Praktisches Jahr in Kuba. Erfahrungsbericht

Praktisches Jahr in Kuba (Chirugie-Tertial 17.08.-06.12.2009 im Hospital General Juan Bruno Zayas Alfonso, Santiago de Cuba) Erfahrungsbericht Von Au...
Author: Monica Stein
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Praktisches Jahr in Kuba (Chirugie-Tertial 17.08.-06.12.2009 im Hospital General Juan Bruno Zayas Alfonso, Santiago de Cuba)

Erfahrungsbericht Von August bis Dezember 2009 verbrachte ich das 1. Tertial meines PJs in Kuba. Zuvor hatte ich einen Spanischkurs an der Uni belegt, war allerdings noch nie länger als für einen Urlaub im spanischsprachigen Ausland. So machte ich mich also auf, um Spanisch zu lernen, das kubanische Leben kennenzulernen und mein chirurgisches Wissen zu vertiefen. Vorher Ich bewarb mich beim Akademischen Auslandsamt der Universität Rostock und erhielt so im Rahmen des seit Jahren bestehenden Austausches einen Platz. Vor Ort traf ich aber auch auf einige andere Studenten, die sich individuell beworben hatten, was also auch gut funktioniert. Allerdings kommen bei dieser Variante relativ hohe Gebühren auf einen zu. Der entscheidende Mann für alles Organisatorische (auch wenn euch eine andere Fachrichtung interessiert) ist: Dr. José Suárez Lorenzo, Director de las Relaciones Internacionales, Facultad de Medicina 1; Email: suarez(at)sierra.scu.sld.cu Ein bestimmtes Visum braucht man nicht. Man kauft sich in Deutschland einfach die übliche Touristenkarte. Diese tauscht man dann hier vor Ort gegen einen Carné de Identidad para Extranjeros (Residencia Temporal) ein. Dafür braucht man diverse Sellos (insgesamt im Wert von 80 CUC), die man z.B. in den Banken um den Parque Céspedes kaufen kann. Darüber informiert euch Sr. Suárez genau. Ein Gesundheitszeugnis mit HBV- und HIV-Virologie habe ich nicht gebraucht. Es ist empfehlenswert, weiße Kasaks oder Kittel aus dünnem Stoff (Klimaanlage nur in den OP-Sälen) mitzunehmen, da Kleidung nicht gestellt wird. Bein- und Fußbekleidung ist egal. Die kubanischen Studenten tragen allerdings immer eine Uniform (weiße Blusen/Hemden, dunkelblaue Hose/Rock). In anderen Erfahrungsberichten findet ihr allerhand nützliche Tipps zu Dingen, die man mitnehmen sollte. Ich empfand in meiner Zeit als nützlich: - Händedesinfektion - eines der vielen "Spanisch für Mediziner"-Bücher - Taschenlampe (öfter ist mal für einen kurzen Zeitraum der Strom weg) - Steckdosenadapter - evtl. der Abwechslung wegen das ein oder andere deutsche Nahrungsmittel, dass man in Tüte oder Dose mitnehmen kann (habe mich z.B. nach 2 Monaten unglaublich über Shrimp Tom YumTütensuppen von Mei Tai gefreut...) - Wasserdesinfektion, wenn man nicht immer das relativ teure Wasser kaufen will - ein paar Handschuhe und Stauschläuche brachte ich für das Khs mit - zum Verschenken an Freunde hatte ich ein paar Kosmetikprodukte, Kulis, Blöcke, Tee und USBSticks dabei Diese Zusammenstellung ist natürlich nicht annähernd vollständig, aber es wird ja nicht die erste Reise sein, die ihr unternehmt bzw. im Zweifelsfall siehe Reiseführer! Eigentlich kann man vor Ort schon vieles kaufen, nur manchmal ist es schwer zu finden oder/und teurer. Zudem brachte ich aus Deutschland ein Fahrrad mit. Aber aufgrund der Hitze und der schlechten Straßen würde ich nicht sagen, dass es ein Muss ist für Santiago, auch wenn es hier vor Ort ab und zu hilfreich war. Aber wenn ihr es unkompliziert mitnehmen könnt, kann ich es schon empfehlen. Die Stadt In Santiago würde ich als Tourist nicht länger als 2 Tage bleiben. Es gibt in der Innenstadt hübsche Flecken und für die kubanische Revolution wichtige Gebäude. Aber letztendlich ist es heiß, laut und schmutzig (v.a. die Luft durch die uralten Fahrzeuge). In Santiago scheint es besonders viele Schlepper zu geben und wie überall anders in Kuba auch, fühlt man sich oft wie eine wandelnde Geldbörse. Es gab

mir zu denken, als sogar meine kubanischen Freunde mir erklärten, dass sie Santiago für die Stadt mit den am schlechtesten gebildeten/erzogenen Menschen, denen es v.a. an Respekt mangelt, halten. Und es waren so einige, die das sagten. In Vista Alegre wird man nicht so belagert, es ist ruhiger und grüner mit vielen schönen Villen im Kolonialstil, die meisten allerdings sehr verfallen. Es lohnt sich mal ein Ausflug zur Bucht (aber bloß nicht dort baden, wir hatten danach Schmiere am Körper) und zum El Morro, allerdings ist diese Festung nicht so schön wie die in Havana. Der nahegelegenste Strand ist Playa Siboney, ca. 19 km entfernt. Man kommt ganz gut und günstig dorthin, aber es lohnt sich nicht. Nicht nur, dass der dunkle Sand stört, sondern es schwimmt auch ein bisschen viel Müll im Wasser und man kann sich dort nicht besonders gut entspannen. Für einen erholsamen Nachmittag bin ich hin und wieder an den Pool im Hotel Melia gegangen, ebenso für sogar relativ schnelles Internet (6 CUC pro h). Es gibt aber auch viele Casas, die illegal Internet haben (Kubanern ist eigentlich Internet verboten, manche haben aber einen Emailzugang Zuhause, das ist legal). Dort kostet es 2 CUC pro h, ist unterschiedlich langsam. Wen das interessiert, einfach mal umhören oder Haitianos fragen... Unterkunft In der ganzen Stadt gibt es unzählige Casas Particulares, also Zimmer (1-2) in privaten Häusern. Wer einen kurz Weg zum Clínico Quirúrgico haben möchte und außerdem in dem schönsten Bezirk der Stadt wohnen möchte, sollte sich in Vista Alegre, im Nordosten der Stadt, umschauen. Dort findet man viele mit dem blauen Symbol (Arrendador Divisa) gekennzeichnete Häuser und es macht Sinn, am Anfang einfach mal einen Nachmittag lang eine Runde zu drehen und sich verschiedene Zimmer, manchmal gibt es auch Apartments mit Küche, anzuschauen. Sr. Suárez bzw. seine Sekretärin helfen auch bei der Zimmersuche. Allerdings wird man wohl immer zu den gleichen Vermietern gelotst, die, so wie ich es von meinen Vorgängern gehört habe, nicht unbedingt die beste Wahl sein müssen. Ich empfehle also, einfach selbst zu schauen. Das Angebot ist groß und da man ja länger, als die üblichen Touris bleiben will, ist man auch ein gutes Geschäft für die Vermieter. Man sollte bei den Preisen definitiv handeln! Ich habe mit niemandem gesprochen, der nicht ziemlich schnell den Preis reduziert hat. Was man am Ende bezahlt, ist immer noch reichlich für die Familie. Bedenkt, dass ein Arzt hier um die 20 CUC im Monat verdient! Die Vermieter der Casas Particulares zahlen natürlich hohe Steuern an den Staat, egal, ob das Zimmer bewohnt ist oder nicht. Die Summen sind in jeder Region etwas anders. Aber damit ihr es etwas einschätzen könnt: In Vista Alegre sind es um die 130 CUC pro Monat. Lasst auch nicht für den ganzen Zeitraum verpflichten. Ich habe bei einer netten alleinlebenden Señora gewohnt, die ich empfehlen kann: Sra. Rafaela Chacón Aguilera Calle 4 No. 407 (Altos) entre 15 y 17, Vista Alegre Tel.: (53-22) 641655 Rafaela steht einem immer mit Rat und Tat zur Seite. Sie vermietet ein Zimmer mit 2 Betten, leider ohne Schrank, zu dem noch ein kleines Zimmerchen mit Tisch, Stuhl, Kommode und Kühlschrank gehört. Man hat ein eigenes Bad, durch das man gehen muss, wenn man ins Zimmer will. Das hübscheste ist die von Wein überrankte Terrasse mit tollem Blick über die Stadt und bis in die Sierra Maestra. Dort oben gibt es auch Licht und Strom. Rafaela hat nichts dagegen, wenn man ab und zu ihre Küche nutzt (was ich allerdings viel seltener getan habe, als ich am Anfang mit ihr abgesprochen hatte, da es sehr mühsam ist, sich entsprechende Nahrungsmittel und Zutaten zu besorgen) und wäscht auch immer für einen ohne extra zu berechnen (ich habe nur am Ende an bisschen mehr gezahlt). Das einzige Nervige, was ich fairerweise erwähnen möchte, ist, dass sie mir keinen eigenen Schlüssel geben wollte, sicherlich auch, weil es verboten ist, dass Ausländer ohne Anwesenheit des Vermieters im Haus sind. Generell ist das hier in vielen Casas so, aber da Rafaela nun mal alleine wohnt und verständlicherweise nicht nur Zuhause sitzt, hatte ich doch des öfteren die Situation, dass ich eine ganze Weile vor der Tür warten musste, bis sie kam. Insbesondere, wenn man eigentlich gleich wieder los will, kann das sehr frustrierend sein. Gezahlt habe ich 11 CUC pro Nacht und 1 CUC für ein (kleines) Frühstück. Zu zweit hat es 12 CUC pro Nacht und natürlich ein Frühstück mehr gekostet.

Das Clínico Quirúrgico Als ausländischer Student ist man der Facultad de Medica 1 zugeordnet und somit auf einer der 2 chirurgischen Stationen (Frauenstation mit 16 Betten, Männerstation mit ein paar mehr Betten, denn hier liegen alle Patienten mit infizierten OP-Wunden, also auch noch ein paar Patientinnen) des Clínico Quirúrgico eingesetzt. Es gibt so einige OP-Säle, aber in der Regel laufen maximal 2 OPs parallel. Hauptsächlich sind das bauchchirugische Eingriffe. Für z.B. Frakturen ist die Orthopädie zuständig (allerdings ist sie in einem anderen Krankenhaus) und Notfälle werden im Hospital Provincial operiert. Dort kommen wir ausländischen Studenten allerdings nicht hin. Im Moment (schon seit über einem Jahr) ist das Provincial allerdings zum Teil wegen Renovierungsarbeiten geschlossen, sodass zur Zeit im Clínico Quirúrgico auch Notfälle operiert werden. 80% aller Fälle, die ich hier gesehen habe, waren akute Appendizitis und akute Cholecystitis! Manchmal gibt es auch ein paar gynäkologische Fälle. Sonst gibt es in dem Klinikum noch alle möglichen anderen Fachrichtungen, die oft nichts degegen haben, wenn man sich da auch mal umschaut oder sogar 1-2 Wochen nur bei ihnen ist. Krankenhausalltag Wir müssen Montag bis Samstag um 8 Uhr morgens erscheinen und haben alle 5 Tage Guardia (24-hDienst), was nicht bedeutet, das der nächste Tag frei ist. Man bekommt am ersten Tag einen Residente (Assistenzarzt) zugeteilt, der für einen verantwortlich ist. Er soll erklären, wo es lang geht und man soll alles mitmachen, was er so im Laufe des Tages macht. Das ist natürlich eine gute Idee, doch ich war wohl die einzige von den vier deutschen Studenten in der Chirurgie, bei der es gut lief. Meine Residente hat ihre Aufgabe ernst genommen und mir das ein oder andere erklärt und gezeigt. Die anderen allerdings wurden kaum wahrgenommen, ihre Residentes sprachen teilweise nicht mal mit ihnen bzw. waren ausgesprochen unfreundlich. Ausländische Studenten sind hier nichts Neues mehr. Nur wenige zeigen Interesse, einige sind sogar völlig desinteressiert und genervt. Ein Tag läuft so ab: Um 8 Uhr gehen alle zur Entrega de la Guardia (Übergabe). Dort wird besprochen, was im Nachtdienst los war, ab und zu wird ein kurzer Vortrag z.B. über eine OP-Technik gehalten, 1-2x pro Woche liest ein Residente eine spanische Übersetzung eines englischsprachigen Papers vor (hierbei fallen so einigen die Augen zu), plus einige weitere organisatorische Dinge. Anschließend folgt die Visite auf den Stationen, der man aber oft nicht beseonders gut folgen kann, da neben den 6-8 Ärzten und fast so vielen Krankenschwestern noch so einige kubanische Studenten dabei sind. Oft hat man also nur eine große Traube Menschen vor sich und kommt zum Teil nicht mal in das Zimmer rein. Danach folgt der tägliche Status der Patienten. Das machen Assistenzärzte und Studenten. Am Anfang sieht alles noch etwas verworren aus, aber eigentlich ist es ganz einfach: Auf einer Seite notiert man Evolución Médica und Examen Físico (in dem Erfahrungsbericht von Christiane Garnefeld und Stefanie Hruschka gibt es u.a. dazu eine gute und völlig ausreichende Übersicht). Hierbei sind Datum und Uhrzeit links oben lebenswichtig, ebenso Pat.-name, -nr. und Station unten auf der Seite. Einen Satz durchzustreichen ist ein großes Vergehen und man muss dann alles nochmal abschreiben. Es ist geradezu obligatorisch, mit "Paciente que refiere sentirse mejor..." zu beginnen etc. ;) Danach schreibt man noch die "Indicaciones Médicas" auf. Dazu muss man bei der Visite lauschen, ob es irgendeine Änderung der Behandlung gibt und das dann dort notieren. Ansonsten werden die Indikationen des Vortags schlichtweg erneut abgeschrieben. Spätestens, wenn man das eine Woche lang gemacht hat, liegt das einzig Knifflige darin, die Handschriften lesen zu können, damit man dann auch korrekt abschreiben kann. Später am Vormittag gibt es manchmal noch eine Lehrvisite oder eine "Falldiskussion" mit den Studenten. Insbesondere mit dem 2. hatte ich so meine Schwierigkeiten. Die Herangehensweise der Studenten ist hier etwas anders. Insbesondere wird auf hübsch auswendig gelernte Symptome, so unspezifisch sie auch sein mögen, Wert gelegt. Dann fand ich es immer etwas befremdlich, dass viel Zeit damit verbracht wird, sämtliche, also wirklich sämtliche! Differentialdiagnosen eines Falls, selbstverständlich mit absolut jedem Symptom, zu besprechen. So kommt es also vor, dass man, wenn z.B. der Fall ein Pat. mit Gastroduodenalulkus ist, ausführlich 20 Differentialdiagnosen, z.B. auch die Lungenembolie, bespricht! Gegen Mittag kann man sich aber in der Regel auf den Heimweg machen. Allerdings gibt es ab und zu auch nachmittags Veranstaltungen: freitags ein Seminar für die Studenten und donnerstags gibt es Vorträge der Residentes (Samstag Vormittag ebenfalls). Die Vorträge der Assistenzärzte haben oft ein Thema wie "Anatomie des Magens", aber immerhin lohnen sie sich um sich

mit dem Vokabular zu beschäftigen... Ansonsten kann man so oft man will, in den OP und darf sich auch meist steril machen und assistieren. Leider hakt es häufig an der OP-Kleidung. Manchmal gibt es für niemanden welche und die OPs finden nicht statt, manchmal gibts nur nicht genug für die Studenten. So einige Male verbrachte ich lange Zeit vor dem OP um auf Kleidung zu warten, manchmal kam sie gar nicht, manchmal zu spät. Die Dienste fand ich bis zum Ende am interessantesten. Meist passiert zwar auch stundenlang gar nichts und alle sitzen herum, aber letztendlich sieht man doch so einige Fälle und die Sache mit dem OP hat da auch immer besser geklappt. Im Dienst kann man: alle Pat. anfassen und untersuchen, ab und zu nähen (Einzelkopf, sowie nach Donati und Allgower), Abszesse spalten, rektale Untersuchungen durchführen sowie die Wundbehandlung übernehmen. Es nimmt einem auch keiner übel, wenn man nicht dort übernachtet, sondern, wie die meisten deutschen Studenten bisher, irgendwann nach Hause geht zum Schlafen. Von dem, was die Kubaner unter Sterilität verstehen, bin ich immer noch geschockt. Da wird auch mal bei den Wundbehandlungen mit dem sterilen Handschuh an den Patienten gefasst und anschließend in die Wunde. Operiert wird des öfteren bei offenen Türen, verrutschtem Mundschutz, lautem Rumbealber und nicht-sterilen Personen, die sich vor Lachen oder warum auch immer, auch mal an die sterilen Operateure lehnen... Sprache Die Leute in Kuba, v.a. in Santiago, sprechen ein etwas spezielles Spanisch, aber man steigt dahinter. Ich hatte am Anfang eine Spanischlehrerin, was den Einstieg ein bisschen erleichtert hat, aber letztendlich muss man sprechen, sprechen, sprechen. Das war im Krankenhaus nicht immer ganz einfach, denn, so wie oben erwähnt, hielt sich das Interesse in Grenzen und somit auch die Konversationen. Leider mangelt es auch bei einigen an gutem Willen oder dem Verständnis für das Erlernen fremder Sprachen, sodass manche nicht mal am Anfang Lust hatten, etwas langsamer zu sprechen oder einen Satz nochmal mit anderen Worten zu sagen. Aber irgendwie findet man sich trotzdem rein! Außerdem gibt auch einige verständnisvolle und interessierte Ärzte, die man aber erstmal finden muss. Letztendlich habe ich das meiste in meiner Freizeit gelernt. Essen - ein wunder Punkt hier. Das Essen ist nicht nur ausgesprochen schlecht (abwechslungslos: Fleisch, Reis, Kochbananen; fettig, kaum Soßen/Gewürze), sondern auch noch schwer zu bekommen. Viele Casas bieten an, abends für einige CUC zu kochen, was in der Regel annehmbar ist. In der Stadt gibt es viele Restaurants. Wenn man bereit ist europäische Preise zu zahlen, kann man da ganz gut essen. Zudem gibt es einige Restaurant in Moneda Nacional, wo ein Hauptgericht zwischen 15 und 30 Peso kostet. Manchmal passabel, aber oft Schuhsohlen-artiges Fleisch und alles etwas nüchtern oder wahlweise mit Massen von Knoblauch. Salate gibts dort auch - da bekommt man dann einen Teller mit Gurkenscheiben oder Avocadostücken... Es gibt einige Märkte in der Stadt, aber das Angebot ist bescheiden. Man sollte versuchen, vormittags vorbeizuschauen. Manchmal kann man etwas Gemüse kaufen, hin und wieder sah ich sogar Kräuter, es gibt Reis, ab und zu Obst. Ich denke, wenn man da Elan und Zeit reinsteckt, kann man halbwegs vernünftig einkaufen. Ich habe es aufgegeben, nachdem es ein paar Mal z.B. nur Knoblauch und Kürbis gab. Ich empfehle trotz allem: "Garzón y K" (Moneda Nacional) in der großen Hauptstr. Garzón re. Straßenseite an einer Ecke kurz vor dem Plaza de Marte, wenn man aus Vista Alegre kommt oder ein Stück weiter an der gleichen Straße "Barracón" (Gerichte für 3-5 CUC) stehen 2 große Figuren davor "Cafetería Las Americas" (Moneda Nacional) in der Avenida de las Americas wenn man vom Kreisverkehr kommt, auf der linken Seite kurz hinter dem Hotel Melia Santiago

Señora, nahe des Klinikums, die v.a. ausländische Studenten bekocht z.Z. für 12,50 CUC für 15 Essen Das ist natürlich illegal, scheint aber schon lange gut zu gehen. Fragt z.B. haitianische Studenten oder Ärzte, ob sie euch das zeigen können. Und wenn ihr von all dem die Nase voll habt, kann ich nur sagen, gibt es richtige Pizza und Pasta in dem Innenhof-Restaurant des Hotel Melia Santiago (7-10 CUC)! Fazit In meinen 4 Monaten habe ich einen unvergesslichen Einblick in das kubanische Leben bekommen. Ich habe unglaublich viel über Land, Leute, Kultur und Geschichte gelernt, über die Chirurgie allerdings weniger. Ich habe neben allen Schleppern auch einige sehr liebe und herzliche Menschen kennen gelernt, die mir viel gezeigt und erzählt haben. Mein Spanisch habe ich in den 4 Monaten sehr verbessern können, auch wenn der Start schwierig war, aber das lag sicher auch daran, dass mein Kurs schon etwas her war. Für die meisten gilt man hier als unglaublich reich und dies scheint manchmal wie ein unüberwindbares Hindernis zwischen einem selbst und manchen Ärzten (und anderen Leuten) zu stehen, aber eben nur manchmal. Das Leben und Arbeiten im Sozialismus sind gewöhnungsbedürftig. Man verbringt frustrierend viel Zeit mit Warten - bis die Visite/das Seminar anfängt, auf den Krankentransport, bis OP-Kleidung da ist oder der OP frei ist, an den Schlangen vor den Läden, auf Busse etc. Man muss beim Arbeiten definitiv einige Gänge herunterschalten und seine deutschen Ideen von Effizienz und Organisation ablegen. Und auch das gehört zur Erfahrung! Frauen ohne männliche Begleitung würde ich den Aufenthalt in Santiago nicht unbedingt empfehlen. Denn ganz abgesehen von dem täglichen Hinterhergepfeife, den Knutschgeräuschen und dem permanenten Angesprochen werden, was auch sehr unangenehm sein kann, aber womit man sicher noch eher leben kann, gibt es so einige respekt- und anstandslose Männer, die Frauen durch Grabschen und öffentliche Masturbation belästigen, sobald die Sonne untergegangen ist (was im Nov./Dez. schon 17:30 Uhr ist).

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