POLIZEIPRÄSIDIUM TUTTLINGEN PRESSESTELLE
PRESSEMITTEILUNG
03. April 2014
Verkehrsunfallbilanz 2013 im Zuständigkeitsbereich des neuen Polizeipräsidiums Tuttlingen für die Landkreise Freudenstadt, Rottweil, Tuttlingen, den Schwarzwald-Baar-Kreis sowie den Zollernalbkreis Gesamtzahl der Verkehrsunfälle, Zahl der Unfalltoten und Leichtverletzten sowie die Unfälle mit jungen Erwachsenen rückläufig - mehr schwerverletzte Unfallbeteiligte - jeder fünfte Unfallverursacher beging Unfallflucht! Polizeipräsidium Tuttlingen -
Das Polizeipräsidium Tuttlingen registrierte im
Jahr 2013 für die im Rahmen der Polizeireform zum 1. Januar 2014 fünf zusammengeschlossenen Landkreise einen Rückgang der Gesamtunfallzahlen. Insgesamt wurden 17.341 Verkehrsunfälle (Bundesautobahn ausgenommen) statistisch erfasst, 533 weniger als im Vorjahr. Bei 34 Verkehrsunfällen kamen 35 Menschen ums Leben, 2.892 Personen wurden verletzt. Bei den Leichtverletzten kam es zu einem Rückgang von 2.325 auf 2.153, bei den Schwerverletzten gab es eine Zunahme von 634 auf 739 Personen.
2.167 Unfälle hatten Personenschaden zur Folge, was einem Anteil von 12,5 Prozent am Gesamtunfallgeschehen entspricht. Diese Unfälle gingen um 2,3 Prozent, was der landesweiten Entwicklung entspricht, zurück.
Stockacher Str. 158 · 78532 Tuttlingen · Telefon 07461 941-111 · Telefax 07461 941-109 E-Mail:
[email protected]
-2-
Bei den Unfällen mit tödlichem Ausgang kamen elf Pkw-Fahrer, vier PkwFahrerinnen, acht Pkw-Insassen, zwei Lkw-Fahrer und ein Mitfahrer, vier Motorradfahrer und ein Sozius, ein Mokick-Fahrer, zwei Fußgängerinnen und ein Fußgänger ums Leben. Dabei wurden die tödlich verlaufenen Zweiradunfälle ausschließlich von den Fahrern selbst verursacht.
Bei der polizeilichen Unfallaufnahme werden die Unfälle auf zwei verschiedene Arten bearbeitet. Die sogenannten Kleinstunfälle, Unfälle mit geringfügiger Ordnungswidrigkeit und geringem Schaden, werden vor Ort abgeschlossen und fließen nur als Zahl in die Unfallstatistik ein. Die hier abgebildeten Auswertungen beziehen sich nur auf die anderen Unfälle, bei denen eine detaillierte statistische Erhebung erfolgt.
Unfälle mit Ursache Geschwindigkeit (10-Jahres-Vergleich) 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 VU-Pers
869
725
780
733
681
618
599
609
530
510
alle VU
1742 1680 1587 1469 1501 1328 1324 1178 1165 1002
Anteil der Ursache Geschwindigkeit an allen Unfällen 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 bei VU-Pers in %
31,1 27,9 29,5 27,8 27,8 26,9 27,1 26,1 23,9 23,5
bei allen VU in %
20,2 19,1 18,3 17,2 17,5 16,2 16,5 14,8 14,5 12,9
Die Anzahl der durch Alkoholbeeinflussung verursachten Verkehrsunfälle ist von 406 im Jahr 2012 auf 351 Fälle im Jahr 2013 zurückgegangen. Der Anteil dieser sogenannten „Alkoholunfälle“ am gesamten Unfallgeschehen geht seit dem Jahr 2004 kontinuierlich zurück (minus 46 Prozent). Neben dem hohen Entdeckungsrisiko durch die polizeiliche Kontrolltätigkeit und Präventionsarbeit dürfte
auch
die
nachlassende
gesellschaftliche
Akzeptanz
Trunkenheitsfahrten zu dieser positiven Veränderung beigetragen haben.
von
-3-
Entwicklung der Unfälle mit Alkohol (10-Jahres-Vergleich) Kalenderjahr
2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013
VU-Alkohol
645
546
511
525
535
423
388
441
406
351
davon VU-Pers
254
207
201
222
206
157
146
173
149
136
VU-Pers in %
38,0
37,9
39,3
42,3
38,5
37,1
37,6
39,2
36,7
38,7
„Alkoholunfälle“ haben jedoch meist schwerwiegende Unfallfolgen. Der Anteil der Ursache Alkohol bei Verkehrsunfällen mit Personenschaden liegt, über die Jahre betrachtet, gleichbleibend bei einem Anteil von annähernd 40 Prozent. So auch im vergangenen Jahr. 136 der „Alkoholunfälle“ hatten Personenschaden zur Folge, sechs dieser Verkehrsunfälle hatten schwerwiegendste Folgen und kosteten Menschenleben.
Bei 15.174 Unfällen entstand ausschließlich Sachschaden.
Nach 3.456 Verkehrsunfällen begingen jeweils die Verursacher Unfallflucht. Dies entspricht einem Anteil von fast 20 Prozent an allen registrierten Unfällen. Dieser Anteil liegt nunmehr schon seit Jahren zwischen 19 und 23 Prozent. Das heißt, dass sich mindestens jeder fünfte Unfallverursacher nach einem Verkehrsunfall „aus dem Staub“ macht.
Im Jahr 2013 waren motorisierte Zweiräder an 323 Verkehrsunfällen beteiligt. Dabei wurden bei 282 Unfällen 182 Personen leicht und 133 schwer verletzt. Vier Motorradfahrer und ein Mitfahrer wurden getötet. Die mit Abstand häufigste Unfallursache bei Motorradunfällen war nicht angepasste oder überhöhte Geschwindigkeit, gefolgt von ungenügendem Sicherheitsabstand und Fehlern beim Überholen. Bei 190 Unfällen waren die Motorradfahrer selbst Verursacher (57,9 Prozent)
Fußgängerunfälle ereigneten sich im vergangenen Jahr insgesamt 234, das waren 52 weniger als im Vorjahr. Dabei starben drei Fußgänger, 85 wurden schwer und 156 leicht verletzt. 56 Fußgängerunfälle wurden von Fußgängern selbst verursacht.
-4-
Bei den Radfahrunfällen (auch Pedelec) ist die Zahl im vergangenen Jahr um elf auf 382 Unfälle gestiegen. Bei 325 Unfällen mit Personenschaden wurden 119 Personen schwer und 213 leicht verletzt. Glücklicherweise kam kein Radfahrer ums Leben (2012: 1). Nur 46,2 Prozent der schwer verletzten Radfahrer trugen einen Schutzhelm. Knapp 60 Prozent der Unfälle wurden von den Radfahrern selbst verursacht.
Im Jahr 2013 haben sich 135 Unfälle mit Kindern als aktive Verkehrsteilnehmer ereignet. Das entspricht einer Steigerung im Vergleich zum Vorjahr um 2,3 Prozent. 67 Kinder waren als Fußgänger an den Unfällen beteiligt, 62 fuhren mit dem Fahrrad. 120 dieser jüngsten Verkehrsteilnehmer, vier weniger als im Vorjahr, wurden verletzt, 87 davon leicht und 33 schwer. 37 Kinder wurden auf dem Schulweg verletzt (35 Unfälle).
Die 18 – 24-Jährigen („Junge Erwachsene“) stellen weiterhin die Risikogruppe im Straßenverkehr mit dem absolut höchsten Unfallrisiko. Fehlende Erfahrung, geringe Fahrpraxis und hohe Risikobereitschaft führen immer wieder zu gefährlicher Selbstüberschätzung. Insgesamt war diese Altersgruppe Verursacher von 1.146 Verkehrsunfällen, davon waren allein 484 Unfälle mit Personenschaden (22,4 Prozent). 512 Leichtverletzte (23,8 Prozent), sowie 165 aller Schwerverletzten (22,3 Prozent) und sechs getöteten Unfallbeteiligten (17 Prozent) kommen aus dieser Altersgruppe, obwohl deren Anteil an der Gesamtbevölkerung im Präsidiumsbereich nur etwas mehr als acht Prozent beträgt. Hauptursachen bei den von „Jungen Erwachsenen“ verursachten Unfällen war nicht angepasste Geschwindigkeit, gefolgt von Vorfahrtsverletzungen, Fehler beim Abbiegen/Wenden/Rückwärtsfahren und Alkohol-/ Drogeneinfluss.
-5-
Unfallstatistik 2013 aus den Landkreisen (2012) Landkreis Freudenstadt (Vorjahr) Gesamtzahl der Unfälle mit Personenschaden mit Sachschaden Motorradunfälle Lkw-Unfälle
2.594 (2.725) 345 (344) 2.249 (2.381) 67 (78) 150 (135)
Fußgängerunfälle
46 (43)
Radfahrer (auch Pedelec)
39 (39)
Unfälle unter Alkoholeinfluss
71 (73)
Unerlaubtes Entfernen vom Unfallort Getötete
521 (539) 5 (4)
Schwerverletzte
153 (146)
Leichtverletzte
304 (305)
Landkreis Rottweil
Gesamtzahl der Unfälle mit Personenschaden mit Sachschaden Motorradunfälle Lkw-Unfälle
2.796 (2.976) 325 (374) 2.471 (2.602) 51 (45) 177 (176)
Fußgängerunfälle
35 (45)
Radfahrer (auch Pedelec)
55 (59)
Unfälle unter Alkoholeinwirkung
51 (58)
Unerlaubtes Entfernen vom Unfallort Getötete
569 (581) 8 (5)
Schwerverletzte
109 (99)
Leichtverletzte
332 (407)
-6-
Schwarzwald-Baar-Kreis
Gesamtzahl der Unfälle mit Personenschaden mit Sachschaden Motorradunfälle Lkw-Unfälle Fußgängerunfälle Radfahrer (auch Pedelec) Unfälle unter Alkoholeinwirkung Unerlaubtes Entfernen vom Unfallort Getötete
5.081 (5.168) 641 (615) 4.440 (4.553) 92 (88) 200 (222) 61 (83) 143 (122) 92 (104) 1.069 (1.019) 8 (16)
Schwerverletzte
176 (167)
Leichtverletzte
661 (674)
Landkreis Tuttlingen
Gesamtzahl der Unfälle mit Personenschaden mit Sachschaden Motorradunfälle Lkw-Unfälle
3.212 (3.417) 339 (405) 2.873 (3.012) 49 (52) 153 (178)
Fußgängerunfälle
38 (62)
Radfahrer (auch Pedelec)
75 (88)
Unfälle unter Alkoholeinwirkung
49 (73)
Unerlaubtes Entfernen vom Unfallort Getötete
529 (568) 5 (10)
Schwerverletzte
106 (104)
Leichtverletzte
359 (412)
-7-
Zollernalbkreis
Gesamtzahl der Unfälle mit Personenschaden mit Sachschaden Motorradunfälle Lkw-Unfälle
3.658 (3.589) 517 (481) 3.141 (3.108) 64 (64) 197 (172)
Fußgängerunfälle
54 (53)
Radfahrer (auch Pedelec)
70 (63)
Unfälle unter Alkoholeinwirkung
89 (98)
Unerlaubtes Entfernen vom Unfallort Getötete
768 (764) 9 (7)
Schwerverletzte
195 (118)
Leichtverletzte
497 (527)
Bundesautonbahn im Bereich des Polizeipräsidiums
Gesamtzahl der Unfälle mit Personenschaden mit Sachschaden Motorradunfälle Lkw-Unfälle Unfälle unter Alkoholeinfluss Unerlaubtes Entfernen vom Unfallort Getötete
628 (642) 87 (82) 541 (560) 7 (3) 104 (94) 10 (6) 126 (127) 2 (1)
Schwerverletzte
41 (40)
Leichtverletzte
97 (111)
Im Jahr 2014 wird die Polizei im Bereich des Polizeipräsidiums Tuttlingen ihre Schwerpunkte wieder bei der Geschwindigkeitsüberwachung, auf Alkohol- und
-8-
Drogenkontrollen, Gurtkontrollen und Kontrollen des gewerblichen Güter- und Personenverkehrs setzen. Die Verkehrspräventionsarbeit vom Kindergarten- bis ins Seniorenalter wird weiterhin wesentlicher Bestandteil zur Erhöhung der Verkehrssicherheit in den Landkreisen sein.
Anlage -
Verkehrsunfallentwicklung (10-Jahres-Zeitraum)
-
Unfallursachen bei Verkehrsunfällen mit Personenschaden 2013
-9-
Anlage
Verkehrsunfallentwicklung im 10-Jahres-Vergleich (ohne Autobahn und ohne Aufnahmeblattunfälle)
PP TUT
2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013
VU Gesamt
8641 8794 8651 8553 8555 8193 8037 7977 8008 7769
Unfallursachen bei Verkehrsunfällen mit Personenschaden 2013 (ohne Autobahn)