Leipzig der musikalische Höhepunkt des Kirchenjahres! Eine solche aufwendige Komposition für den Nachmittag des Karfreitages ist Relikt aus einer älteren Tradition, nach der in der Liturgie der Karwoche ursprünglich die Passionsberichte aller vier Evangelien ihren festen Platz hatten: Am Palmsonntag wurde die Matthäus-Passion verlesen, am Dienstag und Mittwoch der Karwoche kamen die Berichte nach Markus und Lukas zum Vortrag. Dem Karfreitag war die Passionsgeschichte nach der mit dem Namen des Evangelisten Johannes verbundenen Überlieferung vorbehalten. In dieser alten Lese-Tradition spiegelt sich das besondere Ansehen, das die spezifische Lesart theologischer Deutung und Verkündigung des JohannesEvangeliums genießt: Jesus von Nazareth, dessen Tod am Kreuz auch bei Johannes als unausweichlich gestaltet ist, ist auch im Sterben als der verherrlichte Menschensohn charakterisiert, als „König der Juden“, als ein König, dessen Reich jedoch „nicht von dieser Welt“ ist (Joh 18,26). Das JohannesEvangelium geht somit von ganz anderen theologischen Voraussetzungen aus als die sogenannte „synoptische“ Tradition der Evangelien nach Markus, Matthäus und Lukas. In seiner Johannes-Passion hat Johann Sebastian Bach wohl wie kein Musiker bisher diese spezifische Interpretation bewusst ausmusiziert! Bereits der machtvolle Eingangschor ist für Bachs Verständnis der Johannes-Botschaft ein Schlüsselsatz: Die hoheitsvoll wogenden Figuren der Streicher versinnbildlichen die Majestät des Gottessohnes („Herr, unser Herrscher“), wohingegen die Flöten und Oboen in schrillen Dissonanzen die Dimension des Leidens („Zeig uns durch deine Passion ...“) unüberhörbar gestalten.

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Nikolaikirche Leipzg 1749 (Kupferstich)

Werk- und Aufführungsgeschichte In Leipzig hatte das Passions-Oratorium, das den biblischen Bericht für Solisten, Chor und Orchester vertont und dabei das musikalische Gewicht in opernhafter Manier auf Rezitative und Arien verlagert, erst eine kurze Tradition. 1717 begann man in der Neuen Kirche mit solchen Passionsmusiken, 1721 schließlich hatte auch Bachs konservativer Amtsvorgänger Johann Kuhnau (1660-1722) erstmals dem Drängen der Öffentlichkeit nachgeben müssen und eine entsprechende Musik in einer der Hauptkirchen zur Aufführung gebracht. Mit dem neueingerichteten Vespergottesdienst am Nachmittag des Karfreitages war für diese Aufführungen ein neuer liturgischer Rahmen geschaffen worden, der die Passionsmusik in einen Ablauf von Gebeten und Gemeindeliedern einpasste; den Mittelpunkt des Gottesdienstes bildete selbstverständlich die in der Regel einstündige Predigt über die Grablegung Jesu. Da die Passion jedes Jahr jeweils nur in einer der beiden Hauptkirchen aufgeführt wurde (im jährlichen Wechsel von St. Thomas und St. Nikolai), konnte Bach als Leipziger Director musices an diesem Tag alle ihm zu Gebote stehenden musikalischen Kräfte bündeln. Zum Karfreitag 1724 stellte Bach erstmals den Leipzigern eine von ihm komponierte Passionsmusik vor, und die in der Nikolaikirche zur Aufführung gelangende Johannes-Passion sprengte im Umfang und in der Tiefe der Textausdeutung alles bisher Gehörte. 1725 brachte Bach, nun in der Thomaskirche, abermals die Johannes-Passion zur Aufführung, wobei er einige markante Sätze gegen ältere Kantatensätze austauschte – wohl um den Leipzigern den Eindruck eines neuen Werkes zu suggerieren (denn anlässlich späterer Aufführungen der Johannes-Passion machte Bach diese Änderungen allesamt wieder rückgängig). 1726 musste Bach wieder mit den beengten Emporen-Verhältnissen der Nikolaikirche vorliebnehmen – in diesem Jahr brachte er die Markus-Passion des

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Hamburger Opern-Kapellmeisters Reinhard Keiser (1674-1739) zur Aufführung. Am Karfreitag des Jahres 1727 führte Bach in der Thomaskirche erstmals die Matthäus-Passion auf. (Für Wiederaufführungen dieses Werkes – wahrscheinlich 1729 und 1736, vielleicht auch 1740 – kam aufgrund der opulenten doppelchörigen Besetzung nur die Thomaskirche als Aufführungsort in Frage.) Wiederaufführungen der Johannes-Passion sind mindestens noch für die Jahre 1728 oder 1730 sowie in der Zeit von 1746/49 bezeugt, wobei sich die zahlreichen Änderungen aus aufführungstechnischen bzw. künstlerischen Gründen im Zustand des fast vollständig erhaltenen Aufführungsmaterials widerspiegeln. Es lassen sich mindestens vier verschiedene Fassungen unterscheiden, die in manchen Besetzungs-Details voneinander abweichen, aber mitunter auch ganze Sätze austauschen. Außerdem sah sich Bach einmal – wahrscheinlich durch obrigkeitlichen Einspruch – zu einigen textlichen Retuschen veranlasst. Bezeichnenderweise stellt die letzte Fassung die Satzreihenfolge der 1. Fassung wieder her, so dass der ursprünglichen Konzeption die größte Autorität zuzuerkennen ist. In der Regel führt man Bachs Johannes-Passion heute in der Urfassung auf und arbeitet dabei die Detailverbesserungen der Letztfassung mit ein. (Die in den letzten Lebensjahren begonnene Partiturabschrift, auf der die meisten Detailkorrekturen beruhen, wurde von Bach selbst nicht mehr fertiggestellt, sondern einem Kopisten anvertraut.)

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Musik als Konkurrenz zur Predigt In kunstvoller Weise sind in Bachs Passions-Komposition der biblische Passionsbericht und die ihn kommentierenden Choralsätze, Rezitative und Arien miteinander verwoben. Nach altem Brauch wird das Passions-Evangelium mit verteilten Rollen gelesen: Zum Erzähler („Evangelist“, nach alter liturgischer Tradition vom Tenor gesungen) treten die einzelnen handelnden Personen (z. B. Petrus, Pilatus, Judas) sowie die vom Chor verkörperten Gruppen der Jünger, der Hohenpriester bzw. des „Volkes“ allgemein. Die Partie des Jesus ist einem Bass anvertraut. In unerbittlicher Konsequenz erzählt das Evangelium vom Leiden und Sterben Jesu, lässt in dramatischer Weise die ihn umgebenden Freunde und Widersacher zu Wort kommen und in machtvollen Chorszenen das Volk zu einer geradezu dämonischen Größe anwachsen. Doch die durch die Vertonung bereits ausgedeutete Erzählung des Evangeliums ist nur eine Ebene des Werkes. Immer wieder hält der Evangelienbericht inne und gibt dem Poeten und dem Tondichter Raum für lyrische Betrachtung. Die Erfahrung der versammelten Gemeinde findet ihren Ausdruck in von Bach mit Bedacht ausgewählten Kirchenliedversen, die der Chor in schlichtem vierstimmigen Satz vorträgt. Die Betrachtung des Einzelnen schließlich findet Ausdruck in den Rezitativen und Arien der Solisten. In dieser Art der kommentierenden Durchdringung von Bibelwort, Choralstrophe und freien, madrigalischen Texten und der ausdrucksstarken Vertonung durch die Musik erwachsen die Kantaten und Passionen Bachs zu eindringlichen Predigten mit musikalischen Mitteln – durchaus als Konkurrenz zur gesprochenen Predigt. Während für die Matthäus-Passion der Dichter der madrigalischen Texte bekannt ist (Christian Friedrich Henrici, der sich selbst Picander nannte) und von Bach auch durch Nennung auf dem Titelblatt der Partitur rühmend hervorgehoben wurde, ist der Dichter der Arientexte für die Johannes-Passion unbekannt geblieben. Da die betreffenden Textteile unbekümmert Verse und Sprachbilder aus anderen zeitgenössischen Dichtungen entlehnen (so ist das berühmte Passions-Drama des Hamburger Ratsherren Barthold Heinrich Brockes, das auch von Händel, Telemann und Mattheson komponiert wurde, eine vielfach genutzte Quelle), hat man sogar Bach als Librettisten in Erwägung gezogen – was sich freilich weder begründen noch widerlegen lässt. Die Eigentümlichkeit der Bachschen Johannes-Passion erklärt sich auch aus der emotionalen Färbung des Vortrages – der Erzähler ergreift stärker als in anderen Passionsberichten Partei und bewertet die Positionen und Aussagen der Kontrahenten. Die Dramatik des Geschehens ergibt sich bereits aus der Abfolge der

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Dialoge und deren musikalischem In-Szene-Setzen. Gerade die Schreie des eifernden Volkes („Weg, weg mit ihm, kreuzige!“) hat Bach mit den größten Extremen der ihm und seiner trotz aller Schrecklichkeit des Geschilderten immer noch am Schönen orientierten Ästhetik zur Verfügung stehenden Mittel gestaltet. Über die Textauswahl und deren ausdeutende Vertonung hinaus wusste Bach in der Gesamtkonzeption des Werkes durch Proportions- und Tonartenbeziehungen zusätzlich und behutsam weitere Akzente zu setzen. Als zentraler Teil des spiegelsymmetrisch aufgebauten Gesamtwerkes wird die Szene der Verurteilung durch Pilatus herausgearbeitet, während der Jesus mehrmals exponiert sein besonderes Königtum gleichsam zu Protokoll gibt. Eingerahmt von Chorsätzen mit quasi identischer Vertonung verschiedener Texte, wird die auf eine Choralmelodie gesungene Strophe „Durch dein Gefängnis, Gottes Sohn, ist uns die Freiheit kommen“ so als zentrale Aussage des Gesamtwerkes modelliert. Den Schluss seiner Johannes-Passion gestaltete Bach zu einer Oster-Vision: Alle Mitwirkenden des Chores und Orchesters vereinen sich zu einem schlichten vierstimmigen Choralsatz auf die 3. Strophe von Martin Schallings Lied „Herzlich lieb hab ich dich, o Herr“ (1571), in dem Christus als der auferstandene Herr angerufen wird:

Musik zur höheren Ehre Gottes Die Aufführungsdauer der Johannes-Passion beträgt etwa zwei Stunden, im Leipzig der Bach-Zeit wurde sie durch die einstündige Predigt unterbrochen, so dass der Vespergottesdienst am Karfreitag mit den diesen ergänzenden Gemeindeliedern und Gebeten mindestens dreieinhalb Stunden in Anspruch genommen haben muss. Wir wissen nicht, wie die Leipziger Gemeinde des Jahres 1724 und späterer Aufführungen, in der ungeheizten Kirche auf den harten Bänken ausharrend, auf Bachs muskalische Predigt reagierte (nach heutigen Erfahrungen im Umgang mit jeweils neuester Musik dürfen wir dabei wohl einige Schockreaktionen nicht ausschließen ...). Ob sie wohl ahnte, dass ihr diese unter so großen Strapazen aufgebürdete Musik eine neue Dimension des biblischen Verständnisses hätte erschließen können? Als Folge der Bach-Renaissance des 19. Jahrhunderts (mit der Wiederaufführung der Matthäus-Passion durch die Sing-Academie zu Berlin 1829 als dem sicherlich spektakulärsten Einzelereignis) wurden Bach zum Nationalhelden erklärt, seine Passionen zum Inbegriff der Kirchenmusik schlechthin und ihr Komponist in den Rang eines „fünften Evangelisten“ erhoben. Wogegen sich Bach sicherlich vehement gewehrt hätte, denn er verstand sich durchaus zwar als Künstler, aber auch als Diener des Wortes – zur höheren Ehre Gottes. Dietmar Hiller

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Joowon Chung Sopran Joowon Chung entdeckte schon als Kind ihre Liebe zum Gesang. Nach dem Besuch einer Schule mit musischem Profil nahm sie ein Gesangsstudium an der Nationaluniversität Seoul bei Hyunju Yoon auf. In Deutschland setzte die junge Sopranistin ihr Studium an der Hochschule für Musik Carl Maria von Weber Dresden fort. Dort besuchte sie die Klassen von Prof. Christiane Hossfeld und Prof. Christine Hesse. 2011 führte sie ihr Interesse an der Musik des Barock an die Abteilung Alte Musik der Hochschule für Musik Felix Mendelssohn Bartholdy Leipzig. Dort besuchte sie die Meisterklasse bei Gundula Anders, die sie im Juni 2015 mit dem Examen abschloss. In Meisterkursen bei Emma Kirby und Dorothee Mields erhielt sie wichtige Impulse für den Gesang in der historischen Aufführungspraxis. Joowon Chung trat bereits beim Utrecht Early Music Festival, dem Bachfest Leipzig, den Mendelssohn Festtagen Leipzig, dem Musikfest Erzgebirge und dem Festival Musicale Estense in Modena auf. Auf der Opernbühne sang sie in Glucks Orfeo ed Euridice und Hasses La Semiramide riconosciuta. 2013 gewann sie den Ersten Preis beim Internationalen Gesangswettbewerb cantateBach! in Greifswald.

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Benno Schachtner Countertenor Benno Schachtner wurde 1984 in Illertissen (Bayern) geboren und konnte sich in den vergangenen Jahren als einer der vielversprechendsten deutschen Countertenöre etablieren. Bereits als Knabensopran und Solist bei den „Ulmer Spatzen“ führten ihn zahlreiche Konzertreisen ins In- und Ausland (u.a. Luxemburg, Holland, Japan). Von 2004 bis 2009 studierte Benno Schachtner an der Hochschule für Musik Detmold im Studiengang Kirchenmusik in der Orgelklasse von Prof. Gerhard Weinberger und von 2008 bis 2010 Gesang in der Klasse von Prof. Heiner Eckels. Im September 2010 wechselte er an die Schola Cantorum Basiliensis in die Gesangsklasse von Prof. Ulrich Messthaler. Benno Schachtner wurde vielfach ausgezeichnet. 2012 war er der erste Countertenor in der Geschichte des Internationalen Bachwettbewerbs Leipzig, der zum ‚Bachpreisträger’ gekürt wurde. In der Saison 2015/16 sang er unter der Leitung von René Jacobs u.a. die Johannes-Passion in Mailand und Turin. Bei den Schlossfestspielen Potsdam war er im November 2015 in Scarlattis Il primo omicidio verpflichtet. Danach folgte sein Kanada-Debüt in Bachs Weihnachtsoratorium in Toronto sowie sein US-Debüt in Händels Messiah in Seattle. Zu den wichtigsten Verpflichtungen der vergangenen Spielzeiten zählten: die CD Aufnahme Water Music in Zusammenarbeit von BR/Sony mit der Capella de la Torre, eine Konzerttournee mit dem Helsinki Baroque Orchestra unter der Leitung von René Jacobs, die Wiederaufnahme des Arminio bei den Händelfestspielen Halle sowie die Schweizer Erstaufführung von Benjamin’s Written on Skin am Theater St. Gallen. 2012 debütierte er an der Staatsoper Berlin in Emilio de‘ Cavalieris Rappresentatione di Anima et di Corpo zusammen mit der Akademie für Alte Musik Berlin. 2011 gab er auf Einladung der Innsbrucker Festwochen der Alten Musik sein Festivaldebüt in der Oper La Calisto von Cavalli. Weitere Engagements führten ihn u.a. auch an das Theater Erfurt, an dem er die Titelrolle von Händels Giulio Cesare sang, sowie an das Staatstheater Braunschweig, an dem er die Rolle des David in Händels Oratorium Saul gestaltete. Zu seinen aktuellen CD-Projekten gehört die Einspielung von Bach-Kantaten mit dem Neuen Orchester Köln unter der Leitung von Christoph Spering.

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Sebastian Kohlhepp Tenor Der deutsche lyrische Tenor Sebastian Kohlhepp wurde in Limburg an der Lahn geboren und erhielt seine erste musikalische Ausbildung im dortigen Knabenchor. Später studierte er bei Hedwig Fassbender an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Frankfurt am Main. Von 2011-2013 war Sebastian Kohlhepp Ensemblemitglied des Badischen Staatstheaters Karlsruhe, wo er u.a. als Tamino, Ottavio und Hylas sowie bei den Internationalen Händel-Festspielen zu erleben war. Zur Spielzeit 2013/2014 wechselte Sebastian Kohlhepp ins Ensemble der Wiener Staatsoper. Im Haus am Ring sang er unter namhaften Dirigenten wie Adam Fischer, Franz Welser-Möst, Peter Schneider, Jeffrey Tate und Dan Ettinger. Seit der Saison 2015/2016 gehört Sebastian Kohlhepp dem Ensemble der Staatsoper Stuttgart an. Dort gab er bereits im Februar 2015 sein vielbeachtete Debüt als Lucio Vero in Jommellis Oper Il Vologeso (Regie: Wieler/Morabito). Diese Produktion wurde von der Kritikerumfrage der Opernwelt zur Wiederentdeckung des Jahres 2015 gewählt. In der aktuellen Spielzeit ist er in Stuttgart als Ferrando (Cosi Fan tutte), Der junge Herr (Reigen) sowie erneut als Lucio Vero zu erleben. Verschiedene Operngastspiele führten ihn zum Theater an der Wien, an die Opéra Monte-Carlo, an die Wiener Volksoper sowie an das Theater Basel, wo er in dieser Spielzeit als Tamino gastiert. Auch im Konzertfach ist Sebastian Kohlhepp sehr gefragt. Sein Repertoire umfasst sowohl die Evangelistenpartien und Arien der Bach’schen Passionen als auch große Messen und Oratorien aus Klassik und Romantik. Er arbeitet regelmäßig mit den Ensembles der Stuttgarter Bachakademie, dem Collegium Vocale Gent, RIAS Kammerchor, Akademie für Alte Musik Berlin und Dirigenten wie Philippe Herreweghe, René Jacobs, Helmuth Rilling, HansChristoph Rademann und Andreas Spering. Konzerteinladungen führten Sebastian Kohlhepp u.a. zum Concertgebouw Amsterdam, die Tonhalle Zürich, ins Wiener Konzerthaus, die Berliner Philharmonie, Teatro Colón Buenos

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Tareq Nazmi Bass Tareq Nazmi, in Kuwait geboren, wuchs in München auf und studierte dort an der Hochschule für Musik und Theater bei Edith Wiens und Christian Gerhaher sowie privat bei Hartmut Elbert. Neben seinem Studium besuchte er Meisterkurse bei Matthias Goerne, Dmitri Hvorostovsky, Malcolm Martineau, Brian Zeger, Rudolf Piernay, Margot Garret, Denise Massé und Stephan King. 2009 erhielt er den 1. Preis der Walter und Charlotte Hamel-Stiftung und war Preisträger beim Bundeswettbewerb Gesang 2008. Zu seinen weiteren Auszeichnungen zählen ein Stipendium der Studienstiftung des deutschen Volkes und des Steans Institutes in Ravinia bei Chicago. Erste Bühnenerfahrung konnte der junge Bass an der Bayerischen Theaterakademie und als Mitglied des Opernstudios der Bayerischen Staatsoper sammeln. Seit der Spielzeit 2012/13 ist Tareq Nazmi Ensemblemitglied der Bayerischen Staatsoper (Partien u.a. Minister (Fidelio), Masetto (Don Giovanni), Sprecher (Die Zauberflöte), Colline (La Bohème), Silvano (La Calisto), Zuniga (Carmen), Truffaldin (Ariadne auf Naxos), Publio (La clemenza di Tito), Caronte (L’Orfeo), Nachtwächter (Meistersinger). Immer wieder war Tareq Nazmi zu Gast bei konzertanten Opernaufführungen des Münchner Rundfunkorchesters. Im Konzertfach verfügt Tareq Nazmi über ein besonders weites Repertoire, das von Bach bis Beethoven, von Haydn bis Brahms und von Mozart bis Dvorak reicht. Wichtige Stationen in der Vergangenheit waren Tourneen mit dem Münchner Kammerorchester unter Alexander Liebreich, mit dem Orchestre des Champs Elysées unter Philippe Herreweghe, sein Debüt beim Washington National Symphony Orchestra unter Christoph Eschenbach sowie Konzerte mit dem WDR Sinfonieorchester in der Kölner Philharmonie unter der Leitung von Christoph Eschenbach und Michael Sanderling. Tareq Nazmi eröffnete die Saison 2015/2016 mit Liederabenden in München und Deggendorf, am Klavier begleitet von Gerold Huber. Konzerte führen ihn mit dem WDR Sinfonieorchester nach San Sebastian (Brahms-Requiem unter Jukka-Pekka Saraste) und zum Deutschen Symphonie-Orchester Berlin unter der Leitung von Manfred Honeck (Mozart Requiem). An der Kölner Oper gibt er unter der Leitung von François-Xavier Roth sein Rollendebüt als Leporello und debütiert am Ende des Jahres am Theater an Wien. 22

Krešimir Stražanac Bass-Bariton Der Bass-Bariton Krešimir Stražanac wurde 1983 in Osijek (Kroatien) geboren. Er studierte bei Prof. Dunja Vejzovic (Gesang) und Prof. Cornelis Witthoefft (Liedgestaltung) an der Hochschule für Musik und darstellende Kunst in Stuttgart sowie privat bei Prof. Jane Thorner Mengedoht und Hanns-Friedrich Kunz. Nach dem Studium wurde er zum festen Ensemblemitglied des Opernhauses Zürich wo er 2007-2014 unter anderem als Baron Tusenbach (Drei Schwestern), Ping (Turandot), Harlekin (Ariadne auf Naxos), Don Fernando (Fidelio), Morales (Carmen) und Principe Yamadori (Madama Butterfly) unter der Leitung vieler bedeutender Dirigenten zu hören war. Er ist Gewinner des internationalen La Voce-Wettbewerb des Bayerischen Rundfunks (Kunstlied), des internationalen Cantilena-Wettbewerbs in Bayreuth (Oper/Operette) sowie des 1. internationalen Hugo-Wolf-Wettbewerbs im Geburtshaus Hugo Wolfs (Slovenj Gradec, Slowenien). Weitere Preise bei dem Paula-Salomon-Lindberg Wettbewerb Berlin (Kunstlied) und dem Opernwettbewerb des Nationaltheaters Zagreb. Auch war er Finalist des Richard-Wagner-Wettbewerbs im Teatro La Fenice in Venedig und Finalist des internationalen Belvedere Wettbewerbs 2013 in Amsterdam. Besonders gerne widmet sich Krešimir Stražanac dem Kunstlied- und Konzertrepertoire. So sang er zahlreiche Liederabende und Rezitals in Venedig, Bayreuth, Zagreb, Lienz, Périgueux, Stuttgart, beim Dubrovnik Sommerfestival, im Grand Théâtre de Dijon, der Slowenischen Philharmonie in Ljubljana und in Japan. Geplant in der Saison 2015/2016 sind die Debüts mit dem Tokyo Symphony Orchestra (Schoenbergs Survivor frow Warsaw und Brahms' Requiem) unter der Leitung von Jonathan Nott, dem Collegium Vocale Gent / Orchestre du Champs-Elysées unter der Leitung von Philippe Herreweghe (Brahms' "Vier ernste Gesänge op. 121" und Requiem), dem Gewandhausorchester (Bachs Johannes-Passion), der Akademie für Alte Musik Berlin (Johannes-Passion), dem Royal Flemish Orkest (Beethovens 9. Symphonie), dem Gürzenich-Orchester Köln (Brahms Requiem) sowie weitere Auftritte mit dem Bayerischen Rundfunk (in einem F. Mendelssohn / S.S.Wesley Programm) und der Internationalen Bachakademie Stuttgart (Beethovens Missa Solemnis).

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Hans-Christoph Rademann Dirigient Der Dirigent Hans-Christoph Rademann ist ein ungemein vielseitiger Künstler mit einem breiten Repertoire, der sich mit gleicher Leidenschaft der Aufführung und Wiederentdeckung Alter Musik wie der Uraufführung und Pflege Neuer Musik widmet. Geboren in Dresden und aufgewachsen im Erzgebirge (Schwarzenberg), wurde er früh geprägt von der großen mitteldeutschen Kantoren- und Musiktradition. Er war Schüler im traditionsreichen Kreuzgymnasium, Mitglied des berühmten Kreuzchors, der 2016 sein achthundertjähriges Bestehen feiert, und studierte an der Musikhochschule Dresden Chor- und Orchesterdirigieren. Während seines Studiums gründete er den Dresdner Kammerchor und formte ihn zu einem internationalen Spitzenchor, der bis heute unter seiner Leitung steht. Ein eindrucksvoller Beleg für die Qualität dieser künstlerischen Zusammenarbeit ist die gefeierte Einspielung des Gesamtwerks von Heinrich Schütz beim Stuttgarter Carus-Verlag, die 2017 ihren Abschluss finden wird. Hans-Christoph Rademann arbeitet mit führenden Chören und Ensembles der internationalen Konzertszene zusammen. Von 1999 bis 2004 war er Chefdirigent des NDR Chors und von 2007 bis 2015 Chefdirigent vom RIAS Kammerchor. Regelmäßige Gastdirigate führten und führen ihn zum Collegium Vocale Gent, der Akademie für Alte Musik, dem Freiburger Barockorchester, Concerto Köln, den Rotterdamer Philharmonikern, der Sächsischen Staatskapelle Dresden u.a. Seit Juni 2013 ist Hans-Christoph Rademann der Akademieleiter der Internationalen Bachakademie Stuttgart. Für seine künstlerische Arbeit ist Hans-Christoph Rademann mit Preisen und Ehrungen ausgezeichnet worden, darunter die Johann-Walter-Plakette des Sächsischen Musikrats (2014), die Sächsische Verfassungsmedaille (2008), der Förder- sowie der Kunstpreis der Landeshauptstadt Dresden (1994 bzw. 2014). Mehrmals erhielt er für seine zahlreichen CD-Aufnahmen den Preis der Deutschen Schallplattenkritik (zuletzt 2014) sowie den Grand Prix du Disque (2002), den Diapason d’Or (2006 & 2011), den CHOC de l’année 2011, den Best Baroque Vocal Award 2014 u.a. Hans-Christoph Rademann ist Professor für Chorleitung an der Hochschule für Musik Carl Maria von Weber in Dresden. Außerdem ist er Intendant vom Musikfest Erzgebirge, Botschafter des Erzgebirges und Schirmherr des Christlichen Hospizdienstes Dresden.

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Gächinger Kantorei Stuttgart Die Gächinger Kantorei steht seit August 2013 unter der künstlerischen Leitung von Hans-Christoph Rademann, dem Leiter der Internationalen Bachakademie Stuttgart. Unter der Trägerschaft der Bachakademie gestalten die Ensembles eine Vielzahl an Konzerten und Gastspielen (u.a. China, Lateinamerika und zu Festspielen in Salzburg, New York, Paris und Seoul), Hörfunk- und CD-Aufnahmen (zuletzt Bachs h-Moll-Messe). Im Zentrum der Ensemblearbeit stehen Werke von Schütz bis hin zu zeitgenössischen Auftragswerken. Einen Fokus bilden seit jeher die Vokalwerke von Johann Sebastian Bach. Die Gächinger Kantorei Stuttgart wurde 1954 von Helmuth Rilling gegründet. Neben Auftritten mit dem Partner-Ensemble Bach-Collegium Stuttgart arbeitet die Gächinger Kantorei u.a. auch mit dem Freiburger Barockorchester, der Deutschen Kammerphilharmonie Bremen, den Wiener Philharmonikern oder dem New York Philharmonic sowie mit renommierten Gastdirigenten zusammen. Eine enge Partnerschaft besteht zum Radio-Sinfonieorchester Stuttgart des SWR. Mit Aufführungen der vergangenen Saison in Deutschland und auf Tournee durch Südamerika konnten die Ensembles Gächinger Kantorei und das Bach-Collegium Stuttgart die Entwicklung einer künstlerischen Neupositionierung unter der Leitung von Hans-Christoph Rademann eindrucksvoll belegen.

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Akademie für Alte Musik Berlin Die Akademie für Alte Musik Berlin (Akamus) wurde 1982 in Berlin gegründet. Die internationale Bedeutung des Orchesters zeigt sich in der Vielzahl seiner Gastspiele in allen musikalischen Zentren Europas, Asiens, sowie Nord- und Südamerikas. Seit 1984 gestaltet das Ensemble eine eigene Aboreihe im Konzerthaus Berlin, seit 2012 zudem eine eigene Konzertreihe im Münchner Prinzregententheater. Akamus präsentiert sich mit rund 100 Auftritten pro Jahr in Besetzungsgrößen vom Kammerensemble bis zum sinfonischen Orchester. Das Ensemble musiziert unter der wechselnden Leitung seiner Konzertmeister Stephan Mai, Bernhard Forck und Georg Kallweit sowie ausgewählter Dirigenten. Über seine enge künstlerische Partnerschaft mit René Jacobs hinaus bestehen ebenfalls intensive künstlerische Verbindungen mit den Dirigenten Marcus Creed, Peter Dijkstra, Hans-Christoph Rademann und Daniel Reuss. Hervorzuheben ist die kongeniale Kooperation mit dem RIAS Kammerchor. Gemeinsam mit der Tanzcompagnie Sasha Waltz & Guests entstanden Erfolgsproduktionen wie Purcells Dido & Aeneas und Dusapins Medea. Auch mit dem szenischen Konzert 4 Elemente – 4 Jahreszeiten festigte die Akamus ihren internationalen Ruf als kreatives und innovatives Ensemble. Die seit 1994 exklusiv für das Label harmonia mundi France produzierten Aufnahmen wurden mit allen bedeutenden Schallplattenpreisen ausgezeichnet, darunter Grammy Award, Diapason d’Or, Cannes Classical Award, Gramophone Music Award u.a. 2014 erhielt das Orchester die Bach-Medaille der Stadt Leipzig und den ECHO Klassik. Zuletzt erschienen auf CD Händels Water Music, J. S. Bachs Johannes-Passion unter der Leitung von René Jacobs sowie Mendelssohns Elias unter der Leitung von Hans-Christoph Rademann.

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Verein Akademie-Konzerte – Fördern Sie uns! Die Barockmusik ist eine universelle Sprache, reich an Ausdruck, Emotionen, Gedanken und Ideen. Es ist eine Sprache, die nicht verletzt, sondern verbindet. Die Akademie-Konzerte haben es sich zur Aufgabe gemacht, vor allem die Musik dieser Epoche in Interpretationen der Akademie für Alte Musik Berlin (Akamus) zum Klingen zu bringen. Seit Juni 2015 veranstaltet der Verein die Akamus-Konzertreihe im Prinzregententheater, ein Leuchtturm im Münchner Musikleben bereits seit der ersten Saison 2012/13. Mit Ihrem persönlichen und finanziellen Engagement können Sie den gemeinnützigen Verein unterstützen. Treten Sie mit uns in Kontakt: Verein Akademie-Konzerte Linus Bickmann | [email protected] | 030 - 323 0444 15

NACHWEISE S. 15/16 ©Wikipedia, S. 19 ©John D., S. 21 ©Julia Wesely, S. 22 ©Christine Schäfer, S. 23 ©Patrick Vogel, S.24 / S. 25 ©Holger Schneider, S. 26 ©Uwe Arens [Akamus] sowie Archiv Akamus & Agenturen IMPRESSUM Verein Akademie-Konzerte | Lübecker Straße 22 | 10559 Berlin REDAKTION Linus Bickmann GRAFISCHE GESTALTUNG Dagmar Puzberg – Büro für konzeptionelle Gestaltung © 2016 Verein Akademie-Konzerte | Stand: 09.02.2016 CONCERTO WINDERSTEIN Brunnstraße 1 | 80331 München | www.winderstein.de

harmoniamundi.com

JOHANNES-PASSION IM | SCHACHTNER | KOHLHEPP | GÜRA | WEISSER

RIAS KAMMERCHOR STAATS- UND DOMCHOR BERLIN

AKADEMIE FÜR ALTE MUSIK BERLIN

RENÉ JACOBS Bach hat seine Johannes-Passion regelmäßig überarbeitet. Die hier eingespielte und heute zumeist übliche Fassung wurde vom Thomaskantor ein Jahr vor seinem Tod erstellt. Die Version von 1725, vollständig rekonstruiert und von ebenso außerordentlichem musikalischen Rang, kann als Bonus in HD heruntergeladen werden.

2 SACDs + 1 DVD Bonus HMC 802236.37

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Foto Molina Visuals

Die zwei Gesichter eines Meisterwerks

Saison

2015 Akamus in München /16 Prinzregententheater München 4. Abokonzert der Saison 2015/16 – Jetzt Karten sichern! Sonntag

5.6. 2016

Georg Philipp Telemann Virtuose Konzerte & Orchesterwerke Karten 26 bis 56 Euro Telemanns Concerti per molti stromenti zeugen von seiner übersprudelnden Fantasie und begeistern mit ihrer Virtuosität. Mit viel Lust am klanglich-sinnlichen Erlebnis widmet ihm die Akademie für Alte Musik Berlin das letzte Konzert ihrer Münchner Spielzeit 2015/16. Ouverture à 7 in g-Moll für 3 Oboen, Streicher und B.c. TWV 55:g4 Sonata in f-Moll für 2 Violinen, 2 Violen und B.c. in f-Moll TWV 44:32 Concerto in h-Moll für 2 Flöten, Calchedon, Streicher und B.c. TWV 53:h1 Concerto in B-Dur für 3 Oboen, 3 Violinen, Streicher und B.c. TWV 44:B43 Concerto in A-Dur für 4 Violinen ohne Bass TWV 40:204 Concerto in d-Moll für 2 Oboen, Fagott, Streicher und B.c. TWV 53:d1

Saison

2016 /17

Informationen zur nächsten Konzertsaison 2016/17 in München ab Frühjahr auf unseren Internet-Seiten: www.akamus.de. Bleiben Sie stets auf dem Laufenden und abonnieren Sie auch unseren Newsletter!

Abo und Karten www.winderstein.de Telefon 089 38 38 46 20